März 2016

ICS 13.040.99
p
VDI-RICHTLINIEN March 2016

VEREIN Biologische Abgasreinigung VDI 3477

DEUTSCHER Biofilter
INGENIEURE
Former editions: 11/04, 05/14 Draft, in German only
Frühere Ausgaben: 11.04, 05.14 Entwurf, deutsch

Biological waste gas treatment

Biofilters
Ausg. deutsch/englisch
Issue German/English

Der Entwurf dieser Richtlinie wurde mit Ankündigung im Bundes-
anzeiger einem öffentlichen Einspruchsverfahren unterworfen.
Die deutsche Version dieser Richtlinie ist verbindlich.
The draft of this standard has been subject to public scrutiny after
announcement in the Bundesanzeiger (Federal Gazette).
The German version of this standard shall be taken as authorita-
tive. No guarantee can be given with respect to the English trans-
lation.

Inhalt Seite Contents Page

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Preliminary note . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3 Formelzeichen und Abkürzungen . . . . . . . 12
4 Verfahrenstechnische Grundlagen . . . . . . 14
4.1 Allgemeine mikrobiologische Grundlagen . 14
4.2 Physikalisch-chemische Zusammenhänge . 16
5 Filtermaterialien . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
5.1 Aufgaben des Filtermaterials . . . . . . .
5.2 Zusammenhang zwischen den Aufgaben
des Filtermaterials und seinen
chemisch-physikalischen Eigenschaften .
5.3 Biofiltergeruch . . . . . . . . . . . . . .
5.4 Regeneration, Austausch und Entsorgung
des Filtermaterials. . . . . . . . . . . . .
6 Auslegungs- und Konstruktionshinweise . . . 32
6.1 Planerische und organisatorische
Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
6.2 Abgaszuleitung und -konditionierung . . . 34
6.3 Auslegung mithilfe von Versuchsanlagen.
6.4 Dimensionierung von Anlagen . . . . . .
6.5 Konstruktionsmerkmale. . . . . . . . . .
6.6 Abwasser einer Biofilteranlage . . . . . .
6.7 Verbleib des Abwassers . . . . . . . . . . . 66
1 Scope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Terms and definitions . . . . . . . . . . . . . 8
3 Symbols and abbreviations . . . . . . . . . . 12
4 Process principles . . . . . . . . . . . . . . . 14
4.1 General micro-biological fundamentals . . 14
4.2 Physico-chemical mechanisms . . . . . . . 16
5 Filter media . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
. 18 5.1 Functions of filter media . . . . . . . . . . 18
5.2 Physico-chemical properties of filter media
and their relevance to the various media
. 28 functions . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
. 30 5.3 Biofilter odour . . . . . . . . . . . . . . . 30
5.4 Regeneration, replacement and disposal
. 30 of filter media . . . . . . . . . . . . . . . . 30
6 Biofilter design and construction . . . . . . . 32
6.1 Planning and organisational measures . . . 32
6.2 Waste gas handling, distribution and
conditioning. . . . . . . . . . . . . . . . . 34
. 40 6.3 Pilot tests to establish the design basis . . . 40
. 44 6.4 Sizing of biofilter systems . . . . . . . . . 44
. 45 6.5 Construction features . . . . . . . . . . . . 45
. 65 6.6 Waste water generated by a biofilter
system. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
6.7 Waste water reuse/disposal . . . . . . . . . 66

Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN – Normenausschuss KRdL

Fachbereich Umweltschutztechnik

VDI/DIN-Handbuch Reinhaltung der Luft, Band 6: Abgasreinigung – Staubtechnik

VDI-Handbuch Biotechnologie
VDI-Handbuch Ressourcenmanagement in der Umwelttechnik
–2– VDI 3477

