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Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b.

- 02Z030036

ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


42. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 4 | August 2018 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Gemeinde-
partnerschaften ...
Die Gedenkfeiern Tirols Ende 2018
stellen unter anderem die Zusam-
menarbeit zwischen den Gemeinden
Tirols in den Mittelpunkt eines
Zukunftskongresses. Die Recherche
über gut funktionierende und aktiv
gepflegte Gemeindepartnerschaften,
oft entstanden aus einer Initiative
im Vorfeld des Landesfestumzugs
1984, hat allerdings ein für uns er-
nüchterndes Ergebnis gebracht. Nur
52 Gemeindekooperationen inner-
halb der Europaregion Tirol sind ein
Auftrag für uns Schützen und vor
allem die betroffenen Kompanien,
ihre Gemeindeführungen zu ermun-
tern, eingeschlafene Partnerschaften
zu beleben und neue Partner in allen
drei Landesteilen zu suchen, ....

... meint euer Landeskommandant


Fritz Tiefenthaler

25. Alpenregionstreffen: Teilnahmerekord mit 10.682 Trachtenträgern im Zillertal

AUSSTELLUNG
FÜR DIE FREIHEIT: Völkerverständigung: Die Alpen-
region zu Gast in Mayrhofen
Eröffnung
in Bozen
10
von Thomas Saurer

Fest in Schützenhand war am letzten Maiwochenende die Europagemeinde Mayrhofen: Mit dem
25. Alpenregionstreffen der Schützen konnte das Zillertal knapp 11.000 Trachtenträger aus allen
FEST DER SELIGEN: Tiroler Landesteilen und Bayerns willkommen heißen. Insgesamt wurden rund 20.000 Besucher
Irmengardfeier in gezählt. Die SK Mayrhofen, das Schützenregiment Zillertal und der Bund der Tiroler Schützen-
Frauenwörth kompanien freuten sich über den erfolgreichen Festverlauf. „Wir alle sind stolz darauf. Die harte
15 Arbeit hat sich bezahlt gemacht! Ich danke allen für ihren Beitrag. Es waren drei wunderbare
Festtage!“, konnte OK-Chef und Hauptmann Gerhard Biller seine Freude und Erleichterung
über das Schützenfest der Superlative nicht verbergen.

FEIER IM BAON:
Bundespräsident Alexander Van der Bellen war beeindruckt: „Gerade in einem Jahr mit sehr vie-
100 Jahre len Gedenktagen, an denen wir uns vor allem vieler kriegerischer Ereignisse in unserem Kontinent
Teilung Tirols erinnern, ist so ein farbenfrohes Fest ein wichtiges Symbol des Friedens, der Gemeinsamkeit, der
in Innsbruck Verständigung. Es zeigt durch seine zahllosen Teilnehmer aus der gesamten Alpenregion, dass hier
21 Gemeinsames das oftmals lange Zeit Trennende schon lange und nachhaltig überwunden hat.“
N° 4 | August 2018

2 Aus den LANDESTEILEN …

gezollt, Landeshauptmann Günther Platter


meinte etwa: „In den letzten Jahren haben
sich Selbstbild und Aufgabenbereich der
Schützen stetig weiterentwickelt, ohne dass
die Substanz verloren gegangen wäre. Das ist
schon etwas, auf das man stolz sein kann, das
vorbildlich ist für andere. Mit dieser Haltung
habt ihr euch über die Zeit eures Bestehens zu
einer der wichtigsten Gemeinschaften Tirols
entwickelt. Und ihr seid immer auch eine Ge-
meinschaft gewesen, die über Landesgrenzen
hinaus denkt – und zusammenarbeitet!“ Am
Sonntag konnte LKdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler
als Gesamtkommandierender den Ehrengäs-
ten 10.682 aktive Teilnehmer melden. Die
Ehrenkompanien Weerberg (Tirol), Waakir-
chen (Bayern), Völser Aicha (Südtirol) und
Val de Sol/Rhendena (Welschtirol) beein-
druckten mit exakten Ehrensalven. Salz-
Die Europagemeinde Mayrhofen mit 3.760 der Übergabe und Segnung einer neuen, burgs Erzbischof S.E. Franz Lackner, zu des-
Einwohnern ist als Tourismusdestination gemeinsam geschaffenen Alpenregions- sen Erzbistum bekanntlich auch das Tiroler
einiges gewöhnt – doch die Anforderungen, fahne. Der „Große Österreichische Zapfen- Unterland zählt, feierte mit dem Pfarrer der
die dieses einzigartige Schützenfest von der streich“ mit der Militärmusik Tirol, einem Marktgemeinde Mayrhofen Jürgen Grad-
Zillertaler Gemeinde abverlangte, waren Ehrenzug des Bundesheeres und der SK wohl eine berührende Feldmesse. In seiner
enorm und überstiegen teils die kühnsten Mayrhofen war schließlich der Höhepunkt Predigt hielt er fest: „Alles Lebendige stammt
Erwartungen. Und hier drängt sich der am Vorabend. Zeitig startete der Festtag aus einer Herkunft und geht auf Zukunft hin.
Vergleich zur berüchtigten Mayrhofner am Sonntagmorgen: Um 9.00 Uhr blies Verbände wie Schützen pflegen Tradition,
Steilpiste „Harakiri“ auf – ein Wagnis ging der Bundeshornist zum Landesüblichen deren Aufgabe es ist, gleichsam Mahnmal
die SK Mayrhofen mit der Übernahme des Empfang, der für den Bundespräsidenten zu sein gegen das Vergessen und Erinnerung
Alpenregionstreffens der Schützen ein: „Vier der Republik Österreich Alexander Van der all dessen, dem wir uns verdanken. Vieles in
Jahre Vorbereitungszeit und zwei intensive Bellen und die Landeshauptleute der Euro- unserem Leben kommt aus unserer Herkunft,
Jahre der Umsetzung waren notwendig, um paregion Tirol-Südtirol-Trentino, Günther ist Erbe, das wir empfangen haben und
dieses Großereignis gemeinsam zu realisieren! Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi, demnach nicht unachtsam behandeln dürfen.
Und dieses ‚Gemeinsam‘, dieses ‚Miteinander‘ abgehalten wurde. Den Freistaat Bayern Tradition ist ein lebendiger Organismus, der
war es, das zwar alle forderte, aber auch repräsentierte dabei der neue Staatsminister stets neu Früchte zeitigt.“ Mayrhofens Bür-
zusammenschweißte und die Kameradschaft für Europa, Georg Eisenreich. germeisterin Monika Wechselberger meinte
stärkte. Der Lohn für die fleißige Arbeit hingegen: „Wir sollten wieder unser Gespür
waren schließlich drei tolle Festtage und Ansprachen der Ehrengäste: für den Nachbarn schärfen und uns auf jene
zufriedene Besucher!“, bilanziert der Mayr- Hohe Wertschätzung des Werte konzentrieren, die ein Miteinander
hofner Schützenhauptmann Gerhard Biller Schützenwesens verdeutlichen. Gemeinsam kann eine Region
sichtlich erleichtert. In den Festansprachen der Ehrengäste einflussreich sein. Und letztlich ist es auch das
Mayrhofen wagte also diese Herausforde- wurde die Bedeutung und Wertigkeit von Zugehörigkeitsgefühl, das unser gemeinsames
rung, Gastgeber für Zigtausende aus allen Tradition und Brauchtum unterstrichen; Gedankengut stärkt. Gemeinsam müssen wir
Teilen der Alpenregion zu sein. Mit Bravour den Schützen und Marketenderinnen der unsere Energie und unser Engagement für das
meisterten Kompanie, Regiment und Bund Alpenregion wurde Dank und Anerkennung Verbindende einsetzen.“
in einer Gemeinschaftsaktion diese Aufga-
be. Insgesamt rund 20.000 Besucher waren
Zeugen einer unvergesslichen Jubiläumsver-
anstaltung, das bislang größte Schützenfest
der Alpenregion mit der Rekord-Teilneh-
merzahl von 10.682 Mitwirkenden – beste-
hend aus 40 Musikkapellen, Spielmanns-
und Trommlerzügen sowie rund 320
Fahnen aus Bayern, Südtirol, Welschtirol
und dem Bundesland Tirol.

Eröffnung am Samstag,
Landesüblicher Empfang und
Festakt am Sonntag
Feierlich eröffnet wurde das Alpenregi-
onstreffen am Samstag, den 26. Mai 2018
am Sternplatz der Europagemeinde mit
N° 4 | August 2018 Über 900 Fotos vom Alpenregionstreffen in Mayrhofen

3
unter www.schuetzen.com.

Aus den LANDESTEILEN …

Das Maximiliankreuz – höchste Auszeichnung im


Schützenwesen der Alpenregion
Der eindrucksvolle Rahmen und die festliche Stimmung wurden
auch dazu genutzt, um verdiente Schützen-Persönlichkeiten zu
ehren. Das Maximiliankreuz, als eine der höchsten Ehrungen im
Schützenwesen, kreuzt im wahrsten Sinne die Alpenregion der
Schützen von Nord nach Süd und West nach Ost. Diese Aus-
zeichnung gilt Schützen und Persönlichkeiten, die sich um die
Zusammenarbeit, der in der Alpenregion der Schützen vereinigten
Schützenbünde und Länder in hervorragendem Maße verdient
gemacht haben:
- Harald Schrangl – Bundesschützenmeister im Bund der Baye-
rischen Gebirgsschützenkompanien und verantwortlich für das
Alpenregionsschießen
- Martin Beilhack – Hauptmann der GSK Waakirchen, Organisati-
on des 24. Alpenregionstreffens in Waakirchen Schützenbünde und hielt stolz fest: „Es ist wirklich einmalig, in die
- Herbert Stubenrauch – Geschäftsführender Offizier und Schrift- Gesichter der Männer und Frauen zu sehen, die heute ein eindeutiges
führer der GSK Waakirchen, Organisation des Alpenregionstref- Bekenntnis ablegen zu Brauchtum und Kultur – in die Reihen jener
fen 2016 in Bayern Menschen, die, was die Tiroler der Landesteile betrifft, ein Zeichen der
- Ehren-Oberleutnant Josef Seppi – 28-jährige Tätigkeit als Bun- Geschlossenheit und Einheit über Unrechtsgrenzen hinweg setzen, wie
desfähnrich des Südtiroler Schützenbundes es eindeutiger nicht sein könnte!“
- Hauptmann Roland Seppi – Initiator zahlreicher Gesamttiroler Auch Landeskommandant Mjr. Fritz Tiefenthaler konnte seine Freu-
Projekte wie die Veranstaltung „Tirol trifft Bayern“ 2013 oder de nach dem Fest nicht verbergen: „Die Tiroler Schützen pflegen die
zuletzt die Erlebniswelt „Tirol 1809“ in Schabs Einheit unseres Landes durch gelebte Freundschaften, Partnerschaften
- LKdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler – ehemaliger Viertelkommandant, und Kooperationen, auch über Landesgrenzen hinweg. Die verstärkte
Bundesbildungsoffizier, seit 2011 Landeskommandant und Mit- und verschränkte Zusammenarbeit innerhalb der Verbandsstruktur,
begründer des „Verbandes Tiroler Schützen“ besonders innerhalb der Landesteile des historischen Tirols, schafft
Identität für den gemeinsamen Kultur-, Wirtschafts- und Lebensraum.
Südtirols LKdt. Mjr. Elmar Thaler, geschäftsführender Landeskom- Wir haben das heute eindrucksvoll belegt!“
mandant des Verbandes der Tiroler Schützen, sprach für alle vier
Das 25. Alpenregionstreffen
in beeindruckenden Zahlen:
- 508 Teilnehmer aus Welschtirol
- 1.417 Schützen und Marketenderinnen aus Südtirol
- 2.385 Trachtenträger aus Bayern
- 6.372 Aktive aus dem Bundesland Tirol
- 4 Zelte mit 7.500 m² Zeltfläche
- Das gesamte Festgelände umfasste 50.000 Quadratmeter
- 2,7 Kilometer lang war die Festroute durch Mayrhofen
- Rund 40 Minuten benötigte jede Formation für den Durch-
marsch
- Knapp 2 Stunden dauerte der gesamte Festumzug durch die
Europagemeinde. n
N° 4 | August 2018

4 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck
von Thomas Saurer

Gelöbniserneuerung: Tiroler Schützen im Zeichen von Herz-Jesu


Am Herz-Jesu-Freitag, dem 8. Juni 2018
erneuerten das Land Tirol und die Tiroler
Schützen das Herz-Jesu-Gelöbnis zum 222.
Mal. Die Stände Tirols gelobten im Jahr
1796, jährlich einen Festgottesdienst zu
Ehren des Heiligen Herzen Jesu zu fei-
ern. Alle drei Landeskommandanten der
Schützenbünde nahmen an den Feierlich-
keiten in Innsbruck teil. Beim alljährlichen
Gottesdienst erneuert das offizielle Tirol
sein Gelöbnis: Damals hatten die Tiroler
Landstände in Kriegsgefahr das Land unter
den besonderen Schutz des Heiligsten
Herzens Jesu gestellt. Die heurige Herz-Jesu-
Gelöbnisfeier im Rahmen des Landesge-
löbnisgottesdienstes in der Jesuitenkirche
Innsbruck zelebrierten Seine Exzellenz
Bischof Hermann Glettler und der neue In der Jesuitenkirche in Innsbruck wird jedes Jahr aufs Neue das Gelöbnis erneuert.
Rektor der Jesuitenkirche, P. Christian Marte Foto Hans Gregorisch
(SJ). An den Feierlichkeiten am „Tag der
Herzlichkeit“ nahmen hunderte Tiroler, wie „Tag der Herzlichkeit!“ hielt LH Günther Kommando von Hptm. Alexander Stampfer.
auch LH Günther Platter, die Landtagspräs. Platter fest. Das darauffolgende Chorkonzert Der Landesübliche Empfang wurde musika-
Sonja Ledl-Rossmann, weitere Regierungs- „Offene Herzen“ in Zusammenarbeit mit lisch umrahmt von der Stadtmusikkapelle
mitglieder, Obleute und Präsidenten der dem Bischof-Stecher-Gedächtnisverein und Amras-Innsbruck unter der Leitung von
Traditionsverbände und alle drei Landes- dem Tiroler Sängerbund setzte bereits zum Stabführer Hans Zimmermann. Und ebenso
kommandanten der Schützenbünde, Mjr. dritten Mal ein Zeichen für eine Kultur der hatten am Karl-Rahner-Platz zahlreiche Fah-
Fritz Tiefenthaler, Mjr. Elmar Thaler und Herzlichkeit und der Solidarität. Und so nenabordnungen der Tiroler Traditionsver-
Mjr. Enzo Cestari, teil. Dabei rief man das stand dieser Herz-Jesu-Freitag in vielerlei bände und des Schützenbataillons Innsbruck
Herz-Jesu-Gelöbnis in Erinnerung und Hinsicht ganz im Zeichen des Herzens und Aufstellung genommen. Mit P. Christian
erneuerte es ein weiteres Mal eindrucks- der Herzlichkeit. Dem Land Tirol war es ein Marte (SJ) wurde auch ein neuer Rektor
voll! Der Landesübliche Empfang war im besonderes Anliegen, mit dem „Landesübli- des Jesuitenkollegs und der Jesuitenkirche
Anschluss an die Heilige Messe ein Brücken- chen Empfang“ die Wertigkeit der Herz-Je- bestellt. LH Günther Platter und LKdt. Mjr.
schlag von der Historie in die Gegenwart su-Gelöbnisfeier zu unterstreichen. Der Ba- Fritz Tiefenthaler begrüßten den neuen
sowie von der Herz-Jesu-Tradition zu einer taillonskommandant des Schützenbataillons Rektor in Innsbruck. P. Christian Marte hob
weiteren Interpretation der Herz-Jesu- Innsbruck, Mjr. Helmuth Paolazzi führte dabei den Stellenwert der Jesuitenkirche
Feiern: „Wir verbinden die Herz-Jesu-Gelöb- dabei ein weiteres Mal das Gesamtkomman- für die Schützen hervor – schließlich ist die
nisfeier, historisch gewachsen aus der Zeit do. Die Ehrenkompanie stellte traditionell Jesuitenkirche „unsere Schützenkirche“. n
von 1796, mit der Gegenwart, dem heutigen die 1577 gegründete SK Amras unter dem

Innsbruck
von Rupert Usl

Offiziersausbildung 2018
Wir freuen uns, wieder zum gemeinsamen Ausbildungskurs für 1 Gewehr mit Riemen und ein Säbel mit Koppel sowie Schreibzeug
neue bzw. bereits gewählte Offiziere und Funktionäre in unserem mitzubringen. Die Kosten für den Kurs (VP, 2 Mittagessen + Jause,)
Bund einladen zu können. Wir hoffen, dass diese Schulung noch inkl. Kursunterlagen und grüner Mappe betragen: Unterbringung im
mehr als bisher eine Hilfe und das Rüstzeug für jene Führungskräfte Doppel- oder Mehrbettzimmer 100,- €.; Unterbringung im Einzel-
darstellt, die in den letzten 2−3 Jahren in ein Amt in ihrer Kompanie zimmer (nur beschränkt möglich) 110,- €. (Getränke im Café des
gewählt wurden. Die Ausbildung soll auch zur Vereinheitlichung der Bildungshauses während der Pausen sind selbst zu bezahlen). Die
Exerzier- und Kommandovorschriften dienen. Um eine möglichst Anmeldung kann über das INTRAnet unter dem Button „VERAN-
effiziente Arbeit zu ermöglichen, ist die Teilnehmerzahl auf 50 Mann STALTUNGEN / Übersicht + Anmelden“ ab sofort erfolgen. Anmel-
beschränkt. Als besonderer Abschluss des Kurses ist das Ausrü- defrist: Freitag, 21. September 2018. Angaben bezüglich gewünschter
cken der Kursteilnehmer in Tracht zum großen Österreichischen Unterbringungsvariante bitte per E-Mail an die Bundeskanzlei:
Zapfenstreich anlässlich des Nationalfeiertages am Abend des 25. kanzlei@tiroler-schuetzen.at. Hinweis: Sollte es einem bereits fix an-
Oktober. Wir bitten alle Hauptleute, auch Nichtoffizieren für diesen gemeldeten Teilnehmer nicht möglich sein, am Kurs teilzunehmen,
Anlass das Tragen des Säbels zu erlauben. Hutschmuck wird von der bitten wir um eine sofortige Meldung an die Bundeskanzlei, damit
Kursleitung besorgt! Für die Exerzierübungen sind je Teilnehmer ein anderer Schützenkamerad nachrücken kann. n
Das Ehrenmal der Gebirgstruppe am
N° 4 | August 2018 Hohen Brendten. Die Steinquader stehen

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für die beiden Weltkriege, symbolisch für

Aus den LANDESTEILEN …


Standfestigkeit und Bodenständigkeit.

