Sie sind auf Seite 1von 68

DEUTSCHE NORM Entwurf Mai 2017

DIN EN ISO 22315


D
ICS 03.100.01 Einsprüche bis 2017-06-07

Entwurf

Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens –


Massenevakuierung –
Leitfaden für die Planung (ISO 22315:2014);
Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 22315:2017
Societal security –
Mass evacuation –
Guidelines for planning (ISO 22315:2014);
German and English version prEN ISO 22315:2017
Sécurité sociétale –
Évacuation de masse –
Lignes directrices pour la planification (ISO 22315:2014);
Version allemande et anglaise prEN ISO 22315:2017

Anwendungswarnvermerk
Dieser Norm-Entwurf mit Erscheinungsdatum 2017-04-07 wird der Öffentlichkeit zur Prüfung und
Stellungnahme vorgelegt.

Weil die beabsichtigte Norm von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die Anwendung dieses Entwurfs
besonders zu vereinbaren.

Stellungnahmen werden erbeten

– vorzugsweise online im Norm-Entwurfs-Portal von DIN unter www.din.de/go/entwuerfe bzw. für Norm-
Entwürfe der DKE auch im Norm-Entwurfs-Portal der DKE unter www.entwuerfe.normenbibliothek.de,
sofern dort wiedergegeben;

– oder als Datei per E-Mail an fnfw@din.de möglichst in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser Tabelle kann im
Internet unter www.din.de/go/stellungnahmen-norm-entwuerfe oder für Stellungnahmen zu Norm-
Entwürfen der DKE unter www.dke.de/stellungnahme abgerufen werden;
– oder in Papierform an den DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW), 10772 Berlin, Burggrafenstr. 6,
10787 Berlin.

Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevanten
Patentrechte, die sie kennen, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.

Gesamtumfang 68 Seiten

DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW)

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 16
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
www.din.de
www.beuth.de
!%`3;"
2611624
– Entwurf –
E DIN EN ISO 22315:2017-05

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (prEN ISO 22315:2017) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 223 „Societal security“
in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 391 „Schutz und Sicherheit der Bürger“
erarbeitet, dessen Sekretariat vom NEN (die Niederlande) gehalten wird.

Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 031-05-02 AA „Organisations- und
Steuerungsnormen für den Bevölkerungsschutz“ im DIN-Normenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW).

Um Zweifelsfälle in der Übersetzung auszuschließen, ist die englische Originalfassung beigefügt. Die
Nutzungsbedingungen für den deutschen Text des Norm-Entwurfes gelten gleichermaßen auch für den
englischen Text.

Die Begriffsübersetzungen wurden einheitlich mit denen in der Terminologienorm DIN EN ISO 22300
erstellt. In Anpassung an die verwendeten Fachtermini wurden folgende Übersetzungen abweichend von
Vorzugsübersetzungen erstellt:

— „Preparedness“ wurde mit Bereitschaft übersetzt. Im Deutschen wird hierunter auch „Kontinuierliche
Abwehr- oder Handlungsbereitschaft“ verstanden.

— Für den englischen Begriff „response“ wurde je nach passendem Kontext synonym im Deutschen
„Reaktion“ oder „Gefahrenabwehr“ verwendet.

— „Community-based warning system“ (3.3) wurde mit dem in Deutschland gebräuchlichen Begriff
„kommunales Warnsystem“ übersetzt. Die Warnung der Öffentlichkeit/Gemeinschaft erfolgt in
Deutschland in den Kommunen.

— „Emergency organization“ wurde wie im Deutschen gebräuchlich mit „Gefahrenabwehr- und


Rettungsorganisation“ übersetzt.

— Der Begriff „shelter“ wurde in diesem Entwurf immer mit beiden Begriffen „Unterkünfte/Schutzräume“
übersetzt, um von der Öffentlichkeit Kommentare zur bevorzugten Verwendung eines der Begriffe zu
erhalten.

Für die in diesem Dokument normativ zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die
entsprechenden Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 22300 siehe DIN EN ISO 22300


ISO 22301 siehe DIN EN ISO 22301

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN ISO 22300, Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens — Terminologie

DIN EN ISO 22301, Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens — Business Continuity Management System —
Anforderungen

2
– Entwurf –
CEN/TC 391
Datum: 2017-05

prEN ISO 22315:2017


CEN/TC 391

Sekretariat: NEN

Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens — Massenevakuierung —


Leitfaden für die Planung (ISO 22315:2014)
Sécurité sociétale — Évacuation de masse — Lignes directrices pour la planification (ISO 22315:2014)

Societal security — Mass evacuation — Guidelines for planning (ISO 22315:2014)

ICS:

Deskriptoren

Dokument-Typ: Europäische Norm


Dokument-Untertyp:
Dokument-Stage: CEN-Umfrage
Dokument-Sprache: D
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Inhalt
Seite

Europäisches Vorwort .......................................................................................................................................................... 4


Vorwort ...................................................................................................................................................................................... 5
Einleitung .................................................................................................................................................................................. 6
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................................... 8
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................................... 8
3 Begriffe ........................................................................................................................................................................ 8
4 Allgemeine Aspekte der Planung von Massenevakuierungen ................................................................ 9
4.1 Einleitung ................................................................................................................................................................... 9
4.2 Risikobewertung...................................................................................................................................................... 9
4.3 Übereinstimmung mit Gesetzgebungen und Richtlinien ........................................................................ 10
4.4 Informationseinholung und -analyse ............................................................................................................. 10
4.5 Planung der Zuordnung operativer Ressourcen........................................................................................ 11
4.6 Planung und Dokumentation von Prozessen .............................................................................................. 11
4.7 Effektive Partnerschaftsvereinbarungen zwischen mehreren Akteuren......................................... 12
4.8 Schulung und Übung ............................................................................................................................................. 13
5 Vorbereitung der Öffentlichkeit auf eine Massenevakuierung ............................................................ 14
5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 14
5.2 Identifikation der Mittel, wie sich die Öffentlichkeit auf eine Massenevakuierung
vorbereiten kann ................................................................................................................................................... 14
5.3 Einsatz von Forschungsergebnissen zur Entwicklung von Plänen ..................................................... 15
5.4 Identifikation von Schlüsseleigenschaften der Bevölkerung................................................................ 15
5.5 Bewertung jeder identifizierten gesellschaftlichen Gruppe ................................................................. 16
5.6 Einführung von Produkten, Dienstleistungen und Tätigkeiten, welche die Bereitschaft
verbessern................................................................................................................................................................ 17
5.7 Reduzierung der Hindernisse zur Vorbereitung einer Massenevakuierung .................................. 17
6 Visualisierung der Bereiche, welche gefährdet oder betroffen sind .................................................. 18
6.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 18
6.2 Kartierung von Daten über den betroffenen oder gefährdeten Bereich .......................................... 18
6.3 Arten von Informationen, die auf Karten dargestellt werden sollen ................................................. 19
6.4 Sicherstellung der Kompatibilität der Daten zur Erstellung von Karten ......................................... 19
7 Entscheidungsfindung zur Ausführung der Evakuierung ...................................................................... 20
7.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 20
7.2 Entwicklung eines Prozesses zur Entscheidungsfindung ....................................................................... 20
7.2.1 Aktivierungspunkte für Evakuierungen ....................................................................................................... 21
7.3 Verwendung der Evakuierungsziele .............................................................................................................. 21
7.4 Auflösung von in Konflikt stehenden Evakuierungszielen .................................................................... 22
7.5 Identifizierung der zur Anordnung einer Evakuierung notwendigen Informationen................. 23
7.6 Sicherstellen, dass Entscheidungsträger Zugriff auf alle notwendigen Informationen
haben.......................................................................................................................................................................... 23
7.7 Identifizierung der Faktoren, welche Entscheidungen zu bestimmten Risiken
beeinflussen............................................................................................................................................................. 23
7.8 Entwicklung eines Systems zur Nachverfolgung und Protokollierung getroffener
Entscheidungen ...................................................................................................................................................... 24

2
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

8 Warnung der Öffentlichkeit............................................................................................................................... 24


8.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 24
8.2 Systeme zur Warnung und Informierung der Öffentlichkeit ................................................................ 24
8.3 Förderung eines kommunalen Warnsystems ............................................................................................. 25
8.4 Protokolle für die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen................................... 26
8.4.1 Die Öffentlichkeit................................................................................................................................................... 26
8.4.2 Besondere Einrichtungen ................................................................................................................................... 27
8.5 Auslegung und Prüfung einer Vorlage für die Warnmeldung............................................................... 27
8.6 Analyse der voraussichtlichen Zeit zur Warnung der Öffentlichkeit................................................. 28
9 Analyse der Bewegung von evakuierten Personen................................................................................... 28
9.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 28
9.2 Verstehen potenzieller Bevölkerungsbewegungen.................................................................................. 29
9.3 Verstehen des Transportverhaltens evakuierter Personen.................................................................. 29
9.4 Identifizierung der Anforderung an das Verkehrsnetz und dessen Verfügbarkeit ...................... 30
9.5 Identifizierung der Maßnahmen und Zielsetzungen der Transportleistung .................................. 31
9.6 Analyse von Transportstrategien und Leitlinien....................................................................................... 31
9.7 Kommunikation von Transportinformationen an die Öffentlichkeit ................................................ 32
10 Beurteilung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume für evakuierte Personen ........ 32
10.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 32
10.2 Bewertung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume ............................................................ 32
10.3 Identifizierung geeigneter Unterkünfte/Schutzräume ........................................................................... 33
10.4 Festlegen von Vereinbarungen zu Unterkünften/Schutzräumen ....................................................... 33
10.5 Analyse der Verfügbarkeit von Unterkünften/Schutzräumen während eines
Zwischenfalls........................................................................................................................................................... 34
10.6 Handhabung der Registrierung von evakuierten Personen und der unterstützenden
Dienstleistungen .................................................................................................................................................... 34
10.7 Organisieren der Versorgung für Unterkünfte/Schutzräume und gegenseitigen
Hilfeleistungen ....................................................................................................................................................... 35
10.8 Entwicklung eines Planes zur sicheren Rückkehr .................................................................................... 35
11 Bewertung und ständige Verbesserung ........................................................................................................ 36
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 37

3
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Europäisches Vorwort
Der Text von ISO 22315:2014 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 223 „Societal security“ der
Internationalen Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als prEN ISO 22315:2017 durch das
Technische Komitee CEN/TC 391 „Schutz und Sicherheit der Bürger“ übernommen, dessen Sekretariat vom
NEN gehalten wird.

Dieses Dokument ist derzeit zur CEN-Umfrage vorgelegt.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 22315:2014 wurde vom CEN als prEN ISO 22315:2017 ohne irgendeine Abänderung
genehmigt.

4
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

Vorwort
ISO (die Internationale Organisation für Normung) ist eine weltweite Vereinigung von Nationalen
Normungsorganisationen (ISO-Mitgliedsorganisationen). Die Erstellung von Internationalen Normen wird
normalerweise von ISO Technischen Komitees durchgeführt. Jede Mitgliedsorganisation, die Interesse an
einem Thema hat, für welches ein Technisches Komitee gegründet wurde, hat das Recht, in diesem Komitee
vertreten zu sein. Internationale Organisationen, staatlich und nicht-staatlich, in Liaison mit ISO, nehmen
ebenfalls an der Arbeit teil. ISO arbeitet eng mit der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC)
bei allen elektrotechnischen Themen zusammen.

Die Verfahren, die bei der Entwicklung dieses Dokuments angewendet wurden und die für die weitere Pflege
vorgesehen sind, werden in den ISO/IEC-Direktiven, Teil 1 beschrieben. Im Besonderen sollten die für die
verschiedenen ISO-Dokumentenarten notwendigen Annahmekriterien beachtet werden. Dieses Dokument
wurde in Übereinstimmung mit den Gestaltungsregeln der ISO/IEC-Direktiven, Teil 2 erarbeitet (siehe
www.iso.org/directives).

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. ISO ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Details zu allen während der Entwicklung des Dokuments identifizierten Patentrechten finden sich in der
Einleitung und/oder in der ISO-Liste der empfangenen Patenterklärungen (siehe www.iso.org/patents).

Jeder in diesem Dokument verwendete Handelsname wird als Information zum Nutzen der Anwender
angegeben und stellt keine Anerkennung dar.

Eine Erläuterung der Bedeutung ISO-spezifischer Benennungen und Ausdrücke, die sich auf
Konformitätsbewertung beziehen, sowie Informationen über die Beachtung der Grundsätze der
Welthandelsorganisation (WTO) zu technischen Handelshemmnissen (TBT, en: Technical Barriers to Trade)
durch ISO enthält der folgende Link: Foreword - Supplementary information.

Das für dieses Dokument verantwortliche Komitee ist ISO/TC 223 „Societal security“.

5
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Einleitung
Diese Internationale Norm enthält Leitsätze zur Planung von Massenevakuierungen. Eine Evakuierung als
Reaktion auf ein Risiko oder einer Bedrohung bezeichnet die Bewegung von Personen weg von einem
bezeichneten Bereich. In diesem Kontext ist eine Massenevakuierung charakterisiert durch den Bedarf der
Zusammenarbeit zwischen mehreren Akteuren sowie deren Ressourcen. Üblicherweise involviert dies eine
größere Menge an Personen oder einen größeren gefährdeten Bereich. Es ist schwierig, Massenevakuierung
durch Zahlen oder Ausmaße zu definieren, weil Katastrophen, Gemeinschaften und die Leistungsfähigkeiten
von Hilfeleistenden sich unterscheiden. Jedoch kann die Massenevakuierung hinsichtlich der Anzahl der
evakuierten Personen betrachtet werden, welche das tägliche Ausmaß der Hilfeleistung übersteigt, so wie
die Evakuierung einer Stadt, Region oder eines großen besiedelten Bereiches.

Der Bedarf einer Evakuierung kann durch natürlich auftretende Ereignisse, von Menschen verursachte
Ereignisse (sowohl beabsichtige als auch unbeabsichtigte) sowie Ereignisse, verursacht durch technisches
Versagen, entstehen. Einige Ereignisse erfordern eine sofortige Evakuierung, während bei anderen eine
Vorwarnzeit besteht.

Eine effektive Planung ist wichtig, um Menschenleben zu retten und Leiden zu minimieren. Die Planung hilft
dabei, eine effektive Reaktion zu ermöglichen und stellt einen Teil des Notfallmanagements dar. Diese
Internationale Norm enthält Leitsätze zur Entwicklung von Plänen zur Massenevakuierung, zur
Unterstützung der Entscheidungsfindung, zur Erhöhung des Potenzials einer effektiven Reaktion und zur
Steigerung der Bereitschaft der Öffentlichkeit und von Organisationen. Ebenso erkennt diese Norm an, dass
es Hindernisse geben kann, welche Personen von einer Evakuierung abhalten können, wie beispielsweise
Sorgen um Haustiere, wertvolle Besitztümer oder Gegenstände, welche für den Lebensunterhalt der
Personen sorgen.

Diese Internationale Norm ist zur Verwendung durch jene Personen gedacht, die für die Festlegung von
Plänen für Massenevakuierungen sowie die Vorbereitung von Standorten zur Aufnahme von evakuierten
Personen in großem Ausmaß verantwortlich sind. Sie umfasst die folgenden acht Aktivitäten, welche
ebenfalls die Struktur der acht Abschnitte in dieser Internationalen Norm darstellen (Abschnitte 4 bis 11),
wobei die Reihenfolge nicht notwendigerweise eine Ausführungs-, bzw. Bearbeitungssequenz empfiehlt.

Tabelle 1 — Abschnitte 4-11 in dieser Internationalen Norm

Allgemeine Aspekte der Planung von Massenevakuierungen (Abschnitt 4)


Vorbe- Visualisie- Entschei- Warnung Analyse der Beurteilung Bewertung
reitung der rung der dungs- der Bewegung der Anfor- und ständige
Öffentlich- Bereiche, findung zur Öffentlich- von derungen an Verbesserung
keit auf eine welche Ausführung keit (Ab- evakuierten Unterkünfte/ (Ab-
Masseneva- gefährdet der schnitt 8) Personen Schutzräume schnitt 11)
kuierung oder Evakuierung (Ab- für
(Ab- betroffen (Ab- schnitt 9) evakuierte
schnitt 5) sind (Ab- schnitt 7) Personen
schnitt 6) (Ab-
schnitt 10)

Tabelle 1 veranschaulicht einige allgemeine Aspekte der Planung von Massenevakuierungen (Abschnitt 4)
(beispielsweise Risikobewertung und Übungen). Diese unterstützen die Bestimmungen in den Abschnitten 5
bis 11. Ein Plan zur Vorbereitung der Öffentlichkeit, damit diese effektiv reagieren kann (Abschnitt 5) und
ein Plan zur Visualisierung und Erkennung eines gefährdeten und/oder betroffenen Bereichs (Abschnitt 6)

6
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

versorgen Entscheidungsträger mit notwendigen Informationen, um zu entscheiden, ob eine Evakuierung


einzuleiten ist. Ein Plan zur Entscheidungsfindung, ob eine Evakuierung einzuleiten ist (Abschnitt 7) dient
dazu, sicherzustellen, dass der Prozess der Entscheidungsfindung, die Zielsetzungen und die Teilnehmer
geeignet sind. Ein Plan zur Warnung der Öffentlichkeit bezüglich des Erfordernisses, so zu reagieren, wie
angeraten (Abschnitt 8), berücksichtigt Kommunikationsprotokolle und Warnsysteme der jeweiligen
Gemeinschaft. Pläne berücksichtigen ebenfalls die Analyse der Bewegungen evakuierter Personen in einen
sicheren Bereich (Abschnitt 9), beispielsweise um die Erfordernisse und den Bedarf bezüglich
Transportmitteln sowie deren Verfügbarkeit zu verstehen. Pläne dienen auch dazu, die Anforderungen an
Unterkünfte/Schutzräume für evakuierte Personen zu beurteilen (Abschnitt 10). Beispielsweise können
diese den Bedarf an Unterkünften bzw. Schutzräumen identifizieren und Vereinbarungen festlegen, um diese
Unterkünfte/Schutzräume zur Verfügung zu stellen. Ein Plan zur Bewertung und ständigen Verbesserung
von Evakuierungsplänen (Abschnitt 11) bildet den Abschluss dieser Internationalen Norm.

