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353/2003
(abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 2, CNS Bozen
.P.

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


Nummer 1 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im Feber 2011 35. Jahrgang

„Tirol Panorama“ wird eröffnet …………… 8

500 Jahre Landlibell …………………………… 10 Das Mussolini-Standbild aus Aluminium (vor und nach der Sprengung) hatte in der Faschistenzeit die
Aufschrift „Dem Genius des Faschismus“ getragen.
Jubiläum für Alt-Bischof Stecher ……… 3
Franz-Höfler-Gedenkfeier ………………… 5 „Wetterleuchten“: Südtirol vor 50 Jahren
500 Jahre Landlibell …………………………10
Die Tiroler Standschützen, unter ihnen Knaben und Greise, hatten Tirol erfolgreich bis zu
Regimenter, Bataillone und Bezirke … 15 Kriegsende 1918 verteidigt. Der Zusammenbruch der Monarchie brachte die Südtiroler trotzdem
Die Seite der Marketenderinnen unter die Fremdherrschaft, die sich unter dem Faschismus zur brutalen Unterdrückung und zur
und Jungschützen …………………………… 17 tödlichen Existenzbedrohung der Volksgruppe verschärfte.
Die ehemaligen Landesverteidiger halfen, den geheimen Deutschunterricht in Kellern, in
Berichte aus Bayern ……………………………19
Bauernstuben und im Wald zu organisieren. Sie brannten die verbotenen Sonnwend- und Herz-
Wir gratulieren ………………………………… 22 Jesu-Feuer ab. Sie leisteten Widerstand gegen die Unterdrückung und Vernichtung des Volks-
Gesamttiroler Schützenchronik ……… 27 tums. Ihr Beispiel prägte die Kinder und Enkel. Das Schützenwesen war zu jener Zeit verboten
und konnte auch im angeblich demokratischen Nachkriegsitalien erst ab 1958 wieder ins Leben
Totengedenken ………………………………… 34 gerufen werden.
Ehrungen für langjährige Treue ……… 36 Am 7. August 1960 fand in Trafoi am Ortler ein Frontkämpfertreffen statt, auf welchem der
Termine 2011 …………………………………… 36 legendäre Kommandant der Hochgebirgskompanie Nr. 30, Hptm. Luis Molterer, zu den alten
Standschützen des I. Weltkrieges und zu den angetretenen jungen Schützen sprach:
2 Nr. 1/2011

„Das Herz krampft sich mir setzbuches, welches auch nach


zusammen, wenn ich hinauf se- 1945 in Kraft geblieben war.
he zur Trafoier Eiswand und Sogar das traditionelle Anma-
zurückdenke an jene Tage des len von hölzernen Fensterlä-
Kampfes und an die Männer, den in den Farben Rot-Weiß-
die dort oben gefallen sind.“ Rot wurde gerichtlich verfolgt.
Der Senatsabgeordnete Dr. Viele Jahre lang versuchten
Karl Tinzl rief sodann die Jun- die Süd-Tiroler vergeblich,
gen auf, im Geiste der Alten für sich politisch zu wehren. Der
Volk und Heimat einzutreten. legendäre geistige und geistli-
Dann traten die alten Stand- che Führer der Volksgruppe,
schützen vor und übergaben Kanonikus Michael Gamper,
ihre alten Fahnen den jungen prägte in der Zeitung „Dolomi-
Schützen. Unter diesen befan- ten“ das bittere Wort von dem
den sich Jörg Pircher, Walter „Todesmarsch, auf dem wir
Gruber, Franz Höfler, Luis Eg- Süd-Tiroler uns befinden,
ger, Franz Muther und viele an- wenn nicht noch in letzter
dere junge Idealisten, die ein Stunde Rettung kommt.“
Jahr später als Mitglieder des Aber auch die große Volks-
Die staatlich geförderte Unterwanderung Süd-Tirols funktionierte so: Arme Teufel aus
„Befreiungsausschusses Südti- dem Süden landeten in Notquartieren. Damit hatten sie den Status von Bedürftigen kundgebung auf Schloss Sig-
rol“ (BAS) mit den Anschlägen erlangt, denen von den italienischen Behörden vorrangig vor der einheimischen Be- mundskron im Jahre 1957 mit
der Herz-Jesu-Nacht die Welt völkerung mit Süd-Tiroler Steuergeldern erbaute Volkswohnungen und Arbeitsplätze 35.000 Teilnehmern konnte
auf das immer noch ungelöste zugewiesen wurden. Auf diesem Bild sieht man hinter den Elendsquartieren die Neu- Rom nicht klar machen, dass
bauten für die Zuwanderer hochwachsen. Für tausende Arbeit und Wohnung suchen-
Süd-Tirol-Problem aufmerk- de junge Süd-Tiroler blieb als Ausweg nur noch die Auswanderung. die Lage zum Zerreißen ge-
sam machen sollten. In Süd- spannt und das Volk am Ende
Tirol war der Faschismus nämlich immer noch tägliche Realität. seiner Geduld und verzweifelt war. Nachdem auch alle Verhandlungs-
Die Masseneinwanderung von Süditalienern wurde mit staatlicher bemühungen Österreichs vergeblich geblieben waren, flog am 30. Ja-
Unterstützung fortgeführt. Für die Zuwanderer wurden neue Siedlun- nuar 1961 in Waidbruck ein riesiges aus Aluminium gegossenes Mus-
gen und Arbeitsplätze in der Bozner Industriezone geschaffen, wäh- solini-Denkmal in die Luft. In Süd-Tirol gestreute Flugblätter verkün-
rend arbeitsuchende Süd-Tiroler auswandern mussten. Das Ziel war, deten:
die Süd-Tiroler so rasch als möglich zur rechtlosen Minderheit im ei- „Tiroler! Italien zeigt uns wieder die kalte Schulter. Italien sagt
genen Land zu machen. Weit war Rom von diesem Ziel nicht mehr wiederum NEIN zu unserer primitivsten Forderung nach Landesauto-
entfernt: Die Zahl der Italiener im Lande war von 3 Prozent im Jahre nomie. JETZT ist unsere Geduld zu Ende. JETZT gibt es nur mehr EINE
1910 auf rund 34 Prozent im Jahre 1961 gestiegen. Forderung: SELBSTBESTIMMUNG FÜR SÜDTIROL!“
Dazu kam die Fortsetzung des faschistischen Terrors durch die gna-
denlose Anwendung der Polit-Paragrafen des faschistischen Strafge- (Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe!)

Der Tag von Trafoi: Die Übergabe der alten Fahnen an die Jungen.
Nr. 1/2011 3

Alt-Bürgermeisterin Hilde Zach schloss für immer die Augen


INNSBRUCK - Am 15. Jänner legte Innsbrucks Alt-Bürgermei- Festreden, ließen sie zu einem Tiroler Original mit politischer Größe
sterin Hilde Zach nach langem schwerem Leiden im Alter von 68 werden, das man sich heute wünscht, aber kaum noch findet! Zach
Jahren ihr Leben in die Hände ihres Schöpfers zurück. hob hervor, dass sie von großer Dankbarkeit erfüllt sei, für die Zeit,
Die Heimgegangene übergab am 8. März des Vorjahres, nach 15 in der sie die Stadtpolitik in Innsbruck mitgestalten durfte und
Jahren Einsatz für die Innsbrucker Stadtpolitik und acht Jahren dankte allen, die sie auf ihrem Weg begleitet haben. Der Einstieg
Bürgermeisterin, ihr Amt krankheitsbedingt an ihre Nachfolgerin von Hilde Zach in die Stadtpolitik erfolgte nach der Gemeinderats-
Mag. Christine Oppitz-Plörer. Die beliebte Tiroler Kommunalpoliti- wahl vom 24. April 1994. DDr. Herwig van Staa hatte gemeinsam
kerin, die sich mit unermüdlichem Einsatz ausschließlich für das mit Hilde Zach beim ersten Antreten mit der Liste „Für Innsbruck“
Wohl der Menschen einsetzte, wurde am 30. Oktober 2002 zur Bür- die relative Mehrheit an Mandaten erreicht und wurde Bürgermei-
germeisterin von Innsbruck gewählt. Innsbruck war somit die erste ster. Am 30. Oktober 2002 folgte im Gemeinderat mit großer Mehr-
österreichische Landeshauptstadt mit einer Frau als Stadtoberhaupt. heit ihre Wahl zur Bürgermeisterin, nachdem DDr. van Staa am 26.
Ihr hervorragendes politisches Wirken war Oktober als Landeshauptmann an die Spitze
gekennzeichnet von der Ausübung vieler der Tiroler Landesregierung wechselte. Hilde
bedeutender Funktionen, die sie stets mit Zach damals: „Dass mein Weg und mein
großem Fachwissen und Engagement ausge- Wirken in der politischen Öffentlichkeit eine
übt hat. Sie war maßgeblich für die positive Signalwirkung für andere Frauen ist, erfah-
Entwicklung Innsbrucks verantwortlich. re ich jeden Tag. Ich glaube, dass sich vieles
Hilde Zach hat nicht nur ein ausgepräg- geändert hat und auch die Einstellung der
tes soziales Gewissen, das in ihrer politi- Männer vielfach eine andere wurde. Frauen
schen Tätigkeit zum Ausdruck gekommen sind heute eine echte, ernst zu nehmende
ist und ihre Entscheidungen bestimmt hat, Konkurrenz.“ Bei der Wahl 2006 schaffte sie
sondern sie setzte sich auch unermüdlich für mit ihrer Liste wieder die relative Mehrheit.
eine wirtschaftlich positive Entwicklung ein. Seit 2004 war Hilde Zach neben ihrer Funk-
So war sie selbst stolz auf ihre vielen reali- tion als Bürgermeisterin Vertreterin des
sierten Vorhaben wie auf den Neubau der Österreichischen Städtebundes im Kongress
Bergisel-Sprungschanze, der Hungerburg- der Gemeinden und Regionen des Europara-
bahn und das neue Straßenbahnkonzept. tes. Von 2004 bis 2008 war sie als Vorsit-
Zeichnung:
Die mutige Bürgermeisterin mit Herz wurde Prof. Toni Höck zende des ständigen Ausschusses für Kultur
am 25. August 1942 als mittleres von drei und Erziehung, zuständig für Medien, Ju-
Kindern der Haller Metzgerfamilie Zach geboren. Sich durchzuset- gend, Sport und Kommunikation in diesem Kongress und seit 2008
zen, ein Nein nicht gelten zu lassen, notfalls auch resolut darüber- war sie dessen Vizepräsidentin. Es war ihr Verdienst, dass der 23.
zufahren, das hat Zach von früher Jugend an gelernt. Auf die Fra- Europäische Gemeindetag 2006 in Innsbruck stattgefunden hat.
ge, wo sie denn eigentlich ihre unerschöpfliche Energie hernehme, Noch am 22. Februar 2010 wurde Bürgermeisterin Hilde Zach in
antwortete sie: „Ich glaube, ich war immer so. Meine Schulkolle- Barcelona gemeinsam mit weiteren prominenten Stadtoberhäup-
ginnen sagen zumindest, ich sei schon allerweil so a Betriebsnudel tern u.a. für ihr europäisches kommunalpolitisches Engagement
g´wesen“. ausgezeichnet. Die Ehrung stand unter dem Titel: „Bürgermeister,
Die Abendmatura in Innsbruck bestand Zach als erste Frau. die Geschichte geschrieben haben.“
Nach zwanzig Jahren im elterlichen Betrieb machte sie sich selb- Als große Freundin der Tiroler Schützen wurde Hilde Zach als
ständig. Nicht nur ihr Nahestehende schätzten ihre Herzlichkeit, erste und bisher einzige Person zum Ehrenmitglied des Schützen-
ihre unkomplizierte Art, Menschen zu begegnen und Probleme an- bataillons Innsbruck ernannt.
zugehen. Sie war in der Innenstadt stets zu Fuß und ohne Dienst- Außerdem war sie Ehrenmitglied und Fahnenpatin der Kompa-
wagen unterwegs, dadurch war der Kontakt zu den Menschen von nie Wilten, Ehrenmitglied der Stadtschützenkompanie St. Nikolaus-
vorneherein gegeben. Sie sprach die Leute an, nahm an deren Mariahilf und Ehrenkranzträgerin des BTSK. Die Tiroler Schützen
Schicksal Anteil und entdeckte so viele Möglichkeiten, um auch in werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
aller Stille ihre Hilfe dort angedeihen zu lassen, wo große mensch-
liche Not sich breit macht. Ihre direkte Art, vor allem auch bei Dr. Heinz Wieser

Dr. Reinhold Stecher wurde vor 30 Jahren zum Bischof ernannt


INNSBRUCK - „Kurz vor Weihnachten 1980 erhielt ich einen Anruf hen. Stechers Beliebtheit im Tiroler Volk nahm bald seinen Lauf: Er
von Bischof DDr. Paulus Rusch, ich sollte kommen, er habe mir etwas macht auch heute noch durch profilierte Predigten, Verfassen von Ar-
mitzuteilen. Ich machte mich auf und ging zum Haus Domplatz 5, tikeln und Büchern sowie durch Vernissagen, in denen er seine Bilder
wusste nicht, was mir nach dem oberhirtlichen Anruf bevorstünde“. jeweils für einen guten Zweck in die Öffentlichkeit bringt, auf sich
So erzählte einmal der am 22. Dezember 1921 geborene Dr. Rein- aufmerksam. Er versteht es, die christliche Botschaft klar zu formulie-
hold Stecher von seiner hohen Berufung, denn Papst Johannes Paul II. ren und die Menschen anzusprechen. „Es geschieht in unserem Lande
ernannte den so beliebten Tiroler Volksbischof am 20. Dezember vor so viel Gutes, das wieder viele Sünden zudeckt“, sagte Bischof Stecher
genau 30 Jahren zum Bischof von Innsbruck. erst kürzlich. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass er den Ökumeni-
Aus der Hand von Bischof Rusch empfing Stecher am 25. Jänner schen Predigtpreis 2010 erhielt. Mit Engagement, Zielstrebigkeit und
1981 die Bischofsweihe. Unter seinem Wahlspruch „Servire et confi- pastoralem Einsatz nahm er sich auch verschiedener Probleme an und
dere“ - „Dienen und Vertrauen“ hat er sich die moralische Instanz er- löste sie wie das Verbot des jahrhundertealten Kultes um das „Anderl
worben, auch zu aktuellen tagespolitischen Themen Stellung zu bezie- von Rinn“. Er bot Geschiedenen seine Hilfe an und trat für die Aufwer-
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tung der Kirche ein. Seine 16-jährige mit der Aufhebung des Wallfahrtsortes
Regierungszeit im bischöflichen Amte Maria Waldrast für zwei Monate in Haft
verfügt über Höhepunkte, die nur selten genommen. Ein Zufall und die Interven-
ein Bischof erlebt. Zu den bedeutend- tion des Bischofs retteten ihn vor dem
sten Ereignissen zählen der Besuch des Konzentrationslager. Am 19. Dezember
Heiligen Vaters in der Tiroler Landes- 1947 empfing er aus der Hand von Bi-
hauptstadt am 27. Juni 1987, der Ab- schof DDr. Paulus Rusch das Sakrament
schluss der Renovierungsarbeiten des der Priesterweihe.
Domes zu St. Jakob am 25. Oktober Stechers großartige Persönlichkeit ist
1993, und die Seligsprechung von Pfar- gekennzeichnet von Herzlichkeit, Tole-
rer Otto Neururer, der unserem Oberhir- ranz und Grundsatztreue sowie von der
ten die erste hl. Kommunion reichte, am Liebe zur Heimat. Beispielhafte Toleranz
24. November 1996 in Rom. hat Stecher sowohl in seinem Einsatz
Der Sohn des damaligen Landes- für die Flüchtlinge als auch in seinem
schulinspektors Dr. Heinz Stecher be- Kampf gegen den Antisemitismus ge-
gann kriegsbedingt in dem in St. Mi- zeigt. 1997 übergab er den Hirtenstab
chael bei Matrei a. Br. untergebrachten seinem Nachfolger, Bischof Dr. Alois
Priesterseminar das Theologiestudium. Kothgassser. Sein Wirken kann als Se-
Nach der Vertreibung durch die Gestapo gen für unser Land Tirol bezeichnet we-
setzte er das Studium in St. Georgen am den!
Längsee in Kärnten fort. Im Frühjahr
1941 wurde Stecher im Zusammenhang Dr. Heinz Wieser

Ich wünsche dir, dass Gott durch dich die Wüste zum Blühen bringt . . .
Warum geht es bei diesem Wunsch an dich?
Alt-Bischof Dr. Reinhold Stecher, Träger der „Goldenen Ver-
dienstmedaille des BTSK“, meinte einmal: „Der Papst hat die Schwei-
zergarde, ich hingegen habe meine Schützen".
2011, am 22. Dezember, feiert er seinen „Neunziger“. Beim ver-
gangenen Bundesausschuss überlegte das hohe Gremium, was wir
Schützen „unserem Bischof“ als Geschenk machen könnten.
Er in seiner Bescheidenheit, so wie man ihn kennt, wünscht für
sich nichts. Und so meinte der Bundesausschuss, wir sollten doch
sein Projekt „Wasserversorgung und Gemüseanbau in Ndabougou“
in Mali, Afrika, unterstüzen und dafür spenden.
Saint-Exupéry sagt: „In der Wüste ist Wasser sein Gewicht in
Gold wert. Der kleinste Tropfen lockt aus dem Sand den grünen
Funken eines Grashalms." Und: „Es macht die Wüste so schön, weil
sie irgendwo einen Brunnen birgt."
Bischof Stecher ist in Zusammenarbeit mit der Caritas und seinen
Wasserfarben darangegangen, Brunnen zu suchen und auch zu gra-
ben, Menschen in der Sahelzone Leben zu ermöglichen, zu erleich-
tern, ihnen eine Zukunft zu sichern und für sie eine Lebensgrundla-
ge zur Selbsthilfe zu schaffen.

Kosten, die für ein solches Projekt anfallen: Bau eines Gemü-
sebrunnens E 6.500,– bis E 8.000,–; Begleitung rund um den
Brunnen und Gemüseanbau E 800,–; Bau eines Wasserverso-
gungssystems (Becken und Rohre) E 1.300,–; Kauf einer Wasser-
pumpe E 700,–; Ausbildung für Produzentinnen im Bereich Ge-
müseanbau E 3.000,–; Betreuung und des Brunnens vor Ort (Rei-
nigung, Ausbau usw.) E 1.900,–,
das sind gesamt ca. E 14.500,– bis E 16.000,–.

Um wohlwollende Unterstützung und Förderung bittet für den


Bundesausschuss der Landeskommandant und der Landeskurat.

Lkdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein


Landeskurat Msgr. Josef Haselwanner
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Großes geleistet, alles für ihre Heimat gegeben, Höfler sogar sein jun-
Franz-Höfler-Gedenkfeier ges Leben“, meinte Oberlechner. „Wenn es Gerechtigkeit gibt, dann
sieht Höfler aus dem Himmel zu diesen grausamen Folterknechten in
LANA - Rund 300 Schützen haben am 21. November 2010 des 49. die Hölle hinunter. Hoffen wir, dass diese Unmenschen die volle Strafe
Todestags von Franz Höfler in Lana gedacht. Gottes in aller Härte erfahren haben, sollten sie nicht mehr am Leben
Dazu geladen hatte die Schützenkompanie Lana unter Hptm. sein“, so Oberlechner. „Wenn wir heute nach Hause gehen, dann sollten
Eduard Graber, deren erster Oberjäger Franz Höfler nach der Wieder- wir vom heutigen Tag etwas mitnehmen. Wie Heinrich Oberleiter ge-
gründung im Jahre 1958 war. Höfler verstarb in der Nacht auf den 23. sagt hat: Es gab immer einen Weg. Ja, es muss auch heute noch einen
November 1961 in italienischer Untersuchungshaft aufgrund bestiali- Weg geben, dass wir von diesem, uns fremden, Staat Italien wegkom-
scher Folterungen. men. Das Vermächtnis Höflers muss Auftrag sein, sich mindestens ein-
mal täglich für unsere Heimat Süd-Tirol einzusetzen. Damit wir eines
Tages frei sein werden“, schloss Mjr. Oberlechner seine bewegende Ge-
denkrede.
Nach dem Abschießen einer Ehrensalve durch die Lananer Kompa-
nie, das Abspielen der Weise vom „Guten Kameraden“ und der Tiroler
Landeshymne sowie einer Kranzniederlegung klang die Gedenkfeier
aus. Dazu gekommen waren unter anderem Mitglieder der Familie Höf-
ler, der LAbg. Sven Knoll, der Obm. des Süd-Tiroler Heimatbundes
Sepp Mitterhofer sowie die ehemaligen Freiheitskämpfer Luis Larch
und Adolf Obexer. Eine Bläsergruppe des Musikvereins Lana gestaltete
die Gedenkfeier.

Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier
ST. PAULS - Etwa 1.500 Schützen haben sich am 8. Dezember zur
traditionellen Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier auf dem Friedhof von
Der Gedenkredner Mjr. Efrem Oberlechner bei seiner Gedenkrede, assistiert St. Pauls zusammen gefunden, um den Freiheitskämpfern der 1950er
vom Lananer Hptm. Eduard Graber. und 1960er Jahre zu gedenken.
Nach der Frontabschreitung in der Paulsnerstraße durch LKdt. Paul
Nach der Aufstellung mit Frontabschreitung erfolgte der Einmarsch Bacher (SSB), Sepp Mitterhofer (SHB), Mjr. Stephan Zangerl (BTSK),
zur Pfarrkirche in Niederlana. Dort fand die hl. Messe statt, die von Mjr. Carlo Cadrobbi (WTSB) und den Gedenkrednern Herlinde und
Dekan Pater Prior Peter Lantschner OT zelebriert wurde. Dieser ging in Klaudius Molling erfolgten der Abmarsch und der Einzug in die Pfarr-
seiner Predigt auf den Christkönigssonntag ein. „Der Sohn Gottes wur- kirche von St. Pauls. Dort zelebrierte Pater Reinald Romaner OFM die
de, als ihm vor Pontius Pilatus der Prozess gemacht worden war, ver- hl. Messe in Gedenken an all jene, die für die Freiheit der Heimat ihr
höhnt, verspottet und gemartert. So wird es auch Franz Höfler im Leben lassen mussten. Pater Romaner sagte, dass der Verstorbenen zu
Kerker widerfahren sein", so Dekan Lantschner. gedenken auch Heimatpflege sei. Dies sei sehr wichtig. Aus diesem
Anschließend beteten die Versammelten am Grab des Freiheits- Grund sei man heute hier in St. Pauls.
kämpfers. Gedenkredner Mjr. Efrem Oberlechner ergriff das Wort. „Es
gab immer einen Weg - so die Aussage des Puschtra Bui Heinrich
Oberleiter, als ich mich kürzlich mit ihm getroffen habe, um über die
Ereignisse der Feuernacht zu sprechen. Für Franz Höfler hingegen gab
es damals im Jahr 1961, als er von den Carabinieri abgeholt wurde,
keinen Weg mehr", so Oberlechner. „Lana ist ein Dorf, aus welchem
viele Freiheitskämpfer der 1960er Jahre kommen. Franz Höfler, Jörg
Pircher und Walter Gruber sind die bekanntesten. Sie haben wirklich

Pater Reinald Romaner OFM zelebrierte den Gedenkgottesdienst.