Seite Seite

7 Betrieb von Biofilteranlagen . . . . . . . . . 66 7 Operation of biofilter systems . . . . . . . 66

7.1 Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . 66 7.1 General . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
7.2 Voraussetzungen für den Betrieb von 7.2 Prerequisites for biofilter operation . . . 66
Biofiltern . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
7.3 Betrieb des Biofilters . . . . . . . . . . . 69 7.3 Biofilter operation . . . . . . . . . . . . 69
7.4 Betriebserfahrungen . . . . . . . . . . . 78 7.4 Operating experience. . . . . . . . . . . 78
8 Messen und Bewerten der Emissionen 8 Measurement and evaluation of emissions
(Luftverunreinigungen) . . . . . . . . . . . . 79 (air pollutants) . . . . . . . . . . . . . . . . 79
8.1 Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . 79 8.1 General . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
8.2 Anlagenspezifische Besonderheiten . . . 80 8.2 System-specific particularities . . . . . . 80
8.3 Beurteilung von Emissionsmessungen . . 82 8.3 Assessment of emission measurement
results. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
8.4 Prüfung des Filtermaterialzustands . . . . 83 8.4 Verification of filter media condition . . 83
9 Beschaffenheitsvereinbarung . . . . . . . . 86 9 Agreed biofilter characteristics . . . . . . . 86
9.1 Verfahrenstechnische Anforderungen . . 87 9.1 Process performance characteristics . . . 87
9.2 Leistungsbedarf und Betriebsmittel- 9.2 Energy and utility consumption of the
verbrauch des Filters und seiner biofilter and its ancillary equipment . . . 87
Hilfseinrichtungen . . . . . . . . . . . . 87
9.3 Drainagewasser . . . . . . . . . . . . . . 87 9.3 Leachate . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
9.4 Anlagenverfügbarkeit . . . . . . . . . . . 88 9.4 System availability . . . . . . . . . . . . 88
9.5 Nachweis der Beschaffenheit . . . . . . . 88 9.5 Proof of guaranteed characteristics . . . 88
Anhang A Bestimmung der Filterfläche in Ab- Annex A Determination of the filter area as a
hängigkeit von der Schadstofffracht . 89 function of the pollutant load . . . . . 89
Anhang B Interpretation von olfaktometrischen Annex B Interpretation of olfactometry data . . 90
Daten. . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Anhang C Bioaerosole . . . . . . . . . . . . . 97 Annex C Bioaerosols . . . . . . . . . . . . . . 97
Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Bibliography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Vorbemerkung Preliminary note

Der Inhalt dieser Richtlinie ist entstanden unter Be- The content of this standard has been developed in
achtung der Vorgaben und Empfehlungen der Richt- strict accordance with the requirements and recom-
linie VDI 1000. mendations of the standard VDI 1000.

Allen, die ehrenamtlich an der Erarbeitung dieser We wish to express our gratitude to all honorary con-
Richtlinie mitgewirkt haben, sei gedankt. tributors to this standard.

1 Anwendungsbereich 1 Scope
Diese Richtlinie behandelt die biologische Reinigung This standard covers the biological treatment of
von Abgas-/Abluftströmen, die gas- und aerosolför- waste gas/exhaust air streams for the control of gase-