Während diese Internationale Norm die Wichtigkeit der Stabilisierung des betroffenen Bereiches nach einer
Evakuierung sowie die Wichtigkeit des Schutzes von Eigentum und der Erhaltung der Umwelt
berücksichtigt, so stellen diese Aspekte nicht ihren Schwerpunkt dar.

7
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm enthält Leitsätze für die Planung einer Massenevakuierung bezüglich der
Festlegung, Umsetzung, Überwachung, Beurteilung, Prüfung und Verbesserung der Bereitschaft. Sie legt
einen Rahmenplan für jede Aktivität der Planung von Massenevakuierungen für alle identifizierten
Gefährdungen fest. Sie wird Organisationen dabei helfen, evidenzbasierte Pläne zu entwickeln, die
hinsichtlich ihrer Effektivität beurteilt werden können.

Diese Internationale Norm ist für die Verwendung durch Organisationen gedacht, die teilweise oder
vollumfänglich die Verantwortung für die Planung von Massenevakuierungen haben oder an diesen beteiligt
sind. Sie ist auf alle Arten und Größen von Organisationen anwendbar, die an der Planung von
Massenevakuierungen beteiligt sind, wie beispielsweise kommunale, regionale und nationale Regierungen,
staatliche Körperschaften, internationale und Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen sowie
öffentliche und soziale Gruppierungen.

Diese Internationale Norm behandelt die Planung von Massenevakuierungen, um eine effektivere Reaktion
während der tatsächlichen Evakuierung leisten zu können. Sie wird Organisationen dabei helfen, ihre
Verpflichtung zu erfüllen, Menschenleben zu retten und Leiden zu minimieren.

Diese Internationale Norm behandelt keine Tätigkeiten zur Stabilisierung der betroffenen Bereiche nach
einer Evakuierung, dem Schutz von Eigentum und der Erhaltung der Umwelt.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

ISO 22300, Societal security — Terminology

ISO 22320, Societal security — Emergency management — Requirements for incident response

ISO 22322, Societal Security — Emergency management — Public warning

ISO 22398, Societal security — Guidelines for exercises

ISO 31000, Risk management — Principles and guidelines

ISO/IEC 31010, Risk management — Risk assessment techniques

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 22300 und die folgenden Begriffe:

3.1
Zwischenfallmanagementsystem
System, welches die Rollen und Verantwortlichkeiten des Personals und die Betriebsverfahren für die
Verwendung im Zwischenfallmanagement definiert

3.2
Bereitschaft
Kenntnisse und Kapazitäten, die entwickelt wurden, wahrscheinlich bevorstehende oder aktuelle
Gefährdungsereignisse oder gefährdende Bedingungen effektiv zu antizipieren, zu reagieren und zur
Erholung von deren Auswirkungen

8
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

3.3
kommunales Warnsystem
Verfahren zur Mitteilung von Informationen an die Öffentlichkeit über etablierte Netzwerke

3.4
gefährdeter Bereich
Ort, welcher von einer Katastrophe betroffen sein könnte

Anmerkung 1 zum Begriff: Dieser Begriff spielt eine größere Rolle bei präventiven Evakuierungen.

3.5
betroffener Bereich
Ort, welcher von einer Katastrophe betroffen wurde

Anmerkung 1 zum Begriff: Dieser Begriff spielt eine größere Rolle bei sofortigen Evakuierungen.

4 Allgemeine Aspekte der Planung von Massenevakuierungen


4.1 Einleitung

Die Organisation sollte transparente Prozesse der Entscheidungsfindung entwickeln, umsetzen und
dokumentieren, wobei manche dieser Prozesse für alle Aktivitäten der Planung von Massenevakuierungen
gebräuchlich sind. Abschnitt 4 beschreibt die gemeinsamen Planungsaspekte der Abschnitte 5 bis 11,
einschließlich:

— Risikobewertung (4.2);

— Übereinstimmung mit Gesetzgebungen und Richtlinien (4.3);

— Informationseinholung und -analyse (4.4);

— Planung der Zuordnung operativer Ressourcen (4.5);

— Planung und Dokumentation von Prozessen (4.6);

— effektive Partnerschaftsvereinbarungen zwischen mehreren Akteuren (4.7);

— Schulung und Übung (4.8).

4.2 Risikobewertung

Die Organisation sollte Prozesse für das Risikomanagement entwickeln, welche die Ausführung einer
Risikobewertung nach ISO 31000 und ISO/IEC 31010 beinhalten. Die Risikobewertungen sollten:

— strategisch (Bestimmung der Risiken bezüglich des Zeitpunkts der Anordnung einer Evakuierung) oder
taktisch (Entscheidung, einen Bereich mit einem hohen Anteil verwundbarer Personen zu evakuieren,
wodurch das Risiko steigt, diese nicht rechtzeitig evakuieren zu können) sein;

— für bestimmte Orte (einschließlich Unterkunftsbereichen bzw. Schutzräumen) ausgeführt werden;

— für bestimmte Risiken und deren verschiedene Evakuierungsszenarien ausgeführt werden;

— vor, während und nach einer Evakuierung ausgeführt werden, um zu verstehen, wie sich die Situation
hinsichtlich der Gefährdung, Bevölkerung, Infrastruktur und dem Transport im Laufe der Zeit ändert;

— als Einflussgröße des Ressourcenmanagements und der Evakuierungshilfe dienen;

— im Laufe eines Zwischenfalls aktualisiert werden, wenn neue Daten aus verschiedenen Quellen erhalten
werden.

9
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

4.3 Übereinstimmung mit Gesetzgebungen und Richtlinien

Die Organisation sollte sich aller anzuwendenden Gesetzgebungen und Richtlinien bewusst sein und Pläne
für Massenevakuierungen entwickeln, welche diese Anforderungen erfüllen.

Die Organisation sollte die anzuwendenden Gesetzgebungen und Richtlinien auf internationaler, nationaler,
regionaler und kommunaler Ebene heranziehen. Diese sollten:

— dazu eingesetzt werden, eine Massenevakuierung zu planen und über die entwickelten Pläne,
Tätigkeiten, Entscheidungen und Modelle zu berichten;

— konsultiert werden, um zu verstehen, was getan und was nicht getan werden kann, um die Öffentlichkeit
zu schützen;

— bei Situationen herangezogen werden, in denen Personen sich dazu entscheiden, sich nicht evakuieren
zu lassen und die Risiken zu bestimmen;

— die Verantwortlichkeiten verschiedener Organisationen bei einer Massenevakuierung sowie die


Vorschriften, welche diese Organisationen lenken, berücksichtigen;

— dazu herangezogen werden, um zu dokumentieren und zu zeigen, wie die Haftung der Organisation und
die Beschädigung ihrer Reputation beschränkt werden kann;

— regelmäßig im Rahmen des Planungsprozesses geprüft werden, um Änderungen festzustellen, welche


den Massenevakuierungsplan betreffen könnten.

4.4 Informationseinholung und -analyse

Die Organisation sollte Informationen von verschiedenen Quellen für Planungsinformationen einholen und
den Wert eines jeden Aspekts berücksichtigen. Die eingeholten Informationen sollten Folgendes umfassen:

— die Demografien der Personen im gefährdeten Bereich;

— den Anteil der Personen, die ihren eigenen Evakuierungstransport übernehmen würden;

— die Personen, welche Unterkünfte/Schutzräume aufsuchen würden.

Die Organisation sollte die Qualität der eingeholten Informationen bewerten, deren Verlässlichkeit sowie
potenzielle langfristige und kurzfristige Konsequenzen und deren Auswirkungen auf die
Evakuierungsentscheidung anhand der folgenden Kriterien bestimmen:

— die Häufigkeit, mit welcher die Information aktualisiert wird;

— die Quelle der Information;

— die Verfahren, die zur Einholung der Information angewandt wurden;

— der verfügbare Detaillierungsgrad der Information.

Die Organisation sollte die Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit der Informationen in Übereinstimmung mit
den Verfahrensweisen in ISO 22320 bewerten.

10
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

Die Organisation sollte bestehende oder neue Informationen aus der Forschung heranziehen, um eine
evidenzbasierte Herangehensweise an die Planung von Massenevakuierungen zu ermöglichen. Quellen für
bestehende Forschung können die folgenden umfassen:

— akademische Forschung;

— Umfragen vor und nach Evakuierungsmaßnahmen;

— Berichte von Beteiligten;

— Berichte nach Katastrophenfällen;

— Berichte nach Übungsmaßnahmen;

— Veröffentlichungen und Webseiten beendeter Projekte, Forschungsprojekte sowie Berufs- und


Regierungsorganisationen.

Neue Forschung kann situationsspezifische Informationen zur Unterstützung evidenzbasierter Pläne und
Entscheidungen liefern.

Die Organisation und ihre Partnerorganisationen sollten Simulationen für angemessene Szenarien sowie
Worst-Case-Szenarien heranziehen, um Informationen zu analysieren und zu verstehen, was passieren kann,
wenn sich die Annahmen zu einer Katastrophe ändern.

Die Organisationen sollten einen direkten Zugriff auf die Simulationsmodelle gewähren, um die Annahmen
und Informationen zu aktualisieren und einen erneuten Ablauf der Szenarien zu ermöglichen.

4.5 Planung der Zuordnung operativer Ressourcen

Die Organisation sollte im Rahmen der Vorbereitungsphase erwägen, woraus eine geeignete Reaktion
besteht und welche menschlichen und technischen Ressourcen sowohl im Evakuierungsbereich als auch in
den Bereichen, welche evakuierte Personen aufnehmen könnten, verfügbar sein sollten.

Die Organisation sollte die Ressourcen identifizieren, die zur Unterstützung bei der Evakuierung notwendig
sind. Beispielsweise:

— Personal und deren Fähigkeiten;

— Logistik und Leistungsfähigkeit der Ausrüstung und Einrichtungen;

— Transport;

— Bereitstellung von Schutzräumen bzw. Unterkünften.

Die Organisation sollte eine schnelle Bedarfsbewertung und –priorisierung in der Reaktionsphase
durchführen, um zu bestimmen, welche Ressourcen notwendig sind, um eine Massenevakuierung adäquat zu
unterstützen.

4.6 Planung und Dokumentation von Prozessen

Die Organisation sollte einen formellen Prozess zur Festlegung operativer Ziele und zur Messung der
Erreichung dieser Ziele infolge einer Evakuierungsanordnung einsetzen.

Der Prozess sollte in den formellen Plänen enthalten und ebenfalls mit den Ausweichplänen integriert sein.
Formelle Pläne sollten Folgendes umfassen:

11
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

— eine dokumentierte Strategie zur Verbreitung einer Warnung;

— Wege zur Vorbereitung der Öffentlichkeit und der Organisationen, die die Evakuierung handhaben;

— Planungsprozesse und –verfahren, in das Managementsystem der Organisation integriert, sodass Pläne
regelmäßig geprüft und aktualisiert werden.

Organisationen und Partnerorganisationen sollten sich mit den Plänen der anderen Seite vertraut machen,
mögliche Konflikte identifizieren, verstehen, wie diese Pläne miteinander in Bezug stehen und interagieren
sowie eine integrierte Reaktion bereitstellen.

4.7 Effektive Partnerschaftsvereinbarungen zwischen mehreren Akteuren

Die Organisation sollte andere Organisationen und Gruppen identifizieren, um eine Partnerschaft mehrerer
Akteure herzustellen. Die Partnerschaftsvereinbarung zwischen mehrere Akteure sollte die Übertragung der
Autorität definieren, um den Umfang, die Tiefe und Effizienz des Planungsprozesses zu verbessern und
Hindernisse bei der Zusammenarbeit zu reduzieren, wenn eine Reaktion mehrerer Akteure erforderlich ist.
Die Einbindung kann die Form der Beratung, Partizipation und Unterstützung annehmen.

Partnerorganisationen können die folgenden umfassen:

— Feuerwehr-, Polizei- und Rettungsdienste sowie andere Notfallreaktionskräfte;

— Militärdienste;

— kritische Infrastruktureinrichtungen (im gefährdeten Bereich und den umliegenden Regionen);

— Umweltbehörden und örtliche Regierungsvertreter;

— Fachexperten, beispielsweise Nuklearexperten und Seismologen;

— Nichtregierungsorganisationen;

— örtliche Medien und Kommunikationsunternehmen;

— Vertreter der Bevölkerung (siehe Tabelle 2).

Effektive Partnerschaftsvereinbarungen zwischen mehreren Akteuren sollten Folgendes umfassen:

— Benennung einer Führungsorganisation, die eine einheitliche Kommunikation der Partner gestattet;

— ein Zwischenfallmanagementsystem;

— Zielbestimmungen, Rollen und Verantwortlichkeiten, einen Planungsprozess und einen Mechanismus


zur Lösung von Konflikten zwischen den Partnerorganisationen;

— Koordination der Planung von Massenevakuierungen;

— Möglichkeiten für eine gegenseitigen Unterstützung;

— regelmäßige Treffen der Akteure zur Erörterung von Plänen und zum Teilen bewährter Praktiken;

— regelmäßige Prüfung der Partnerschaft und Pläne zur Bestätigung der Effektivität der Partnerschaft und
zur Identifizierung zusätzlicher Planungsanforderungen und neuer Partner.

12
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

Jede Organisation der Partnerschaft sollte die Fähigkeit haben, die erhaltenen Daten eigenständig zur
Beantwortung ihrer jeweiligen Fragen zu analysieren.

Die Organisation sollte Partnerschaftsvereinbarungen in Übereinstimmung mit dem Verfahren in ISO 22397
eingehen.

4.8 Schulung und Übung

Die Organisation sollte Schulungen und Übungen zu einem integralen Bestandteil des Planungsprozesses
machen.

Schulung und Übungen sollten Möglichkeiten umfassen, um:

— Kommunikationsverfahren zu üben;

— operative Fähigkeiten zu messen;

— Einrichtungen und Ausrüstungen, wie beispielsweise Dekontaminationssysteme, zu prüfen;

— neues Personal zu schulen;

— sich mit Nichtregierungsorganisationen und humanitären Organisationen zu koordinieren;

— mit Bürgervertretern zu kommunizieren.

Alle Personalebenen sollten geschult werden, um:

— ein grundlegendes Verständnis jeder Stufe des Planungsprozesses für Massenevakuierungen zu


erhalten;

— die Fachkompetenzen ihrer jeweiligen Rolle zu erhalten. Beispielsweise die Bereitstellung


psychosozialer Hilfeleistungen;

— Wissen, wie auf verschiedene Arten von Zwischenfällen reagiert wird.

Übungen können eingesetzt werden, um Personal auf eine Reihe verschiedener Szenarien hin zu schulen und
Bereitschaftsaspekte zu prüfen, einschließlich der folgenden:

— Kommunikation mit der Öffentlichkeit und Schlüsselunternehmen;

— Effizienz der Koordination zwischen mehreren Akteuren;

— Telekommunikationssysteme zur Verbreitung von Warnungen;

— Transport der zu evakuierenden Personen;

— Hilfestellung für gefährdete Personen in einem Bereich;

— Evakuierungsschilder und Evakuierungsrouten;

— Kennzeichnung von Unterkünften bzw. Schutzräumen und operative Maßnahmen, um Lieferanten die
Beschaffung und Belieferung der Unterkünfte, bzw. Schutzräume mit den notwendigen Ressourcen zu
ermöglichen.

13
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Organisationen sollte eine Akteur übergreifende Herangehensweise an Schulungs- und Übungsmaßnahmen


der Öffentlichkeit anwenden, damit von den unterschiedlichen Notfallakteuren derselbe, einheitliche Ansatz
vertreten wird.

Die Organisation sollte Übungsmaßnahmen in Übereinstimmung mit dem Verfahren in ISO 22398 ausführen.

5 Vorbereitung der Öffentlichkeit auf eine Massenevakuierung


5.1 Allgemeines

Die Organisation sollte einen Plan zur Unterrichtung der Öffentlichkeit, wie diese sich auf eine
Massenevakuierung vorzubereiten und zu reagieren hat, entwickeln. Dieser Abschnitt beschreibt, wie man:

— identifiziert, wie sich die Öffentlichkeit auf eine Massenevakuierung vorbereiten kann (5.2);

— Forschungsergebnisse zur Entwicklung von Plänen einsetzt (5.3);

— Schlüsseleigenschaften der Bevölkerung identifiziert (5.4);

— jede identifizierte gesellschaftliche Gruppe bewertet (5.5);

— Produkte, Dienstleistungen und Tätigkeiten einführt, welche die Bereitschaft verbessern (5.6);

— die Hindernisse der Vorbereitung einer Massenevakuierung reduziert (5.7).

5.2 Identifikation der Mittel, wie sich die Öffentlichkeit auf eine Massenevakuierung
vorbereiten kann

Die Organisation sollte die Erwartungen und Verantwortlichkeiten identifizieren, dokumentieren und
kommunizieren, auf welche sich die Öffentlichkeit selbständig für den Falle einer Massenevakuierung
vorbereiten muss. Sie sollte ebenfalls die Kenntnisse, über welche die Öffentlichkeit verfügen sollte und das
Verhalten, welches von der Öffentlichkeit erwartet werden sollte, berücksichtigen.

Die Organisation sollte messbare Zielsetzungen festlegen, welche die erwünschten Änderungen hinsichtlich
des Verhaltens, des Kenntnisstandes und der Vorbereitung der gefährdeten Bevölkerung beschreiben, und
diese Zielsetzungen dazu verwenden, die Auswirkungen der Planung zu beurteilen und den Punkt der
Optimierung zu identifizieren.

Bei der Definition messbarer Zielsetzungen sollten die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

— erwünschtes Verhalten oder erwünschter Kenntnisstand hinsichtlich der Vorbereitungen (z. B.