Anschließend wurde zum Friedhof marschiert wo Sepp Mitterhofer,


Obmann des Südtiroler Heimatbundes, alle Anwesenden begrüßte.
Dann sprachen Herlinde und Klaudius Molling zu den Anwesenden.
Die Innsbrucker Restauratorin und Kunsthistorikerin Herlinde Molling
hat sich 10 Jahre lang aktiv am Südtiroler Freiheitskampf beteiligt. Sie
hat nicht nur Flugblätter verteilt, Parolen auf Mauern gemalt, für den
Tiroler Freiheitssender Texte verfasst und hunderte Kilo Sprengstoff
über die Grenze gebracht, sondern sie war wahrscheinlich auch die
Das Grab der Familie Höfler. einzige Frau, die darüber hinaus aktiv mitgewirkt hat.
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eindrucksvolle Zeichen in Schrift und Tat“, so Herlinde Molling. „Ge-


walt als Lösung - für den glaubenstiefen Menschen Sepp Kerschbau-
mer ein Widerspruch in sich - dennoch fand diese Möglichkeit Eingang
in sein Gedankengefüge. Es ist unzulässig, darin einen Vergleich zu
sehen, aber es war auch eine Art Gewalt, als Jesus im Tempel die Tische
der Wechsler und die Stühle der Taubenverkäufer umstieß, denn sie
hatten sein Haus missbraucht“, meinte Frau Molling. „Wir alle aber
wollen seinen Weg weitergehen, so wie er - unbeirrt und standhaft -
weiter bis zu einer selbstbestimmten und freien Heimat“, schloss sie
ihre Rede.
Klaudius Molling ergriff das Wort. „Das Land hat ja in den letzten
Jahrzehnten viel erreicht: Wohlstand und ein gewisses Maß an Freiheit.
Dies aber darf uns nicht einschläfern: Der Drache lauert in seiner Höh-
le, aus der er zum Beispiel die Forderung nach den zweisprachigen
Flurnamen herausfaucht. Wachsamkeit und Festigkeit bei der Verteidi-
Herlinde Molling bei ihrer Ansprache, daneben ihr Gatte Klaudius.
gung der erkämpften Rechte dürfen nicht nachlassen. Zum Schluss
„Wir stehen da, Sepp Kerschbaumer zu danken, er steht über den noch eine ganz, ganz flehentliche Bitte: Seid Euch bitte bewusst, dass
Kämpfern und Aktivisten für Südtirol wie ein heller Leitstern. Ein Leit- es eine Macht gibt, die sich mit dem Erstarken Südtirols keineswegs
stern, der damals vielfach nicht erkannt wurde. Ein bescheidener abgefunden hat. Sie lauert auf Eure Schwächen. Eine Schwäche wäre
Mann von unscheinbarem Aussehen, der in christlicher Demut fähig Uneinigkeit. Bei einem für die Mehrheit doch gemeinsamen Ziel dürfen
war, viel zu ertragen. Seine heiße Liebe zum Vaterland und sein lau- verschiedene Auffassungen über den Weg dorthin kein unüberwindba-
terer Gerechtigkeitssinn feuerten ihn an, gegen das Unrecht, das man res Hindernis bilden“, meinte Klaudius Molling.
den Süd-Tirolern angetan hatte und noch immer antat, furchtlos an- An der Gedenkfeier beteiligten sich die LAbg. Martha Stocker, Seppl
zutreten. Kam dieses Unrecht von italienischen Regierungsstellen oder Lamprecht, Georg Pardeller, Pius Leitner, Roland Tinkhauser, Sigmar
wurde es geduldet von willfährigen Landsleuten, dagegen setzte er Stocker und Sven Knoll.

Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht


Zur Pflege der Frauentracht
Die Anschaffung einer Frauentracht ist eine kostspielige Angelegen-
heit. Gerade deshalb sollte es für jede Trachtenträgerin eine Selbstver-
ständlichkeit sein, die Tracht richtig zu pflegen. Dies gilt vor allem für
Vereinstrachten, welche die Marketenderinnen und Musikantinnen nur
zur Verfügung gestellt bekommen und die dann wieder an andere wei-
tergegeben werden.
Die beste Pflege ist Sauberkeit und Schonung. Nach jedem Tragen
sollte die Tracht an der frischen Luft im Schatten gut gelüftet werden.
Nur gut getrocknete Trachtenteile in den Schrank hängen!
Wichtig ist, dass man eine Miedertracht nicht an den Schultern
aufhängt, sondern den schweren Kittl mit den eigenen Schlaufen an
der Taille auf den Kleiderbügel hängt und das Mieder nach außen dar-
überlegt. Leichte oder krustige Flecken vorsichtig mit einem feuchten
Tuch abreiben. Nur falls wirklich notwendig, die Tracht in einer spe-
zialisierten Putzerei chemisch reinigen lassen. Vorsicht: Metallteile
(Haken) vorher entfernen!
Es sollte selbstverständlich sein, dass die Bluse jedes Mal frisch ge-
waschen und aufgebügelt sein soll. Um die Bluse mit der handgeklöp-
pelten Spitze schonend in der Waschmaschine zu waschen, gibt man
sie in einen Baumwollsack. Ungebügelt und ungestärkt im Schrank
aufbewahren, da gestärkte Spitzen leicht brechen! Erst vor dem Anzie-
hen die Spitzen in Reis- oder Flüssigstärke tauchen, antrocknen lassen
und feucht bügeln. Vorsicht: gestärkte Spitzen werden bei zu heißem
Bügeln leicht braun! Knöpfe von Zeit zu Zeit kontrollieren!
Den Flor aus Seide, Krepp oder Georgette vorsichtig mit Feinwasch-
mittel im lauwarmen Wasser waschen und nicht zu heiß bügeln. Kei-
nen Schlauch bügeln!
Bunte Seidentücher ebenso vorsichtig mit Feinwaschmittel in hand-
warmem Wasser waschen, noch nass die Fransen vorsichtig ausschla-
gen und auf der Rückseite bügeln. Kostbare Tücher bringt man besser
in die chemische Putzerei. Den Kittl nach jedem Regen gut trocknen
lassen. Plissierte nasse Röcke verlieren bei langen Autofahrten (Nässe
und Wärme) gerne das Plissee. Den Saum von Zeit zu Zeit kontrollieren
und notfalls annähen. Den Kittlsack ausstauben.
Nr. 1/2011 7

Die Schürze je nach Material mit Feinwaschmittel waschen und auf legentlich bürsten und über den Sommer in einem gut verschlossenen
der Innenseite bügeln. Baumwollschürzen sind pflegeleicht, Seiden- Sack vor Motten schützen.
schürzen hingegen empfindlich und ziehen leicht Fäden. Den Saum Einen nassen Hut vorsichtig abschütteln und flach liegend im
von Zeit zu Zeit kontrollieren. Schatten trocknen lassen. Niemals mehrere nasse Hüte übereinande
Weiße oder bunte Wollstrümpfe mit Feinwaschmittel in kaltem oder gestapelt aufbewahren, sie verlieren sonst ihre Form! Am besten auf-
lauwarmem Wasser waschen. Die weißen Stutzen sollten ihre natur- gehoben ist der Hut in einer eigenen Hutschachtel. Eine Fatzelhaube
weiße Farbe nicht verlieren. Baumwollstrümpfe nicht zu heiß waschen, immer gut lüften und niemals nass in den Schrank geben.
sie gehen sonst ein und rutschen dann leicht vom Knie. Gemusterte Auch eine Tüchltracht, egal ob mit schwarzem Tschoap oder wei-
Strümpfe noch nass in Form ziehen. ßen Ärmeln, sollte immer gut gelüftet werden. Nur frisch gewaschene
Schwarze Lederschuhe nur mit farbloser Schuhcreme putzen, da die und gebügelte weiße Ärmel anziehen. Das Tüchl und den Schurz je
schwarze Schuhcreme gerne auf die Strümpfe abfärbt. Bei federkielge- nach Material vorsichtig mit Feinwaschmittel waschen und bügeln.
stickten Schuhen und solchen mit bunten Lederunterlagen genügt oft Achtung auf die Fransen! Kostbare Teile besser chemisch reinigen las-
auch nur ein Abreiben mit einem feuchten Tuch. Kaputte Stellen rich- sen. Mit einer gut gepflegten Tracht hat man ein Lebtag lang seine
ten lassen, Absätze und Sohlen ebenso. Schnallen von Zeit zu Zeit mit Freude!
Sidol putzen. Einen Schuhspanner verwenden. Den Tschoap nach je-
dem Tragen gut lüften und trocknen lassen. Das Jöppl aus Loden ge- Helga Trenkwalder, Sterzing

Das Schifflein Petri von Landeskurat Msgr. Josef Haselwanner


„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der ders der Armen und Bedrängten aller Art“, - wie es im Dekret „Kir-
Zeit." che in der Welt von heute“ heißt, - waren schon immer auch mit an
So lautet ein modernes Kirchenlied. Wir Schützen sprechen und Bord des Schiffleins Petri. Vieles geschah und wandte sich zum Gu-
berufen uns so oft auf unseren Grundsatz der Treue zu Gott und ten, aber auch so manches entsprang dem Geist der Zeit und ist im
zum Glauben der Väter. Wir übersehen dabei aber oftmals die Kir- Heute kaum zu verstehen. Der Theologe Karl Rahner meint dazu:
che, die Gemeinde, die Gemeinschaft der Christen. Aber ohne sie „Unsere Mutter Kirche ist schon über 2.000 Jahre alt und somit
besäßen wir wohl keinen Glauben und kein Wissen um die Liebe, die zeichnen ihr Gesicht so manche Falten und Runzeln - Schuld daran
Güte, Barmherzigkeit und Fürsorge Gottes um uns. Und dennoch aber sind wohl auch wir, ihre Kinder.“ Vielleicht gilt auch für uns
tun wir uns mit unserer Mutter Kirche dann und wann so schwer. das, was im Kirchenlied weiter ausgesagt ist: „Ein Schiff, das sich
Ihr Image ist angeschlagen, sie entspricht nicht unseren eigenen Gemeinde nennt, liegt oft im Hafen fest, weil's sich in Sicherheit
Vorstellungen und Erwartungen. Ihre Forderungen scheinen uns un- und Ruh bequemer leben lässt, - im Glanz vergangner Herrlichkeit
akzeptabel, hinterwäldlerisch und rückständig - sie ist verschlossen - zur Ausfahrt nicht bereit.“
für alles Neue, unbeweglich, oder wie im- Wo dem aber so ist, wo die Crew - das
mer auch die Vorwürfe lauten mögen. Ge- sind wir, die Getauften, Glieder der Kirche,
schüttelt von Skandalen und konfrontiert des Leibes Christi - im Brackwasser vor
mit einem Misstrauen gegenüber der Hier- Anker geht und es sich im Deckstuhl breit
archie. Kirchenaustritte, Abwanderung in macht, bleibt vom „Windjammer“ nur der
Sekten, Verweigerung des Kirchenbeitra- letzte Teil des Wortes: Jammer.
ges, Oppositionsgruppen, Kündigung von Der lmperativ unserer Grundsätze aber
Zusammenarbeit, ständige und bloße Kri- würde die Parole fordern: „Alle Mann an
tik, Gleichgültigkeit . . . Das Schifflein Petri Bord!“ Wir Schützen als Glieder der Kirche
wird anständig gepeitscht in den Wogen müssten uns wiederum als Mannschaft be-
der Zeit. greifen, in der jeder seinen Teil zu leisten
Im Museum am See Genesareth ist ein hat, dass die Kirche auf dem „Meer der
altes Boot zu sehen, ein Nachbau davon Zeit“ den Stürmen trotzen kann. Kirche
verkehrt am See. Ein bescheidenes Boot, braucht Menschen, die mit auf Fahrt ge-
wie es wahrscheinlich auch Petrus besaß. hen, die einen Kompass und ein Ziel ha-
Noch überschaubar die zwölffache Besat- ben, die das Abenteuer und die schwere
zung und die kleine Gemeinde. Es ist ja See nicht fürchten und sich etwa zutrauen,
noch nicht lange her, dass der Herr selbst die in die Wanten gehen, die volle Lein-
mit an Bord war. „Seht, wie sie einander wand setzen und denen man das Steuerrad
lieben“, so hieß es von ihnen. Bald aber anvertrauen kann. Eine Mannschaft, die -
gab es dann die Großschiffe der Antike, die auch gegen den Wind - das ganze Schiff-
die verfolgte Kirche, vor allem aber auch lein Petri zum Ziel bringen hilft.
die Apostel selbst in die damalige Welt des Aber Seefahrerromantik hin oder her,
römischen Reiches verfrachteten. Und als von Bord zu springen ist keine Lösung.
dann der Kirche die Freiheit zufiel und sie Nützen wir doch jede Gelegenheit, das
aufblühte unter dem Schutz von Kaisern und Königen, da trugen die Schiff Kirche flott zu halten, in uns selbst, unseren Familien, Ge-
Karavellen und Galeonen die Missionare rund um die Welt. Und meinden, Verbänden und Gemeinschaften. Die Welt von heute
wenn die schnellen Segler und Windjammer heute abgelöst wurden braucht sie, die Kirche, die lebendige, vor allem die Menschen, deren
durch Superfrachter, Kreuzer, Flugzeugträger und Atomboote, so ist Freud und Leid, Trauer und Angst ihr anvertraut sind, ihre eigenste
der Rückblick auf diese unterschiedlichsten Flottenverbände doch Aufgabe und Auftrag. Setzen wir Segel und Flagge, schämen wir
auch Synonym für die Gestalt der Kirche. uns nicht unserer Mutter und stehen wir zu ihr, bleiben wir ihr treu
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen, beson- und sind wir bereit, in ihr und für sie zu arbeiten.
8 Nr. 1/2011

Das Tirol Panorama zogen und erleben den Tiroler Freiheitskampf


und auch die Zeit, in der er stattfand, haut-
bunden. Die Berge sind Teil der Tiroler Identi-
tät. Die Eroberung der Natur beginnt mit der
nah, sie selbst werden Teil dieses historischen Besiedlung und der landwirtschaftlichen Nut-
INNSBRUCK - Am 12. März 2011 öffnet
Dramas. zung des Territoriums. In der Tirol Ausstel-
das „Tirol Panorama“ seine Pforten. Mit ei-
„Ein Museum im Museum“ stellt das Kai- lung erwarten die BesucherInnen daher auch
nem großen Familienfest, zu dem die gesam-
serjägermuseum im Gesamtkonzept des „Tirol Modelle „charismatischer“ Gipfel, Pflanzen
te Bevölkerung herzlich eingeladen ist, wird
Panorama“ dar. Mit der Dokumentation der und Tiere. Wissenschaft, Technik, Straßen-
die Inbetriebnahme des neuen Museums am
Militärgeschichte Tirols im 18. und 19. Jahr- und Tunnelbau, Alpinismus, Sport und Tran-
Bergisel gefeiert. Das Haus kann bei freiem
hundert knüpft die historische Sammlung des sit – all diese Aspekte werden in diesem Teil
Eintritt besichtigt werden. Ein buntes Rah-
Museums direkt an das Drama am Bergisel der Ausstellung aufgegriffen.
menprogramm vor und im Museum sorgt für
an. Der Bestand des Kaiserjägermuseums Die Politik der Zeit der Freiheitskämpfe, die
Abwechslung für die ganze Familie: Von Mu-
bleibt deshalb auch in seiner althergebrach- in den Bergiselschlachten ihren blutigen Hö-
sik für Alt und Jung über ein umfangreiches
ten Präsentation weitgehend unangetastet. hepunkt fanden, wird im Bereich „Die Tiroler
Programm für die kleinen Besucher bis hin zu
Das Haus wurde lediglich behutsam moderni- Freiheit: Widerstand und Beschwörung“ the-
kulinarischen Köstlichkeiten. Ab 10 Uhr star-
siert. Das Regimentsmuseum der Tiroler Kai- matisiert. Antizentralismus und Traditionalis-
tet die große Eröffnung mit dem „Landesüb-
serjäger spiegelt die Entwicklung des alt- mus sind Triebfedern des Aufstandes von
lichen Empfang“. Am Nachmittag wird nach
österreichischen Militärs und der Jägertruppe 1809. Die ausgestellten Objekte sind Doku-
der offiziellen und feierlichen Eröffnung
im 19. Jahrhundert aus der Sicht des Trup- mente der Freiheit, Symbole des Widerstan-
auch das Rahmenprogramm gestartet.
penkörpers wider. Thematisiert werden neben des, sind Insignien der Macht und Zeichen
Das neue Musuem am Bergisel schickt sei-
dem Regimentsleben und den Einsätzen auch von Stolz und Eigensinn.
ne BesucherInnen auf eine spannende Zeit-
herausragende Persönlichkeiten dieser Zeit. „Über die Tiroler“: Was ist echt und was ist
reise durch die bedeutenden Stationen der
Das Kaiserjägermuseum ist nun auch un- falsch, wenn es um den Tiroler als Mensch
Tiroler Geschichte und Kulturgeschichte. Der
terirdisch mit dem „Tirol Panorama“ verbun- geht? Für diesen Teil der Ausstellung wurden
Bergisel erhält eine gelungene architektoni-
den. Gleichzeitig beheimatet dieser Verbin- Kostüme, Requisiten, Typisches und Triviales,
sche Attraktion. Für TirolerInnen wird so-
dungstrakt auch die große Tirol Ausstellung. Souvenirs und Kitsch sowie Dokumente, Me-
wohl ein Treffpunkt als auch ein Ausflugsziel
Diese Dauerausstellung behandelt die The- morabilien bekannter Tiroler zusammengetra-
für die ganze Familie geschaffen, für Besu-
men Religion, Natur, Politik und Mensch und gen. Sie versuchen die Grenzen zwischen dem
cherInnen der Stadt Innsbruck ein touristi-
bietet so einen ganzheitlichen Einblick in den realen Tiroler und den fiktiven Fremdbildern
sches Highlight.
„Mythos Tirol“. aufzuzeigen, aber auch Schnittstellen zwi-
„Der Mythos Tirol“ wird im „Tirol Panora-
Die Religion spielt schon immer eine we- schen diesen beiden Phänomenen sichtbar zu
ma“ aus den verschiedensten Blickwinkeln
sentliche Rolle in Tirol. „Das Heilige Land machen.
beleuchtet und bietet so einen umfassenden
Tirol“ steht für Frömmigkeit, Aberglaube und
Einblick in das spannende und komplexe
religiöse Diplomatie. In der Ausstellung fin- Die Architektur des Hauses
Thema. Das Riesenrundgemälde bannt auf
den sich Objekte, welche die Verkörperung Das neue Haus am Bergisel stellte die Pla-
1.000 Quadratmetern in faszinierender und
des Heiligen darstellen, wie auch magisch- ner vor komplexe Aufgaben: Unter den be-
atemberaubender 360˚-Sicht den Tiroler Frei-
außerchristliche Elemente, ebenso wie Instru- sonderen landschaftlichen, topographischen
heitskampf. Das 1896 von Michael Zeno Die-
mente für den religiösen Hausgebrauch und und städtebaulichen Vorgaben sollte ein Neu-
mer geschaffene Gemälde dokumentiert alle
den öffentlichen Kultus. bau errichtet und an das denkmalgeschützte
Facetten, die den „Mythos Tirol“ ausmachen.
Unter dem Motto „Das Land im Gebirge“
Es zeigt Landschaften und Menschen, den
oder die „Schwerkraft der Berge“ wird an das
unbändigen Drang nach Freiheit und den in
Thema Natur herangegangen. Die Geschichte
dessen Folge entbrannten Kampf, die starke
Tirols ist untrennbar mit dieser Thematik ver-
Verbindung zu Religion und Gott. Die Besu-
cherInnen des „Tirol Panorama“ werden in
den Bann dieses fantastischen Gemäldes ge-
Nr. 1/2011 9

Kaiserjägermuseum angebunden werden. Der schen Bestand steht der Neubau in respekt-
Entwurf des Innsbrucker Büros Stoll Wagner vollem Dialog. Gleichzeitig entsteht ein groß- ERÖFFNUNGSTERMIN
ging aus insgesamt achtzig eingereichten Ar- zügiger Vorplatz zwischen Alt- und Neubau Am Samstag, dem 12. März, wird das
beiten als Wettbewerbssieger hervor. Vom mit freier Sicht über das Inntal. Das „Urich- „Tirol Panorama“ feierlich eröffnet. Ab
Bergisel aus gesehen, belegt ein klarer und haus“, der Neubau und das Kaiserjägermuse- 10 Uhr beginnt das große Familienfest
zurückhaltender Baukörper als ein flacher um bilden mit dem in der Mitte liegenden mit dem Landesüblichen Empfang. Das
Solitär die östliche Hangkante. Aus der Sicht Andreas-Hofer-Denkmal ein klar abgeschlos- Museum kann bei freiem Eintritt besich-
der Hauptverkehrsrouten der Inntal- und senes Gesamtensemble. Der Altbau des Kai- tigt werden und am Nachmittag wartet
Brennerachse zeigt der Bau hingegen starke serjägermuseums wurde dabei in seiner typi- ein buntes Programm auf die Besucher.
skulpturale Präsenz. Der Hüllkörper für das schen Erscheinung belassen.
Riesenrundgemälde ist in eine Geländemulde
zur Sillschlucht abgesenkt. Mit dem histori-
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500 Jahre Landlibell Kaiser Maximilians I.


