März 2001

ICS 21.200; 19.060 VDI/VDE-RICHTLINIEN March 2001

VEREIN DEUTSCHER
INGENIEURE
Einflanken- und Zweiflanken-Wälzprüfung an
Zylinderrädern, Kegelrädern, VDI/VDE 2608
VERBAND DER
ELEKTROTECHNIK Schnecken und Schneckenrädern
ELEKTRONIK
INFORMATIONSTECHNIK Tangential composite and radial composite
Former edition: 2/75, 6/99 draft, in German only
Frühere Ausgabe: 2.75; 6.99 Entwurf, deutsch

inspection of cylindrical gears, bevel gears,

Ausg. deutsch/englisch
worms and worm wheels Issue German/English

Die deutsche Version dieser Richtlinie ist verbindlich. No guarantee can be given with respect to the English
translation. The German version of this guideline shall be
taken as authoritative.

Inhalt Seite Contents Page

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Preliminary note . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

1 Zweck und Geltungsbereich . . . . . . . . . . 3 1 Purpose and scope of application . . . . . . . 3
2 Zeichen und Benennungen. . . . . . . . . . . 4 2 Symbols and nomenclature . . . . . . . . . . . 4
3 Vergleich und Abgrenzung . . . . . . . . . . . 5 3 Comparison and delimitation . . . . . . . . . . 5
4 Einflanken-Wälzprüfung . . . . . . . . . . . . 6 4 Tangential composite inspection . . . . . . . . 6
4.1 Messprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4.1 Principle of measurement . . . . . . . . . . 6
4.2 Messverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . 8 4.2 Measurement procedures . . . . . . . . . . . 8
4.3 Messgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4.3 Measuring instruments . . . . . . . . . . . . 9
4.4 Messvorgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 4.4 Measurement process. . . . . . . . . . . . . 9
4.4.1 Aufspannung der Räder . . . . . . . 9 4.4.1 Clamping of gears . . . . . . . . . . . 9
4.4.2 Prüfkraft und Prüfgeschwindigkeit. . 11 4.4.2 Test force and test speed. . . . . . . . 11
4.4.3 Anzahl der Messumdrehungen bei 4.4.3 Number of measurement revolutions
überlaufenden Werkradpaaren . . . . 11 necessary in the case of hunting
mating product gears . . . . . . . . . 11
4.5 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 4.5 Evaluation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
4.5.1 Auswertung der genormten 4.5.1 Evaluation of the standard
Kennwerte . . . . . . . . . . . . . . 13 characteristics . . . . . . . . . . . . . 13
4.5.1.1 Einflanken-Wälz- 4.5.1.1 Tangential composite
abweichung Fi¢. . . . . . . . 13 deviation Fi¢. . . . . . . . . . 13
4.5.1.2 Einflanken-Wälzsprung fi¢ . . 13 4.5.1.2 Tooth-to-tooth tangential
composite deviation fi¢ . . . . 13
4.5.1.3 Langwelliger Anteil fl¢ 4.5.1.3 Long-wave component fl¢
der Einflanken-Wälz- of the tangential composite
abweichung . . . . . . . . . 14 deviation . . . . . . . . . . . 14
4.5.1.4 Kurzwelliger Anteil fk¢ 4.5.1.4 Short-wave component fk¢
der Einflanken-Wälz- of the tangential composite
abweichung . . . . . . . . . 14 deviation . . . . . . . . . . . 14
4.5.1.5 Bestimmung der Qualität, 4.5.1.5 Determination of quality,
Normenvereinbarungen . . . 15 standard agreements . . . . . 15
4.5.2 Weitere Auswertemöglichkeiten . . . 15 4.5.2 Other possibilities of evaluation. . . . 15
4.5.2.1 Fourier-Analyse . . . . . . . 15 4.5.2.1 Fourier analysis . . . . . . . . 15
4.5.2.2 Zahneingriffsverlauf . . . . . 16 4.5.2.2 Meshing process . . . . . . . 16

VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA)

Fachausschuss Messen an Zahnrädern und Getrieben

VDI/VDE-Handbuch Messtechnik II
VDI-Handbuch Betriebstechnik, Teil 3
VDI-Handbuch Getriebetechnik II
–2– VDI/VDE 2608

Seite Page

4.5.2.3 Darstellung des kontinuier- 4.5.2.3 Representation of continuous

lichen Verdrehflankenspiels . 19 circumferential backlash . . . 19
4.6 Spezielle Einsatzmöglichkeiten der 4.6 Special applications offered by tangential
Einflanken-Wälzprüfung . . . . . . . . . . 19 composite inspection . . . . . . . . . . . . . 19
4.7 Wälzsimulation . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.7 Rolling simulation . . . . . . . . . . . . . . 22
4.8 Betriebs-Wälzprüfung . . . . . . . . . . . . 22 4.8 Tangential composite test under operating
conditions. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
4.8.1 Messprinzip. . . . . . . . . . . . . . 23 4.8.1 Principle of measurement . . . . . . . 23
4.8.2 Messverfahren . . . . . . . . . . . . 23 4.8.2 Measurement procedure. . . . . . . . 23
4.8.3 Messgeräte . . . . . . . . . . . . . . 24 4.8.3 Measuring instruments . . . . . . . . 24
4.8.4 Messvorgang . . . . . . . . . . . . . 24 4.8.4 Measurement process . . . . . . . . . 24
4.8.5 Auswertung. . . . . . . . . . . . . . 25 4.8.5 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . 25
5 Zweiflanken-Wälzprüfung . . . . . . . . . . . 26 5 Radial composite inspection . . . . . . . . . . 26
5.1 Messprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.1 Principle of measurement . . . . . . . . . . 26
5.2 Messverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . 27 5.2 Measurement procedures. . . . . . . . . . . 27
5.3 Messgeräte. . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.3 Measuring instruments . . . . . . . . . . . . 28
5.4 Messvorgang. . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5.4 Measurement process . . . . . . . . . . . . 28
5.4.1 Aufspannung der Räder . . . . . . . 28 5.4.1 Clamping of gears . . . . . . . . . . . 28
5.4.2 Zweiflanken-Wälzabstand . . . . . . 28 5.4.2 Radial centre distance variation. . . . 28
5.4.3 Prüfkraft und Prüfgeschwindigkeit . 29 5.4.3 Test force and test speed . . . . . . . 29
5.4.4 Notwendige Anzahl Mess- 5.4.4 Number of measurement revolutions
umdrehungen bei überlaufenden necessary in the case of hunting
Werkradpaaren . . . . . . . . . . . . 29 mating product gears . . . . . . . . . 29
5.5 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.5 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.5.1 Auswertung der genormten 5.5.1 Evaluation of the standard
Kennwerte . . . . . . . . . . . . . . 30 characteristics . . . . . . . . . . . . . 30
5.5.1.1 Zweiflanken-Wälz- 5.5.1.1 Radial composite
abweichung Fi≤ . . . . . . . 30 deviation Fi≤ . . . . . . . . . 30
5.5.1.2 Zweiflanken-Wälzsprung fi≤ 30 5.5.1.2 Tooth-to-tooth radial
composite deviation fi≤ . . . 30
5.5.2 Bestimmung der Qualität, Norm- 5.5.2 Determination of quality, standard
vereinbarungen . . . . . . . . . . . . 30 agreements. . . . . . . . . . . . . . . 30
5.5.3 Weitere Auswertemöglichkeiten . . . 30 5.5.3 Other possibilities of evaluation . . . 30
5.6 Informationsgehalt der Zweiflanken- 5.6 Information content of radial composite
Wälzprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . 30 inspection . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
6 Lehrzahnräder, Wälznormale . . . . . . . . . 32 6 Master gears, roll artifacts . . . . . . . . . . . 32
6.1 Grenzen der Anwendbarkeit von Lehr- 6.1 Limits of applicability for master gears
zahnrädern nach DIN 3970 und according to DIN 3970 and DIN 58 420
DIN 58 420 bei der Wälzprüfung . . . . . . 32 in composite inspection . . . . . . . . . . . 32
6.2 Abnutzung der Lehrzahnräder . . . . . . . 35 6.2 Wear of master gears . . . . . . . . . . . . . 35
6.2.1 Überwachung der Lehrzahnräder 6.2.1 Checking of master gears for wear . . 35
auf Abnutzung . . . . . . . . . . . . 35
6.2.2 Zulässige Abnutzungstoleranzen. . . 36 6.2.2 Permissible wearing tolerances . . . . 36
6.2.3 Nachschleifen der Lehrzahnräder . . 37 6.2.3 Regrinding of master gears . . . . . . 37
6.2.4 Umbezeichnung . . . . . . . . . . . 38 6.2.4 Change of designation. . . . . . . . . 38
7 Zusammenfassende Gegenüberstellung 7 Summary comparison and areas of
und Einsatzgebiete der beiden Wälzprüf- application for the two composite
verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 procedures . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Bibliography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Vorbemerkung
Form- und Maßabweichungen bei der Herstellung
von Zahnrädern beeinflussen die Laufeigenschaften
und die Kraftübertragungsverhältnisse von Getrieben
auf unterschiedliche Art und Weise. Zur Beurteilung
der Funktionsfähigkeit werden deshalb am gefertig-
ten Zahnrad Prüfungen vorgenommen, mit denen ein-
zelne Arten von Abweichungen (z.B. Rundlaufab-
weichungen, Flankenlinienabweichungen) festge-
stellt werden können.
Bei der Einflanken- und Zweiflanken-Wälzprüfung
wirken sich verschiedene Einzelabweichungen ge-
meinsam auf das Messergebnis aus. Man nennt des-
halb die Wälzabweichungen auch Summenabwei-
chungen, die Wälzprüfung heißt auch Sammelprü-
fung. Bei der Sammelprüfung werden im Gegensatz
zur Einzelprüfung alle Zähne am Umfang eines Ra-
des in einem einzigen Messvorgang erfasst. Die Flan-
ken des Prüflings kommen in jeder Eingriffsstellung
nur an den am weitesten vorstehenden Stellen mit
dem Lehrzahnrad in Berührung. Diese Sammelprü-
fung sagt also nichts über die nichttragenden Flan-
kenteile aus.
Verschiedene Einzelabweichungen können sich so-
wohl addieren als auch subtrahieren. Sie sind bei
einer Sammelprüfung quantitativ nicht erfassbar.
Man kann im Allgemeinen ziemlich sicher angeben,
auf welche Weise bestimmte Einzelabweichungen in
das Ergebnis der Sammelprüfung eingehen. Umge-
kehrt ist es nur bedingt möglich, vom Ergebnis einer
Sammelprüfung auf Art und Größe vorliegender Ein-
zelabweichungen zu schließen, weil sich einige Ein-
zelabweichungen gleich oder ähnlich auf die Sam-
melabweichungen auswirken. Unter anderem hängt
es auch sehr von der Sprung- und Profilüberdeckung
ab, wie stark sich Einzelabweichungen im Bild einer
Sammelprüfung zeigen.
1 Zweck und Geltungsbereich
Die Richtlinie VDI/VDE 2608 gilt für Einflanken-
und Zweiflanken-Wälzprüfungen an Radpaaren von
Zylinderrädern, Kegelrädern sowie Paarungen von
Schnecken und Schneckenrädern.
Als Sonderfall der normgemäßen Einflanken-Wälz-
prüfung hat sich auch die „Betriebs-Wälzprüfung“
als ein geeignetes Hilfsmittel zur Beurteilung des
Lauf- und Geräuschverhaltens von Verzahnungen er-
wiesen.
Für die genannten Verfahren sind Messprinzip, Mess-
geräte, Messvorgang und die Auswertung der Ergeb-
nisse beschrieben. Allen Verfahren ist gemeinsam,
dass „Sammelabweichungen“ festgestellt werden,
VDI/VDE 2608 –3–
Preliminary note
Form deviations and deviations of gear dimensions in
the fabrication of gears influence the running proper-
ties and power transmission conditions of gear sets in
different ways. Therefore, to assess its reliability, the
fabricated gear is subjected to inspections allowing
individual kinds of errors (for example, radial ru-
nouts, helix slope errors) to be detected.
In the tangential composite and radial composite in-
spection, various individual deviations have a com-
mon effect on the measurement result. The composite
deviations are therefore also referred to as accumu-
lated deviations. In contrast to the individual test, the
composite test covers all teeth on the circumference
of a gear wheel in one single measurement process. In
each contact position, the flanks of the test object
come into contact with the master gear only in the
most prominent points. This composite test thus is
not meaningful for the non-carrying flank portions.
Various individual deviations can either add or sub-
tract one another. They cannot be quantitatively de-
termined by composite tests. It can generally be
stated rather reliably in which way certain individual
deviations enter into the result of the composite test.
Conversely, it is possible only partly to draw conclu-
sions from the result of a composite test for the kind
and the magnitude of individual deviations, because
some individual deviations have the same or a similar
effect on the accumulated deviations. Among other
things, the weight of individual deviations in a com-
posite test depends also on the overlap ratio and the
transverse contact ratio.
1 Purpose and scope of application
The guideline VDI/VDE 2608 applies to tangential
composite and radial composite inspections on mat-
ing gears with cylindrical gears, bevel gears as well as
combinations of worms and worm wheels.
As a special case of the standard tangential composite
inspection, the ”tangential composite inspection un-
der operating conditions“ has proved as a suitable
means for rating the running and noise properties of
gear sets.
For the methods stated, the principle of measurement,
the measuring instruments, the measurement process
and the evaluation of the results are described. It is a
common feature of all methods that ”accumulated de-
–4– VDI/VDE 2608
die sich durch gleichzeitige Auswirkung der geome-
trischen Abweichungen beider Zahnräder beim Ab-
wälzen ergeben. Die unterschiedlichen Einzelabwei-
chungen wirken sich also summarisch auf das Mess-
ergenis aus.
Prüfergebnisse von Einflanken- und Zweiflanken-
Wälzprüfungen können nicht miteinander verglichen
werden, da beiden Verfahren unterschiedliche Mess-
prinzipien zugrunde liegen. Obwohl die Einflanken-
Wälzprüfung für die Beurteilung des Laufverhaltens
von Getrieben einen erheblich höheren Informations-
gehalt hat als die Zweiflanken-Wälzprüfung, wird
letztere häufig aus wirtschaftlichen Gründen einge-
setzt, wenn sie für eine genau definierte Aufgaben-
stellung hinreichend aussagefähig ist.
Bei der Betriebs-Wälzprüfung gewinnt man aufgrund
der Prüfung im Nenn-Betriebsbereich der Verzah-
nung Informationen über das tatsächliche Betriebs-
verhalten des Radsatzes unter Betriebsbedingungen.
Die Ergebnisse der Betriebs-Wälzprüfung können in
einen direkten Zusammenhang mit anderen im Be-
trieb ermittelten Größen, wie z.B. Tragbild oder Ge-
räusch, gebracht werden. Somit kann das Gesamtver-
halten von Verzahnungen bzw. die Wirksamkeit von
Flankenmodifikationen zur Verbesserung des Lauf-
verhaltens betriebsnah beurteilt werden.
2 Zeichen und Benennungen
In dieser Richtlinie werden die folgenden Zeichen
und Benennungen in Übereinstimmung mit DIN
3960, DIN 3961, DIN 3963, DIN 3965, DIN 3974
und in Anlehnung an ISO 1328-2 benutzt:
fi¢ Einflanken-Wälzsprung
Fi¢ Einflanken-Wälzabweichung
fk¢ kurzwelliger Anteil der Einflanken-Wälzabwei-
chung
f k¢ Mittelwert des kurzwelligen Anteils der Ein-
flanken-Wälzabweichung fk¢
fl¢ langwelliger Anteil der Einflanken-Wälzabwei-
chung
fi≤ Zweiflanken-Wälzsprung
Fi≤ Zweiflanken-Wälzabweichung
fe Exzentrizität
Fr Rundlaufabweichung einer Verzahnung
Fr≤ Wälz-Rundlaufabweichung
¢ Mittelwert des kurzwelligen Anteils der Ein-
f kx
flanken-Wälzabweichung über jeden x-ten
Zahn
viations“ are detected which result from the simulta-
neous effect of the geometrical errors of the two gears
during rolling. The different individual deviations
thus act summarily on the result of measurement.
Test results from tangential and radial composite in-
spections cannot be compared with one another, since
the two methods are based on different principles. Al-
though the tangential composite inspection furnishes
much more information for the rating of the running
properties of gear sets than the radial composite in-
spection, the latter is often used for economic reasons
if its informal content is sufficient for a well-defined
purpose.
In the tangential composite test under operating con-
ditions, due to testing in the nominal range of opera-
tion of the gear set, information about the actual prop-
erties of the gear set under operating conditions is ob-
tained. The results of the tangential composite test
under operating conditions can be directly related to
other quantities determined under operating condi-
tions such as, for example, contact pattern or noise.
The overall behaviour of gears and/or the effective-
ness of modifications of the flanks to improve the
running properties can thus be practically assessed.
2 Symbols and nomenclature
In this guideline, the following symbols and nomen-
clature are used in compliance with DIN 3960,
DIN 3961, DIN 3963, DIN 3965, DIN 3974 and
according to ISO 1328-2:
fi¢ tooth-to-tooth tangential composite deviation
Fi¢ tangential composite deviation
fk¢ short-wave component of the tangential com-
posite deviation
f k¢ mean value of the short-wave component of the
tangential composite deviation fk¢
fl¢ long-wave component of the tangential compos-
ite deviation
fi≤ tooth-to-tooth radial composite deviation
Fi≤ radial composite deviation
fe eccentricity
Fr radial runout of a gear
Fr≤ runout by composite test
¢ mean value of the short-ware component of the
f kx
tangential composite deviation of each xth tooth