Beschaffung eines persönlichen Notvorrats/einer Notfallversorgung und das Wissen, wohin zu
evakuieren ist);

— erwünschte Änderungen im Verhalten und Kenntnisstand basierend auf festgelegten Zielen;

— spezifischer Zeitraum, in welchem diese Änderung eintreten sollte;

— Prüfung der neuen Forschungsergebnisse, um sicherzustellen, dass die Zielsetzungen realistisch sind.

14
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

5.3 Einsatz von Forschungsergebnissen zur Entwicklung von Plänen

Die Organisation sollte bestehende Informationen prüfen und weitere Untersuchungen einleiten, um:

— das bestehende Bereitschaftsniveau der Öffentlichkeit zu bestimmen und ein besseres Verständnis über
dieses zu erhalten;

— die Wahrnehmung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Vorteile und Hindernisse einer Vorbereitung zu
identifizieren;

— die Bedürfnisse der Öffentlichkeit hinsichtlich Informationen und Kommunikation zu identifizieren;

— die Erwartungen der Öffentlichkeit an Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen sowie andere


Gefahrenabwehr- und Rettungsorganisationen und das Vertrauensniveau zu ermitteln;

— neue Forschungsergebnisse zu bewerten und umzusetzen.

5.4 Identifikation von Schlüsseleigenschaften der Bevölkerung

Die Organisation sollte gesellschaftliche Schlüsselgruppe identifizieren, deren Bedürfnisse bewerten und
geeignete Kommunikationsverfahren anwenden, um alle Gruppen innerhalb eines betroffenen oder
gefährdeten Bereiches zu erreichen. Nicht alle öffentlichen oder gesellschaftlichen Gruppen mit bestimmten
Eigenschaften benötigen dieselbe Information und einige erfordern spezielle Kommunikationsverfahren
basierend auf ihren jeweiligen persönlichen Anforderungen.

Tabelle 2 — Eigenschaften der Öffentlichkeit

Merkmal Potenzielle Erwägungen


Alter Herstellung von Kommunikationsmaterial, was auf verschiedene
Altersgruppen zugeschnitten ist. Beispielsweise Einsatz von Bildern, um
junge Kinder zu erreichen, größerer Schrift für ältere Erwachsene und
soziale Medien für Teenager und junge Erwachsene.
Kultur Beratschlagung und Herstellung von Material, welches kulturelle
Befindlichkeiten berücksichtigt.
Aufenthaltsdauer im Bereich Abzielen auf Teile der Bevölkerung, welche für eine bestimmte Zeit im
(dauerhafter Bewohner oder Bereich verbleiben. Verteilung von Kommunikationsmaterial in den
für eine bestimmte Zeit im Haupttransportknotenpunkten(für Pendler), in Hotels und
Bereich) Informationszentren (für Touristen), an Universitäten und Hochschulen
(für Studenten) und bei Schlüsselunternehmen (für Mitarbeiter und
Kunden).
Sozioökonomisch Bereitstellung von Informationen auf Wegen, die für verschiedene
sozioökonomische Gruppen zugänglich sind.
Geschlecht Kommunikation, welche die unterschiedlichen Anforderungen und
Erwartungen der Geschlechter widerspiegelt.
Gesprochene Sprache Kommunikation in verschiedenen Sprachen und für verschiedene
Alphabetisierungsgrade.
Standort und Nähe zum Anfertigung unterschiedlicher Gefährdungskarten für verschiedene
Risiko geografische Bereiche.
Mobilität und Transport Lieferung von Informationen und Dienstleistungen im Falle einer
Evakuierung an Personen, die eine Mobilitäts- oder Transporthilfe
benötigen.

15
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Merkmal Potenzielle Erwägungen


Berufliche Verpflichtungen Personen mit Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen in Bezug auf
ihren Beruf können im Falle einer Evakuierung über eigene
Anforderungen verfügen. Beispielsweise könnten Landwirte
Informationen hinsichtlich des Umgangs mit ihrem Viehbestand im Falle
einer Massenevakuierung benötigen.
Politische Zugehörigkeit Herstellung von Kommunikationsmaterial, das auf verschiedene
politische Gruppen zugeschnitten ist.
Religion Herstellung von Kommunikationsmaterial, das auf verschiedene
Religionen zugeschnitten ist.
Gefährdete Personen Lieferung von Informationsdiensten an gefährdete Personen, welche
diesen im Falle einer Evakuierung helfen. Beispielsweise könnten
schwerhörige Personen durch eine Textnachricht gewarnt werden.

5.5 Bewertung jeder identifizierten gesellschaftlichen Gruppe

Die Organisation sollte Gruppen, welche potenziell eine besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung
benötigen, identifizieren und bewerten.

Diese Bewertung sollte Folgendes umfassen:

— die Größe der Gruppe, da größere Zielgruppen mehr Ressourcen in Anspruch nehmen können;

— bestehendes Bereitschaftsniveau, bestimmt durch die Anzahl der Personen in jeder spezifischen
Zielgruppe, die einen Evakuierungsplan erstellt haben;

— die Leichtigkeit mit welcher jede Zielgruppe erreicht werden kann, wobei berücksichtigt wird, dass es
schwieriger sein kann, ans Haus gebundene Personen oder Personen ohne Zugang zu den
Kommunikationsnetzwerken zu erreichen;

— die nötigen Kosten, jede Zielgruppe zu erreichen, da höhere Kosten bei der Anpassung von
Kommunikationsmaterial an unterschiedliche Zielgruppen bestehen, beispielsweise bei Personen,
welche nicht die Landessprache sprechen;

— die Haltung jeder Gruppe in Bezug auf die Durchführung einer Evakuierung und dem Verbleib in
Schutzräumen, bzw. Unterkünften;

— die Fähigkeiten der Organisation, Zielgruppen basierend auf bestehenden Ressourcen und Kenntnissen
zu evakuieren.

Sobald diese gesellschaftlichen Gruppen identifiziert wurden, sollte die Organisation die Zielsetzungen
prüfen, um sicherzustellen, dass diese realistisch sind.

16
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

5.6 Einführung von Produkten, Dienstleistungen und Tätigkeiten, welche die Bereitschaft
verbessern

Die Organisation sollte basierend auf den Informationen zu gesellschaftlichen Gruppen die Bereitstellung
von Produkten, Dienstleistungen und Tätigkeiten in Betracht ziehen, welche die folgenden einschließen:

— eine Liste persönlicher Bedarfsvorräte und Produkte für eine Evakuierung, wie beispielsweise
Erste-Hilfe-Kästen, Medikamente und medizinische Versorgungsgüter;

— Warnungs- und Informationsdienste;

— Informationen aus der Risikobewertung, damit die Öffentlichkeit die Risiken versteht und ihre eigenen,
persönlichen Pläne entwickeln kann;

— Informationszentren und Informationsdarstellungen;

— Workshops und informative Sitzungen zu örtlichen Gefährdungen und Bedrohungen;

— internetbasierte Dienstleistungen und Webseiten, damit die Öffentlichkeit den Stand bestimmter
Gefährdungen einsehen kann;

— bildende bzw. erzieherische Computersoftware und Computerspiele zum Thema Evakuierung.

5.7 Reduzierung der Hindernisse zur Vorbereitung einer Massenevakuierung

Die Organisation sollte Wege zur Reduzierung möglicher Hindernisse, der Tätigkeiten und des Aufwands der
Öffentlichkeit hinsichtlich der Vorbereitung für und Teilnahme an in einer Massenevakuierung erwägen.
Hindernisse können finanzieller, psychologischer, religiöser und zeitbezogener Natur sein.

Die Organisation sollte Untersuchungen durchführen, um zu identifizieren, was die Öffentlichkeit als
Haupthindernisse bei der Vorbereitung auf eine Evakuierung empfindet, entscheiden, wie diese Hindernisse
eliminiert oder reduziert werden können und Methoden identifizieren, um der Öffentlichkeit bei der
Vorbereitung und der Teilnahme bei der Vorbereitung auf eine Massenevakuierung zu helfen. Diese
Methoden können die folgenden umfassen:

— Bereitstellung klarer Informationsquellen und Checklisten zur Vorbereitung;

— Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Organisation und Durchführung von


Massenevakuierungsübungen;

— Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Entwicklung und Durchführung von


Informationsveranstaltungen.

Wenn diese Tätigkeiten von Vertretern der Öffentlichkeit geleitet werden, hilft dies sicherzustellen, dass die
Öffentlichkeit das Gelernte nicht vergisst und den geschaffenen Impuls erhält.

17
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

6 Visualisierung der Bereiche, welche gefährdet oder betroffen sind


6.1 Allgemeines

Die Organisation sollte erwägen, wie Kartierungs- und Visualisierungstechnologien bei der Planung von
Massenevakuierungen eingesetzt werden können. Für die gefährdeten oder betroffenen Bereiche, beschreibt
der Abschnitt 6 den Bedarf:

— der Kartierung von Daten über den betroffenen oder gefährdeten Bereich (6.2);

— der Berücksichtigung verschiedener Informationsarten, die auf Karten dargestellt werden (6.3);

— die Kompatibilität der Daten zur Erstellung von Karten sicherzustellen (6.4).

Abschnitt 6, kombiniert mit Abschnitt 4, zielt darauf ab, sicherzustellen, dass die visualisierten
Informationen, die mit Partnern geteilt werden, von guter Qualität, zugänglich und verwertbar sowie
vollständig kompatibel sind und die bewährten Praktiken der diese einsetzenden Akteure entsprechen und
auch eingesetzt werden.

6.2 Kartierung von Daten über den betroffenen oder gefährdeten Bereich

Die Organisation sollte visualisierte Informationen zu jedem Planungsaspekt entwickeln, einsetzen und
pflegen.

Bei der Entwicklung von Karten sollte die Organisation:

— die Bedürfnisse der Anwender nach Echtzeitinformationen, beispielsweise in Bezug auf Verkehrsnetze
und Notfallmanagementressourcen identifizieren;

— die Arten von Informationen identifizieren, die zur Vorbereitung von Karten vor einem Zwischenfall
notwendig sind;

— neue Daten, die während des Zwischenfalls zur Aktualisierung der Karten eingeholt werden müssen,
identifizieren;

— die Prozesse zur Einholung dieser neuen Daten identifizieren;

— die Anwender hinsichtlich der Stärken und Einschränkungen der Karten unterrichten;

— sicherstellen, dass das Personal über den notwendigen Kenntnisstand zum Einsatz der Werkzeuge zur
Erfüllung operativer Anforderungen verfügt.

Beim Einsatz von Karten sollte die Organisation:

— sicherstellen, dass die Karten dabei helfen, den gefährdeten oder betroffenen Bereich zu visualisieren;

— sicherstellen, dass Systeme wenn möglich mit geografischen Informationssystemen (GIS) kompatibel
sind, sodass Simulationen und Analysen durchgeführt werden können;

— die Ergebnisse von Simulationen den Entscheidungsträgern zur Verfügung stellen;

— die zugrundeliegenden Daten und geeigneten Werkzeuge den Partnerorganisationen zur Verfügung
stellen;

— einplanen, die Karten den relevanten Partnerorganisationen kurzfristig im Rahmen einer


Massenevakuierung zur Verfügung zu stellen.

18
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

Bei der Pflege von Karten sollte die Organisation:

— Karten in Echtzeit mit den verfügbaren Informationen, die man von Rettungskräften und durch soziale
Medien erhalten hat, aktualisieren, einschließlich:

— einer Übersicht des zu Planungszwecken herangezogenen Bereichs oder der Bereiche, die gefährdet
oder betroffen sind;
— der Standorte des Notfallmanagements und anderer zugehöriger Ressourcen;
— aktionsspezifischer Informationen, welche den entsprechenden Organisationen zur Verfügung
gestellt werden können;
— sicherstellen, dass die Karten mit Zeitstempeln versehen sind;

— alle Partnerorganisationen für die Aktualisierung ihrer Informationen einbinden.

6.3 Arten von Informationen, die auf Karten dargestellt werden sollen

Karten sollten visualisierte Informationen zum Standort sowie weitere Informationen zu den aufgeführten
Elementen umfassen. Die verschiedenen Arten von Informationen, welche visualisiert werden können,
umfassen die folgenden:

— Dichte der niedergelassenen Bevölkerung, einschließlich jener Bevölkerungsteile, die eine Fremd-
sprache sprechen;
— Dichte der vorübergehenden Bevölkerung, beispielsweise Touristen;
— bauliche Anlagen, einschließlich Verkehrsnetze;
— Topografie der natürlichen Umwelt;
— Notfallressourcen, beispielsweise Polizei und Feuerwehrpersonal;
— Einrichtungen, welche besonderer Beachtung bedürfen, beispielsweise medizinische Einrichtungen,
Bildungseinrichtungen und Justizvollzugsanstalten;
— kritische Infrastruktur, wie beispielsweise Umspannwerke, Kraftwerke und Wasserwerke;
— Schutzräume und Unterkünfte für Notfallevakuierungen und sichere Bereiche;
— Arten der Landnutzung, beispielsweise viehwirtschaftlich genutzte Gebiete.

6.4 Sicherstellung der Kompatibilität der Daten zur Erstellung von Karten

Die Organisation sollte:

— die Eingabe von Daten der Partnerorganisationen in ein gemeinsames System anstreben, damit keine
Kompatibilitätsprobleme zwischen den Systemen auftreten;

— Daten von Partnerorganisationen, beispielsweise Versorgungsunternehmen und örtliche Behörden,


zuweisen, verarbeiten und einsetzen, um detaillierte Karten zur Visualisierung des Bereichs zu
erstellen;

— Informationen aller Partner und Quellen zur Kartierung aller visualisierter Daten kombinieren, um
sicherzustellen, dass diese kompatibel sind;

— Partnerorganisationen dazu ermutigen, dieselbe Datenbank und dasselbe geographische Informations-


system zum Informationsaustausch zu verwenden.

19
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

7 Entscheidungsfindung zur Ausführung der Evakuierung


7.1 Allgemeines

Die Organisation sollte einen Prozess identifizieren, um Entscheidungsträger zu helfen, gut vorbereitet zu
sein, eine Evakuierung anzuordnen und umzusetzen. Abschnitt 7 beschreibt den Prozess wie folgt:

— Entwicklung eines Prozesses zur Entscheidungsfindung (7.2);

— Verwendung der Evakuierungsziele (7.3);

— Auflösung von in Konflikt stehenden Evakuierungszielen (7.4);

— Identifizierung der zur Anordnung einer Evakuierung notwendigen Informationen (7.5);

— Sicherstellen, dass Entscheidungsträger Zugriff auf alle notwendigen Informationen haben (7.6);

— Identifizierung der Faktoren, welche Entscheidungen zu bestimmten Risiken beeinflussen (7.7);

— Entwicklung eines Systems zur Nachverfolgung und Protokollierung getroffener Entscheidungen (7.8).

Die Organisation sollte eine Struktur für die Entscheidungsfindung in Notfällen in Übereinstimmung mit
ISO 22322 1) anwenden und Risikobewertungen bei der Vorbereitung einer Evakuierungsentscheidung nach
ISO 31000 und ISO/IEC 31010 ausführen.

7.2 Entwicklung eines Prozesses zur Entscheidungsfindung

Die Organisation sollte:

— eine für den Entscheidungsfindungsprozess zur Evakuierung verantwortliche Person identifizieren und
die Entscheidungsfindungsstruktur der Partnerorganisationen beschreiben, sodass die Verantwort-
lichkeiten der einzelnen Organisationen klar verstanden werden;

— den Entscheidungsfindungsprozess auf einem Zwischenfallmanagementsystem aufbauen, um


sicherzustellen, dass die Rollen und Verantwortlichkeiten klar definiert sind;

— einen ausführlichen Prozess zur Entscheidungsfindung hinsichtlich Evakuierungen innerhalb


bestehender Führungs- und Leitungsgefüge festlegen und diesen an alle relevanten
Partnerorganisationen kommunizieren;

— Partnerorganisationen mit dem Entscheidungsfindungsprozess für Notfallszenarien, an welchen diese


beteiligt wären, vertraut machen.

Der Entscheidungsfindungsprozess sollte:

— in Leitlinien integriert werden;

— von den internen Prozessen und Protokollen der Organisation unterstützt werden;

— regelmäßig geprüft und aktualisiert werden;

— denjenigen Personen, die Evakuierungsentscheidungen treffen, bekannt sein;

1) Wird in Kürze veröffentlicht.

20
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

— für alle Partnerorganisationen transparent sein;

— flexibel sein, um Änderungen infolge von Szenarien, Gefährdungs- oder Bedrohungsintensitäten zu


ermöglichen;

— die Ergebnisse der Risikobewertung einbeziehen.

Die Organisation sollte die Anforderungen der Reaktion auf einen Zwischenfall in Übereinstimmung mit dem
Verfahren in ISO 22320 berücksichtigen.

7.2.1 Aktivierungspunkte für Evakuierungen

Die Organisation sollte in ihrem Evakuierungsplan die Aktivierungspunkte für Evakuierungen identifizieren,
d. h. Grenzwerte, welche eine Evakuierung als geeignete Reaktion auf einen Zwischenfall definieren. Dies
sollte Einzelheiten zur geeignetsten Reaktion bei unterschiedlichen Aktivierungspunkten umfassen,
beispielsweise die Erfordernis, mehr Ressourcen einzusetzen oder eine Evakuierungsempfehlung zu ändern.
Die Identifizierung dieser Aktivierungspunkte auf einer Zeitachse kann Entscheidungsträgern als
Entscheidungshilfe dienen.

7.3 Verwendung der Evakuierungsziele

Die Organisation sollte:

— ihre Zielsetzungen für eine Massenevakuierung identifizieren und ausdrücklich definieren;

— Bürgervertreter bei der Festlegung von Zielsetzungen einbeziehen;

— diese Zielsetzungen in Richtlinien aufnehmen, ohne die Entscheidungsfindung während einer


Evakuierung in Situationen einzuschränken, in denen andere Zielsetzungen eine höhere Priorität haben
müssen;

— bestätigen, dass die Zielsetzungen die Richtlinien erfüllen und den Standardeinsatzanweisungen
entsprechen;

— diese Zielsetzungen zur Bewertung geeigneter und ungeeigneter Evakuierungsmaßnahmen verwenden,


wie beispielsweise der Verbleib in Gebäuden, die Warnung der Öffentlichkeit, wachsam zu sein oder der
Hinweis, einen Bereich sofort zu verlassen.