Aus den Erfahrungen des Schweizer Krieges und auf Grund der Herrscherhause und die schon bisher vielfach bewiesene Verteidi-
Absicht Kaiser Maximilians I., Tirol zu einer Art Alpenfestung zu ma- gungsbereitschaft von Adel, Bürger und Bauersmann haben Landes-
chen, weil es des Reiches Adler- fürst und die Landstände bewogen, die
horst seine sollte, schuf der Kai- praktisch schon vielfach bewährte Wehr-
ser als Landesfürst von Tirol im und Verteidigungsordnung 1511 im
Einvernehmen mit dem Tiroler Landlibell schriftlich festzulegen. Was
Landtag das „Tiroler Landlibell konnte auch dem Kaiser, der zahlreiche
von 1511“, auch das elfjährige Kriege zu führen hatte, lieber und will-
Landlibell genannt. kommener sein, als ein Land freier Un-
Kern der Tiroler Wehrverfas- tertanen, die bereit waren, ihre Heimat
sung ist die Pflicht zur Selbst- selbst zu verteidigen. Dafür erhielt der
verteidigung. Bereits 1368 zog Tiroler Waffenfreiheit und konnte zu
das Volk von Tirol in großem Kriegen außerhalb seines Landes nur auf
„Aufgebot“ gegen die Bayern. freiwilliger Basis herangezogen werden,
Im Krieg gegen Venedig (1478) wozu er aus christlich abendländischem
sowie im Krieg gegen Graubün- Verantwortungsbewusstsein gerade in
den (1497) stand das Volk von den Türkenkriegen wiederholt bereit war.
Tirol erneut in Form großer „Der Tiroler dient nur dem Landesherrn“.
„Aufgebote“ auf. Die Verteidi- Das bei vielen offiziellen Festreden
gung wurde jeweils vom ganzen immer wieder strapazierte Landlibell lei-
Volk getragen. Das Wort „Auf- tet seinen Namen vom lateinischen Wort
gebot“ ist einer der ältesten mi- „Libellus“ her, das heißt, wenn es sich
litärgeschichtlichen Tiroler Be- um die äußere Form handelt, „Büchlein
griffe. Dieser Begriff beinhaltet – kleine Schrift“ und wenn es um den
eigentlich schon alles, was man Inhalt geht, „Verzeichnis und Bekannt-
wissen sollte: Das Volk im wahr- machung“. Tatsächlich handelt es sich
sten Sinne des Wortes führt den bei dem im Tiroler Landesarchiv ver-
zur reinen Verteidigung not- wahrten Landlibell in der äußeren Form
wendigen Krieg. um ein Heft aus acht Pergamentblättern
Maximilian I. (1459–1519), mit einer schwarzgelben Seidenschnur
deutscher König und Kaiser des zusammengebunden und dem Siegel
Heiligen Römischen Reiches, liebte Kaiser Maximilian I. versehen. Nach seinem Inhalt legt es die von
und schätzte das Land Tirol und seine
Leute wie kein anderes seiner Kö-
nigreiche und Länder. Tirol
verdankt dem Kaiser seinen
endgültigen territorialen Um-
fang bis zur unsinnigen Zer-
schlagung der „Gefürsteten Graf-
schaft Tirol“ nach dem Ersten Weltkrieg.
Im Erbweg fielen nach dem Tod des letzten Görzer Grafen das Pu-
stertal und die Gebiete Osttirols an, die Gerichtsbezirke Rattenberg,
Kufstein und Kitzbühel erwarb der Kaiser in einem Erbschaftsstreit
gegen die Wittelsbacher. Im verlustreichen Krieg gegen Venedig wurde
mit den Welschen Konfinen die Südgrenze abgerundet. Schließlich
erhielten wir auch die endgültige Grenze gegen die Schweizer.
Maximilian steht an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Ent-
deckungen, Erfahrungen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse entge-
gen bisher geglaubten, fundamentalen Irrtümern, die Umgestaltung
der Kriegstechnik vom Ritterheer zum Fußvolk mit der Feuerwaffe und
vor allem der Aufstieg des Hauses Habsburg durch kluge Heiratspolitik
zur Weltmacht, kennzeichnen seine Zeit. Der Enkel Maximilians, Karl
V. (gest. 1558) konnte mit Anspielung auf die Erwerbung Spaniens mit
den neuentdeckten Ländern in Amerika behaupten, „dass in den Län-
dern der Habsburger die Sonne nicht mehr untergehe“. Der Gegensatz:
„Krieg führen lass andere, du, glückliches Österreich, heirate, denn
was den eigenen der Kriegsgott gibt, schenke dir an Königreichen die
Göttin der Liebe“, mag seine Berechtigung haben, aber man sollte
dabei nicht vergessen, dass die rechtmäßig erworbenen Königreiche
und Länder gegen Nachbarn, Neider und Erbfeinde der Christenheit in
oft blutigen Kriegen verteidigt werden mussten. Das Land Tirol mit
seiner strategischen Schlüsselstellung, mit seiner demokratischen Ver-
fassung, der sprichwörtlich gewordenen Treue zum angestammten
Nr. 1/2011 11

war die für die damalige Zeit vollkommenste Wehrverfassung und


bildete die gesetzliche Grundlage für die Landesverteidigung in den
folgenden Jahrhunderten bis 1918.
In schwerster Not konnten – und insofern galt die allgemeine
Wehrpflicht durch Sturmgeläut von Dorf zu Dorf und nächtliche Krei-
defeuer von Berg zu Berg alle Tauglichen und zum „Landsturm“ auf-
geboten werden. Natürlich erfuhr eine im Jahre 1511 erlassene Wehr-
verfassung im Laufe der Jahrhunderte bei geänderten, politischen,
wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und vor allem kriegstechnischen
Verhältnissen Ergänzungen und Anpassungen. Schon im 16. und vor
allem im 17. Jahrhundert spielen die Feuerwaffen eine entscheidende
Rolle und eine bestimmte Anzahl der nach Zuzugsordnung Aufgebo-
tenen wurde mit Schießwaffen ausgerüstet, übte auf eigenen Schieß-
ständen und war in der Kleidung eigens gekennzeichnet. Es existierten
also bereits die Schützen in unserem landläufigen Sinn. Seither unter-
scheidet man die Schützen und Scharfschützen, ausgerüstet mit Feu-
erwaffen, das weitere Aufgebot unter dem Namen Landmiliz, ausgerü-
stet mit herkömmlichen Hieb- und Stichwaffen, sowie als letztes Auf-
gebot den Landsturm. Im weiteren Verlauf entwickelten sich die
Schützen mit ihren Schießständen im ganzen Land zu den eigentli-
chen Trägern der Landesverteidigung mit der Einteilung des Gesamt-
aufgebotes in Landesschützen, Scharf- oder Standschützen und Land-
sturm. Als Schütze galt jeder, der auf einem Schießstand eingeschrie-
ben, also einrolliert war.
Die Wehrverfassung Tirols stellte nicht Abstraktes dar, sondern ein
lebendiges Instrumentarium. Ihr Missbrauch für expansionistische
Zwecke war ausgeschlossen. Die Kriegsjahre 1702/1703, 1796/97,
1809, 1848, 1849, 1859, 1866 und 1915 sahen die Tiroler Schützen in
Bild mit Schützen im Bereich des Tiroler Landtages im Alten Landhaus zu erfolgreichem Einsatz bei der Verteidigung Tirols. 1868 als es zur all-
Innsbruck: „Die Tyroler Schützen. Wir laßa uns von den Saggarar as Landl nit gemeinen Wehrpflichteinführung in der Donaumonarchie kam, trat
nehma, riefen die brafen Tyroller. Und Sie haben auch Wort gehalten."
nun an diese Seite der Tiroler Selbstverteidigung in verstärktem Maße
den Landständen mit dem Kaiser ausgehandelte, aber vielfach schon Berufsmilitär – in Tirol in Form der drei Regimenter zählenden Lan-
geübte, Landesverteidigungsordnung schriftlich fest. Das Landlibell desschützen -, ab 1917 Kaiserschützenregimenter. Parallel aber dazu
bringt gegenüber dem bisherigen Zustand der Landesverteidigung blieb die Wehrverfassung, zwar modifiziert, in Kraft. Die Einführung
nicht wesentlich Neues, wohl aber eine genaue Formulierung aller der allgemeinen Wehrpflicht 1868 war verbunden mit zahlreichen
Einzelheiten. Es ist die gesetzliche Grundlage der Wehrverfassung Ti- neuen Wehrgesetzen. Diese hätten ursprünglich die uralten Tiroler
rols und für die Selbstverteidigung des Landes durch das Aufgebot Rechte zur Selbstverteidigung eliminieren sollen im Sinne der Zentral-
seiner seiner gesamten Bevölkerung. gewalt Wiens. Nur durch den hartnäckigen und mit Heftigkeit geführ-
Das Landlibell setzt fest: im Falle eines feindlichen Angriffes soll ten parlamentarischen Widerstand des Tiroler Landtages konnte dies
das Land eine „Macht“ - je nach Bedarf – von 5.000, 10.000, 15.000 verhindert werden. Der darin sich äußernde Weitblick des Tiroler
oder 20.000 Mann auf das Angebot oder die Aufmahnung des Landes- Landtages bewahrte Tirol 1915 zu Kriegseintritt Italiens vor einer Ka-
fürsten oder des Landeshauptmannes aufstellen. Für dieses Aufgebot tastrophe. Dank der Wehrverfassung konnte das Land, als alle aktiven
der Landstände wird im Landlibell selbst öfters der Ausdruck „Macht“ militärischen Regimenter Tirols gegen Russland standen, aus eigener
(Wehrmacht) oder „Volk“ (Kriegsvolk) gebraucht. Das Landlibell nimmt Kraft insgesamt 38.370 freiwillige Standschützen als letzes Aufgebt an
ausdrücklich auf die in der Landesfreiheit von 1406 enthaltene Be- die Gebirgsgrenzen gegen Italien werfen. Die über 38.000 Mann zäh-
stimmung Bezug, dass die Landstände nur einen Monat lang und nur lenden Standschützen, darunter auch sehr viele Italiener, eilten bei
bis an die Gemärke oder Konfinen des Landes zu dienen verpflichtet Kriegsausbruch mit Italien im Mai 1915 an die gesamte Grenze Tirols
seien. Das Tiroler Landesaufgebot hatte also gemäß dem Landlibell nur und verhinderten den totalen Einbruch italienischer Armeen in das
innerhalb der Grenzen des Landes und nur zu seiner Verteidigung Landesinnere. Dass Gesamttirol im Ersten Weltkrieg keinen jahrlangen
Kriegsdienst zu leisten. Kaiser Maximilian gelobte auch als Landes- Krieg auf Heimatboden dulden musste, ist ausschließlich den Stand-
fürst von Tirol, dass er nur mit Willen und Zustimmung der Landstän- schützen Tirols, also der uralten Wehrverfassung und dem Schützen-
de einen Krieg beginnen wolle, der „durch Tirol geführt werde“, d.h. wesen zu verdanken.
für den dieses Land die Angriffsbasis bildet. In seiner Eigenschaft als So blieb das Landlibell Fundament der Freiheit und Wehrhaftigkeit
Kaiser enthob er durch das Landlibell die Hochstifte Brixen und Trient Tirols und hat sich bewährt bis zur Zerreißung des Landes am Konfe-
ausdrücklich von der Heerespflicht des Reiches, verpflichtete sie aber renztisch der Siegermächte, nachdem die Standschützen 1915 bis 1918
zur Teilnahme an der Tiroler Landesverteidigung. Das Landlibell ist Seite an Seite mit Kaiserjägern und Kaiserschützen, als „letztes Aufge-
auch für die Steuerverfassung zu einem Grundgesetz für drei Jahrhun- bot“ unbesiegt die Waffen niederlegen mussten.
derte geworden. „Steuer und Raisen“ (Pflicht zur Leistung von Geld-
Dr. Heinz Wieser
abgaben und Wehrdienst für das Land) wurden als ein zusammenge-
höriger Begriff aufgefasst, nicht in dem Sinne, entweder Steuern oder Aus Photographien des Landlibells wurde ein Plakat zusammenge-
Raisen, sondern beides zugleich. Erfolgte ein Angriff auf das Land, stellt, welches von der Homepage des BTSK (www.tiroler-schuetzen.
dann trat für seine Insassen das Raisen, der persönliche Auszug gegen at) heruntergeladen und im Format DIN A3 ausgedruckt werden
den Feind, ein. Benötigte der Landesfürst aber eine Geldhilfe zur Wer- kann. Dieser paßt in jeden Fertigrahmen (30 x 40 cm) und kann z.
bung von Truppen, die in anderen Ländern des Hauses Habsburg ein- B. im Schützenlokal aufgehängt werden. (Gerhard Gstraunthaler)
gesetzt waren, so trat das Steuern ein. Das Tiroler Landlibell von 1511
12 Nr. 1/2011

Führungswechsel im Tiroler Landesarchiv


INNSBRUCK - Die Tiroler Landesregierung hat mit Wirkung vom 1. Wir übermitteln aber auch dem neuen Landesarchivdirektor Dr.
Jänner Archivar Dr. Wilfried Beimrohr zum neuen Landesarchivdirek- Wilfried Beimrohr zu seiner Ernennung unsere besten Wünsche, ver-
tor und damit zum Nachfolger von Ao. Univ.-Prof. Dr. Richard Scho- bunden mit der Bitte, uns ebenfalls nach Möglichkeit durch sein Wis-
ber, der nach siebenjähriger Amtszeit als Vorstand des Landesarchivs sen und Können zu helfen.
in den Ruhestand trat, bestellt. „Unter der Leitung von Dr. Richard Schober wurde das Tiroler Lan-
Die „Redaktion der „Tiroler Schützenzeitung“ übermittelt dem desarchiv seinem Ruf als Zentrum intensiver Landesgeschichtsfor-
scheidenden Landesarchivdi- schung mehr als gerecht
rektor Dr. Schober mit einem und festigte auch bei allen
„Schützen-Heil“ einen herz- anderen Aufgabengebieten
lichen Glückwünsch. Er war seine Position als muster-
und ist ein verlässlicher Ver- gültige Institution“, zollt LR
fasser von Artikeln für unse- Dr. Beate Palfrader Schober
re Schützenzeitung und den Respekt und dankte ihm für
„Tiroler Schützenkalender“ seine hervorragende Arbeit.
und den Schützen stets Neben seinen Publika-
wohlgesonnen. Dr. Schober tionen hat Richard Schober
hat außerdem hat bei zahl- eine Vielzahl von teilweise
reichen Bataillons- und sehr umfangreichen Be-
Viertelversammlungen viel- ständen des Tiroler Landes-
beachtete Vorträge gehalten archivs geordnet und kata-
und war bei fast allen Bun- logisiert. Unter seiner Lei-
desversammlungen persön- tung wurde beispielsweise
lich anwesend. Außerdem das so genannte „Land-
war er Träger des „Maximili- schaftliche Archiv“, das
an-Kreuzes“, einer der höch- ehemals im Landhaus ver-
sten Auszeichungen des wahrt wurde, neu aufge-
BTSK. Die Tiroler Schützen LR Dr. Beate Palfrader überträgt die Leitung des Landesarchivs von Dr. Richard Schober an stellt. Im Fokus stand auch
Dr. Wilfried Beimrohr (v.l.). (Foto: Land Tirol/Sidon)
danken anlässlich seiner eine Verbesserung der Ser-
Pensionierung dem verdien- viceleistungen für die Be-
ten Spitzenbeamten des Landes für seine vielfältigen Bemühungen und nützer des Archivs. Kompetente Beratung und rasche schriftliche und
seine stete Mithilfe. Damit ist aber auch unsere Bitte verbunden, dass mündliche Auskünfte zeichnen das Landesarchiv aus.
Dr. Richard Schober mit seinem profunden historischen Wissen den Dem neuen Landesarchivdirektor, Dr. Wilfried Beimrohr, gratulierte
Bund der Tiroler Schützenkompanien auch in Zukunft tatkräftig unter- Landesrätin Dr. Palfrader zu seiner Position und wünscht zur Bewälti-
stützt. gung der bevorstehenden Aufgaben alles Gute, viel Freude und Erfolg.

Hohe Auszeichnung für Viertel-Kdt. BMjr. Hans Steiner


WAIDRING - Bundespräsi- Leiter der Erwachsenenschule, als Obmann des Dorfer-
dent Dr. Heinz Fischer hat Jo- neuerungsausschusses und Geschäftsführer des Abwas-
hann Steiner, dem ehemaligen serverbandes erwarb sich der heute zu Ehrende große
Amtsleiter der Gemeinde und nachhaltige Verdienste. Nach wie vor ist er zudem
Waidring, das Goldene Ver- aktives Mitglied bei örtlichen Traditionsvereinen.
dienstzeichen der Republik Besonders engagierte er sich aber
Österreich verliehen. auf lokaler und überregionaler Ebene
Nach einigen Berufsjahren für das lebendige Tiroler Schützenwe-
bei der Post- und Telegraphen- sen. Seit 1966 ist er Mitglied der Schüt-
verwaltung wechselte der 1948 zenkompanie Waidring, von 1967 bis 1971
geborene Beamte im Jahr 1973 wirkte er als Leutnant und Obmann-Stv., seit
als Amtsleiter zur Gemeinde 1971 steht er der Kompanie als Haupt- und
Waidring und übte diese Funkti- Obmann vor. Von 1986 bis 1992 war er Baon-
on 36 Jahre bis zu seinem Pen- Kdt.-Stv. und von 1992 bis 2001 Baon-Kdt.
sionsantritt im vergangenen des „Wintersteller“ Bataillons. Seit 1993
Jahr mit großer Umsicht aus. führt BMjr. Hans Steiner umsichtig das Schüt-
Das Wohl der Gemeinde zenviertel Unterland.
Waidring war Johann Steiner Mit der Verleihung des Goldenen Ver-
stets ein zentrales Anliegen. Und dienstzeichens der Republik Österreich er-
so bekleidete er neben seiner fahren die vielfältigen Leistungen, die
verantwortungsvollen beruflichen Tätigkeit auch zahlreiche öffent- Hans Steiner über Jahrzehnte hindurch
liche Funktionen. Zwölf Jahre lang wirkte er als Gemeinderat, davon für die Allgemeinheit erbracht hat, eine
sechs Jahre als Bürgermeister-Stv. und sorgte als Ortschronist für die verdiente Würdigung. Die Tiroler Schützen gra-
gewissenhafte Dokumentation aller Ereignisse. Auch als langjähriger tulieren zu dieser hohen Auszeichnung ihrem Bundesmajor!
Nr. 1/2011 13

„Die Rotjacken - 400 Jahre Wiltener Schützen“


INNSBRUCK - Als erste offizielle Veranstaltung im neuen „Tirol Ein herzliches „Vergelt's Gott“ gebührt auch Prof. Dr. Norbert Hölzl,
Panorama“, dank dem Entgegenkommen von LR Dr. Beate Palfrader, der den Anstoß für diesen Film zum Jubiläumsjahr „500 Jahre Landli-
fand die Pressekonferenz und Vorfüh- bell“ gegeben hat. Es sind auch Film-
rung des ORF-Filmes für die Sendung beiträge darin enthalten, die von ihm
„Erlebnis Österreich“ „Die Rotjacken mitgestaltet wurden. Im Anschluss der
- 400 Jahre Wiltener Schützen“ unter Vorführung ließen wir gemeinsam
großer Teilnahme des öffentlichen Le- den Abend ganz nach dem Motto
bens und der Medienvertreter statt. „Einst Feinde - heute Freunde“ mit
Nach der Begrüßung durch Hptm. An- bayerischen Weißwürsten durch die
dreas Raass sowie den Dankesworten Fa. Hangl aus Mariahilf gemütlich
an die Verantwortlichen am Zustan- ausklingen.
dekommen dieses Projektes, ergriff Dr. Die Schützenkompanie bedankt
Beate Palfrader das Wort und bekun- sich auf's Herzlichste bei allen, die
dete ihr Interesse am Schützenwesen. uns im vergangenen Jubeljahr „1610-
Die Bundesleitung des BTSK war 2010 - 400 Jahre Wiltener Schützen“
durch LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein unterstützt haben und laden zur Ab-
und Viertel-Kdt. BMjr. Mag. Fritz Tie- schlussveranstaltung am Weißen
fenthaler vertreten. Weiters fanden Sonntag, 1. Mai 2011, mit der Weihe
sich Ehrengäste und Freunde aus allen Die erste Veranstaltung im „Tirol Panorama“ war die gelungene Präsen- unserer Jubiläumsstandarte durch den
Landesteilen Tirols am Bergisel ein. tation der ORF-Produktion „Die Rotjacken - 400 Jahre Tiroler Schüt- Abt von Wilten, Mag. Raimund
Besonders freute uns die Anwesenheit zen“ im Beisein von LR. Dr. Beate Palfrader, dem EHptm. von Lavis Schreier, nach Wilten ein. Das Amt
der Hauptmänner unserer Partner- Karl Heinz Wackerle, LKdt. Dr. Otto Sarnthein, dem Wiltener Hptm. einer stolzen Fahnenpatin wird die
Andreas Raass und dem Meraner Hptm. Renato des Dorides (v.l.).
kompanie Meran Hptm. Renato des Bürgermeisterin der Landeshauptstadt
Dorides und EHptm. RR Karl Heinz Wackerle von der Kompanie Lavis. Innsbruck Mag. Christine Oppitz-Plörer übernehmen.
Die Dokumentation wurde von Mag. Georg Laich (ORF Tirol) in
Zusammenarbeit mit Dr. Michael Forcher (Historiker) gestaltet. Andreas Raass, Hptm.

Danke für die Unterstützung!