Innsbruck/Bozen
von Efrem Oberlechner

Andreas Khol für doppelte Staatsbürgerschaft


Aufhorchen ließ bei einer kürzlich stattgefundenen Podiumsdiskussion an der Uni Innsbruck der ehemalige Nationalratsprä-
sident Andreas Khol. Der bisher in dieser Frage sehr zurückhaltende Alt-Spitzenpolitiker sprach sich für die doppelte Staats-
bürgerschaft aus, wenn auch mit Bedingungen.

Initiative in Richtung europäischen Pass.


Vorsichtig zuversichtlich war auch der
Völkerrechtler Walter Obwexer. Viele Fra-
gen, die sich heute stellen, werden derzeit
intensiv im Innenministerium geklärt. Die
Ergebnisse werden in Kürze vorliegen. Der
Völkerrechtsexperte DDr. Franz Watschin-
ger, der gemeinsam mit dem em. Univ.Prof.
Peter Pernthaler bereits einen Änderungs-
entwurf des österreichischen Staatsbürger-
schaftsrechts als Regierungsvorlage erstellt
hat, die auch das Wählerevidenzgesetz be-
trifft, erklärte: „Es bedarf keineswegs eines
Am Podium (v.l.): Riccardo Dello Sbarba, Andreas Khol, Walter Obwexer, Karl Zeller und größeren Umbaus, sondern eine Änderung
Franz Watschinger ist mit einfachen gesetzlichen Regelungen
möglich.“ Es wäre nur die Einfügung eines
Bei der von der Südtiroler Hochschüler- 2006 zurückreicht. Damals hatte Italien im einzigen Absatzes erforderlich, so DDr.
schaft organisierten Veranstaltung standen Parlament für die italienische Minderheit in Franz Watschinger. Neben vielen positiven
hochkarätige Diskussionspartner auf der Kroatien die Voraussetzung geschaffen, die Wortmeldungen aus dem Publikum mahnte
Bühne. Rechtsanwalt Franz Watschinger italienische Staatsbürgerschaft zu erlangen. LKdt. Elmar Thaler zu mehr zustimmender
erläuterte die Wege, wie eine doppelte Er plädierte für einen entspannten und Initiative der Politik an. „Wer etwas will,
Staatsbürgerschaft für Süd-Tiroler tech- einen pro-europäischen Geist bei der Verlei- sucht Lösungen; wer etwas nicht will, sucht
nisch und politisch machbar ist. Er gab sich hung des Doppelpasses. Der Landtagsabge- Gründe.“ In diesem Sinne erwarte er sich
überzeugt, dass es innerstaatlich und völ- ordnete der Grünen Riccardo Dello Sbarba Antworten auf brennende Fragen. Insge-
kerrechtlich möglich ist. Karl Zeller, ehem. beleuchtete die Frage aus italienischer samt eine gelungene Podiumsdiskussion, die
Senator in Rom, erläuterte die Entstehungs- Sicht. Selbst sei er kein Italiener, sondern auch viel Zustimmung unter den Studenten
geschichte dieses Anliegens, die auf das Jahr Toskaner. Er wünsche sich eine verstärkte in Innsbruck fand. n

Mittenwald/Bozen
von Florian von Ach

SSB bei Brendtenfeier 2018 – Hohe Auszeichnung für


EMjr. Sepp Kaser
Auch dieses Jahr fand die Brendtenfeier, die zentrale Gedenkfeier für die Gefallenen der deutschen Gebirgstruppe, unter Betei-
ligung des SSB statt. Unter der Führung von Ehrenmajor Sepp Kaser nahm die Bundesfahne des SSB an der eindrucksvollen und
würdigen Gedenkfeier am Hohen Brendten bei Mittenwald teil. Die Festredner der Gedenkveranstaltung verstanden es, eine Brü-
cke zwischen den Gefallenen der beiden Weltkriege und den in den Auslandseinsätzen Gefallenen der Bundeswehr zu schlagen.

Musikalisch umrahmt wurde die Brendtenfeier von der Militär-


musik Tirol; das Gebirgsjägerbataillon 233 Mittenwald stellte die
Ehrenkompanie. Auch dies ein Zeichen, dass diese Gedenkfeier
grenzübergreifend für die österreichischen, bundesdeutschen und
Süd-Tiroler Gefallenen der Gebirgstruppe gilt. Nach der Gedenkfei-
er wurde Ehrenmajor Sepp Kaser mit dem Silbernen Ehrenzeichen
des Kameradenkreises der Gebirgstruppe ausgezeichnet. Wie der
Vorsitzende der Ortskameradschaft Burgau, Harald Wagner, der
diese hohe Auszeichnung maßgeblich initiierte, ausführte, wurde
Sepp Kaser für seine hervorragenden Verdienste um die Freund-
schaft zwischen den deutschen Gebirgsjägern und den Süd-Tiroler
Schützen geehrt. n
Auch heuer wieder eine beeindruckende Gedenkfeier am Hohen
Brendten, der u.a. Abordnungen des Südtiroler Schützenbundes,
der Gebirgsjäger und des Soldatenvereins Burgau beiwohnten.
N° 4 | August 2018

6 Aus den LANDESTEILEN …


Stams
von Heinz Wieser

Der „pastorale Arm“ des Stamser Prälaten reicht bis nach Südtirol
„Lieber Abt, für mich bist du ein offener Die Nachfrage für das Gymnasium sei gut,
Weltbürger, dem es immer ein Anliegen so Prälat Erd, das Institut für Sozialpäd-
war, das große Erbe im Zisterzienserstiftes agogik erfreue sich reger Nachfrage. Die
Stams fortzuführen“, so LH Günther Platter Gestaltung des Klosterlebens und die Sorge
wörtlich bei der Geburtstagsfeier des Jubi- um das geistliche Wohl der Patres nennt
lars in Stams. Dazu auch noch der lang- Abt German Erd ebenfalls als Hauptaufgabe
jährige Freund und Begleiter, Alt-Landes- seiner pastoralen Zielsetzung. Der „pasto-
hauptmann DDr. Herwig van Staa: „Es ist rale Arm“ des Stamser Prälaten reicht bis
einfach großartig, was er geleistet hat in all nach Südtirol: Untermais, Gratsch und St.
seinen Funktionen als Pfarrer, als Pädagoge, Peter werden von zwei Mitbrüdern betreut.
Förderer und geistlicher Führer.“ Prälat German Erd wurde am 15. Oktober
Der beliebte Vater seiner Ordensgemein- 2003 zum 44. Abt von Stift Stams gewählt.
schaft, zu der 13 Mitbrüder und sechs Gäste Er wurde als jüngstes von sechs Kindern
aus Vietnam zählen, ist Realist und Opti- am 9. Mai 1948 in Vils bei Reutte geboren.
mist und begegnet stets mit einem lebendi- Nach der Matura trat er 1968 in das Kloster
gen Kloster dem gesellschaftlichen Wandel. ein. Er studierte in Innsbruck, Salzburg
Dazu der Prälat: „Es ist das Beste, was und Oxford Theologie und Englisch, ehe er Ein offener Weltbürger im Ordenskleid fei-
einem Stift passieren kann, dass ein junger 1974 aus der Hand von Bischof DDr. Paulus erte den Siebziger: Prälat Hofrat Dir. Mag.
Geist und junge Leute hier sind und somit Rusch das Sakrament der Priesterweihe German Erd, Abt des Zisterzienserstiftes
das Stift beleben.“ Zu seinem Wahlspruch erhielt. In den folgenden Jahren war er als Stams, als Jubilar
„Dei misericordiae confidens“ − „Der Erzieher und Lehrer in Stams tätig. Sieben
Barmherzigkeit Gottes vertrauend“ sagt der Jahre hindurch leitete er das Internat von onstechnologie zeigt die Bedeutung, die er
leutselige Abt, der nach wie vor Manager- Stams. Von 1986 bis 2002 war er Pfarrer der Kommunikation beimisst. Dies zeigt
aufgaben im „Wirtschaftsunternehmen von Obsteig. Von Beginn des Schuljahres sich auch an seiner Weltoffenheit, seiner
Stams“ wahrnimmt: „Das Stift und meine 2002/2003 bis zum 1. Dezember 2011 war ausgeprägten Kontaktfähigkeit und seiner
Mitbrüder zu leiten – das kann ich nur tun, er Direktor des neusprachlichen Gymnasi- Vorliebe für stilvollen Rahmen, was wohl
eben getragen von der Barmherzigkeit Got- ums Meinhardinum Stams mit mehr als 600 auch dazu beigetragen haben dürfte, dass
tes, derer auch ich bedarf. Bei der Leitung Schülerinnen und Schülern. German Erd ihn seine Mitbrüder als Integrationsfigur
des Stiftes geht es auch um die wirtschaftli- steht für die Entwicklung und für nach- mit der Würde des Abtes betrauten. Die
che Effizienz, es sind aber auch zahlreiche haltige Zukunftsprojekte, wurde doch in Prälaten von Stams haben in der Geschichte
pädagogische Einrichtungen mit mehreren seiner Verantwortung das Internat erweitert maßgeblich die Tiroler Landespolitik be-
hundert Schülern und Studenten im Stift und verändert, und auch das Meinhardi- einflusst und dadurch viel zur Entwicklung
beheimatet, was viel Zeit und Aufmerksam- num kann in der Zeit unter seiner Leitung unseres Landes beigetragen. Sie gehörten
keit beansprucht.“ Zu den großen Heraus- bereits auf vielbeachtete Erfolge verwei- schließlich bis 1918 mit Sitz und Stimme
forderungen des Zisterzienserstiftes zählt sen. Die Orientierung der Schule an den der „Prälatenbank“ des Tiroler Landtages
der Abt die Sorge des Ordensnachwuchses. Schwerpunkten Sprachen und Informati- an. n

Riga
von Margareth Lun

SSB Bildungsreise nach Riga


Nach Riga, die Hauptstadt Lettlands, führte die heurige Bildungs-
reise des Südtiroler Schützenbundes, die von Kulturreferentin Dr.
Margareth Lun für das Pfingstwochenende vom 18.–21. Mai 2018
organisiert worden war.
Unter fachkundiger deutschsprachiger Führung durften die Teil-
nehmer in die reiche Geschichte und Kultur des baltischen Staates
eintauchen. So standen zeitgenössische historische Orte wie das
ehemalige Rundfunkgebäude auf dem Domplatz in Riga, wo es
1990 Barrikadenkämpfe gab und wo zwischen den Fenstern im
Hochparterre heute noch die Einschüsse zu sehen sind, ebenso auf
dem Programm wie Sehenswürdigkeiten aus dem Mittelalter.
In Riga gibt es etwa 800 Jugendstilhäuser, 50 davon allein vom
Architekten Mikhail Eisenstein, der einen Großteil der Häuser der
Die Teilnehmer der SSB-Bildungsreise 2018:
Auf den Spuren der reichen Geschichte Lettlands
N° 4 | August 2018 Das Schwarzhäupterhaus auf dem

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Rathausplatz in Riga wurde 1334 erstmals

Aus den LANDESTEILEN …


urkundlich erwähnt.

Alberta Iela geschaffen hat. Diese Jugend- Ausstellung des Nationalen Designerpreises davor stehende Rolandsstatue als Hom-
stil-Prachtstraße, in der sich heute mehrere von Lettland 2018 und öffentliche Gebäude mage an den Bremer Bischof Albert von
Botschaften befinden, ist in nur 10 Jahren wie das Rathaus zu besichtigen. Buxhoeveden, der 1201 Riga gegründet hat.
entstanden. Besonders interessant waren auch das Aber auch die Ausflüge nach Sigulda und
In der Langen Nacht der Museen hatten die Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz Cesis sowie an das mondäne Strandbad von
Schützen aus den verschiedenen Landestei- in Riga, dessen weißen Statuen an der Fas- Jurmala begeisterten die Teilnehmer. n
len die Möglichkeit, auf eigene Faust Muse- sade die vier Hansestädte Riga, Hamburg,
en wie etwa das Noveau Art Museum, die Lübeck und Bremen symbolisieren, und die

Karneid/Olang ein Kommentar von Lukas Wegscheider

„Siam’ pronti alla morte“ –


Oder was läuft in Karneid anders als in Olang?
„Lai net rouglen!!“, soll ein beliebter Satz des unvergessenen Landeshauptmannes Silvius Magnago gewesen sein. Bloß keine
Aufmerksamkeit erwecken, nicht breittreten, wenn es um etwas Unangenehmes ging, was besser klamm und heimlich unter
den Tisch zu kehren, aus dem Blickfeld der Allgemeinheit zu verbannen war. Um „Lai net nou meahr zu rouglen“, sind nach
der „Mameli-Causa“ von Karneid auch einige höhere Exponenten des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen bemüht. Es ist
nun auch nicht das Bestreben der TSZ, an etwas Unangenehmen weiter zu rütteln, es aufzurühren, aufzubauschen, als es eh
schon wurde. Ansonsten wären diese Zeilen nun leicht mit Stellungnahmen und Meinungen von zum Teil recht verärgerten,
gefrusteten und enttäuschten VSM-Mitgliedern zu füllen gewesen.

Die Frage, die sich viele gestellt haben, ist dabei: Was zum Teufel worden wäre, wären wir dem sicher nicht nachgekommen“, so der
veranlasst eine Süd-Tiroler Musikkapelle, Pflegern von Tradition ehrliche, standhafte Originalton des ersten Bürgers aus Olang. Ihre
und Werten, ausgerechnet die Nationalhymne Italiens zu spielen? hellste Freude mit dem Aufmarsch hatten natürlich all jene, welche
Der Anlass etwa, bei einer Einweihung der Carabinieri-Kaserne un- immer schon wussten, dass die Süd-Tiroler brave und folgsame
bedingt dabei sein zu wollen? Wohl nicht. Wenn dem so wäre, wäre Staatsbürger sind. So war es auch für italienische Journalisten ein
die Kapelle wohl zahlreicher angetreten. Vorauseilender Gehorsam? Leichtes, von einer einzelnen Musikkapelle auf alle Musikanten und
Wohl eher nicht, da dieses Stück von niemandem gewünscht oder alle Bewohner dieses Landes zu schließen. Solch ein Szenario dürfte
gefordert worden war. Die Schönheit des Liedes selbst? Wohl eher auch im Sinne jener sein, welche für angestammte Namen von
auch nicht. Verdrehen selbst immer noch viele Violinschlüssel- Orten, Fluren und Wäldern über Nacht neue erfunden haben, wel-
Ästheten des Stiefelstaates Augen und Ohren beim Abspielen dieses che aus dem ganzen Staatsgebiet Menschen einer anderen Sprache
Stückes. Ganze 161 Jahre musste diese Hymne auf ihre Inthronisie- hierher verfrachtet haben und welche immer schon alles Nicht-
rung warten und wird seitdem immer wieder, nicht nur ihres chau- Italienische in Süd-Tirol ausmerzen wollten. Solche Leute wären
vinistischen Textes wegen, nicht nur italienweit in Frage gestellt. höchstwahrscheinlich froh, wenn jetzt, nach dem „Siam’ pronti alla
Geschweige denn bei uns ... morte-Auftritt“ niemand rouglen würde und dies alles als normale,
Die Musikkapelle Karneid in ihrer schmucken Tracht hat dieses traditionelle Formalität angesehen würde. Aber, sollte sich solch ein
Lied trotzdem zum Besten gegeben, und als Draufgabe auch noch Brauch tatsächlich bei uns einschleichen, rougln früher oder später
die „Fedelissima“. Ganz verzückt war auch die Frau Bürgermeister, andere. An unserer feinen Autonomie, welche uns nicht geschenkt
welche stolz in der Trikolore-Schleife im italienischen Fernsehen wurde, weil in Paris am 5. September 1946 jemand besonders gut
zu Höchstform auflief: „Es gibt seltene Anlässe, diese Trikolore aufgelegt war, sondern weil wir immer noch − teilweise zumindest
zu tragen, heute ist einer.“ Ganz sicher war sie sich ihrer dann − Angehörige einer österreichischen Minderheit in einem fremden
doch nicht, sonst hätte sie nicht auch noch die Bürgermeisterkette Staat sind. n
mitgetragen. Ein bissl Fisch, und etwas Fleisch eben. Wird schon
niemanden stören. Wie man es richtig macht, schildert ohne Scheu
und ohne dass es der TSZ irgendeine Immunität abverlangte (im
Unterschied zu anderen), der amtierende Bürgermeister von Olang,
Georg Reden. Vor drei Jahren hatte er selbst genau die identische
Situation vorliegen: Einweihung der neu errichteten Carabinieri-
Kaserne. Mit Anwesenheit der Höchsten der Höchsten, musika-
lische Umrahmung seiner „Peter-Sigmair-Kapelle“ und Durch-
schneiden des Bandes. Alles ohne Mameli, alles ohne Trikolore.
Wieso?! „Weil sich das nicht gehört. Wir haben dazu ein eigenes
Gesetz, eine eigene Tradition, die Bürgermeisterkette dazu und die
zieht sich ein Tiroler an. Wüsste auch nicht, was eine der unseren
Musikkapellen die italienische Nationalhymne zu spielen hat. Also
so was wäre uns nie eingefallen. Von der Carabinieri-Einheit kam
keine Art von Programm, aber selbst wenn der Wunsch deponiert