mige luftverunreinigende Stoffe, insbesondere Ge-
ruchsstoffe, enthalten. Der Stoffabbau erfolgt aerob
durch Mikroorganismen, die auf festen Trägersub-
stanzen angesiedelt sind. Diese Reinigungstechnik
wird als Biofiltration und die zugehörigen Anlagen
werden entsprechend als Biofilter bezeichnet.
Die Richtlinie gibt einen Überblick über die Abgas-
arten und/oder die Stoffe, die bisher mit Biofilteran-
lagen behandelt wurden. Sie enthält die für eine sach-
gerechte Auslegung der Anlage notwendigen Grund-
lagen und Bewertungskriterien und nennt Produkti-
onsverfahren, deren biologische Abgasbehandlung in
Biofiltern sich in der Praxis bewährt hat.
Anmerkung: Nachfolgend wird überwiegend von Abgas gespro-
chen. Je nach Anwendungsfall kann damit auch Abluft gemeint
sein.
Die auf das Abgas bezogenen Volumenangaben sind
in der Regel auf den technischen Normzustand bezo-
gen. Eine Ausnahme bilden die Angaben zur Flä-
chen- oder Raumbelastung von Biofiltern. Hier be-
ziehen sich die zugehörigen Gasvolumina auf den
Betriebszustand des Abgases.
An geeigneter Stelle wird auf die zu beachtenden ge-
setzlichen und technischen Regeln verwiesen.
Die Richtlinie beschreibt den Stand der Technik bei
der biologischen Abgasreinigung mithilfe von Biofil-
tern. Trotz der zahlreichen praktischen Anwendungs-
fälle von Biofiltern sollte der Biofiltereinsatz auch
künftig in Fällen, in denen bisher keine übertragbare
Erfahrung vorliegt, durch Versuche überprüft wer-
den. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Vergleich mit
anderen Abgasreinigungsverfahren.
Biofilter werden erfolgreich an den in Tabelle 1
aufgeführten Anlagen eingesetzt (siehe VDI 2590
und [1 bis 4]). Die Tabelle erhebt bezüglich der dort
jeweils aufgeführten Komponenten keinen Anspruch
auf Vollständigkeit.
In Tabelle 2 sind Einzelkomponenten und Stoff-
gruppen aufgeführt, deren Abbau im Biofilter erprobt
wurde.
Anmerkung: Je nach Zusammensetzung der Abgase kann sich –
abweichend von Tabelle 2 – ein anderes Abbauverhalten der Einzel-
komponenten ergeben.
Die Zusammenstellung beruht auf bisherigen Erfah-
rungen (z. B., nach [5 bis 7]), wobei die Grenzen der
Unterscheidung fließend sind. Sie kann als Entschei-
dungshilfe für die Aufnahme von Abgasreinigungs-
tests mit einer Biofilterversuchsanlage herangezogen
werden (siehe Abschnitt 6.3).
VDI 3477 –3–
ous pollutant, aerosol and notably odorant emissions.
Biodegradation of the air pollutants is accomplished
under aerobic conditions by microorganisms colonis-
ing on solid support media. This treatment technol-
ogy is referred to as biofiltration, the associated sys-
tems as biofilters.
The standard provides an overview of waste gas
streams that have been successfully treated and/or
pollutants that have been effectively degraded in bio-
filter systems. It addresses the criteria to be consid-
ered for the proper design of the biofilter system, dis-
cusses performance evaluation criteria and presents
production processes in which biofilters have become
successfully established for waste gas treatment.
Note: In the following description, the gaseous process effluents to
be treated are mainly referred to as waste gas. Depending on the ap-
plication, the term “waste gas” may therefore also relate to exhaust
air.
Gas volumes and flows indicated normally relate to
standard temperature and pressure conditions. Ex-
ceptions are the surface and volumetric loading rates
of the biofilter where the associated volumetric gas
flow rates relate to the actual operating conditions.
Where applicable, reference is made to the statutory
regulations and technical rules to be observed.
This standard describes the state of the art in biofiltra-
tion technology for biological waste gas treatment.
Regardless of the numerous practical applications of
biofilters, the applicability of biofiltration to the spe-
cific waste gas stream should be confirmed by field
pilot studies in all cases where no application-spe-
cific empirical data are available. In addition, a com-
parison with other waste gas treatment technologies
is recommended before opting for a biofilter.
Biofilters have become successfully established in
the applications listed in Table 1 (see VDI 2590 and
[1 to 4]). This list does not make any claims to com-
pleteness with regard to the components there listed
for the individual applications.
Table 2 shows the individual substances and sub-
stance groups for which biodegradation results are
available from biofiltration tests.
Note: Depending on the specific waste gas composition, the indivi-
dual substances may exhibit a biodegradation behaviour differing
from that in Table 2.
It should be noted that the list is based on experience
available so far (e. g. as per [5 to 7]) and that there are
no clear cut-off points between the individual catego-
ries. Table 2 may serve as a decision-making basis to
determine whether prior treatability tests in a biofilter
pilot plant will be needed (see Section 6.3).
Tabelle 1. Anlagenarten, bei denen sich Biofilter zur Abgasreinigung bewährt haben
–4–

Anlagenarten Geruch Organische Verbindungen Anorganische

Verbindungen a)
Aliphatische Aromatische Sauerstoff- Schwefel- Stickstoff- Schwefel- Ammoniak
Kohlen- Kohlen- haltige haltige haltige wasserstoff
wasserstoffe wasserstoffe Verbindungen Verbindungen Verbindungen
Nahrungs- und Genussmittelproduktion
VDI 3477