BOZEN - Der Herz-Jesu-Notfonds bedankt sich bei folgenden Personen und Kompanien, die den Fonds mit einer Spen-
de finanziell unterstützt haben: Siegfried Marcolla, Gomaringen (E 50,-), Gottfried Vikoler, Gufidaun (E 50,-), Vroni und
Sandra Graber, Olang (E 300,-), Haymo Laner, Mühlen (E 200,-), Klaus Mayr, Siffian (E 50,-), Richard Stricker, Meran
(E 100,-), Barbara Klotz, Bozen (E 40,-), Kompanie Latzfons (E 90,-) und Kompanie Schenna (E 200,-).
Nochmals aufrichtigen Dank! Richard Andergassen, Obmann

SPENDENKONTO Herz-Jesu-Notfonds, Südtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L. Da Vinci Str. 2


IBAN: IT06J 05856 11601 050570013850, SWIFT: BPAAIT2B050

Hilfe für Familie Lambacher - Herz-Jesu-Notfonds überreicht E 8.000,–


VILLNÖSS - In Zusammenarbeit mit der Schützenkompanie Ein Brand hatte am 9. April 2010 das Wirtschaftsgebäude des
Villnöß konnte der Herz-Jesu-Notfonds der Familie Gottfried Lam- Tannhofes in St. Magdalena völlig zerstört. Auch die darin abge-
bacher aus Villnöß finanziell unter die Arme greifen. stellten landwirtschaftlichen Maschinen brannten völlig ab. Das
Vieh konnte von den Rettungskräften aus dem Stall geholt werden,
bevor dieser ein Raub der Flammen wurde. Der Schaden war von
der Versicherung nur zum Teil gedeckt.
Einige Vorstandsmitglieder des Herz-Jesu-Notfonds überreichten
jüngst der Familie eine Soforthilfe von E 8.000,–. Obm. Richard
Andergassen verwies auf die Tatsache, dass Schützen nicht nur an
Freudentagen zusammen feiern, sondern auch in Zeiten der Not
zusammenstehen - und in diesem Sinne sei die Spende auch zu
verstehen.
Der Vorstand des Notfonds bittet angesichts der schwierigen fi-
nanziellen Situation der Familie Lambacher um eine Spende nach
freiem Ermessen auf das dafür eingerichtete Spendenkonto:
SSB - Herz-Jesu-Notfonds
Kennwort „Familie Gottfried Lambacher“
Konto Südtiroler Volksbank, Bozen
Filiale Leonardo da Vinci
Bei der Spendenübergabe (v.l.): Bundeskassier Mjr. Eduard Graber, Hptm.
Günther Pernthaler, Gottfried Lambacher, EOlt. Alois Runggatscher und IBAN: IT06 J 05856 11601 0505700 13850
HJNF-Obm. Richard Andergassen. BIC/SWIFT: BPA AIT2 B050
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Das Laudegg-Fähnlein von 1496 - Teil 1 (Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe der TSZ!)
Die Standarte des Schützenbezirkes Landeck

LANDECK - Seit 15 Jahren wird bei großen Schützenfesten und Im Sommer 1487 zog plötzlich Gaudenz von Matsch mit seinen
Aufmärschen dem Schützenbezirk Landeck eine Standarte, eine Nach- Truppen ab. Dieses sein Verhalten war so eigentümlich, dass man
bildung des Laudegg-Fähnleins von 1496, von Bez.-Fhr. Helmut Hei- schon von Verrat sprach, und davon, er sei von den Venezianern be-
seler vorangetragen. stochen worden. Nun war das Land dem Feind preisgegeben.
Zur Geschichte des Laudegg-Fähnleins „Die Schlacht bei Calliano In dieser Not rief Erzherzog Sigmund den Landsturm. Zum Glück
am 10. August 1487“: An den Grenzen zwischen dem Fürstentum war dem Herzog ein hervorragender Kriegsmann, der Trientiner Stadt-
Trient, das unter dem Schutz Tirols stand, und der Republik Venedig, hauptmann Friedrich von Cappel, treu geblieben. Dieser zog ein klei-
die das früher zu Trient gehörige Gebiet von Rovereto und Riva seit nes Heer, rund 300 Reiter und etliche Fähnlein Fußvolk, das durch den
1415 und 1440 beherrschte, gab es häufig größere und kleinere Strei- Landsturm der Umgebung verstärkt war, in der Stadt Trient zusam-
tigkeiten. men.
Da ließ sich der willensschwache Erzherzog Sigmund („der Münz- Durch den überraschenden Abzug des Gaudenz von Matsch be-
reiche“) im Fühjahr 1487 gegen den Willen des Landtages, jedoch fürchtete San Severino anfänglich eine Kriegslist und rückte des-
unter dem schlechten Einfluß seiner zahlreichen Räte und Günst- halb nur langsam und mit großer Vorsicht nach Norden vor. Den
linge, zu einem unüberlegten Krieg mit Venedig hinreißen. Weg nach Trient beherrschten zwei Schlösser,
Von der tirolischen Landschaft verlangte Sig- Nomi und Stein am Callian.
mund weder Geld noch Krieger. Man Schloß Nomi ergab
behalf sich mit den herzögli- sich gleich bei Er-
chen Vasallen und scheinen der Vene-
mit schwäbischen zianer. Schloß Stein
und schweizeri- am Callian, dessen
schen Abenteu- tapfere Besatzung
rern und Söld- sich zur Verteidi-
nern. Es waren gung rüstete, wollte
aber auch Aufge- San Severino mög-
bote der Tiroler lichst schnell be-
Gerichte mit da- zwingen. Darum
bei. stellte er an der
Noch bevor Nordseite der Fe-
das herzögliche stung, wo sie am
Heer sich gesam- leichtesten anzu-
melt hatte, fielen greifen war, die
die Venezianer im Hauptmasse seines
Das Laudegg-Fähnlein von 1496, „ . . . ein Fähnlein
Bistum Trient ein, rot-weiß-blau, nach längs durchaus geteilt, mit ei- Heeres auf, während
konnten aber vom nem St. Andreaskreuz in mitten vergoldet darin“. zwei kleinere Abtei-
Heer des Bischofs von Trient zum Rückzug gezwungen werden. Als- lungen das rechte
bald rückten die Scharen Erzherzog Sigmunds unter dem Oberbefehl und linke Etschufer bei Nomi und Volano besetzten und durch eine
von Gaudenz von Matsch an und belagerten die Stadt Rovereto. Nach Schiffsbrücke miteinander in Verbindung standen. Die fliehenden Re-
tagelanger Beschießung und wiederholten Anstürmen brachte man die ste einer Schar Bergbewohner, welche die Venezianer, ihrem Angriff
Stadt und das Kastell zu Fall. Für die Mannschaft des Gerichtes Lan- zuvorkommend, überrascht und völlig aufgerieben hatten, brachten
deck ist sogar noch eine schriftliche Belobigung seitens des tirolischen den Trientinern die erschreckende Nachricht vom Anzug des feindli-
Feldobristen für ihre damalige Haltung überliefert: chen Heeres. Da beschließt Friedrich von Cappel, der schon in den
Grave Gaudenz von Metsch Obrister Veldhaubtmann an die weysen, glorreichen Schweizerschlachten bei Granson und Murten mitgefoch-
erbarn und beschaiden gemainen gerichtsleut des gerichtes Lanndegk ten hatte, nichts Geringeres als den Feind in seiner unvorteilhaften
meinen gueten gunnern. - Mein willig dinst zuvor. Nachdem ir meinem Stellung bei Calliano anzugreifen. Es gelingt ihm, nicht nur den tap-
gnedigisten herren zue gevallen ain anzal fueßvolck in seiner gnaden feren Edelmann Georg von Pietrapiana, der zu Hilfe herbeigeeilt war,
veld vor Rovereid gehalten, dieselben villaicht lenger ausbeliben, dann sondern auch die Trientiner selbst durch sein mutvolles Auftreten für
ir vermaint hättet und deshalben schaden geliten und genomen, daz seinen Plan zu gewinnen. Pietrapiana übernimmt es, den Landsturm
alles meinem gnedigisten herrn und euch zue guet beschehen. Nu ha- der Nachbarschaft, namentlich des Gerichtes Beseno aufzubieten, und
ben sich die euren willig, vleißig und redlich gehalten, des ich euch die Höhen oberhalb von Calliano zu besetzen. Währenddessen rückte
und sy bey meinem gnedigisten herren beruemen und auch eure scha- Cappler selbst auf der Landstraße mit seiner nicht viel über 1.000
den zu widerlegen beholfen sein. Geben zu Rovereid an sand Margare- Mann starken Truppe dem Feind entgegen.
ten abend anno 1487.
Dieser erste kühne Angriff der Tiroler hatte dem Senat von Venedig Olt. Gerhard Gstraunthaler
große Furcht eingejagt und ihn zu energischer Gegenwehr angespornt. Bildungsoffizier des Schützenbezirkes Landeck
Er bot seine ganze verfügbare Macht auf und schickte sie in Eilmär-
Quellen: Josef Egger: Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die
schen den Tirolern entgegen. Die venezianischen Truppen standen Neuzeit. Innsbruck 1872.
unter dem Kommando des berühmten Feldherrn Robert von San Se- Dekan Johann Lorenz: Die Laudecker Sturmfahne. 1931.
verino. Dieser rückte sogleich weiter vor und besetzte das rechte Et- Otto Stolz: Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1. Innsbruck 1955.
Otto Stolz: Wehrverfassung und Schützenwesen in Tirol von den Anfängen
schufer. Gaudenz von Matsch stellte sich diesem mutvoll entgegen.
bis 1918. Innsbruck 1960.
Mehrere Wochen lagen sich beide Heere gegenüber, ohne dass sie sich Josef Fontana et al. Geschichte des Landes Tirol, Bd. 1. Innsbruck 1985.
gegenseitig angriffen. Emmerich Steinwender: Chronik des Oberinntaler Schützenregiments.
Nr. 1/2011 15

Regimenter, Bataillone und Bezirke


Bildungstag Als Bildungsthema wurde „1511 – 2011: Das Tiroler Landlibell“ ge-
wählt. Dazu referierte Univ.-Doz. Dr. Meinrad Pizzinini in ausführli-
der Osttiroler Schützenführung cher und anschaulicher Form, wobei er sein Hauptaugenmerk in die-
sem Zusammenhang auf die Entwicklung des Tiroler Schützenwesens
Am 27. November 2010 trafen sich die Haupt- und Obleute sowie richtete.
die JS-Betr. der Osttiroler Schützenkompanien zu ihrem alljährlichen LKdt. Sarnthein informierte die Osttiroler über verschiedenste Ge-
Bildungstag. Dank des Entgegenkommens des österr. Bundesheeres schehnisse und Entwicklungen im Tiroler Schützenwesen. LKdt.-Stv.
konnte dieser in der Haspingerkaserne in Lienz abgehalten werden. Mjr. Stefan Zangerl und BBO BMjr. Fritz Tiefentaler stellten der Ver-
Nach der Begrüßung durch Obstlt. Martin Lamprecht und dem geist- sammlung ihre Motive vor, warum sie bei der im Frühjahr anstehen-
lichen Wort von Dekan Mag. Bernhard Kranebitter berichteten Viertel- den Neuwahl für die Position des LKdt. (Tiefentaler) und des LKdt.-Stv.
Kdt. Sepp Außersteiner, Viertel-Mark.Vroni Kraler und JS-Betr. Franz (Zangerl) kandidieren.
Walder von den Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Viertels, wo- Der Lienzer Bgm. Dr. Johannes Hibler hatte wieder zum traditionel-
bei ein Höhepunkt das Landesjungschützentreffen in Lienz war. len Bundesheergulasch eingeladen und damit klang der Bildungstag
mit einem gemütlichen Schützenhoangart aus.

Dr. Bertl Jordan, Schriftführer Viertel Osttirol

Adventausflug der Bundesleitung


nach Osttirol
Am Nachmittag des 4. Dezember 2010 traf ein Omnibus aus Inns-
bruck in Heinfels ein. Mit ihm kam ein Großteil der Bundesleitung des
BTSK, um gemeinsam mit der Osttiroler Viertelführung Advent zu fei-
ern.
Vorerst besichtigte man in Heinfels die dort ansässige Konfekt-
Für die anschließende Neuwahl des Viertelausschusses übernahm Firma Loacker, welche eine sehr interessante Erlebnisausstellung an-
LKdt. Dr. Otto Sarnthein den Vorsitz. Die Wahl ergab keine Änderun- bietet.
gen - der bewährte Ausschuss wurde nahezu in allen Positionen ein- Anschließend ging die Fahrt nach Anras, wo im Schützenheim die
stimmig wiedergewählt. Viertel-Mark. Vroni Kraler mit ihren Helferinnen und Helfern eine
Die Bezirkshauptfrau Dr. Olga Reisner gratulierte den Wiederge- Stärkung vorbereitet hatte. Bgm. Andreas Goller und Obm. Bernhard
wählten und dankte den Schützen für ihr Engagement. Kofler begrüßten die Gäste und stellten die Gemeinde und die Schüt-
zenkompanie vor.

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Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
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Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner und heutiger Zeit zu erklären. Mit Landeskurat Josef Haselwanner und
Str. 2, Innsbruck, und Südtiroler Schützenbund, Schlernstr. 1, Bozen dem Ortspfarrer Mag. Hansjörg Sailer wurde in der Anraser Kirche
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher Schriftleiter
im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler Schützenzeitung eine gemeinsame Messe gefeiert.
versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschti- Schließlich wurden die Gäste im Anraser Spitzenrestaurant Hotel
roler Schützenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Bun- „Pfleger“ mit Spezialitäten aus Küche und Keller verwöhnt. Bei gutem
des der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. Schriftleiter SSB: Martin Hu-
ber; BTSK: Klaus Leitner; BBGSK: Hans Baur.
Essen, erlesenen Getränken und angenehmen Gesprächen ging die Zeit
schnell vorbei, sodass es schon stockfinster war, als die Bundeslei-
Herstellung: dtp Tyrol, Innsbruck - Druck: Karodruck, Frangart tungsmitglieder und ihre Begleitungen wieder die Heimreise nach
Innsbruck antraten.
16 Nr. 1/2011

Baon-Schießen der Sonnenburger Imst zu holen. Den zweiten Platz konnte die Mannschaft aus Tarrenz
erringen, und auf Platz drei fand sich die Mannschaft Schützenkom-
panie Imst 2 wieder. Den besten Einzelschützen mit der höchsten An-
NATTERS - Im November richtete die Schützenkompanie Natters
zahl an Ringen stellte die Mannschaft aus Tarrenz.
das Bataillonsschießen an ihrem neuen Zimmergewehrstand aus. Rund
Siegermannschaft Imst 1: Anna-Lena Klingenschmid, Georg Posch,
80 Schützen trafen sich, um ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stel-
Reinhard Posch, Wolfgang Ewerz
len.
Großer Dank gebührt an dieser Stelle der Kompanie Tarrenz für die
Organisation und Durchführung des Bataillonsschießens des Schüt-
zenbataillons Starkenberg.

Hörtenberger Rundenschießen
LEUTASCH - Bei der Bataillonsversammlung im Vereinslokal der
Kompanie Leutasch wurde auch die Preisverteilung des 3. Runden-
schießens des Bataillons Hörtenberg vorgenommen.
Es hatten heuer 14 Mannschaften zu je vier Schützen aus 11 Schüt-
zenkompanien teilgenommen. Die Schützenkompanien Zirl, Flaurling
und Inzing hatten je zwei Mannschaften, daher gab es auch Gruppe A
und B.
Ergebnisse Gruppe A: 1. SK Zirl, 4.265 Ringe (Kuprian Gerhard,
Defrancesco Manfred, Schärmer Alexander, Schneider Heinrich); 2. SK
Die erfolgreichen Schützen des Baon „Sonnenburg“ mit Bgm. Stefan Moisi, Oberperfuss, 4.221 Ringe (Abenthung Thomas, Spiegl Manuel, Bucher
Hptm. Hans Mair und Baon-Kdt. Mjr. Toni Pertl. (Foto: M. Hassl) Georg, Jordan Max); 3. SK Ranggen, 4.214 Ringe (Rauth Josef, Kirch-
mair Max, Neuner Martin, Knafl Michael).
Bestens organisiert verwandelte sich der Luftgewehrstand in ein Ergebnisse Gruppe B: 1. SK Zirl, 3.803 Ringe (Salinger Stephan,
sportliches Leistungszentrum. Hart, aber fair wurde um Ringe ge- Kremser Alexander, Strickner Lorenz, Defrancesco Patrick); 2. SK
kämpft und beachtliche Leistungen erzielt. Flaurling, 3.675 Ringe (Konrad Hannes, Mittermair Martin, Kaneider
Aber wie es im Sport eben so ist, liegen Sieg und Niederlage eng Engelbert, Öfner Leo); 3. SK Inzing, 3.494 Ringe (Haslwanter Magnus,
beieinander, was bei den Ergebnissen deutlich wird: Von den vierzehn Weiss Manfred, Griemaier Kurt, Westreicher Christoph).
teilnehmenden Kompanien holten sich im Mannschaftsbewerb die Das Bataillon Hörtenberg bedankt sich bei den Spendern: LKdt.-Stv.
Schützen aus Grinzens mit 683,4 Punkten (davon 18 10er) den Mann- und Baon-Kdt. BR Mjr. Stephan Zangerl, Gläserkastl Alfred Ecker aus
schaftssieg vor Kompanie Sellrain ebenfalls mit 683,4 Punkten (mit 16 Innsbruck sowie der Fa. Pichl KG aus Inzing.
10ern) und Sistrans (663,7). In der Einzelwertung ging die Bataillons-
kette an Martin Kirchmair (Sellrain).
Die Preise wurden im November im Schützenlokal Natters von
Baon-Kdt. Mjr. Anton Pertl und Hptm. Hans Mair überreicht.

Lt. Harald Graus, Baon-Pressereferent Die Alpenregion


der Schützen
Schützenkette bleibt in Imst
TARRENZ - Am vergangenen Wochenende fand in Tarrenz das all- Mangfall/
Leitzachgau
jährliche Vergleichsschießen des Schützenbataillons Starkenberg statt. Werdenfels

Ursprünglich vom damaligen Kdt. Horst Strobl ins Leben gerufen, Garmisch

Partenkirchen

wetteifern die Schützen um die bergehrte Schützenkette.


In diesem Jahr gelang es einer Mannschaft der Schützenkompanie
Imst, wie auch schon im letzten Jahr, die Schützenkette wieder nach

Viertel Osttirol

Brixen

Bez.-Mjr. Heinrich Gstrein mit der Siegermannschaft Imst 1: Anna-Lena Klin-


genschmid, Georg Posch, Wolfgang Ewerz und Reinhard Posch.
Bayerische Gebirgsschützen
Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

Erzbischof Reinhard Marx wird Kardinal


Gebirgsschützen in Rom bei Kardinalserhebung
ROM - Papst Benedikt XVI. hat Dr. Rein- 2008, Freundschaft mit den Gebirgsschützen
hard Marx, den Erzbischof von München und geschlossen. Mit seinem robusten, zupacken-
Freising, zum Kardinal erhoben. Mit 57 Jah- den und zugleich lebensfrohen Naturell hat
ren ist Marx einer der jüngsten Kardinäle der er die Herzen der Gebirgsschützen gewonnen.
Welt. Gern ist er Mitglied bei der Kompanie Got-
zing geworden und ebenso gern haben ihn
die Gebirgsschützen in ihre Reihen aufge-
nommen.
Ehrensache, dass die Bayerischen Gebirgs-
schützen mit einer Abordnung von rund 100
Mann unter der Führung von LHptm. Karl
Steininger mit nach Rom gereist sind, um die Papst Benedikt XVI. erteilt den Segen.
vom 20. bis 22. November 2010 stattfinden-
den Feierlichkeiten anlässlich der Erhebung schen und evangelischen Kirche in Bayern,
ihres Erzbischofs zum Kardinal mitzuerleben. des Hauses Wittelsbach, der Stadt München,
Die vatikanischen Zeremonien mit den davor am Sonntagabend dann feierliche Vesper in
zu überwindenden Einlasskontrollen forder- Santa Maria in Trastevere, danach wiederum
ten den Gebirgsschützen einiges an Steh- Zusammentreffen mit dem Kardinal in unge-
und Durchhaltevermögen ab: Am Samstag- zwungener Runde bei gutem Essen und Trin-
vormittag Konsistorium (Vollversammlung ken, zum Abschluss am Montag Privataudienz
der Kardinäle) im Petersdom mit Überrei- beim Papst – und die Gebirgsschützen waren
chung des roten Biretts an die neuen Kardi- immer hautnah dabei.
näle und Zuweisung der Titelkirche, am Emotionaler Höhepunkt war sicher die Pri-
Nachmittag Gratulationscour in der Großen vataudienz von Papst Benedikt XVI. für die
Er ist aber auch einer der „jüngsten“ Freun- Audienzhalle; am Sonntagvormittag Messe 24 neu ernannten Kardinäle. Reinhard Kardi-
de der Bayerischen Gebirgsschützen. Schon im Petersdom mit Überreichung des Kardi- nal Marx gelang dabei der Überraschungs-
seine Vorgänger auf dem Bischofstuhl von nalsrings an die neuen Kardinäle, nach der coup.
München und Freising, Joseph Ratzinger und Messe im Petersdom auf dem Petersplatz Be- Vom strengen vatikanischen Protokoll
Friedrich Wetter, waren bekennende Freunde gegnung des neuen Kardinals mit den bayeri- nicht geplant, aber mit dem freundlichen Ein-
der Gebirgsschützen und auch der leutselige schen Pilgergruppen, an ihrer Spitze dem verständnis des bayerischen Papstes, stimmte
Westfale Reinhard Marx hat gleich am Tag Bayerischen Ministerpräsidenten Horst See- Marx die Bayernhymne an und alle anwesen-
seiner Amtseinführung als Erzbischof von hofer, der fast sein ganzes Kabinett mitge- den Pilger aus Bayern sangen begeistert: Gott
München und Freising, an Mariä Lichtmeß bracht hatte, Repräsentanten der katholi- mit Dir Du Land der Bayern!

Erzbischof Marx erhält das rote Birett. Kardinal Marx und MP Seehofer inmitten der Bayerischen Gebirgsschützen.
18 Berichte aus Bayern Nr. 1/2011

Alle, die dabei sein durften, waren bewegt, Einzelne im fröhlichen Kontakt mit Pilgern müller. Damit sind drei von acht deutschen
ja begeistert bis zur Euphorie, von der unver- aus der ganzen Welt, aus Nord- und Südame- Kardinälen aus Bayern. Bei seiner Rückkehr
gleichlichen 2.000 Jahre Kirchengeschichte rika aus Asien und aus Afrika, erfahren durf- feierte Kardinal Marx mit seiner Diözese in
atmenden Stimmung in Rom, von der zere- te. (Martin Haberfellner) der Münchener Liebfrauenkirche ein feierli-
moniellen Inszenierung der Kardinalsernen- Bleibt noch zu berichten, dass Papst Bene- ches Pontifikalamt. Anschließend schritt er
nungen, von der weltumspannenden Größe dikt XVI. auch noch einen weiteren Bayern die Ehrenformation der Gebirgsschützen ab
und von der die Menschen zusammenführen- mit der Kardinalswürde ausgezeichnet hat: und die Gebirgsschützenkompanie Gotzing
den Kraft der katholischen Kirche, die der den Kirchenhistoriker Prof. Dr. Walter Brand- schoss Salut.