Bildquelle: Foto Screenshot RTTR Alto Adige/Facebook


N° 3 | Juni 2018

8 Aus den LANDESTEILEN …

Als Adler und Löwe noch jung waren (Teil 3)


Eine Artikelserie von Dr. Florian Stumfall

Königshaus wählen kann, der sozusagen Slawen-Mission in Kärnten. Bereits sechs


neben ihr König wird. Das ist nur denkbar, Jahre zuvor hatte Tassilo die langobardische
wenn sie nicht als Fremde gekommen ist, Prinzessin Liupirg, die Tochter des Königs
sondern von Haus aus auf dynastische Nähe Desiderius, geheiratet. Als Mitgift bekam
verweisen kann. Dasselbe gilt für die Kon- sie die Gemarkungen Bozen und Meran, die
version des ganzen Volkes. So etwas war im zwar zuvor schon baierisch gewesen, in der
frühen Mittelalter – und nicht nur damals Zwischenzeit aber offensichtlich wieder an
– mit erheblichen politischen Implikationen die Langobarden gefallen waren.
verbunden. Woher also kommt die unge- Doch mit der Selbständigkeit beider Reiche
wöhnliche politische Macht Theodolindes? war es bald vorbei. Karl, den man, Milita-
Und wie ist das Rätsel um den Namen Agi- rist, Imperialist und Zentralist, der er war,
lolf zu lösen? Es liegt nahe, als Erklärung als ersten Preußen bezeichnen könnte,
für beide Fragen die Theorie zu nehmen, raubte 774 die Eiserne Krone der Langobar-
wonach die Verwandten und Getreuen den und verbannte 788 Herzog Tassilo in
beim Königsmord an Tato in Böhmen mit ein Kloster. Das agilolfingische Misstrauen
dem baierischen Uradel und an erster Stelle in alles, was aus dem Norden kommen
mit den Agilolfingern identisch sind. Die konnte, hatte sich als berechtigt erwiesen.
Heirat Theodolindes mit Agilolf und dann Damit war die Autonomie verloren, nicht
mit seinem Bruder Autari wäre demnach aber die traditionelle Südorientierung der
gewissermaßen eine dynastische Wieder- baierischen Politik, die sich unter ande-
vereinigung der Langobarden gewesen, nun ren Fürstenhäusern als den Agilolfingern
erweitert durch das Banner Baierns. Auch fortsetzte. Sie fand einen geographischen
die gesamte Politik beider Länder, vor allem Höhepunkt im Jahre 952, als der Reichstag
Die Lex Baiuvariorum ist die in der Zeit gegen den Imperialismus des fränkischen zu Augsburg die Markgrafschaft Verona
des 6. bis 8. Jahrhunderts entstandene Königs Karl, dem sie dann beide unterlie- zum Herzogtum Baiern schlug. Dieses
Sammlung des Volksrechtes der Bajuwa- gen sollten, spricht dafür. reichte somit von Eger im Norden bis nach
ren, das heißt die älteste Sammlung von Istrien.
Gesetzen des frühen bairischen Stammes-
Die Herzogswürde
herzogtums. Der Text ist auf Latein verfasst,
enthält jedoch bajuwarische Fragmente
Die Lex Baiuvariorum, der erste bayerische Die Klöster
und somit die älteste Überlieferung der Codex, der vom 6. Jh. an das Stammesrecht So wichtig naturgemäß die Politik des agi-
Bairischen Sprache (Bildquelle: Universi- sammelte, schreibt den Agilolfingern die lolfingischen Herzogshauses für die Geschi-
tätsbibliothek München). erbliche Herzogswürde zu. In allen anderen cke des alten Baiern waren, so sehr war sie
Belangen scheinen die sechs Familien doch auf flankierende Helfer angewiesen.
Gute baierisch-langobardischen einander gleich gewesen zu sein. Joachim Diese Rolle spielten im Mittelalter vor allem
Beziehungen Jahn schreibt: „Abgesehen vom erblichen die Klöster. Denn was den Vorgang angeht,
Die baierisch-langobardischen Beziehungen Anrecht auf den Dukat und ihrer besonde- den wir bislang verkürzend als Landnahme
waren durch mögliche Streitereien um die ren Schutzwürdigkeit bestand also zwischen bezeichnet haben, so ist dieser mit der mili-
gemeinsame Grenze nicht belastet. Im Jahre den Agilolfingern und den baierischen tärischen oder machtpolitischen Eroberung
788 heiratete der langobardische König Agi- genealogiae der Hosi oder Huosi, Drazza, ja nicht geschehen und abgeschlossen. Dazu
lolf die baierische Prinzessin Theodolinde, Fagana, Hahilinga und Anniona rechtlich gehört auch die wirtschaftliche, technische
Tochter des ersten historisch zweifelsfrei be- kaum ein Unterschied.“ Das spricht für eine und kulturelle Durchdringung des Landes.
legbaren Herzogs Garibald (reg. 548−593). enge, sicher auch verwandtschaftliche oder Die Klöster trugen nicht nur den Glauben
Als Agilolf nur ein Jahr darauf starb, nahm schwägerliche Bindung und ein gemein- weiter, sie pflegten Kunst und Wissenschaft,
Theodolinde seinen Bruder Autari zum sames Herkommen, und da vieles darauf unterhielten das über Jahrhunderte einzige
Mann. In ihrer Zeit als Königin wurden hinweist, dass die Agilolfinger mit dem lan- Schulwesen, entwickelten Landwirtschaft
auf ihr Betreiben die bislang arianischen gobardischen Königshaus verwandt waren, und Handwerk und trafen Fürsorge für
Langobarden katholisch. Was hier in weni- so stützt das die Theorie vom Herkommen Alte, Arme und Kranke. Ohne die Leistung
gen Stichworten dargelegt ist, gibt Stoff zu auch der übrigen fünf Familien des Uradels vor allem der Klöster wäre Europa nach der
mancherlei Überlegungen. Da ist zunächst von den Langobarden aus deren böhmi- Antike in illiterate Dunkelheit zurückgefal-
Theodolindes erster Gatte. Was an ihm scher Zeit. Jahn: „Langobardische Struktu- len. Zur Wissenschaft gehörte damals wie
auffällt, ist sein Name: Agilolf. So heißt in relemente sind im agilolfingischen Baiern heute auch die Medizin. Die Ordensleute
Baiern die Herzogs-Dynastie, den Namen häufiger zu beobachten.“ schufen die ersten Spitäler, Krankenhäuser
selbst aber trägt keiner ihrer Vertreter, er Die große und abschließende baierisch-lan- und Waisenheime und knüpften so das
findet sich nur bei den Langobarden. Wie gobardische Ära bricht an mit dem Herzog soziale Netz, das die Schwächsten auffing.
ist das zu erklären? Dann: Die Königin hat Tassilo III. Er ist in Südtirol vor allem Die Hingabe an die Wissenschaften ging
nach nur einem Jahr so viel Einfluss, dass bekannt als der Gründer des Klosters Inni- Hand in Hand mit künstlerischen Glanz-
sie sich einen zweiten Ehemann aus dem chen im Jahre 769, das wichtig war für die leistungen – von den Büchern, die in den
N° 3 | Juni 2018

Aus den LANDESTEILEN … 9


Klöstern geschrieben oder vervielfältigt und Trient um Weinberge ebenfalls in der Ge-
mit hochrangigen Malereien ausgestattet gend von Bozen. Die Sache ging zugunsten
wurden, angefangen, über die Werke der Annos aus, weil Zeugen bestätigten, dass
Bildhauerei bis hin zu den Klosterbauten jene Weinberge schon mehr als 30 Jahre in
und großen Kathedralen des Mittelalters. Freisinger Besitz gewesen seien. 30 Jahre –
Und gerade die Klöster stellten eine feste das war die Verjährungsfrist, nach der keine
Klammer zwischen den Gauen südlich Ansprüche mehr geltend gemacht werden
und nördlich des Brenners dar. Das schon konnten. Und schließlich: In Dokumenten
genannte Innichen gehörte bald zu Freising, des Klosters Tegernsee, sogenannten Ent-
dem bedeutendsten Bischofssitz im Al- fremdungslisten aus dem 11. Jahrhundert,
penvorland; Freising wartet auch mit einer ist nachzulesen, dass Arnulf der Böse (reg.
wichtigen persönlichen Verbindung auf, 907–937) Weingüter des Klosters wiederum
dem Heiligen Korbinian. Er ist Ende des 7. bei Bozen säkularisiert habe.
Jahrhunderts in Frankreich geboren. Auf Freising hatte vielfache Besitzungen in
einer Pilgerreise nach Rom gründete er das Südtirol, in Bozen, das ohnehin damals
Kloster Kuens im Schatten des Schlosses Ti- das unbestrittene Zentrum des Weinbaus
rol am Eingang des Passeiertales. Später ließ war, aber auch in Mais, Kuens und Kortsch.
er sich auf Wunsch des Herzogs Grimoald Bischof Anno von Freising konnte um 850 Einige Orte im Eisacktal südlich von Brixen
bei Freising nieder, wirkte aber zwischen- den Grundbesitz seines Bistums deutlich und in davon ausgehenden Tälern gehörten
drin für einige Jahre wieder in Kuens, bis ausweiten; so hatte Freising unter anderem zu Freising, Freisingische Grundherrschaf-
er schließlich nach Freising zurückging, wo auch Weinberge in der Gegend von Bozen ten gab es in Meran. Auch Regensburg,
er in den 20er Jahren des 8. Jahrhunderts in Besitz. nicht nur Bischofssitz, sondern auch
starb. Auch nach seinem Tod wechselte er Starker Zusammenhalt agilolfingische Residenz, hatte Besitzungen
noch zweimal hin und her. Zunächst wurde Stark belebt wurde der Zusammenhalt über in Lajen, Albions, Tschöfas, Barbian, Tiers,
er nach eigenem Wunsch in Kuens begra- den Brenner hinweg durch den Weinbau Tanörg, Tschötsch und Seis. Salzburg war in
ben, dann aber nach Freising überführt. In und den Handel mit Wein, eine Erschei- Terlan begütert. Vor allem auch Klöster im
Kuens aber steht heute noch, wenigstens nung, die man auch heute noch beobach- bayerischen Chiemgau hatten in Südtirol
in Teilen, das älteste Haus von Tirol aus ten kann. Andreas Otto Weber nennt die Besitzungen, so das Kloster Herrenchiem-
dem Jahr 718, das Wirtshaus der Familie Beispiele der drei Klöster Benediktbeuern see in Bozen, und Seeon ebenfalls in Bozen,
Platter, in dessen original erhaltenem Keller im alten Huosigau, Freising und Tegernsee. und zwar in Gries, eine Tradition, die in
eine Statue des Heiligen Korbinian steht, So gründeten der Huosi Lantfrid und die unseren Tagen wiederaufgenommen wurde;
mitsamt seinem Bären. Adeligen Waltram und Eliland um das Jahr es gibt von Muri eine eigene Abfüllung für
740 das Kloster. Im Rotulus Historicus des das Kloster Seeon.
Mönchs Gottschalk werden als Gründungs- Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, welche
besitz Weinberge in Bozen aufgeführt. Oder die augenfälligsten Gemeinsamkeiten zwi-
ein anderes Beispiel: Im Jahre 855 gab es ei- schen Tirolern und Baiern sind und warum
nen Streit zwischen dem Bischof Anno von die Geschicke der Menschen und Staaten
Freising und dem Bischof Odalschalk von auch in Zukunft wandelbar bleiben. n

Das Benediktinerkloster Innichen wurde


769 durch den bayerischen Herzog Tassilo
III. als Stützpunkt für die Slawenmissionie-
rung gegründet. Dazu schenkte er dem Abt
Atto von St. Peter in Scharnitz den Ort India
(Innichen), auch Campo Gelau (Toblacher
Feld) genannt, samt dem Landstrich vom
Bache Tesido (Taisten- oder Gsieser Bach)
bis zur Slawengrenze. Als Atto 783 Bischof
von Freising wurde, kam Innichen zum
Hochstift Freising und verblieb dort bis
zum Jahre 1803.
N° 4 | August 2018

10 Aus den LANDESTEILEN …


Tirol
Von Prof. Dr. Reinhard Olt

BAS – Opfer für die Freiheit.


Eine Ausstellung in Bozen (Teil 1)
Die rechtliche Verankerung der Selbstverwaltung des 1919 Italien zugeschlagenen und auch nach dem Zweiten Weltkrieg
im Stiefelstaat verbliebenen südlichen Landesteils Tirols in Form einer mit Sonderautonomie ausgestatteten Provinz wird
bisweilen als „Modell“ für die Entschärfung oder gar Lösung anderer Konflikte mit nationalen Minderheiten genannt. So
„friedlich“, wie die „Lösung des Südtirol-Konflikts“ letztlich durch Installation eines Autonomiestatuts für das Gebiet zwi-
schen Brenner und Salurner Klause meist im sonntagsrednerischen Rückblick gepriesen wird, verlief sie ganz und gar nicht.

„Pariser Abkommen“ „Todesmarsch“ sprach – und es zu erstem, und unter der Devise „Los von Trient!“ eine
von Italien nicht erfüllt auch gewaltbereitem Aufbegehren dagegen „echte Autonomie für Südtirol“ verlangte.
Das am 5. September 1946 in Paris zwi- kommen musste.
schen dem italienischen Ministerpräsiden- Aufwühlende Jahre der Repression
ten Alcide de Gasperi und dem öster- Von ersten Anschlägen zum Bis es dazu mit der 1969 auf der SVP-
reichischen Außenminister Karl Gruber „Los von Trient“ Landesversammlung nur äußerst knapp ge-
getroffene Übereinkommen hatte zwar eine So verübte die „Gruppe Stieler“ zwischen billigten Grundlage zum dann erst 1972 in
autonome Gesetzgebung und Verwaltung September 1956 und (ihrer Verhaftung und Kraft getretenen Zweiten Autonomiestatut
vorgesehen. Doch im Ersten Autono- Misshandlung im) Januar 1957 Sprengstoff- kam, durchlebten die Südtiroler aufwüh-
miestatut von 1948, mit dem Rom vorgab, anschläge auf besagte „Volkswohnbauten“, lende Jahre, die sie und ihr Dasein nicht
das „Pariser Abkommen“ erfüllt zu haben, um Zeichen zu setzen. 1957 kam es auch nur daran erinnerten, sondern geradezu in
wurde die Selbstverwaltungsbefugnis auf zu einer – in ihrer historischen Bedeutung die schlimmsten Zeiten längst überwunden
die Region Trentino-Alto Adige übertragen, nachhallenden – politischen Großkund- geglaubter faschistischer Herrschaftsme-
worin die Provinzen Bozen-Südtirol und gebung gegen die römische Politik. Der thoden zurückführten. Die einheimische,
Trentino zwangsvereint und die Südtiroler italienische Arbeitsminister Giuseppe will sagen: ethnisch nicht-italienische
aufgrund des weit überwiegenden Bevölke- Togni hatte am 1. Oktober 1957 den Bau Bevölkerung war fortwährend staatlicher
rungsanteils ethnischer Italiener majorisiert eines neuen Bozner Stadtviertels mit 5000 Repression, Verhöhnung, Anpöbelung und
wurden. Überdies führte das „demokra- Wohneinheiten für italienische Zuwanderer Diffamierung ausgesetzt. Italienische Schlä-
tische“ Italien die faschistische Zuwande- angekündigt. Woraufhin Silvius Magnago, gertrupps, vornehmlich aus Parteigängern
rungs- und Entnationalisierungspolitik Obmann der Südtiroler Volkspartei (SVP) und Sympathisanten des neofaschistischen
ungehemmt weiter. und nachmals auch langjähriger Lan- Movimento Sociale Italiano (MSI), störten
deshauptmann, in seiner Ansprache vor Versammlungen der ethnisch deutschen
Kanonikus Gamper: den am 17. November auf Sigmundskron respektive ladinischen Südtiroler. Rigoros
„Auf dem Todesmarsch“ zusammengeströmten ca. 35 000 Teilneh- wandte die italienische Justiz die politischen
Weshalb Kanonikus Michael Gamper, so- mern die „Erfüllung des Pariser Vertrages“ Unterdrückungs-Paragraphen des nach wie
zusagen der geistige Führer der deutschen
Die BAS-Ausstellung unter den Bozner Lauben, Nr. 9. Geöffnet
Volksgruppe, am 28. Oktober 1953 in der
Dienstag bis Samstag von 10–12 Uhr und von 15–17 Uhr geöffnet.
Zeitung „Dolomiten“ schrieb:
„Die gewollte Unterwanderung unseres
Volkes geht weiter. Viele Zehntausende sind
nach 1945 und nach Abschluss des Pariser
Vertrages aus den südlichen Provinzen in
unser Land eingewandert, während zur
gleichen Zeit die Rückkehr von einigen
Zehntausenden unserer umgesiedelten
Landsleute unterbunden wurde … Es ist ein
Todesmarsch, auf dem wir Südtiroler uns
befinden, wenn nicht noch in letzter Stunde
Rettung kommt.“
Der massive, staatlicherseits geförderte
Zuzug von Italienern nach Südtirol, das
Errichten von „Volkswohnbauten“ und
das Schaffen von Arbeitsplätzen nahezu
ausnahmslos für sie, diskriminierte nicht
nur die angestammte Bevölkerung und die
rückkehrenden Optanten, sondern führte
zur unübersehbaren Abwanderung junger
Südtiroler. Weshalb Gamper zu Recht vom
N° 4 | August 2018

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Das Tiroler Gedenkschießen wird am
29. September 2018 in Mieming abgeschlossen.
Aus den LANDESTEILEN …

sie ein („Knüppelsonntag“). „Rädelsführer“


wurden verhaftet und vom Gericht als „Un-
ruhestifter“ zu Haftstrafen verurteilt.