Aromaextraktion X
Bratfischherstellung X X X X X
Fritteusenabluft X X X
Geschmacksstoffherstellung X
Hefefermentation X X X
Kaffeerösterei X X X X
Kakaorösterei X X X X
Ölmühlen X X
Schlachthöfe X X X X X X
Tabakverarbeitung X X X X X
Tierhaltung X X X X X X
Würzeherstellung X X
Zuckerfabrik X X
Verwertung von Reststoffen/Abfällen
Bierhefetrocknung X X X
Fettschmelzen X X X X X X
Fischmehlherstellung X X X X X X
Gelantineherstellung X X X
Knochenverarbeitung X X X X X X
Kompostierung X X X X X X X
Kottrocknung X X X X X X X
Tierkörperverwertung X X X X X X
Entsorgung
Abfalllagerung und -aufbereitung X X X X X X
Deponiegasentsorgung b) X X X X X
Kläranlagen, industriell X X X X X X X X
Kläranlagen, kommunal X X X X X X X X
Klärschlammtrocknung X X X X X X X X
Tabelle 1. Anlagenarten, bei denen sich Biofilter zur Abgasreinigung bewährt haben (Fortsetzung)
Anlagenarten Geruch Organische Verbindungen Anorganische Verbindungen a)
Aliphatische Aromatische Sauerstoff- Schwefel- Stickstoff- Schwefel- Ammoniak
Kohlen- Kohlen- haltige haltige haltige wasserstoff
wasserstoffe wasserstoffe Verbindungen Verbindungen Verbindungen
Chemische Erzeugnisse
Herstellung und Verarbeitung von Farben und Lacken X X X X X
Klebstoffherstellung X X
Kunststoffverarbeitung X X X X X
Leimherstellung X X
Öle und Fette, technische X X X X
Sonstige
Druckereien X X X X
Gießereien X X X X X
a)
Wegen der Probleme mit Zwischen- und Endprodukten von Schwefelwasserstoff und Ammoniak sei auf die Abschnitte 5.1.5, 6.5.4 und 7 bis 7.4 verwiesen.
b)
nur gering belastete Volumenströme

Table 1. Proven waste gas treatment applications of biofilters

Application Odour Organic compounds Inorganic compounds a)
Aliphatic Aromatic Oxygen- Sulphur- Nitrogen- Hydrogen Ammonia
hydrocarbons hydrocarbons containing containing containing sulphide
compounds compounds compounds
Food and luxury food production
aroma extraction X
fried fish production X X X X X
frying plant exhaust air X X X
flavour production X
yeast fermentation X X X
coffee roasting plants X X X X
cocoa roasting plants X X X X
oil mills X X
VDI 3477

abattoirs X X X X X X
tobacco processing X X X X X
livestock facilities X X X X X X
–5–
Table 1. Proven waste gas treatment applications of biofilters (continued)
–6–

Application Odour Organic compounds Inorganic compounds a)

Aliphatic Aromatic Oxygen- Sulphur- Nitrogen- Hydrogen Ammonia
hydrocarbons hydrocarbons containing containing containing sulphide
compounds compounds compounds
seasoning manufacture X X
VDI 3477

sugar factories X X
Residue/waste recycling
beer wort drying X X X
fat melting plants X X X X X X
fish meal factories X X X X X X
gelatine production X X X
bone processing X X X X X X
composting X X X X X X X
dung drying X X X X X X X
animal rendering X X X X X X
Disposal sector
waste storage and preparation X X X X X X
b)
landfill gas treatment X X X X X
industrial waste water treatment plants X X X X X X X X
municipal waste water treatment plants X X X X X X X X
sewage sludge drying X X X X X X X X
Chemical manufacturing
paint and varnish production and processing X X X X X
adhesive production X X
plastics processing X X X X X
glue production X X
industrial oils and greases X X X X
Others
printing shops X X X X
foundries X X X X X
a)
For problems with intermediate and end products of hydrogen sulphide and ammonia, please refer to Sections 5.1.5, 6.5.4 and 7 to 7.4.
b)
low-strength waste gas streams only
 VDI 3477 –7–