Bundesgeneralversammlung 2011 ne der Heimatverbundenheit aus jahrhundertealter oberlandlerischer


Tradition heraus.“
In Erinnerung an das historische Ereignis wurde auch im 60. Jahr
REICHERSBEUERN - Der Turm von St. Korbinian mit seinem mar-
die Kompanie Reichersbeuern, an ihrer Spitze Hptm. Gerhard Rehme,
kanten Helmdach überragt einen typisch oberbayerischen bäuerlich
mit der Ausrichtung der Bundesgeneralversammlung 2011 betraut. Die
geprägten Ort. Gelegen am Rande der Vorberge zwischen Bad Tölz und
Kompanie Reichersbeuern kann auf eine lange Geschichte zurückblik-
Tegernsee leben heute 2.200 Einwohner in Reichersbeuern und bilden
ken. Schon 1632 kämpfte sie gegen einen Trupp Schweden.
zusammen mit Greiling und Sachsenkam einen Siedlungsraum, der
Im Jahr 1924 erfolgte die Wiedergründung. In der Nachkriegszeit
schon kirchenhistorisch verknüpft war. Wenn sich die Kompanien des
wandelte sich die Kompanie formell in einen historischen Verein um,
Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien am 20. März 2011
um dem Recht genüge zu tun und schossen mit der Armbrust auf die
im Saal des Altwirts versammeln, dann treffen sie sich an historischer
Scheibe.
Stätte: vor 60 Jahren - am 3. Mai 1951 - wurde dort der Bund der
1949 aber nannte man sich bereits wieder Gebirgsschützenkompa-
Bayerischen Gebirgsschützenkompanien von den Vertretern der Kom-
nie und nahm bei der Heimkehrerwallfahrt 1950 in Rottach-Egern teil.
panien Benediktbeuern, Ellbach, Elbach, Gaißach, Gmund, Jachenau,
1951 Gastgeber für die Gründungsversammlung war man von 1952 bis
Reichersbeuern, Schliersee, Tegernsee und Wackersberg gegründet.
1957 jährlich der Ausrichter des Patronatstages der Bayerischen Ge-
Zum 60. Jahrestag der Gründung kann man mit Stolz die Worte von
birgsschützenkompanien, der damals mit der Bundesversammlung ver-
Josef Wengermayer wiederholen: Der Bund der Bayerischen Gebirgs-
bunden war.
schützenkompanien „stellt eine fest gefügte Gemeinschaft dar, aner-
Das Schießen stand immer im Mittelpunkt der Kompanietätigkeit.
kannt in Staat und Gesellschaft durch sein vielfältiges Wirken im Sin-
Die erste Schießstätte befand sich im Schloß Reichersbeuern. Im Jahr
1926 wurde eine Schießstätte gebaut. 1981 wurde der Kleinkaliber-
stand an der Reitersäge eingeweiht und 1990 konnte in einer Gemein-
schaftsleistung das neue Schützenhaus eingeweiht werden. Dieses
Schützenhaus ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass sich die Rei-
chersbeuerer bei den Bundesschießen in der Mannschaftswertung der
Schützenklasse in den letzten 20 Jahren allein 13 mal in die Siegerliste
eintragen konnten.
Die Reichersbeuerer Kompanie wird vervollständigt durch die
Schützenkapelle und den Spielmannszug.
Wenn Hptm. Rehme und seine Mannen die Vertreter der 47 Gebirgs-
schützenkompanien willkommen heißen, so geschieht dies mit der ih-
nen eigenen Herzlichkeit und Gastfreundschaft aber auch in dem Be-
wußtsein, dass gerade die Kompanie Reichersbeuern sich große Ver-
dienste um den BBGK erworben hat.

Kiem-Pauli-Medaille für Eschenloher Zwoag'sang und Toni Feldmeier


MIESBACH - LHptm. Karl
Steininger überreichte beim
Bräuwirt in Miesbach im An-
schluss an das Adventssingen
die Kiem-Pauli-Medaille an
den Eschenloher Zwoag’sang
an Katharina und Gabi
Schretter. Seit 29 Jahren ste-
hen die beiden als Eschenlo-
her Zwoag’sang auf der Büh-
ne.
Neben dem Gesang haben
sie auch jahrelang Instrumen-
talmusik als Loisacher
Stub’nmusi dargeboten. Heute
unterrichtet Gabriele Schret-
V.l. Beni Eisenburg, Gabi Schretter, Katharina Schretter und LHptm. Karl ter Nachwuchsmusikerinnen
Steininger. in Eschenlohe in Hackbrett Toni Feldmeier
Nr. 1/2011 Berichte aus Bayern 19

und Gesang. Katharina Schretter integriert und fördert im Rahmen ih- dargeboten. Nach der Begrüßung durch Hptm. Sepp Nowak und ver-
rer beruflichen Tätigkeit die Vermittlung von bayerischem Liedgut in bindenden Worten durch Beni Eisenburg, begleitete Pfarrer Herbert
der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Mannigfach sind die Auftrit- Weingärtner die Teilnehmer durch das einstündige Programm. Mitwir-
te, die nicht nur in Funk und Fernsehen Niederschlag gefunden haben, kende waren die Niklasreuther Weisenbläser, Miesbacher Musikanten,
sondern auch im begehrten Ehrenpreis der Stadt Zwiesel und im Al- Kirchtalanger Dreigesang, Parsberger Sänger, Klara Seeger Harfe, Fa-
penländischen Volksmusikwettbewerb. milienmusik Biegl.
Toni Feldmeier erhielt die Kiem-Pauli-Medaille als Gründer des
Münchener Heimatwerks und verdienter Förderer bayerischen Brauch-
tums und bayerischer Volkskultur.

Gedenken im Fackelschein
BAD TÖLZ - Alle fünf Jahre marschiert die Tölzer Schützenkompa-
nie 1705, begleitet von Abordnungen aus Ellbach, Wackersberg und
Lenggries und Reichersbeuern, in Erinnerung an die Sendlinger Mord-
weihnacht in einem Fackelzug vom Schloßplatz auf den Kalvarienberg.

Die Veranstaltung war Ausdruck bayerischer Volkskultur. Ganzheit-


lich im besten Sinne: Bayerische Musik, bayerische Sprache, bayeri-
sches Gwand und bayerischer Glauben.

Weihnachtsmesse in Waakirchen
WAAKIRCHEN - Auch in diesem Jahr fand der traditionelle Gottes-
dienst zur Erinnerung an die Sendlinger Ereignisse 1705 in Waakirchen
statt. Prälat Josef Obermaier feierte mit den Gebirgsschützen die hl.
Messe. Anschließend wurde am Löwendenkmal ein Kranz niedergelegt.

Die Fahnenabordnungen vor der Leonhardi-Kapelle auf dem Kalvarienberg.

Dort gedenkt man bei der Leonhardi-Kapelle der Gefallenen von 1705.
Überlebende bauten 1718 die Leonhardi-Kapelle. Der Dreifach-Salut
wurde geschossen. Hptm. Ginhardt stellte klar, dass diese Ausrückung
einzig und allein zur Ehre für die Toten und auch für die Heimgekehr-
ten durchgeführt wird.

Adventsingen in Miesbach
MIESBACH - In der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Mies-
bach stimmten sich die Bayerischen Gebirgsschützen im Rahmen des
Adventssingens auf die Weihnachtszeit ein.
Stimmungsvoll und kurzweilig, ganz im Sinne der Gründungsväter,
wurden ausschließlich Adventslieder, Lieder zur Vorbereitung auf das
Kommen des Herrn, und die entsprechende instrumentale Begleitung Löwe und Kirche - die Wahrzeichen von Waakirchen. (Fotos: Rowley)

Herzogin Elisabeth in Bayern Termine 2011


feierte ihren 70. Geburtstag 20. März: BGV in Reichersbeuern
8. Mai: Patronatstag in Traunstein
TEGERNSEE - Am 31. Dezember 2010 feierte I.K.H. 29. Mai: „Im Gleichschritt Marsch“ -
Herzogin Elisabeth in Bayern in Tegernsee ihren 70. Ge- Parade von Gebirgsschützenkapellen
burtstag. in Benediktbeuern
Geboren in Stockholm bezeichnet sie aber Schloss Te- 3. Juli: 20 Jahre Wiedergründung
gernsee als jenen Platz „wo ich nach Hause gekommen GSK Ohlstadt
bin“. Gräfin Elisabeth Douglas ehelichte am 24. Januar 10. Juli: 50 Jahre Wiedergründung
1967 Herzog Max in Bayern. Gemeinsam haben sie fünf GSK Prien
Kinder. 23.–25. Sept.: Bundesschießen in Bad
Nach der hl. Messe in der Klosterkirche von Tegernsee, Tölz und Kreuth
umrahmt vom Tölzer Knabenchor, schoss die Gebirgs- 8. Dezember: Adventssingen in Gotzing
schützenkompanie Tegernsee den Ehrensalut.
20 Berichte aus Bayern Nr. 1/2011

Ehrenbürgerwürde für Karl Steininger Hans Jais - Ehrenhauptmann


WEYARN - Die ESCHENLOHE - In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde
Gemeinde Weyarn Hans Jais am 1. Weihnachtsfeiertag 2010 zum EHptm. der Kompanie
nahm den Neujahrs- Eschenlohe ernannt. Hans Jais war 24 Jahre Hptm. und davor 12 Jah-
empfang zum Anlass, re Stellvertreter.
um LHptm. Karl Stei-
ninger mit der höch-
sten Auszeichnung,
die ein Gemeinwesen
zu vergeben hat, zu
ehren: die Ehrenbür-
gerwürde.
Damit werden sein
großes Engagement
in der Kommunalpo-
litik, davon acht Jah-
re als Vizebürgermei-
ster und über 40 Jah- LHptm. Karl Steininger erhält vom 1. Bgm. Michael
V.l.1. Trachtenvereinsvorstand Josef Wakoblinger, Hptm. Thomas Benedikt,
re Tätigkeit für die Pelzer die Ehrenurkunde. EHptm. Hans Jais und 2. Trachtenvereinsvorstand Michael Höck.
Sportschützen sowie
seine Arbeit als LHptm. der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien
gewürdigt. Wir gratulieren herzlich zu dieser hohen Auszeichnung! Wir gratulieren zur Eheschließung!
Neuer Hauptmann In der Pfarrkirche in Oberau-
dorf gaben sich die Marketen-
derin der Kompanie Audorf
für GSK Aibling Daniela Funk und der Ge-
birgsschütze Matthias Bern-
BAD AIBLING - In der Nachfol- hardt das Jawort.
ge von Hptm. Bernhard Kneifel In der Pfarrkirche in Wallgau
wurde Manfred Ortner zum Hptm. wurden der Tambourmajor
der GSK Aibling gewählt.
1980 war Ortner das jüngste
Wiedergründungsmitglied. Von
2001 bis 2006 diente er der Kom-
panie als Fhr., von 2006 bis zu sei- Wolfgang Rieger und
ner Wahl als Hptm. als Olt. Mit ihm seine Frau Sylvia ge-
hat die Kompanie einen erfahrenen traut. Wir wünschen
Mann an die Spitze gewählt. Für viel Glück auf dem ge-
sein Amt wünschen wir ihm alles meinsamen Lebens-
Gute. Hptm. Manfred Ortner weg!

In memoriam
Im Jahr 2010 verließen uns Jo-
hann Brummer, GSK Mitten-
wald, verstorben im Alter von
52 Jahren, Hermann Ger-
meroth, GSK Mittenwald, ver-
storben im Alter von 96 Jahren
(Gründungsmitglied der GSK
Mittenwald) und Andreas Heu-
felder, GSK Wackersberg, Johann Brummer † Hermann Germeroth † Andreas Heufelder † Olt. Peter Schäfer †
verstorben im Alter von 25
Jahren. Die GSK Wallgau trauert um ihren Gründer und langjährigen Olt. Peter Schäfer, der am 19. Januar 2011 im Alter von 68 Jahren
verstarb. Bei der Trauerfeier wurden insbesondere seine Hilfsbereitschaft und sein großer Einsatz für die Vereine, denen er angehörte, her-
vorgehoben. Die Schützenkompanie geleitete ihn zur letzten Ruhe und schoss zum Abschied einen Salut.

Wir werden ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren.


Nr. 1/2011 21

Leserbriefe Hallo Süd-Tiroler!


Wir möchten eure Freunde sein.
Wir sind stolz auf euch, ihr verkörpert die gleichen Werte wie wir.
Wie sich die Zeiten Wir leben in Frieden und Freiheit.
und Meinungen ändern Ihr lebt auch in Frieden, aber nicht in absoluter Freiheit. Ihr seid ge-
zwungen, dem Staat Italien anzugehören.
BOZEN - Am 22. Mai 1979 berichtete die Tageszeitung „Dolomiten“ Wir wissen das, aber wir wissen nicht, wie wir euch helfen können,
in großer Aufmachung über das 2. Landesfest des Südtiroler Schützen- ohne den Frieden zu gefährden.
bundes, welches am 20. Mai 1979 in Bozen stattfand und zitierte den Wir leben beide in Wohlstand und wollen diesen nicht verlieren.
damaligen BMjr. Michl Ebner über seine Kritik gegenüber dem Sieges- Wir können den Schmerz, der tief in euren Herzen brennt, verstehen.
denkmal wie folgt: Es ist wohl wie bei zwei Liebenden, die getrennt sind und lieber ster-
„Dr. Michl Ebner, Bun- ben würden, als ihre Liebe aufgeben.
desmajor des SSB, sprach Fordert weiter, aber habt noch etwas Geduld.
am Vormittag am Walther- Jedes Wort, das euren Mund verlässt, wird gehört - im Norden wie im
platz in Bozen und erklärte Süden.
in seiner Ansprache das Eines Tages wird die Zeit reif sein für die totale Befreiung und Verei-
Nichtsalutieren der Schützen nigung unseres Landes und ihr könnt sicher sein, uns wird ein Stein
vor dem Siegesdenkmal und vom Herzen fallen.
bekam dafür kräftigen Bei- Bis dahin verbleiben wir: Etwas beschämt, eure Kameraden aus Nord-
fall: „Wenn ihr Schützen am und Ost-Tirol.
heutigen Nachmittag an die-
sem Siegesdenkmal vorbei- Hptm. Hubert Wöll, Pertisau, Nord-Tirol
marschiert, so denkt ohne
Hass daran, dass dieses
Denkmal der Ausdruck eines Hui & Pfui
überheblichen Siegers ist; es
ist für uns Süd-Tiroler das
Zeichen der Unterdrük-
Geteiltes Wetter...
kungspolitik, es ist das
Leider gibt es (noch) keine große, Gesamttiro-
Wahrzeichen der Faschisten.
ler Tageszeitung und so lesen die Nord- und Ost-
Und wir wollen nicht ruhen
Tiroler u.a. gerne die „TT“ (Tiroler Tageszeitung)
und nicht rasten, bis unseren Helden der Dolomitenfront - diesen ein-
und die Süd-Tiroler u.a. die „Dolomiten“. Obwohl
maligen Zeugen der selbstlosen Heimatliebe - jene Gerechtigkeit wi-
der Blätterwald viel größer ist, nenne ich heute bewusst diese beiden
derfährt, die ihnen die objektive Geschichtsschreibung schon längst
Zeitungen, weil sie zumindest täglich einen Gesamt-Tiroler Wetterbe-
zuerkannt hat.“
richt abdrucken. Nur diesbezüglich sind die Dolomiten der TT doch
Die eingerollten Schützenfahnen am Siegesdenkmal kommentiert
voraus, da dort Tirol als ein Land gezeigt wird, während die TT Nord-,
die Zeitung wie folgt: „Tausende von Süd-Tirolern, Italienern und aus-
Süd- und Ost-Tirol in drei sichtbare Stücke teilt. Zumal die Europare-
ländische Touristen säumten am Nachmittag die Straßen, durch die der
gion Tirol laut Politik in NORD und SÜD nun verstärkt wachsen und
nicht enden wollende Zug von Schützen marschierte. Wie die Männer
institutionalisiert werden soll, möchte ich die TT doch aufrufen, die-
von der Nordseite des Alpenhauptkammes, so zeigten auch ihre Kame-
sem europäischen Zeitgeist folgen zu wollen und beim Wetter unsere
raden aus Süd-Tirol das wahre Gesicht dieses Landes, offene und ehr-
gemeinsame Heimat Tirol nicht zu teilen. Ein „Hui“ also der Tageszei-
liche Züge, die von Friedfertigkeit, aber auch vom Friedenswillen die-
tung Dolomiten, in der großen Hoffnung, dieses „Hui“ baldigst auch
ses Menschenschlages Zeugnis ablegen. Trotz der Vielgestaltigkeit der
der TT zu verleihen . . .
Trachten war so jeder Teilnehmer ein Symbol für Tirol. Dies kam be-
sonders während des Vorbeimarsches am faschistischen Siegesdenkmal
Euer Raffl
zum Ausdruck. Die Fähnriche rollten ihre Fahnen ein, um nicht dem
„Dorn im Fleische“ der Südtiroler Landeshauptstadt ihre Ehrerbietung
zu erweisen. Auf ihren Mienen trugen die Männer zur Schau, was sie
empfanden: Bitterkeit, dass dieses Denkmal der Unterdrückung noch
immer nicht beseitigt ist. Der Kommandant des Bezirks Bozen-Unter-
land gab den Leuten den Befehl: „Abteilung rechts schaut“. Dieses
Schweigen, dieses Hinwegsehen sagte mehr als viele Resolutionen und
Protestplakate“.
Da jene, die sich heutzutage gegen das Siegesdenkmal aussprechen,
als „Zündler“, Scharfmacher und Ewiggestrige beschimpft werden (z.B.
Aussagen des Landtagspräsidenten Dieter Steger im Jahre 2009) möch-
te ich in Erinnerung rufen, dass vor 30 Jahren die offizielle Meinung
der Presse und Politik zu diesem Denkmal eine ganz andere war als
heute. In 30 Jahre haben sich in bestimmten Teilen unserer Bevölke-
rung die Mentalität und die Tiroler Einstellung komplett verändert.
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt . . .

Mjr. Paul Bacher, Landeskommandant


22 Nr. 1/2011

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen


Jungschützen-Weihnachtsfeier
AMRAS - Die Weihnachtsfeier am 19. Dezember im Schützenheim
bot die Gelegenheit, den Jungmarketenderinnen und Jungschützen für
ihren Eifer und ihr vorbildliches Auftreten während des ganzen Jahres
zu danken. Zu danken aber auch den Eltern, die ihre Kinder der Kom-
panie anvertrauen und dem JS-Betr. Martin Untergasser sowie allen,
die immer für die jungen Mitglieder da sind. Namentlich seien hier die
Fahnenpatin der Jungschützenfahne Edith Zebisch, Birgit Hundsbich-
ler und Ferdinand Wegscheider genannt.
Hptm. Herbert Schuh begrüßte auch den BGf. Mjr. Josef Haidegger,
den EHptm. der Kompanie, Baon-Kdt. Mjr. Helmuth Paolazzi, Baon-
JS-Betr. Maria Luise Feichtner sowie Fahnenpatin Edith Zebisch und
den ersten JS-Betr. der vor 48 Jahren gegründeten Amraser Jung-
schützen Sebastian Die Höttinger Jungschützen mit ihrer Betreuerin Silvia Januschke besuchten
Thurner. Für die Bgm. Mag. Christine Oppitz-Plörer und überreichten ihr eine selbstgebastelte
musikalische Um- Krippe.
rahmung sorgte mit Gefühle waren aber auch sehr gemischt: Teils schön, traurig, aber auch
der Harfe Theresa stolz. Vor allem aber sehr nachdenklich – passend eben zur Weih-
Schapfl, für das nachtszeit.
leibliche Wohl
Heimwart Ferdl
Wegscheider und Jungschützenausflug 2010
Birgit Hundsbich-
ler. Der JS-Betr. IMST - Das Schützenjahr 2010 ist zu Ende. Die Imster Jungschützen
überreichte bei der waren den ganzen Sommer über bei allen Ausrückungen fleißig mit
Bescherung kleine dabei und leisteten auch bei anderen Veranstaltungen der Kompanie
Geschenke, dazu Imst einen wertvollen Beitrag. Als Dank dafür beschloss die Kompa-
wurden Weih- nieführung, einen Ausflug für den Schützennachwuchs zu organisie-
nachtslieder gesun- ren.
gen. Am 13. November starteten die Jungschützen mit ihren Betreuern,
allen voran Stefan Grassl, den Ausflug in die bayerische Metropole
München. Dort besuchte man die Bavaria Filmstudios mit den bekann-
Weihnachtskrippen für einen ten Kulissen der „Wilden Kerle“, „Asterix & Obelix“ und „Fuchur, dem
guten Zweck Drachen“ und das SeaLife. In diesen riesigen Aquarien konnten die
Jungschützen alle möglichen Unterwassertiere wie Haie, Schildkröten,
HÖTTING - Zwei Gruppen zu je sieben Jungschützen bastelten mit usw. betrachten.
Unterstützung des Höttinger Krippenvereins Weihnachtskrippen als Am zweiten Tag des Ausfluges ging es dann weiter in die Therme
Überraschung für ihre Mitmenschen. Erding bei München. Fünf Stunden lang hieß es rutschen, relaxen im
Am 3. Dezember besuchten die Kinder unsere Kulturlandesrätin Dr. Thermalbecken und einfach nur die Seele baumeln lassen.
Beate Palfrader und überreichten ihr das selbstgebastelte Weihnachts- Besonderer Dank für diesen wunderschönen Ausflug gebührt der
geschenk. Kompanieführung, den Betreuerinnen und Betreuern, dem Busfahrer
Am 10. Dezember besuchten die Jungschützen die fünf Kindersta- der Firma Auderer „Manni“, aber vor allem der Jungschützenfahnen-
tionen der Uniklinik Innsbruck und schenkten diesen ebenfalls Weih- patin Silvia Pardeller-Canal, ohne die ein solch gelungener Ausflug
nachtskrippen. nicht möglich gewesen wäre.
Nachdenklich stimmte der Besuch am 11. Dezember im Hospiz auf
den Sterbestationen, wo wir sehr nett empfangen wurden. Am glei-
chen Tag fand auch die Schützenweihnachtsfeier statt, bei welcher den
drei Ehrenkranzträgerinnen je eine Krippe geschenkt wurde.
Am 17. Dezember schenkte die JS-Betr. Silvia Januschke dem Son-
derpädagogischen Institut für Sprach- und Gehörgeschädigte in Mils
eine Weihnachtskrippe. Aus organisatorischen Gründen findet der Be-
such der Jungschützen erst im Frühjahr 2011 statt.
Am 20. Dezember überraschten wir die Innsbrucker Bürgermeiste-
rin Mag. Christine Oppitz-Plörer in ihrem Büro mit einer Krippe als
Geschenk.
Nach einem kurzen Plausch und einem Rundblick vom Balkon des
Rathausese sowie einem kleinen Überraschungsgeschenk der Bürger-
meisterin verabschiedeten sich die jungen Höttinger Marktetenderin-
nen und Schützen.
Diese Besuche bereiten uns und den Beschenkten viel Freude. Die
Nr. 1/2011 23

Kompanie als Hptm. Mit einer Ehrensalve, einigen Märschen der Mu-
Wir gratulieren sikkapelle Sistrans und einer launigen Laudatio des Schützenkamera-
den und Bgm. Josef Kofler wurde der Jubilar im Gasthof „Glungezer“
noch ausgiebig gefeiert. Für das Bataillon „Sonnenburg“ überbrachte
EHptm Alois Oberhammer - 97 Jahre Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Werner Graus die besten Wünsche und ein Ge-
burtstagsgeschenk.
GAIS - Alois Oberhammer feierte am 3. Dezember 2010 seinen 97. Die „Sischtiger“ Schützen wünschen ihrem rüstigen EHptm. Sepp
Geburtstag – ein Grund, den Lois hochleben zu lassen. nach viele gesunde Jahre im Kreise seiner Familie und freuen sich
jedesmal, wenn er bei den verschiedenen Anlässen dabei sein kann.