Verhärtung Roms trotz


UN-Resolutionen
Eine graduelle Besserung schien in Aussicht
zu kommen, nachdem sich Österreich als
Vertragspartner von 1946 und somit als
„Schutzmacht“ Südtirols auf Initiative des
damaligen Außenministers Bruno Kreisky
an die Vereinten Nationen (UN) gewandt
und die Weltorganisation am 31. Oktober
1960 mit der Resolution 1497 Italien und
Österreich zu Verhandlungen über die
Erfüllung des Pariser Abkommens aufgefor-
dert hatte. Doch Rom betrieb, um jegliche
Zugeständnisse mit der Parole von der
„inneren Angelegenheit Italiens“ vermeiden
zu können, eine Destruktionspolitik und
ließ alle Verhandlungen ergebnislos enden.
vor in Geltung befindlichen faschistischen Regung gelebter Tirolität (Sitten, Gebräu- Daran änderte sich auch nach der zweiten
Strafgesetzbuches „Codice Rocco“ an. Das che, Riten etc.) im Keim zu ersticken. Eines hinsichtlich des Südtirol-Konflikts ergange-
Bemalen von Fensterläden in den Tiroler von vielen Beispielen: Als Messebesucher nen UN-Resolution 1667 vom 28. Novem-
Landesfarben wurde ebenso strafrechtlich am 21. Februar 1960 nach dem Gottes- ber 1961 zunächst nichts Wesentliches.
geahndet wie das Hissen der Landesfahne. dienst an dem auf dem Platz vor der Bozner
Zahlreiche Südtiroler wurden wegen Pfarrkirche befindlichen Denkmal für Peter Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie es
angeblicher Schmähung des Staates bzw. Mayr, den Freiheitskämpfer von 1809, einen zu den ersten Anschlägen des BAS kam und
der „italienischen Nation“ verurteilt. Die Kranz niederlegten und das Andreas-Hofer- wie es schließlich zum „großen Schlag“ der
staatlichen „Ordnungshüter“ der diversen Lied anstimmten, schlugen Polizisten der „Feuernacht“ kam. n
Polizei-Organe waren darauf aus, jedwede Einsatzgruppe „Celere“ mit Knüppeln auf

Goldrain
von Efrem Oberlechner

Tiroler Gedenkschießen feierlich eröffnet


Am Sonntag, den 14. April 2018 wurde das Tiroler Gedenkschießen am Schießstand von Goldrain feierlich eröffnet. Es steht
unter dem Motto „1918/2018: 100 Jahre Ende Erster Weltkrieg – Zommholtn – Zommstian“.

Hansjörg Ainhauser von der Bundesschieß- roler LKdt. Enzo Cestari. Er ging in seinen Feind verteidigt haben. Nördlich, wie
leitung des SSB begrüßte die Ehrengäste Grußworten auf den Ersten Weltkrieg und südlich des Brenners. Und dies sei auch das
und Teilnehmer. Gekommen war ein Groß- die damit verbundenen Schwierigkeiten für Motto des Gedenkschießens. Obwohl das
teil der Bezirksschießbetreuer aus Nord-, die Bevölkerung ein. Land Tirol in viele Teile geteilt sei, stünden
Ost-, Süd- und Welsch-Tirol. Ortspfarrer LKdt. Elmar Thaler, der zugleich auch den die Menschen über die Grenze hinweg
Franz Eberhöfer zelebrierte am Beginn der aufgrund weiterer wichtiger Verpflichtun- immer noch zusammen, und darüber freue
Feier zusammen mit Schützen aus allen gen verhinderten Landeskommandanten er sich. Das Gedenkschießen solle laut
Landesteilen einen Wortgottesdienst. Bei des BTSK Fritz Tiefenthaler vertrat, sprach Thaler dazu führen, dass die Menschen im
der Heldenehrung feuerten Schützen der in seinen Grußworten über den Angriff historischen Tirol zusammenkommen und
Kompanien Latsch, Morter und Goldrain der Westmächte im Syrienkrieg: „Man weiterhin zusammenhalten und zusammen-
unter dem Kommando von Markus Sachs- sieht, dass die Menschheit nichts aus der stehen, so wie damals. Der Mundartdichter
alber von der SK Latsch eine Ehrensalve Geschichte gelernt hat. Bei den schweren Bernhard Brugger trug ein Gedicht über die
ab. Die musikalische Umrahmung erfolgte Kampfhandlungen vor 100 Jahren, wel- „weißen Steine“ vor, welche an den Grenzen
durch eine Bläsergruppe der Musikkapelle che bei uns stattgefunden haben, haben zwischen Nord- und Süd-Tirol stehen. An-
Goldrain-Morter. Bataillonskommandant letztendlich alle verloren, und deshalb ist es schließend wurde das Schießen mit einem
Peter Raffeiner hielt die Gedenkansprache, wichtig, dass wir heute mit einem Gedenk- Schuss der Ehrengäste auf die Gedenkschei-
in welcher er einen Rückblick über die schießen an diese leidvolle Zeit erinnern.“ be feierlich eröffnet. Geschossen wird den
Tiroler Geschichte vor 100 Jahren hielt und Laut Thaler sei es aber noch viel wichtiger, ganzen Sommer über abwechselnd an den
einen Bogen zu aktuellen Themen wie der dass wir Tiroler die positiven Aspekte der Schießständen von Goldrain, St. Leonhard
doppelten Staatsbürgerschaft und den Un- damaligen Zeit bis heute bewahrt haben: i. Pass., St. Lorenzen, Meran, Vils, Mieming,
abhängigkeitsbestrebungen in Katalonien „Damals sind die Tiroler zusammengestan- Strengen, Aschau, St. Ulrich a. P., Sillian,
spannte. Mit dabei war auch der Welsch-Ti- den, als sie sich gegen den eindringenden Imst und Cadine. n
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12 Aus den LANDESTEILEN …


Lana
von Margareth Lun

Zu Besuch bei…
Helene Alber, der Schöpferin der neuen Bundesfahne
Beim Landesfest anlässlich der „60 Jahre Südtiroler Schützenbund“ in Sarnthein wurde von Landeskurat Pater Christoph
Waldner OT die neue Bundesfahne geweiht. Die TSZ war auf Besuch bei der Künstlerin Helene Alber, die die neue Fahne nach
einem grafischen Entwurf von LKdt. Elmar Thaler handwerklich ausgeführt hat.

nen Kulturhäusern im Vinschgau und im auch die Fahnenschleifen – eine mit der
Unterland ausgestellt. Widmung der beiden Fahnenpatinnen
Uns interessiert natürlich besonders, sowie eine mit den Stadtwappen der sieben
wie unter den Händen von Helene Alber Schützenbezirke – sowie die Schleife für
Fahnen entstehen. Dafür betreten wir ihr den Bundesfähnrich gebatikt. Die Bundes-
kleines Atelier im Kellergeschoss. Man leitung hat entschieden, dass die Schrift
glaubt es kaum: Hier also ist aus dem 2 nicht aufgestickt, sondern ebenfalls gebatikt
x 2 m großen Tuch aus strapazierfähiger wird. Dies garantiert eine wesentlich länge-
Ripsseide unsere Bundesfahne entstanden. re Haltbarkeit der Seide.
Die Begeisterung und die Hochachtung für „Stück für Stück werden die Motive, die
diese Kunst überträgt sich unmittelbar auf auf die Fahne kommen sollen, auf die weiße
den Besucher, wenn Helene Alber erklärt, Seide gepaust“, erklärt Helene Alber. Bereits
wie diese Fahnen entstehen. Neben dem hier sind unglaubliche Genauigkeit und
Können, der künstlerischen Kreativität, Disziplin notwendig. Die Fahne besteht
unglaublicher Geduld und Ruhe sind aus zwei Stoffbahnen, da die max. Breite
Die neue, 2 x 2 m große Bundesfahne kurz natürlich auch fundiertes Fachwissen um des Seidenstoffs 1,50 m beträgt. Gekonnt
vor der Vollendung. Das Motto „Standhaft die Technik sowie die sorgfältige Auswahl hat die Künstlerin die Naht in die Bild-
im Gegenwind“ in einer Ecke ist bei der der Materialien notwendig. Gerade bei gestaltung mit eingebaut. Anschließend
getragenen Fahne waagrecht sichtbar. Fahnen ist es erforderlich, dass die Farben wird der Fahnenstoff nach und nach mit
Passend zur Bundesfahne wurde auch eine koch- und lichtecht sind – mit der Apothe- mehrzackigen Reißnägeln auf verstellbare
Schleife für den Bundesfähnrich geschaffen.
kerwaage werden das Farbpulver sowie die Holzrahmen aufgespannt, und nun beginnt
Wer das Haus von Helene Alber in Lana erforderlichen Reaktionsmittel der Farben die Arbeit mit dem Batikwachs aus Stearin,
betritt, kommt in ein Reich, in dem Batik grammweise abgewogen. Bienenwachs und Paraffin. „In vielen
großgeschrieben wird. Viele Dutzend, zum Die neue Bundesfahne gleicht in ihrer Art Arbeitsschritten werden die einzelnen Farb-
Teil großformatige Batikbilder, die allesamt den alten Sturmfahnen. Der Entwurf dazu felder je nach Farbton bzw. Helligkeit der
ganz klar die Handschrift der Künstlerin stammt von keinem Geringeren als dem Farbe mit dem 50−60 ⁰C warmen, flüssigen
tragen, sind an allen Wänden ausgestellt. Landeskommandanten Elmar Thaler: Auf Wachs abgedeckt, das aus einer dünnen Ka-
Und gleich zu Beginn zeigt sich, dass wir es rot-weiß-rotem Hintergrund prangen ein nüle des Cantings − einem Kupferkännchen
hier mit einer Meisterin ihres Fachs zu tun großer Tiroler Adler, der Schriftzug „Südti- aus Java − fließt. Nur bei größeren Flächen
haben, die sich nicht nur seit vier Jahrzehn- roler Schützenbund“ sowie der Leitspruch werden Pinsel verwendet“, erklärt die Batik-
ten mit der Geschichte der Batik in Java der Schützen „Standhaft im Gegenwind“. künstlerin. Schon für einen Adler auf einer
− der Hochburg dieser Kunst − sowie mit Eingerahmt ist die Fahne durch eine Flam- Fähnrichschleife braucht Helene Alber über
den verschiedenen Techniken und Möglich- menbordüre. Passend zur Fahne wurden 20 Stunden zum Abdecken mit Wachs. −
keiten auseinandergesetzt hat. 1980 hat sie
in Köln beim indonesischen Batikmeister Die Batik-Künstlerin Helene Alber in ihrem Arbeitsraum mit einem Canting, einem java-
nischen Kupferkännchen mit einer dünnen Kanüle zum Auftragen des 50–60° C warmen
Hariman Madshar, welcher im Sultanspa-
Wachses.
last in Yogyakarta auf Java die Kunst des
Batikens unterrichtet hat, eine Ausbildung
absolviert, bei der sie sich mit den Wurzeln
dieser hochkultivierten Textilkunst vertraut
machen konnte. Das Wort „Batik“ stammt
eigentlich vom malaiischen Begriff „Amba-
tik“, was so viel wie „schreiben, zeichnen,
Punkte setzen“ heißt. Seit 1977 hat Helene
Alber ihre Bilder in Lana, in Meran, in
Cittadella, in Bruneck sowie in verschiede-
Für das Auftragen von kleinen Wachstrop-
fen und -strichen ist größte Konzentration
nötig. Einen entschlossenen Ausdruck in
die Augen des Adlers zu bekommen, dafür
braucht es aber nicht nur Muße, sondern
auch großes künstlerisches Können.
N° 4 | August 2018

Aus den LANDESTEILEN … 13


kelsten geendet. Das bedeutet, dass alle dunkleren Flächen vorher
bereits mit den helleren Farben der Fahne eingefärbt wurden. Nach
jedem neuen Abdecken kommt die Fahne zuerst in ein Farbbad
und anschließend in ein Bad mit passendem Reaktionsmittel, wobei
exakt auf die erforderliche Zeit geachtet werden muss. Auch zum
Trocknen eines so großen Tuchs braucht es natürlich genügend
Platz. Helene Alber war dabei erfinderisch, und die zukünftige
Bundesfahne wurde dafür einfach an die Oberkante des geöffneten
Garagentors gehängt. Ist eine Fahne fertiggestellt, wird das Wachs
in der chemischen Reinigung professionell entfernt. Anschließend
werden die Fahne und die Fahnenschleife noch durch passende
Goldborten und -schnüre veredelt, bevor sie an der eigens dafür
angefertigten Fahnenstange befestigt wird. Durch die Fahnenweihe
wurde dieses edle und einzigartige Kunstwerk, das für viele Jahr-
Die Stunden, die sie für die Fahnen aufgewendet hat, hat sie gar nie zehnte, wenn nicht für mehrere Jahrhunderte das weithin sichtbare
gezählt… Prinzipiell wird beim Batiken das Kaltfärben angewandt. Symbol des Südtiroler Schützenbundes sein wird, zu einem sakralen
Dabei wird mit dem hellsten Farbton begonnen und mit dem dun- Gegenstand. n

Taufers im Pustertal
von Werner Neubauer

Zum Tod des ehemaligen Freiheitskämpfers Hans Auer


Im Jahr 1967 ereilte Hans Auer der Ruf des Heimatlandes. In der Zeit vom 5. bis 22. März 1967 durchlief eine Verhaftungswelle
Italiens das Pustertal samt Seitentälern. In dieser Situation fasste der junge Johann (Hans) Auer aus Sand in Taufers zusam-
men mit einigen Freunden den folgenschweren Beschluss, Anschläge gegen Strommasten zu begehen. Darüber hat er später
Freunden gegenüber ausgesagt: „Hätten wir und andere den Freiheitskampf nicht fortgeführt, dann hätte die Gefahr bestan-
den, dass die Opfer unserer Kameraden von 1961 umsonst gewesen wären. Wir haben es als unsere Pflicht angesehen, durch
die Anschläge den Druck auf die Staatsmacht und ihre Politik weiter aufrecht zu halten.“

Wir verneigen uns vor diesem großen Sohn Tirols und den großen Opfern, die er erbracht hat. Sein Leben für seine Heimat ist uns allen
Auftrag und Verpflichtung.