Tabelle 3 — Messen von Evakuierungszielen

Zielsetzung Messung der Zielsetzung


Das Retten von Menschenleben sollte das Primärziel sein
Schutz der Öffentlichkeit vor Bewertung der Todesfall- und Verletzungsraten der Öffentlichkeit für
einer Bedrohung oder die jeweilige Gefährdung/Bedrohung und auch der zu evakuierenden
Gefährdung. Personen, welche den betroffenen Bereich verlassen (oder in diesem
verbleiben).
Andere Zielsetzungen, die beim Retten von Menschenleben erwogen werden könnten
Begrenzung wirtschaftlicher Messung der finanziellen Verluste der örtlichen Unternehmen und der
Schäden durch die Evakuierung. Öffentlichkeit aufgrund der verschiedenen Evakuierungsmaßnahmen.
Begrenzung der Messung der finanziellen Kosten bezüglich der
Evakuierungskosten der Evakuierungsmaßnahmen der teilnehmenden
Notfallorganisationen. Evakuierungsorganisationen (z. B. Notfalldienste,
Nichtregierungsorganisationen).

21
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Zielsetzung Messung der Zielsetzung


Minimierung der allgemeinen Die Bewertung der vorherrschenden allgemeinen Panik und Verwir-
Panik und Verwirrung durch rung kann durch Befragungen der Öffentlichkeit und der
Evakuierungsbefehle. Verantwortlichen des Notfallmanagements nach einem Zwischenfall
erfolgen.
Minimierung der Missachtung Messung mittels Forschungsergebnissen oder Einbeziehung der
zukünftiger möglichen Auswirkungen, die eine unnötige Evakuierung auf die
Evakuierungsbefehle durch die Öffentlichkeit haben kann.
Öffentlichkeit.
Maximierung des öffentlichen Messung umfasst Befragungen zur Haltung der Öffentlichkeit, wie
Vertrauens in Amtsträger. verschiedene Ergebnisse von Evakueirungsszenarien ihr Vertrauen in
Amtsträger, bzw. Offizielle der Notfallorganisationen beeinflussen.
Erhaltung der Integrität von Gemessen als Verzögerung (in Stunden oder Tagen) von Ermittlungen
strafrechtlichen Ermittlungen. aufgrund der Evakuierungsentscheidung.
Minimierung andauernder Messung der Kosten für die Bereitstellung psychologischer
psychologischer Auswirkungen Unterstützung durch das Gesundheitssystem.
auf evakuierte Personen und die
Öffentlichkeit.

Die Organisation sollte Daten dazu analysieren, wie jede Zielsetzung durch Anordnung einer Evakuierung
oder Umsetzung einer anderen operativen Reaktion erfüllt wird. Die Organisation sollte den Erfüllungsgrad
der Evakuierungsziele vor und während einer Evakuierung akkurat messen, um
Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Beispiele für die Messung von Zielsetzungen sind in Tabelle 3
aufgeführt.

7.4 Auflösung von in Konflikt stehenden Evakuierungszielen

In Konflikt stehende Evakuierungsziele können dann entstehen, wenn eine Entscheidung, die darauf abzielt
eine bestimmte Zielsetzung zu erreichen, das Erreichen einer anderen Zielsetzung verringert. Diese
Konflikte sollten identifiziert, dokumentiert und von Partnerorganisationen verstanden werden, damit im
Rahmen der Partnerschaft eine gemeinsame Sicht auf die Evakuierungsziele aufgebaut wird. Eine
Entscheidung, die zwar den Verlust von Menschenleben begrenzen, dafür aber zu wirtschaftlichen Störungen
führen könnte, wäre ein Beispiel für zwei in Konflikt stehende Zielsetzungen.

Die Organisation sollte:

— das Konfliktpotenzial zwischen Versorgungsdienstleistern und Hilfsorganisationen in Bezug auf die


rechtzeitige, aber nicht verfrühte Abschaltung der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserversorgung
identifizieren und Komplikationen erkennen, die aus der Abschaltung von Kraftwerken oder anderen
Arten von Infrastrukturen folgen;

— die potenziellen Auswirkungen einer Evakuierung auf kommerzielle Tätigkeiten, wie die Land- und
Viehwirtschaft, identifizieren;

— die Bedürfnisse jener Personen, die evakuiert werden sowie jener Personen, die nicht evakuiert werden
können oder wollen, in die Planung einbeziehen.

22
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

7.5 Identifizierung der zur Anordnung einer Evakuierung notwendigen Informationen

Die Organisation sollte jene Information identifizieren, die von Entscheidungsträgern benötigt werden,
welche die Entscheidung fällen, ob eine Evakuierung anzuordnen ist, einschließlich der folgenden:

— die Art des Risikos, einschließlich der Wahrscheinlichkeit eines Eintretens sowie die Vielfalt der
Auswirkungen auf die Bevölkerung;

— die benötigte Zeit, um eine Warnung zu verbreiten und die Öffentlichkeit zu benachrichtigen;

— die Fahrweglänge und die notwendige Zeit, welche die Öffentlichkeit benötigt, um einen sicheren
Bereich zu erreichen;

— die Umweltgefahren, welche auf dem Weg der evakuierten Personen in den sicheren Bereich bestehen
könnten.

Die Organisation sollte:

— die Informationen zur Planung der notwendigen Ressourcen und zur Bestimmung der notwendigen
Zeitdauer der Evakuierung eines Bereichs und des Zeitpunkts, wann eine Evakuierungsentscheidung
getroffen werden sollte, verwenden;

— die verfügbaren Informationen identifizieren, welche für eine Evakuierungsentscheidung mehrdeutig,


unklar und widersprüchlich sind;

— Entscheidungsträger darin schulen, Entscheidungen in einem Umfeld von Unsicherheit zu treffen.

7.6 Sicherstellen, dass Entscheidungsträger Zugriff auf alle notwendigen Informationen


haben

Die Organisation sollte die notwendige Kommunikation zwischen den Organisationen zur Herstellung
entscheidender Informationen identifizieren und welche Entscheidungsträger diese Informationen
verwenden werden.

Die Evakuierungspläne der Organisation sollten sicherstellen, dass:

— Informationen automatisch den Entscheidungsträgern in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden, wo


angemessen;

— Informationsanfragen an Informationsanbieter übermittelt werden;

— Kommunikationsoptionen der Partnerorganisationen sowohl eine Kommunikation zu den normalen


Geschäftszeiten als auch außerhalb dieser Zeiten umfassen;

— ein effektiver Kommunikationsprozess eine Übertragung von Informationen vom entsprechenden


Informationsproduzenten zum Entscheidungsträger erlaubt, wenn Echtzeitinformationen nicht
verfügbar sind.

7.7 Identifizierung der Faktoren, welche Entscheidungen zu bestimmten Risiken


beeinflussen

Die Organisation sollte die Bedingungen unter welchen eine Evakuierung angeordnet werden sollte
berücksichtigen und die Gefährdungs- und Risikobedingungen überwachen, um Evakuierungsmaßnahmen
zu antizipieren, wenn sich die Situation verändert, d. h. neue Entscheidungsgrenzwerte erreicht werden.

23
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Die Organisation sollte Folgendes in den Evakuierungsplänen identifizieren:

— die Grenzwerte der Bedingungen unter welchen sich eine Evakuierungsempfehlung ändern kann,
einschließlich Grenzwerten zum Schweregrad bestimmter Risiken, wie die Wasserhöhe bei
Überschwemmungen oder die Dosis einer radiologischen Ausbreitung;

— Risikofaktoren, wenn sich die Situation den Evakuierungsgrenzwerten annähert;

— eine Liste teilnehmender Organisationen, die hinzugezogen werden müssen, weil sich die
Wahrscheinlichkeit einer Evakuierung erhöht.

7.8 Entwicklung eines Systems zur Nachverfolgung und Protokollierung getroffener


Entscheidungen

Die Organisation sollte ein System zur Protokollierung wichtiger Entscheidungen, die während eines
Zwischenfalls getroffen werden, entwickeln und pflegen, welches Berichte der ausgeführten Maßnahmen
und deren Begründung aufzeichnet und sollte, wo angemessen, das Protokollierungssystem auch
Partnerorganisationen per Fernzugriff zugänglich machen.

Die Organisation sollte einen Prozess für die Planung der Reaktion auf einen Zwischenfall, einschließlich der
Pflege von Entscheidungsprotokollen, in Übereinstimmung mit ISO 22320 entwickeln.

8 Warnung der Öffentlichkeit


8.1 Allgemeines

Die Organisation sollte sicherstellen, dass öffentliche Warnmeldungen für die geplanten Zielgruppen
geeignet sind. Kommunale Warnsysteme können zur rechtzeitigen Warnung der Öffentlichkeit bei einer
Evakuierung eingesetzt werden.

Abschnitt 8 beschreibt die folgenden Tätigkeiten in Bezug auf die Warnung der Öffentlichkeit bei einer
Massenevakuierung:

— Systeme zur Warnung und Informierung der Öffentlichkeit (8.2);

— Förderung eines kommunalen Warnsystems (8.3);

— Protokolle für die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen (8.4);

— Auslegung und Prüfung einer Vorlage für die Warnmeldung (8.5);

— Analyse der voraussichtlichen Zeit zur Warnung der Öffentlichkeit (8.6).

Die Organisation sollte die Öffentlichkeit in Übereinstimmung mit dem Verfahren in ISO 22322 warnen.

8.2 Systeme zur Warnung und Informierung der Öffentlichkeit

Die Organisation sollte:

— alle offiziellen Warnsysteme, einschließlich Audiowarnungen, Sirenen, öffentlichen Ankündigungen,


Fernsehen und Radio, automatische Telefonsysteme und Internetsysteme in ihren Plänen identifizieren;

— dokumentieren, wie diese Systeme zu aktivieren und für die Massenevakuierung einzusetzen sind;

— die Rollen anderer Medienagenturen bei der Verbreitung von Warnmeldungen zusätzlich zu den
offiziellen Warnsystemen formalisieren und Vereinbarungen im Warnungsplan zur Evakuierung
dokumentieren;

24
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

— eine führende Organisation aus den Partnerorganisationen zur Koordination mit den Systemen und
Medienagenturen zur Warnung und Bereitstellung von Informationen bestimmen;

— einen Prozess zur ständigen Verbesserung dieser Vorkehrungen festlegen, einschließlich:

— der Vereinbarungen von Übungsmaßnahmen mit Medienagenturen zu vielen verschiedenen


Szenarien;

— der Schulung des Personals in Sachen Medien und öffentlicher Kommunikation;

— dem Lernen aus international bewährten besten Praktiken zur Herstellung positiver
Partnerschaften mit den Medien;

— die Leistungsfähigkeit der Warnsysteme messen, um deren Effektivität zu verstehen;

— eine geeignete Kombination dieser Systeme auswählen, um die gewünschten Leistungsniveaus zu


erreichen, wobei zu berücksichtigen ist, dass jedes Warnsystem ein anderes Investitionsniveau
erfordern kann und je nach Situation die Effektivität der einzelnen Systeme variiert.

8.3 Förderung eines kommunalen Warnsystems

Die Organisation sollte kommunale Warnsysteme zur Verbesserung der Verbreitung von Warnungen und
Informationsnachrichten verwenden, beispielsweise durch spontane Kommunikation über soziale
Netzwerke.

Die Verbreitung von Warnmeldungen und Informationsnachrichten kann durch Folgendes erleichtert
werden:

— Ermutigung der Öffentlichkeit, ihre Nachbarn zu informieren;

— Identifizierung gesellschaftlicher Gruppen, um bei der Verbreitung von Warnmeldungen zu helfen;

— Vorbereitung von Empfehlungen, wie gesellschaftliche Gruppen als Warnsystem zur Verbreitung von
Warnmeldungen agieren können;

— Berücksichtigung der sozialen Eigenschaften der Zielgruppen;

— Einsatz sozialer Netzwerke und neuer Technologien.

Die Organisation sollte die Effektivität der kommunalen Systeme analysieren und dabei berücksichtigen,
dass manche Systeme offizielle oder präzise Informationen nicht verbreiten können.

Die Organisation sollte das kommunale System zur Verbreitung von Meldungen zur Vorbereitung auf eine
Evakuierung bewerten, einschließlich der folgenden Aspekte:

— Zielsetzungen der Meldungen;

— erwartete Wirkung der Kommunikationsverfahren, einschließlich:

— sozialer Medien;

— Printmaterial, wie Flugblätter und Broschüren;

— Ankündigung durch Zeitungen, Fernsehen und Radio, in Telefonbüchern und über


Postwurfsendungen;

— Bildungsinitiativen, einschließlich Unterrichtung zur Bereitschaft an Schulen;

25
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

— Webseiten;

— Außenbeschilderungen, zum Beispiel Hinweisschilder, Poster;

— Werbeartikel, zum Beispiel Kalender und Tassen;

— Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen an Schulen, Arbeitsplätzen;

— Informationsveranstaltungen an Versammlungsorten, Vorlesungen und Workshops;

— traditionelle Informationssysteme und Nachbarschaftsgruppen;

— Callcenter;

— Forschungsergebnisse, welche die Informationsanforderungen gesellschaftlicher Gruppen und deren


bevorzugte System der Informationseinholung identifizieren;

— Budget für Kommunikation, da Systeme wie das Fernsehen zwar mehr Personen erreichen könnten,
aber mit signifikant höheren Kosten verbunden wären;

— Vor- und Nachteile jedes Kommunikationssystems, da diese das System zur Erfüllung der Zielsetzungen
entweder stärker oder weniger geeignet machen können.

8.4 Protokolle für die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen

8.4.1 Die Öffentlichkeit

Die Organisation sollte Kommunikationssysteme, wie beispielsweise Notfalltelefone, die Medien und soziale
Medien verwenden, um:

— Informationen von der Öffentlichkeit zu erhalten oder die Öffentlichkeit zu informieren, wie sich diese
zu verhalten hat;

— zusätzliche Informationen von der Öffentlichkeit zu erhalten, welche an die zuständigen Stellen
weitergegeben werden;

— Evakuierungsmaßnahmen und die entsprechende Kommunikation zu priorisieren, beispielsweise


gefährdete Personen auffordern vor dem Rest der Bevölkerung zu evakuieren;

— die von der Öffentlichkeit ausgehende Informationsflut zu bewältigen;

— auf die Anfragen der Öffentlichkeit zu reagieren und diese zu bearbeiten;

— diese Informationen an die relevanten, delegierten Stellen zu übermitteln.

Protokolle sollten für die jeweiligen Bevölkerungssegmente mit unterschiedlichen Eigenschaften angefertigt
werden, wie beispielsweise die in Tabelle 2 identifizierten.

Die Organisation sollte:

— Interessengruppen, wie beispielsweise Medienagenturen, Gemeindevorsitzende,


Nichtregierungsorganisationen, Amateurfunker und Nutzer sozialer Medien identifizieren, die bei der
Warnung der Öffentlichkeit behilflich sein können;

— Vereinbarungen mit diesen Interessengruppen treffen, damit diese Kernmeldungen empfangen und
effektiv weitergeben können.

26
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

8.4.2 Besondere Einrichtungen

Die Organisation sollte:

— Protokolle für die Kommunikation mit Krankenhäusern, Langzeitpflegeeinrichtungen, Pflegeheimen,


Schulen, Gefängnissen, Bildungszentren, wichtigen Gebäuden, welche viele Personen beherbergen und
Bereiche mit einer großen Anzahl an gefährdeten Personen zusätzlich zur Warnung der allgemeinen
Öffentlichkeit entwickeln;

— eine Liste von Kontakten, einschließlich der Interessengruppen und besonderen Einrichtungen,
anfertigen und in regelmäßigen Abständen aktualisieren.

8.5 Auslegung und Prüfung einer Vorlage für die Warnmeldung

Eine einzige Organisation sollte für die Koordinierung der Warnmeldung und die Bestimmung des
geeigneten Zeitpunkts der Herausgabe der Meldungen verantwortlich sein.

Eine effektive Warnmeldung sollte:

— einfach und klar formuliert sein;

— in mehreren Sprachen, die für den jeweiligen Bereich relevant sind, vorbereitet sein;

— örtlich bezogene Informationen liefern;

— reaktive Maßnahmen empfehlen;

— keinen Widerspruch zur vorherigen Kommunikation darstellen;

— mit einem Zeitpunkt und Datum versehen sein.

Die Organisation sollte örtlich bezogene Vorlagen für Warnmeldungen entwickeln, um die Öffentlichkeit mit
Informationen zu versorgen, die für ihren Bereich relevant sind. Diese Vorlagen sollten auf den folgenden
Aspekten basieren:

— Verständnis und Recherche zur Verhaltensreaktion evakuierter Personen;

— Recherche zu den potenziellen Informationsbedarfen der Öffentlichkeit;

— Vorprüfung der Meldungen zusammen mit der Öffentlichkeit.

Der Inhalt der Meldungen sollte folgendes berücksichtigen:

— die Bedrohung und deren Konsequenzen;

— welche Maßnahmen die Öffentlichkeit ergreifen oder unterlassen soll;

— wie die Öffentlichkeit die Maßnahmen umsetzen soll, die von ihr erwartet werden;

— wie Informationen auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen zugeschnitten werden können,


einschließlich jener Gruppen, die keine Maßnahmen ergreifen sollen;

— die vertrauenswürdigen Informationsquellen;

— den Zeitpunkt und das Datum der Meldung.

27
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

8.6 Analyse der voraussichtlichen Zeit zur Warnung der Öffentlichkeit

Die Organisation sollte die Fähigkeit zur Warnung der Öffentlichkeit bei verschiedenen Szenarien erforschen
und die Recherche zur Festlegung operativer Zielsetzungen anwenden. Die Geschwindigkeit mit welcher die
Öffentlichkeit gewarnt werden kann (Benachrichtigungszeit) und der Prozentsatz der Bevölkerung im
gefährdeten Bereich, der erreicht werden kann (Abdeckung), sollten bestimmt werden.

