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Vorlesung Prof. Dr.-Ing Dietmar Pähler Prof. Dr.-Ing.

Jens Telgkamp
Prof. Dr.-Ing. Christian Stark Prof. Dr.-Ing Enno Stöver
Fertigungstechnik Prof. Dr.-Ing. Christian Müller
Umformen Durchziehen Biegen 1

Umformen
Fertigungsverfahren

• Durchziehen
• Biegen
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Umformen Durchziehen Biegen 2

Quelle: DIN 8580


Einteilung des Zug-Druckumformens DIN 8582

FERTIGUNGSVERFAHREN
DIN 8580

Urformen Umformen Trennen Fügen Beschichten Stoffeigenschaft


DIN 8582 DIN 8593 ändern

Gruppe 2.1 Gruppe 2.2 Gruppe 2.3 Gruppe 2.4 Gruppe 2.5
Druck- Zugdruck- Zug- Biege- Schub-
umformen umformen umformen umformen umformen
DIN 8583-1 DIN 8584-1 DIN 8585-1 DIN 8586 DIN 8587

hender Werkzeug-
Biegen mit gerad-
liniger Werkzeug-

Biegen mit dre-


Gesenkformen

Knickbauchen
Durchdrücken

Kragenziehen
Durchziehen

Verschieben
Eindrücken
Freiformen

bewegung

bewegung

Verdrehen
Tiefziehen

Drücken

Längen
Walzen

Weiten

Tiefen
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Quelle: DIN 8582


Definition des Fertigungsverfahrens Durchziehen Bearbeitung: Stark

n Durchziehen ist Zugdruckumformen, wobei ein Werkstück durch eine sich


in Ziehrichtung verengende Werkzeugöffnung gezogen wird. Hierbei verrin-
gert sich die Querschnittsfläche und in Abhängigkeit von der Werkzeugaus-
führung gegebenenfalls auch die Querschnittsform.

Durchziehen unterteilt sich in Gleitziehen und Walzziehen. Zu den Verfahren des Gleit-
ziehens gehören das Abstreckziehen, Rohrziehen und Drahtziehen mit den Werk-
stückformen Näpfe, Rohre und Drähte. Das Werkstück wird durch eine in Ziehrichtung
verengte Matrize (Düse) gezogen, wodurch die Werkstoffdicke reduziert wird (Wand-
stärke, Durchmesser)
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Quelle: Klocke
Prinzipdarstellung des Abstreckziehverfahrens

n Blechumformung = Fertigung flächiger Hohlteile


überwiegend ohne geforderte Wanddickenänderung

n Abstreckziehen = Massivumformung:
Ziel ist definierte Reduzierung der Wanddicke

n Abstreckziehen wird häufig auf Blechbauteile


angewendet

Typisches abstreck-
gezogenes Bauteil:
Getränkedose
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Quelle: Lange
Abstreckziehen (Abstreck-Gleitziehen) von Hohlkörpern Bearbeitung: Pries, Stark

Anwendung: Abstreckziehen: Krafteinleitung durch den Stempel


Reduzieren der Wanddicke
eines Hohlkörpers unter Stempel
gleichzeitiger Verringerung des
Durchmessers Napf
=> Stückgutfertigung
Matrize
(Abstreckring)
erforderliche Umformkraft
1
F12 = · A1 · kfm12 · φ12
h
h = 0,3 … 0,4 Gefährdeter
Querschnitt
(Bodenreißer)

Vorprodukt: Napf Endprodukt: Napf


- tiefgezogen - Höhe Napf ↑ α Abstreckwinkel
- fließgepresst - Innendurchmesser ↔ FSt Stempelkraft
- Außendurchmesser ↓ FRSt Stempelreibkraft
- Wanddicke Zarge ↓ FRR Ringreibkraft
- Wanddicke Boden ↔ FB Bodenkraft
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Quelle: DIN 8582