August Pardatscher
90 Jahre
BOZEN/GRIES - Am 26. Jänner
2011 hat August Pardatscher, der er-
ste Bundesgeschäftsführer des Süd-
tiroler Schützenbundes und Grün-
dungs-Hptm. der Kompanie Kaltern,
seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Die Schriftleitung gratuliert zu
diesem runden Jubiläum aufs Herz-
lichste.

Lois inmitten seiner Schützenkameraden. August Pardatscher als junger Offizier.

Alois Oberhammer, erster Hptm. der Schützenkompanie Gais, wur- EHptm. Alois Weineis – 85 Jahre
de 1913 geboren. Ihm ist es zu verdanken, dass eine Kompanie in Gais
gegründet wurde, welcher er dann 17 Jahre vorstand. Anlässlich sei- ACHENKIRCH - EHptm. Alois Weineis von der „Aschbacher“ Schüt-
nes Geburtstages besuchten ihn einige Kameraden und gratulierte dem zenkompanie Achenkirch feierte am 15. Oktober im Kreis seiner Fami-
ältesten Schützen Süd-Tirols. Der im ganzen Land bekannte Lois er- lie und den Schützenkameraden seinen 85. Geburtstag.
freut sich noch bester geistiger Frische und ist noch voller Tatendrang.
Lediglich sein Hüftgelenk bedurfte kürzlich einer Reparatur und einer
längeren Heilungsdauer. Die Kompanie Gais wünscht ihrem EHptm.
Lois noch viele gesunde Jahre und freut sich, ihn auch in Zukunft bei
der einen oder anderen Ausrückung dabeizuhaben.

EHptm. Josef Siegl – 90 Jahre


SISTRANS - Die Musikkapelle, eine Abordnung der Freiwilligen
Feuerwehr und die Schützen waren angetreten, um dem EHptm. der
„Sonnenburger“ Kompanie Sistrans, Josef Siegl, zum 90. Geburtstag,
den er am 12. Jänner feiern konnte, zu gratulieren.
Neben unzähligen Funktionen in der Dorfgemeinschaft, die er im
Laufe seines langen Lebens erfüllen konnte (er ist auch Träger des
Verdienstzeichens und des Ehrenringes der Gemeinde Sistrans), lagen
ihm die Schützen immer besonders am Herzen. Nach seiner Tätigkeit
als Schriftführer, Kassier und Olt. führte er von 1986 bis 1994 die

Hptm. Franz Kronberger (r.) und Olt. Wilhelm Messner (l.) gratulierten dem
rüstigen Jubilar EHptm. Alois Weineis.

Alois trat 1945 nach Kriegsende in die Kompanie ein und wurde
1955 zum Hptm. gewählt, eine Funktion, die er 45 Jahre mit Begeiste-
rung ausübte.
Die „Aschbacher“ Kompanie Achenkirch gratulierte ihrem Jubilar
im Beisein von Vertretern des Bataillons Schwaz, der Schützengilde,
den Tegernseer Gebirgsschützen und einer Bläsergruppe der Bundes-
musikkapelle Achenkirch mit einer exakten Ehrensalve und wünschte
ihm für seine weitere Zukunft vor allem viel Gesundheit und noch viel
Freude mit dem Schützenwesen.
Bei der anschließenden Feier würdigte Hptm. Franz Kronberger in
Hptm. Adi Raitmair gratulierte EHptm. Josef Siegl, die Marketenderinnen stell- einer kurzen, humorvollen Laudatio den Werdegang und die Verdien-
ten sich mit einem Geburtstagsschnapsl ein. ste von EHptm. Alois Weineis.
24 Nr. 1/2011

Franz Häusler war 20 Jahre Hptm. der Schützenkompanie Pill und


Pepi Pisching - 80 Jahre seit 1999 ist er EHptm.. Auf diesem Wege möchte die Kompanie einen
besonderen Dank für den jahrzehntelangen Einsatz aussprechen und
AL PLAN - Am 27. August
wünscht ihm noch viele gesunde Jahre und Gottes Segen im Kreise
2010 feierte Schützenkamerad
seiner Familie und den Schützen.
Pepi Pisching seinen 80. Ge-
burtstag.
Die Schützenkompanie Roland Lanz wird 70 Jahre
dankt ihrem Kameraden für
die Treue zur Kompanie mit EHRENBURG - Das Kompanieschießen stand im Jahre 2010 ganz im
einem herzlichen Vergelt's Zeichen unseres Schützen Roland Lanz.
Gott und wünschen ihm für Er feierte am 15. November 2010 seinen 70. Geburtstag und dieser
seinen weiteren Lebensweg al- sollte gebührend gefeiert werden.
les Gute, Gesundheit und dass
er noch lange als aktives Mit-
glied mitwirken kann.

EMjr. Johann Graber, ein 80er


SCHLANDERS - Die Schützenkompanie „Priester Josef Daney“
Schlanders hat ihrem langjährigen Hptm. und dem EMjr. des SSB Hans
Graber zu seinem 80. Geburtstag ein Fest bereitet.

Jubilar Roland Lanz inmitten seiner Kameraden.

Die Kommandantschaft überreichte Roland zu seinem Geburtstag


eine Schützenscheibe mit der Aufschrift „Pflichtbewusst und treu - Ro-
land Lanz zum Siebziger“. Neuer Schützenkönig ist Harald Grünbacher.
Er gewann in der Kategorie „Stehend“. Die Kategorie „Sitzend“ ent-
schied Hw. Eduard Fischnaller für sich. Für den besten Tiefschuss ge-
wann die neue Jungmarketenderin Karin Niederkofler die Wandertro-
Im Bild (v.l.): Olt. Uwe Frank, Hptm. Karl Pfitscher, EMjr. Johann Graber, Bez.-
Mjr. Christian Stricker. phäe.

Hptm. Karl Pfitscher würdigte in einer Kurzansprache das Geburts-


tagskind. Mit dabei waren auch Bez.-Mjr. Christian Stricker, EHptm. Olt. Hermann Habel - 70 Jahre
Leo Mair (Kortsch) und Bez.-Mjr. a.D. Gerhard Telser (Eyrs). Glückwün-
sche sendete auch Bürgermeister Dieter Pinggera. MUTTERS - Die Schützenkompanie Mutters-Kreith gratulierte beim
Schützenjahrtag am 7. November ihrem Olt. Hermann Habel zum 70.
Geburtstag mit einer Ehrensalve.
EHptm. Franz Häusler - 80 Jahre
PILL - Der langjährige Hptm. und nunmehrige EHptm. der Schüt-
zenkompanie Pill Franz Häusler feierte am 6. Dezember 2010 seinen 80.
Geburtstag - die gesamte Kompanie gratulierte mit einer Salve.

Obm. Alfred Steinlechner und Hptm. Karl Bradl (v.l.) gratulierten EHptm. Die Gratulanten mit dem Geburtstagskind: Bgm. Hansjörg Peer, Olt. Hermann
Franz Häusler (m.) Habel, Hptm. Werner Graus, Oj. Klaus Pichler (v.r.)
Nr. 1/2011 25

Fhr. Hans Gander - 70


KAPPL - Am 6. Dezember feierte Fhr. Hans Gander seinen 70.
Geburtstag.
Zu diesem Anlass rückte die Schützenkompanie Kappl aus, um ihm
mit einer Ehrensalve und sieben Salutschüssen aus der Kanone zu
gratulieren.

Mark. Barbara Santeler, Adolf und Monika Brüggler, Obm. Edi Melmer, Mark.
Nadine Melmer, Johannes Brüggler und Laurin Sommer (v.l.)
(Foto: Barbara Melmer)

Die fast vollzählig angetretene Schützenkompanie hat den Jubilar


vor dem Vereinshaus mit einer Ehrensalve und Böllerschuss empfan-
gen. Obm. Edi Melmer berichtete in seiner Ansprache, dass Adolf be-
reits im Alter von 14 Jahren der Kompanie Zaunhof beigetreten ist. Er
war von 1976–1987 Obmann, von 1987–1992 Obmann-Stv. und von
1992–2000 Hptm.-Stv. Seit 15. April 2000 führt er als Hptm. die Kom-
panie. Vom Bund der Tiroler Schützenkompanien wurde er 1980 mit
„Auf die Gesundheit!“ Wir gratulieren Fhr. Hans Gander zum 70er.
der „Verdienstmedaille in Bronze“, 1983 mit der „Verdienstmedaille in
Silber“ und 1988 mit der „Regimentsverdienstmedaille“ geehrt.
Anschließend wurde gemütlich gefeiert. Auf diesem Weg möchten
wir uns noch einmal recht herzlich bei Hans und seiner Familie für die . . . und Hans Dobler - 60 Jahre
hervorragende Bewirtung bedanken.
ZAUNHOF - Am 31. Oktober feierte Hans Dobler, seit 37 Jahren
Mitglied der Kompanie Zaunhof, im Vereinshaus zusammen mit seiner
Hptm. Konrad Nischler - 60 Jahre Familie, Freunden, dem Sportvereinsausschuss und einer Abordnung
der Schützenkompanie Zaunhof seinen 60. Geburtstag.
TARTSCH - Am 12. Mai Der Jubilar, Träger der „Verdienstmedaille in Bronze des Bundes der
2010 feierte Hptm. Konrad Tiroler Schützenkompanien“, wurde vor dem Vereinshaus von der Ab-
Nischler seinen 60. Ge- ordnung mit Böllerschüssen empfangen und begrüßt.
burtstag. Obm. Edi Melmer bedankte sich für seine langjährige Treue, seinen
Seit 1972 ist Konrad bei unermüdlichen Einsatz für die Kompanie und überreichte dem Jubilar
den Schützen, im Jahre einen Geschenkskorb.
1978 wurde er zum Olt. Die Schützenkompanie Zaunhof wünscht den beiden Jubilaren
und 1987 zum Hptm. ge- noch viele glückliche und gesunde Jahre im Kreis der Familie und in
wählt. Aufgrund seines den Reihen der Schützen.
Einsatzes für das Schützen-
wesen wurde er auch in die
Bataillons- und Bezirkslei-
tung Vinschgau gewählt.
Im Rahmen einer Marende
gratulierten ihm die Mit-
glieder der Kommandant-
schaft und die Gründungs-
mitglieder.
Die Kompanie Tartsch bedankt sich für seinen unermüdlichen Ein-
satz für das Schützenwesen und die Dorfgemeinschaft.

Hptm. Adolf Brüggler . . .


ZAUNHOF - Am 21. August feierte Hptm. Adolf Brüggler im Kreise Mark. Jasmin Melmer, Hptm. Adolf Brüggler, Christl und Hans Dobler, Ed-
seiner Familie, Freunde und der Kompanie Zaunhof im Vereinshaus mund Eiter, Obm. Edi Melmer, Mark. Barbara Santeler und Patrik Eiter (v.l.)
seinen 60. Geburtstag. (Foto: Karl Mayr-Schranz)

Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2011 ist der 28. Feber 2011!
„Danke für eure Mitarbeit“ - Die Redaktion!
26 Nr. 1/2011

AL PLAN - Am 12. Juni 2010 ging unsere Marketenderin Katharina Pisching


mit Federico den Bund der Ehe ein. Eine Abordnung der Kompanie stand nach
der Trauung im Heiligen-Josef-Freinademez-Kirchlein auf der Fanesalm Spa-
lier und überreichte dem Brautpaar die Glückwünsche und ein Geschenk.

TAISTEN - Am 11. September 2010


gaben sich Olt. Stefan Oberhammer
und Magdalena Stoll in der Georgs-
kirche das Ja-Wort. Bereits in den
frühen Morgenstunden wurde das
Brautpaar mit Böllerschüssen ge-
weckt. Die Kompanie empfing das
Paar vor der Kirche und überbrachte
die besten Glückwünsche für ihre
gemeinsame Zukunft.

SILLIAN - Am 18. September 2010 schlossen die langjährige Marketenderin


Annelies Weitlaner und der Schützenkamerad Josef Schönegger in der Pfarr-
kirche Mariä Himmelfahrt in Sillian den Bund fürs Leben. Die Vereinsführung
mit Hptm. und Obm. Anton Senfter sowie mehreren Marketenderinnen stellten
sich mit einem Schnapsl und Hochzeitsgeschenk zum Gratulieren ein.

ZAMS - Am 18. September hat der Kamerad Andreas Nagele seine Dolores in
der Pfarrkirche in Zams geheiratet. Natürlich ist die Schützenkompanie Zams
zu diesem feierlichen Anlass ausgerückt, um dem Brautpaar alles
Gute zu wünschen.

BREITENWANG - Am 2. Oktober 2010 gaben sich in Breitenwang


unser Schützenkamerad Martin Schweißgut und Raphaela Walch das
Ja-Wort. Nach der Trauung schoss die Schützenkompanie Reutte
dem Brautpaar einen Ehrensalut.

AMRAS - Am 9. Oktober 2010 gaben sich unser Schützenkamerad


Markus Hundsbichler und Jacqueline Ullmann in der Ampasser
Pfarrkirche das Ja-Wort. Nachdem beide Hochzeiter beim Trachten-
verein „Die Amraser” aktiv tätig sind und Markus noch zudem treu-
es Mitglied bei der Schützenkompanie und der Freiwilligen Feuerwehr, ist auch
von den Amraser Korporationen und Vereinen eine stattliche Gratulantenschar
angetreten.

REBA/ARABBA – Am 30. Oktober 2010 gingen Daniela Tich aus Rijeka und
der Olt. der Kompanie Buchenstein Diego Grones in der Pfarrkirche St. Peter
und Paul in Reba den Bund der Ehe ein. Die Kompanie geleitete das Hochzeits-
paar zum Traualtar und stand nach der Trauung dem Brautpaar Spalier. Die
Buchensteiner Schützen überreichten den Neuvermählten einen schmiede-
eisernen Adler, der in seinen Klauen die grün-weiße Schützenfahne hält.

Wir schließen uns den Gra-


tulationen an und wün-
schen den Brautpaaren alles
Gute auf dem gemeinsamen
Lebensweg.
Die Redaktion
Nr. 1/2011 27

Gesamttiroler Schützenchronik
rungsarbeiten übernahm Obm.-Stv. Hans-Peter Prandstätter. Nach Be-
Aktive Kameradschaftspflege endigung all dieser Arbeiten wurde die nun in neuem Glanz erstrah-
lende Gedenktafel unseres ehemaligen Kdt. am 7. November 2010 von
AMRAS - Vor 25 Jahren hat sich die ständige Mannschaft der Kom-
Pfarrer Mag. Rudolf Silberberger im Rahmen des Gefallenengedenkens
panie Amras bei der Amraser Dorfschimeisterschaft zum ersten Mal
am Seelensonntag neu geweiht.
zum „Trockentraining” am Gardasee zusammengefunden. Jedes Jahr
haben sie auf den Schiern die Ehre der Kompanie verteidigt, bis der
jetzige Hptm. Herbert Schuh letztes Jahr wegen eines schweren Unfalls 50-Jahr-Feier der Kompanie
nicht mehr starten konnte.
„Peter Mayr" Brixen
BRIXEN - Zu diesem Anlass veranstaltete die Kompanie „Peter
Mayr“ Brixen am 13. November 2010 eine Festversammlung im Kol-
pinghaus in Brixen.
Hptm. Sepp Kirchler begrüßte nach dem musikalischen Auftakt die
zahlreich erschienenen Gäste. Besonderer Gruß ging an die Ehrengäste
Bgm. Albert Pürgstaller, SR und Fahnenpatin Dr. Paula Bacher, Lan-
deskurat Dr. Paul Rainer, Domdekan Dr. Ivo Muser, Stadtdekan Albert
Pixner, LKdt. Paul Bacher, Bez.-Mjr. Sepp Kaser, Obm.-Stv. des GTSB
Franz Landi, die Fahnenpatin des Bezirkes Brixen und Ehrenmitglied
der Kompanie Kathi Trojer, eine Abordnung der Kompanie St. Andrä,
die Kameraden der befreundeten Kompanien aus Hall in Tirol, Traun-
stein und Kronmetz.

„Trockentraining“ am Gardasee: v.l. BGf. Mjr. Josef Haidegger, Zgf. Günther


Hausenbichler, Df. Oj. Heinz Neuner, Hptm. Herbert Schuh.

Das hinderte die „alte” Mannschaft aber nicht, sich von 3. bis 5.
September am Gardasee zu treffen und in guter Freundschaft das all-
jährliche „Training” zu absolvieren. Dass dieses erfolgreich verlaufen
ist, bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung.

Grabmal von Georg Bucher renoviert


AXAMS - Der Ausschuss der „Georg Bucher“ Kompanie hat zum
Gedenkjahr 2009 beschlossen, eine umfassende Restaurierung der de-
solaten Gedenktafel für Georg Bucher am Axamer Kirchfriedhof
durchzuführen. Diese wurde im Jahr 1899 vom Innsbrucker Vetera-
nenverein errichtet und war mittlerweile stark beschädigt.
Hptm. Sepp Kirchler (l.) und Bgm. Albert Pürgstaller (r.) mit den Ausgezeich-
Unter Mithilfe des Axamer Steinmetzmeisters Ernst Schumacher neten EHptm. Gerold Tinkhauser, EHptm. Erich Acherer, ELt. Robert Ellecosta,
wurde die Tafel fachkundig EOlt. Hans Brugger, EOlt, Klaus Wilhelm, Olt. Oskar Ruepp (v.l.).
renoviert. Dabei wurde sie
abgeschliffen und neu gra-
Mit Fotos, persönlichen Anmerkungen und einem Gebet wurde der
viert sowie der halbrunde
verstorbenen Kameraden gedacht. Anschließend wurde ein von Walter
Aufsatz restauriert und
Santer produzierter Film vorgeführt, der Einblicke in die arbeitsreiche
teilweise vergoldet. Des
50-jährige Vereinsgeschichte der Kompanie gab. Höhepunkte wurden
weiteren bekam die Tafel
besonders hervorgehoben, dies waren der Gründungsakt mit 55 Mit-
einen dunklen Rah-
gliedern am 12. Juni 1960, die für das Jahr 1961 angesagte, aber we-
men. Die desolate Mauer
gen des faschistischen Gesetzes verbotene Fahnenweihe 1969, die Aus-
wurde vom Schützenka-
richtung der Alpenregionsfeste 1982 und 2006, die Weihe der Jung-
meraden Karl Happ neu
schützenfahne 1985, die Ausrichtung des Gesamttiroler Jungschützen-
verputzt. Für die Tafel
treffens, die Restaurierung von Bildstöcken, die Ehrensalve beim Emp-
wurde von Gerhard Jordan
fang von Papst Benedikt XVI., die Beerdigung von Bischof Willhelm
und Gilbert Happ unent-
und die Weihe von Bischof Golser.
geltlich ein verzinkter
An Olt. Oskar Ruepp wurde für seine Verdienste für das Schützen-
Rahmen angefertigt. Die
wesen die „Bronzene Verdienstmedaille des SSB“ durch LKdt. Mjr. Paul
Koordination der Renovie-
Bacher überreicht. Die Gründungsmitglieder EHptm. des Bezirkes Erich
Acherer, EOlt. Hans Brugger, Elt. Robert Ellecosta, EOlt. des Bezirkes
In neuem Glanz erstrahlt das
Klaus Wilhelm und EHptm. Gerold Tinkhauser wurden für ihre 50-jäh-
Denkmal des Freiheits-
kämpfers Georg Bucher am rige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Fahnenpatin Fini Kircher konnte
Kirchfriedhof von Axams. aus gesundheitlichen Gründen leider nicht anwesend sein, ihr wurde
28 Nr. 1/2011

die Auszeichnung zu Hause überreicht. Seit 30 Jahren sind wir eng ler setzen die Pflege und Erhaltung des kulturgeschichtlich einzigarti-
mit der „Speckbacher“ Schützenkompanie aus Hall in Tirol befreundet. gen Baues fort.
Jenen Haller Kameraden, die damals beim ersten Treffen anwesend Es war nun wieder soweit: Die Sakristei mußte umfassend renoviert
waren, wurde als Dank für die treue Freundschaft ein Buch über die werden. Unter Hptm. Schmoller wurden die umfangreichen Arbeiten,
Geschichte Brixens überreicht. wie das Ausheben des Bodens, das Aufbringen einer Rollierung, das
Betonieren des Sakristeibodens, das Verputzen der Wände und schließ-
lich das Legen des neuen Holzbodens begonnen.
Segnung einer Gedenktafel in Garn Erfreuen wir uns an dem schönen Blick auf unser Dorf und ins Tal.
Wir laden die MiedererInnen und Gäste unseres Dorfes herzlich zu
LATZFONS - Die Schützenkompanie Latzfons hat die Initiative er- einem Besuch ins Kirchlein ein. Es ist ein guter Ort zur Einkehr und
griffen, eine neue Gedenktafel für die sieben Gefallenen des II. Welt- Ruhe.
krieges aus Garn anzufertigen.