Die Benachrichtigungszeit und Abdeckung sollte analysiert werden, um:

— die Effektivität des Einsatzes mehrerer Warnsysteme in verschiedenen Situationen zu verstehen,


beispielsweise zu verschiedenen Tageszeiten;

— die Auswirkungen der Kombination unterschiedlicher Systeme zur Erfüllung der Warnungsziele
analysieren, um die Effektivität der Systeme zu bestimmen;

— die Anfälligkeiten unterschiedlicher Warnsysteme zu identifizieren, wie beispielsweise die


Verfügbarkeit von Telefonnetzen;

— Alternativpläne zu entwickeln, um mit Anfälligkeiten des Systems umzugehen.

Die Organisation sollte:

— erreichbare, evidenzbasierte Durchführungsziele für die Benachrichtigungszeit und Abdeckung


festlegen;

— mögliche Anfälligkeiten individueller Warnsysteme und Ausweichsysteme berücksichtigen;

— den Umfang, mit welchem Warnsysteme operative Zielsetzungen erfüllen können, berücksichtigen.

9 Analyse der Bewegung von evakuierten Personen


9.1 Allgemeines

Organisationen sollten die Zeit analysieren, welche notwendig ist, um Fußgänger und evakuierte Personen
mit Verkehrsmitteln zu einem sicheren Bereich zu bewegen. Die Organisation sollte Daten sammeln,
Evakuierungsbewegungen analysieren, Experimente ausführen und ihre Ergebnisse analysieren, um
sicherzustellen, dass die Pläne eine sichere und schnelle Evakuierung begünstigen.

Abschnitt 9 beschreibt die Analyse von Evakuierungsbewegungen mit den folgenden Teilaspekten:

— Verstehen potenzieller Bevölkerungsbewegungen (9.2);

— Verstehen des Transportverhaltens evakuierter Personen (9.3);

— Identifizierung der Anforderung an das Verkehrsnetz und dessen Verfügbarkeit (9.4);

— Identifizierung der Maßnahmen und Zielsetzungen der Transportleistung (9.5);

— Analyse von Transportstrategien und Leitlinien (9.6);

— Kommunikation von Transportinformationen an die Öffentlichkeit (9.7).

28
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

9.2 Verstehen potenzieller Bevölkerungsbewegungen

Allgemeine Informationen zur Bevölkerungsbewegung sollten verfügbar sein, selbst wenn diese nicht
speziell für Szenarien des Notfallmanagements oder eine Massenevakuierung entwickelt wurden. Die
Organisation sollte spezifische Modelle zur Bevölkerungsbewegung gewinnen und diese durch Prüfung oder
operative Übungen verifizieren.

Organisationen sollten:

— die Zeit analysieren, welche notwendig ist, um Fußgänger und evakuierte Personen mit Verkehrsmitteln
zu einem sicheren Bereich zu bewegen;

— diese Informationen verwenden, um andere Stufen der Evakuierungsplanung zu informieren und die für
die Evakuierungsentscheidung verfügbare Zeit zu bestimmen;

— die Bevölkerung erforschen, um diese Analysen zu stützen und

— die Verortung der Bevölkerung zu verschiedenen Tageszeiten zu identifizieren, um mögliche


Auswirkungen in einem Bereich zu bestimmen;

— die Bewegung der Bevölkerung während einer Evakuierung identifizieren, um zu erkennen, wo


Engpässe auftreten können und an welchen Stellen Ressourcen benötigt werden könnten.

9.3 Verstehen des Transportverhaltens evakuierter Personen

Die Organisation sollte Informationen vor und nach einer Evakuierung verwenden, um die potenzielle
Transportreaktion der evakuierten Personen zu identifizieren. Informationen zu den folgenden Aspekten
können eingeholt werden:

— Prozentsatz der Bevölkerung, welcher zu verschiedenen Stufen des Alarmes die Evakuierung
durchführen kann;

— zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen, die von der Bevölkerung benötigt werden könnten;

— die Transportpräferenzen der Öffentlichkeit bei einer Evakuierung;

— bevorzugte Zielpunkte einer Evakuierung;

— bevorzugte Evakuierungsrouten, falls Personen ihre eigenen Kraftfahrzeuge verwenden.

Die Organisation sollte:

— berücksichtigen, wie die Öffentlichkeit während einer Evakuierung unerwartet reagieren kann sowie die
besonderen Anforderungen die vorliegen können, einschließlich der in Tabelle 2 aufgeführten Faktoren;

— Forschungsergebnisse analysieren, um die Nutzung der Transportmittel sowie die Nachfrage, freie
Kapazitäten und die Erfordernis weiterer Transportmittel zu verstehen.

29
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

9.4 Identifizierung der Anforderung an das Verkehrsnetz und dessen Verfügbarkeit

Die Organisation sollte:

— Daten während des „normalen“ Betriebs sowie während geplanter Straßenabsperrungen, einspuriger
Straßenführung oder Geschwindigkeitsbeschränkungen sammeln;
— qualitäts- und zeitbezogene Daten zum Transport analysieren;
— Daten zur Abschätzung der täglichen Nutzung der verschiedenen Transportmittel verwenden;
— die potenzielle Anforderung an das Verkehrsnetz und dessen Verfügbarkeit während einer Evakuierung
verstehen.
Um die Anforderungen zu verstehen, können Daten zu den folgenden Aspekten gesammelt werden:

— Aufbau der zu evakuierenden Bevölkerung, einschließlich Anwohnern, Durchreisenden und Pendlern;


— Bevölkerungsgröße, -dichte und -einteilung;
— Anzahl, Art und Standort der angemeldeten Fahrzeuge, einschließlich Personenkraftfahrzeugen und
Motorrädern.
Um die Verfügbarkeit zu verstehen, können Daten zu den folgenden Punkten gesammelt werden:

— Anzahl und Verfügbarkeit von Transportfahrzeugen, einschließlich der Kapazitäten von Flugzeugen,
Zügen, Kraftfahrzeugen, Bussen, Straßenbahnen, Taxis und Booten;

— operative Probleme, wie die Anzahl der Bedienpersonen;

— Sicherheitsaspekte, welche die Verfügbarkeit von Transportmitteln beeinflussen könnten;

— die Anzahl der Passagiere, die jede Art von Verkehrsmittel während einer Evakuierung nutzen kann;

— Verkehrsflüsse und -routen, einschließlich einspuriger Straßenführung und Evakuierungsrouten;

— Punkte an denen zusätzliche Kapazitäten dem Verkehrsnetz hinzugefügt werden können, beispielsweise
die Verfügbarkeit zusätzlicher Busse;

— Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln, beispielsweise kann eine höhere Anzahl an


Personenkraftfahrzeugen Staus verursachen, was die Evakuierungsgeschwindigkeit von Bussen
reduziert.

Die folgenden Daten sollten analysiert und verstanden werden:

— die für die Evakuierung benötigte Zeit;

— die in verschiedenen Bereichen benötigten Transportmittel;

— Stauungspunkte, wo sich übermäßige Warteschlangen bilden könnten;

— die Auswirkungen verschiedener Strategien und politischer Optionen auf das Verkehrsnetz während
einer Evakuierung.

Modelle können dabei helfen:

— ein Verständnis des Transportes evakuierter Personen zu verbessern;

— über das Umfeld operativer Zielsetzungen zu informieren;

— die Bedingungen unter welchen Zielsetzungen erreichbar sein sollten, zu analysieren.

30
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

9.5 Identifizierung der Maßnahmen und Zielsetzungen der Transportleistung

Die Organisation sollte:

— die Transportleistung zur Beförderung von zu evakuierenden Personen identifizieren;

— operative Ziele setzen, um sicherzustellen, dass der Transport von evakuierten Personen einem
geeigneten Leistungsniveau entspricht;

— die gesammelten Daten dazu verwenden, operative Zielsetzungen zu formulieren;

— analysieren, ob Zielsetzungen in unterschiedlichen Szenarien zu erfüllen sind;

— analysieren, wie verschiedene Leitlinien und Transportkonfigurationen die Erfüllung operativer


Zielsetzungen beeinflussen können;

— die Schlüsselfaktoren bestimmen, welche eine operative Reaktion zur Identifizierung der
Anforderungen an das Verkehrsnetz und dessen Verfügbarkeit einschränken und Zielsetzungen und
MAßnahmen für die Transportleistung definieren.

Operative Zielsetzungen sollten die folgenden Aspekte umfassen:

— Gesamtevakuierungszeit pro evakuierter Person: die Zeit von der Benachrichtigung der Öffentlichkeit
bis die evakuierte Personen einen sicheren Bestimmungsort erreicht;

— Gesamtevakuierungszeit: die erforderliche Zeit von der Benachrichtigung bis zur Evakuierung der
letzten Person oder eines definierten Prozentsatzes der evakuierten Personen zum Erreichen eines
sicheren Bestimmungsortes.

9.6 Analyse von Transportstrategien und Leitlinien

Die Organisation sollte:

— potenzielle unvorhergesehene Herausforderungen, wie die Auswirkungen überfluteter oder


unbrauchbarer Straßen, unerwartete Reaktionen durch evakuierte Personen, Anfälligkeiten im
Verkehrsnetz aufgrund von Tunneln oder Brücken und unvorhergesehene beschränkte Ressourcen, wie
die Verfügbarkeit von Treibstoff oder Bussen, berücksichtigen;

— ein Spektrum an Herausforderungen identifizieren und analysieren, um deren Auswirkungen auf die
Erfüllung der operativen Zielsetzungen zu verstehen;

— diese Analyse zur Identifizierung der Auswirkungen verschiedener Strategien auf vorgeplante
Evakuierungsrouten und einspurige Straßenführung, Verkehrsleitsysteme, Beschränkungen der
Geschwindigkeit und der Fahrzeugart, beispielsweise Traktoren, mehrstufige Evakuierungen,
Straßensperrungen, die Bereitstellung von Reiseinformationen für evakuierte Personen sowie
besondere Sammelpunkte für evakuierte Personen heranziehen;

— Transportrichtlinien auf einer detaillierten Analyse der Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes, dem
Verhalten von evakuierten Personen und den unvorhergesehenen Herausforderungen, einschließlich
Wechselwirkungen zwischen diesen Faktoren, aufbauen.

31
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

9.7 Kommunikation von Transportinformationen an die Öffentlichkeit

Die Organisation sollte:

— Untersuchungen zu den von evakuierten Personen benötigten Transportinformationen durchführen,


einschließlich Evakuierungsrouten, geplanten Straßensperrungen, Sammelstellen für evakuierte
Personen, Fahrpläne für öffentliche Verkehrsmittel und die Position von Unterkünften, bzw.
Schutzräumen;

— das geeignetste Kommunikationssystem identifizieren, um verschiedene Zielgruppen vor und während


einer Evakuierung mit Transportinformationen zu erreichen;

— Transportinformationen auf geeignete Art und Weise an die Öffentlichkeit kommunizieren, während der
Evakuierung mittels Evakuierungskarten, Alarmierungen über Mobiltelefone, Verkehrsanzeigen sowie
elektronische digitale Wegweiser, die mit einer zentralen Leitstelle verbunden sind, die die
Medienbenachrichtigung ändern kann.

10 Beurteilung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume für evakuierte


Personen
10.1 Allgemeines

Die Organisation sollte die Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume für evakuierte Personen bewerten
und Unterkünfte/Schutzräume identifizieren, zuweisen und verwalten, um sicherzustellen, dass die
Verfügbarkeit dieser Unterkünfte/Schutzräume in Anbetracht der Tatsache, dass die Dauer der
Beherbergung schwanken kann, adäquat ist.

Abschnitt 10 beschreibt, wie die folgenden Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume zu verstehen sind:

— Bewertung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume (10.2);

— Identifizierung geeigneter Unterkünfte/Schutzräume (10.3);

— Festlegen von Vereinbarungen zu Unterkünften/Schutzräumen (10.4);

— Analyse der Verfügbarkeit von Unterkünften/Schutzräumen während eines Zwischenfalls (10.5);

— Handhabung der Registrierung von evakuierten Personen und der unterstützenden Dienstleistungen
(10.6);

— Organisieren der Versorgung von Unterkünften/Schutzräumen und gegenseitigen Hilfeleistungen


(10.7);

— Entwicklung eines Planes zur sicheren Rückkehr (10.8).

10.2 Bewertung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume

Die Organisation sollte:

— Informationen aus öffentlichen Umfragen, Berichten nach Evakuierungen und Informationen von
humanitären Organisationen zur Bewertung der Anforderungen an Unterkünfte/Schutzräume und der
erforderlichen Kapazität und Ressourcen verwenden;

32
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

— in die Planung eine Abschätzung der Anzahl der evakuierten Personen aufnehmen, welche die Nutzung
der Unterkünfte/Schutzräume planen, die von der Regierung, Nichtregierungsorganisationen,
humanitären Organisationen, religiösen Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen sowie
alternative Unterkünfte, die von Freunden, Familie oder den evakuierten Personen selbst zur Verfügung
gestellt werden;

— die Anforderung an Unterkünfte/Schutzräume innerhalb einer vielfältigen Gemeinschaft nach


demographischen Gruppen, wie beispielsweise älteren Menschen und Migrantengruppen,
differenzieren, um zu verstehen, welche Gruppen mit hoher Wahrscheinlichkeit
Unterkünfte/Schutzräume aufsuchen werden sowie ihre spezifischen Anforderungen (siehe Tabelle 2);

— die verfügbaren Plätze für evakuierte Personen in Unterkünften/Schutzräumen festlegen, basierend auf
vereinbarten Leitlinien dazu, wie viele Plätze verfügbar sein sollten;

— den Umfang abschätzen, in welchem die Verfügbarkeit mit der erwarteten Nachfrage korreliert und
wann eine Unterauslastung oder Überauslastung der Kapazität besteht;

— die Zuweisung von Personen zu Unterkünften/Schutzräumen in Betracht ziehen, einschließlich der


Zuweisung verletzlicher Personengruppen zu Unterkünften/Schutzräumen, die für sie geeignet sind;

— die verfügbaren Ressourcen in Betracht ziehen, die zur Beherbergung von Tieren und anderen
Besitztümern zur Verfügung stehen und Mechanismen, um Haustiere nach der Evakuierung mit ihren
Besitzern zu vereinen.

10.3 Identifizierung geeigneter Unterkünfte/Schutzräume

Die Organisation sollte Informationen zu Unterkünften/Schutzräumen im Evakuierungsplan aufführen, um


sicherzustellen, dass eine ausreichende Kapazität für den jeweiligen Bereich eingeplant ist. Die
Informationen sollten mindestens Folgendes abdecken:

— Standort und Kapazität der Unterkunft/des Schutzraums;

— Schlüsselhalter und Kontaktinformationen;

— besondere Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise Erdbebenfestigkeit und Sicherheitseinrichtungen;

— verfügbare Überlebenseinrichtungen, wie Wasserversorgung, Küchen und Toiletten, Einrichtungen für


Personen mit Behinderungen;

— Eigentumsverhältnis, Angabe, ob eine Unterkunft/ein Schutzraum in privatem oder öffentlichem Besitz


steht.

Die Informationen zu jeder Unterkunft/ jedem Schutzraum sollten regelmäßig geprüft werden, sodass alle
neuen Entwicklungen und Änderungen der Einrichtungen aufgezeichnet werden.

Die Pläne sollten berücksichtigen, wie die Öffentlichkeit hinsichtlich der Standorte von
Unterkünften/Schutzräumen informiert wird.

10.4 Festlegen von Vereinbarungen zu Unterkünften/Schutzräumen

Die Organisation sollte Partnerschaftsvereinbarungen, beispielsweise Verträge und


Dienstleistungsvereinbarungen mit Anbietern von öffentlichen und privaten Unterkünften/Schutzräumen
eingehen, um ein angemessenes Niveau an bereitgestellten Unterkünften/Schutzräumen herzustellen.

33
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

Die Organisation sollte Sitzungen mit den Anbietern von Unterkünften/Schutzräumen abhalten, um:

— Partnerschaften zu fördern;
— Anbieter von Unterkünften/Schutzräumen dazu zu ermutigen, Partnerschaften mit humanitären
Organisationen, Behindertengruppen, psychosozialen Unterstützungsgruppen und Tierschutzgruppen
einzugehen;
— den Anbietern von Unterkünften/Schutzräumen dabei zu helfen, zu verstehen, wie die Anforderungen
und Bedürfnisse von evakuierten Personen unterstützt werden können und wie die erwarteten
Dienstleistungsniveaus erreicht werden können.
10.5 Analyse der Verfügbarkeit von Unterkünften/Schutzräumen während eines
Zwischenfalls

Die Organisation sollte:

— einen Feedback-Mechanismus planen, der während einer Evakuierung regelmäßig Informationen zur
verbleibenden Kapazität aktualisiert, sodass die Verfügbarkeit der Unterkunft/des Schutzraums stets
aktuell gehalten werden kann;

— den Einsatz von Modellen zur optimalen Zuweisung und Verwendung von Unterkünften/Schutzräumen
planen und die Nachfrage nach Unterkünften/Schutzräumen, Reisezeiten und die Verfügbarkeit
analysieren und ausbalancieren;

— den Einsatz der Ergebnisse aus den Modellen zur Koordination des Transports evakuierter Personen,
der Umsiedlung und Umleitung von evakuierten Personen aus überfüllten Unterkünften/Schutzräumen
und zur Beratung der Öffentlichkeit, welche Unterkünfte/Schutzräume aufzusuchen sind, planen.

10.6 Handhabung der Registrierung von evakuierten Personen und der unterstützenden
Dienstleistungen

Die Organisation sollte eigenständige Systeme, wie beispielsweise Computer-Datenbanken, an jedem


Standort von Unterkünften/Schutzräumen verfügbar machen, um Informationen zu den evakuierten
Personen, einschließlich der Identität, Adresse, Familienverhältnisse und der Krankengeschichte zu
registrieren, wobei Verpflichtungen hinsichtlich des Datenschutzes zu beachten sind.

Bei chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Zwischenfällen sollte das System dazu
verwendet werden, zu bestimmen, ob eine evakuierte Person dekontaminiert werden muss oder bereits
dekontaminiert wurde.