Diese Einstellung ist deshalb so bewun- Schlafentzug, Erstickungsversuche, Blen- Recht auf Freiheit gestanden. Er steht in
dernswert, weil zu diesem Zeitpunkt in dung mit einer Quarzlampe, Durstqualen, einer langen Reihe von Patrioten, die selbst
ganz Süd-Tirol die menschenrechtswidrigen Ausreißen von Zehennägeln. Dazu Quäle- den Einsatz ihres Lebens dafür zu opfern
schweren Folterungen bereits bekannt wa- reien am Unterleib, die blutigen Urin zur bereit gewesen sind. Die Kirche in Taufers
ren. Sie hatten auch Todesfolgen. Im März Folge hatten. Hans Auer wurde zu 27 Jahren hatte wohl schon lange nicht mehr solchen
1967 wurde Hans Auer zusammen mit an- Haft verurteilt. Dass Auer nicht im Gefäng- Zustrom erfahren. Sie war zum Bersten voll,
deren jungen Pusterern verhaftet und in die nis sterben musste, sondern nach einigen und vor den Toren standen in Schweigen
Carabinieri-Kaserne von Bruneck verbracht. Jahren wieder zu seiner Familie heimkehren gehüllt noch hunderte Menschen, um einen
Was dort mit ihm und seinen Freunden konnte, war einer Amnestie im Zuge der aus ihrer Gemeinde, Johann Auer, den „Jö-
geschah, hat er später in aus dem Gefängnis politischen „Paket-Autonomielösung“ im sile Hons“, in würdigem Rahmen auf seinem
geschmuggelten Briefen und in Gesprächen Jahr 1972 zu verdanken. Bis zu seinem Tod letzten Weg zu verabschieden. Alle Angehö-
geschildert: Tagelang brutale Schläge, Stock- nach schwerer Krankheit hat Hans Auer rigen der Familie Auer waren anwesend, als
hiebe, Fußtritte, herausgeschlagene Zähne, unwandelbar zu seiner Heimat und deren Sohn Hannes den Nachruf seines Vaters in
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14 Aus den LANDESTEILEN …

der Kirche zu Gehör brachte. In bewegen- Klotz und Pius Leitner, der LAbg. Bern- Schützenkameraden das letzte Geleit. Es
den Worten schilderte er die schweren Jahre hard Zimmerhofer (STF), Altsenator Hans ist eine Schande des offiziellen Süd-Tirol,
vom Zeitpunkt der Geburt im Jahr 1944 Berger, der Bürgermeister von Taufers Dr. keinen Regierungsvertreter zur Verabschie-
und der Nachkriegszeit in Süd-Tirol. Unter Sigfried Steinmair, Landesparteiobmann dung Hans Auers entsandt zu haben. Es
den Trompetenklängen von „Ich hatt’ einen Andreas Leiter-Reber (F), Generalsekretär war der Verdienst der Männer und Frauen
Kameraden“ und der Tiroler Landeshymne Dr. Florian von Ach (F) und der Obmann um Sepp Kerschbaumer, Hans Auer, Luis
verabschiedete die so zahlreich erschienene des Südtiroler Heimatbundes Roland Amplatz und Georg Klotz, dass in diesem
Trauergemeinde ihren großen Tiroler am Lang an den Trauerfeierlichkeiten teil. Land die deutsche Volksgruppe heute eini-
Friedhof. Unter den Trauergästen befan- Der freiheitliche Süd-Tirol-Sprecher NR germaßen in Frieden leben kann. Dies hat
den sich auch zahlreiche Persönlichkeiten Werner Neubauer war zu diesem Anlass aus letztlich auch der ehemalige LH Magnago
des öffentlichen Lebens und der Politik. Österreich angereist. Zahlreiche Abordnun- zur Kenntnis nehmen müssen. n
Aus Süd-Tirol nahmen die LAbg. a.D. Eva gen von Schützenverbänden gaben ihrem

Kurtatsch
von Martin Schweiggl

„Strauben“ in Welschtirol – „Frittelle“ im Pustertal


Sommerzeit – Festezeit. Und erfreulicherweise werden dabei auch
Tiroler Spezialitäten aufgetischt: z.B. Strauben. Weniger erfreulich
ist, dass man etwa bei Sommerfesten im Pustertal häufig auf die
Straubenbude, den italienischen Touristen zuliebe, unterwür-
fig „Frittelle“ schreibt. Frittelle sind in Süditalien Calzone oder
kugelige und fladenförmige Gebilde in Öl gebacken, meistens eher
salzig. Während die Südtiroler Bäuerinnen auf ihrem Feststand im
Pustertal – pardon: „Alta Pusteria“ leider immer häufiger – „Frit-
telle“ anbieten, findet man in Welschtirol – etwa beim Dorffest in
Mezzocorona − ausschließlich die bodenständige Tiroler Bezeich-
nung „Strauben“. Auch bei der jährlichen „Sagra di S. Giacomo“ der
Associazione Nazionale Alpini (ANA) im mehrheitlich italienischen
St. Jakob/Leifers schreibt man nur einsprachig „Strauben“. n

„Strauben“ beim Dorffest in Mezzocorona/Welsch-Tirol.

Pfui
…Tolomei rund um den Kalterer See
Auf Wanderwegen rund um den Kalterer See feiert Süd-Tirols
Totengräber Ettore Tolomei derzeit fröhliche Urständ. So darf er sich
über neue Wegweisschilder freuen, auf denen seine faschistischen
Erfindungen frisch angebracht wurden. Die Ruine Leuchtenburg
wird z.B. als „Rovine di Castelchiaro“ angegeben. Ein beschämendes
Relikt aus dunklen Zeiten und ein historisches Unding. Und noch
gravierender: Dort, wo Tolomei nicht selbst Hand angelegt hat,
wird fleißig nachgebessert. So wird das bekannte Frühlingstal, das
eigentlich richtigerweise Fabion-Tal heißt, jetzt plötzlich zur „Valle
della primavera“ gemacht. Vielleicht ist es vorauseilender Gehorsam
an italienische Urlauber oder einfach nur Unwissenheit, so oder so
aber eine Watsch’n ins Süd-Tiroler Gesicht. Eigennamen können nie
und nimmer übersetzt werden. Tolomei hat seinerzeit etwa aus einem
Morandell einen Morandelli oder Morandini gemacht, aus einem
Andergassen einen Dallavia und aus einem Rainer einen Costa. Kein
Morandell, Andergassen oder Rainer in Kaltern käme heute auf die
Idee, diesen tolomei’schen Blödsinn zusätzlich auf seine Visitenkarte
zu setzen,
meint euer Raffl
N° 4 | August 2018

Frauenchiemsee
von Hans Baur

Fest der Seligen Irmengard von Frauenwörth

Fotos: Rainer Nitzsche

Die Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth Die Selige Irmengard fältigen Anliegen der Menschen. Tausende
im Chiemsee wurde der Überlieferung nach Die Selige Irmengard starb am 16. Juli 866 pilgern alljährlich zu der ihr geweihten
bereits um das Jahr 772 von Bayernherzog im Alter von ca. 33 Jahren. Die Tradition Kapelle im Münster. Alljährlich begeht das
Tassilo III. (746–788) gegründet. Bischof des Klosters berichtet von ihrer Frömmig- Kloster ihren Todestag mit einem Pontifi-
Virgil von Salzburg weihte am 1. September keit, von ihrer Gottes- und Nächstenliebe kalamt. Traditionsgemäß wird der feier-
782 die Kirche. Um 850 stand die Selige und von ihrer Fürsorge für alle Armen liche Ein- und Auszug von den Endorfer
Irmengard (831/33–866) als erste nament- ringsum. Die offizielle Seligsprechung Gebirgsschützen und einer Musikkapelle
lich bekannte Äbtissin der Abtei vor. Sie war erfolgte durch Papst Pius XI. im Dezember geleitet. Mit einem Ehrensalut klingt das
eine Tochter König Ludwigs des Deutschen 1928. Nach wie vor erweist sich die Selige Fest im Klosterhof aus. n
und Urenkelin von Karl dem Großen. Irmengard als Fürsprecherin in den viel-
Bedingt durch den Investiturstreit verlor
die Abtei Mitte des 11. Jahrhunderts ihre
Reichsunmittelbarkeit. Erzbischof Anno
von Köln schenkte die Abtei 1062 dem
Erzbischof von Salzburg. 1254 erlangten die
bayerischen Herzöge endgültig das Recht
über Frauenwörth. Die Abtei behielt bis
zur Säkularisation 1803 die Bezeichnung
„Königliches Stift“ und war den Töchtern
des Adels vorbehalten. Trotz der Säkulari-
sation durften die Nonnen wohnen bleiben.
Fünf von ihnen erlebten 1838 unter König
Ludwig I. von Bayern die Wiedererrichtung.
1901 wurde das Kloster erneut zur Abtei er-
hoben und ist damit neben dem Nonnberg
in Salzburg das älteste bestehende deutsch-
sprachige Frauenkloster nördlich der Alpen.
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2018

16
München
von Florian Ertl

Antrittsbesuch bei Reinhard Kardinal Marx


Landeshauptmann Martin Haberfellner und
Ehrenlandeshauptmann Karl Steininger
besuchten kürzlich Reinhard Kardinal Marx
im Erzbischöflichen Palais in München,
quasi als Antritts- und Abschiedsbesuch.
Durch dieses Zusammenkommen wol-
len die Bayerischen Gebirgsschützen das
ausgezeichnete Miteinander von Kirche
und bayerischer Kultur dokumentieren und
auch weiterhin pflegen. n
 Foto: Chwalczyk

München
von Thomas Müller

Königsbau der Münchner Residenz wiedereröffnet


Arbeiten in den Nibelungensälen dauerten
fünf Jahre. In den zwei Stockwerken dar-
über liegen die königlichen Appartements
von Ludwig I. und seiner Gemahlin Therese
– inklusive zwei Thronsälen. Völlig neu ent-
standen sind weitere Räume im Königsbau.
Hier wird der wertvolle, mit viertausend
Stücken in Europa einmalige Silberschatz
der Wittelsbacher museal modern präsen-
tiert. Und natürlich das weiße Gold: Mit
Nymphenburg und Frankenthal verfügte
Bayern über zwei höfische Porzellanmanu-
fakturen. Völlig neu – und so noch nie zu
sehen – ist die kostbare Miniaturensamm-
lung. LH Martin Haberfellner reihte sich in
V.l. Peter Eicher, Max Bertl, LH Martin Haberfellner, Hildegard Hoffmann und Günther Frey die Zahl der zum Festakt geladenen Gäste
ein. Zusammen mit den Vertretern des
Mit einem Festakt wurde Anfang Juni der und renoviert. Sie waren zum Teil jahrelang Bayerischen Trachtenverbandes besichtigte
Königsbau der Residenz am Max-Joseph- nicht mehr zugänglich. Der Wohnpalast er die neuen Räume (im Bild der Thron-
Platz wiedereröffnet. Seit 2007 wurden viele Ludwigs I., 1826–1835 von Leo v. Klenze saal). n
Säle und prunkvolle Raumfolgen saniert erbaut, wurde wiederhergestellt. Allein die

Garmisch
von Hans Baur

Bewährte Führung
bestätigt
Die Bataillonsversammlung des Gebirgs-
schützenbataillons Werdenfels wählte
erneut seine bewährte Führungsriege ins
Amt. n

V.l. Adjutant Anton Witting,


Baon-Kdt. Hans Jais und der
Stv. Baon-Kdt. Thomas Maurer
Foto: Uta Rowley
N° 4 | August 2018 Berichte aus Bayern

17
Kochel am See
von Hans Baur

Kocheler Gebirgsschützen stellen Ehrenkompanie

v.l.: BK Sebastian Kurz, MP Dr. Markus Söder, Marketenderin Annemarie Schrödinger und Manfred Weber MdEP Foto: Arndt Pröhl

Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder bat den Bund Haberfellner war es der erste Staatsempfang als Landeshauptmann.
der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien um eine Ehrenkom- Dass ihm dabei seine „Heimatkompanie“ zur Seite stand, hat ihn
panie für den Empfang hochrangiger europäischer Politiker. Der besonders gefreut, und er bedankte sich bei seinen Schützenkame-
ehrenvolle Auftrag wurde von der GSK „Historische Bauerngruppe raden und Bürgermeister Thomas Holz aus Kochel am See: „Dieser
Kochel“ mit Trommlerzug und Blaskapelle durchgeführt. Söder be- Auftritt hat allseits Lob und Anerkennung gefunden.“ Besonders
grüßte u.a. den Präsidenten des Europäischen Parlaments Antonio beeindruckend für die Gebirgsschützen, Marketenderinnen und
Tajani, den Premierminister Kroatiens Andrej Plenkovic und den Musikanten war der anschließende Empfang im Antiquarium der
österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Für LH Martin Residenz. n

Eschenlohe
von Hans Baur

60 Jahre Wiedergründung Kompanie Eschenlohe


Der Begriff „Heimat“ stand im Mittelpunkt des 60. Wiedergrün- Heimat prägt die Identität des Menschen. Heimat ist der Ort, an
dungsjubiläums der GSK Eschenlohe. Die 1492 gegründete Kompa- dem man geboren wurde, – ist der Ort, an dem man sich geborgen
nie wurde nach einer wechselvollen Geschichte 1870 aufgelöst. 1958 fühlt, – der Ort, in dem man seine Nachbarn kennt, – der Ort, an
besann sich der Trachtenverein D’Loisachtaler der Tradition und den man immer wieder gerne zurückkehrt.“ Landrat Anton Speer
es kam zur Wiedergründung. Hptm. Thomas Benedikt konnte am und der Stv. Baon-Kdt. Thomas Maurer lobten die Eschenloher
Vorabend unter anderem acht Mann der ersten Stunde auszeich- Gebirgsschützen für ihren Einsatz. Sie sind aus dem gesellschaftli-
nen. Pfarrer Siegbert Schindele nahm das Thema Heimat auf: „Wer chen Leben des Landkreises Garmisch-Partenkirchen nicht mehr
im christlichen Glaube zuhause ist, wird niemals heimatlos sein. wegzudenken. Der Festzug am Sonntag, den 17. Juni 2018 führte
die Teilnehmer ins Festzelt beim Vereinsheim des Trachtenvereins.
Dort wurden sie von der Musikkapelle Eschenlohe unterhalten. n

Einladung
Die Marienverehrung und das Gebirgs-
schützenwesen sind Teil des Mythos Bayern.
Das Gebirgsschützenbataillon Werdenfels lädt
am Mittwoch, den 15. August 2018 (Maria Himmelfahrt)
zur Marienandacht der Gebirgsschützen zu Ehren der
Patrona Bavariae im Hof des Klosters Ettal ein. Beginn
ist um 17 Uhr. Vor der Andacht findet eine Serenade im
Klosterhof statt.
Berichte aus Bayern N° 4 | August 2018

18
Tegernsee
von Robert Stumbaum

56. Kleinkaliber-Gauschießen des Mangfall-Leitzach-Gaues


Die Kompanie Schliersee-Agatharied
konnte beim 56. KK-Gauschießen die
acht Gaukompanien mit insgesamt 147
Schützen begrüßen. Erfolgreichste Mann-
schaft in der Schützenklasse wurde nun
schon zum fünften Mal in Folge die GSK
Elbach-Leitzachtal mit 495 Ringen, vor
den Waakirchner Schützen mit 483 Ringen
und der Kompanie Gotzinger Trommel mit
471 Ringen. In der Seniorenklasse gewann
die GSK Waakirchen mit 325 Ringen, vor
der GSK Bayrischzell mit 324 Ringen und
den Tegernseer Schützen mit 323 Ringen.
Bei den Marketenderinnen holte sich die
Gmunderin Regina Schreier mit einem
297,3-Teiler den 1. Platz. In der Einzel-
wertung der Schützen gewann mit einem V.l. Karl-Heinz Bachmeier, Gewinner des Benno-Lindner-Wanderpokals, Gauschützenmeis-
128,4-Teiler Johann Auracher von der GSK ter Sepp Lausecker, Hptm. Georg Gruber (GSK Elbach-Leitzachtal), Gau-Hptm. Robert Stum-
Waakirchen. Bei den Senioren setzte sich baum, Schützenmeister Andreas Grill (GSK Schliersee), Manfred Münzlochner und Georg
Karl-Heinz Bachmeier, GSK Waakirchen, Moosrainer (GSK Waakirchen)
mit einem 19,0-Teiler an die Spitze. Auf
der Ehrenscheibe erzielte Fritz Stiegler von wertung mit einem 1. Platz glänzen. In der durch. Den 1. Platz bei den Senioren errang
der GSK Bayrischzell den 1. Platz. Maria Ringwertung der Schützenklasse setzte sich Manfred Münzlochner von der GSK Waa-
Gruber aus Elbach konnte in der Ring- Karl Slawik, GSK Waakirchen, als Sieger kirchen. n

Wir gratulieren …
Jachenau Elbach-Leitzachtal Aschau
von Georg Gilg

Sepp Wagner – 80 Franz Kristen †


von Hans Baur

Georg Gruber – 50
Am 7. Juni 2018 feierte der Ehrenhaupt- Die K.B. Gebirgsschützenkompanie Aschau
mann der Gebirgsschützenkompanie Die Gebirgsschützenkompanie Elbach- trauert um ihren Ehrenoberleutnant Franz
Jachenau Sepp Wagner seinen 80. Ge- Leitzachtal gratulierte ihrem Hauptmann Kristen. Er verstarb im Alter von 85 Jahren
burtstag. Seit 1955 ist der Sepp ein Ge- Georg Gruber zum 50. Geburtstag. 1975 und wurde von seinen Kameraden zu Grabe
birgsschütz, zuerst bei der Kompanie hat er als Taferl-Bua begonnen, er war als geleitet. 1982 trat er in die Kompanie ein, er
Lenggries, seit 1963 in der Jachenau. Von Schütze und Fahnenbegleiter aktiv. 1994 wurde 1989 zum Oberleutnant gewählt und
1983 bis 2001 führte er die Kompanie als wurde er Fähnrich und blieb dies bis er im zum Dank für seinen unermüdlichen Ein-
Hauptmann. Zum Dank ernannten ihn Jahr 2000 zum Hauptmann gewählt wurde. satz 2010 zum Ehrenoberleutnant ernannt.
die Jachenauer Schützen zum Ehrenhaupt- Wir gratulieren herzlich! n Mit einem Ehrensalut verabschiedete sich
mann. Hptm. Georg Gilg überbrachte die die Kompanie von ihrem hochgeschätzten
Glückwünsche der Kompanie. n Kameraden. n
N° 4 | August 2018

Aus den LANDESTEILEN … 19


Nals
von Arno Rainer

Selbstbestimmung: Ein großer Sprung ist notwendig!