Marterle von den Schützen erneuert


MILS - Es war in Mils von jeher Tradition, an hohen Feiertagen in
den frühen Morgenstunden mit Böllerschüssen den kirchlichen Feier-
tag einzuleiten.
So auch am Fronleichnamstag 1931. Der Schütze Josef Pfitscher
hatte um vier Uhr früh, östlich des Friedhofes, die Böller mit Schwarz-
pulver geladen. Beim Zünden eines Böllers geschah das Unglück. Ver-
mutlich wegen eines Bedienungsfehlers explodierte einer der Böller
und verletzte unseren Kameraden tödlich. Diese alten Böller dürfen
nicht mehr verwendet werden und sind auch gesetzlich verboten.
Zum Gedenken an dieses Unglück errichtete
man am Unglücksort ein Martele. Viele sind
sicher schon vorbeigegangen, ohne dass
ihnen das bereits etwas desolate
Denkmal aufgefallen wäre.
Im Bild (v.l.) Hptm. Martin Pfattner, Bgm. Konrad Messner, Bez.-
Der Ausschuss der Kompa-
Mjr. Sepp Kaser, Bez.-Mjr.-Stv. Georg Rauter und FLt. Silvester nie hat daher beschlossen,
Pfeissinger. ein neues Martele zu errichten. Der
alte Bildstock wurde entfernt und
Die Tafel wurde dort an der Friedhofsmauer angebracht und am durch eine Neuanfertigung unseres
7. November nach dem Gräberbesuch von Pfarrer Silvester Aschba- Schützenkameraden Walter Stern er-
cher im Beisein von Bgm. Konrad Messner und Bez.-Mjr. Sepp Kaser setzt. Mit der bildlichen Darstellung
gesegnet. Die Feier wurde von der Musikkapelle Latzfons musikalisch des Unglückes am Martele wurde der
umrahmt. Bgm. Messner dankte den Schützen für diese Initiative und Absamer Künstler Siegfried Obleitner
mahnte, Geschehenes nicht zu vergessen. Die neue Gedenktafel gibt beauftragt. Kurz vor Weihnachten
den Angehörigen nun einen Ort der Besinnung an die Opfer. konnte das Relief in das neue Martele
montiert werden.
Kalvarienkirchlein im neuen Glanz
Advent-und Weihnachtseinstimmung
MIEDERS - Hoch über Mieders thront das Kalvarienkirchlein mit
der Kreuzigungsgruppe als Symbol unserer Identität und unseres bei der „Grünangerlkapelle“
Glaubens.
Dieses Kleinod steht unter einem besonderen Schutz. Der allseits MÜNSTER - Am 12. Dezember 2010 konnte Obm. und Olt. Josef
geschätzte EHptm. Anton Seewald hat es sich seit vielen Jahrezehnten Zeindl die Teilnehmer, darunter viele Kinder, bei leichtem Schneefall
zur Lebensaufgabe gemacht, das Kalvarienkirchlein zu beschützen.
Die Schützen und Marketenderinnen mit ihrem Hptm. Johann Schmol-

Bei der „Grünangerlkapelle“: Pf. Marek Ciesielski, Lt. Mag. Franz Mair, Obm.
Josef Zeindl, Hptm. Erich Wohlfahrtstätter, JS-Betr. Gerhard Schmidhofer, sei-
Ein wunderschöner Platz zur Besinnung: Das Kalvarienkirchlein in Mieders. ne Gattin Gabi und die Jungschützen mit Fackeln.
Nr. 1/2011 29

zum Gang auf dem Besinnungsweg zur „Grünangerlkapelle“ herzlich


willkommen heißen. Pfarrer Marek Ciesielski, der Schülerchor mit VOL
Renate Ledermair, die fünf Bläser der BMSK Münster, die Jungschüt-
zen, die Marketenderinnen und viele Schützenkameraden nahmen
daran teil.
Nach der besinnlichen Stunde bedankte sich Pfarrer Marek bei den
Mitgestaltern und bei allen Schützenkameraden, anschließend gab's
zum „Aufwärmen“ heiße Getränke und „Weihnachtskekse“.

Fahne der Schützenkompanie


Buchenstein geweiht
LA PLIÈ DA FODOM/BUCHENSTEIN PFARRE - Vier Jahre nach ih-
rer Wiedergründung hat die Schützenkompanie Buchenstein durch die
Die heutige „Bäck-Bäuerin“ als Fahnenpatin - ebenso wie ihre Vorgängerin
Anschaffung einer neuen Kompaniefahne einen weiteren Meilenstein vor 110 Jahren.
in ihrer Vereinsgeschichte erreicht.
Pfarrer Don Vito de Vido nahm am 21. November 2010 auf dem Beatrix Schwingshackl, verheiratete Zingerle, aus traditionellen Grün-
Hauptplatz in La Pliè die Segnung vor, wobei er in seiner Ansprache den und aus der Liebe zum Hof und zur Heimat bereit, als Fahnenpa-
an die Einmaligkeit der Geschichte Buchensteins erinnerte und dazu tin zu fungieren.
aufrief, sich in diesem Grenzgebiet stets der Tiroler Wurzeln bewusst Der Festgottesdienst wurde von Pfarrer Anton Steiner zelebriert,
zu sein. „Ohne musikalisch umrahmt von der Musikkapelle Antholz-Mittertal. Dabei
diese tiefgreifen- ging er in seiner Predigt auf das Schützenwesen ein und lobte die
den Wurzeln ver- Aktivitäten und den Einsatz der gemeindeübergreifenden Schützen-
liere Bu-chenstein kompanie Rasen-Antholz. Olang stellte die Ehrenkompanie, Bgm. Her-
seine Identität und bert Berger, Bez.-Mjr. Heinrich Seyr und LKdt.-Stv. Josef Kirchler hie-
falle wie ein Baum ßen die 15 Fahnenabordnungen und alle Schützen herzlich willkom-
ohne Halt zu Bo- men. In der Festansprache ging Mjr. Efrem Oberlechner auf verschie-
den“. Schnee und dene volkstumspolitische Themen ein. Vor allem kritisierte er die An-
Kälte hielten auch biederung einiger Süd-Tiroler Politiker an den italienischen Staat, in-
zahlreiche Zaun- dem seinerzeit enteignete Grundstücke durch Wohnungen für italieni-
gäste nicht davon sche Militärangehörige zurückgekauft werden. Er sagte, dass es an der
ab, an der Feier Zeit sei, nicht nur an der Autonomie festzuhalten, sondern die volle
teilzunehmen. Unabhängigkeit vom Staat Italien einzufordern.
Die Fahne ist Neben rund 150 Schützen waren als Ehrengäste die LAbg. Eva
der alten Kompa- Klotz, Pius Leitner und Maria Hochgruber zur Feier nach Antholz-
niefahne, von der Mittertal gekommen.
es nur einige ver-
gilbte Fotos gibt,
nachempfunden.
Restaurierung des Kriegerdenkmals
Der Kunststickerei SCHNANN - Die Schützenkompanie Schnann hat den Beschluss
Jaeschke und gefasst, das Krieger-
Zwislperger in En- denkmal renovieren
gelsberg ist es ge- zu lassen und nach
lungen, ein zeitge- Rücksprache mit dem
Die neue Fahne wird den Ausrückungen der Kompanie mäßes Werk zu
eine besondere Würde verleihen. Bundesdenkmalamt
schaffen. wurden von Claudia
Eine zweite, offizielle Fahnenweihe wird anlässlich der Wieder- Theiner aus Pettneu
gründungsfeier am 4. September 2011 stattfinden. An dieser Stelle die Schrift erneuert,
„Danke“ all jenen, die den Ankauf der Fahne durch ihre finanzielle von Martin Schwin-
Unterstützung möglich gemacht haben: Der Gemeinde Buchenstein, bacher aus Pfunds die
dem Südtiroler Schützenbund, den Schützenkameraden verschiedener Christus-Büste reno-
Kompanien und privaten Gönnern. viert und der Adler
auf dem Denmal wur-
Alte Fahne wurde restauriert de gereinigt.
Am 6. November
wurde der Soldaten
RASEN-ANTHOLZ - Bei widrigen Wetterverhältnissen fand die
des I. und II. Weltkrie-
Weihe der restaurierten Veteranenfahne statt. Sie erinnert an das Hei-
ges mit einer hl. Messe
matbewusstsein der Tiroler, so steht auf der Fahne der Leitspruch „Für
gedacht und dabei
Gott, Kaiser und Vaterland! Das geloben wir aufs Neue: Jesu Herz dir
ewge Treue!“.
Das renovierte Denkmal
Die Fahne wurde erstmals vor 110 Jahren gesegnet. So wie auch für die Gefallenen der
damals die „Bäck-Bäuerin“ in Antholz-Niedertal, Walburga Steiner, beiden Weltkriege strahlt
Fahnenpatin war, erklärte sich auch die heutige „Bäck-Bäuerin“ in neuem Glanz.
30 Nr. 1/2011

konnte das erneuerte Kriegerdenkmal von Hr. Pfarrer Augustin feier- scheibe verewigen, das waren der 1. Albert Platter (Telfs, 5,46 Teiler),
lich gesegnet werden. 2. Markus Hauser (Wildermieming, 12,98 Teiler) und 3. Martin Stadler
(Telfs, 13,13 Teiler). Der echte „Laterntrager“ des Schleicherlaufens,
Klaus Heigl, konnte ebenfalls einen Schuss auf die Scheibe abgeben.
50-Jahr-Feier in Tartsch Für die passende musikalische Umrahmung der Preisverteilung sorgte
stilgerecht die Schweglergruppe der Schützenkompanie.
TARTSCH - Die Gründung der Kompanie Tartsch erfolgte am 8.
Dezember 1959. Maßgeblich daran beteiligt waren vor allem Viktor
Steck, der langjährige Hptm., der damalige Kurat Ignaz Stocker und der Spenden der Radfelder Schützen
Fraktionsvorsteher Anton Hellrigl. Am Tag der Gründung hatte die
Kompanie 36 Mitglieder. RADFELD - Schon seit mehr als 20 Jahren führt die Schützenkom-
panie Radfeld ein Sozialkonto, das aus den jährlichen Einnahmen des
„Bricciusmarktes“ gespeist wird.
Das ganze Jahr über, aber besonders zu Weihnachten, wird aus die-
sem Topf bei überraschend auftretenden Sozialfällen oder an Einrich-
tungen, die sich der Sozialarbeit verschrieben haben, geholfen.
Drei Radfelder Familien erhielten zu Weihnachten Zuwendungen,
um ihnen das große Fest ein wenig zu verschönern.
Zudem wurden an die Sonderschule Brixlegg und an den Sozial-
sprengel größere Geldbeträge übergeben. Damit soll einerseits die Ar-
beit dieser Einrichtungen gewürdigt werden und andererseits geben
diese Spenden beiden Organisationen die Möglichkeit, Anschaffungen
zu tätigen bzw. Schulprojekte zu verwirklichen.
Die Übergabe fand im Rahmen der „Radfelder Schützenweihnacht“
In Begleitung von Bgm. Mag. Ulrich Veith und mehreren Ehrengä- statt, die am 18. Dezember 2010 in der Radfelder Kirche stattfand.
sten begaben sich alle in die Pfarrkirche, wo Dekan Stefan Heinz einen Dir. Renate Reisigl von der Sonderschule und Hannes Moser vom
Dankgottesdienst feierte, der vom Kirchenchor Tartsch mitgestaltet Sozialsprengel nahmen die Spenden mit Dank und großer Freude ent-
wurde. Vor dem Altar waren 25 Kerzen zum Gedenken an verstorbene gegen. Bisher konnten die Schützen an die E 40.000,– aus diesem
Kompaniemitglieder entzündet worden. Anschließend fand in Latsch Konto spenden.
die weltliche Feier statt. Hptm. Konrad Nischler begrüßte alle Ehrengä-
ste, darunter den Bez.-Mjr.-Stv. Walter Steck. Er hielt eine kurze Rück-
schau auf die Entstehung der Kompanie und berichtete über die Tätig- Dank an langjährige Förderer
keiten der letzten zehn Jahre. (Langjährigkeitsehrungen siehe letzte
Seite!) Seit der Gründung im Jahre 1988 hält die Familie Achleitner den
Radfelder Schützen die Treue als Gönner und Förderer.

Preisverteilung zur Jahresscheibe


TELFS - Die Jahresscheibe 2010 der Schützenkompanie Telfs ist der
Telfer Fasnacht gewidmet und zeigt deshalb eine ihrer Symbolfiguren,
den „Laterntrager“.
Auf diese Jahresscheibe konnte symbolisch das ganze Jahr an den
Öffnungstagen des Schützenheimes am Schießstand geschossen wer-
den. Die besten 30 SchützInnen konnten sich bei der Preisverteilung
selbst einen der vielen Sachpreise aussuchen, für deren Beschaffung
vor allem Schützenheimwirtin Renate Grillhösl tätig war.
Jene SchützInnen, die einen Teiler unter 100 erreichten, erhielten
zudem noch eine Miniaturausgabe der Scheibe auf Holz mit Trefferan-
gabe. Die besten drei konnten sich mit einem Schuss auf die Original-

EHptm. Erich Laiminger und Hptm. Christian Kern überreichen das Geschenk
an Marianne und Franz Achleitner.

Im Rahmen des „Bricciusmarktes“ erhielten Marianne und Franz


Achleitner das „Schützenbuch“ überreicht, das von Ortschronist Ing.
Horst Duftner zum 20-Jahr-Jubiläum der Radfelder Schützenkompanie
gestaltet wurde.

Aufruf
Siegfried Steger ist auf der Suche der Namen und Adressen jener
Schützen, welche im Jahre 1984 die Dornenkrone beim großen Lan-
desfestzug in Innsbruck getragen haben. Die Träger mögen sich
möglichst bald im Bundesbüro des SSB melden, Tel. 0471 974078.
Die Jahresscheibe der Kompanie Telfs: Schießwart Josef Grimm, Albert Platter, Besten Dank im Voraus.
Markus Hauser, Klaus Heigl, Martin Stadler sowie Hptm. Franz Grillhösl (v.l.).
Nr. 1/2011 31

te um das Tiroler Schützenwesen und seine 30-jährige Hauptmanntä-


Schützenjahrtage - Gedenkfeiern tigkeit die „Goldene Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schüt-
zenkompanien“ verliehen.
Die beiden Bürgermeister von Kematen und Unterperfuß würdigten
BIRGITZ - Am Seelensonntag gedachte die Kompanie Birgitz wie die Leistung von Hptm. Ostermann für das Vereinsleben und überreich-
jedes Jahr ihrer verstorbenen Kameraden mit einer hl. Messe und an- ten als Danke der Gemeinde Kematen eine Figur des Hl. Sebastian, dem
schließender Ehrung der Gefallenen beider Kriege. Schutzpatron der Schützen.
Im Namen des Baons „Sonnenburg“ bedankte sich Toni Pertl und
die Kompanie ernannte Herbert Ostermann unter emotionalem Beifall
zum Ehrenhauptmann. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Olt.
Dietmar Ostermann zum neuen Hptm. einstimmig gewählt. Für seine
Verdienste um das Kemater Schützenwesen wurde Karl Lang zum Eh-
renmitglied ernannt (Langjährige siehe letzte Seite!).

LATZFONS - Am 14. November fand die traditionelle Martinifeier


der Kompanie Latzfons im Beisein von LKdt. Mjr. Paul Bacher und
Bez.-Mjr. Sepp Kaser statt, die im Anschluss an die letzte Dreifaltig-
keitsbruderschafts-Prozession des Jahres im Vereinssaal abgehalten
wurde.

Der Ausschuss der Kompanie Birgitz mit dem Bgm. (v.l.): Fhr. Isidor Kirchmair,
Bekleidungswart Stefan Saurer, Kassier Harrie Bol, Schriftführer und Olt. An-
dreas Kirchmair, Obm. Herbert Jordan, Bgm. Alois Oberdanner, Hptm. Hans
Hosp, Lt. und Waffenmeister Walter Zenleser, Oj. Stefan Pirchner, JS-Betr.
Markus Koman

Im Anschluss daran fand heuer erstmals im Schützenlokal die Jah-


reshauptversammlung mit Neuwahlen statt, bei denen der Ausschuss
unter Hptm. Hans Hosp und Obm. Herbert Jordan einstimmig bestätigt
wurde. Einzig in der Funktion des Olt. löste Andreas Kirchmair Hans
Ehrung bei der Kompanie Latzfons (v.l.): LKdt. Mjr. Paul Bacher, Bgm. Maria
Peter Peimpolt ab, welcher seine Funktion als Offizier niederlegte. Gasser Fink, Hptm. Martin Pfattner mit Frau Paula, Mark. Barbara Rauter,
EFhr. Jakob Unterthiner und Jakob Schrott mit Frau Rosa.
KEMATEN - Nach der Gedenkmesse und der Kranzniederlegung am
Kriegerdenkmal konnte Hptm. Herbert Ostermann bei der Jahreshaupt- Nach dem Mittagessen wurden langjährige Mitglieder geehrt (siehe
versammlung neben Baon-Kdt. Mjr. LAbg. Toni Pertl und den beiden letzte Seite!). Mit Hannes Helfer, Manuel Engl, Helmut Thaler und
Bgm. von Kematen und Unterperfuß Rudolf Häusler und Martin Norz Robert Unterthiner wurden vier neue Mitglieder aufgenommen.
die Ehrenmitglieder und EhrenkranzträgerInnen begrüßen.
Nach dem Tätigkeitsbericht, unter anderem die erfolgreiche Durch- MERAN - Die Schützen aus dem Burggrafenamt haben es sich zur
führung des 57. Bataillonsschützenfestes „Sonnenburg“ mit 1.200 teil- Aufgabe gemacht, die Feier für die Gefallenen am Meraner Soldaten-
nehmenden Schützen und fünf Musikkapellen, legte Herbert Oster- friedhof am Seelensonntag mitzugestalten. Dem Aufruf des Vereins zur
mann nach 30 Jahren als Hptm. seine Tätigkeit zurück. Pflege des Deutsch-Österreichisch-Ungarischen Soldatenfriedhofs fol-
Im April 2010 wurde Herbert Ostermann bei der Bundesversamm- gend, stellte die Kompanie Meran wieder die Ehrenformation.
lung des BTSK als erstem Kemater Schützen für seine großen Verdiens- Altdekan Albert Schönthaler zelebrierte den Gedenkgottesdienst
und erinnerte in seiner Predigt an die tägliche Aufgabe aller zur Erhal-
tung eines dauerhaften Friedens. „Der Friede kann verschiedene Ge-
sichter haben - daher sollte es jedermanns Anliegen sein, auch am
politischen und sozialen Frieden mitzuwirken“.

Olt. Stefan Lang, Alois Lang und Hans Mair (50 Jahre Mitgliedschaft), Hptm.
Dietmar Ostermann, Bgm. Rudolf Häusler, EHptm. Herbert Ostermann, Bgm. Die Schützen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Feier auf dem Meraner
Martin Norz, Ehrenmitglied Karl Lang, Mjr. Toni Pertl. Soldatenfriedhof mitzugestalten.
32 Nr. 1/2011

Als gemischte Formation beeindruckten die Kompanien Meran und Wilten beim 51. Jahrtag der Wiedergründung Theaterplatz in Meran.

Im Anschluss an die Messefeier, gestaltet von der MK St. Pankraz durchgeführt: Hptm. Hans Moser, Obm. Hans Moser, Olt. Martin Tha-
und dem MGV Meran, begrüßte Herbert Tschimben die vielen Gäste, ler, Lt. Gerhard Haas, Schriftführer Hans Schlager, Kassier Mario Lair,
die Fahnenabordnungen und die angereiste Gruppe aus Freising (Bay- Kassier-Stv. Gerhard Haas, Fhr. Norbert Fritz und Rudolf Lechleitner,
ern) des Bundeswehrsozialwerks. Waffenmeister Willi Hass, Zeugwart Martin Thaler, Chronist Ralf Hei-
Bgm. Günther Januth erinnerte in seiner Ansprache an die vielen seler.
Opfer und an die großen Wunden, die beide Weltkriege verursacht und
viel Leiden in die Familien gebracht haben. Unser Land hat seit weit RUM - Am 24. Oktober feierte die Kompanie Rum ihren Schützen-
über 60 Jahren keinen Krieg mehr erlebt - wir sollten daher alle daran jahrtag mit der hl. Messe, die durch die Bundesmusikkapelle Rum mu-
arbeiten, diesen Frieden zu erhalten und auszubauen, dies sind wir den sikalisch gestaltet wurde. Im Anschluss wurde eine Ehrensalve für die
Opfern der vergangenen Kriege und unseren Kindern schuldig. verstorbenen Schützenkameraden geschossen und ein Kranz am Fried-
hofskreuz niedergelegt.
MERAN - Die Kompanie Meran feierte am 12. Dezember 2010 den Nach dem Schwur auf die Schützenfahne wurden Lukas Minatti,
51. Jahrtag ihrer Wiedergründung mit einem Festgottesdienst in der Anton Minatti, Markus Moser und Wolfgang Stöckl feierlich bei den
Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, der von Schützenkurat P. Martin Steiner Rumer Schützen
OT zelebriert wurde. Höhepunkt war dabei die Segnung der restaurier- aufgenommen.
ten „Andreas-Hofer-Fahne“ aus dem Jahre 1979 im Beisein der Fah- Danach wurde
nenpatin Ehrentraud Eisenkeil. Bgm. Edgar Kopp
Beim anschließenden Festakt am Theaterplatz folgte eine Ehrensal- mit einer Ehren-
ve der gemischten Formation (Meraner und Wiltener Schützen) im salve für die Mit-
Gedenken an jene, die ihr Leben für die Einheit Tirols geopfert haben. hilfe der Gemein-
Mit dem Abspielen der Tiroler Landeshymne endete die Feier. de bei der Restau-
Nach dem Mittagessen im Nikolaussaal ging Hptm. Renato des Do- rierung der neu
rides auf die Tätigkeiten der Meraner Schützen näher ein. Dabei wur- gefassten Weg-
den fünf Schützen für ihre langjährige Treue zur Kompanie geehrt kreuze gedankt.
(siehe letzte Seite!). Beispielgebend für alle wurden die fleißigsten Danke auch allen
Kompaniemitglieder Christian Minonne, Lukas Prezzi, Michael Randi- anderen Mitwir-
ch, Lucia Nardelli, Maria Rinner, Sarah Anstein und Johanna Schwarz kenden bei den
gelobt und beschenkt. Restaurierungsar-
Erstmals seit dem Abzug Österreichischer Truppen im Jahre 1918 beiten.
nahm eine Vertretung des jetzigen Österreichischen Bundesheeres in Höhepunkt war
Uniform und mit Standarte teil. die Ehrung für 60
Jahre Mitglied-
OBERHOFEN - Die Kompanie Oberhofen hat am Seelensonntag ih- schaft bei den Ru- Danke an Bgm. Edgar Kopp für die Unterstütung der
re Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen mit folgendem Ergebnis mer Schützen für Gemeinde bei der Renovierung der Wegkreuze.
Nr. 1/2011 33

lobt und willkommen geheißen. Martin Hoppichler wurde zum Ptf.,


Hannes Erler zum Uj. und Josef Gabl zum Zgf. befördert.
Beim Schnurschießen konnte Ptf. Gerhard Niederhauser heuer zum
12. Mal Gold und auch den 1. Platz in der Bezirkswertung der Allgem.
Klasse und Zgf. Engelbert Erler den 1. Platz bei den Senioren 3 sowie
das beste Bezirksgesamtergebnis erreichen.