Mehrstufiges Abstreckziehen – Beeinflussung der Stempelkraft Bearbeitung: Pähler

Abstreckziehen mit 2 Abstreckringen n Große Wanddickenänderung


durch mehrstufiges
Abstreckziehen möglich

n Geschwindigkeitsunterschied
zwischen Einlauf und Auslauf

n Kräfte der einzelnen Stufen


v2
addieren sich

n Gesamtkraft muss im dünnsten


Querschnitt übertragen werden
v1

vst

vst > v1 > v2

Das Werkstück sollte den ersten Abstreckring weitgehend verlassen haben,


bevor es in den zweiten Abstreckring einläuft!
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Quelle: DIN 8582


Mehrstufiges Abstreckziehen Bearbeitung: Pähler

Kraftverlauf bei unterschiedlichem Abstand der Abstreckringe

Geringer Abstand der Abstreckringe:


n Anstieg der resultierenden Kraft
im 3-fach-Zug

n Geringer Stempelhub erforderlich


n Gefahr eines Bodenreißers

Größerer Abstand der Abstreckringe:


n Reduzierung der resultierenden Kraft
im 3-fach-Zug

n Großer Stempelhub erforderlich


n Gefahr eines Bodenreißers gering
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Quelle: Lange
Rohrziehen
Krafteinleitung durch eine Zange

Zange Zange Zange

Dorn

Hohlzug Stopfenzug Stangenzug


freies Ziehen ohne Ziehen mit festem Ziehen mit bewegtem
Innenwerkzeug Innenwerkzeug Innenwerkzeug
Dorn = fest / schwimmend Dorn = mitlaufend
Anwendung: Fließgutherstellung
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Quelle: Lange
Rohrziehen mit fliegendem Stopfen

Stopfen (fliegend in der


Umformzone)

Fzug

Ziehring Werkstück
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Quelle: Fritz/Schulze
Drahtziehen Bearbeitung: Pries

Drahtziehen ist Gleitziehen von Draht (Vollkörper) durch ein Werkzeug (Ziehstein)
mit kreisförmiger oder anders geformter Austrittsöffnung (Runddraht, Profildraht)

erforderliche Umformkraft
1 2
1
F12 = · A1 · kfm12 · φ12
h
FD
a
æA ö
mit j12 = lnçç 2 ÷÷ Fz = F12
è A1 ø d1 v1 v2 d2

Ziehen in mehreren Stufen: FD


Ziehring
n Belastbarkeit im A2 nach n Stahl, HM
Kaltverfestigung bestimmt jmax n Keramik
(jmax = 0,25 … 0,5) n Diamant
n Stahl: Schrumpfring
Nach fast jeder Zugstufe ist ein
v1 < v2
Zwischenglühen nötig
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Umformen
Fertigungsverfahren

• Durchziehen
• Biegen
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Quelle: DIN 8580


Einteilung des Biegens DIN 8582

FERTIGUNGSVERFAHREN
DIN 8580

Urformen Umformen Trennen Fügen Beschichten Stoffeigenschaft


DIN 8582 DIN 8593 ändern

Gruppe 2.1 Gruppe 2.2 Gruppe 2.3 Gruppe 2.4 Gruppe 2.5
Druck- Zugdruck- Zug- Biege- Schub-
umformen umformen umformen umformen umformen
DIN 8583-1 DIN 8584-1 DIN 8585-1 DIN 8586 DIN 8587

hender Werkzeug-
Biegen mit gerad-
liniger Werkzeug-

Biegen mit dre-


Gesenkformen

Knickbauchen
Durchdrücken

Kragenziehen
Durchziehen

Verschieben
Eindrücken
Freiformen

bewegung

bewegung

Verdrehen
Tiefziehen

Drücken

Längen
Walzen

Weiten

Tiefen
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Quelle: DIN 8586


Definition des Biegens

n Biegeumformen ist Umformen zur Veränderung der Krümmung eines festen


Körpers, wobei der plastische Zustand im wesentlichen durch eine Biege-
beanspruchung hervorgerufen wird.