Am 4. Mai 2018 fand im Bildungshaus Lichtenburg in Nals eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Selbstbestimmung – ein
gefährlicher Traum?!“ statt. Am Podium diskutierten Ex-Senator Karl Zeller, der Journalist Ulrich Ladurner, Arno Rainer vom Süd-
tiroler Schützenbund und der Deutsch-Katalane Heiko Kraft. Der Abend wurde von der RAI-Journalistin Gudrun Esser moderiert.

ihn stelle die Abhaltung eines Selbstbestim-


mungsreferendums den einzig vernünftigen
Weg dar, um die umstrittene Frage der
stattlichen Zugehörigkeit auf friedlichem
und demokratischem Weg zu klären.

Ein großer Sprung ist notwendig!


Zeller nannte das Problem einer möglichen
Nichtanerkennung des Ergebnisses eines
Unabhängigkeitsreferendums durch andere
Staaten. Er war der Meinung, dass die
Politik der kleinen Schritte zum weiteren
Ausbau der Autonomie realistischer sei.
Arno Rainer konterte, dass die Politik der
kleinen Schritte nicht immer zielführend
sei. Im Falle von Hindernissen sei manch-
Der Bezirksmajor des Bezirks Vinschgau Mjr. Arno Rainer diskutierte im Bildungshaus Lich- mal auch ein großer Sprung notwendig.
tenburg zum Thema Selbstbestimmung. Das Motto Magnagos, man müsse auch die
Blumen am Wegesrand pflücken, berge die
Den Auftakt des Abends bildete ein Kurzre- oft als erfolgreiches Modell dargestellt, Gefahr in sich, vom eigentlichen Weg der
ferat von Ulrich Ladurner. Dieser berichtete reiche aber oft nicht einmal an die Kompe- Selbstbestimmung abzukommen und in die
über seine Erfahrungen als Berichterstatter tenzen eines normalen deutschen Bundes- falsche Richtung zu gehen.
für die Zeitschrift „Die Zeit“ in Katalonien. landes heran. So sei dort beispielsweise eine
Große Verwunderung im Publikum lösten eigene Landespolizei selbstverständlich, 70% der Südtiroler für Abspaltung
Ladurners Ausführungen aus, als dieser die während man in Süd-Tirol auch nach 100 Zeller kritisierte die unklaren Mehrheiten
Gewaltanwendungen der spanischen Polizei Jahren beim Staat Italien noch Probleme beim katalanischen Referendum. In Süd-
beim Unabhängigkeitsreferendum am 1. Ok- damit habe, im Umgang mit den Polizei- Tirol würden sich seiner Meinung nach
tober 2017 in Katalonien anzweifelte. Selbst- kräften die deutsche Sprache zu verwenden, wohl 70% für die Abspaltung aussprechen.
bestimmungsbewegungen wie in Katalonien obwohl 70% der Bevölkerung deutsch Rainer sagte, dass es dann die Aufgabe der
lehne er kategorisch ab. Diese seien gegen die sprechen. Politik wäre, auf ein Selbstbestimmungs-
Verfassung und somit ungesetzlich. referendum hinzuarbeiten, wenn es in
Selbstbestimmung: ja oder nein? der Bevölkerung tatsächlich eine so große
Deutsch-Katalane berichtet über Ex-Senator Dr. Karl Zeller war der Mei- Zustimmung dafür gebe. Zeller relativierte
Situation vor Ort nung, dass die Selbstbestimmung den Süd- daraufhin seine Aussage und meinte, dies
Anschließend fand eine Podiumsdiskussion Tirolern zwar grundsätzlich zustehe, diese sei nur dann der Fall, wenn die Autonomie
statt. Heiko Kraft, seines Zeichens Mitglied aber nur im Falle einer massiven Unterdrü- in Gefahr sei. Zeller sagte, dass es zudem
der Katalanischen Nationalversammlung, ckung der Süd-Tiroler eingefordert werden unklar sei, wie es nach einer Abstimmung
konnte den Ausführungen Ladurners wenig könne. Dieser Trumpf könne nur einmal weitergehen solle. Das müsse vorher geklärt
abgewinnen. Jeder solle das Recht haben, ausgespielt werden. Hier warf Rainer ein, werden. Ohne Plan mache eine Abstim-
selbst über die eigene Zukunft zu entschei- dass ein Selbstbestimmungsreferendum kei- mung keinen Sinn.
den. Katalonien sei beim spanischen Staat ne einmalige Sache sein müsse. So habe die
mit der Forderung nach Selbstbestimmung französischsprachige Region Quebec bereits Angst in Katalonien
aber stets auf taube Ohren gestoßen. Der zweimal über die Loslösung von Kanada Kraft berichtete über das „Weißbuch“ der
Versuch, es auf dem Verhandlungsweg abgestimmt. Katalanischen Regierung. In diesem sei
zu lösen, wurde von Spanien jahrelang detailliert dargelegt, welche weiteren Schrit-
blockiert. Es sei den Katalanen somit kein Friedlich und demokratisch te nach einem erfolgreichen Referendum
anderer Weg geblieben, als ein einseitiges Selbstbestimmung sei seiner Ansicht folgen müssten, um einen eigenen Staat auf-
Referendum durchzuführen. nach durchaus realistisch. In den letzten zubauen. Leider sei es derzeit in Spanien so,
38 Jahren seien weltweit 35 neue Staaten dass man nicht mehr frei über den Wunsch
Schwache Autonomie entstanden; im Schnitt also jedes Jahr einer. nach Abspaltung sprechen könne, ohne
Auf Nachfrage von Moderatorin Esser zu Bezogen auf die Aussagen von Zeller und eine Anklage befürchten zu müssen. Der
den Grenzen der Süd-Tirol-Autonomie Ladurner ergänzte Rainer, dass in deren demokratische Diskurs werde vom Staat
erklärte Schütze Arno Rainer, wie begrenzt Lebenszeit sogar durchschnittlich alle zwei leider völlig unterbunden. Die Katalanen
diese in Wirklichkeit sei. Diese werde zwar Jahre ein neuer Staat entstanden sei. Für seien aber weiterhin gesprächsbereit. n
Die Wallfahrtskirche von Riffian geht auf einen romanischen
Bau zurück, der im 12. Jahrhundert errichtet wurde. 1368 N° 4 | August 2018

20
wurde eine gotische Kirche erbaut, die 1465 erweitert wurde.

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Brixen/Riffian von Sonja Hackhofer

„Kennenlernen der Tiroler Wallfahrtsorte“


Der Schützenbezirk Brixen pilgerte kürzlich „Zu den sieben Schmerzen Mariens“ nach Riffian. Die alljährliche Bezirkswallfahrt
– heuer zum sechsten Mal – führte in die Wallfahrtskirche von Riffian. Bezirkskulturreferent Sepp Kaser begrüßte die Teilneh-
mer im Bus und begann mit einem Rosenkranz und einer Litanei die Wallfahrt.

Nach einer kurzen Stärkung trafen wir


uns am Beginn des Pilgerweges. Bezirks-
major Florian Lechner konnte neben den
Teilnehmern eine Fahnenabordnung der
Riffianer Schützen mit Hptm. Reinhard
Unterthurner und den Obmann der Südti-
roler Gebetsliga „Seliger Kaiser Karl“ Georg
Hörwarter begrüßen.
Singend zogen wir in die Kirche ein, wo uns
Pfarrer Richard Hofer erwartete. Er verwies
darauf, dass Andreas Hofer in dieser Kirche
auch wallfahren ging, bevor er die Schlacht
am Segenbühel begann. Aus diesem Grunde
wurde am Beginn der Messfeier mit Orgel-
begleitung „Ach Himmel, es ist verspielt“,
gesungen. In den Fürbitten, vorgetragen
von der Wortgottesdienst-Leiterin Sonja
Oberhofer, wurde im Besonderen Maria um
ihre Hilfe für unsere Heimat angefleht. Kaser bezeichnete die Wallfahrt mit den vier „G“: 1. Gebet: Kernsache einer Wallfahrt in ver-
Anschließend erzählte uns der Dorfchronist schiedenen Anliegen – 2. Geographie: Heimat kennenlernen – 3. Geschichte: Wie ist dieser
Dr. Josef Pircher die Entstehung des ge- Ort entstanden und wodurch ist er bekannt geworden? – 4. Gemeinschaft: sich einander
schichtlich bedeutenden Wallfahrtsortes. n kennenlernen und miteinander beten und feiern.

Fulpmes
von Toni Erhard und Franziska Jenewein

Ehrung von Johann Steuxner,


Johann Schmoller und Anton Erhard
Schriftführer Anton Erhard mit einem
Landesüblichen Empfang am Kirchplatz in
Fulpmes begrüßt. Als Ehrenbezeugung gab
es eine Salve der SK Fulpmes unter Hptm.
Georg Müller. Der langjährige Baon-Kdt.
Johann Steuxner wurde in Anwesenheit
seiner Familie, von Politik, Wirtschaft und
Vereinen die Ehrenurkunde des BTSK vom
derzeitigen Bataillonskommandanten Hel-
mut Ranalter überreicht. Die Marktgemein-
de Fulpmes mit dem Bürgermeister Robert
Denifl dankte dem Ehren-Baon-Kdt. Steux-
ner für seine Dienste mit dem Ehrenzeichen
der Marktgemeinde. Baon-Kassier Johann
Schmoller und Baon-Schriftführer Toni
Erhard wurden für ihre langjährige Mit-
Die Worte zur Laudatio stammen von unserem Landesehrenkommandanten Major Hofrat arbeit im Baon Stubai mit einem Bild des
Dr. Otto Sahnthein, es sind Worte der besonderen Freundschaft. Telfer Künstlers Harald Wilberger belohnt.
Mit gutem Essen, Musik, Spiel und Gesang
Die Marktgemeinde Fulpmes hat es sich großen Dank auszusprechen. Am 5. Mai war es ein schönes Fest im Gemeindesaal
zur Aufgabe gemacht, drei besonderen 2018 wurden Ehren-Baon-Kdt. Johann Fulpmes. n
Persönlichkeiten im Bataillon Stubai ihren Steuxner, Kassier Johann Schmoller und
N° 4 | August 2018

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 21


Fulpmes von Toni Erhard und Franziska Jenewein

Stubaier Bataillonsschießen in Fulpmes


menarbeit mit der Schützengilde Fulpmes,
deren Schießstand mit einer elektronischen
Anlage ausgestattet ist, den Wettkampf. An
den angekündigten Terminen trafen sich
über 100 Jungschützen, Jungmarketenderin-
nen, Marketenderinnen und Schützen aus
dem Bataillon Stubai. Die Preisverteilung er-
folgte im Schützenheim der SK Fulpmes. Ba-
on-Kdt. Helmut Ranalter und Bürgermeister
Robert Denifl überreichten handgefertigte
Pokale an die Gewinnerinnen und Gewin-
ner. Den Sieg bei den Marketenderinnen
holte sich Bundesmarketenderin Franziska
Jenewein, die damit auch zur Schützenköni-
gin 2018 wurde. Unter den Schützen konnte
Stefan Ullrich seine Leistungen unter Beweis
stellen, der damit den Titel Schützenkönig
errang. In der Mannschaftswertung konnte
Die Führung des Bataillons Stubai mit Bürgermeister Robert Denifl sind stolz auf die sich die SK Fulpmes klar vor der SK Mieders
Schießleistungen im Bataillon und freuen sich, dass sich die SK Fulpmes gegenüber der SK absetzen. Der Wanderpokal bleibt nun ein
Mieders durchgesetzt hat. Jahr lang, bis zum nächsten Bataillons-
schießen, im Schützenheim Fulpmes. Alle
Dem Rotationsprinzip entsprechend, richtet im Bataillon Stubai das Bataillonsschießen Ergebnisse können unter www.schützengil-
jedes Jahr eine andere der fünf Kompanien aus. 2018 organisierte Fulpmes in Zusam- de-fulpmes.at abgerufen werden. n

Innsbruck von Erich Staudinger

Bataillonsfest des Schützenbezirks Innsbruck-Stadt


unter dem Motto „100 Jahre Teilung Tirols“

Zum 57. Mal wurde das Bataillonsfest in Innsbruck ausgetragen, 2018 in Wilten.

Die Schützenkompanie Wilten veranstaltete traditionsreichen Bergisel. Anschließend inmitten von Wilten. Nach Antreten und
vom 16. bis 17. Juni 2018 das 57. Bataillons- wurde Georg Habsburg-Lothringen zum Aufstellung der Kompanien und Meldung
fest des Schützenbezirks Innsbruck-Stadt. neuen Ehrenoberleutnant der SK Wilten an den Höchstanwesenden erfolgte die
Das Fest begann am Samstag mit dem Ös- angelobt. Frontabschreitung durch die Ehrengäste auf
terreichischen Zapfenstreich, vorgetragen Am Sonntag folgte die Festveranstaltung dem Festplatz. Als Ehrengäste konnten LR
von der Stadtmusikkapelle Schwaz auf dem auf dem Platz der Tiroler Wasserkraft, Hannes Tratter, LR Florian Mussner, Vize-
N° 4 | August 2018

22 Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

bürgermeister Franz Gruber, Landtagspräs. Ing. Helmuth Paolazzi durch Mjr. Thomas überreicht wurden und zum Festabschluss
a.D. Prof. Ing. H. Mader, der Viertelkdt. Saurer in Vertretung des Landeskomman- im Festzelt ein Frühschoppen stattfand.
Andras Raass, Mjr. Thomas Saurer sowie danten. Die Festrede, „1918−2018 100 Jahre Die Ehrenkompanien stellten die Schüt-
weitere Persönlichkeiten begrüßt werden. Teilung Tirols“, hielt der neue Ehrenober- zenkompanien aus Innsbruck-Reichenau,
Die Feldmesse wurde von Msgr. Jakob leutnant der Wiltener Schützen Georg aus Stams, Meran, Margreid, Rovereto und
Bürgler zelebriert und von der Stadtmusik- Habsburg-Lothringen. Nach dem Festakt Lavis. Für die musikalische Umrahmung
kapelle Wilten musikalisch begleitet. Nach folgte eine Defilierung aller anwesenden sorgte die Stadtmusikkapelle Wilten unter
der hl. Messe folgten die Grußworte der Eh- Schützen- und Traditionsvereine auf dem der Stabführung von Kapellmeister Peter
rengäste, die Ehrung der langjährigen Ba- Kaiserschützenplatz; dann marschierte der Kostner. Auch war eine große Abordnung
taillonsjungschützenbetreuerin Maria Luise Festzugdurch den Stadtteil Wilten bis zum der Schützenvereine der Partnerkompanien
Feichtner und des Bataillonskommandan- Vereinsheim in Bartlmä, wo die Erinne- aus Harsewinkel und der Trommlerzug des
ten des Schützenbataillons Innsbruck-Stadt rungsbilder an die anwesenden Kompanien Viertels Tirol Mitte anwesend. n

Mieders von Toni Erhard und Franziska Jenewein

Sauber statt Saubär


Die Stubaier Bergwacht unter dem Kom-
mando von Toni Erhard organisierte auch
im heurigen Jahr wieder die Flurreinigung
von Schönberg bis zum Stubaier Gletscher.
Vereine wie Feuerwehr, Schützen und die
Jägerschaft unterstützten das Zusammen-
tragens des Mülls. Freiwillige Helfer und
Helferinnen und die Gemeinden sind
begeistert von dem jährlichen Projekt, den
illegal entsorgten Müll in den Recycling-
höfen von Mieders, Fulpmes und Neustift
ordnungsgemäß und verantwortungsbe-
wusst zu entsorgen. Das sind wir unserer
Zukunft schuldig. Die Helfer und Helfe-
rinnen wurden mit einer Jause und einem
guten Mittagessen entlohnt und es wird an
die Bevölkerung appelliert, die Entsorgung
des Mülls an den Recyclinghöfen und Bau-
höfen vorzunehmen, damit wir weiter eine
Tue Gutes: Sammle den Müll ein und entsorge diesen verantwortungsbewusst. saubere Umwelt haben. n

Neustift im Stubaital von Johannes Gleirscher

Bischof Hermann
Glettler im Stubai
Am 29. April zelebrierte Bischof Hermann
Glettler anlässlich des 10-jährigen Beste-
hens des Seelsorgeraums Stubai eine heilige
Messe in der Pfarrkirche Neustift. Mit dabei
waren neben der SK Neustift Fahnenabord-
nungen der Kompanien Fulpmes, Mieders,
Telfes und Schönberg sowie die Standarte
des Bataillons Stubai. Einer der Höhepunk-
te des Festaktes war eine von Bataillons-
Kdt. Helmut Ranalter kommandierte und
schneidig durchgeführten Salve. n

Der Gemeinde Neustift und dem Bataillon


Stubai wurde am 29. April 2018 eine be-
sondere Ehre zuteil: Der Bischof Hermann
Glettler war dort für seinen Antrittsbesuch.
N° 4 | August 2018