Die Organisation sollte berücksichtigen:


— wie die Registrierungsinformationen der evakuierten Personen mit anderen
Unterkünften/Schutzräumen oder Agenturen über ein zentralisiertes Computerregistrierungssystem
und Internettechnologien geteilt werden können;
— wie und ob Personen zu registrieren sind, die sich nicht in einen identifizierten Schutzraum/eine
Unterkunft begeben.
Dieses Registrierungssystem sollte:

— den Zugriff auf Echtzeitinformationen ermöglichen;


— identifizieren, wer sich in jeder Unterkunft/in jedem Schutzraum oder anderen Standorten, wie
beispielsweise einem Krankenhaus, befindet;
— evakuierte Personen mit geeigneten Informationen zu vermissten Familienangehörigen oder Freunden
versorgen;
— ein Mittel zur Kontaktierung von Familienangehörigen und Freunden ermöglichen.

34
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

10.7 Organisieren der Versorgung für Unterkünfte/Schutzräume und gegenseitigen


Hilfeleistungen

Die Organisation sollte Informationen verwenden, um die potenziellen Anforderungen verschiedener


Zielgruppen, wie älteren Personen oder Migranten, an Unterkünfte/Schutzräume vor einer Evakuierung zu
identifizieren. Die gesammelten Informationen sollten die demographischen Eigenschaften der Bevölkerung
und deren potenzielle Anforderungen umfassen, wie beispielsweise Informationen in verschiedenen
Sprachen, besondere Bereitstellungen, wie Inkontinenzeinlagen, besondere Stühle oder Polster oder
psychosoziale Unterstützung.

Die Organisation sollte Pläne entwickeln, um:

— sofortigen Zugang auf Ressourcen sicherstellen, in Kooperation mit den Lieferanten und Anbietern
wichtiger Ressourcen, wie Trinkwasser, Sozialfürsorge und Wohlergehen, sowie öffentlichen
Einrichtungen, die finanzielle Unterstützung und in Naturalien bieten;

— die kritischen Ressourcen, die in Unterkünften/Schutzräumen zur Verfügung stehen müssen und die
geschätzte Transportzeit, um Ressourcen während einer Evakuierung zu den Unterkünften/Schutz-
räumen zu bringen, genau beschreiben.

Die Organisation sollte:

— wichtige Ressourcen zur Verfügung stellen und Vereinbarungen mit Lieferanten eingehen, zusätzliche
Ressourcen zu liefern, einschließlich Bereitstellung von Ressourcen in Fällen, in denen evakuierte
Personen kurzfristig nicht nach Hause zurückkehren;

— ein Registrierungssystem für evakuierte Personen erstellen, welches identifiziert, wer sich in einer
Unterkunft/einem Schutzraum befindet und ihre Bedürfnisse dokumentiert während die Personen in
den Unterkünften/Schutzräumen untergebracht sind sowie diese Informationen zur Zuteilung von
Ressourcen zwischen den verschiedenen Unterkünften/Schutzräumen zur Verfügung stellt;

— Vereinbarungen zur gegenseitigen Hilfeleistung zur Vereinfachung des Teilens von Ressourcen auf
lokaler, nationaler oder internationaler Ebene oder zur Bereitstellung von Kapazitäten in
Unterkünften/Schutzräumen und der zum Betrieb notwendigen Ressourcen, wenn zusätzliche
Ressourcen benötigt werden, welche über die in einer einzelnen Region während einer Evakuierung
verfügbaren Ressourcen hinausgehen, formalisieren.

10.8 Entwicklung eines Planes zur sicheren Rückkehr

Die Organisation sollte einen klaren Plan zur sicheren Rückführung der evakuierten Personen in ihre
Wohnorte oder eine eher permanentere Unterbringung entwickeln, falls die Wohnorte der evakuierten
Personen nicht verfügbar sind, da eine Evakuierung nur eine temporäre Maßnahme darstellt. Pläne der
sicheren Rückkehr sollten:

— anerkennen, dass manche Bewohner unter Umständen nicht nach Hause zurückkehren werden wollen
oder können;

— eine Partnerschaft mit humanitären Organisationen und Regierungsorganisationen im betroffenen


Bereich umfassen.

35
E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
prEN ISO 22315:2017 (D)

11 Bewertung und ständige Verbesserung


Die Organisation sollte einen formellen Prozess zur Bewertung und Verbesserung der Planung von
Massenevakuierungen in regelmäßigen Abständen festlegen, umsetzen und erhalten, um eine ständige
Verbesserung aller Tätigkeiten zu ermöglichen, einschließlich der folgenden:

— die Aktualisierung der niedergeschriebenen Pläne zur Aufnahme neuer Erkenntnisse;

— die Verfügbarkeit von Fachwissen;

— Risikoniveaus;

— Annahmen und Prioritäten;

— Änderungen der Gesetzgebung und Richtlinien;

— Organisationsstrukturen.

Der Prozess zur Bewertung der Pläne sollte:

— die Effektivität der Pläne und die Beteiligung aller Interessensgruppen identifizieren;

— die Vollständigkeit der Pläne bewerten, bewährte Praktiken identifizieren, wiederverwendbare


Materialien teilen und eine ständige Verbesserung anstreben;

— aktiv nach neuen Technologien, Praktiken, Werkzeugen und Techniken suchen und das erworbene
Wissen bewerten, um potenzielle Vorteile für die Planung aufzustellen.

Die Organisation sollte Prüfungen der Betriebstagebücher, Schulungs- und Übungsmaßnahmen,


tatsächlicher Zwischenfälle und der Berichte, die nach der Beendigung von Zwischenfällen verfasst wurden,
durchführen, zum Zwecke der Konsolidierung und Verbesserung des Lernens, der Verbesserung von Plänen
zur Anpassung an bewährte Praktiken und zur Vorbereitung der Öffentlichkeit, angemessen zu reagieren.

36
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
prEN ISO 22315:2017 (D)

Literaturhinweise

[1] ISO 22301, Societal security — Business continuity management systems — Requirements

[2] ISO 22324, Societal security — Emergency management — Guidelines for colour-coded alert

37
– Entwurf –
– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


Contents Page

Foreword...........................................................................................................................................................................................................................................v
Introduction................................................................................................................................................................................................................................. vi
1 Scope.................................................................................................................................................................................................................................. 1
2 Normative references....................................................................................................................................................................................... 1
3 Terms and definitions...................................................................................................................................................................................... 1
4 General aspects for mass evacuation planning..................................................................................................................... 2
4.1 Introduction............................................................................................................................................................................................... 2
4.2 Risk assessment...................................................................................................................................................................................... 2
4.3 Compliance with legislation and policies.......................................................................................................................... 3
4.4 Information gathering and analysis....................................................................................................................................... 3
4.5 Planning operational resource allocation......................................................................................................................... 4
4.6 Planning and documenting processes................................................................................................................................. 4
4.7 Effective multi-agency partnering arrangements...................................................................................................... 4
4.8 Training and exercising.................................................................................................................................................................... 5
5 Prepare the public for mass evacuation....................................................................................................................................... 6
5.1 General............................................................................................................................................................................................................ 6
5.2 Identify how the public can prepare for mass evacuation................................................................................. 6
5.3 Use research findings when developing plans............................................................................................................. 7
5.4 Identify key characteristics of the population.............................................................................................................. 7
5.5 Evaluate each identified social group................................................................................................................................... 8
5.6 Introduce products, services, and activities which improve preparedness........................................ 8
5.7 Reduce barriers to preparing for mass evacuation.................................................................................................. 8
6 Visualize the areas that are at risk or affected....................................................................................................................... 9
6.1 General............................................................................................................................................................................................................ 9
6.2 Map data about the area that is at risk or affected................................................................................................... 9
6.3 Types of information to capture on maps..................................................................................................................... 10
6.4 Ensure the compatibility of data to build maps....................................................................................................... 10
7 Make the evacuation decision...............................................................................................................................................................10
7.1 General......................................................................................................................................................................................................... 10
7.2 Develop an evacuation decision-making process................................................................................................... 11
7.2.1 Evacuation activation points............................................................................................................................... 11
7.3 Use evacuation objectives............................................................................................................................................................ 11
7.4 Resolve conflicting evacuation objectives..................................................................................................................... 12
7.5 Identify information needed to order an evacuation........................................................................................... 13
7.6 Ensure that decision-makers have access to needed information........................................................... 13
7.7 Identify factors that drive decisions for specific risks........................................................................................ 13
7.8 Developing a system to track and log decisions made....................................................................................... 13
8 Public warning......................................................................................................................................................................................................14
8.1 General......................................................................................................................................................................................................... 14
8.2 Systems to warn and inform the public........................................................................................................................... 14
8.3 Promote a community-based warning system.......................................................................................................... 14
8.4 Protocols for communication with various stakeholders................................................................................ 15
8.4.1 The public............................................................................................................................................................................ 15
8.4.2 Special facilities.............................................................................................................................................................. 16
8.5 Design and test a template for the warning message.......................................................................................... 16
8.6 Analyse the anticipated time to warn the public..................................................................................................... 17

© ISO 2014 – All rights reserved  iii


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


9 Analyse evacuee movement....................................................................................................................................................................17


9.1 General......................................................................................................................................................................................................... 17
9.2 Understand potential population movement............................................................................................................. 17
9.3 Understand evacuees’ transportation behaviour................................................................................................... 18
9.4 Identify demand and availability of the transport network.......................................................................... 18
9.5 Identify transport performance measures and targets..................................................................................... 19
9.6 Analyse transport strategies and policies...................................................................................................................... 19
9.7 Communicate transport information to the public............................................................................................... 20
10 Assess evacuee shelter requirements..........................................................................................................................................20
10.1 General......................................................................................................................................................................................................... 20
10.2 Estimate shelter demand............................................................................................................................................................. 20
10.3 Identify suitable shelters.............................................................................................................................................................. 21
10.4 Establish shelter agreements................................................................................................................................................... 21
10.5 Analyse shelter availability during the incident....................................................................................................... 21
10.6 Manage evacuee registration and support services.............................................................................................. 22
10.7 Organize shelter supplies and mutual aid..................................................................................................................... 22
10.8 Develop a safe return plan.......................................................................................................................................................... 22
11 Evaluate and continually improve....................................................................................................................................................23
Bibliography.............................................................................................................................................................................................................................. 24

iv  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


Foreword
ISO (the International Organization for Standardization) is a worldwide federation of national standards
bodies (ISO member bodies). The work of preparing International Standards is normally carried out
through ISO technical committees. Each member body interested in a subject for which a technical
committee has been established has the right to be represented on that committee. International
organizations, governmental and non-governmental, in liaison with ISO, also take part in the work.
ISO collaborates closely with the International Electrotechnical Commission (IEC) on all matters of
electrotechnical standardization.
The procedures used to develop this document and those intended for its further maintenance are
described in the ISO/IEC Directives, Part 1. In particular the different approval criteria needed for the
different types of ISO documents should be noted. This document was drafted in accordance with the
editorial rules of the ISO/IEC Directives, Part 2 (see www.iso.org/directives).
Attention is drawn to the possibility that some of the elements of this document may be the subject of
patent rights. ISO shall not be held responsible for identifying any or all such patent rights. Details of any
patent rights identified during the development of the document will be in the Introduction and/or on
the ISO list of patent declarations received (see www.iso.org/patents).
Any trade name used in this document is information given for the convenience of users and does not
constitute an endorsement.
For an explanation on the meaning of ISO specific terms and expressions related to conformity
assessment, as well as information about ISO’s adherence to the WTO principles in the Technical Barriers
to Trade (TBT), see the following URL: Foreword — Supplementary information.
The committee responsible for this document is ISO/TC 223, Societal security.

© ISO 2014 – All rights reserved  v


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


Introduction
This International Standard provides guidance on planning for mass evacuation. An evacuation in
response to a risk or threat is the movement of people from a designated area. In this context a mass
evacuation is characterized by the need for multi-agency collaboration and resources. Typically this
involves a larger number of people or wider area at risk. It is difficult to define mass evacuation in terms
of numbers or scale because disasters, communities and responder capabilities differ. However, it can
be considered in terms of the number of evacuees exceeding an everyday scale of response such as the
evacuation of a city, region or large populated area.
The need for evacuation can arise from naturally occurring events, human induced events (both
intentional and unintentional) and events caused by technological failures. Some events require an
immediate evacuation while others give advanced warning.
Effective planning is important to help save human life and reduce suffering. Planning helps to deliver
an effective response and is part of emergency management. This International Standard provides
guidance for developing mass evacuation plans, supporting decision-making, increasing the potential
for an effective response, and strengthening preparedness of the public and organizations. It also
recognizes that there are barriers that could hinder people from evacuating, such as concern for pets,
valuable possessions or items that sustain livelihoods.
This International Standard is intended for use by those responsible for establishing mass evacuation
plans as well as preparing locations to receive evacuees on a mass scale. It includes the following eight
activities that also provide the structure to the eight clauses in this International Standard (Clauses 4 to
11), the order of which does not necessarily suggest a sequence.

Table 1 — Clauses 4-11 in this International Standard


General aspects for mass evacuation planning (Clause 4)
Prepare Visualize the Make the Public Analyse Assess Evaluate and
the public areas that evacuation warning evacuee evacuee continually
for mass are at risk decision (Clause 8) movement shelter improve
evacuation or affected (Clause 7) (Clause 9) requirements (Clause 11)
(Clause 5) (Clause 6) (Clause 10)

Table 1 illustrates that there are some general aspects for mass evacuation planning (Clause 4) (for
example, risk assessment and exercising) and these support the provisions contained in Clauses 5 to 11.
A plan to prepare the public to react effectively (Clause 5) and a plan to understand and visualize an area
at risk and/or an affected area (Clause 6) provide decision-makers with information to enable them to
decide whether to call for an evacuation. A plan to make the decision to call for an evacuation (Clause 7)
aims to ensure that the decision-making process, objectives and participants are appropriate. A plan to
warn the public of the need to react as advised (Clause 8) considers protocols for communication and
community-based warning systems. Plans also consider the analysis of evacuee movement to an area of
safety (Clause 9), for example, to understand transportation needs, demands and availability. Plans also
aim to assess evacuee shelter requirements (Clause 10). For example, they can identify the demand for
shelters and establish agreements to provide shelters. A plan for evaluating and continually improving
evacuation plans (Clause 11) concludes this International Standard.
While this International Standard recognizes the importance of stabilizing the affected area after an
evacuation, as well as the importance of protecting property and preserving the environment, these
aspects are not its main focus.

vi  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
INTERNATIONAL STANDARD ISO 22315:2014(E)

Societal security — Mass evacuation — Guidelines for


planning

1 Scope
This International Standard provides guidelines for mass evacuation planning in terms of establishing,
implementing, monitoring, evaluating, reviewing and improving preparedness. It establishes a
framework for each activity in mass evacuation planning for all identified hazards. It will help
organizations to develop plans that are evidence-based and that can be evaluated for their effectiveness.
This International Standard is intended for use by organizations with responsibility for, or involvement in,
part or all of the planning for mass evacuation. It is applicable to all types and sizes of organizations that are
involved in the planning for mass evacuation, such as local, regional, and national governments; statutory
bodies; international and non-governmental organizations; businesses; and public and social groups.
This International Standard covers planning for mass evacuation in order to gain a more effective
response during the actual evacuation. It will assist organizations to meet their obligation of saving
human life and reducing suffering.
This International Standard does not cover activities to stabilize the affected area after an evacuation,
protect property and preserve the environment.

2 Normative references
The following documents, in whole or in part, are normatively referenced in this document and are
indispensable for its application. For dated references, only the edition cited applies. For undated
references, the latest edition of the referenced document (including any amendments) applies.
ISO 22300, Societal security — Terminology
ISO 22320, Societal security — Emergency management — Requirements for incident response
ISO 22322, Societal Security — Emergency management — Public warning
ISO 22398, Societal security — Guidelines for exercises
ISO 31000, Risk management — Principles and guidelines
ISO/IEC 31010, Risk management — Risk assessment techniques

3 Terms and definitions


For the purposes of this document, the terms and definitions given in ISO 22300 and the following apply:
3.1
incident management system
system that defines the roles and responsibilities of personnel and the operating procedures to be used
in the management of incidents
3.2
preparedness
knowledge and capacities developed to effectively anticipate, respond to, and recover from the impact
of likely imminent or current hazard events or conditions

© ISO 2014 – All rights reserved  1


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


3.3
community-based warning system
method to communicate information to the public through established networks
3.4
area at risk
location that could be affected by a disaster
Note 1 to entry: The term is more relevant to preventative evacuations

3.5
affected area
location that has been impacted by a disaster
Note 1 to entry: The term is more relevant to immediate evacuations

4 General aspects for mass evacuation planning

4.1 Introduction
The organization should develop, implement and document transparent decision-making processes,
some of which are common across all activities for mass evacuation planning. Clause 4 details planning
issues which are common across Clauses 5 to 11, including:
— risk assessment (4.2);
— compliance with legislations and policies (4.3);
— information gathering and analysis (4.4);
— planning operational resource allocation (4.5);
— planning and documenting processes (4.6);
— effective multi-agency partnering arrangements (4.7);
— training and exercising (4.8).

4.2 Risk assessment


The organization should develop processes for risk management which includes performing a risk
assessment in accordance with ISO 31000 and ISO/IEC 31010. The risk assessments should be:
— strategic (determining the risks associated with when to order an evacuation) or tactical (deciding
to evacuate an area with a high proportion of vulnerable people, thereby creating a higher risk of
being unable to evacuate them in time);
— conducted for specific locations (including the shelter area);
— conducted for known risks and their different evacuation scenarios;
— conducted before, during and after an evacuation to understand how the situation changes over
time in terms of the hazard, population, infrastructure and transportation;
— used to influence resource management and the evacuation response;
— updated during an incident as new data are received from different sources.