3 Vergleich und Abgrenzung
Grundsätzlich unterscheiden sich die Wälzprüfver-
fahren in folgenden Punkten:
a) Bei der Einflanken-Wälzprüfung sind – wie im
praktischen Einsatz auch – die Räder im Nen-
nachsabstand aufgespannt, laufen also mit dem
vorgeschriebenen Verdrehflankenspiel.
b) Bei der Zweiflanken-Wälzprüfung werden die
Räder spielfrei gegeneinander abgerollt.
Hieraus folgt der bei der Interpretation zu berück-
sichtigende Unterschied im Aussageergebnis bei den
beiden Wälzprüfverfahren:
Bei der Einflanken-Wälzprüfung werden die Auswir-
kungen der geometrischen Abweichungen in tangen-
tialer Richtung erfasst, es werden also die Übertra-
gungsabweichungen dargestellt. Bei der Zweiflan-
ken-Wälzprüfung werden die Auswirkungen der geo-
metrischen Abweichungen in radialer Richtung er-
fasst, es werden also Achsabstandsänderungen des
sich drehenden Radsatzes dargestellt (Bild 1).
Bild 1. Prinzipdarstellung der Einflanken- und Zweiflanken-Wälz-
prüfung
VDI/VDE 2608 –5–
3 Comparison and delimitation
Basically, the composite test methods differ in the
following points:
a) As in practical use, for the tangential composite
inspection, the gears are clamped at nominal cen-
tre distance, i.e. they run with the circumferential
backlash specified.
b) For the radial composite inspection, the gears are
rolled against each other without backlash.
From this follows the difference in the results ob-
tained by the two composite test methods which is to
be taken into account for the interpretation:
The tangential composite inspection covers the ef-
fects of the geometrical deviations in the tangential
direction, i.e. the transmission errors are represented.
The radial composite inspection covers the effects of
the geometrical deviations in the radial direction, i.e.
the changes in the centre distance of the rotating gear
set are represented (Figure 1).
Fig. 1. Schematic representation of the tangential and radial
composite inspection
–6– VDI/VDE 2608
Die Entscheidung, welches der Wälzprüfverfahren
anzuwenden ist, hängt ausschließlich vom Prüfziel
ab, z.B. davon, ob in erster Linie die Funktion des
Zahnrades sichergestellt werden muss (→ Einflan-
ken-Wälzprüfung) oder ob bestimmte Fehlerquellen
bei der Herstellung aufgedeckt werden sollen
(→ Zweiflanken-Wälzprüfung). Zwar könnten sämt-
liche Aufgaben der Zweiflanken-Wälzprüfung voll
und ganz von der Einflanken-Wälzprüfung übernom-
men werden, jedoch stehen dabei wirtschaftliche Ge-
sichtspunkte entgegen. Die Überprüfung von Zylin-
derrädern in der laufenden Serie auf bestimmte Feh-
lerquellen, z.B. außermittige oder taumelnde Auf-
spannung, Ein-/Auslaufeffekt beim Schleifen oder
Stoßen, Zahnbeschädigungen, kann mit kleinen, bil-
ligen und robusten Zweiflanken-Wälzprüfgeräten
schneller und wirtschaftlicher durchgeführt werden.
Demgegenüber hat die Einflanken-Wälzprüfung
durch Ausschöpfung des Informationsgehalts mittels
hochentwickelter Auswertemethoden ein breites Ein-
satzgebiet. Es erstreckt sich von der Messung von
Radsätzen, an die hohe Anforderungen bezüglich
kinematischer Übertragungsgenauigkeit gestellt wer-
den, über die Messung von Radsätzen mit besonderen
Anforderungen an Geräuscharmut bis hin zur Mes-
sung kompletter Getriebe-Einheiten oder ganzer Ge-
triebestränge in Maschinen und Anlagen.
4 Einflanken-Wälzprüfung
4.1 Messprinzip
Bei der Einflanken-Wälzprüfung werden zwei Zahn-
räder unter den vorgeschriebenen geometrischen Ein-
bauverhältnissen (Achsabstand, Achswinkel, Ein-
baumaß) miteinander abgewälzt. Hierbei bleiben ent-
weder die Rechtsflanken oder die Linksflanken in
ständigem Eingriff (Bild 1), bewirkt durch ein schwa-
ches Bremsen des getriebenen Rades.
Gemessen werden die Abweichungen von einer kon-
stanten, durch das Zähnezahlverhältnis gegebenen
Bewegungsübertragung vom antreibenden auf das
getriebene Zahnrad. Die Antriebsdrehzahl muss so
niedrig gewählt werden, dass noch keine dynami-
schen Effekte (Schwingungen, Flankenabhebungen)
auftreten.
Generell sind beim Messen der Übertragungsgenau-
igkeit von Zahnradgetrieben drei Fälle zu unterschei-
den:
• Messung gegen Meisterrad (definitionsgemäße
Einflanken-Wälzprüfung)
• Messung eines Werkradpaares
• Messung eines mehrstufigen Getriebes, d.h. meh-
rerer hintereinandergeschalteter Werkradpaarun-
gen
The decision as to which composite inspection
method is to be applied exclusively depends on the
objective of the test, for example, on whether prima-
rily the function of the gear must be ensured (→ tan-
gential composite inspection) or whether certain er-
ror sources in manufacture are to be discovered
(→ radial composite inspection). It is true that all
tasks of the radial composite inspection could fully be
performed by the tangential composite inspection but
commercial aspects stand in the way of this. The
checking of cylindrical gears of the running batch for
certain error sources, for example eccentric or un-
steady clamping, grinding effect by approach/exit of
the wheel or shaping by the generating method, dam-
ages to the tooth, can be carried out more rapidly and
more efficiently with small, low-priced and sturdy ra-
dial composite testing devices.
On the other hand, as the highly developed evaluation
methods allow the information content to be fully
made use of, there is a wide field of application for
the tangential composite inspection. The applications
encompass the measurement of gear sets, which has
to meet high requirements regarding the kinematic
transmission accuracy, the measurement of gear sets
having to comply with particular requirements for
low noise, and the measurement of complete gear
units or gear trains in machines and systems.
4 Tangential composite inspection
4.1 Principle of measurement
For the tangential composite inspection two gears are
rolled with each other under the specified geometri-
cal mounting conditions (centre distance, shaft angle,
mounting dimensions). Due to a weak braking of the
driven gear, either the right- or the left-hand flanks
are permanently engaged (Figure 1).
The object of the measurement are the deviations
from a constant transmission of motion from the driv-
ing to the driven gear, which is given by the gear ratio.
The driving speed must be selected so low that dy-
namic effects (vibrations, disengagement of flanks)
do not yet occur.
For the measurement of the transmission accuracy of
gear sets, three cases are generally to be distin-
guished:
• measurement against a master gear (tangential
composite inspection according to definition)
• measurement of mating product gears
• measurement of a multistep gear set, i.e. of sev-
eral mating product gears arranged one behind an-
other.

Messung gegen Meisterrad (Lehrzahnrad)
Wird ein Prüfrad gegen ein Meisterrad abgewälzt,
dessen Abweichungen gegenüber denen des Prüfra-
des vernachlässigbar klein sind (lt. ISO TR 10 064-1
sollte es vier Genauigkeitsklassen besser sein), so
können die gemessenen Abweichungen dem Prüfrad
zugeordnet werden.
Diese Messmethode entspricht der eigentlichen Defi-
nition der Einflanken-Wälzprüfung gemäß DIN 3960
oder ISO 1328-1; hierauf basieren auch die Toleran-
zen für Wälzabweichungen in den DIN- und ISO-
Normen.
Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Meisterrad in
seiner Auslegung entweder voll dem Gegenrad ent-
spricht (Durchmesser, Zahnbreite, Korrekturen) oder
dass zumindest mit der gleichen Überdeckung ge-
messen wird, da sonst vom Messergebnis nicht auf
das spätere Laufverhalten geschlossen werden kann.
Messung eines Werkradpaares
Wenn kein geeignetes Meisterrad zur Verfügung
steht, wird mit dem Gegenrad abgewälzt und die
Messergebnisse werden dieser Werkradpaarung zu-
geordnet. Die sich somit ergebenden höheren zulässi-
gen Toleranzen für die Werkradpaarung werden ent-
sprechend DIN 3965-1 und DIN 3974-2 nach dem
Fehlerfortpflanzungsgesetz festgelegt:
Einflanken-Wälzabweichung
2 2
F i′ = F¢il + F¢i2
Einflanken-Wälzsprung
2 2
f i′ = f ¢il + f ¢i2
langwelliger Anteil der Einflanken-Wälzabweichung
bei u ≠ 1
2 2
f 1¢ = f ¢l1 + f ¢l2
(bei u = 1 kann gesetzt werden f 1l′ = f 2l′ = f 12l
′ )
Die Ergebnisse dieser Prüfung werden als „Übertra-
gungsabweichungen des Radpaares“ bezeichnet.
Anmerkung: Das Fehlerfortpflanzungsgesetz darf nur auf das
Messergebnis eines Radsatzes angewendet werden (dann weist
diese Regelung z.B. einem Radsatz die gleiche Genauigkeitsklasse
zu wie den beiden Rädern jeweils gleicher Genauigkeitsklasse t).
Werden jedoch zwei Räder gegen ein Meisterrad gemessen und soll
die Genauigkeitsklasse des Radsatzes berechnet werden, sind deren
Abweichungen voll und nicht nach dem Fehlerfortpflanzungs-
gesetz zu addieren.
Messung eines mehrstufigen Getriebes
Bei dieser Messung wird die Übertragungsgenauig-
keit eines mehrstufigen Getriebes zwischen Antriebs-
und Abtriebswelle festgestellt („akkumulierte Ein-
VDI/VDE 2608 –7–
Measurement against a master gear
If a test gear is rolled against a master gear whose de-
viations are negligibly small compared with those of
the test gear (according to ISO TR 10 064-1, it should
be better by four grades), the measured deviations can
be attributed to the test gear.
This method of measurement agrees with the defini-
tion proper of the tangential composite inspection
according to DIN 3960 or ISO 1328-1; these form
also the basis for the tolerances for composite devia-
tions in the DIN and ISO standards.
It is, however, to be ensured that either the design of
the master gear entirely corresponds to that of the test
gear (diameter, facewidth, corrections) or that the
measurement is at least carried out with the same
contact ratio, as otherwise the measurement result
would not allow conclusions to be drawn as regards
the future running properties.
Measurement of mating product gears
If a suitable master gear is not available, rolling takes
place with the test gear and the measurement results
are attributed to these mating product gears. The
higher permissible tolerances thus resulting for
the mating product gears are fixed pursuant to
DIN 3965-1 and DIN 3974-2 according to the error
propagation law:
Tangential composite deviation
2 2
F i′ = F¢il + F¢i2
Tooth-to-tooth tangential composite deviation
2 2
f i′ = f ¢il + f ¢i2
Long-wave component of the tangential composite
deviation at u ≠ 1
2 2
f 1¢ = f ¢l1 + f ¢l2
(at u = 1, f 1l′ = f 2l′ = f 12l
′ can be set)
The results of this test are referred to as ”transmission
errors of the mating gears“.
Note: The error propagation law may be applied only to the meas-
urement result for a gear set (this provision then, for example, as-
signs to a gear set the same grade as to the two gears of the same
grade t). If, however, two gears are measured against a master gear
and if the grade of the gear set is to be calculated, their deviations
are to be added entirely and not according to the error propagation
law.
Measurement of a multistep gear set
This measurement serves to determine the transmis-
sion accuracy of a multistep gear set between drive
and output shaft (”accumulated tangential composite
–8– VDI/VDE 2608
flanken-Wälzabweichung“). Diese Messmöglichkeit
wird nur erwähnt, weil sie mit den gleichen Messmit-
teln wie die Einflanken-Wälzprüfung durchgeführt
wird. Voraussetzung ist ein konstantes Übersetzungs-
verhältnis. Die Zuordnung einer genormten Genauig-
keitsklasse ist nicht möglich, es kann jedoch eine
Qualitätsüberprüfung aufgrund vorgegebener Tole-
ranzen vorgenommen werden.
Diese Messungen werden hauptsächlich an mehrstu-
figen Getrieben von Werkzeugmaschinen, Druck-
maschinen, sowie auch an Fahrzeuggetrieben durch-
geführt, um die Einhaltung speziell festgelegter Tole-
ranzgrenzen zu überprüfen und gegebenenfalls mit-
tels Analyse auf Fehlerquellen zu schließen. Insbe-
sondere wird diese Prüfung auch durchgeführt, um
aufgrund einer Analyse Geräuschminderungsmaß-
nahmen einzuleiten.
4.2 Messverfahren
Zur Messung der Einflanken-Wälzabweichung, die
als Abweichung von einer durch das Zähnezahlver-
hältnis gegebenen Sollübersetzung definiert ist, muss
ein Einflanken-Wälzprüfgerät eine Vergleichsein-
richtung enthalten, die das Sollübersetzungsverhält-
nis verkörpert (Bild 2). Solche Vergleichseinrich-
tungen gibt es mit mechanischer, elektrischer, opti-
scher oder kombinierter Wirkungsweise.
a)
j1
j1
b)
i; Dj
j2 = ij1 + Dj21
Bild 2. Aufbau eines Einflanken-Wälzprüfgerätes
a) Mechanisches Prinzip
b) Blockschaltbild
deviation“). This measuring capability is referred to
only because it is realized with the same means of
measurement as the tangential composite inspection.
The prerequisite is a constant transmission ratio. The
assignment of a standard grade is not possible but the
quality can be checked according to specified toler-
ances.
These measurements are mainly performed on multi-
step gear sets of machine tools, printing presses as
well as vehicle gear sets to check compliance with
specific tolerance limits and to draw conclusions re-
garding error sources by analysis, if necessary. This
inspection is carried out in particular to take noise re-
duction measures as a result of analyses.
4.2 Measurement procedures
For the measurement of the tangential composite de-
viation which is defined as the deviation from a speci-
fied transmission given by the gear ratio, a tangential
composite testing instrument must comprise a refer-
ence unit materializing the rated transmission ratio
(Figure 2). Such reference units are available as
mechanical, electric, optical or combined units.
j2 = ij1 + Dj21
ij1
Dj21
ij1
Fig. 2. Design of a tangential composite testing device
a) Mechanical principle
b) Block diagram

4.3 Messgeräte
Messgeräte zur Einflanken-Wälzprüfung gibt es spe-
ziell für Zylinderräder, Kegelräder oder Schnecken-
getriebe, aber auch als Universalgeräte, auf denen
sich dann nicht nur einzelne Radpaare, sondern auch
montierte Getriebe aufspannen lassen. Allen Geräten
ist gemeinsam, dass sie eine motorisch angetriebene
Antriebsspindel und eine zweite, mit regelbarer
Bremse ausgestattete Spindel haben. Mittels genauer
und feineinstellbarer Positioniereinrichtungen kann
sowohl mit den vorgeschriebenen Einbaumaßen als
auch mit davon gering abweichenden Maßen gemes-
sen werden, um die tatsächlichen Einbauverhältnisse
oder Lasteinflüsse zu simulieren.
Außer auf speziellen Einflanken-Wälzprüfgeräten
werden Einflanken-Wälzprüfeinrichtungen auch in
Zylinderrad- oder Kegelrad-Geräuschprüfmaschinen
eingebaut, um in Ergänzung zur Geräuschprüfung bei
Bedarf auch eine Einflanken-Wälzprüfung durchzu-
führen.
4.4 Messvorgang
4.4.1 Aufspannung der Räder
Bei der Einflanken-Wälzprüfung werden Zahnrad-
getriebe in ihrer Einbaulage, d.h. in den vorgeschrie-
benen Einbaumaßen (Achsabstand, Achswinkel) ge-
messen. Zur Kontrolle können vor dem Messen die
Tragbilder angefertigt werden (siehe VDI/VDE 2609).
Die Zahnräder müssen so aufgespannt werden, dass
ihre Drehachse beim Messen mit der Funktionsdreh-
achse zusammenfällt. Das bedeutet, dass die Zahn-
räder entweder an den Lagersitzen oder zwischen
Spitzen aufzunehmen sind oder dass sie – falls vor-
handen – nach Prüfbunden oder Referenzflächen aus-
gerichtet werden müssen.
Bei allen Getriebearten bewirken sowohl eine „ex-
zentrische“ als auch eine „taumelnde Aufspannung“
zusätzliche, Übertragungsabweichungen, die nicht
durch die Verzahnung verursacht sind. Während die
Einflüsse durch taumelnde Aufspannung rechnerisch
kaum erfassbar sind, ergeben sich bei exzentrischer
Aufspannung beispielsweise bei Zylinderrädern (und
vergleichbar auch bei Schneckenrädern) relativ einfa-
che Zusammenhänge:
e e
¢ = --------------- · sin (j + a0) für die rechte Flanke
f IR
cos a 0
e e
¢ = --------------- · sin (j + a0) für die linke Flanke
f IL
cos a 0
wobei e die Exzentrizität, j der Phasenwinkel der
Exzentrizität und a0 der Eingriffswinkel ist (Bild 3).
VDI/VDE 2608 –9–
4.3 Measuring instruments
Measuring instruments for tangential composite in-
spection are available especially for cylindrical gears,
bevel gears or worm gears but also as universal in-
struments allowing not only individual gear pairs but
also assembled gear sets to be clamped. All devices
have in common that they are provided with a motor-
driven spindle as well as with another spindle
equipped with an adjustable brake. By means of pre-
cise and fine-adjustable positioning units it is possi-
ble to carry out measurements both according to the
mounting dimensions prescribed and with slight de-
viations from these in order to simulate actual mount-
ing conditions or effects of load variations.
Tangential composite testing facilities are mounted
not only to special tangential composite testing de-
vices but also in cylindrical gear or bevel gear noise
testing machines in order to carry out, if need be, a
tangential composite inspection in addition to the
noise test.
4.4 Measurement process
4.4.1 Clamping of gears
In the tangential composite inspection, gear sets are
measured in their mounting position, i.e. according to
the mounting dimensions prescribed (centre distance,
shaft angle). Prior to the measurements, the contact
patterns can be prepared for checking purposes (cf.
VDI/VDE 2609).
The gears must be clamped in such a way that their
rotation axis coincides with the functional rotation
axis during measurement. This means that the gears
must be accommodated either at the bearing seats or
between tips or that they must be aligned to reference
cylinders or reference surfaces, if available.
For all kinds of gears, ”eccentric“ and ”unsteady“
clamping causes additional transmission errors which
cannot be attributed to the toothing. While the influ-
ences from unsteady clamping can scarcely be al-
lowed for computationally, the relationships are rela-
tively simple for eccentric clamping, for example in
the case of cylindrical gears (and comparably also for
worm wheels):
¢ = --------------- · sin (j + a0) for the right flank
f IR
cos a 0
¢ = --------------- · sin (j + a0) for the left flank
f IL
cos a 0
e being the eccentricity, j the phase angle of eccen-
tricity and a0 the pressure angle (Figure 3).
– 10 – VDI/VDE 2608
Bild 3. Auswirkung einer exzentrischen Aufspannung auf die Ein-
flanken-Wälzabweichung
Gegenüber der Kurve der Rundlaufabweichung
(Bild 3c) tritt das Maximum in der Kurve der Ein-
flanken-Wälzabweichung für die Rechtsflanken um
a0 früher (Bild 3a) und für die Linksflanken um a0
später auf (Bild 3b).
Diese Gesetzmäßigkeiten sind zu berücksichtigen,
wenn der sinusförmige Grundanteil einer Einflanken-
Wälzabweichung durch eine „künstliche“ Exzentri-
zität kompensiert werden soll. Umgekehrt kann also
auch geschlossen werden, dass es sich bei Vorliegen
einer Phasenverschiebung von 2a0 (meistens etwa
40°) zwischen Rechts- und Linksflanken im Übertra-
Fig. 3. Effect of eccentric clamping on the tangential composite
deviation
Compared with the curve of the radial runout
(Figure 3c), the maximum in the curve of the tangen-
tial composite deviation appears earlier by a0 for the
right-hand flanks (Figure 3a) and later by a0 for the
left-hand flanks (Figure 3b).
These relationships are to be taken into account when
the sinusoidal basic component of a tangential com-
posite deviation is to be compensated by ”artificial“
eccentricity. Conversely, it can also be inferred that
eccentric clamping of the test object is concerned if
there is a phase shift of 2a0 (in most cases about 40°)
between right- and left-hand flanks in the transmis-