Tabelle 2. Eignung von Biofiltern zur Elimination von Table 2. Substances/substance groups amenable to
Stoffen/Stoffgruppen elimination by biofiltration
Organische Verbindungen Organic compounds
Aliphatische Kohlenwasserstoffe Aliphatic hydrocarbons
Gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe Saturated aliphatic hydrocarbons
Methan o methane o
Pentan – pentane –
Hexan – hexane –
Aromatische Kohlenwasserstoffe Aromatic hydrocarbons
Benzol o benzene o
Ethylbenzol o ethylbenzene o
Toluol o toluene o
Xylol o xylene o
Styrol o styrene o
Di-(2-ethylhexyl)-phthalat o Di-(2-ethylhexyl)-phthalate o
Naphthalin o Naphthalene o
Sauerstoffhaltige organische Verbindungen Oxygen-containing organic compounds
Alkohole Alcohols
Methanol + methanol +
Ethanol + ethanol +
Butanol + butanol +
Isopropanol + isopropanol +
Aldehyde Aldehydes
Formaldehyd + formaldehyde +
Acetaldehyd + acetaldehyde +
Ketone Ketones
Aceton + acetone +
Methylethylketon + methyl ethyl ketone +
Methylisobutylketon + methyl isobutyl ketone +
Methylpyrrolidon + methyl pyrrolidone +
Carbonsäuren Carboxylic acids
Buttersäure + butyric acid +
Carbonsäureester Carboxylic acid esters
Essigsäureethylester + ethyl acetate +
Methylformiat + methyl formate +
Butylacetat + butyl acetate +
Methylacrylat + methyl acrylate +
Methacrylsäuremethylester + methyl metacrylate (MMA) +
Phenole + phenols +
Schwefelhaltige organische Verbindungen Sulphur-containing organic compounds
Sulfide (Thioether) Sulphides (thioether)
Dimethylsulfid o dimethyl sulphide o
Dimethyldisulfid o dimethyl disulphide o
Dimethyltrisulfid o dimethyl trisulphide o
Schwefelheterocyclen o sulphur heterocycles o
Merkaptane Mercaptans
Methylmerkaptan o methyl mercaptan o
Stickstoffhaltige organische Verbindungen Nitrogen-containing organic compounds
Amide Amides
Dimethylformamid + dimethyl formamide +
–8– VDI 3477

Tabelle 2. Eignung von Biofiltern zur Elimination von Table 2. Substances/substance groups amenable to
Stoffen/Stoffgruppen (Fortsetzung) elimination by biofiltration (continued)
Organische Verbindungen Organic compounds
Amine Amines
Trimethylamin + trimethyl amines +
Dimethylethylamin + dimethyl ethyl amines +
Stickstoffheterocyclen Nitrogen heterocycles
Pyridin + pyridine +
Nitroverbindungen o nitro-compounds o
Nitrile Nitriles
Acetonitril + acetonitrile +
Acrylonitril + acrylonitrile +
Isonitrile o isonitrile o
Anorganische Verbindungen Inorganic compounds
Schwefelwasserstoff o hydrogen sulphide o
Ammoniak o ammonia o
Schwefelkohlenstoff – carbon disulphide –
+ gut geeignet + well suited
o bedingt geeignet o conditionally suited
– nicht geeignet – unsuited

2 Begriffe 2 Terms and definitions

Für die Anwendung dieser Richtlinie gelten die fol- For the purposes of this standard, the following terms
genden Begriffe: and definitions apply:

Abgas waste gas

mit Geruchs- und Schadstoffen verunreinigter Gas-
strom aus industriellen und landwirtschaftlichen Pro-
zessen sowie aus der Belüftung von Behältern und
Räumen, die nicht zum ständigen Aufenthalt von
Menschen oder Tieren geeignet sind
odorant and pollutant-laden gas streams from indus-
trial and agricultural processes and exhaust ventila-
tion streams from tanks and rooms unsuited for being
permanently occupied by humans or animals/live-
stock

Abluft exhaust air

mit Geruchs- und Schadstoffen verunreinigter, ins odorant and pollutant-laden indoor air ventilated
Freie geleiteter Luftstrom aus Verarbeitungsräumen from manufacturing and livestock facilities suited for
und Ställen, in denen sich Menschen ständig aufhal- being permanently occupied by humans or animals/
ten können livestock

absolute Luftfeuchte (Wasserdampfdichte, a) absolute air humidity (water vapour concentration, a)

in g/m3 in g/m3
Masse des Wasserdampfs je Volumeneinheit mass of water vapour per unit volume