2  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


4.3 Compliance with legislation and policies


The organization should be aware of all applicable legislation and relevant policies and develop plans for
mass evacuation that are consistent with their requirements.
The organization should use applicable legislation and policies operating at international, national,
regional and local levels. These should:
— be used to plan for mass evacuation and inform the plans, activities, decisions and models developed;
— be consulted to understand what can and cannot be done to protect the public;
— consider situations where people decide not to evacuate and to determine the risks;
— consider the responsibilities of different organizations during a mass evacuation and the regulations
that govern these organizations;
— be used to document and demonstrate how to limit the organization’s liability and the damage to
its reputation;
— be monitored regularly as part of the planning process to identify changes that could affect the
mass evacuation plan.

4.4 Information gathering and analysis


The organization should gather information from multiple sources of planning information and consider
the value of each aspect. The information gathered should include the following:
— the demographics of people in an area at risk;
— the proportion of people who would take their own evacuation transport;
— the people who would use evacuation shelters.
The organization should assess the quality of information gathered, determine its reliability and
potential long and short-term consequences, and its influence on the evacuation decision, using the
following criteria:
— the frequency with which the information is updated;
— the source of the information;
— the methods used to gather the information;
— the level of detail available in the information.
The organization should assess the reliability and credibility of information in accordance with the
procedure in ISO 22320.
The organization should use existing or new research information to enable an evidence-based approach
to mass evacuation planning. Sources of existing research can include the following:
— academic research;
— pre-evacuation and post-evacuation surveys;
— practitioner reports;
— post-disaster reports;
— post-exercise reports;

© ISO 2014 – All rights reserved  3


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


— publications and websites from past projects, research and professional and government
organizations.
New research can provide situation-specific information to support evidence-based plans and decisions.
The organization and partnering organizations should use reasonable and worst-case scenario
simulations to analyse information to understand what might happen when assumptions about a
disaster change.
The organization should permit direct access to simulation models in order to update the assumptions
and information and re-run scenarios.

4.5 Planning operational resource allocation


The organization should consider during the preparation phase what constitutes an appropriate
response and what human and technical resources should be available both in the evacuation area and
the areas that could receive evacuees.
The organization should identify the resources required to assist the evacuation. For example:
— personnel and their capabilities;
— logistics and equipment capabilities;
— transportation;
— shelter provision.
The organization should conduct a rapid needs assessment and prioritization in the response phase to
determine what resources are required to adequately support a mass evacuation.

4.6 Planning and documenting processes


The organization should establish a formal process to set operational targets and measure their
achievement in response to an evacuation order.
The process should be included in the formal plans and integrated with contingency plans. Formal plans
should include the following:
— a documented strategy to disseminate a warning message;
— ways to prepare organizations that manage evacuations and prepare the public;
— planning processes and procedures integrated into the organization’s management system so that
plans are regularly reviewed and updated.
Organizations and partnering organizations should become familiar with each other’s plans, identify
any conflicts, understand how the plans relate and interact and provide for an integrated response.

4.7 Effective multi-agency partnering arrangements


The organization should identify other organizations and groups to participate in a multi-agency
partnership. The multi-agency partnership should specify the delegation of authority to improve the
breadth, depth and efficiency of the planning process and reduce barriers to collaboration when a multi-
agency response is required. Engagement can take the form of consultation, participation and support.
Partnering organizations can include the following:
— fire, police and paramedic services as well as other emergency response departments;
— military services;

4  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— critical infrastructure facilities (in the area at risk and the surrounding regions);
— environmental and local government officials;
— domain experts, such as nuclear experts and seismologists;
— non-governmental organizations;
— local media and communications;
— representatives of the population (see Table 2).
Effective multi-agency partnering arrangements should include the following:
— designation of a lead organization allowing the partners to speak with a consistent voice;
— an incident management system;
— terms of reference, roles and responsibilities, a planning process and a mechanism for resolving
conflicts among the partnering organizations;
— coordination of mass evacuation planning;
— options for mutual aid;
— regular multi-agency meetings to discuss plans and share good practice;
— periodic review of the partnership and plans to confirm the effectiveness of the partnership and to
identify additional planning needs and new partners.
Each organization in the multi-agency partnership should have the ability to independently analyse
received data to address their specific questions.
The organization should establish partnering arrangements in accordance with the procedure in ISO 22397.

4.8 Training and exercising


The organization should make training and exercising an integral component of the planning process.
Training and exercises should include opportunities to:
— practice communication procedures;
— measure operational capabilities;
— test equipment such as decontamination systems;
— train new staff;
— coordinate with non-governmental and humanitarian organizations;
— communicate with citizen representatives.
All levels of staff should be trained to achieve:
— a basic understanding of each stage of the mass evacuation planning process;
— specialist skills needed for their roles. For example, providing psycho-social support;
— knowledge for responding to different types of incidents.
Exercises can be used to train staff to respond to a variety of scenarios and test aspects of preparedness,
including the following:
— communication with the public and key businesses;

© ISO 2014 – All rights reserved  5


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


— the efficiency of multi-agency coordination;


— telecommunications systems for warning dissemination;
— transportation of evacuees;
— support for vulnerable persons in an area;
— evacuation signs and evacuation routes;
— shelter identification and operation to permit suppliers to source and deliver necessary resources
to the shelters.
Organizations should employ a multi-agency approach to training and exercising the public to provide a
single consistent message across different response agencies.
The organization should conduct exercises in accordance with the procedure in ISO 22398.

5 Prepare the public for mass evacuation

5.1 General
The organization should develop a plan to inform the public on how to prepare and respond in the event
of a mass evacuation. This clause describes how to:
— identify how the public can prepare for mass evacuation (5.2);
— use research findings when developing plans (5.3);
— identify key characteristics of the population (5.4);
— evaluate each identified social group (5.5);
— introduce products, services and activities which improve preparedness (5.6);
— reduce barriers to preparing for mass evacuation (5.7).

5.2 Identify how the public can prepare for mass evacuation
The organization should identify, document and communicate the expectations and responsibilities
that the public have to prepare themselves for during a mass evacuation. It should also consider what
knowledge the public should have and the behaviours they should be expected to exhibit.
The organization should establish measurable objectives that outline the desired changes in behaviour,
knowledge and preparation for those at risk and use these objectives to assess the impact of planning
and identify when they have been optimized.
When setting measurable objectives, consideration should be given to the following:
— desired behaviour or knowledge regarding preparations (e.g. collecting personal emergency
supplies and knowing where to evacuate to);
— desired change in behaviours and knowledge based on established targets;
— specific time period in which the change should occur;
— review of new research findings to ensure that the objectives are realistic.

6  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


5.3 Use research findings when developing plans


The organization should review existing information and conduct additional research to:
— determine existing levels and gain a better understanding of the public’s preparedness;
— identify the public’s perception of the benefits and barriers to preparing;
— identify the public’s information and communication needs;
— ascertain the public’s expectations of, and level of confidence in government and non-government
organizations as well as other emergency organizations;
— evaluate and implement new research findings.

5.4 Identify key characteristics of the population


The organization should identify key social groups, evaluate their needs and use appropriate
communication methods to reach all groups within an affected area or area at risk. Not all public or
social groups with particular characteristics need the same information and some require special
communication methods based on their particular needs.

Table 2 — Characteristics of the public

Characteristic Potential considerations


Age Producing communications materials tailored to different age groups. For
example, using pictures for young children, larger text for older adults and
social media to reach teenagers and young adults.
Culture Delivering advice and producing materials that take into account cultural
sensitivities.
Duration in the area (perma- Targeting members of the public that are in the area for a fixed duration of
nent resident or in the area for a time. Disseminating communications materials in the main transport hubs
fixed duration of time) (for commuters), hotels and information centres (for tourists), universities
and colleges (for students) and key businesses (for employees and customers).
Socio-economic Providing information in ways that are accessible to different socio-economic
groups.
Gender Producing communications that reflect different gender needs and expecta-
tions.
Language spoken Producing communications in different languages and for different levels of
literacy.
Location and proximity to the Producing different hazard maps for different geographic areas.
risk
Mobility and transportation Providing people who need mobility or transportation support with informa-
tion and services to aid them during an evacuation.
Occupational obligations People with responsibilities and obligations related to their occupations
can have particular needs during an evacuation. For example, farmers could
require information on what to do with their livestock during a mass evacua-
tion.
Political affiliations Producing communication tailored to different political affiliations.
Religion Producing communication tailored to the needs of different religions.
Vulnerability Providing vulnerable persons with information services available to support
them during an evacuation. For example, people with hearing difficulties
could be warned by text message.

© ISO 2014 – All rights reserved  7


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


5.5 Evaluate each identified social group


The organization should identify and evaluate those groups potentially needing special attention and
support.
This evaluation should include the following:
— the size of the group, as larger target groups can require more resources;
— existing levels of preparedness determined by the number of people in each specific target group
who have created an evacuation plan;
— the ease with which each target group can be reached, recognizing that it can be more difficult to
reach housebound people or those without access to communication networks;
— the cost of reaching each target group as there is a higher cost of tailoring communications materials
to different audiences, such as those who do not speak the national language;
— the attitude of each group to evacuation and shelter;
— the organization’s capabilities to evacuate target groups based on their existing resources and expertise.
Once social groups have been identified, the organization should review the objectives to ensure that
they are realistic.

5.6 Introduce products, services, and activities which improve preparedness


The organization should consider, based on information about social groups, the provision of products,
services, and activities including the following:
— a list of personal supplies and products for evacuation, such as a first aid kit, medication, and
medical supplies;
— warning and informing services;
— risk assessment information to help enable the public to understand the risks and establish their
own personal plans;
— information centres and displays;
— workshops and information sessions on local hazards and threats;
— internet-based services and websites for the public to monitor the activity of specific hazards;
— educational computer software and computer games on evacuation.

5.7 Reduce barriers to preparing for mass evacuation


The organization should consider ways to reduce possible barriers, and the activity and effort required
from the public to prepare for, and participate in, a mass evacuation. Barriers can be financial,
psychological, religious and time-related.
The organization should conduct research to identify what the public perceive as the main obstacles to
preparing, make decisions on how to reduce or eliminate these obstacles, and identify methods to help the
public to prepare and be involved in preparing for mass evacuation. Methods can include the following:
— providing clear information sources and checklists on how to prepare;
— involving the public in organizing and participating in mass evacuation exercises;
— engaging the public in designing and running information sessions.

8  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


When these activities are led by public representatives, it will help to ensure that the public retains
lessons learned and sustains the momentum generated.

6 Visualize the areas that are at risk or affected

6.1 General
The organization should consider how mapping and visualization technologies can be used when
planning for mass evacuation. For the area at risk or the affected area, Clause 6 describes the need to:
— map data about the area that is at risk or affected (6.2);
— consider types of information to capture on maps (6.3);
— ensure the compatibility of data to build maps (6.4).
Clause 6, when combined with Clause 4, aims to ensure that the visualized information shared among
the partners is of good quality, accessible and usable, interoperable, adheres to good practice for those
using it and is used.

6.2 Map data about the area that is at risk or affected


The organization should develop, use and maintain visualized information in every aspect of planning.
When developing maps, the organization should:
— identify users’ real-time information needs such as for transport networks and emergency
management resources;
— identify the type of information needed to prepare maps in advance of an incident;
— identify the new data to be collected during the incident to update maps;
— identify processes for collecting this new data;
— inform users of the limitations and strengths of the maps;
— ensure that personnel have the level of expertise required to use the tools in order to satisfy
operational requirements.
When using maps, the organization should:
— ensure the maps help visualize the area that is at risk or affected;
— ensure that systems are compatible with geographic information systems (GIS) where possible, so
that simulations and analyses can be conducted;
— make the results of simulations available to decision-makers;
— make the underlying data and the appropriate tools available to partnering organizations;
— plan to make maps available to relevant partner organizations at short notice during mass evacuation.
When maintaining maps, the organization should:
— keep maps updated in real-time with available information received from responders and social
media, including:
— an overview of the area used for planning purposes or of the areas that are at risk or affected;
— the locations of emergency management and other related resources;

© ISO 2014 – All rights reserved  9


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


— action-specific information that can be provided to appropriate organizations;


— ensure that maps are time-stamped;
— involve all partner organizations in updating their information.

6.3 Types of information to capture on maps


Maps should include visualized information on the location as well as other information about the items
listed. The different types of information that can be visualized include the following:
— settled population densities including those who speak a foreign language;
— transient population densities, such as tourists;
— built environment including transport networks;
— topography of the natural environment;
— emergency resources, such as police and fire personnel;
— facilities that require special consideration, such as medical, educational and correctional facilities;
— critical infrastructure such as electricity sub-stations, power plants and water providers;
— emergency evacuation shelters and areas of safety;
— types of land use, for example, livestock farming.

6.4 Ensure the compatibility of data to build maps


The organization should:
— seek the input of data from partnering organizations into a common system so that compatibility
problems are not experienced across systems;
— assign, manage and use data from partnering organizations, such as utility companies and local
authorities to build detailed maps to visualize the area;
— combine information from all partners and sources to map all visualized data to ensure it is compatible;
— encourage partnering organizations to use the same database and geographic information system
to enable information sharing.

7 Make the evacuation decision

7.1 General
The organization should identify a process to help decision-makers be well prepared to order and
implement an evacuation. Clause 7 describes the process as follows:
— develop an evacuation decision-making process (7.2);
— use evacuation objectives (7.3);
— resolve conflicting evacuation objectives (7.4);
— identify information needed to order an evacuation (7.5)
— ensure that decision-makers have access to needed information (7.6);
— identify factors that drive decisions for specific risks (7.7);

10  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— develop a system to track and log decisions made (7.8).


The organization should adopt a structure for decision-making in emergencies in accordance with
ISO 223221) and conduct risk assessments when preparing for an evacuation decision in accordance
with ISO 31000 and ISO/IEC 31010.

7.2 Develop an evacuation decision-making process


The organization should:
— identify a person responsible for its evacuation decision-making process and describe the decision-
making structure of partnering organizations so that each organization’s responsibilities are
clearly understood;
— base the decision-making process on an incident management system to ensure that the roles and
responsibilities are clearly defined;
— establish an explicit process for evacuation decision-making within existing command and control
arrangements and communicate it across all relevant partnering organizations;
— familiarize partnering organizations with the decision-making process for the emergency scenarios
in which they would participate.
The decision-making process should be:
— incorporated into policies;
— supported by organizations’ internal processes and protocols;
— routinely reviewed and updated;
— known to those who make evacuation decisions;
— transparent to all partnering organizations;
— flexible to permit change in response to scenarios or hazard or threat intensities;
— incorporate the results of risk assessment.
The organization should consider the requirements for incident response in accordance with the
procedure in ISO 22320.

7.2.1 Evacuation activation points

The organization should identify in its evacuation plan the activation points for evacuation, i.e. thresholds
that determine when an evacuation would be an appropriate response to an incident. This should include
details on the most appropriate response at different activation points, such as the need to deploy more
resources or change the evacuation advice. Identifying these activation points on a timeline can aid
decision-makers.

7.3 Use evacuation objectives


The organization should:
— identify and explicitly define their objectives for mass evacuation;
— involve citizen representatives in establishing objectives;
— include these objectives in policies, without restricting decision-making during an evacuation in
situations where other objectives shall take precedence;

1) To be published.

© ISO 2014 – All rights reserved  11


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


— confirm that the objectives satisfy policies and align with standard operating procedures;
— use these objectives to evaluate appropriate and inappropriate evacuation actions such as sheltering-
in-place, warning the public to be vigilant or advising them to leave the area immediately.

Table 3 — Measuring evacuation objectives

Objective Measuring this objective


Saving human life should be the primary objective
Protect the public from a hazard Assessment of the fatality and injury rates to the public for the hazard/threat
or threat. and also the evacuees who are leaving (or staying in) the affected area.
Other objectives that could be considered when saving life
Limit economic disruption Measurement of the monetary loss to local business and the public caused by
caused by the evacuation. different evacuation actions.
Limit costs of evacuation to Measurement of the monetary cost of evacuation actions on all participating
emergency organizations. evacuation organizations (e.g. emergency services, NGOs).
Minimize public panic and dis- Assessment of public panic and disorder can be achieved by conducting sur-
order due to evacuation orders. veys with the public and emergency managers after an incident.
Minimize public disregard for Measurement using research findings or incorporating the possible effect
future evacuation orders. that false evacuation can have on the public.
Maximize public confidence in Measurement includes surveys of public attitudes about how different evacu-
officials. ation scenario outcomes affect their confidence in emergency officials.
Maintain the integrity of crimi- Measured by the delay (in hours or days) to investigations from the evacua-
nal investigations. tion decision.
Minimize the ongoing psycho- Measurement of the cost of providing ongoing psychological support through
logical effect on evacuees and the health care system.
the public.

The organization should analyse data on how each objective is satisfied by ordering an evacuation
or by implementing a different operational response. The organization should accurately measure
performance against evacuation objectives prior to and during an evacuation in order to identify the
opportunities for improvements. Examples of some measurements for objectives are listed in Table 3.

7.4 Resolve conflicting evacuation objectives


Conflicting evacuation objectives can arise when a decision that aims to achieve one objective reduces
the impact of achieving another objective. These should be identified, documented and understood by
the partnering organizations to build a common view of the evacuation objectives for the partnership.
For example, a conflicting pair of objectives would be making a decision that could limit the loss of life
but could increase economic disruption.
The organization should:
— identify the potential for conflict between utility providers and responder organizations with
respect to the timely but not premature isolation of electricity, gas and water supplies and recognize
the complications of shutting down a power generating plant or other types of infrastructure;
— identify the potential impacts of evacuation related to commercial activities such as farming
and livestock;
— plan for the needs of the people who evacuate and the needs of those who cannot or do not wish to
evacuate.

12  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


7.5 Identify information needed to order an evacuation


The organization should identify the information needed by decision-makers who are deciding whether
to order an evacuation, including the following:
— the nature of the risk including the likelihood and the diversity of impacts on the population;
— the time required to disseminate the alert and notify the public;
— the travel distance and time required for the public to reach a safe area;
— the environmental hazards that might be present as evacuees move to the safe area.
The organization should:
— use the information to plan the necessary resources and to determine how long it could take to
evacuate the area and when the decision should be made to evacuate;
— identify when the information available to help make evacuation decisions is ambiguous, uncertain
and contradictory;
— train decision-makers to operate in an environment of uncertainty.