gungsverlauf um eine exzentrische Aufspannung des
Prüflings bei der Messung handelt.
Bei Kegelrädern sind diese Zusammenhänge erheb-
lich komplexer als bei Zylinderrädern, so dass keine
generellen Formeln angegeben werden können.
Orientierungswerte aus der Praxis für
Geradzahnkegelräder: fl¢ = 1,2 º 1,5 · 2e
Spiralzahnkegelräder: fl¢ = 1 º 1,6 · 2e
Kreisbogenzahn-Kegelräder: fl¢ = 1,3 º 1,9 · 2e
4.4.2 Prüfkraft und Prüfgeschwindigkeit
Um eine sichere Flankenanlage zu gewährleisten,
sind Einflanken-Wälzprüfgeräte mit einer meist
regelbaren Bremseinrichtung ausgerüstet. Das
Bremsmoment wird so bemessen, dass es ausreicht,
den Einfluss von kleinen Schmutzteilchen und Öl-
resten zu unterdrücken. Es liegt normalerweise zwi-
schen 1 und 5 Nm.
Falls die Prüfgeschwindigkeit nicht durch die Mess-
einrichtung begrenzt wird, ist darauf zu achten, dass
sie nur so hoch gewählt wird, solange keine dynami-
schen Effekte aufgrund von Verzahnungsabweichun-
gen auftreten. Gebräuchliche Drehzahlen liegen zwi-
schen 5 und 30 min–1.
Die Drehrichtung ist nach Möglichkeit so zu wählen,
dass die vorgeschriebenen aktiven Flanken abgewälzt
werden. Muss ausnahmsweise in der entgegengesetz-
ten Drehrichtung gemessen werden, um z.B. die akti-
ven Flanken zur Anlage zu bringen, so ist dies zur
Vermeidung von Fehlinterpretationen unbedingt in
den Diagrammen zu vermerken, da diese dann in um-
gekehrter Richtung zu lesen sind.
Anmerkung: Wird bei Drehzahlen oder Bremsmomenten gemes-
sen, die etwa den Nennwerten der Getriebe entsprechen, so handelt
es sich nicht mehr um eine definitionsgemäße Einflanken-Wälzprü-
fung, sondern um eine „Betriebs-Wälzprüfung“, was dann bei den
Messergebnissen vermerkt werden muss.
4.4.3 Anzahl der Messumdrehungen bei
überlaufenden Werkradpaaren
Bei Werkradpaaren mit ganzzahligen Übersetzungs-
verhältnissen ist die gegenseitige Stellung der Räder
beim Messen zu kennzeichnen und beim Einbau zu
berücksichtigen, um sicher zu sein, dass die gemesse-
nen Abweichungen nach Verlauf und Größe den Ab-
weichungen im späteren Betrieb entsprechen.
Bei überlaufenden Werkradpaaren (Übersetzungs-
verhältnis nicht ganzzahlig) ergibt die Überlagerung
der langwelligen Anteile beider Räder Schwebungs-
maxima und -minima (Bild 4). Da einer normgemä-
ßen Auswertung das Maximum zu Grunde zu legen
ist, muss entweder über die ganze Überlaufperiode
VDI/VDE 2608 – 11 –
sion process.
For bevel gears these relations are considerably more
complex than for cylindrical gears so that general for-
mulae cannot be given.
Practical values for orientation:
straight bevel gears: fl¢ = 1.2 º 1.5 · 2e
helical bevel gears: fl¢ = 1 º 1.6 · 2e
circular bevel gears: fl¢ = 1.3 º 1.9 · 2e
4.4.2 Test force and test speed
To ensure safe contact with the flanks, tangential
composite test devices are equipped with a brake sys-
tem which in most cases is adjustable. The braking
torque is rated in such a way that it is sufficient for
suppressing the influence of small dirt particles and
oil residues. It normally amounts between 1 and
5 Nm.
If the test speed is not limited by the measuring facil-
ity, it is to be ensured that it is selected so high only as
long as dynamic effects due to gear set errors occur.
Customary speeds are between 5 and 30 min–1.
The direction of rotation is, if possible, to be selected
such that the specified active flanks are rolled. If, as
an exception, the measurement must be made in the
opposite direction of rotation, for example, to bring
the active flanks into contact, this must in any case be
noted in the diagrams as these then are to be read in
the opposite direction to avoid misinterpretation.
Note: If the measurement is carried out at speeds or braking torques
which approximately comply with the rated values for the gear sets,
this measurement is no longer a tangential composite inspection as
defined but a ”tangential composite test under operating conditi-
ons“, which must be noted together with the measurement results.
4.4.3 Number of measurement revolutions
necessary in the case of hunting mating
product gears
For mating product gears with integer transmission
ratios, the position of the gears with respect to each
other during the measurement is to be marked and
then taken into account for mounting to ensure that
the measured errors correspond to the errors in subse-
quent operation as regards their variation and magni-
tude.
In the case of hunting mating product gears (trans-
mission ratio not an integer), the superposition of the
long-wave components of the two gears yields beat
maxima and minima (Figure 4). As an evaluation
according to standards must be based on the maxi-
mum, either the measurement must be carried out
– 12 – VDI/VDE 2608
Schwebung in µm
beat in µm
Bild 4. Schwebung durch Überlagerung der langwelligen Anteile
zweier Werkräder
gemessen oder es muss die Umdrehung mit dem
Schwebungsmaximum ausgesucht werden.
Rechengang zur Ermittlung der Anzahl Umdrehun-
gen, um mindestens eine Schwebung zu erfassen:
1. Zähnezahlen Z1 und Z2 durch eventuellen gemein-
samen Teiler teilen Æ z¢1 : z¢2.
2. Die kleinere der beiden Zähnezahlen (Ritzelzäh-
nezahl) ergibt die Überlaufzahl Ü.Z. (Rad-U).
Dies ist diejenige Anzahl Rad-Umdrehungen,
nach der alle möglichen Flanken in Kontakt
waren.
3. Während dieser Überlaufzahl treten eine oder
mehrere Schwebungen auf: Anzahl Schwebungs-
perioden S.P. = z¢2 – z¢1.
4. Meistens genügt es, nur eine solche Schwebungs-
periode zu messen. Die hierfür erforderliche
Anzahl Rad-Umdrehungen ergibt sich zu
Ü.Z./S.P. = L.S. (Länge einer Schwebungsperiode
in Rad-Umdrehungen). Ist die Schwebungsperi-
ode kürzer als eine Rad-Umdrehung, so ist selbst-
verständlich eine ganze Rad-Umdrehung zu mes-
sen.
4.5 Auswertung
Als Ergebnis einer Einflanken-Wälzprüfung liegen
zunächst die Übertragungsabweichungen in Form
einer Kurve vor (Bild 5). Diese Kurve sollte
a) bei der Messung gegen ein Meisterrad (Lehrzahn-
rad) oder – bei einem ganzzahligen Übersetzungs-
verhältnis zweier Werkräder – über eine Umdre-
hung des Prüfrades bzw. des größeren der beiden
Werkräder aufgenommen werden,
b) bei überlaufenden Werkrädern sich mindestens
über eine Schwebungsperiode erstrecken. Siehe
hierzu Abschnitt 4.4.2.
Fig. 4. Beat due to superposition of the long-wave components
of two product gears
over the whole period of interference or the revolu-
tion with the beat maximum must be selected.
Sequence of computation to determine the number of
revolutions in order to cover at least one beat:
1. Divide numbers of teeth Z1 and Z2 by any common
divisor Æ z¢1 : z¢2.
2. The smaller of the two numbers of teeth (number
of teeth of pinion) yields the number of revolu-
tions per period of interference (Ü.Z.). This is the
number of gear revolutions after which all possi-
ble flanks were in contact.
3. During this number of revolutions per period of
interference one or several beats occur: number of
beat periods S.P. = z¢2 – z¢1.
4. In most cases it is sufficient to measure only one
such beat period. The number of gear revolutions
necessary for this measurement is: Ü.Z./S.P.
= L.S. (length of one beat period in gear revolu-
tions). If the beat period is shorter than one gear
revolution, a whole gear revolution naturally is to
be measured.
4.5 Evaluation
As the result of a tangential composite inspection,
first the transmission errors are available in the form
of a curve (Figure 5).
a) In the case of measurement against a master gear
or of an integer transmission ratio of two product
gears, this curve should be plotted over one revo-
lution of the test gear or over one revolution of the
greater of the two product gears, respectively.
b) In the case of hunting product gears, this curve
should extend at least over one beat period. Cf.
Section 4.4.2.

Bild 5. Auswertung der Einflanken-Wälzprüpfung nach
DIN 3960
Fi¢ Einflanken-Wälzabweichung
fi¢ Einflanken-Wälzsprung
fl¢ langwelliger Anteil der Einflanken-Wälzabweichung
fk¢ kurzwellige Anteile der Einflanken-Wälzabweichung
Die so erhaltenen Diagrammlängen werden dann zur
Auswertung nach DIN 3960 bzw. ISO 1328 heran-
gezogen.
Die Abszisse wird zweckmäßigerweise in „Anzahl
Prüfradumdrehungen“ angegeben, die Ordinate in
Abweichungen als Bogenlängen an einem Referenz-
durchmesser. Als Referenzdurchmesser ist der Teil-
kreisdurchmesser des Prüfrades zu verwenden.
4.5.1 Auswertung der genormten Kennwerte
4.5.1.1 Einflanken-Wälzabweichung Fi¢
Die Einflanken-Wälzabweichung Fi¢ ist die Schwan-
kung der Ist-Drehstellungen gegenüber den Soll-
Drehstellungen. Sie ergibt sich als Unterschied
(Summe der Beträge) der größten voreilenden und
der größten zurückbleibenden Drehstellungsabwei-
chung gegenüber einem Anfangswert innerhalb einer
Prüflings-Umdrehung, siehe Bild 5.
Bei überlaufenden Werkradpaaren ist die Auswer-
tung über die gesamte Überlaufperiode vorzuneh-
men, oder es ist die Umdrehung mit der größten
Schwankung auszusuchen (siehe hierzu Abschnitt
4.4.2).
4.5.1.2 Einflanken-Wälzsprung fi¢
Der Einflanken-Wälzsprung fi¢ ist der größte Unter-
schied, der bei den Drehstellungsabweichungen in-
nerhalb eines der Dauer eines Zahneingriffs entspre-
chenden Drehwinkels auftritt, siehe Bild 5.
VDI/VDE 2608 – 13 –
f i¢
Fig. 5. Evaluation of the tangential composite inspection accord-
ing to DIN 3960
Fi¢ tangential composite deviation
fi¢ tooth-to-tooth tangential composite deviation
fl¢ long-wave component of tangential composite devia-
tion
fk¢ short-wave components of tangential composite
deviation
The diagram lengths thus obtained then are used for
evaluation according to DIN 3960 or ISO 1328, re-
spectively.
It is useful to state the abscissa in ”number of test
gear revolutions“ and the ordinate in deviations as arc
lengths on a reference diameter. As reference diame-
ter the reference diameter of the test gear is to be
used.
4.5.1 Evaluation of the standard characteristics
4.5.1.1 Tangential composite deviation Fi¢
The tangential composite deviation Fi¢ is the variation
of the actual rotating positions against the rotating
positions specified. It is obtained as the difference
(sum of amounts) between the maximum plus and the
maximum minus angular deviation from an initial
value within one revolution of the test object, cf. Fig-
ure 5.
For hunting mating product gears, the evaluation is to
be made over the entire period of interference, or the
revolution with the greatest variation is to be selected
(cf. Section 4.4.2).
4.5.1.2 Tooth-to-tooth tangential composite
deviation fi¢
The tooth-to-tooth tangential composite deviation fi¢
is the greatest difference occurring for the angular de-
viations within the angle of rotation corresponding to
the duration of a meshing, cf. Figure 5.
– 14 – VDI/VDE 2608
4.5.1.3 Langwelliger Anteil fl¢ der Einflanken-
Wälzabweichung
Dieser Anteil kann aus dem bei der Einflanken-Wälz-
prüfung erhaltenen Prüfbild durch Berechnen und
Einzeichnen eines „ausmittelnden Linienzuges“, bei
dem die kurzwelligen Anteile unterdrückt sind, er-
mittelt werden (Bild 5).
Damit Auswerteergebnisse vergleichbar sind, sollte
bei der Berechnung eine einheitliche Grenzwellen-
länge zugrunde gelegt werden. In der Praxis hat es
sich bewährt, hierbei eine Fensterbreite von drei
Zahnteilungen zu Grunde zu legen.
4.5.1.4 Kurzwelliger Anteil fk¢ der Einflanken-
Wälzabweichung
Diese Anteile ergeben sich aus den Unterschieden
zwischen der aufgezeichneten Prüfbildlinie und dem
„ausmittelnden Linienzug“. Die Periodenzahl je Rad-
umfang der kurzwelligen Anteile stimmt normaler-
weise mit der Zähnezahl des Prüflings überein. Diese
Anteile können aber auch die Einflüsse von Wellig-
keiten in den Profil- oder Flankenlinien-Formabwei-
chungen enthalten.
fra = 1,00 BU
Ara = 21,7 µm
Bild 6a. Fourier-Analyse (FFT) der Einflanken-Wälzabweichung
eines Werkradpaares 15 : 58 mit Markierung der wichtigsten
Komponenten und Toleranzlinien für einzelne Frequenzbereiche
fra = 13 BU
Ara = 10,1 Ws
Bild 6b. Mittels Fourier-Analyse (FFT) ermitteltes Spektrum der
akkumulierten Einflanken-Wälzabweichung eines zweistufigen
Kegel-Zylinderrad-Getriebes
4.5.1.3 Long-wave component fl¢ of the tangential
composite deviation
This component can be determined from the check-
ing diagram obtained from the tangential composite
inspection by calculation and plotting of a ”smoothed
reference line“ in which the short-wave components
are suppressed (Figure 5).
To obtain comparable evaluation results, the calcula-
tion should be based on a uniform cut-off wave-
length. In practice, it has proved to be suitable to take
a window width of three tooth pitches as a basis.
4.5.1.4 Short-wave component fk¢ of the tangential
composite deviation
These components are obtained from the differences
between the plotted checking diagram line and the
”smoothed reference line“. The periodicity per wheel
circumference of the short-wave components norm-
aly is in accord with the number of teeth of the test
object. These components can, however, also contain
the influences of wavinesses in the profile form devi-
ations and helix form deviations.
fri = 3,86 BU Fz = 58 BU
Ari = 12,4 µm Az = 1,2 µm
Fig. 6a. Fourier analysis (FFT) of the tangential composite
deviation of mating product gears 15 : 58 with marking of the
most important components and tolerance lines for individual
frequency ranges
fz = 858 BU f4 = 26 BU
Az = 3,2 Ws A4 = 7,8 Ws
Fig. 6b. Spectrum determined by Fourier analysis (FFT) for the
accumulated tangential composite deviation of a two-step bevel/
cylindrical gear set pair

Der kurzwellige Anteil fk¢ ist der Unterschied zwi-
schen dem höchsten und dem tiefsten Punkt im
Linienzug der kurzwelligen Anteile, siehe Bild 6.
4.5.1.5 Bestimmung der Qualität,
Normvereinbarungen
Aufgrund der ermittelten Kennwerte können den
Rädern oder Radpaaren Genauigkeitsklassen zuge-
ordnet werden. Die entsprechenden Normen sind in
DIN 3963 (für Zylinderräder), DIN 3965-3 (für
Kegelräder), DIN 3974-2 (für Schneckengetriebe)
und ISO 1328-1 (für Zylinderräder) festgelegt.
4.5.2 Weitere Auswertemöglichkeiten
Die Wahl der genormten Kennwerte zur Kennzeich-
nung der Qualität eines Rades oder Radsatzes sowie
darüber hinausgehende spezielle Auswertungen rich-
ten sich nach den Forderungen, die an die Getriebe-
sätze gestellt werden. Hierbei ist hauptsächlich zwi-
schen zwei kennzeichnenden Leistungsmerkmalen
zu unterscheiden:
• kinematische Übertragung: Genauigkeit der Dreh-
übertragung
• dynamische Laufeigenschaften: Geräusch- oder
Schwingungsarmut
Da die Erfüllung dieser Forderungen nahezu aus-
schließlich von den Übertragungseigenschaften ab-
hängt, deren Messung die Basis für die Einflanken-
Wälzprüfung darstellt, eignet sich diese Prüfung auf-
grund ihres Informationsgehalts für eine Reihe spezi-
eller funktionsorientierter Auswertungen [1].
4.5.2.1 Fourier-Analyse
Für gezielte Verbesserungen an Zahnrädern oder gan-
zen Getriebesträngen ist es notwendig, die Fehler-
ursachen aufgrund ihrer Periodenlänge zu lokalisie-
ren. Meist sind jedoch im Signal der Einflanken-
Wälzprüfung so viele und unterschiedlich lange Peri-
oden enthalten, dass eine visuelle Auswertung nicht
möglich ist. Hier wird die Fourier-Analyse einge-
setzt, die das Übertragungssignal pro Bezugsumdre-
hung (BU) in die einzelnen Komponenten zerlegt und
nach Perioden ordnet (Bild 6). Als Bezugsumdre-
hung dient zweckmäßigerweise die längste vorkom-
mende Periode, das ist normalerweise eine Umdre-
hung des größeren Rades.
Zur bequemen und schnellen Auswertung ist es hier-
bei zweckmäßig, die von der Schwingungs- und Ge-
räuschanalyse her bekannten Auswertemethoden zu
übernehmen.
Üblicherweise wird heute ein Algorithmus zur
schnellen Fourier-Analyse benutzt.
VDI/VDE 2608 – 15 –
The short-wave component fk¢ is the difference be-
tween the maximum and the minimum point in the
reference line of the short-wave components, cf.
Figure 6.
4.5.1.5 Determination of quality,
standard agreements
Owing to the characteristics determined, grades can
be assigned to the individual gears or gear pairs. The
relevant regulations are DIN 3963 (for cylindrical
gears), DIN 3965-3 (for bevel gears), DIN 3974-2
(for worm gears) and ISO 1328-1 (for cylindrical
gears).
4.5.2 Other possibilities of evaluation
The selection of the standard characteristics for iden-
tifying the quality of a gear or gear set as well as fur-
ther-reaching special evaluations depend on the re-
quirements to be met by the gear sets. A distinction is
mainly to be made between two characteristic fea-
tures:
• kinematic transmission: accuracy of the rotational
transmission
• dynamic running properties: little noise or vibra-
tion
As compliance with these requirements depends
almost exclusively on the transmission properties
whose measurement forms the basis for the tangential
composite inspection, this test is suitable for a
number of specific function-oriented evaluations ow-
ing to its information content [1].
4.5.2.1 Fourier analysis
For specific improvements of gears or entire gear
trains it is necessary to locate the error causes by their
period length. In most cases, however, the signal for
the tangential composite inspection contains so many
periods of different length that visual evaluation is
not possible. Here Fourier analysis is applied, which
separates the transmission signal – ordered by period
length – into the individual components (Figure 6),
ordered by period length or number of periods per
reference revolution (BU). It is useful to use the long-
est period occurring, which normally is one revolu-
tion of the larger gear, as reference revolution.
For convenient and fast evaluation, it is useful to ap-
ply evaluation techniques known from the oscillation
and noise analysis.
Today, an algorithm is usually used to speed up the
Fourier analysis.
– 16 – VDI/VDE 2608
Abweichung_ f k¢ in µm
deviation f k¢ in µm
_
_
f K¢ max/min = 11,7 µm
Bild 7. Zeitlich gemittelter Zahneingriffsverlauf über eine Tei-
lungsperiode
4.5.2.2 Zahneingriffsverlauf
Der Zahneingriffsverlauf ist der Verlauf der Dreh-
übertragung innerhalb einer Zahnteilung (Bild 7).
Da sowohl die Form des Verlaufs als auch seine Dif-
ferenz zwischen Maximal- und Minimalwert einen
wesentlichen Einfluss auf das Schwingungsverhalten
und das Geräusch im Bereich der Zahneingriffsfre-
quenz und deren Harmonische haben, kommt dieser
Darstellung eine besondere Bedeutung zu.
Die Darstellung des Zahneingriffsverlaufs dient
hauptsächlich dem Zweck
a) Hinweise für Profilmodifikationen und
b) Auskunft über möglicherweise vorhandene, vom
Verzahnungswerkzeug herrührende periodische
Einflüsse zu erhalten.
Zu a): Für Profilmodifikationen muss von einem re-
präsentativen, d.h. über alle Zahneingriffe gemittel-
ten Zahneingriffsverlauf ausgegangen werden. Die-
ser Verlauf kann durch eine Mittelung im Zeitbereich
oder durch eine Rücktransformation der Zahnein-
griffskomponenten und deren Harmonische aus dem
Frequenzbereich ermittelt werden.
Häufig ergeben sich hierbei charakteristische Ver-
läufe, die durch vorherrschende Einflüsse zustande
kommen, z.B. Höhenballigkeit oder Eingriffswinkel-
Abweichungen (Bild 8).
Wie im allgemeinen Fall bei der Zuordnung der Ab-
weichungen zur Lage auf den Flanken prinzipiell vor-
gegangen werden kann, zeigt Bild 9. Für eine Kor-
rektur sind die Stellen mit den größten Abweichun-
gen, speziell bei Geräuschproblemen die Stellen mit
den größten Beschleunigungen vorzunehmen. Im
Zweifelsfall kann auch die in Beschleunigungswerte
umgerechnete Kurve zu Grunde gelegt werden.
Zu b): Bei Rädern, die mit mehrgängigen Werkzeu-
gen (Wälzfräser, Messerkopf) geschnitten werden,
kann sich durch eine Rund-, Planlauf- oder Teilungs-
abweichung des Werkzeugs ein periodisches Bild
Zahnteilung/pitch
Fig. 7. Curve of gear meshing over a pitch period, averaged over
time
4.5.2.2 Meshing process
The meshing process is the progress of the rotational
transmission within one tooth pitch (Figure 7). As
both the shape of this process and its difference be-
tween the maximum and minimum value exert an im-
portant influence on the oscillation behaviour and the
noise in the range of the tooth contact frequency and
its harmonics, great importance is to be attached to
this representation.
The representation of the meshing mainly has the
purpose to provide
a) hints for profile modifications and
b) information about potential periodic influences
stemming from the gear hobbing tool.
Ad a): For profile modifications, a representative
meshing process, i.e. a process averaged over all
meshings must be started from. This process can be
determined by averaging in the time region or by in-
verse transformation of the meshing components and
their harmonics from the frequency region.
This frequently leads to characteristic curves to be
explained by predominant influences such as, for ex-
ample, crowning height or pressure angle deviations
(Figure 8).
Figure 9 shows the procedure which can in the gen-
eral case basically be followed when the deviations
are assigned to the position on the flanks. Corrections
are to be made in the points with the greatest devia-
tions and – especially for noise problems – the points
with the greatest accelerations. In case of doubt, the
curve converted into acceleration values can be taken
as a basis.
Ad b): For gears which are cut with multi-start tools
(hob, cutter head), radial and axial runouts or pitch
errors of the tool may lead to a periodic pattern of the
meshings on the circumference (Figure 10).
 VDI/VDE 2608 – 17 –