Adaption acclimation
Anpassung von Mikroorganismen an Substratmenge adaptation of microorganisms to the substrate volume
und -zusammensetzung sowie an andere Milieufakto- and composition as well as other environmental fac-
ren tors

Aktivität der Mikroorganismen microbial activity

Stoffumsatz/Elimination der Abgaskomponenten biological conversion/elimination of waste gas com-
durch Mikroorganismen pro Zeiteinheit ponents per unit time
 VDI 3477 –9–

Anströmboden media support

Lochboden oder Rostboden mit hinreichend kleinen slatted floor or grating with sufficiently small open-
Öffnungen, auf denen eine Schicht fester Partikel ings to support a bed of solid particles (e. g. filter me-
(z. B., Filtermaterial) ruht dia)

Anströmgeschwindigkeit face velocity

→Leerrohrgeschwindigkeit, mit der das Gas den →superficial velocity at which the inlet gas stream
→Anströmboden anströmt approaches the →media support

biogener Geruch biogenic odour

durch Stoffwechsel von Mikroorganismen hervorge- odour emanating from the metabolism of microor-
rufener Geruch ganisms

C-N-P-Verhältnis (Kohlenstoff-Stickstoff-Phosphor- C:N:P ratio (carbon:nitrogen:phosphorus ratio)

Verhältnis)
Verhältnis des biologisch verfügbaren Kohlenstoffs ratio of biologically available carbon in the → exhaust
in der →Abluft zu den Komponenten Stickstoff und air to nitrogen and phosphorus in the filter media
Phosphor im Filtermaterial

Druckverlust (∆p) pressure drop (∆p)

Unterschied zwischen den statischen Drücken am
Eingang und am Ausgang eines berandeten und
durchströmten Systems als Maß für den durch die
Strömung innerhalb des Systems verursachten Ener-
gieverlust
[in Anlehnung an VDI 3927 Blatt 1]
Anmerkung: Der Druckverlust einer Biofilteranlage setzt sich zu-
sammen aus dem Druckverlust von Rohrleitungen, Klappen, Filter-
schicht etc.
difference between the static pressures at the inlet and
outlet of a bounded flow system which is used as a
measure for the energy loss caused by the flow within
the system
[adapted from VDI 3927 Part 1]
Note: The pressure drop across a biofilter system is the total of the
pressure drops offered by the piping, dampers, bed of media, etc.

Endotoxine
Bestandteile der Zellwand gram-negativer Bakterien;
Lipopolysaccharide, die Lipid A enthalten [8]
Anmerkung: Endotoxine werden beim Abbau abgestorbener Bak-
terien freigesetzt und können inhalativ aufgenommen werden. [8]
endotoxins
components associated with the cell wall of gram-
negative bacteria; lipopolysaccharides containing Li-
pid A [adapted from 8]
Note: Endotoxins are released on lysis or death of the bacterial cells
and may be inhaled. [adapted from 8]

Feuchtegehalt (Wassergehalt) moisture content (water content)

in % in %
Massenanteil des Wassers bezogen auf die Feucht- mass fraction of water related to the moist mass of the
masse im Filtermedium filter media

Filterbelastung filter loading

Durchströmbeanspruchung des Filters, bestehend aus load of the biofilter composed of →the surface load-
→Filterflächenbelastung, →Filtervolumenbelastung ing rate, →the volumetric loading rate and →the
und →spezifischer Filterbelastung mass loading rate

Filterflächenbelastung filter surface loading rate

in m3/(m2 · h) in m3/(m2 · h)
Abgasvolumenstrom, bezogen auf die Filterfläche volumetric waste gas flow per unit area of filter media