7.6 Ensure that decision-makers have access to needed information


The organization should identify the communication between the organizations necessary to produce
vital information and which decision-makers will use that information.
The organization’s evacuation plans should ensure that:
— information is automatically provided to decision-makers on a real-time basis where appropriate;
— requests for information are transferred to information providers;
— communication options in partnering organizations include both normal and out-of-hours options;
— an effective communication process allows for transferring information from the appropriate
information-producer to the decision-maker when real-time information is unavailable.

7.7 Identify factors that drive decisions for specific risks


The organization should consider the conditions at which an evacuation should be ordered and should
monitor hazard and risk conditions in order to help anticipate evacuation actions as the situation
changes i.e. as new decision thresholds are reached.
The organization should identify the following in evacuation plans:
— the thresholds for the conditions under which evacuation advice can change including thresholds of
severity for specific risks, such as the height of flood waters or dose from radiological dispersion;
— risk factors as evacuation thresholds are approached;
— a list of participating organizations to be consulted as the likelihood of an evacuation increases.

7.8 Developing a system to track and log decisions made


The organization should develop and maintain a system to log important decisions made during an
incident that records accounts of actions and their rationale and, where appropriate, make the logging
system accessible remotely by partner organizations.
The organization should develop a process for incident response planning, including decision logs, in
accordance with the procedure in ISO 22320.

© ISO 2014 – All rights reserved  13


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


8 Public warning

8.1 General
The organization should ensure that public warning messages are appropriate for the intended target
groups. Community-based warning systems can be used to warn the public in time to evacuate.
Clause 8 describes the following activities related to alerting the public for mass evacuation:
— systems to warn and inform the public (8.2);
— promote a community-based warning system (8.3);
— protocols for communication with various stakeholders (8.4);
— design and test of a template for the warning message (8.5);
— analyse the anticipated time to warn the public (8.6).
The organization should warn the public in accordance with the procedure in ISO 22322.

8.2 Systems to warn and inform the public


The organization should:
— identify in its plans all official warning systems, including tone alert, sirens, public announcements,
television and radio, automated dialling systems and internet systems;
— document how these systems are to be activated and used for mass evacuation;
— formalize the role of other media agencies in the warning dissemination process in addition to
official warning systems and document agreements in the evacuation warning plan;
— identify a lead organization from the partnering organizations to coordinate with systems and
media agencies on warning and informing;
— establish a process for continuously improving these arrangements including:
— exercising agreements with media agencies on a wide range of scenarios;
— training staff in media and public communication;
— learning from international best practice on establishing positive partnerships with the media;
— measure the performance of the warning systems to understand their effectiveness;
— select an appropriate combination of systems to achieve desired levels of performance given that
each warning system can require a different level of investment and have a different effectiveness
under different situations.

8.3 Promote a community-based warning system


The organization should use community-based systems to improve the dissemination of warning and
informing messages, such as through the spontaneous communication among social networks.
The dissemination of warning and informing messages can be facilitated through the following:
— encouraging the public to inform their neighbours;
— identifying social groups to help in disseminating the warning information;
— preparing advice on how social groups can act as a warning system to disseminate warning information;

14  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— considering the social characteristics of target groups;


— using social networking and new technologies.
The organization should analyse the effectiveness of community-based systems considering that some
systems cannot disseminate official or accurate information.
The organization should evaluate the community-based system to disseminate messages on preparing
for an evacuation including the following:
— objectives of the messages;
— anticipated impact of communication methods, including:
— social media;
— printed materials, such as leaflets and brochures;
— advertising through newspaper, television and radio, in telephone books and by direct mail;
— educational initiatives including teaching preparedness in schools;
— websites;
— outdoor signage such as information signs, posters;
— promotional items, for example calendars and mugs;
— involvement of social groups in schools, workplaces;
— information sessions at community meeting points, lectures and workshops;
— traditional information systems and neighbourhood groups;
— call centres;
— research results identifying the social groups’ information needs and their preferred system of
receiving information;
— budget assigned to communication, as systems such as television could reach more people but might
have a significantly higher costs;
— advantages and disadvantages of each communication system as these could make it more or less
suitable for achieving the objectives.

8.4 Protocols for communication with various stakeholders

8.4.1 The public

The organization should use communication systems, such as emergency helplines, media and social
media to:
— obtain or provide information to the public on how to respond;
— gain additional information from the public to give to authorities;
— prioritize evacuation actions and communications, for example, asking vulnerable people to
evacuate before the rest of the population;
— cope with the influx of information from the public;
— respond to and address the public queries;
— transmit this information to the relevant delegated authorities.

© ISO 2014 – All rights reserved  15


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


Protocols should accommodate populations with different characteristics such as those identified in Table 2.
The organization should:
— identify stakeholders, such as media agencies, community leaders, non-governmental organizations,
ham radio operators and social media users who can provide assistance with alerting the public;
— make arrangements with these stakeholders to help them receive and relay core messages effectively.

8.4.2 Special facilities

The organization should:


— develop protocols for communicating with hospitals, long-term care facilities, nursing homes,
schools, prisons, education centres, major buildings housing large numbers of people and areas
with a high population of vulnerable people in addition to warning the general public;
— create a list of contacts including both stakeholders and special facilities and update it at regular
intervals.

8.5 Design and test a template for the warning message


A single organization should be responsible for coordinating the warning message and for determining
the appropriate timing for the release of messages.
An effective warning message should be:
— simple and clearly worded;
— designed in multiple languages relevant to the area;
— providing localized information;
— recommending response action;
— consistent with what has been previously communicated;
— time and date marked.
The organization should develop localized warning message templates to provide the public with
information that is relevant to their area. These templates should be based on the following:
— understanding and research on the behavioural response of evacuees;
— research on the public’s potential information needs;
— pre-testing of messages with the public.
The content of messages should include consideration of the following:
— the threat and its consequences;
— what the public is to do and not to do;
— how the public is to do what is expected;
— how information can be tailored to specific social groups including those who should take no action;
— the trusted sources of information;
— the time and date of the message.

16  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


8.6 Analyse the anticipated time to warn the public


The organization should research the capability to warn the public for different scenarios and the
research used to establish operational targets, measure the speed with which the public can be warned
(notification time) and the percentage of the population in the area at risk that can be reached (coverage).
Notification time and coverage should be analysed in order to:
— understand the effectiveness of using multiple warning systems in different situations, for example,
at different times of day;
— analyse the impact of combining different systems on meeting warning targets to determine the
effectiveness of systems;
— identify the vulnerabilities of different warning systems, such as the availability of telephone networks;
— design contingency plans to deal with system vulnerabilities.
The organization should:
— establish achievable, evidence-based performance targets for notification time and coverage;
— account for the potential vulnerabilities of individual warning systems and contingencies;
— consider the extent to which different warning systems can achieve operational targets.

9 Analyse evacuee movement

9.1 General
Organizations should analyse the time required to get pedestrians and traffic evacuees to a place of
safety. The organization should collect data, analyse evacuation movement, conduct experiments and
analyse their results to ensure that plans encourage safe and quick evacuations.
Clause 9 describes analysing evacuee movement as:
— understanding potential population movement (9.2);
— understanding evacuees’ transportation behaviour (9.3);
— identifying demand and availability of the transport network (9.4);
— identifying transport performance measures and targets (9.5);
— analysing transport strategies and policies (9.6);
— communicating transport information to the public (9.7).

9.2 Understand potential population movement


General population movement information should be available even if it was not created specifically
for emergency management scenarios or mass evacuation. The organization should obtain evacuation
specific population movement models and verify them through testing or operational exercises.
Organizations should:
— analyse the time required to get pedestrians and traffic evacuees to a place of safety;
— use this information to inform the other stages of evacuation planning and determine the time
available to make the evacuation decision;

© ISO 2014 – All rights reserved  17


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


— research the populations to support these analyses and to identify


— the location of the public at different times of the day to determine the potential impact in an area;
— the movement of population during an evacuation to understand where bottlenecks can occur
and where resources could be needed.

9.3 Understand evacuees’ transportation behaviour


The organization should use pre-evacuation and post-evacuation information to identify the potential
transportation response of evacuees. Information on the following can be collected:
— the percentage of the public that can evacuate at different stages of alert;
— additional support that could be required by the public;
— the public’s evacuation transport preference;
— preferred evacuation destinations;
— preferred evacuation routes if people use their own cars.
The organization should:
— consider how the public can react unexpectedly during evacuations and the special requirements
they can have, including the factors set out in Table 2;
— analyse research findings to understand transport utilization and demand, spare capacity and the
need for additional transportation.

9.4 Identify demand and availability of the transport network


The organization should:
— collect data during “normal” operations as well as during planned road closures, contraflows or
speed restrictions;
— analyse quality and timely data on transportation;
— use data to estimate the daily usage of different types of transport;
— understand the potential demand and availability of the transport network during an evacuation.
To understand demand, data can be collected on the following:
— evacuating population including residents, transients and commuters;
— population size, density and zoning;
— number, type and location of registered vehicles including cars and motorcycles.
To understand availability, data can be collected on the following:
— the number and availability of transport vehicles including the capacity of planes, trains, automobiles,
buses, trams, taxis and boats;
— operational issues, such as the number of operators;
— safety issues that could influence transport availability;
— the number of passengers that can use each mode of transport during an evacuation;
— traffic flows and routes including contraflow systems and evacuation routes;

18  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— where additional capacity can be built in the transport network, such as the availability of
additional buses;
— conflicts between different modes of transport, for example when more cars cause traffic jams
reducing the evacuation speed of buses.
The following data should be analysed and understood:
— the time needed to evacuate;
— transportation required in different areas;
— congestion points where excess queues could build;
— the effect of different strategies and policy options on the transport network during the evacuation.
Models can help to:
— enhance an understanding of the transportation of evacuees;
— inform the setting of operational targets;
— analyse the conditions under which targets should be achievable.

9.5 Identify transport performance measures and targets


The organization should:
— identify performance measures for the transportation of evacuees;
— set operational targets to ensure that the transportation of evacuees meets an appropriate
performance level;
— use the data collected to set operational targets;
— analyse whether targets are achievable in different scenarios;
— conduct analyses on how different policies and transport configurations can affect meeting
operational targets;
— determine the key factors that can limit an operational response to identify the demand and
availability of the transport network and set transport performance measures and targets.
Operational targets should include the following:
— total evacuation time per evacuee: the time from alerting the public to evacuees reaching a safe
destination;
— overall evacuation time: the time required from the alert to the last evacuee, or an agreed percentage
of evacuees, reaching a safe destination.

9.6 Analyse transport strategies and policies


The organization should:
— consider potential unforeseen challenges, such as the effect of flooded or unusable roads, unexpected
responses from evacuees, vulnerability in the transport system posed by tunnels or bridges and
unforeseen limited resources, such as availability of fuel or buses;
— identify and analyse a range of challenges to understand their impact on achieving operational targets;
— use the analysis to identify the impact of different strategies on pre-planned evacuation routes and
contraflows, traffic signalling systems, restrictions on speed and vehicle type, such as tractors,

© ISO 2014 – All rights reserved  19


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


staged evacuations, road closures, providing evacuees with travel information, special pickup
points for evacuees;
— base transport policies on a detailed analysis of the capability of the transport system, evacuee
behaviour and unforeseen challenges, including interdependencies among these factors.

9.7 Communicate transport information to the public


The organization should:
— conduct research on the transport information needs of evacuees, including evacuation routes,
planned road closures, evacuee pickup points, public transport timetables and the location of shelters;
— identify the most suitable communication system for reaching different target groups with transport
information prior to, and during, an evacuation;
— communicate transport information to the public in an appropriate way during the evacuation by
means of evacuation maps, mobile phone alerts, traffic display signs and electronic digital signposts
connected to a central control that can change the message media alerts.

10 Assess evacuee shelter requirements

10.1 General
The organization should evaluate evacuee shelter requirements and identify, allocate and manage shelters
to ensure that the availability of shelters is adequate given that the duration of sheltering can vary.
Clause 10 describes how to understand the following shelter requirements:
— estimate shelter demand (10.2);
— identify suitable shelters (10.3);
— establish shelter agreements (10.4);
— analyse shelter availability during the incident (10.5);
— manage evacuee registration and support services (10.6);
— organize shelter supplies and mutual aid (10.7);
— develop a safe return plan (10.8).

10.2 Estimate shelter demand


The organization should:
— use information from public surveys, post-evacuation reports and humanitarian agencies to
estimate shelter demand and the required shelter capacity and resources;
— include in plans an estimate of the number of evacuees who intend to use the shelters provided
by government, non-government, humanitarian, religious organizations and social groups and
alternative shelters provided by friends, family or themselves;
— differentiate shelter demand within a diverse community by demographic groups, such as the elderly
and immigrant groups to understand who is likely to use shelters and their particular requirements
(see Table 2);
— establish the availability of places for evacuees in shelters based on an agreed-upon policy on how
many places should be available;

20  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— estimate the extent to which the availability relates to the expected demand and what is most likely
under or over capacity;
— consider allocating people to shelters, including allocating vulnerable people to shelters that are
suitable for them;
— consider the resources available to shelter animals and other possessions and mechanisms to
reunite pets with their owners following an evacuation.

10.3 Identify suitable shelters


The organization should include shelter information in the evacuation plan to ensure that adequate
capacity is planned for a given area. At a minimum, information should cover the following:
— shelter location and capacity;
— key holder contact details;
— special protection measures, such as earthquake proofing and security;
— available lifeline facilities including water, kitchen and toilets, facilities for disabled people;
— ownership, identifying whether shelters are private or publicly owned.
The information on each shelter should be regularly reviewed so that any new developments and changes
in facilities are recorded.
Plans should consider how the public is to be informed about shelter locations.

10.4 Establish shelter agreements


The organization should establish partnering arrangements, such as contracts and exercise service level
agreements with providers of public and private shelters to deliver an appropriate level of shelter provision.
The organization should hold information meetings with shelter providers to:
— facilitate partnership;
— encourage shelter providers to seek partnerships with humanitarian agencies, disability groups,
psychosocial support and animal care groups;
— help shelter providers to understand how evacuee demand and needs can be supported and how to
meet expected service levels.

10.5 Analyse shelter availability during the incident


The organization should:
— plan a feedback mechanism to operate during an evacuation to regularly update information on the
remaining capacity so that shelter availability can be kept up to date;
— plan to use models for the optimal allocation and usage of shelters and analyse and balance shelter
demand, travel time and availability;
— plan to use the findings from the models to coordinate evacuee transportation, relocate and redirect
evacuees from over-crowded shelters and advise the public on where to go.

© ISO 2014 – All rights reserved  21


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


10.6 Manage evacuee registration and support services


The organization should make stand-alone systems, such as computer databases, available at each
shelter location to register evacuees’ details including their identity, address, family details and medical
history respecting obligations concerning privacy.
For chemical, biological, radiological or nuclear incidents, the system should be used to indicate whether
an evacuee needs to be, or has been, decontaminated.
The organization should consider:
— how evacuees’ registration information is to be shared with other shelters or agencies by using a
centralized computer registration system and internet technology;
— how or whether people are to be registered if they do not attend an identified shelter.
This registration system should:
— enable access to real-time information;
— identify who is at each shelter or other locations such as hospitals;
— provide evacuees with appropriate information on missing family or friends;
— provide a means of getting in touch with family and friends.

10.7 Organize shelter supplies and mutual aid


The organization should use information to identify the potential shelter needs of different target
groups, such as immigrants and the elderly in advance of an evacuation. The information collected
should include the demographic characteristics of the population and their potential needs, such as
information in different languages, unique provisions, such as incontinence pads, special chairs or
cushions or psychosocial support.
The organization should develop plans to:
— ensure immediate access to resources in cooperation with the suppliers of essential resources such as
drinking water, social care and welfare, and public agencies that provide financial and in-kind support;
— detail the critical resources to be available in shelters and the estimated transportation time to get
resources to the shelters during an evacuation.
The organization should:
— make essential resources available and establish agreements with suppliers to provide additional
resources, including resource provision when evacuees cannot return home in the short term;
— create an evacuee registration system to identify who is in each shelter and to document their needs
while housed in shelters and make the information available to enable resources to be allocated
appropriately among shelters;
— formalize mutual aid agreements to facilitate the sharing of resources locally, nationally or
internationally or to provide shelter capacity and the resources to run them when additional
resources beyond those available in a single region could be required during an evacuation.

10.8 Develop a safe return plan


The organization should develop a clear plan to return evacuees safely to their homes or to a more
permanent accommodation when their home is not available as evacuation is only a temporary measure.
Safe return plans should:
— recognize that some residents might be unable or unwilling to return home;

22  © ISO 2014 – All rights reserved


– Entwurf – E DIN EN ISO 22315:2017-05
ISO 22315:2014(E)


— involve partnering with humanitarian agencies and officials in the affected area.

11 Evaluate and continually improve


The organization should establish, implement and maintain a formal process to evaluate and improve
its mass evacuation planning at regular intervals to achieve continual improvement of all activities,
including the following:
— the updating of written plans to include new learning;
— the availability of expertise;
— risk levels;
— assumptions and priorities;
— changes in legislation and policy;
— organizational structures.
The process to evaluate plans should:
— identify the effectiveness of the plans and engagement with all stakeholders;
— assess the completeness of the plans, identify good practice, share reusable materials and seek
continual improvement;
— actively seek new technologies, practices, tools and techniques and evaluate the knowledge acquired
to establish the potential benefit to the planning.
The organization should conduct reviews of operational logs, training and exercises, actual incidents,
and post-action reviews to consolidate and enhance learning, improve plans to align them with good
practice and prepare the public to react appropriately.

© ISO 2014 – All rights reserved  23


E DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf –
ISO 22315:2014(E)


Bibliography

[1] ISO 22301, Societal security — Business continuity management systems — Requirements
[2] ISO 22324, Societal security — Emergency management —Guidelines for colour-coded alert

24  © ISO 2014 – All rights reserved

Das könnte Ihnen auch gefallen