Abweichung auf der Flanke Eingriffsverlauf Beispiele aus der Praxis (Eingriffsverlauf über 1 Teilung) Ursache, Bemerkungen
2,0

Abweichung in µm
1,5
Meisterrad

Abweichung
1,0
0,5
0,0 Idealer Eingriffsverlauf
–0,5
–1,0
–1,5
–2,0
0,00 0,25 0,50 0,75 1,00
Zahnteilung
2,0

Abweichung in µm
Soll 1,5
1,0
Abweichung

Ist 0,5
0,0 zu große
–0,5 Höhenballigkeit
–1,0
–1,5
–2,0
0,00 0,25 0,50 0,75 1,00
Zahnteilung
2,0
Abweichung in µm
1,5
Soll
1,0
Abweichung

Ist zu großer Eingriffswinkel

0,5
0,0 (zum Fuß hin zunehmend
–0,5 Material: Beschleuni-
–1,0 gung während des
–1,5 Zahneingriffs)
–2,0
0,00 0,25 0,50 0,75 1,00
Zahnteilung
4,0
Abweichung in µm

3,0
Ist 2,0
Abweichung

Soll 1,0 zu kleiner Eingriffswinkel

0,0 (zum Kopf zu viel
–1,0 Material: nach Eingriffs-
–2,0
verstoß Verzögerung)
–3,0
–4,0
0,00 0,25 0,50 0,75 1,00
Zahnteilung

Bild 8. Typische Profilabweichungen, ihre Auswirkungen auf den Eingriffsverlauf (Zahneingriffsverlauf) und Praxisbeispiele

Deviation on flank Meshing Practical examples (meshing over 1 pitch) Causes, remarks
2.0
1.5
master gear
1.0
error in µm

0.5
error

0.0 ideal meshing

–0.5
–1.0
–1.5
–2.0
0.00 0.25 0.50 0.75 1.00
pitch
2.0
specified 1.5
1.0
error in µm

actual 0.5
crowning height
error

0.0
–0.5 too great
–1.0
–1.5
–2.0
0.00 0.25 0.50 0.75 1.00
pitch
2.0
1.5
specified
1.0
error in µm

pressure angle too great

actual 0.5
(increasingly material
error

0.0
–0.5 towards the root:
–1.0 acceleration during
–1.5 meshing)
–2.0
0.00 0.25 0.50 0.75 1.00
pitch
4.0
3.0
actual 2.0
error in µm

specified 1.0 pressure angle too small

error

0.0 (too much material

–1.0 towards the tip: slowing-
–2.0
down after mesh impact)
–3.0
–4.0
0.00 0.25 0.50 0.75 1.00
pitch

Fig. 8. Typical profile deviations, their effects on meshing and practical examples
– 18 – VDI/VDE 2608

Teilung pb pitch pb

Prüfrad test gear

Meisterrad master gear

Eingriffsstrecke ga length of path of contact ga

Bild 9. Diagramm eines Zahneingriffsverlaufs und seine Zuord- Fig. 9. Diagram of a meshing and its assignment to the flank
nung zur Zahnflanke (ohne Einfluss der Überdeckung betrachtet) (without considering the influence of the contact ratio)
f K¢ 3 in µm
error f K¢ 3 in µm
_
Abweichung

_ _ _
f K¢ 3/1 f K¢ 3/2
_

f K¢ 3/3

_
f K¢ max/min = 16,0 µm
Bild 10. Mittlerer Zahneingriffsverlauf je dreier aufeinander fol- Fig. 10. Mean meshing curves for three successive meshings on
gender Zahneingriffe an einem Rad, das mit einem dreigängigen a gear machined with a three-start hob with pitch errors
Fräser mit Teilungsabweichungen bearbeitet wurde (Zahn 2 (gear 2 protrudes with respect to gears 1 and 3: negative
steht gegenüber den Zähnen 1 und 3 vor: negative Teilungsab- pitch error on the tool) with
weichung
_
am Werkzeug). Hierbei bedeuten: _
f K¢ 3/1 gemittelter Zahneingriffsverlauf von Zahn 1, 4, 7 usw., f K¢ 3/1 mean meshing curves form tooth no. 1, 4, 7 etc., caused
_
verursacht durch Fräsergang Nr. 1 _
by the thread no. 1 of the cutting hob
f K¢ 3/2 gemittelter Zahneingriffsverlauf von Zahn 2, 5, 8 usw., f K¢ 3/2 mean meshing curves form tooth no. 2, 5, 8 etc., caused
_ verursacht durch Fräsergang Nr. 2 _ by the thread no. 2 of the cutting hob
f K¢ 3/3 gemittelter Zahneingriffsverlauf von Zahn 3, 6, 9 usw., f K¢ 3/3 mean meshing curves form tooth no. 3, 6, 9 etc., caused
verursacht durch Fräsergang Nr. 3 by the thread no. 3 of the cutting hob

der Zahneingriffsverläufe am Umfang ergeben

(Bild 10).
Ebenso klar zu erkennen sind Einflüsse durch vor-
oder zurückstehende Schneidkanten, Ausbrüche oder
Aufbauschneiden. Solche Einflüsse sind besonders
deutlich sichtbar bei Radzähnezahlen eines Viel-
fachen der Werkzeug-Gangzahl, aber auch bei Über-
laufen der Gangzahl mit der Zähnezahl.
Erzeugt werden diese Darstellungen durch paketwei-
ses Mitteln über den Radumfang im Zeitbereich, wo-
bei für die Pakete jeweils eine Länge der zu erwarten-
den Periode in Anzahl Zahnteilungen gewählt wird.
Also, influences from jutting or recessed cutting
edges, pits or built-up edges can be clearly recog-
nized. Such influences can most clearly be seen for
numbers of teeth of a multiple of the number of starts
of the tool but also for hunting of the number of
threads with the number of teeth.
These representations are obtained through averaging
by packets over the wheel circumference in the time
region. Each packet represents the length of the ex-
pected period as the number of tooth pitches. The

Die Mittelung hat den Zweck, Zufälligkeiten zu redu-
zieren und charakteristische Verläufe deutlich sicht-
bar zu machen.
Mit dieser Auswertemethode werden auch höherfre-
quente periodische Abweichungen sichtbar, wie sie
beispielsweise durch Schneidstreifen beim Fräsen
oder den Abrichtvorschub des Diamanten beim
Schleifen auftreten, sofern diese Perioden phasen-
gleich von Zahn zu Zahn auftreten. Bei Phasenver-
schiebung gehen sie durch die Mittelung verloren und
können nur durch gezielte Ausschnittvergrößerungen
(Zoom) sichtbar gemacht werden.
4.5.2.3 Darstellung des kontinuierlichen
Verdrehflankenspiels
Um eine genaue Information über den Zahnspielver-
lauf zu erhalten, reicht es oft nicht aus, das Zahnspiel
an einer oder mehreren Stellen zu messen, insbeson-
dere wenn durch Rund- und Planlaufeinflüsse von
Ritzel bzw. Schnecke und Rad oder auch während
eines Zahneingriffs das Zahnspiel starken Schwan-
kungen unterworfen ist. Mit Hilfe der Einflanken-
Wälzprüfung lässt sich bei lastfreiem Betrieb der ge-
samte Zahnspielverlauf über eine Umdrehung oder
die Überlaufzahl kontinuierlich ermitteln, darstellen
und auswerten (Bild 11).
Vorgehensweise: Nachdem eine Flanke gemessen ist,
wird die Antriebsdrehrichtung umgekehrt und die an-
dere Flanke gemessen, welche dann um das Spiel ver-
setzt auf dem gleichen Diagramm erscheint.
4.6 Spezielle Einsatzmöglichkeiten der
Einflanken-Wälzprüfung
Außer zur Überprüfung der Qualität der Räder oder
zur Festlegung von Korrekturen in der Fertigung lässt
1 : F¢i = 83,4 µm f¢i = 13,3 µm
r : F¢i = 60,2 µm f¢i = 48,5 µm
Bild 11. Einflanken-Wälzabweichungen beider Flanken eines
Radsatzes 15 : 58, gemessen über vier Radumdrehungen
r rechte Flanke/Rad
l linke Flanke/Rad
U Verdrehflankenspiel
Da der Bereich zwischen beiden Prüfbildern den „Spiel-
bereich“ darstellen soll, ist das Prüfbild der linken
Flanke invertiert.
VDI/VDE 2608 – 19 –
averaging is intended to reduce accidental phenom-
ena and to make characteristic processes visible.
This evaluation method also allows periodic devia-
tions of higher frequency to be shown as they occur,
for example, due to cutting strips during milling or
the trimming advance of the diamond during grinding
providing these periods occur in phase from tooth to
tooth. In the case of phase shift, they are lost due to
the averaging and can be made visible only by specif-
ically enlarged sections (zoom).
4.5.2.3 Representation of continuous
circumferential backlash
To obtain precise information about the backlash
curve, it is often not sufficient to measure the back-
lash in one or several points, particularly when the
backlash is subjected to strong variations due to
radial and axial runout influences of pinion or worm
and gear or also during meshings. In no-load opera-
tion, the tangential composite inspection allows the
whole backlash curve over one revolution or the
number of revolutions per period of interference to be
continuously determined, represented and evaluated
(Figure 11).
Procedure: After one flank has been measured, the
direction of rotation for the drive is reversed and the
other flank is measured, which then appears in the
same diagram, offset by the backlash.
4.6 Special applications offered by tangential
composite inspection
The procedure of the tangential composite inspection
can be used not only for checking the quality of the
f¢i mit = 5,1 µm Umin = 122,7 µm
f¢i mit = 4,2 µm Umax = 207,3 µm
Fig. 11. Tangential composite deviations of the two flanks of a
gear set 15 : 58, measured over four revolutions of the gear
r right flank/gear
l left flank/gear
U circumferential backlash
As the area between the two checking diagrams is to
represent the ”backlash range“, the pattern for the left
flank has been inverted.
– 20 – VDI/VDE 2608
sich das Verfahren der Einflanken-Wälzprüfung auch
zur Verbesserung des langwelligen Anteils der Ab-
weichungen einzelner Räder oder von Radsätzen mit
Übersetzungsverhältnis u = 1, 2 oder 3 einsetzen.
Ohne Fertigungsmehraufwand lassen sich somit be-
achtliche Verbesserungen an bereits fertigen Rädern
bzw. Radsätzen erzielen. Dieses Verfahren hat vor
allem dann besondere Bedeutung, wenn die Verbes-
serungsmöglichkeiten in der Fertigung schon ausge-
schöpft sind.
Unterdrückung des langwelligen Anteils der
Abweichungen eines Rades durch exzentrisches
Versetzen
Ein exzentrischer Versatz einer Verzahnung gegen-
über ihrer Drehachse ergibt mit der Periode einer
Umdrehung eine sinusförmige Übertragungsabwei-
chung mit einer Amplitude etwa der Exzentrizität
(siehe Abschnitt 4.4.1). Diesen Effekt kann man sich
umgekehrt zu Nutze machen, um einen sinusförmi-
gen Grundanteil in der Einflanken-Wälzabweichung
durch eine genau nach Größe und Winkellage defi-
nierte Exzentrizität zu kompensieren. Zu beachten ist
hierbei, dass eine vollständige Kompensation nur für
eine Flanke möglich ist, da die andere Flanke eine um
2a0 versetzte Winkellage erfordern würde. Sollen
beide Flanken optimiert werden, wählt man für den
Exzentrizitätswinkel die Winkellage dazwischen.
Am besten lässt sich dieser Optimierungsvorgang
durchführen, wenn das Rad auf einer Welle oder
Nabe radial etwas verschiebbar befestigt ist und nach
der Optimierung fixiert wird.
Kompensieren des langwelligen Grundanteils der
Abweichungen von Stirn- oder Kegelradsätzen mit
ganzzahligem Übersetzungsverhältnis durch
Umsetzen
Wird bei Stirn- oder Kegelradsätzen mit niederen
ganzzahligen Übersetzungsverhältnissen (1 : 1 bis
1 : 3) eine hohe Übertragungsgenauigkeit verlangt,
so lässt sich bei Werkradpaaren durch systematisches
Umsetzen eine gegenseitige Stellung finden, bei der
sich die Grundwellen der langwelligen Anteile der
Abweichungen beider Räder teilweise oder ganz
kompensieren (Bild 12).
Vorgehensweise: Ein Rad wird zweckmäßigerweise
gegenüber dem anderen viermal um je etwa 90° ver-
setzt. Weisen beide Räder langwellige Abweichungen
mit der Periode einer Radumdrehung auf, so ergeben
sich vier Diagramme mit unterschiedlichen Werten
für Fi¢ bzw. fl¢. Liegt die beste Position davon inner-
halb der gewünschten Toleranz, so wird diese für den
späteren Einbau gekennzeichnet. Liegt die beste Posi-
tion zwischen zwei benachbarten Positionen etwa
gleicher Abweichungen ist keine weitere Verbesse-
gears or for defining corrections during manufacture
but also for improving the long-wave component of
the deviations of individual gears and gear sets with
the transmission ratio u = 1, 2 or 3. Without addi-
tional expense for the manufacture, it is thus possible
to achieve considerable improvements of finished
gears and gear sets. This procedure is of specific im-
portance in particular when the opportunities for im-
provements during manufacture have already been
exhausted.
Suppression of the long-wave component of
the deviation of a gear by eccentric displacement
With the period of one revolution, an eccentric dis-
placement of a gear set with respect to its axis of ro-
tation leads to a sinusoidal transmission error with an
amplitude to the amount of approximately the eccen-
tricity (cf. Section 4.4.1). Conversely, this effect can
be profited from to compensate a sinusoidal funda-
mental component of the tangential composite devia-
tion by an eccentricity precisely defined in size and
angular position. It is to be considered that complete
compensation is possible only for one flank, as the
other flank would require an angular position dis-
placed by 2a0. If both flanks are to be optimized, the
angular position in between is selected for the eccen-
tricity angle. This optimization can best be carried
out if the gear is fastened to a shaft or hub so that it is
slightly radial displaceable and if it is fixed after
optimization.
Compensation of the long-wave fundamental
component of the deviations of spur or bevel gear sets
with integer transmission ratio by displacement
If for spur and bevel gear sets with small integer
transmission ratios (1 : 1 to 1 : 3) a high transmission
accuracy is required, in the case of mating product
gears, systematic displacement can serve to find a
position in which the fundamental waves of the long-
wave components of the deviations of the two gears
compensate one another in part or entirely
(Figure 12).
Procedure: It is useful to displace a gear four times
with respect to the other, each time by about 90°. If
both gears show long-wave deviations with the period
of one revolution of the gear, four diagrams with dif-
ferent values for Fi¢ and fl¢ will be obtained. If the best
position lies within the desired tolerance, this is
marked for subsequent mounting. If the best position
is between two neighbouring positions, no further im-
provement will be possible. If the four positions fur-
nish different values, an improvement can still be