Biegen ist ein Umformverfahren, beim dem in ein Blech, Rohr oder Profil eine
eindimensionale Krümmung eingebracht wird.
Dabei wird der Werkstoff mit einem Moment belastet.
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Quelle: Klocke
Biegezone schematisch

Klassische Theorie (ri / s ≥ 50)


n Neutrale Faser bei s/2

Realität (ri / s < 50)


n Neutrale Faser wandert in
Richtung Stauchzone
nach innen zu s/3

Außenzone
n Zug:
Streckung → Anflachung

außen: Anflachung

Fehlergefahr beim Biegen durch


Verschiebung der neutralen Faser zur Druckseite der Biegung
Þ Die erforderliche Zuschnittslänge wird kürzer!
Þ Muss berücksichtigt werden, wenn man eine definierte Bauteillänge herstellen möchte
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Quelle: Klocke
Randverformung beim Biegen

n Innere Biegekante
- Stauchung
→ Material weicht zum Rand hin aus
- Ursprungsbreite b nimmt um 2t zu

n Äußere Biegekante
- Dehnung
→ Material wird nach innen gezogen
- Ursprungsbreite b nimmt um 2t ab

Randverformungen
insbesondere bei
n dicken Blechen mit
n kleinen Biegeradien

s1 <= 0,9 ∙ s
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Quelle: Klocke
Rückfederung

Rückfederungsfaktor kR

a 2 ri1 + 0,5 × s
kR = =
a1 ri2 + 0,5 × s

a1 Winkel am Werkzeug
(vor Rückfederung)
a2 Winkel am Werkstück
(nach Entnahme aus Maschine)
ri,1 Innenradius vor Rückfederung
(häufig = Werkzeugradius)
ri,2 Innenradius nach Rückfederung
(final am Werkstück)
s Blechdicke kR ↑ geringe Rückfederung
kR ↓ hohe Rückfederung
kR ist Funktion von:
n Material (Rm, E) ri2 kR ist für hochfeste Werkstoffe
ri1 =
n Biegeradius ri r ×R geringer, d.h. die
n Blechdicke 1 + i2 m Rückfederung ist groß
s ×E
n Walzrichtung, Vorverformung
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Quelle: Klocke
Rückfederungsfaktor kR

a 2 ri1 + 0,5 × s
kR = =
a1 ri2 + 0,5 × s

kR ↑ geringe Rückfederung
kR ↓ hohe Rückfederung
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Quelle: Schuler
Rückfederungsfaktoren
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Quelle: Friedrich
Biegeradien Bearbeitung: Pries

Die angegebenen Tabellenwerte gelten in


Abhängigkeit von der Zugfestigkeit Rm für den
Werkstoff Stahl und Biegewinkeln von a < 120°
quer zur Walzrichtung.
Erfolgt die Biegung längs zur Walzrichtung, so
ist der nächst höhere Tabellenwert zu verwenden.
Bei Biegewinkeln a > 120° ist ebenfalls der
nächst höhere Tabellenwert zu verwenden.

Beispiel: Stahlblech FeP04; Rm = bis 360 N/mm2 Beispiel: Baustahl St52; Rm > 520 N/mm2
Blechdicke s0 = 2,00 mm Blechdicke s0 = 8,00 mm
Biegung längs zur Walzrichtung Biegung längs zur Walzrichtung

rzul = 3,0 mm rzul = 25 mm


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Quelle: nach DIN 8586


Verfahrensvarianten des Biegens

Schwenkbiegen

Biegen im Gesenk
Rundbiegen

Biegen mit drei Walzen


Walzenprofilieren
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Quelle: Amada
Biegen im Gesenk Bearbeitung: Pries
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Quelle: Klocke
Arbeitsabläufe beim Gesenkbiegen
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Quelle: Amada, Trumpf


Biegen von Konstruktionsteilen Bearbeitung: Pries
Video: Hakama

Beispielhafte Konstruktionsteile
- Fertigteile aus Biegeprozess

Fertigungsfolge
- Konstruktion Zuschnitt ermitteln
- Stanzen Zuschnitt herstellen Video
- Biegen Biegeteil herstellen Blechbiegen
- Schweißen Steifigkeit erhöhen (1:35 min)
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Quelle: Pries
Biegekräfte – Beispiel Abkanten