Wir gratulieren … 23
Kappl Wörgl

Ehrenleutnant Manfred Juen – 70 Hannes Federer – 70


Am 9. Juni 2018 lud uns unser Ehrenmitglied Lt. Manfred Juen Ehrenmitglied und Gründungsmitglied Hannes Federer feierte am
zur Geburtstagsfeier ein. Das runde Jubiläum war zwar schon im 6. Juni 2018 seinen 70. Geburtstag. Seit der Gründung im Jahre
Winter, aber im Sommer feiert es sich besser, und so rückte die 1971 bis heute ist Hannes aktives Mitglied in der Kompanie. In die-
Kompanie am Samstagabend aus, um ihn mit einer Ehrensalve und ser Zeit bekleidete er verschiedenste Funktionen, davon 8 Jahre als
7 Salutschüssen − für jedes Jahrzehnt einen − hochleben zu lassen. Obmann. 2017 wurde Hannes Federer mit der Silbernen Verdienst-
medaille des BTSK ausgezeichnet. Leider konnte er diese hohe
Die SK Kappl bedankt sich noch einmal für die gute Bewirtung Auszeichnung nicht wie geplant bei der Jahreshauptversammlung
und für die jahrelange Treue zur Kompanie. Wir wünschen beste im November 2017 entgegennehmen. Die Abordnung seiner Kom-
Gesundheit und freuen uns auf noch auf viele gemeinsame Stunden panie überbrachte deshalb nicht nur die Glückwünsche der ganzen
im Kreis der Schützenkameraden! n Kompanie, sondern auch die hohe Auszeichnung vom Bund. n

V.l. Obmann Mjr. Manfred Schachner, EHptm. Herbert Reiter, Mar-


kus Mair, E-Mitglied Hannes Federer und Olt. Stanis Jaworek

Wattens-Wattenberg

Baon-Kdt. Mjr. Robert Frötscher – 70


Mjr. Frötscher trat 1982 der SK Wattens-Wattenberg bei, wo er 1991
die Aufgaben des Schriftführers übernahm und 1992 zum Leutnant
befördert wurde. 1996 folgte die Beförderung zum Oberleutnant, und
seit 2007 steht Mjr. Frötscher der Rettenberger SK Wattens-Watten-
berg sowie seit 2009 dem Bataillon Rettenberg mit den fünf Kompa-
nien Baumkirchen, Fritzens, Kolsassberg, Wattens-Wattenberg und
Volders mit über 500 Mitgliedern vor.
Nach dieser Schützenlaufbahn und dem Engagement von Mjr. Robert
Frötscher, war es auch nicht verwunderlich, dass anlässlich des 70.
Geburtstages die gesamte Kompanie Wattens-Wattenberg sowie
Abordnungen des Bataillons und des Schützenbezirkes Hall ausrück-
ten, um ihrem Kommandanten zu gratulieren. Musikalisch umrahmt
wurde die Feierlichkeit von einer Abordnung der Musikkapelle
Wattenberg.
Seinen Schützenkameraden war es eine besondere Freude, „ihrem“
Major anlässlich des 70. Geburtstages eine Ehrensalve abzufeuern.
Wie kann eine Geburtstagsfeier für einen Schützenmajor wohl anders
verlaufen, als dass die Feier, auf Einladung der Schützengilde, in deren
Räumlichkeiten stattfand und auf eine Ehrenscheibe, die aus einer
Eiche im Garten des Geburtshauses gefertigt worden war, geschossen
wurde. n

Mjr. Robert Frötscher mit Gattin


bei seiner Geburtstagsfeier
N° 4 | August 2018

24 Wir gratulieren …
Lana Schwoich

Josef Oberpertinger – 80 Ehren-Fähnrich Alois Waldner – 90


Die SK „Franz Höfler“ Lana gratulierte mit einem abendlichen Die SK Schwoich konnte am 20. April 2018 ihren EFhr. und
Besuch ihrem langjährigen Schützen Josef Oberpertinger zum 80. Gründungsmitglied Alois Waldner zum 90. Geburtstag mit einer
Geburtstag. Sepp gehört bereits seit 1975 der Lananer SK an und Ehrensalve überraschen und ihre Glückwünsche überbringen.
ist nun eines ihrer ältesten aktiven Mitglieder. Gilt es irgendwo tat- Wir möchten uns auch für die im Anschluss stattgefundene Feier
kräftig anzupacken, ist Sepp stets behilflich. „Wenn’s geat, brum nit“, bedanken. n
argumentiert Sepp seinen Einsatz in der Kompanie. Als Geschenk
wurde dem Geburtstagskind eine traditionelle bemalte Schießschei-
be überreicht und anschließend bei einer Marende und einem Glas
Wein gemütlich zusammengesessen. n

V.l. EOlt. Matthias Schmid, EHptm. Alois Prosch, EFhr. Alois Waldner
und ELt. Sebastian Pfisterer (Foto: Alois Thaler)

Im Rahmen einer gemütlichen Feier übergab Hptm. Andreas Pixner


dem Jubilar eine Schießscheibe zum 80. Geburtstag.

Nals

Johann Brugger – 90 zur Hochzeit


Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:
Am 22. Mai 2018 feierte das Gründungs-
mitglied der SK Nals Johann Brugger vulgo
KALTERN  26. MAI 2018: Hannes Tribus (Schützenkamerad und Schriftführer der
„Hauser Hons“ seinen 90. Geburtstag. Eine
SK Andrian) und Elisabeth Köhl
Abordnung der Schützenkompanie über-
brachte dem überaus rüstigen Kameraden
LANA  2. JUNI 2018: Matthias Pixner (Fähnrich der SK Lana) und Christine Nock
frühmorgens eine Geburtstagstorte und die
Glückwünsche der gesamten Kompanie. Die
INNSBRUCK  9. JUNI 2018: Erich Enzinger (Ehrenmajor und Ehrenkommandant
SK Nals wünscht ihrem Kameraden Hons
Bataillon Innsbruck) und Anna (Ehrenkranzträgerin)
alles Gute und weiterhin viel Gesundheit! n

Das nächste Alpen-


regionstreffen findet
vom 21.–24. Mai
2020 in St. Martin
i.P. in Südtirol statt.
N° 4 | August 2018

Aus den KOMPANIEN … 25


Igls/Vill
von Maria Luise Feichtner

Herz-Jesu-Sonntag in Igls/Vill
Im Stadtteil Innsbruck-Igls/Vill fand die
Herz-Jesu-Prozession bei herrlichem Wetter
statt. Nach der heiligen Messe im Schulgar-
ten und dem Umgang durch das Dorf mit
den 4 Altären wurden die Ehrungen vorge-
nommen. Bei den Jugendlichen erhielten
nachstehende Kinder für die hervorragen-
den Ergebnisse das Schießleistungsabzei-
chen: Tobias Rastl und Alexander Höpper-
ger: Silber
Annabell Drexel, Selina Schwaiger und
Annalena Fankhauser: Gold
Johannes Drexel: Schützenschnur Gold
Lt. Herwig Drexel wurde mit der Bronze-
nen Verdienstmedaille des BTSK geehrt.
An Oj. Eckehard Felber und Lt. Martin Jungschützen und Jungmarketenderinnen werden für ihre besonderen Schießleistungen
Schwaiger wurde die Silberne Verdienst- ausgezeichnet. Foto: Lukas Drexel
medaille des BTSK vergeben. Oj. Eckehard
Felber wurde die Paul-Hilber-Medaille der Streng und Mario Stöckholzer wurden zu zum Unterjäger befördert. Allen Geehrten
SK Igls/Vill verliehen. Die Schützen Willi Patrouillenführern, Christoph Stöckholzer herzliche Gratulation! n

Mieders
von Franziska Jenewein

Denkmal für Bischof Stecher


Offen, kreativ und mutig, so wird Bischof Reinhold Stecher in
seiner Persönlichkeit und seinem Charakter beschrieben. Er war
volksnah und begegnete jedem Menschen mit Respekt. Ihm zu Eh-
ren wurde vom Künstler und Ehrenhauptmann Hermann Pirkner
im Auftrag der SK Mieders und des Bataillons Stubai eine Bronze-
büste geschaffen, die auf dem Kapellenweg von Mieders zum Klos-
ter Maria Waldrast aufgestellt wurde. Viele Hände und viele Köpfe
haben bis zur Fertigstellung im Juni 2018 daran gearbeitet, ein
wundervolles Projekt entstehen zu lassen. Im September 2018 wird
das Andenken an Bischof Stecher im Wald des Miederer Berges,
mit einem wunderschönen Ausblick auf die Serles, in Anwesenheit
der Hohen Geistlichkeit, der Gemeindeführung und des Bataillons
Stubai gesegnet. n
Am Kapellenweg von Mieders nach Maria Waldrast steht das
Denkmal für Reinhold Stecher, nahe der 10. Kapelle.

Niederdorf
von Richard Stoll

„Klingendes Österreich“ in Niederdorf


Sepp Forcher meinte einmal: „Die Schützen und die Musikkapellen sind Kulturträger, die den Zusammenhalt des Landes
dokumentieren. Sie gehören zu unserer Geschichte und zu unserem Land wie die Berge.“ Angeregt durch das schon zur Tradi-
tion gewordene „Tiroler Wirtshaussingen“ und den Gedanken des gemeinsamen Musizierens über die Grenzen hinweg, lud
die SK Niederdorf – veranlasst vor allem durch die Brüder Richard und Elmar Stoll – im Frühsommer 2017 Sepp Forcher dazu
ein, das Hochpustertal und vor allem Niederdorf, Land und Leute, Musik und Tradition in einer seiner Sendungen zu präsen-
tieren.

Gesagt – getan! … Und zur großen Freude versuchen, 2018 bzw. 2019 die Heimat in neralprobe am Freitagabend verlief zu aller
aller antwortete Sepp Forcher persönlich ein „Klingendes Österreich“ einzubringen. Zufriedenheit, gab einen Vorgeschmack auf
und teilte der Kompanie mit, er werde Im Juni war es dann soweit. Bereits die Ge- die bevorstehenden Aufnahmen und leistete
„Klingendes Österreich“ ist eine seit 1986 bestehende
Volksmusik- und Brauchtumssendung des ORF, N° 4 | August 2018

26
die viermal im Jahr ausgestrahlt wird.

Aus den KOMPANIEN …

gleichzeitig wichtige Vorarbeit, damit es am


Filmtag reibungslos ablaufen konnte. Mit-
wirkende bei den Filmaufnahmen waren
die SK Johann Jaeger, die Musikkapelle Nie-
derdorf und die Gaslkrocha-Gruppe „Tiro-
ler Adler“ aus Taisten. Die Filmaufnahmen
wurden sehr professionell organisiert: Man
traf sich am Samstag, den 16. Juni, bei Post-
kartenwetter mit Sonnenschein und blauem
Himmel auf dem Hauptplatz. Schützen und
Musikkapelle nahmen Aufstellung. Die
Regisseurin Elisabeth Eisner ließ Musik-
kapelle und Schützenkompanie mehrmals
aufmarschieren, ehe die Filmaufnahmen
zu ihrer Zufriedenheit „im Kasten“ waren.
Durch die hervorragenden Wetterverhält-
nisse und das professionelle Auftreten der
beiden Vereine bedurfte es nur kleinerer
Korrekturen. Anschließend ging es zum
„Pulverturm“, wo die Gaslkrocha-Gruppe
„Tiroler Adler“ ihr Können zum Besten
gab und eine alte Tradition dem Filmteam
präsentieren konnte. Nach genau 100-jäh-
riger Trennung Süd-Tirols von Österreich
(1918–2018) freut es die SK Johann Jaeger
Niederdorf ganz besonders, mit dieser Ver-
anstaltung ein Zeichen der Verbundenheit Abschließend überreichte die SK Niederdorf, in Vertretung durch Elmar Stoll und Marketen-
zum Vaterland gesetzt zu haben. Sendeter- derin Margareth Huber, an Sepp Forcher – als kleines Zeichen des Dankes und der Erinne-
min: „Klingendes Österreich im Pustertal“: rung – ein vom Ehrenoberleutnant der Kompanie St. Lorenzen Georg Messner handgefertig-
Mittwoch, 15. August 2018 auf ORF 2. n tes Porträt mit den Wappen von Österreich und von Niederdorf (Bildquelle: TV Niederdorf).

Strengen
von Werner Hiesel

20. Jahre Almräumtag Gampernun (1998–2018)


Am 9. Juni um 7.30 Uhr machten sich 12
Mitglieder der SK Strengen und 2 Mitglie-
der der SK Schluderns auf den Weg zur
letzten Stieralpe Gampernun, um Steine,
Äste und Lawinenschäden des letzten,
wieder etwas härteren Winters zu besei-
tigen. Auf der Alpe lag an den Stellen, wo
im Winter Lawinen abgingen, teilweise
noch der Schnee. Oben angekommen,
wurden die Lawinenschäden an Bäumen
und den Weiden sehr bald sichtbar. Deshalb
machten sich die Arbeitsgruppen sofort
an die Arbeit. Um 15.30 Uhr kamen dann
alle wieder bei der Hütte zusammen und
es wurde noch gemütlich zusammenge-
sessen und über den ereignisreichen, aber
wundervollen Tag vor so einem herrlichen
Bergpanorama geplaudert. Vielen Dank an
Alpobmann Franz Hiesel, seine Frau Maria
Hiesel, Marianne Hiesel, Natascha Mair
und Dietmar Mair für den tollen Tag auf Aufräumkommando: Lawinenschäden werden beseitigt.
der wunderschönen Alpe Gampernun. n
N° 4 | August 2018

Aus den KOMPANIEN … 27


Proveis
von Klaus Mairhofer

Einweihung des wiedererrichteten Kalkofens


Am Sonntag, den 27. Mai konnte die SK „Kanonikus Michael Gamper“ Proveis den wiedererrichteten Kalkofen feierlich
einweihen. Zur Einweihung versammelten sich die SK Proveis und zahlreiche Besucher im „Inderen Berg“ nahe dem Themen-
weg/Erlebnisweg. P. Benedikt (OSB) vom Benediktinerkloster Muri Gries in Bozen zelebrierte die festliche Feldmesse. In seiner
Predigt bedankte er sich bei der Schützenkompanie. Jeder einzelne, der bei der Wiedererrichtung mitgeholfen hat, sehe, dass
Großes erreicht werden kann, wenn in der Gemeinschaft gut zusammengearbeitet wird. Anschließend segnete Pater Bene-
dikt den Ofen.

Der Ehrenhauptmann der SK, Josef


Moser, ging in seiner Festrede auf die
Geschichte des Kalkofens und auf seine
Wiedererrichtung ein. Der Kalkofen war
bis in die späten fünfziger Jahre in Betrieb.
Das Gewerbe des Kalkbrennens brachte den
Bergbauern ein kleines Zusatzeinkommen.
Als jedoch die Berggemeinden mit Straßen
erschlossen wurden, starb das Kalkbrennen
langsam aus, denn der industriell gefertigte
Kalk war um einiges billiger und konnte mit
Lastkraftwagen direkt bis vor Ort geliefert
werden. Vor einigen Jahren kam Josef
Moser die Idee, den damals verschütteten
Kalkofen wieder aufzurichten. Der
Kalkofen musste gesäubert werden, denn
verschiedenes Material, wie Erde, Steine
und Äste lag im Inneren des Ofens. In vielen ehrenamtlichen Stunden wurde von der SK Proveis ein Kalkofen wiedererrichtet.
Anschließend wurde der Ofen ausgemauert Im Rahmen einer kleinen Feier wurde dieser kürzlich gesegnet.
und eine Mauer rundherum errichtet.
Auch ein Dach wurde angebracht, sodass Kalkofen wurde zur Hälfte mit Kalksteinen ist. Zum Schluss wurde daneben noch eine
nicht wieder Unrat hineinfallen kann. Der befüllt, sodass man sieht, wie er aufgebaut erklärende Tafel aufgestellt. n

Strengen
von Werner Hiesel

Grillfest 2018 – neue Fahnenpatin gefeiert


Wahrlich ein Grund zu feiern hatten die es bei Arbeiten am Fest, bei Vorbereitungen
SK Strengen und die anwesende Dorfbe- für Ausrückungen, bei Ausflügen und noch
völkerung. Die Fahnenpatenschaft für die vielem mehr immer tatkräftig unterstützt.
zweite Kompaniefahne „Herz-Jesu“ der Vielen Dank an die neue Fahnenpatin Köll
SK Strengen übernahm Margit Köll. Am Margit! Im Anschluss wurde das Grillfest
10. Mai fand wie alljährlich das Grillfest von Bgm. Harald Sieß und Bezirkshaupt-
der SK Strengen bei der Feuerwehrhalle in mann Markus Maaß mit einem gekonnten
Strengen Klaus statt. Die Feierlichkeiten Bieranstich eröffnet. Danach spielte die
wurden mit einer hl. Messe von Schützen- Musikkapelle Strengen unter der Leitung
kurat Pfarrer Mag. Georg Schödl feierlich von Kapellmeister Josef Schwenninger zum
eröffnet. Anschließend wurde das neue Frühschoppen auf. Auch die Gruppe Con-
Fahnenband für die zweite Kompaniefahne cord unterhielt die Festgäste ausgezeichnet
„Herz Jesu“, gewidmet von der Fahnenpatin und es wurde noch bis spät am Nachmittag
Margit Köll, gesegnet und an der Fahne getanzt. Vielen Dank der gesamten Dorfbe-
angebracht. Der Fähnrich der zweiten Kom- völkerung, den Freunden, Sponsoren und
paniefahne „Herz Jesu“ Christian Ladner Unterstützern von nah und fern, die dieses
freut sich, dass Margit Köll das so wich- Fest zu etwas Besonderem machen.
tige Amt der Fahnenpatin für die zweite Danke auch an den Ehrenschutz Bezirks-
Kompaniefahne übernommen hat. Margit hptm. Markus Maaß und Bgm. Harald Sieß, Hanspeter Zangerl und Kapellmeister Josef
Köll hat sich schon viele und hoffentlich der Gemeinde Strengen, der Feuerwehr Schwenninger, aber natürlich auch allen
noch viele weitere Jahre für die Schützen Strengen unter Kommandant Andreas Öttl, tatkräftigen Helfern und Mitgliedern der
eingesetzt und ihr in jeglicher Hinsicht, sei der Musikkapelle Strengen mit Obmann SK Strengen. n
N° 4 | August 2018