F¢i = 8.2 µm
Bild 12. Kompensation des langwelligen Anteils zweier 1:1-
Werkräder durch Umsetzen
Die Verbesserung der Qualität für Fi¢ bei 90° +5 Zähne
beträgt in diesem Beispiel gegenüber der Stellung bei
0°, in der vielleicht zufällig eingebaut wurde, drei
Genauigkeitsklassen.
rung mehr möglich. Liefern alle vier Positionen un-
terschiedliche Werte, so lässt sich zwischen der be-
sten und der zweitbesten Position noch eine Verbesse-
rung erreichen. Durch Markieren der ermittelten be-
sten Position ist dafür zu sorgen, dass die Räder in
dieser gegenseitigen Position eingebaut werden.
Unter der Annahme eines etwa sinusförmigen Ver-
laufs des langwelligen Anteils und etwa gleicher
Amplituden an beiden Rädern lassen sich maximal
folgende Verbesserungen erzielen:
bei u = 1 : 1 bis 100 %
bei u = 1 : 2 ca. 12 %
bei u = 1 : 3 ca. 23 %
Liegen mehrere gleiche Radsätze vor, so kann man
weitere Verbesserungen dadurch erreichen, dass
Räder mit etwa gleichen Abweichungen gepaart wer-
den, die zuvor zu ermitteln sind.
Vorgehensweise bei 1 : 1-Radpaaren
Die langwelligen Abweichungen bei 1 : 1-Radpaaren
können auf zwei Arten ermittelt werden:
a) Jedes Rad wird mit einem Gegenrad anderer
Zähnezahl gemessen. Die Fourier-Analyse liefert
dann die Grundkomponente der Abweichungen
des Prüfrades.
VDI/VDE 2608 – 21 –
F¢i = 16.5 µm
F¢i = 14.7 µm
F¢i = 8.4 µm F¢i = 6.5 µm
Fig. 12. Compensation of the long-wave component of two 1:1
product gears by displacement
In this example, compared with the position at 0° in
which the assembly might have been carried out, the
improvement of the quality for Fi¢ at 90°+5 teeth is three
grades.
reached between the best and the second best posi-
tion. It is to be ensured by marking of the best posi-
tion determined that the gears are mounted in this
position with respect to each other.
On the assumption of an approximately sinusoidal
shape of the long-wave component and approxi-
mately equal amplitudes on the two gears, the follow-
ing improvements can be maximally achieved:
at u = 1 : 1 up to 100 %
at u = 1 : 2 approx. 12 %
at u = 1 : 3 approx. 23 %
If several equal gear sets are concerned, further im-
provements can be achieved by pairing of gears with
approximately equal devoations which have to be de-
termined beforehand.
Procedure for 1 : 1 gear pairs
The long-wave deviations for 1 : 1 gear pairs can be
determined in two ways:
a) Each gear is measured with a mating gear with a
different number of teeth. The Fourier analysis
then furnishes the fundamental component of the
deviations of the gear tested.
– 22 – VDI/VDE 2608
b) Die Messung der beiden Werkräder wird mit einer
Referenzmarke gestartet. Aus den Messergebnis-
sen von drei oder vier gegenseitigen Stellungen
werden die Anteile wie folgt berechnet:
Max + Min Max – Min
F1 = --------------------------- und F2 = ---------------------------
2 2
(Für genaue Ergebnisse muss hier das ermittelte
Minimum und das gegenüberliegende, durch eine
zusätzliche Messung erhaltene Maximum einge-
setzt werden.)
Welchem der beiden Räder der größere Wert zu-
zuordnen ist, geht aus den Diagrammen hervor:
Weist der dominierende Verlauf der Kurven glei-
che Phasenlage auf, so ist die größere Abwei-
chung dem Rad zuzuordnen, auf dessen Seite mit
Referenzmarke gestartet wurde.
Vorgehensweise bei 1 : 2- und 1 : 3-Radpaaren
Die Grundwelle des Rades kann hier niemals voll
kompensiert werden, sie lässt sich jedoch bei günsti-
gem Amplitudenverhältnis beträchtlich reduzieren.
Deswegen ist es auch hier zweckmäßig, nach einer
Fourier-Analyse Rädern mit großer Amplitude der
Grundwelle ebensolche Ritzel zuzuordnen.
4.7 Wälzsimulation
Aufgrund der geometrischen Daten (Soll-Daten) oder
der Messung der Flankentopographie (Ist-Daten)
kann mit Hilfe von Rechenprogrammen die Abwäl-
zung zweier Flanken simuliert und der Verlauf der
Übertragungsabweichung innerhalb einer Zahntei-
lung berechnet werden [3]. Mit diesem Verfahren ist
es somit möglich, sich bereits vor der Montage eines
Radsatzes ein Bild über den ungefähren Zahnein-
griffsverlauf und dessen Amplitude zu machen.
Bei einem Vergleich eines nach dieser Methode be-
rechneten Zahneingriffsverlaufs mit einem tatsäch-
lich gemessenen ist zu beachten, dass der aufgrund
der geometrischen Daten simulierte Verlauf auf der
Sollgeometrie beruht, während der aus der Flanken-
topographie berechnete Verlauf nur für das gemes-
sene Flankenpaar gilt.
4.8 Betriebs-Wälzprüfung
Die Betriebs-Wälzprüfung ist neben der Einflanken-
Wälzprüfung ein geeignetes Hilfsmittel zur Beurtei-
lung des Lauf- und Geräuschverhaltens von Verzah-
nungen. Aufgrund der Prüfung im Nenn-Betriebsbe-
reich der Verzahnung gewinnt man aus der Betriebs-
Wälzprüfung Informationen über das tatsächliche
Laufverhalten des Radsatzes unter Betriebsbedin-
gungen. Die Ergebnisse der Betriebs-Wälzprüfung
können in einen direkten Zusammenhang mit ande-
b) The measurement of the two product gears is
started with a reference mark. The components
are calculated from the measurement results for
three or four positions as follows:
Max + Min Max – Min
F1 = --------------------------- and F2 = ---------------------------
2 2
(To obtain accurate results, the minimum deter-
mined and the opposite maximum obtained by an
additional measurement must be inserted here.)
It can be taken from the diagrams to which of the
two gears the greater value is to be assigned: If the
dominating shape of the curves shows the same
phase relation, the greater deviation is to be as-
signed to the gear on the side of which the meas-
urement was started with a reference mark.
Procedure for 1 : 2 and 1 : 3 gear pairs
The fundamental wave of the gear can never be fully
compensated but it can be considerably reduced if the
gain is favourable. This is why it is useful after a Fou-
rier analysis to assign to gears with a great amplitude
of the fundamental wave exactly the same pinions.
4.7 Rolling simulation
On the basis of the geometrical data (specified data)
or the measurement of the flank topography (actual
data), it is possible with the aid of calculation pro-
grams to simulate the rolling of two flanks and to cal-
culate the shape of the transmission error within one
gear pitch [3]. This procedure thus allows an idea of
the approximate meshing and its amplitude to be ob-
tained before the gear set is installed.
When a meshing process calculated by this method is
compared with a meshing process actually measured,
it is to be taken into account that the process simu-
lated on the basis of the geometrical data bases on the
specified geometry, whereas the process calculated
from the flank topography is valid only for the pair of
flanks measured.
4.8 Tangential composite test under operating
conditions
Besides the tangential composite inspection, the tan-
gential composite test under operating conditions is a
suitable means to rate the running properties and the
noise characteristics of gear sets. As the test is carried
out in the nominal range of operation of the gear set,
information about the actual running properties of the
gear set under operating conditions can be obtained
from the tangential composite test under operating
conditions. The results of the tangential composite

ren im Betrieb ermittelten Größen, wie z.B. Tragbild
oder Geräusch, gebracht werden. Somit kann das Ge-
samtverhalten von Verzahnungen bzw. die Wirksam-
keit von Flankenmodifikationen zur Verbesserung
des Laufverhaltens betriebsnah beurteilt werden.
4.8.1 Messprinzip
Die Betriebs-Wälzprüfung ist ein Sonderfall der Ein-
flanken-Wälzprüfung. Im Gegensatz zur Einflanken-
Wälzprüfung, die bei niedriger Drehzahl und gerin-
gem Moment durchgeführt wird, erfolgt hier eine Prü-
fung unter tatsächlichen oder angenäherten Betriebs-
bedingungen, d.h. bei Nenndrehmoment und Nenn-
drehzahl. Dabei wird jeweils ein kompletter Radsatz
geprüft, die Prüfung gegen ein Meisterrad ist nicht
vorgesehen. Eine Einstufung der Prüfräder in Genau-
igkeitsklassen nach DIN/ISO wird bisher nicht durch-
geführt, da hierzu noch keine Normen existieren.
Zur Prüfung werden die Zahnräder in ihrer Betriebs-
position in einen Prüfstand eingebaut und miteinan-
der abgewälzt oder die Prüfung wird am fertigmon-
tierten Getriebe durchgeführt. Aus den Messergeb-
nissen erhält man Informationen über die Auswir-
kung von Drehzahl- und Laständerungen auf das
Lauf- und Geräuschverhalten der Verzahnung unter
betriebsnahen Prüfbedingungen.
4.8.2 Messverfahren
Das Messverfahren der Betriebs-Wälzprüfung ent-
spricht direkt der Einflanken-Wälzprüfung. Zur Mes-
sung wird ein Vergleichsgetriebe (meist optisch/digi-
tal) verwendet, um die fortlaufenden Abweichungen
der Ist-Übersetzung gegenüber der durch das Zähne-
zahlverhältnis vorgegebenen Soll-Übersetzung zu er-
fassen.
Die Betriebs-Wälzprüfung wird oft zusammen mit
anderen Messungen, wie Körperschallmessung an
Lagerstellen, Schalldruckmessung oder Betriebs-
Differenzbeschleunigungsmessung, durchgeführt.
Letztere eignet sich zur Analyse der Abwälzvorgänge
bei hohen Drehzahlen, bei der die Wälzabweichungs-
messung aufgrund der Dynamik nur noch einge-
schränkt aussagefähig ist.
Zur Bestimmung der Betriebs-Differenzbeschleuni-
gung werden die Winkel- bzw. Drehbeschleunigun-
gen von Rad und Ritzel getrennt erfasst. Hierfür hat
sich bisher der Einsatz von Piezo-Beschleunigungs-
aufnehmern bewährt. Die beiden Beschleunigungs-
signale werden analog zur Wälzabweichungsmes-
sung einem elektronischen Vergleichsgetriebe (Digi-
talmessrechner) zugeführt und die Betriebs-Diffe-
VDI/VDE 2608 – 23 –
test under operating conditions can be directly related
to other quantities determined in operation such as
the contact pattern or the noise. Thus the overall char-
acteristics of gear sets and the effectiveness of flank
modifications to improve the running properties can
be practically assessed.
4.8.1 Principle of measurement
The tangential composite test under operating condi-
tions is a special case of the tangential composite in-
spection. Unlike the tangential composite inspection
which is carried out at low speed and at a small
torque, the test is performed under actual or approxi-
mated operating conditions, i.e. at the specified
torque and speed. The tests are run on a complete
gear set, and it is not provided to test against a master
gear. A classification of the test gears by grades ac-
cording to DIN/ISO is not yet carried out because rel-
evant standards do not exist.
For the inspection, the gears are mounted in a test
facility in their operating position; they are rolled
with one another or the test is carried out on the
finally assembled gear set. The measurement results
furnish information about the effect of speed and load
variations on the running properties and the noise
characteristics of the toothing under practical testing
conditions.
4.8.2 Measurement procedure
The procedure for the tangential composite test under
operating conditions directly corresponds to the tan-
gential composite inspection. For the measurement, a
reference gear set (in most cases, optical/digital) is
used to determine the current deviations of the actual
transmission from the specified transmission which is
defined by the gear ratio.
The tangential composite test under operating condi-
tions is often carried out together with other measure-
ments such as impact noise measurement on bear-
ings, sound pressure measurement or measurement of
the acceleration difference under operating condi-
tions. The latter is suitable for the analysis of the roll-
ing processes at high speeds for which the composite
deviation measurement is meaningful only to a re-
stricted extent due to the procedure and the resolu-
tion.
To determine the acceleration difference under oper-
ating conditions, the angular or rotational accelera-
tions of gear and pinion are separately considered.
For this purpose, piezo acceleration transducers have
proved their worth. In analogy to the composite devi-
ation measurement, the two acceleration signals are
supplied to an electronic reference gear set (digital
measuring computer) and the acceleration difference
– 24 – VDI/VDE 2608
renzbeschleunigung nach folgender Gleichung be-
rechnet:
z1
∆ϕ·· = ϕ·· Rad – ---- ϕ·· Ritzel
z2
4.8.3 Messgeräte
Die herkömmlichen Prüfgeräte, die für die Einflan-
ken-Wälzprüfung eingesetzt werden, sind in der
Regel für eine Betriebs-Wälzprüfung ungeeignet.
Wegen der hohen Momente und Drehzahlen während
des Prüfvorganges sind spezielle Prüfstände erforder-
lich, die auch unter Betriebsbedingungen eine ausrei-
chende Steifigkeit gewährleisten [4 bis 6]. Nur wenn
die Verzahnung auch unter Belastung ihre Soll-Ein-
bauposition beibehält, können Aussagen über deren
Lauf- und Geräuschverhalten gemacht werden. An-
dernfalls verfälschen äußere Einflüsse das Mess-
ergebnis so stark, dass die eigentliche Beurteilung der
Prüfverzahnung nicht mehr möglich ist.
4.8.4 Messvorgang
Für den Messvorgang bei der Betriebs-Wälzprüfung
gelten dieselben Anmerkungen wie die zur Einflan-
ken-Wälzprüfung aus Abschnitt 4.4. Unterschiede er-
geben sich nur zu Abschnitt 4.4.2 „Prüfkraft und
Prüfgeschwindigkeit“.
Prüfkraft und Prüfgeschwindigkeit
Der wesentliche Unterschied zwischen der norm-
gemäßen Einflanken- und der Betriebs-Wälzprüfung
liegt in den Prüfbedingungen, d.h. hinsichtlich Prüf-
drehzahl und Prüfmoment. Im Vergleich zur Einflan-
ken-Wälzprüfung wird die Wälzabweichung bzw.
Differenzbeschleunigung im realen Betriebsbereich
der Verzahnung gemessen. Prüfmoment und -dreh-
zahl richten sich nach der Verzahnungsauslegung
bzw. nach den Einsatzgrenzen der Messsysteme und
des Prüfstandes.
Bild 13 zeigt beispielhaft die Entwicklung der
Wälzabweichung über dem Lastmoment. Neben dem
Wälzabweichungsverlauf, der in Winkelsekunden
oder in µm am Teilkreis angegeben ist, sind die Trag-
bilder für verschiedene Laststufen dargestellt.
Darüber hinaus ist auch die Variation anderer Be-
triebsparameter, wie Drehzahl oder Einbaulage, mög-
lich. In den einzelnen Betriebspunkten werden die
Messsignale aufgenommen und hieraus die charakte-
ristischen Kennwerte ermittelt, die in Abschnitt 4.8.5
noch näher erläutert werden.
Um das Lauf- und Geräuschverhalten einer Prüfver-
zahnung während dynamischer Beschleunigungs-
und Abbremsvorgänge zu analysieren, ist es sinnvoll,
under operating conditions is calculated according to
the following equation:
z1
∆ϕ·· = ϕ·· Rad – ---- ϕ·· Ritzel
z2
4.8.3 Measuring instruments
The conventional test equipment used for the tangen-
tial composite inspection usually is not suitable for
the tangential composite test under operating condi-
tions. Due to the high torques and speeds during the
testing process, special test facilities are necessary
ensuring sufficient stiffness also under operating con-
ditions [4 to 6]. Only if the toothing maintains its
specified mounting position also under load can
statements on its running properties and noise charac-
teristics be made. Otherwise, external influences fal-
sify the measurement result so strongly that the as-
sessment proper of the test toothing is no longer pos-
sible.
4.8.4 Measurement process
For the tangential composite test under operating
conditions the same statements as for the tangential
composite inspection in Section 4.4 are valid. Differ-
ences result only as regards Section 4.4.2 ”Test force
and test speed.“
Test force and test speed
The essential difference between the standard tangen-
tial composite inspection and the tangential compos-
ite test under operating conditions consists in the test
conditions, i.e. test speed and test torque. Unlike the
tangential composite inspection, the composite devi-
ation or the acceleration difference, respectively, is
measured in the real range of operation of the tooth-
ing. Test torque and test speed are determined by the
design of the toothing and on the limits for the use of
the measuring systems and the test facility.
Figure 13 shows as an example the development of
the composite deviation over the load moment. Be-
sides the composite deviation curve which is given in
angular seconds or in µm at the reference circle, the
contact patterns for different load increments are re-
presented.
Furthermore, the variation of other operating para-
meters such as speed or mounting position is possi-
ble. In the individual working points, the measure-
ment signals are picked up and serve to determine the
characteristics presented in more detail in Section
4.8.5.
To analyze the running properties and noise behav-
iour of a test toothing during dynamic acceleration
and braking processes, it is useful to carry out the

Bild 13. Wälzverlauf in Abhängigkeit vom Lastmoment
composite deviation
torque TRi
Fig. 13. Rolling in dependence on the load moment
die Messung kontinuierlich, beispielsweise während
eines Hochlaufs, durchzuführen.
4.8.5 Auswertung
Analog zur Einflanken-Wälzprüfung erhält man als
Ergebnis der Betriebs-Wälzprüfung die Drehübertra-
gungsabweichung und den Drehbeschleunigungsver-
lauf während des Abwälzvorgangs über der Zeit. Da-
her orientiert sich die Auswertung der Betriebs-
Wälzprüfung sehr stark an Abschnitt 4.5. Dies er-
möglicht zudem, bei der Interpretation der Mess-
ergebnisse die Erkenntnisse aus der Einflanken-
Wälzprüfung zu nutzen.
In Anlehnung an die genormten Kennwerte für die
Einflanken-Wälzprüfung (Abschnitt 4.5.1 ff.) wer-
den die Kennwerte der Betriebs-Wälzprüfung nach
denselben Auswertealgorithmen ermittelt. Um Ver-
wechslungen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, eine
VDI/VDE 2608 – 25 –
contact pattern
measurement continuously, for example during run-
ning-up.
4.8.5 Evaluation
In analogy to the tangential composite inspection, the
rotational transmission error and the rotational accel-
eration curve during the rolling process over the time
are obtained as results of the tangential composite test
under operating conditions. This is why the evalua-
tion of the tangential composite test under operating
conditions very closely follows Section 4.5. This also
makes it possible to use the findings from the tangen-
tial composite inspection for the interpretation of the
measurement results.
Following the standard characteristics for the tangen-
tial composite inspection (Sections 4.5.1 ff.), the
characteristics of the tangential composite test under
operating conditions are determined by the same
evaluation algorithms. To avoid confusion, it is useful
– 26 – VDI/VDE 2608

Umbenennung der charakteristischen Größen ent- to rename the characteristic quantities according to
sprechend Tabelle 1 vorzunehmen [4]. Table 1 [4].

Table 1. Characteristic quantities of the composite

Tabelle 1. Charakteristische Größen der Wälzprüfung
Betriebs-Wälzprüfung
Wi¢ Betriebs-Wälzabwei-
chung
wi¢ Betriebs-Wälzsprung
wl¢ langwelliger Anteil der
Betriebs-Wälzabwei-
chung
wk¢ kurzwelliger Anteil der
Betriebs-Wälzabwei-
chung
inspection
Einflanken-Wälzprüfung
Fi¢ Einflanken-Wälzabwei-
chung
fi¢ Einflanken-Wälzsprung
fl¢ langwelliger Anteil der
Einflanken-Wälzabwei-
chung
fk¢ kurzwelliger Anteil der
Einflanken-Wälzabwei-
chung
Tangential composite test Tangential
under operating conditions composite inspection
Wi¢ tangential composite Fi¢ tangential composite
deviation under opera- deviation
ting conditions
wi¢ tooth-to-tooth tangential fi¢ tooth-to-tooth tangential
composite deviation composite deviation
under operating conditi-
ons
wl¢ long-wave component of fl¢ long-wave component of
tangential composite tangential composite
deviation under opera- deviation
ting conditions
wk¢ short-wave component of fk¢ short-wave component of
tangential composite tangential composite
deviation under opera- deviation
ting conditions

Für die Auswertung des Drehbeschleunigungsver- According to Table 2, the quantities equivalent to
laufs ergeben sich die zu den Kennwerten des Dreh- the characteristics of the transmission error variation
fehlerverlaufs äquivalenten Größen nach Tabelle 2. are obtained for the evaluation of the rotational accel-
eration curve.

Tabelle 2. Kenngrößen der Differenzbeschleunigung Table 2. Characteristics of the acceleration difference

·· ··
W ′i Betriebs-Differenzbeschleunigung W ′i acceleration difference under operating conditions
·· ··
w ′i Betriebs-Differenzbeschleunigungsprung w ′i tooth-to-tooth acceleration difference under operating
conditions
·· ··
w ′l langwelliger Anteil der Betriebs-Differenzbeschleuni- w ′l long-wave component of acceleration difference under
gung operating conditions
·· ··
w ′k kurzwelliger Anteil der Betriebs-Differenzbeschleuni- w ′k short-wave component of acceleration difference under
gung operating conditions

Da die Kennwerte keiner Normung unterliegen, ist
eine Zuweisung von Genauigkeitsklassen derzeit
noch nicht möglich.
Die weiteren Auswertungsmöglichkeiten, die von der
Einflanken-Wälzprüfung her bekannt sind (Fourier-
Analyse, Zahneingriffsverlauf), lassen sich ebenfalls
bei der Betriebs-Wälzprüfung anwenden. Für die
Interpretation der Ergebnisse gelten die Anmerkun-
gen aus Abschnitt 4.5.2 ff.
As the characteristics have not yet been standardized,
an assignment of grades it not yet possible.
The further possibilities of evaluation which are well-
known from the tangential composite inspection
(Fourier analysis, gear meshing curve) can also be
used in the tangential composite test under operating
conditions. For the interpretation of the results, the
statements in Sections 4.5.2 ff. are valid.