Filtervolumenbelastung filter volumetric loading rate

in m3/(m3 · h) in m3/(m3 · h)
Abgasvolumenstrom, bezogen auf das Filtervolumen volumetric waste gas flow per unit volume of filter
media
– 10 – VDI 3477
Geruchseinheit (Europäische Geruchseinheit, GEE)
Menge eines Geruchsstoffs (bzw. einer Mischung
von Geruchsstoffen), der in einem Kubikmeter ge-
ruchsbehafteten Gases (unter Normbedingungen) an
der Kollektivschwelle vorhanden ist
[DIN EN 13 725]
Anmerkung: 1 GEE/m3 ist zugleich der Skalenfixpunkt für die
→Geruchsstoffkonzentration (cG).
Geruchsminderungsgrad
(Geruchsstoffminderungsgrad, ηG)
technischer Wirkungsgrad, der die Minderung des
emittierten Geruchsstoffstroms qG beschreibt:
q G,roh – q G,rein
η G = --------------------------------
- (1)
q G,roh
Anmerkung 1: Unter der Voraussetzung, dass der Volumenstrom
des Abgases durch das Emissionsminderungsverfahren nicht oder
nur vernachlässigbar verändert wird, kann der Geruchsstoffminde-
rungsgrad auch aus den entsprechenden → Geruchsstoffkonzentra-
tionen berechnet werden:
qG,roh – q G,rein
ηG = --------------------------------------------- (2)
qG,roh
Dieser verfahrenstechnische Wirkungsgrad ist jedoch der Minde-
rung der Geruchsempfindungsstärke nicht proportional. Der Ge-
ruchsminderungsgrad lässt außerdem Änderungen der Geruchsqua-
lität unberücksichtigt, die durch Veränderung der Abgaszusammen-
setzung nach der Minderungsmaßnahme und/oder durch Eigenge-
ruch der Abgasreinigungsanlage verursacht werden.
Anmerkung 2: siehe dazu Abschnitt 5.3 und Anhang B, Festle-
gung von Geruchswirkungsgraden
Geruchsstoffkonzentration (cG)
Anzahl der europäischen Geruchseinheiten in einem
Kubikmeter Gas unter Normbedingungen
[DIN EN 13 725]
Anmerkung: Die Geruchsstoffkonzentration ist kein lineares Maß
für die Intensität eines Geruchs. Im Gesetz von Stevens wird die
nicht lineare Beziehung zwischen dem Geruchsreiz und dessen
wahrgenommener Intensität beschrieben. Wenn man in Ausbrei-
tungsmodellen mit Geruchsstoffkonzentrationen arbeitet, treten
Probleme durch die Auswirkungen der Mittelwertbildung im Aus-
breitungsmodell auf, wodurch die Verwendung der Geruchsstoff-
konzentration als direktes Maß für eine Dosis weiter erschwert
wird. Um einen „belästigungsfreien Pegel“ zu definieren, würde die
gesamte Methode der Dosisauswertung, einschließlich des Aus-
breitungsmodells, als Ergebnis eine „Dosis“ haben. Die Beziehung
zwischen dieser „Dosis“ und ihrer Wirkung (Geruchsbelästigung)
sollte in praktischen Situationen überprüft werden, bevor sie als
brauchbares Vorhersageinstrument für das Auftreten von Geruchs-
belästigungen dienen kann. [DIN EN 13 725]
Leerrohrgeschwindigkeit
Strömungsgeschwindigkeit eines Fluids, bezogen auf
den freien Querschnitt des Rohrs oder Kanals
Nährsalz
Stickstoff- und phosphorhaltiges Salz aus anorgani-
schen Ionen, z. B., Ca2+, Mg2+, Na+, K+, das in größe-
ren Mengen zur Aufrechterhaltung der Zellfunktion
benötigt wird
odour unit (european odour unit, ouE)
amount of an odorant (or odorant mixture) present in
one cubic metre of odorous gas (at standard condi-
tions) at the collective threshold
[adapted from DIN EN 13 725]
Note: 1 ouE/m3 is at the same time the reference point of the
→odorant concentration scale (cG).
odour abatement efficiency
(odorant reduction efficiency, ηG)
process efficiency characterising the reduction of the
emitted odorant flow rate qG:
q G,roh – q G,rein
η G = --------------------------------
- (1)
q G,roh
Note 1: Provided that the waste gas flow rate is not or only negligi-
bly affected by the emission control process, the odour abatement
efficiency may also be calculated from the associated →odorant
concentration according to the following equation:
q G,roh – q G,rein
ηG = --------------------------------------------- (2)
qG,roh
The process efficiency is, however, not proportional to the reduc-
tion in the perceived odour strength. Besides, the odour abatement
efficiency does not account for changes in the odour quality result-
ing from the changed waste gas composition after treatment and/or
from the specific odour generated by the waste gas treatment sys-
tem.
Note 2: see also Section 5.3 and Annex B, definition of efficiencies
odorant concentration (cG)
number of European odour units in one cubic metre
of gas at standard conditions
[DIN EN 13 725]
Note: The odorant concentration is not a linear measure for the in-
tensity of an odour. Stevens’ law does not describe the linear rela-
tionship between the odour stimulus and the perceived odour
strength. If odorant concentrations are used in dispersion modelling
there will be problems due to averaging effects in the dispersion
model which will further aggravate the use of odorant concentra-
tions as a direct measure for a dose. If a non-nuisance level is to be
defined the entire method of dose evaluation including the disper-
sion model will yield a dose as a result. The relationship between
this “dose” and its effect (odour nuisance) should be verified in
practical situation before it can be used as a valid prediction tool for
the occurrence of odour nuisances. [DIN EN 13 725]
superficial velocity
flow velocity of a fluid related to the free cross-sec-
tion of the pipe or duct
nutrient salt
nitrogen- and phosphorus-containing salt of inor-
ganic ions such as Ca2+, Mg2+, Na+, K+ which is re-
quired in major amounts to maintain the cell function