Seit 20 Jahren Standartenbegleitung und 60 Jahre Mitglied der Kompanie:


EOlt. Georg Schreiner mit Hptm. Martin Lechner, BGf.-Stv. Mjr. Walter Flory
(v.l.) und dem zweiten Standartenbegleiter Olt. Werner Margreiter von der
Kompanie Wilten.

den EOlt. Georg Schreiner (vulgo „Bachler Schorsch“, siehe letzte Sei-
te!) der auch bereits seit 20 Jahren verlässlicher FLt. bei der Bundes-
standarte des BTSK ist.
Angelobung bei den „Senseler“ Schützen in Volders: Hptm. Rathgeber, Josef
Mair, Hannes Hölzl, Alexander Steinlechner, Fhr. Frischmann.
SAND i TAUFERS - Die Kompanie Taufers i. Pustertal und 16 Fah-
nenabordnungen des Bezirkes trafen sich am Seelensonntag zur Gefal-
Die Partisaner von Volders unter Hptm. Karl Harb unterstützen
lenengedenkfeier.
schon jahrelang die Aktion „Essen auf Rädern“, indem sie an Samsta-
gen sowie Sonn- und Feiertagen das Mittagessen an betagte Mitbüge-
rInnen ausführen. Bgm. Max Harb bedankte sich dafür und für die
Mithilfe bei der Kirchenrenovierung und der Organisation der Walder-
messe, die dieses Jahr ein sehr schöner Rahmen für die Verabschie-
dung von Pfarrer Anton Steiner war.

ST. VEIT i. DEF. - Im Zuge des Gerätehaus-Neubaues für die Freiw.


Feuerwehr wurde auch ein Vereinslokal für die Kompanie miteinbezo-
gen und konnte im Frühjahr 2010 eingerichtet werden.

Kranzniederlegung durch Bez.-Mjr. Heinrich Seyr und EMjr. Adalbert Jordan.

Im Anschluss an den Gottesdienst erfolgte die Gedenkrede durch


EMjr. Dr. Adalbert Jordan. Er umriss unter anderem die Geschichte von
den Freiheitskämpfen bis in unsere Zeit, besondere Erwähnung fand
der ehemalige Hptm. der Asslinger Sturmkompanie Anton Warscher,
der in Sand in Taufers am 10. Jänner 1810 hingerichtet wurde. Weiters
wurde der Gefallenen der Weltkriege und der Freiheitskämpfer der
60er Jahre gedacht. Die Rolle der Hinterbliebenen, besonders der Frau-
en wurde anerkennend erwähnt. Es folgte der Aufruf, dass Frieden im
Kleinen anfange, im alltäglichen Miteinander. Die Geehrten mit den Gratulanten (1. Reihe, v.l.): Anton Stemberger, EHptm.
Nach der Ehrensalve wurde unter den Klängen des Liedes vom „Gu- Hans Fuetsch, Leo Mellitzer, Alois Ortner (2. Reihe): Obm. Franz Tegischer,
ten Kameraden“ ein Kranz niedergelegt und vom Chor das Andreas- Baon-Kdt. Klaus Riepler, Hptm. Andreas Veiter, Bgm. Vitus Monitzer
Hofer-Lied angestimmt. Mit der Landeshymne wurde die Gedenkfeier
beendet. Die Kosten für die Einrichtung übernahm die Kompanie. An dieser
Stelle „Danke“ der Gemeindeführung, allen Spendern, Firmen und In-
VOLDERS - Wie viele Tiroler Kompanien begingen auch die „Sense- stitutionen, welche das Vorhaben unterstützt haben. Ein besonderer
ler Schützen“ die Kriegergedenkfeier am Kirchplatz mit der hl. Messe Dank gilt auch den Kameraden, die an die einhundert Stunden Ar-
und anschließend ihren Schützenjahrtag. Am Nachmittag wurde auch beitsleistung gratis erbracht haben.
der Gefallenen am „Tummelplatz“ gedacht. Erfreulich war auch, dass im Frühjahr neun Mitglieder der Kompa-
Bei der Jahreshauptversammlung begrüßte Hptm. Rathgeber zahl- nie beigetreten sind.
reiche Ehrengäste, gab einen Rückblick auf das Schützenjahr und
konnte einige Auszeichnungen und Ehrungen vornehmen (siehe letzte VÖLLAN - Am 7. November fand in Völlan die Gedenkfeier für die
Seite!). Für ihre Verdienste als Marketenderin wurde Martina Erler mit Gefallenen beider Weltkriege statt.
dem Marketenderinnen-Verdienstzeichen ausgezeichnet. Die „Bronze- Im Sommer haben die Völlaner Schützen - als eigener Zug der
ne Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien“ er- Schützenkompanie „Franz Höfler“ Lana - die Aufgaben der Ortsgruppe
hielt Zgf. Erwin Niederhauser. Drei neue Kameraden, Hannes Hölzl, des Südtiroler Kriegsopfer- und Kameradenverbandes übernommen,
Josef Mair und Alexander Steinlechner, wurden auf die Fahne ange- das örtliche Gefallenendenkmal zu pflegen, den ehemaligen Front-
34 Nr. 1/2011

kämpfern im Ab- Angelobt wurden Christopher Kruk, Clemens Breito und Mario Tho-
lebensfall das maset, Zgf. Walter Sturm erhielt die „Bronzene Verdienstmedaille des
letzte Geleit zu BTSK“, Zgf. Josef Auer und Uj. Manfred Mohn die „Silberne Verdienst-
geben und an Ge- medaille“ der Kompanie. Oj. Anton Altmann, Oj. Rudolf Ellinger, Zgf.
denktagen die Otto Gartelgruber und Oj. Walter Lintner wurden mit dem „Silbernen
Kranzniederle- Bataillon-Verdienstkreuz“, die Marketenderin Renate Schachner mit
gung am Gefalle- dem „Marketenderinnen-Verdienstzeichen des BTSK“, Uj. Markus Mair
nendenkmal zu mit dem „Ehrenzeichen der Tiroler Jungschützen in Bronze“ und Lt.
übernehmen. Stanis Jaworek mit der „Goldene Verdienst-Medaille der Kompanie“
Zu den Klän- ausgezeichnet. Lt. Peter Huber wurde zum „Ehrenmitglied“ ernannt.
gen des „Guten Dem ehemaligen Obm., Hannes Federer, wurde für seine langjährige
Kameraden“ sowie Tätigkeit als Obmann und Schriftführer von Hptm. Herbert Reiter gro-
einer Ehrensalve ßer Dank ausgesprochen. Die 39. Jahreshauptversammlung endete mit
der Schützenkom- dem Lied „Es lebt der Schütze froh und frei“.
panie Lana, die zu
diesem Anlass in
Kompaniestärke
angetreten war,
endete diese wür-
dige Feier.

Patrick Lochmann, Simon Kofler, Hannes Lochmann WÖRGL -


und Roman Kofler (v.l.) nach der Kranzniederlegung.
Ebenfalls am See-
lensonntag fand
in Wörgl die 39. Jahreshauptversammlung der „Sepp Innerkofler“
Standschützenkompanie mit Neuwahlen, Angelobungen und zahlrei-
chen Ehrungen statt.
Einen Generationenwechsel gab es mit Obm. Manfred Schachner,
Hptm. Herbert Reiter, Olt. Johann Mauracher und Lt. Stanis Jaworek Neuwahlen in Wörgl: Olt. Johann Mauracher, Obm. Manfred Schachner,
wurden in ihrer Funktion von der Kompanie bestätigt. Hptm. Herbert Reiter, Lt. Stanis Jaworek (v.l.) (Foto: Spielbichler)

Vorankündigung: 22. Alpenregionstreffen am 2. und 3. Juni 2012 in Vielgereuth/Folgaria (Welschtirol).

Anton Angerer und


Wir gedenken unserer Verstorbenen Florin Renner
zum OLt. gewählt und später zum
Fahnenpatin Frieda Walter EOLt. Othmar Stecher EOLt. ernannt. LAAS - Die Kompanie „Major
In seiner über 50-jährigen Tä- Franz Muther“ Laas trauert um
GALTÜR - Am 12. Oktober GALTÜR - Die Schützenkom- tigkeit war er immer ein Vorbild zwei Schützenkameraden.
2010 verstarb die langjährige panie Galtür trauert um ihren Ka- in der Kompanie.
Fahnenpatin Frieda Walter. meraden EOLt. Othmar Stecher, Unter großer Anteilnahme der
Die Schützenkompanie beglei- den am 6. November 2010 im Al- Bevölkerung begleiteten ihn die
tete sie am 14. Oktober zur letz- ter von 86 Jahren Gott der Herr Galtürer Schützen, sowie sämtli-
ten Ruhe. Es war ihr immer ein zu sich heimgeholt hat. che Fahnenabordnungen der Tal-
Anliegen, dass in ihrer Kompanie schaft und hohe Offiziere des
gute Kameradschaft bestand. Mit Viertels Oberland auf seinem
großer Dankbarkeit einer Ehren- letzten Weg und erwiesen ihrem
salve und dem Fahnengruß er- Kameraden mit einer Ehrensalve
wies die Kompanie ihr die letzte und dem Fahnengruß die letzte
Ehre. Ehre.

Karl Auer
GOLDRAIN - Am 15. Septem- Anton Angerer †
ber 2010 ist Kamerad Karl Auer,
einstmals Mitglied der Kompanie Innerhalb kürzester Zeit ver-
Latsch, im Alter von 92 Jahren, starben nach längerer Krankheit
verstorben. die Gründungsmitglieder Anton
EOlt. Othmar Stecher †
Als sich im Jahre 1969 aus Angerer am 8. Mai mit 82 Jahren
dem Zug Goldrain eine eigen- und Florin Renner am 29. Mai
„Otti“ war viele Jahre Kassier ständige Kompanie formierte, trat 2010 mit 76 Jahren. Florian war
und Schriftführer der Kompanie, er dieser bei. Karl hat 40 Jahre Gründungs-Fhr. der Kompanie
einige Zeit auch Talkommandant lang als Schütze fleißig in der Laas von 1981 bis 1996 und 2.
Fahnenpatin Frieda Walter † der Talschaft Paznaun. Er wurde Kompanie mitgearbeitet. Fhr. von 1996 bis 1999. Die Ka-
Nr. 1/2011 35

1916 in Naturns geboren und Baon-Kuraten des Iseltales und es war ein Schock ohnegleichen
trat 1972 der Kompanie als akti- Kaplan des Altenheimes Matrei - nicht nur für uns - als wir er-
ves Mitglied bei. Die Kompanie Pfarrer Johann Huber, der im 61. fuhren, dass unsere Marketende-
begleitete Martin auf seinem Lebensjahr verstorben war. rin Elisabeth, die am Tag zuvor
letzten irdischen Weg und verab- Von 1980 bis 1986 war er noch so fröhlich mit uns gefeiert
schiedete sich vor seinem offe- Schützenkurat der Kompanie hat, beim Zugunglück bei Latsch
nen Grab. Matrei und wurde 1984 mit der im Alter von nur 21 Jahren ihr
„Silbernen Verdienstmedaille des junges Leben verlor. Elisabeth
Georg Thaler-Glanger BTSK“ ausgezeichnet. war seit 2001 Mitglied der Schüt-
Von 1986 bis 1994 war Jonny zenkompanie Tartsch. Wir wer-
NEUSTIFT b. BRIXEN - Am in den Pfarren Götzens, Sellrain den Elisabeth als lebensfrohe
23. April 2010 verstarb in Neu- und Fügen sowie als „Pfarradmi- Freundin und Marketenderin in
stift Georg Thaler - „Glanger- nistrator“ von Gaimberg und dankbarer Erinnerung behalten.
Fhr. Florin Renner † Bauer“. Thurn tätig und kehrte als „Ka-
plan in der Alten- und Kranken- EFhr. Toni Mair
meraden begleiteten sie auf ih- seelsorge“ nach Matrei zurück.
rem letzten Weg und verabschie- Jonny übernahm 1997 bei der VÖLS - Unser langjähriger
deten sich mit einer Ehrensalve. Baon-Versammlung in Prägraten Fhr. Toni Mair verstarb am 26.
das Amt des Kuraten des Schüt- November 2010 nach langem
Ludwig Mai zenbataillons Oberes Iseltal. Da- Leiden im 71. Lebensjahr.
bei warnte er, dass er nicht mehr
MÜNSTER - Eine große Trau- so pflegeleicht sei wie früher. Er
ergemeinde, darunter die örtliche macht sich gewisse Sorgen um
Schützenkompanie, erwies Lud- das Schützenwesen.
wig Mai am 11. Dezember 2010 Wir hatten in Jonny einen
die letzte Ehre. hervorragenden Kuraten, der oh-
Nach der Ehrensalve über ne Schonung immer sagte, was
Georg Thaler † er dachte. Seine Predigten bei
den Bat. Festen waren „kurz,
Der „Glanger Jörgl“ war prägnant und aussagekräftig“.
Gründungsmitglied der Kompa-
nie Neustift. Für seine Verdienste Elisabeth Peer
in der Kompanie wurde er 2003
zum Ehrenmitglied ernannt. Er TARTSCH – Der Tag nach der
war auch in verschiedenen poli- 50-Jahr-Feier der Schützenkom-
tischen und bäuerlichen Organi- panie Tartsch, der 12. April 2010
sationen sowie in Genossen- zeigte uns, wie nahe Freude und EFhr. Toni Mair †
schaften und Vereinen ehren- Trauer beieinander sind. Es
amtlich tätig. Es ist uns Schützen herrschte Fassungslosigkeit und
ein Anliegen, ihm für seine Ver- Toni war seit 1963 Mitglied
dienste um unsere Heimat Tirol der Kompanie und wurde 1970
Ludwig Mai † herzlich zu danken. zum Fhr. gewählt und führte mit
Stolz und Freude diese Aufgabe
dem offene Grab, dem letzten 24 Jahre aus. 1994 wurde er zum
Gruß mit der Fahne und der
Baon-Kurat
EFhr. ernannt.
Kranzniederlegung, bedankte Johann „Jonny“ Huber Seine Schützenkameraden
sich Hptm. Erich Wohlfahrtstät- verabschiedeten sich mit einer
ter beim verstorbenen Kamera- STRASSEN - Am 13. Novem- Salve vor dem offenen Grab.
den „Moi Luggei“, der 1957 der ber 2010 verabschiedete sich ei- Beim Lied vom „Guten Kamera-
wiedergegründeten Kompanie ne große Trauergemeinde vom den“ senkten sich die Fahnen der
beitrat und bis 1997 immer fleis- Schützen, Feuerwehr und Kaiser-
sig als Gewehrschütze ausrückte jäger über seinen Sarg.
und bis zu seinem überraschen-
den Tod am 8. Dezember 2010 Mark. Elisabeth Peer † EMjr. Karl Pertl
den Verein immer eifrig unter-
stützte.
Wir bitten um Verständnis, wenn aus Platzgründen Artikel
Martin Lamprecht sinngemäß gekürzt oder erst in einer nächsten Ausgabe ab-
gedruckt werden können.
NATURNS - Unser Kamerad
und Ehrenmitglied Martin Lam- Bei Scans oder digitalen Bildern bitte darauf achten, dass
precht ist am 16. November 2010 diese mit möglichst hoher Auflösung geschickt werden.
im Alter von 94 Jahren von uns Analoge Fotos können auf Wunsch wieder zurückgeschickt
gegangen. werden. Danke für die Mitarbeit - Die Redaktion!
Martin wurde am 4. März Baon-Kurat „Jonny“ Huber †
36 Nr. 1/2011

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:


Birgitz: Peter Nagl jun. (25 J.); Andreas Lechner (15 J.)
Brixen: EHptm. Erich Acherer, EHptm. Gerold Tinkhauser, EOlt. Klaus Wilhelm, ELt. Johann Brugger, ELt. Robert Ellecosta (50 J.); Lt.
Florian Astner, Philip Ruepp (15 J.)
Bruneck: EHptm. Johann Unterfrauner, Richard Piock (50 J.); Olt. Johann Winding (15 J.)
Ehrwald: Zgf. Johann Schöpf (50 J.); Ptf. Arno Zopperitsch (25 J.); Ptf. Anton Fuchs (15 J.)
Jenesien: Hptm. Christian Taferner, FLt. Dieter Egger, Fhr. Manfred Plattner, Peter Egger, Josef Pircher (15 J.)
Kappl: Oj. Alois Ladner (50 J.); Uj. Gerald Zangerle (25 J.); Ptf. Josef Stark (15 J.)
Kematen: Alois Lang jun., Hans Mair (50 J.)
Lana: Konrad Mairhofer (25 J.); Brigitte Hofer (10 J.)
Latzfons: EFhr. Jakob Unterthiner, Jakob Braun (60 J.)
Meran: Peter Klotz (50 J.); Josef Kofler, Alois Mayr (25 J.); Rudi Folie (20 J.), Konrad Schwarz (15 J.)
Mühlwald: Ferdinand Oberhollenzer (40 J.); Hermann Niederbrunner, Lt. Richard Seeber, Helmut Reichegger (15 J.)
Pertisau: Dr. Simon Trentini (50 J.); Oj. Wilfried Strauß (40 J.); Oj. Rainer Hödl, Oj. Herbert Entner (25 J.)
Rum: EOlt. Georg Schreiner (60 J.)
Schenna: Sepp Gufler, Sepp Schwienbacher, Hans Pircher (40 J.); Christian Ainhauser (25 J.)
Schluderns: Dietmar Hauser (15 J.)
St. Veit i. Def.: Peter Monitzer, Alois Ortner, Johann Niederwange (60 J.); Johann Fuetsch, Anton Stemberger (55 J.); Anton Kleinlercher
(40 J.); Leo Mellitzer, Hubert Monitzer, Josef Veiter (25 J.); Rudolf Obkircher, Martin Rieger (15 J.)
Tartsch: Jakob Stocker, Josef Hellrigl, Alois Heinisch (50 J.)
Umhausen: Eberhard Hechenberger (50 J.); Albert Frischmann, Alois Scheiber (40 J.); Michael Dittberner (15 J.)
Volders: Zgf. Herbert Salchner (50 J.); Uj. Josef Gabl (40 J.); Ptf. Hannes Erler (25 J.); Ptf. Martin Hoppichler (15 J.)
„Sepp Innerkofler“ Wörgl: Ptf. Manfred Schachner (15 J.)

Termine 2011
15. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in St. Romedius
19. Februar: Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua
20. Februar: Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran
Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Innsbruck
6. März: Bndesversammlung des WTSB in Trient mit Neuwahlen
12. März: Eröffnung des Berg-Isel-Museums
20. März: Bundesgeneralversammlung des BBGSK in Reichersbeuern
16. April: Franz-Innerhofer-Gedenkfeier in Marling
30. April: Bundesversammlung des SSB in Bozen mit Neuwahlen
8. Mai: Patronatstag in Traunstein
15. Mai: Bundesversammlung des BTSK in Innsbruck mit Neuwahlen
22. Mai: Bezirksfest Bozen in Eppan
Landesjungschützenschießen Eben-Maurach/Achenkirch
29. Mai: Fahnenweihe in Marling
Viertel Unterland - „500 Jahre Landlibell“ in Kufstein
Bataillonsfest Hörtenberg in Polling
„Im Gleichschritt Marsch“ – Parade von
Gebirgsschützenkapellen in Benediktbeuern
3. Juni: Viertel Tirol-Mitte - „500 Jahre Landlibell“ in Aldrans
5. Juni: Bataillonsfest „Sonnenburg“ in Aldrans
Bataillonsfest Stubai in Telfes i. Stubai
11. Juni: Gedenkveranstaltung „50 Jahre Feuernacht“
17. Juni: Viertel Oberland - „500 Jahre Landlibell“
Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


Nummer 1 Bozen, Innsbruck, Kronmetz, Weyarn im Feber 2011 35. Jahrgang

„Tirol Panorama“ wird eröffnet …………… 8

500 Jahre Landlibell …………………………… 10 Das Mussolini-Standbild aus Aluminium (vor und nach der Sprengung) hatte in der Faschistenzeit die
Aufschrift „Dem Genius des Faschismus“ getragen.
Jubiläum für Alt-Bischof Stecher ……… 3
Franz-Höfler-Gedenkfeier ………………… 5 „Wetterleuchten“: Südtirol vor 50 Jahren
500 Jahre Landlibell …………………………10
Die Tiroler Standschützen, unter ihnen Knaben und Greise, hatten Tirol erfolgreich bis zu
Regimenter, Bataillone und Bezirke … 15 Kriegsende 1918 verteidigt. Der Zusammenbruch der Monarchie brachte die Südtiroler trotzdem
Die Seite der Marketenderinnen unter die Fremdherrschaft, die sich unter dem Faschismus zur brutalen Unterdrückung und zur
und Jungschützen …………………………… 17 tödlichen Existenzbedrohung der Volksgruppe verschärfte.
Die ehemaligen Landesverteidiger halfen, den geheimen Deutschunterricht in Kellern, in
Berichte aus Bayern ……………………………19
Bauernstuben und im Wald zu organisieren. Sie brannten die verbotenen Sonnwend- und Herz-
Wir gratulieren ………………………………… 22 Jesu-Feuer ab. Sie leisteten Widerstand gegen die Unterdrückung und Vernichtung des Volks-
Gesamttiroler Schützenchronik ……… 27 tums. Ihr Beispiel prägte die Kinder und Enkel. Das Schützenwesen war zu jener Zeit verboten
und konnte auch im angeblich demokratischen Nachkriegsitalien erst ab 1958 wieder ins Leben
Totengedenken ………………………………… 34 gerufen werden.
Ehrungen für langjährige Treue ……… 36 Am 7. August 1960 fand in Trafoi am Ortler ein Frontkämpfertreffen statt, auf welchem der
Termine 2011 …………………………………… 36 legendäre Kommandant der Hochgebirgskompanie Nr. 30, Hptm. Luis Molterer, zu den alten
Standschützen des I. Weltkrieges und zu den angetretenen jungen Schützen sprach:

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