5 Zweiflanken-Wälzprüfung 5 Radial composite inspection

5.1 Messprinzp
Bei der Zweiflanken-Wälzprüfung werden zwei
Zahnräder spielfrei miteinander abgewälzt, wobei der
Achsabstand veränderlich ist und durch eine in Rich-
tung des Achsabstands wirkende Kraft dafür gesorgt
wird, dass stets linke und rechte Flanken der Zahnrä-
der gleichzeitig in Eingriff bleiben. Die durch Ver-
zahnungsabweichungen verursachten Achsabstands-
5.1 Principle of measurement
For the radial composite inspection, two gears are
rolled with each other free from backlash, the centre
distance being variable and a force acting in the direc-
tion of the centre distance ensuring that left- and
right-hand flanks of the gears remain always meshed
at the same time. The centre distance variations
caused by gear set deviations are measured and con-

schwankungen werden gemessen und stellen die
Zweiflanken-Wälzabweichung dar (Bild 1).
5.2 Messverfahren
Es können sowohl ein Werkrad (Prüfling) mit einem
Wälznormal (Lehrzahnrad) als auch zwei Werkräder
miteinander abgewälzt werden. Letzteres ist bei der
Angabe der Messergebnisse besonders zu erwähnen
und bei der Toleranzfestlegung bzw. Qualitätsbestim-
mung zu berücksichtigen (siehe hierzu Abschnitt 4.1
„Messung eines Werkradpaares“). Wird ein Prüfling
mit einem Lehrzahnrad abgewälzt, genügt für eine
vollständige Messung eine Prüflingsumdrehung.
Werden dagegen zwei Werkräder gemeinsam gemes-
sen, so erscheinen im Messdiagramm die Abwei-
chungen beider Räder überlagert und können bei der
Auswertung nur zum Teil separat berechnet und dar-
gestellt werden.
Bezüglich der langwelligen Anteile sind folgende
Fälle zu unterscheiden:
a) Bei 1 : 1-Rädern kann ein Rad gegenüber dem an-
deren so oft (z.B. viermal) umgesetzt werden, bis
man die maximale und die minimale Summe er-
hält. Die langwellige Abweichung von Rad 1 ist
dann
Max + Min
F1 = ---------------------------
2 2
und von Rad 2
Max – Min
F2 = ---------------------------
2 2
Welchem der beiden Räder der größere Wert zu-
zuordnen ist, geht aus den Diagrammen hervor,
wenn auf einer Seite mit Referenzmarke gestartet
wurde: Weist der dominierende Verlauf der Kur-
ven gleiche Phasenlage auf, so ist die größere Ab-
weichung dem Rad zuzuordnen, auf dessen Seite
mit Referenzmarke gestartet wurde.
b) Bei überlaufenden Rädern ergibt sich eine Schwe-
bung. Wird eine ganze Schwebungsperiode
durchlaufen, so ergeben sich die beiden langwel-
ligen Abweichungen aus dem Schwebungsmini-
mum und dem Schwebungsmaximum (s.o.). Die
notwendige Anzahl Umdrehungen kann nach Ab-
schnitt 4.4.2 berechnet werden.
Rechnerisch kann eine Ermittlung der langwelli-
gen Anteile beider Räder mittels einer Fourier-
Analyse erfolgen, wenn die Messsignale in digita-
ler Form vorliegen.
Die kurzwelligen Anteile beider Räder können nicht
zugeordnet werden, da sie gleiche Wellenlänge
haben.
VDI/VDE 2608 – 27 –
stitute the radial composite deviation (Figure 1).
5.2 Measurement procedures
It is possible to roll either one product gear (test ob-
ject) with a roll artifact (master gear) or two product
gears with each other. The latter is to be separately
specified when the measurement results are stated
and to be taken into account when the tolerance and
the quality are fixed (cf. ”Measurement of mating
product gears“ in Section 4.1). If a test object is rolled
with a master gear, one revolution of the test object is
sufficient for a complete measurement. If, however,
two product gears are measured together, the super-
posed deviations of the two gears appear in the dia-
gram and can only in part be separately calculated
and represented in the evaluation.
As to the long-wave components, a distinction is to be
made between the following cases:
a) For 1 : 1 gears, one gear can be displaced with re-
spect to the other as many times (for example, four
times) as necessary to obtain the maximum and
the minimum sum. The long-wave component of
gear 1 then is
Max + Min
F1 = ---------------------------
and of gear 2
Max – Min
F2 = ---------------------------
To which of the two gears the greater value is to be
assigned can be taken from the diagrams when the
measurement was started with a reference mark
on one side: If the dominating slope of the curves
shows the same phase relation, the greater devia-
tion is to be assigned to the gear on the side of
which the measurement was started with a refer-
ence mark.
b) In the case of hunting gears, a beat is obtained. If
a whole beat period is passed through, the two
long-wave deviation components are obtained
from the beat minimum and the beat maximum
(cf. above). The necessary number of revolutions
can be calculated according to Section 4.4.2.
The computational determination of the long-
wave components for the two gears can be made
by Fourier analysis if the measurement signals are
available in a digital form.
The short-wave components for the two gears cannot
be assigned because they have the same wavelength.
– 28 – VDI/VDE 2608
5.3 Messgeräte
Entsprechend den hauptsächlich vorkommenden Ge-
triebearten gibt es Zweiflanken-Wälzprüfgeräte für
Zylinderräder, Kegelräder und Schneckengetriebe.
Sie sind in ihrem Aufbau meist sehr einfach. Im We-
sentlichen bestehen sie aus einem beweglichen
Schlitten, der mit einer verhältnismäßig kleinen Kraft
die beiden Räder gegeneinander drückt, so dass sie
bei Drehung stets in spielfreiem Eingriff bleiben.
Grundsätzlich lassen sich die Geräte in zwei Typen
unterscheiden:
a) Geräte mit geradliniger Bewegung des Messauf-
satzes
b) Geräte nach dem Pendelprinzip (der Messschlit-
ten ist auf einem möglichst großen Radius beweg-
lich)
Zweiflanken-Wälzprüfgeräte für Zylinderrad- und
Schneckengetriebe arbeiten nach Prinzip a). Für die
Zweiflanken-Wälzprüfung von Kegelrädern sind Ge-
räte nach beiden Prinzipien auf dem Markt.
Die Messwertaufnahme und -anzeige erfolgt bei ein-
fachen Geräten durch eine Messuhr oder durch einen
Fühlhebel, dessen Bewegung nach einer wählbaren
Übersetzung über ein Gestänge auf eine Schreibfeder
übertragen wird, welche das Prüfbild auf einer run-
den Scheibe oder einem Papierstreifen aufzeichnet.
Bei halb- oder vollautomatisch arbeitenden Geräten,
wie sie meist in automatisch arbeitenden Zahnrad-
Prüfeinrichtungen in die Fertigungslinie integriert
sind, erfolgt die Messwertaufnahme mittels digitaler
Wegaufnehmer. Daran schließt sich dann eine com-
puterunterstützte automatische Messwertverarbei-
tung an.
5.4 Messvorgang
5.4.1 Aufspannung der Räder
Die Zahnräder müssen so aufgespannt werden, dass
ihre Drehachse beim Messen mit der Funktionsdreh-
achse zusammenfällt. Das bedeutet, dass die Zahn-
räder entweder an den Lagersitzen oder zwischen
Spitzen aufzunehmen sind oder dass sie – falls vor-
handen – nach Prüfbunden oder Referenzflächen aus-
gerichtet werden müssen. Eine exzentrische oder tau-
melnde Aufspannung eines Rades wirkt sich voll
(1 : 1) auf das Messergebnis aus.
5.4.2 Zweiflanken-Wälzabstand
Das Nennmaß des Zweiflanken-Wälzabstandes er-
gibt sich aus den Nennzahndicken des Prüflings und
des Lehrzahnrades. Bei größeren Abmaßen muss ge-
gebenenfalls der Lehrzahnkopfkreis vergrößert oder
verkleinert werden. Der Einfluss der Abmaße auf die
5.3 Measuring instruments
According to the kinds of gears mainly encountered,
radial composite testing devices for cylindrical gears,
bevel gears and worm gears are available. Their de-
sign is in most cases very simple. They essentially
consist of a mobile slide which presses the two gears
against each other with a relatively small force so that
they always remain tightly engaged during rotation.
Basically two types of instruments are distinguished:
a) Instruments with rectilinear movement of the
measurement mount
b) Instruments according to the pendulum principle
(the slide is mobile on as great a radius as possi-
ble)
Radial composite testing devices for cylindrical and
worm gears operate according to principle a). For the
radial composite inspection of bevel gears, devices
according to either principle are available on the mar-
ket.
With simple devices, the measurement values are
sensed and displayed by a dial gauge or a sensing
lever whose movement is transmitted according to a
selectable transmission via a linkage to a writing pen
recording the checking diagram on a round disk or a
paper strip. In semi- or fully automatic devices as in
most cases are integrated into the production line for
automatic gear testing devices, measurement value
sensing is carried out by digital displacement trans-
ducers and followed by computer-aided automatic
data processing.
5.4 Measurement process
5.4.1 Clamping of gears
The gears must be clamped in such a way that their
rotation axis coincides with the functional axis during
measurement. This means that the gears must be ac-
commodated either at the bearing seats or between
tips or that they must be aligned to reference cylin-
ders or reference surfaces, if available. Both an ”ec-
centric“ and an ”unsteady“ clamping has a 1:1 effect
on the measurement result.
5.4.2 Radial centre distance variation
The nominal value for the radial composite centre
distance variation is obtained from the rated tooth
thicknesses of the test object and of the master gear.
In the case of greater deviations, the tip circle of the
master gear must be increased or reduced, if neces-

Messergebnisse kann mit den in DIN 3960 angegebe-
nen Abmaßfaktoren berechnet und berücksichtigt
werden.
5.4.3 Prüfkraft und Prüfgeschwindigkeit
Die Prüfkraft darf einen gewissen Betrag nicht über-
schreiten, weil sonst kleine Verformungen der zu
messenden Zahnoberflächen das Messergebnis be-
einflussen würden.
Die maximal zulässige Prüfgeschwindigkeit wird
durch das dynamische Verhalten der Anzeige- bzw.
Registriereinrichtung begrenzt.
5.4.4 Notwendige Anzahl Messumdrehungen bei
überlaufenden Werkradpaaren
Bei überlaufenden Werkradpaaren ergibt die Über-
lagerung der langwelligen Anteile beider Räder
Schwebungsmaxima und -minima (Bild 4). Für die
Wahl der notwendigen Anzahl Messumdrehungen
gilt das Gleiche wie in Abschnitt 4.4.3.
5.5 Auswertung
Als Ergebnis einer Zweiflanken-Wälzprüfung liegen
zunächst die Achsabstandsschwankungen in Form
einer Messgeräteanzeige oder einer Kurve vor. Die
Kurve sollte
a) bei der Messung gegen ein Lehrzahnrad oder – bei
einem ganzzahligen Übersetzungsverhältnis
zweier Werkräder – über eine Umdrehung des
Prüfrades bzw. eine Umdrehung des größeren
Werkrades aufgenommen werden
b) bei überlaufenden Werkrädern sich mindestens
über eine Schwebungsperiode erstrecken (siehe
hierzu Abschnitt 4.4.2).
Das so erhaltene Prüfbild wird dann nach DIN 3960
bzw. ISO 1328-2 (siehe auch ISO/DTR 10 064-2)
ausgewertet (Bild 14).
fe
Fr≤
Fi≤
0°
Bild 14. Auswertung der Zweiflanken-Wälzprüfung
DIN 3960 und ISO 1328-2 bzw. ISO/TR 10 064-2
VDI/VDE 2608 – 29 –
sary. The influence of the deviations on the measure-
ment results can be calculated and taken into account
with the tolerance factors given in DIN 3960.
5.4.3 Test force and test speed
The test force must not exceed a certain magnitude
because otherwise small deformations of the tooth
surfaces to be measured would influence the meas-
urement result.
The maximum permissible test speed is limited by the
dynamic behaviour of the display or recording de-
vice, respectively.
5.4.4 Number of measurement revolutions
necessary in the case of hunting mating
product gears
In the case of hunting mating product gear, the super-
position of the long-wave components of the two
gears yields beat maxima and minima (Figure 4). For
the selection of the necessary number of measure-
ment revolutions, the same as in Section 4.4.3 is
valid.
5.5 Evaluation
As the result of a radial composite inspection, first the
centre distance variations are available in the form of
a dial gauge display or a curve.
a) In the case of measurement against a master gear
or of an integer transmission ratio of two product
gears, this curve should be plotted over one revo-
lution of the test gear or over one revolution of the
greater product gear, respectively.
b) In the case of hunting product gears, this curve
should extend at least over one beat period (cf.
Section 4.4.2).
The checking diagram thus obtained then is evaluated
in accordance with DIN 3960 or ISO 1328-2 (cf. also
ISO/DTR 10 064/2) (Figure 14).
Größtwert von fi≤
maximum value for fi≤
360°
z 360°
nach Fig. 14. Evaluation of the radial composite inspection according
to DIN 3960 and ISO 1328-2 and ISO/TR 10 064-2, respectively
– 30 – VDI/VDE 2608
5.5.1 Auswertung der genormten Kennwerte
5.5.1.1 Zweiflanken-Wälzabweichung Fi≤
Die Zweiflanken-Wälzabweichung Fi≤ ist die
Schwankung des Wälz-Achsabstandes a≤, d.h., sie
ist die Differenz zwischen dem größten und dem
kleinsten Wälz-Achsabstand innerhalb einer Prüf-
lingsumdrehung (Bild 14).
5.5.1.2 Zweiflanken-Wälzsprung fi≤
Der Zweiflanken-Wälzsprung fi≤ ist der größte Unter-
schied des Wälz-Achsabstandes, der innerhalb eines
der Teilung entsprechenden Drehwinkels auftritt
(Bild 14).
5.5.2 Bestimmung der Qualität,
Normvereinbarungen
Aufgrund der ermittelten Kennwerte können den
Rädern oder Radpaaren Genauigkeitsklassen zuge-
ordnet werden (siehe DIN 3693).
5.5.3 Weitere Auswertemöglichkeiten
Die Wälz-Rundlaufabweichung Fr≤ ist nach
DIN 3960 der langwellige Anteil im Prüfbild der
Zweiflanken-Wälzabweichungen (Bild 14). Er wird
durch Einzeichnen des ausmittelnden Linienzuges er-
halten, bei dem die kurzwelligen Anteile unterdrückt
sind.
Die Exzentrizität fe ist gemäß ISO/DTR 10 064-2 de-
finiert als die Amplitude einer annähernd sinusförmi-
gen Mittellinie über eine Prüflingsumdrehung. Sie
stellt die Abweichung zwischen der geometrischen
Achse der Verzahnung und der Referenzachse dar
(gebildet z.B. durch die Bohrung oder den Schaft).
Bei der automatischen Einbindung der Zweiflanken-
Wälzprüfung in der Serienfertigung ist normaler-
weise eine automatische Erkennung von beschädig-
ten Zähnen integriert (sogenannte „Klopfer“). Treten
im Kurvenverlauf innerhalb einer Teilung Spitzen
auf, die ein vorgegebenes Maß überschreiten, so wer-
den diese Spitzen als Klopfer bezeichnet.
5.6 Informationsgehalt der Zweiflanken-
Wälzprüfung
Die Zweiflanken-Wälzprüfung erfasst die Abwei-
chungen beider Flankenseiten gleichzeitig (Bild 1).
Da im Getriebe ein Zahnrad in der Regel nur Einflan-
kenanlage hat, entspricht die Zweiflanken-Wälzprü-
fung nicht den Betriebsbedingungen und gibt deshalb
über die Funktion des Getriebes weniger Aufschluss
als die Einflanken-Wälzprüfung. Man erhält jedoch
bereits in einem Messvorgang eine summarische In-
formation über die Auswirkung der Einzelabwei-
chungen von Links- und Rechtsflanken, d.h. über die
Güte des Zahnrades.
5.5.1 Evaluation of the standard characteristics
5.5.1.1 Radial composite deviation Fi≤
The radial composite deviation Fi≤ is the variation of
the centre distance a≤, i.e. it is the difference between
the maximum and the minimum centre distance
within one revolution of the test object (Figure 14).
5.5.1.2 Tooth-to-tooth radial composite
deviation fi≤
The tooth-to-tooth radial composite deviation fi≤ is
the greatest difference of the centre distance occur-
ring within an angle of rotation corresponding to the
pitch (Figure 14).
5.5.2 Determination of quality,
standard agreements
Owing to the characteristics determined, grades can
be assigned to the gears or gear pairs (cf. DIN 3963).
5.5.3 Other possibilities of evaluation
According to DIN 3960, the runout by composite test
Fr≤ is the long-wave component in the checking dia-
gram for the radial composite deviations (Figure 14).
It is obtained by plotting the smoothed reference line
in which the short-wave components are suppressed.
According to ISO/DTR 10 064/2, the eccentricity fe is
defined as the amplitude of an approximately sinusoi-
dal centre line over one revolution of the test object. It
represents the deviation between the geometrical axis
of the gear set and the reference axis (formed, for ex-
ample, by the bore or the shaft).
When the radial composite inspection is automati-
cally integrated into series production, an automatic
recognition of damaged teeth normally is also inte-
grated (so-called knockers). If in the curve tips ex-
ceeding a defined amount occur within one pitch,
these tips are called knockers.
5.6 Information content of radial composite
inspection
The radial composite inspection determines the
deviations of the two flank sides simultaneously
(Figure 1). As in the gear set a toothed wheel nor-
mally is in contact with one flank only, the radial
composite inspection does not comply with the oper-
ating conditions and thus provides less information
about the function of the gear set than the tangential
composite inspection. However, one measuring oper-
ation furnishes already summary information about
the effect of the individual deviations of left- and
right-hand flanks, i.e. about the quality of the gear.