28 Aus den KOMPANIEN …


Wattens
von Günter Schrott

55. Schützenjahrtag der Rettenberger SK Wattens-Wattenberg


Wunderbares Schützenwetter begleitete den
55. Schützenjahrtag der Rettenberger SK
Wattens-Wattenberg, welcher jeweils am
Christi-Himmelfahrtstag abgehalten wird.
Viele geladene Gäste sind der Einladung
des Kompaniekommandanten Hptm.
Robert Frötscher gefolgt und fanden sich
zur Jahreshauptversammlung im Gasthof
„Stoager“ ein.
Nach der Begrüßung durch den Haupt-
mann wurde einer Gedenkminute für das
im abgelaufenen Schützenjahr verstorbene
Mitglied Willi Cassan abgehalten. Der
Hauptmann zählte in seinem Bericht zahl-
reiche Ausrückungen auf, unter anderem
auch das Bezirksschützenfest in Gnaden- Der Personalstand der Kompanie Wattens-Wattenberg: 58 Schützen, 8 Marketenderinnen, 1
wald und die Einweihung des Sozialzen- Jungmarketenderin und 4 Jungschützen.
trums „Haus am Kirchfeld“ in Wattens.
Auch eine stattliche Anzahl an Ausrückun- Frauen die tollen Tombola-Geschenkkörbe Rädern“ werden geehrt. Immerhin beteiligt
gen mit den Fahnenabordnungen wurde zusammengestellt und spendiert haben. sich die Schützenkompanie bereits seit 38
erwähnt. Insgesamt waren im abgelaufenen Der Termin für den nächsten Schützenball Jahren bei dieser Aktion. Das erste Mal fuhr
Schützenjahr 7 Kompanieausrückungen, ist der 19. Jänner 2019 wieder im Gasthof der damalige Hauptmann Rudolf Tropp-
14 Ausrückungen mit einer Abordnung, 6 „Stoager“. mair am 18. Juli 1981.
Ausschusssitzungen und 3 Bataillonssitzun- Auch der wertvolle Dienst „Essen auf Rä- Letztendlich dankte der Hauptmann den
gen zu verzeichnen. Das Schützengrillfest dern“ fand lobende Worte des Hauptmanns. Ausschussmitgliedern für ihre Treue und
der Kompanie fand beim „Rieder“ statt und Speziell bedankte er sich bei den Altschüt- Verlässlichkeit und bei den Marketenderin-
es war wieder eine tolle Veranstaltung. Der zen Hermann Pobitzer, Franz Praxmair, nen und Schützen fürs fleißige Ausrücken.
Hauptmann bedankte sich bei der Fami- Franz Musack und Burghard Vouk für ihre Der Jungschützenbetreuer OJ. Thomas
lie Hirschhuber sowie den Wattenberger Unterstützung. Er bedankte sich auch bei Holzner stellte seine „Handvoll“ Jungmar-
Schützenkollegen für die hervorragende der Fa. Blumen Tauber, welche seit vielen ketenderin und Jungschützen vor. Beim
Organisation. Jahren die Weihnachtssterne am Heiligen Bezirks-Jungschützenschießen erreichten
Der traditionelle Schützenball im Jänner Abend als Weihnachtsgruß spendiert. fast alle Jungschützen ausgezeichnete
beim „Stoager“ war ein guter Erfolg und Am 30. September wird es noch eine be- Schießergebnisse, und somit konnten sie
der Hauptmann bedankte sich bei allen, sondere Ausrückung der Kompanie geben. ihre Schießabzeichen in Gold, Silber oder
die mitgeholfen haben. Sein besonderer Es wird der „Tag des Ehrenamtes“ gefeiert Bronze in Empfang nehmen. n
Dank galt allen Kameraden, die mit ihren und die langjährigen Fahrer für „Essen auf

Kurz & bündig


- Im Anschluss an den Herz-Jesu-Gottesdienst in der Stadtpfarr- - Die SK Tscherms durfte am Herz-Jesu-Sonntag gleich drei
kirche St. Nikolaus marschierten die Meraner Schützen zu den Ehrungen vornehmen. Neben zwei Langjährigkeitsauszeich-
Klängen der Stadtmusikkapelle zum Sandplatz, um dort ihren nungen für 40-jährige treue Mitgliedschaft (siehe letzte Seite)
schon zur Tradition gewordenen Festakt abzuhalten. Höhe- wurde Silvia Pircher für ihren unermüdlichen Einsatz zur
punkt war die feierliche Angelobung neuer Mitglieder. So leg- Wiederaktivierung der Kompanie ausgezeichnet. Nachdem die
ten die Schützen Johannes Tolpeit und Michael Pichler vor der Kompanie im Jahre 2003 stillgelegt worden war, fand im April
Herz-Jesu-Kompaniefahne ihr feierliches Gelöbnis mit einem 2009 die Wiederaktivierung statt, die ohne das Engagement
Bekenntnis zum Tiroler Schützenwesen ab. Der Aufruf des von Silvia wahrscheinlich nicht erfolgt wäre. Ihr wurde als
Hauptmanns mit den Worten „Vertretet mit Mut die Werte des Zeichen des Dankes der Ehrenkranz verliehen.
Schützenwesens! Tragt unsere Tracht mit Würde!“ wird sie nun
auf ihrem weiteren Weg in und mit der SK Meran begleiten.
N° 4 | August 2018

Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN 29


Innsbruck
von Alexander Mitterer

Muttertagsfeier im Schützenheim

Jungschützen mit Müttern und weiteren Gästen (Foto: Stefan Parth)

Eine bereits alljährliche Tradition ist die mit Kuchen und Kaffee zur Seite. Höhe- Walter. Zum Abschluss gab es für jede Mut-
Muttertagsfeier der Schützen in Innsbruck punkt der Feier war eine Fotoshow über die ter ein selbst gebasteltes Geschenk. Tenor
geworden. Die Jungschützenbetreuer Aktivitäten, Ausflüge und Ausrückungen der Mütter an die Schützenkompanie: Bitte
Katharina und Walter standen den Jung- der Jugendlichen und Kinder im vergan- macht weiter so! n
schützen bei der Bewirtung ihrer Mütter genen Jahr, zusammengestellt von Oltn.

Mieders
von Franziska Jenewein

Ehrenamt und Freiwilligkeit – ein hoher Preis


Jedes Jahr nutzen Kompanien und ihre ver-
antwortlichen Führungspersonen die Gele-
genheit, Schützen und Marketenderinnen
danke zu sagen. Nicht nur für ihre wertvolle
Freizeit, die sie in den Dienst des Schützen-
wesens stellen, sondern auch für ihre Treue
zur Kompanie. Durch das Überreichen von
Auszeichnungen und Medaillen wird den
Schützenkameraden und Marketenderin-
nen in den Kompanien Respekt und Ehre
entgegengebracht. Selten, aber doch kommt
es immer wieder vor, dass auch Marketen-
derinnen vom BTSK Langjährigkeitsme-
daillen erhalten. Herzliche Gratulation allen
Marketenderinnen, die im Schützenjahr
2018 für ihre Langjährigkeit ausgezeichnet
werden! n

Dank und Ehre allen Marketenderinnen im


BTSK, die sich jahrelang für ihre Kompanien
einsetzen und zu ihr stehen.
N° 4 | August 2018

30 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Kurtatsch
von Elisabeth Kofler und Karin Rainer

Blumensteckkurs im Bezirk Süd-Tiroler Unterland

Unter der fachkundigen Anleitung von Sonja Schwienbacher Andreaus lernten die interessierten Marketenderinnen des Süd-Tiroler Unter-
landes das richtige Binden eines Blumenstraußes.

Am 9. Juni 2018 haben sich 22 fleißige Referentin der Südtiroler Bäuerinnenorga- ße konnten dann bereits am darauffolgen-
Marketenderinnen aus dem Süd-Tiroler nisation für Handarbeit und Dekorations- den Herz-Jesu-Sonntag von den Kameraden
Unterland im Schützenheim von Kurtatsch kurse. Die Marketenderinnen konnten hier bewundert werden. Wir bedanken uns bei
getroffen, um gemeinsam das richtige lernen, wie man mit Blumen und Kräutern allen Teilnehmerinnen und ganz besonders
Binden eines Blumenstraußes zu lernen. aus dem eigenen Garten einfache kleine bei der Referentin für den lehrreichen und
Abgehalten wurde der Kurs von Sonja Sträußchen sowie größere Sträuße für das angenehmen Nachmittag. n
Schwienbacher Andreaus aus Kurtatsch, Horn bindet. Die selbst gebundenen Sträu-

Mieders
von Franziska Jenewein

Jungschützen halten Herz-Jesu-Tradition hoch


Jedes Jahr aufs Neue wird das Herz-Jesu-Gelöbnis erneuert. Bereits
am Vortag leuchten in ganz Tirol, unter besonderen Bedingun-
gen und großem materiellen und organisatorischen Aufwand, die
Lichter zu Herz-Jesu auf den Bergen. Auch die Jungschützen und
Jungmarketenderinnen in Mieders konnten sich in den vorherigen
Wochen auf diesen Abend vorbereiten. Jungschützenbetreuerin
Franziska Jenewein, Thomas Mörtenschlag und erfahrene Kamera-
den unterstützten sie dabei. n
Trotz Wettervorhersagen ist es jedes Jahr aufs Neue ein großes
Abenteuer, das große Kreuz zum Herz-Jesu-Fest aufzustellen und es
zum Leuchten zu bringen.
N° 4 | August 2018

Wir gedenken … 31
Fulpmes von Franziska Jenewein

Begeisterung beim Schießbewerb


An zwei Wochenenden stellten sich die
Jungschützen und Jungmarketenderinnen
aus dem Bataillon Stubai dem Wettkampf
im Bataillonsschießen.
Das ganze Jahr über wurde fleißig trainiert
und an den Techniken gefeilt. Nun galt es,
sein Können unter Beweis zu stellen. Voller
Eifer und Tatendrang und in höchster Kon-
zentration wurde mit den Standgewehren
der Schützengilde Fulpmes auf die Scheibe
gezielt. Mit Bravour und großem Erfolg:
Wie sich bei der Preisverteilung Anfang
Mai im Schützenheim Fulpmes zeigte, hatte
sich das Training ausgezahlt. n

Jungmarketenderinnen und Jungschüt-


zen mit der Bataillonsführung Baon-Kdt.
Helmut Ranalter, Baon-Kdt.-Stv. Roman
Krösbacher, Baon-Mark. Franziska Jenewein,
Hptm. Georg Müller und Paul Denifl

ELt. Hermann Fahnenpatin Johannes Roner schloss seine Predigt mit den
Lampacher Anna Stark † 11. JUNI 2018  TRAMIN letzten Worten des Bozner
Es gibt keine Worte, die Bergsteigerliedes: „Und wenn
† 26. JÄNNER 2018  LATSCH † 10. JUNI 2018  KAPPL unseren Schmerz und unsere dann einst, so leid mir’s tut,
Die SK Latsch trauert um Am 10. Juni 2018 ist Anna Trauer ausdrücken können. mein Lebenslicht verlischt, freu
ihren Ehrenleutnant, Grün- Stark überraschend im Alter Am 11. Juni, in der Nacht des ich mich, dass der Himmel
dungsmitglied Hermann von 76 Jahren verstorben. Sie Herz-Jesu-Sonntags, ist unser auch schön wie die Heimat ist!“
Lampacher, welcher im Alter war der Schützenkompanie als Kamerad, Jungschütze Johan- Johannes, in unseren Herzen
von 86 Jahren verstorben ist. Er Fahnenpatin und als Ehren- nes Roner am Berg tödlich wirst du immer weiterleben!
war seit der Wiedergründung kranzträgerin seit Jahrzehnten verunglückt. Mit nur 15 Jahren
1959 fast fünfzig Jahre lang verbunden. Die Beerdigung wurde Johannes viel zu früh
im Ausschuss der Kompanie fand am Mittwoch, den 13. aus dem Leben gerissen. Bereits
als Schriftführer und Kassier Juni 2018 in Kappl statt. Die mit 9 Jahren trat er den Trami-
vertreten. Hermann Lampa- SK Kappl gab Anna Stark dabei ner Schützen bei und war mit
cher erhielt für sein Wirken das letzte Geleit. Der Herr gebe viel Begeisterung und Herzblut
verschiedenste Auszeichnun- ihr die ewige Ruhe! Jungschütze. Ein Bub, beseelt
gen, u.a. die Verdienstmedaille von Tatendrang, Lebensfreu-
des Landes Tirol im Jahr 1998. de und Heimatliebe. Unser
inniges Mitgefühl gilt seiner
Mutter Angelika, seinem Vater
Franzjosef, seiner Schwester
Katharina sowie der gesamten
Familie. Noch am Vormittag
des Herz-Jesu-Sonntags hatte
Johannes als Ministrant in
der Traminer Pfarrkirche dem
Bischof gedient. Der Traminer
Pfarrer Franzjosef Campidell
N° 4 | August 2018

32 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

15 Jahre
Simon Rauch (Auer); Lt. Herwig Drexel, Ptf. Christoph Ober-
Termine 2018
hauser, Willi Streng und Matthias Lechthaler (Igls/Vill); Johann 5. August Baon-Fest Oberland/Pustertal, Abfaltersbach
Berger, Manfred Riepler und Paul Rainer (Matrei i.O.); Michael
Mörtenschlag und Marketenderin Anna Reinisch (Mieders); Ptf. 11. August 30-Jahr-Jubiläum SK Kundl, Kundl
Wilhelm Greuter und Maximilian Kerber (Wattens-Wattenberg) 15. August Hoher Frauentag, Innsbruck
19. August Landecker Talschaftsfest, Hochgalmig
25 Jahre 19. August 40-Jahrfeier der SK Altrei
Zgf. Thomas Moyle und Anton Hörhager (Igls/Vill); Georg Hol- 19. August Tiroltag in Alpbach
zer, Daniel Wolsegger, Gebhard Steiner, Albert Presslaber, Tho- 26. August Gründungsfest der SK Josef Rainer, Söll
mas Wibmer, Roland Klaunzer und Martin Rainer (Matrei i. O.)
2. September Bataillonsfest Starkenberg, Oberinntaler

30 Jahre 2. September
Regimentsfest in Imsterberg
Gesamttiroler Jungschützentreffen, Sexten
Mark. Sonja Kaltenhauser (Igls/Vill)
8. September Volksmarsch – „Heimat in Bewegung“
40 Jahre Altenburg/Kaltern
Franz Triches und Thomas Greif (Auer); Zgf. Josef Siegele 9. September Baons-Fest Hörtenberg, Mieming
(Kappl); Karl Mullitzer, Andreas Köll, Sebastian Klaunzer, 16. September Baons-Fest Petersberg, Haimingerberg
Wolfgang Zeiler, Alois Wibmer, Michael Köll, Hansjörg Köll, 16. September 60-Jahrfeier der SK Pflersch
Christoph Köll, Franz Oberschneider und Hubert Köfler (Matrei
i.O.); Alois Pircher und Heinrich Platter (Tscherms); Hermann 23. September „Mächtig durch des Glaubens Stütze…“
Demetz, Bruno Demetz, Arthur Delladio, Meinrad Insam, Luis Gedenkfeier am Kronplatz
Linder, Emil Mussner, Giampaolo Mussner, Alois Nocker, Rein- 29. September 3. Baons-Fest zur 40-jährigen Wiedergründung
hold Nocker, Franco Nocker, Vinzenz Oberhollenzer und Josef des Baon Passeier, St. Martin i. Passeier
Paratoni (Wolkenstein)
14. Oktober 53. Tiroler Schützenwallfahrt, Absam

50 Jahre 25. Oktober Großer Zapfenstreich am Nationalfeiertag,


Innsbruck
Hptm. Wolfgang Kalous (Igls/Vill); Alois Egger, Othmar Wibmer,
Peter Wibmer, Johann Rainer, Hannes Mattersberger und Johann 27. Oktober 40-Jahrfeier mit Törggeleball, Klausen
Panzl (Matrei i.O.); Baon-Kdt. Helmuth Paolazzi (Pradl)

55 Jahre
Uj. Arnold Drexel (Igls/Vill); Anton Klaunzer und Jakob Nie-
deregger (Matrei i. O.)

60 Jahre
Uj. Walter Drexel, Zgf. Anton Grauß, Uj. Friedrich Hammer und
Uj. Heinz Tschaikner (Igls/Vill) sowie Karl Mattersberger (Matrei
Impressum
i.O.) Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
65 Jahre Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
EOlt. Johann Juen (Kappl); Johann Resinger und Paul Berger
Süd-Tirol: SSB, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,
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70 Jahre Juni, August, Oktober und Dezember.
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Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
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schützenkompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Günther Mairhofer; BGSK:
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