n Formel nach Schuler

FB
æ 4 × s ö b × s × Rm w
2
FB = ç1 + ÷× < 10 Stempel
w ø w s Blechdicke s
è
b × s 2 × Rm w
FB = ³ 10
w s
Gesenk
- FB Biegekraft des Stempels
- w Gesenkweite w
- s Blechdicke
- b Blechbreite
- Rm Zugfestigkeit des Werkstoffs
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Quelle: Pries
Biegekräfte – Beispiel Abkanten Bearbeitung: Pähler

n Formel nach Schuler

FB
Stempelkraft FB [kN]
4000 Blechdicke s Stempel
æ 4 × s ö b × s × Rm
2
w w = 8 mm
3500 FB = ç1 + ÷× < 10
è w ø w s
3000
Annahme: b = 1000 mm Gesenk
2500

2000 w
w = 15 mm
1500

1000
w = 25 mm
500

0
0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0
Blechdicke s [mm]
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Quelle: nach Pries


Übung Bearbeitung: Pähler

Kräfte beim Abkanten eines Bleches

Ein Blech soll im Gesenk abgekantet werden.


Gegeben: - Stahlblech - Zugfestigkeit: Rm = 370 N/mm²
- Blechdicke: s = 1,5 mm FB
- Blechbreite: b = 1000 mm Stempel
Blechdicke s
- Gesenk: - Gesenkweite: w = 8 mm

Gesenk

Aufgabe:
1. Bestimmen Sie überschlägig die zu erwartende Biegekraft FB der Presse.
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Quelle: nach Pries


Übung Bearbeitung: Pähler

Kräfte beim Abkanten eines Bleches

Ein Blech soll im Gesenk abgekantet werden.


Gegeben: - Stahlblech - Zugfestigkeit: Rm = 370 N/mm²
- Blechdicke: s = 1,5 mm FB
- Blechbreite: b = 1000 mm Stempel
Blechdicke s
- Gesenk: - Gesenkweite: w = 8 mm

Gesenk

Lösung:
1. Bestimmen Sie überschlägig die zu erwartende Biegekraft FB der Presse.
w/s = 5,33 < 10 => FB = 182,1 kN
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Quelle: Schuler, Bergrohr, Thoman


Biegen zwischen Walzen Bearbeitung: Pries, Pähler

Biegen zwischen drei Walzen n Erzeugen von Blechringen


n Tankbehälter
n Druckkörper

n Erzeugen von Blechspiralen


Durch Variation der Walzenpositionen n Rohre
können auch von der Rotationssymmetrie
abweichende Formen hergestellt werden.

Video Video
3-Walzen Biegen Biegen Spiralrohr
(4:50 min) (1:05 min)
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Quelle: Pries
Biegen von Rohren

n Rohrleitungsbau: Querkräfte während der Biegung


n Druckleitungen (Bremsleitungen Kfz,
Hydraulik)
n Wärmetauscherrohre (Kraftwerke, äußere Biegekante: Zugspannungen
Verfahrenstechnik) => Querkraft nach innen
n Kühlleitungen (Motoren, Maschinen)
n Ver-/Entsorgungsleitungen (Heizungsbau)

n Problem:
n Einknicken des Rohres
durch Querkräfte

innere Biegekante: Druckspannungen


n Problemlösung:
=> Querkraft nach innen
Rohr auffüllen mit druckstabilem Werkstoff
n Sand auffüllen + verdichten + Rohr verschließen
n Flüssigkeit einfüllen + Rohr verschließen
n Flexibles Innenwerkzeug verwenden
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Umformen Durchziehen Biegen 32

Quelle: Flimm
Biegen von Rohren Bearbeitung: Pries

Beispiel
flexibles Innenwerkzeug

Rohrbiegewerkzeug
mit flexiblem Dorn
a Biegescheibe
b Spannbacke
c Leitschiene
Wanddicken nach der Biegung eines Rohres
d Gliederdorn
e Rohrführung Längung der Außenfaser = Wanddicke nimmt ab
Stauchung der Innenfaser = Wanddicke nimmt zu
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Quelle: Dr.Baus GmbH, Müller-Biegetechnik, Schaller


Biegen von Rohren Bearbeitung: Pries
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Umformen
Fertigungsverfahren

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