Das Ergebnis einer Zweiflanken-Wälzprüfung kann
in manchen Fällen, außer von den eigentlichen Ab-
weichungen der Prüflinge, auch von der Auslegung
des Lehrzahnrades abhängen. Insbesondere können
der Überdeckungsgrad und der Betriebs-Eingriffs-
winkel awt der Paarung Prüfling – Lehrzahnrad einen
starken Einfluss haben.
Bei Geradverzahnungen werden Profilabweichun-
gen, die durch periodische Ungleichförmigkeiten der
Wälzdrehung der Verzahnmaschine verursacht sind,
beim Zweiflanken-Wälzprüfen nicht als Wälzsprung
sichtbar, wenn der Betriebseingriffswinkel a ≤ beim
Prüfen gleich dem Betriebseingriffswinkel awt H
beim Herstellen ist. In diesem Fall bewirken die peri-
odisch auf den Flanken verlaufenden Profilabwei-
chungen keine Achsabstandsänderung bei der
Zweiflanken-Wälzprüfung, da das Herstellen bei fe-
stem Achsabstand stattgefunden hat.
Ist a ≤ ungleich awt H, bewirken die genannten Profil-
abweichungen periodische Achsabstandsänderun-
gen bei der Zweiflanken-Wälzprüfung und somit
einen periodischen Verlauf des betreffenden Wälz-
sprunganteils, dessen Amplitude von der Größe der
Profilabweichung und der Betriebs-Eingriffswinkel-
differenz Dawt abhängig ist (Dawt = a ≤ – awt H). Für
alle Dawt = 2 pi/N (i = ± 1, 2, 3, ...) wird kein
Zweiflanken-Wälzsprung gemessen.
Die Anzahl der periodischen Wälzsprünge eines
Werkrades ist gleich der Anzahl N der periodischen
Wälzabweichungen der Verzahnmaschine je Werk-
radumdrehung. Für nicht ganzzahlige Werte von N
gelten beim Wälzfräsen besondere Bedingungen.
Kinematische Maschinenfehler wirken sich beim
Wälzfräsen gleicher Zylinderräder (bei Benutzung
des gleichen Lehrzahnrades) während der gesamten
Lebensdauer des Wälzfräsers und stets gleicher Ein-
spannung in einem konstanten Zweiflanken-Wälz-
sprung aus, da Dawt konstant bleibt. Gleiche wälz-
gestoßene Zylinderräder zeigen im Verlauf der
Schneidrad-Abnutzung unterschiedlich große Wälz-
sprünge, da Dawt nicht konstant bleibt.
Trotz dieser Einschränkungen ist es bei genügender
Erfahrung häufig möglich, aus einem Zweiflanken-
Wälzdiagramm gewisse Rückschlüsse auf die Art der
vorliegenden Einzelabweichungen zu ziehen. Wegen
der Zweiflankenanlage sind sie jedoch nicht so gut zu
lokalisieren wie bei der Einflanken-Wälzprüfung.
Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen
Zweiflanken-Wälzabweichung bzw. -Wälzsprung
und der Funktion des Zahnrades besteht im Allge-
meinen nicht. Man kann nur mittelbar schlussfolgern,
VDI/VDE 2608 – 31 –
In some cases the result of a radial composite inspec-
tion may depend not only on the deviations proper of
the test objects but also on the design of the master
gear. The contact ratio and the working pressure
angle awt for the test object/master gear combination
in particular can exert a strong influence.
In the case of spur toothings, in radial composite in-
spections, profile deviations caused by periodic non-
uniformities of the generating motion of the hobbing
machine will not appear as tooth-to-tooth composite
deviation if the working pressure angle a ≤ during
testing is equal to the working pressure angle awt H
during manufacture. In this case, in radial composite
testing, the periodic profile deviations on the flanks
do not lead to a variation of the centre distance as the
fabrication took place with a fixed centre distance.
If a ≤ is unequal to awt H, the profile deviations
referred to lead to periodic variations of the centre
distance in the radial composite inspection and
thus to a periodic variation of the respective tooth-to-
tooth composite deviation component whose ampli-
tude is dependent on the magnitude of the profile de-
viation and the working pressure angle difference
(Dawt = a ≤ – awt H). For none of the Dawt = 2 pi/N
(i = ± 1, 2, 3, ...) a tooth-to-tooth radial deviation is
measured.
The number of the periodic tooth-to-tooth composite
deviations of a product gear is equal to the number N
of the periodic composite deviations of the hobbing
machine per revolution of the product gear. In hob-
bing particular conditions apply to non-integer values
of N.
In the hobbing of equal cylindrical gears (with the
same master gear being used), during the whole life
of the hob and with the same clamping, kinematic
machine errors lead to a constant tooth-to-tooth radial
composite deviation because Dawt remains constant.
In the course of the wear of the cutting wheel, equal
cylindrical gears shaped by the generating method
show tooth-to-tooth composite deviations of different
magnitude since Dawt does not remain constant.
In spite of these restrictions, if enough experience is
available, it will frequently be possible to draw cer-
tain conclusions for the kind of the individual devia-
tions from a radial composite deviation diagram. Due
to the radial contact, they cannot, however, be so eas-
ily located as in tangential composite inspection.
There generally is no direct relation between the ra-
dial composite deviation or the tooth-to-tooth radial
composite deviation, respectively, and the function of
the gear. It can only indirectly be concluded that if the
– 32 – VDI/VDE 2608

dass bei eingehaltenen Zweiflanken-Wälztoleranzen
auch die Einzelabweichungen unterhalb einer gewis-
sen Toleranzgrenze bleiben und damit indirekt auch
die Funktion des Prüflings sichergestellt ist. Als indi-
rekte Zahndickenprüfung ist die Zweiflanken-Wälz-
prüfung ohne Einschränkung geeignet.
tolerances of the radial composite deviations are
complied with, the individual deviations remain be-
low a certain tolerance limit and the function of the
test object thus is indirectly ensured. The radial com-
posite inspection is suitable as tooth thickness test
without any restriction.

6 Lehrzahnräder, Wälznormale 6 Master gears, roll artifacts

Die Verwendung von Lehrzahnrädern ist nur bei
Zylinderrädern üblich. Sehr selten werden bei
Schneckenrädern Lehrschnecken benutzt. Vorausset-
zung für die Verwendung von Lehrzahnrädern bei der
Einflanken-Wälzprüfung ist eine möglichst weitge-
hende Übereinstimmung der Verzahnungsdaten des
Lehrzahnrades mit denen des Gegenrades zum Prüf-
ling. Dies gilt insbesondere für eventuelle Profilkor-
rekturen. Bei der Zweiflanken-Wälzprüfung sollten
genormte Lehrzahnräder nach DIN 3970 verwendet
werden.
The use of master gears is common practice only for
cylindrical gears. Very rarely master worms are used
for worm gears. It is a prerequisite for the use of mas-
ter gears in the tangential composite inspection that
the toothing data for the master gear agree as closely
as possible with those of the mating gear of the test
object. This is valid in particular for profile correc-
tions. For the radial composite inspection standard-
ized master gears according to DIN 3970 should be
used.

6.1 Grenzen der Anwendbarkeit von
Lehrzahnrädern nach DIN 3970 und DIN 58 520
bei der Wälzprüfung
Inwieweit genormte Lehrzahnräder allgemein, d.h.
für beliebige Prüflinge des gleichen Moduls, verwen-
det werden können, hängt hauptsächlich davon ab,
bis zu welchem Radius rY das Evolventenprofil ge-
prüft werden soll oder muss. In den meisten Fällen ist
es nicht notwendig, dass stets genau bis zum aktiven
Radius im Getriebe rYG geprüft wird, siehe Bild 15.
6.1 Limits of applicability for master gears
according to DIN 3970 and DIN 58 520 in
composite inspection
To what extent standardized master gears can be used
generally, i.e. for any test objects from the same mod-
ule mainly depends on the radius rY up to which the
involute profile is to be or must be tested. In most
cases it is not necessary to always test exactly up to
the active radius in the gear set rYG , cf. Figure 15.

e e

a a
Prüfling test
b b object

d Teilkreis d reference
circle
f f
g g
c S c S
S1 T¢ S1 T¢
s
Schleifradius

grinding radiu

T T
YG YG
T T
YP YP
Grundkreis basic circle
T T
YH YH
Bild 15. Geometrie am inneren Ende des Profils Fig. 15. Geometry at the inner end of the profile
a Kopfeckbahn des Gegenrades a path of tooth tip corner of the mating gear
b Kopfeckbahn des Lehrzahnrades b path of tooth tip corner of the master gear
c Auslauf der Schleifscheibe c grinding wheel overrun
d Vorevolvente d preliminary involute
e Fertigevolvente e finished involute
f Endpunkt des aktiven Profils f end point of active profile
g Übergang der Fertigevolvente in den Auslauf der g transition of the finished involute to the grinding
Schleifscheibe wheel overrun

Dies hat folgende Gründe:
Der bei der Herstellung erreichte Radius rYH ist in
der Regel kleiner als der im Getriebe sich erge-
bende Radius rYG (aktives Profil):
rYH < rYG
Dann darf auch der beim Prüfen sich einstellende
Radius rYP kleiner sein als der Radius im Getriebe
rYG, selbstverständlich jedoch nicht kleiner als der
Radius bei der Herstellung rYH:
rYH < rYP < rYG
Darüber hinaus kann der Radius beim Prüfen rYP
auch größer sein als der Radius im Getriebe rYG:
rYP < rYG
wenn aufgrund der Herstellbedingungen bekannt
ist, dass die nutzbare Höhe genügend groß ist und
dass in der Nähe von rYH das Profil keine besonde-
ren Abweichungen aufweist. Gegebenenfalls sind
dann diese Herstellbedingungen genau zu überprü-
fen, z.B. Werkzeugkopfhöhe, Werkzeugprofil,
Verschleißmarke. Bei geschliffenen Rädern ist
diese Voraussetzung manchmal nicht erfüllt, siehe
unten.
Aus den genannten Gründen kann man im Allgemei-
nen mit einem genormten Lehrzahnrad alle Räder
prüfen, die das gleiche Bezugsprofil im Normal-
schnitt haben. Dies gilt auch dann, wenn die Schrä-
gungswinkel von Lehrzahnrad und Prüfling verschie-
den sind; in diesem Fall ist mit gekreuzten Achsen zu
prüfen.
Ist es in besonderen Fällen notwendig, dass das Profil
des Prüflings genau bis zum Radius im Getriebe rYG
(oder einem anderen vorgeschriebenen Radius) ge-
prüft wird, so ist dies im Allgemeinen nicht ohne Än-
derungen am Lehrzahnrad möglich. Man kann sich
jedoch in solchen Fällen, nach einer rechnerischen
Eingriffsuntersuchung, meist leicht helfen. Wenn das
genormte Lehrzahnrad bei der Zweiflanken-Wälz-
prüfung zu tief in den Prüfling eingreift, so kann der
Lehrzahnrad-Kopfkreisdurchmesser exakt auf das er-
forderliche Maß abgeschliffen werden.
Ist der Eingriff nicht tief genug möglich, so ist die
Zahndicke des Lehrzahnrades zu verringern. In bei-
den Fällen ist eine Anpassung der Lehrzahnrad-Zäh-
nezahl an die Gegenrad-Zähnezahl nicht erforderlich.
Es ist dann wirtschaftlicher, genormte Lehrzahnräder
zu verwenden, die in Bezug auf Außendurchmesser
oder Zahndicke modifiziert sind, anstatt Lehrzahn-
räder mit Zähnezahlen, die von der Norm abweichen.
Verschiedentlich hat es sich in der Praxis auch als
vorteilhaft erwiesen, Lehrzahnräder-Sätze zu be-
schaffen, die sich von den Norm-Lehrzahnrädern
lediglich dadurch unterscheiden, dass ihre Außen-
VDI/VDE 2608 – 33 –
This has the following reasons:
The radius rYH reached in manufacture normally
is smaller than the radius rYG resulting in the gear
set (active profile):
rYH < rYG
Then the radius rYP ensuing during testing may be
smaller than the radius in the gear set rYG, but nat-
urally not smaller than the radius in manufacture
rYH:
rYH < rYP < rYG
Furthermore, the radius in testing rYP may be
greater than the radius in the gear set rYG:
rYP < rYG
if it is known from the manufacturing conditions
that the useful height is great enough and that in
the vicinity of rYH the profile does not show par-
ticular deviations. If need be, these manufacturing
conditions are then to be precisely checked, for
example tool addendum, tool profile, wear mark.
For ground gears this prerequisite sometimes is
not met, cf. below.
For the reasons above, a standardized master gear can
generally be used to inspect any gears with the same
reference profile in the normal section. This will also
apply if the helix angles of master gear and test object
are different; in this case, the inspection is to be car-
ried out with the axes crossed.
If it is necessary in special cases to test the profile of
the test object exactly up to the radius in the gear set
rYG (or another specified radius), this is generally not
possible without changes of the master gear. This can,
however, easily be remedied on the basis of a compu-
tational investigation of the engagement. If in the ra-
dial composite inspection the standardized master
gear is too deeply in mesh with the test object, the tip
diameter of the master gear can be ground exactly to
the extent necessary.
If the mesh achievable is not deep enough, the tooth
thickness of the master gear is to be reduced. In both
cases, it is not necessary to adapt the number of teeth
of the master gear to that of the mating gear. It then is
more efficient to use standardized master gears mod-
ified as regards the outer diameter or the tooth thick-
ness in the place of master gears with numbers of
teeth deviating from the standard. In practice, it occa-
sionally has proved advantageous to procure master
gear sets differing from standard master gears only by
their outer diameter differing from the standard diam-
eters with a gradation of 0,6 × module. Such a master
– 34 – VDI/VDE 2608
durchmesser mit einer Stufung von etwa 0,6 × Modul
von den Normdurchmessern abweichen. Mit einem
derartigen Lehrzahnradsatz lassen sich dann prak-
tisch alle Räder des gleichen Moduls prüfen.
Das Abwälzen von Rädern mit großen Zähnezahlen
im kleinen Ritzel ergibt am Ritzel einen tiefliegenden
Endpunkt der aktiven Flanke, jedoch löst sich die
Kopfeckbahn (Trochoide) des großen Rades unter-
halb dieses Endpunktes schnell vom Ritzelprofil. Am
großen Rad ergibt sich dagegen ein hochliegender
Endpunkt des aktiven Profils. Die Ritzelkopfeckbahn
löst sich zum Zahnfuß des großen Rades hin jedoch
nur sehr zögernd von der Flanke und taucht hierbei
noch tief in die Lücke ein. Dies spielt z.B. eine Rolle
bei geschliffenen oder eventuell auch geschabten
Prüflingen, wenn die Schleifscheibe am Zahnfuß
einen Ansatz erzeugt (bei Rädern ohne Protuberanz
der Verzahnung), siehe Bild 15.
Da der Schleifscheibenauslauf aus Fertigungs- und
Festigkeitsgründen meist möglichst hoch gelegt wird,
ist er wegen des genannten Verlaufs der Kopfeckbahn
beim großen Rad besonders kritisch. Einerseits soll
dann das Lehrzahnrad mindestens das aktive Profil
der Zahnflanke bis zum Punkt T auswälzen (Bild 15),
andererseits soll der Kopfeckpunkt nicht am Schleif-
eckpunkt S1 auflaufen. Eine Berechnung der Verhält-
nisse wäre grundsätzlich möglich, wenn die Schleif-
bedingungen und die Schleifbearbeitungszugabe ge-
nau bekannt sind. Da Letzteres häufig nicht der Fall
sein wird (veränderlicher Schleifscheibendurchmes-
ser, negative Zahndickentoleranzen usw.), empfiehlt
es sich in solchen Fällen, das Lehrzahnrad mit den
Verzahnungsdaten des Gegenrades zum Prüfling aus-
zuführen.
Die Lehrzahnradzahndicke soll dann bei Zweiflan-
ken-Wälzprüfung um das Flankenspiel größer sein
als das entsprechende Werkrad, damit die Eingriffs-
verhältnisse bei einem Wälzabstand geprüft werden,
der dem Getriebeachsabstand entspricht. Man ist
dann sicher, sowohl das aktive Profil als auch den er-
forderlichen Raum für die Kopfeckbahn des Gegen-
rades zu prüfen. Eventuell kann das Lehrzahnrad
noch einen kleinen Sicherheitszuschlag im Kopf-
kreisdurchmesser erhalten.
Innenverzahnte Räder, die mit einem Stoßrad her-
gestellt wurden, dessen Durchmesser kleiner ist als
der Durchmesser des Gegenrades, werden zweck-
mäßigerweise ebenfalls mit einem Lehrzahnrad ge-
prüft, dessen Zähnezahl der des Gegenrades ent-
spricht und dessen Zahndicke bei Zweiflanken-Wälz-
prüfung um das Flankenspiel größer ist.
gear set then practically allows all gears of the same
module to be tested.
Rolling of gears with great numbers of teeth in the
small pinion leads to a low-lying end point of the ac-
tive flank on the pinion but below this end point the
path of the tooth tip corner (trochoid) of the great gear
disengages rapidly from the pinion profile. In con-
trast to this, a high-lying end point of the active pro-
file is obtained on the great gear. The path of the tooth
tip corner of the pinion disengages towards the root of
the great gear only very hesitatingly, still penetrating
deeply into the spacewidth. This plays a role, for ex-
ample, for ground or possibly also for shaved test ob-
jects when the grinding wheel produces a projection
on the root (in the case of gears without protuberance
of the toothing), cf. Figure 15.
As for reasons of manufacture and strength, the
grinding wheel overrun is in most cases selected as
high as possible, it is most critical for the great gear
because of the path of the tooth tip corner. On the one
hand, the master gear should completely generate at
least the active profile of the flank up to point T (Fig-
ure 15), and on the other hand the point of the tooth
tip corner should not run on the end point of the
ground flank S1. A calculation of the conditions
would basically be possible if the grinding conditions
and the grinding allowance were exactly known. As
the latter frequently will not be the case (variable
grinding wheel diameter, negative tooth thickness tol-
erances, etc.), it is recommended to design the master
gear with the toothing data of the gear mating the test
object.
For the radial composite inspection, the tooth thick-
ness of the master gear should then be greater than
that of the corresponding product gear by the back-
lash so that the contact conditions are tested at a cen-
tre distance corresponding to the gear set centre dis-
tance. One then is sure of testing both the active pro-
file and the necessary space for the path of the tooth
tip corner of the mating gear. The master gear can
possibly be provided with a small safety allowance in
the tip diameter.
For the testing of internal gears manufactured with a
shaping wheel whose diameter is smaller than that of
the mating gear, it is useful also to use a master gear
whose number of teeth corresponds to that of the mat-
ing gear and whose tooth thickness is greater by the
backlash in the case of radial composite inspection.
 VDI/VDE 2608 – 35 –

6.2 Abnutzung der Lehrzahnräder 6.2 Wear of master gears

6.2.1 Überwachung der Lehrzahnräder auf 6.2.1 Checking of master gears for
Abnutzung wear
Die Lehrzahnräder sind im Gebrauch dem Verschleiß The master gears are subject to wear when used. This
unterworfen. Außer von der Stückzahl hängt dieser depends not only on the number of pieces manufac-
auch von der Härte, der Größe und der Verzahnungs- tured but also on the hardness, the size and the grade
Genauigkeitsklasse der Prüflinge ab. Sind die Prüf- for the test objects. If the test objects are affected by
linge mit immer wiederkehrenden, gleichartigen Ab- recurrent deviations of the same kind, these cause
weichungen behaftet, so wirken sich diese beim particularly strong wear in the respective point of
Lehrzahnrad an der betreffenden Stelle des Eingriffs meshing on the master gear, cf. Figure 16.
durch besonders starken Verschleiß aus, siehe Bild
16.

Profil/profile Flankenlinie/helix slope

1,5 mm length of path of contact

K
1,5 mm Eingriffslänge

L
1,0 mm Zahnbreite
1,0 mm facewidth

R
R

5 µm K 5 µm

Bild 16. Abnutzungskontrolle durch Profil- und Flankenlinienprü- Fig. 16. Control of wear by profile and helix slope testing
fung
L Linksflanke L left flank
R Rechtsflanke R right flank
K Kopf K tip

Um eine einwandfreie Wälzprüfung gewährleisten zu To ensure perfect composite inspection, the master
können, müssen die Lehrzahnräder von Zeit zu Zeit gears must be checked from time to time. Often it can
überprüft werden. Oft gibt der Augenschein einen zu- be reliably taken from the outer appearance whether a
verlässigen Hinweis darauf, ob eine Überprüfung check is necessary. Reference values for the piece
notwendig ist. Richtwerte für die Prüflings-Stück- numbers for the test objects according to which the
zahlen, nach denen die Lehrzahnräder überprüft wer- master gears are to be checked are given in Table 3
den sollen, enthält Tabelle 3 für Prüfung bei paral- for testing with parallel axes.
lelen Achsen.

Table 3. Reference values for piece numbers for test

Tabelle 3. Richtwerte für Prüflingsstückzahl, nach objects according to which the master gear is to be
denen das Lehrzahnrad überprüft werden soll tested
Stückzahl Number of pieces
Lehrzahnrad-
gehärtete ungehärtete Grade of master gear hardened unhardened
Genauigkeitsklasse
Prüflinge Prüflinge test objects test objects

2 200 500 2 200 500

3 1500 2000 3 1500 2000
4 2000 3000 4 2000 3000
– 36 – VDI/VDE 2608
Einsatzgehärtete Lehrzahnräder, die bereits mehr-
mals nachgeschliffen wurden, haben etwas an Ober-
flächenhärte verloren und sind deshalb in kürzeren
Abständen zu überprüfen. Dasselbe gilt für Lehr-
zahnräder, die zur Prüfung bei gekreuzten Achsen
verwendet werden.
Zur Überprüfung der Lehrzahnräder aller Genauig-
keitsklassen auf Abnutzung wird grundsätzlich die
Einzelprüfung empfohlen.
Dabei genügt es im Allgemeinen, das Profil und die
Flankenlinie zu überprüfen (siehe Bild 16). Örtliche
Beschädigungen lassen sich durch Zweiflanken-
Wälzprüfung feststellen. Außerdem ist eine schnelle
Überprüfung mit einer Einflanken-Wälzprüfung
möglich.
Teilungs- und Rundlaufabweichungen vergrößern
sich im Gebrauch der Lehrzahnräder meist gar nicht
oder nur unwesentlich. Lehrzahnräder der Genauig-
keitsklasse 4 können auch durch Ein- oder Zweiflan-
ken-Wälzprüfung mit einem Lehrzahnrad der Genau-
igkeitsklasse 2 überprüft werden, wenn keine Ein-
richtungen zur Profil- und Flankenlinienprüfung vor-
handen sind. In diesem Fall sollen sowohl Wälzprü-
fungen mit nur geringer Breiten-Überdeckung (3 bis
5 mm) an beiden Stirnseiten als auch eine Wälz-
prüfung mit voller Breitenüberdeckung durchgeführt
werden.
Als Ergebnis der Prüfung wird festgestellt, ob das
Lehrzahnrad noch der vorgeschriebenen Genauig-
keitsklasse entspricht, ob es nachgeschliffen werden
soll oder – falls ein Bedarf dafür besteht – ob es in
einer entsprechend schlechteren Genauigkeitsklasse
noch verwendet werden soll.
Neben der Verzahnung erfordert auch die Bohrung
des Lehrzahnrades eine besondere Beachtung, weil
Veränderungen der Bohrung entsprechende Verzah-
nungsabweichungen zur Folge haben.
6.2.2 Zulässige Abnutzungstoleranzen
Die Lehrzahnräder sollen aus dem Gebrauch gezo-
gen, nachgeschliffen oder in die nächst schlechtere
Genauigkeitsklasse eingestuft werden, wenn die Ver-
zahnungs-Einzelabweichungen die zugelassenen Ab-
weichungen der nächst schlechteren Genauigkeits-
klasse nach DIN 3962 erreicht haben oder wenn die
Verschlechterung der Bohrungsqualität eine entspre-
chende Minderung der Verzahnungsqualität bewirkt.
The surface hardness of case-hardened master gears
which have already been reground several times is
somewhat reduced, therefore these gears are to be
checked at shorter intervals. The same applies to mas-
ter gears which are used for testing with crossed axes.
For the checking of master gears of all grades for
wear, it is recommended to carry out individual tests.
It is generally sufficient to test the profile and the he-
lix slope (cf. Figure 16). Local damages can be de-
tected by radial composite inspection. Furthermore, a
rapid check by the tangential composite inspection is
possible.
In most cases, pitch errors and radial runouts do not
increase at all or only negligibly during the use of the
master gears. Master gears of grade 4 can also be
checked by tangential or radial composite inspection
against a master gear of grade 2 if facilities for profile
and helix slope testing are not available. In this case,
composite inspections both with only a small face
overlap (3 to 5 mm) on the two faces and with the en-
tire face overlap are to be carried out.
As a result of the test it is determined whether the
master gear still complies with the grade specified,
whether it is to be reground or – if this is required –
whether it will still be used in a lower grade.
Not only the gear set but also the bore of the master
gear are of particular importance because changes of
the bore lead to radial and axial runouts of the gear
set. Should the master gear then be reground, these
inaccuracies can be eliminated by chromium plating
and regrinding of the bore, which in part implies con-
siderable costs.
6.2.2 Permissible wearing tolerances
The master gears should no longer be used, reground
or put into the next lower grade when the individual
deviations of the gear set have reached the permissi-
ble deviations of the next lower grade according to
DIN 3962 or if the degradation of the bore quality
leads to a reduction of the gear set quality.

6.2.3 Nachschleifen der Lehrzahnräder
Durch das Nachschleifen eines Lehrzahnrades ver-
ringert sich dessen Zahndicke und somit auch der
spielfreie Achsabstand bei der Zweiflanken-Wälz-
prüfung des Werkrades.
Die Verzahnung des Lehrzahnrades taucht nach dem
Nachschleifen also tiefer in diejenige des Werkrades
ein. Soll stets nur die gleiche Profilhöhe des Werk-
rades geprüft werden, muss auch der Kopfkreisdurch-
messer des Lehrzahnrades nachgeschliffen werden.
Die Änderung des Achsabstandes kann näherungs-
weise nach folgender Formel berechnet werden:
∆W
∆a″ = -------------------------------- = ∆WE *W
2 sin a″ cos b b
oder
∆M sin a ML
∆a″ = --------------------------- = ∆ME *M
2 sin a″b
Dabei ist DW die Zahnweitenänderung infolge Nach-
schliffs und DM die Änderung des Prüfmaßes über
Kugeln. Der Zusammenhang nach obiger Formel ist
auch im Bild 17 dargestellt.
Die erforderliche Änderung des Kopfkreisdurchmes-
sers ist dann 2Da.
Der Kopfkreis soll jedoch nur nachgeschliffen wer-
den, wenn Da so groß ist, dass der Ist-Kopfkreis-
durchmesser mindestens um 0,4 × Modul verkleinert
werden muss.
Grenze des Nachschleifens: Die Lehrzahnräder kön-
nen so lange nachgeschliffen werden, solange bei der
∆W
∆a″ = ----------------------------------- = ∆WE *W
2 sin a″ cos b b
Bild 17. Achsabstandsänderung Da≤ bei nachgeschliffenen Lehr-
zahnrädern
VDI/VDE 2608 – 37 –
6.2.3 Regrinding of master gears
Regrinding of a master gear reduces its tooth thick-
ness and thus also the backlash-free centre distance
for the radial composite inspection of the product
gear.
After regrinding, the toothing of the master gear thus
enters more deeply into that of the product gear. If it
is intended to always test only the same profile depth
of the product gear, the tip diameter of the master
gear must also be reground.
The change in the centre distance can be approxi-
mately calculated according to the following for-
mula:
∆W
∆a″ = -------------------------------- = ∆WE *W
2 sin a″ cos b b
or
∆M sin a ML
∆a″ = --------------------------- = ∆ME *M
2 sin a″b
where DW is the change of the base tangent length
due to regrinding and DM the change of the dimen-
sion over balls. The relation according to the formula
above is also represented in Figure 17.
The necessary change of the tip diameter then is 2Da.
The tip is, however, to be reground only if Da is so
great that the actual tip diamter must be reduced at
least by 0,4 × module.
Regrinding limit: The master gears can be reground
until the radial composite inspection shows meshing
Fig. 17. Change of centre distance Da≤ for reground master
gears
– 38 – VDI/VDE 2608
Zweiflanken-Wälzprüfung keine Eingriffsstörungen
am Fuß des Lehrzahnrades auftreten; ferner darf der
Kopf des Werkrades nicht auf den Fußkreiszylinder
des Lehrzahnrades aufstoßen.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Oberflächenhärte
einsatzgehärteter Lehrzahnräder mit zunehmendem
Nachschliff abnimmt, so dass unter Umständen die
Gebrauchsdauer bei abgeschliffenen Lehrzahnrädern
zu kurz wird.
Das Nachschleifen des Lehrzahnrades wird häufig
auch deshalb unwirtschaftlich oder gar unmöglich,
weil die Bohrung zu stark abgenutzt ist.
6.2.4 Umbezeichnung
Die Lehrzahnräder sind im Neuzustand mit der in
dem Normblatt vorgesehenen Bezeichnung zu ver-
sehen. Wird ein Lehrzahnrad infolge Abnutzung in
die nächst schlechtere Genauigkeitsklasse eingestuft,
so ist dies auf dem Lehrzahnrad zu vermerken. Dazu
ist die ursprüngliche Genauigkeitsklasse zu entfernen
oder durchzustreichen und die neue Genauigkeits-
klasse, z.B. mit Elektroschreiber, deutlich zu schrei-
ben.
Wird das Lehrzahnrad nachgeschliffen, so dass die
ursprüngliche Genauigkeitsklasse wieder hergestellt
ist, so ist das neue mittlere Zahnweitenabmaß (bezo-
gen auf das Nennmaß) mit „Aw = – ...“ auf dem Lehr-
zahnrad anzugeben oder das fertig errechnete Da≤,
welches dann allerdings nur für eine bestimmte Paa-
rung gilt. Bei Benutzung des Lehrzahnrades für wei-
tere Paarungen können die unterschiedlichen Werte
von E*w und Da≤ mit Kennbuchstaben versehen wer-
den.
Alle Zahnweitenabmaße des Rades dürfen sich dann
um nicht mehr als die Hälfte der für die betreffende
Genauigkeitsklasse vorgeschriebenen Zahnweiten-
toleranz vom mittleren Zahnweitenabmaß unter-
scheiden, vgl. DIN 3970. Wird auch der Kopfkreis-
durchmesser nachgeschliffen, so kann dieser zusätz-
lich angeschrieben werden.
7 Zusammenfassende Gegenüberstellung
und Einsatzgebiete der beiden
Wälzverfahren
Einflanken-Wälzprüfung
Besonderes Merkmal: Die Räder werden in ihrer vor-
geschriebenen Einbaustellung geprüft (Achsabstand,
Einbaumaße, Achswinkel).
Folge: Betriebsnahe Prüfung
Nachteil: Gegenüber der Zweiflanken-Wälzprüfung
höherer technischer Aufwand
disturbances at the root of the master gear. Further-
more, the tip of the product gear must not hit the root
cylinder of the master gear.
It is further to be noted that the surface hardness of
case-hardened master gears decreases with increas-
ing regrinding so that the period of use for ground
master gears possibly becomes too short.
Regrinding of the master gear frequently becomes in-
efficient or even impossible because the bore is too
strongly worn.
6.2.4 Change of designation
When new, the master gears are to be provided with
the designation from the standard sheet. If, as a result
of wear, a master gear is put into the next lower grade,
this is to be marked on the master gear. For this, the
original grade is deleted or crossed out and the new
grade is clearly written, for example, with an electri-
cal recorder.
If the master gear is reground so that the original
grade is reached again, the new mean deviation of the
base tangent length (related to the specified length) or
the calculated Da≤ is to be given on the master gear as
”Aw = – ...“, the latter being, however, valid only for a
certain pair. When the master gear is used for other
pairs, the different values of E*w and Da≤ can be pro-
vided with distinctive letters.
All deviations of the base tangent length for the gear
then must not differ from the mean deviation of the
base tangent length by more than half the base tan-
gent length tolerance prescribed for the respective
grade, cf. DIN 3970. If the tip diameter is also re-
ground, this can be additionally marked.
7 Summary comparison and areas of
application for the two composite
procedures
Tangential composite inspection
Particular feature: The gears are tested in the mount-
ing position prescribed for them (centre distance,
mounting dimensions, shaft angle).
Consequence: Practical test
Disadvantage: Greater technical efforts than for ra-
dial composite inspection

Anwendungsgebiete:
a) Radsätze mit hohen Anforderungen an die Gleich-
förmigkeit der Drehübertragung
b) Radsätze mit hohen Anforderungen an die Lauf-
ruhe
c) Radsätze mit hohen Anforderungen an die Trag-
fähigkeit und Betriebssicherheit
d) Komplette, fertig montierte ein- oder mehrstufige
Getriebe oder Getriebestränge von Maschinen,
insbesondere Werkzeugmaschinen
Einsatzgebiete:
• Vor- und Aussortieren von Radsätzen (Qualitäts-
bestimmung)
• Optimieren von Radsätzen
• Zwischen- und Endprüfung
• Entwicklung neuer Auslegungen
• Prüfung von Proberadsätzen bei der Endabnahme
von Wälzfräsmaschinen
• Fehleranalyse bei Radsätzen mit Problemen be-
züglich Geräusch oder kinematischer Genauigkeit
Zweiflanken-Wälzprüfung
Besonderes Merkmal: Die Räder werden nicht in
ihrer vorgeschriebenen Einbaustellung geprüft, son-
dern rollen bei verminderten und veränderlichen Ein-
baumaßen spielfrei gegeneinander ab.
Folge: Es kommen Flankenpartien in Kontakt, die
sich nach dem Einbau nicht mehr berühren. Die
Messergebnisse werden von beiden Flanken be-
stimmt, wogegen im späteren Betrieb nur die eine
oder die andere Flanke in Kontakt ist.
Vorteil: Gegenüber der Einflanken-Wälzprüfung ver-
hältnismäßig geringer Geräteaufwand, einfache
Handhabung
Anwendungsgebiete:
a) Summarische einfache Kontrolle der gemeinsa-
men Auswirkung der Einzelabweichungen, wenn
dadurch die Funktion als gesichert gelten kann
b) Sicherstellung der Paarungsmöglichkeit
c) Feststellung von Aufspannfehlern bei der Verzah-
nung
d) Feststellung von Zahnbeschädigungen
e) Feststellung, ob fertigverzahnt wurde
f) Feststellung eventueller Werkzeugbeschädigung
g) Zur indirekten Zahndickenprüfung geeignet
VDI/VDE 2608 – 39 –
Areas of application:
a) Gear sets with high requirements regarding the
uniformity of the rotational transmission
b) Gear sets with high requirements regarding the
smoothness of running
c) Gear sets with high requirements regarding load
capacity and operating safety
d) Complete, pre-assembled single-step or multistep
gears or gear trains of machines, particularly
machine tools
Areas of use:
• Preliminary sorting and singling-out of gear sets
(quality regulation)
• Optimization of gear sets
• Intermediate and final inspection
• Development of new designs
• Testing of sample gear sets in the final acceptance
of hobbing machines
• Error analysis for gear sets with problems regard-
ing noise or kinematic accuracy
Radial composite inspection
Particular feature: The gears are not tested in the
mounting position prescribed for them but roll
against each other free from backlash with the mount-
ing dimensions reduced and variable.
Consequence: Parts of the flanks come into contact
which after mounting are no longer in touch. The
measurement results are determined by both flanks,
whereas in subsequent operation only one or other of
the flanks is in contact.
Advantage: Compared with the tangential composite
inspection, relatively modest amount of equipment,
easy handling.
Areas of application:
a) Summary simple control of the joint effect of the
individual deviations if this can ensure the func-
tion
b) Ensuring of the possibility of pairing
c) Determination of clamping errors for the gear set
d) Detection of damages to the teeth
e) Determination whether the toothing has been
completed
f) Detection of possible damage to the tool
g) Suitable for indirect tooth thickness testing
– 40 – VDI/VDE 2608
Einsatzgebiete:
• Meistens in Großserien in der Fertigungslinie der
Verzahnung
• Zylinderräder für spielarme oder spielfreie Ge-
triebe
Nicht geeignet ist die Zweiflanken-Wälzprüfung
zur sicheren Analyse von Einzelabweichungen
und deren Ursachen (Maschinenfehler).
Schrifttum/Bibliography
Technische Regeln/Technical rules
DIN 3960 Begriffe und Bestimmungsgrößen für Stirnräder (Zylin-
derräder) und Stirnradpaare (Zylinderradpaare) mit Evolven-
tenverzahnung
DIN 3961 Toleranzen für Stirnradverzahnungen; Grundlagen
DIN 3963 Toleranzen für Zylinderradverzahnungen, Toleranzen für
Wälzabweichungen
DIN 3965-3 Toleranzen für Kegelradverzahnungen, Toleranzen für
Wälzabweichungen
DIN 3974-2 Toleranzen für Schneckengetriebe-Verzahnungen,
Toleranzen für Abweichungen einzelner Bestimmungsgrößen
DIN 23 961 Zulässige Abweichungen für Stirnrad-(Zylinder-
rad-)Verzahnungen; Grundlagen (Entwurf)
DIN 23 963-2 Zulässige Abweichungen für Stirnrad-(Zylinder-
rad-)Verzahnungen; Teil 2: Zweiflanken-Wälzabweichung
DIN 23 963-3 Zulässige Abweichungen für Stirnrad-(Zylinderrad-
)Verzahnungen; Teil 3: Einflanken-Wälzabweichungen
ISO 1328-1 Cylindrical gears – ISO-System of accuracy, Defini-
tions and allowable values of deviations relevant to correspond-
ing flanks of gear teeth
ISO 1328-2 Cylindrical gears – ISO-System of accuracy, Definiti-
ons and allowable values of deviations relevant to radial com-
posite deviations and runout information
ISO/TR 10 064-1 Cylindrical gears – Code of inspection practice.
Part 1: Inspection of corresponding flanks of gear teeth
Areas of use:
• In most cases large series in the gear set produc-
tion line
• Cylindrical gears for gear sets with small or no
backlash
The radial composite inspection is not suitable for
the safe analysis of individual deviations and their
causes (machine errors).
ISO/TR 10 064-2 Cylindrical gears – Code of inspection practice.
Part 2: Inspection related to radial composite deviations, run-
out, tooth thickness and backlash
VDI/VDE 2609 Bestimmung von Tragbildern an Verzahnungen
Literatur/Literature
[1] Marquardt, R.: Einflanken-Wälzprüfung – ein Weg zur Lösung
von Geräuschproblemen bei Fahrzeuggetrieben. wt-Produktion
und Management 85 (1995), S. 97/103
[2] Hoppen, J.: Die Einflanken-Wälzprüfung von Zahnrädern und
Getrieben mit seismischen Drehschwingungsaufnehmern. In-
dustrie-Anzeiger Nr. 72 (Sept. 63), S. 25/32
[3] Naescher, J.: Die rechnerische Simulation und die Messung der
Einflanken-Wälzabweichung geradverzahnter Zylinderräder.
Diss. TU Braunschweig 1977
[4] Weck, M.; Plewnia, Chr.: Entwicklung eines Prüfververfahrens
zur Ermittlung des Zusammenhangs zwischen Drehübertra-
gungsabweichungen und Geräuschabstrahlung von Kegelrad-
getrieben. FVA-Forschungsheft Nr. 336 der Forschungsvereini-
gung Antriebstechnik e.V., Frankfurt 1991
[5] Stadtfeld, H.J.: Gleason Kegelrad-Verzahntechnik. Gleason
Works Europe 1994/95
[6] Stadtfeld, H.J.: Ein neues Verfahren zur Kegelradprüfung und
Optimierung, VDI-Z 133 (1991) Nr. 6