Porosität (e)
Volumenanteil der sich oft bis zu mikroskopischen
Abmessungen verjüngenden Spalten, Poren und
Sacklöcher im Inneren der festen Partikel, bezogen
auf das Gesamtvolumen der Partikel (siehe Ab-
schnitt 5.1.6.4):
e = VH /VG (3)
Porengrößenverteilung
Verteilung der Porenvolumina in einem festen Parti-
kel
Pufferwirkung
Minderung des Einflusses von Konzentrations-
schwankungen im Rohgas auf den Verlauf der Rein-
gaskonzentration
Anmerkung: Durch entsprechende Dimensionierung des Filters
können diese Schwankungen reduziert werden.
Reaktionsgeschwindigkeit (Abbaugeschwindigkeit)
umgesetzte Stoffmasse pro Zeiteinheit
relative Feuchte (U)
Verhältnis von Wasserdampfpartialdruck und Sätti-
gungsdampfdruck bei gegebener Temperatur:
pD
U = -------
- (4)
p DS T
Rohgasgeruch
typischer Geruch der zu behandelnden Emissions-
quelle
Anmerkung: Der Rohgasgeruch kann bei zu geringer Leistung des
Biofilters auch im Reingas wahrnehmbar sein.
Saugspannung (Wasserspannung, pF)
in lg mbar oder lg hPa
Spannung, mit der das Wasser im Boden gebunden ist
Schadstoffkonzentration
in mg/m3
Verhältnis von Schadstoffmasse zu trockenem Gas-
volumen im technischen Normzustand (0 °C,
1013 hPa)
Anmerkung: Größenangaben in ppm (V/V oder m/m) bezeichnen
den Volumen- bzw. den Massenanteil.
Sorption
Vorgang, bei dem ein Stoff durch einen anderen, mit
ihm in Berührung stehenden Stoff aufgenommen
oder angelagert wird
spezifische Filterbelastung (Raumbelastung)
in g/(m3 · h)
Masse der Abgasinhaltsstoffe, die je Filtervolumen-
und Zeiteinheit in den Filter einströmen
VDI 3477 – 11 –
porosity (e)
volume fraction of the crevices, pores and pocket
holes frequently tapering to microscopic dimensions
inside solid particles related to the total volume of the
particles (see Section 5.1.6.4):
e = VH /VG (3)
pore size distribution
distribution of the pore volumes in a solid particle
buffer effect
capacity of a system to mitigate the impact of variable
raw gas concentrations on the clean gas concentration
Note: Variations in the raw gas concentrations can be compensated
for by appropriate sizing of the biofilter.
reaction rate (degradation rate)
converted substance mass per unit time
relative humidity (U)
ratio of the partial water vapour pressure to the satu-
ration water vapour pressure at a given temperature:
pD
U = -------
- (4)
p DS T
raw gas odour
typical odour of the emission source to be controlled
Note: The raw gas odour may be perceptible in the clean gas if the
removal efficiency of the biofilter is insufficient.
soil water tension (water tension, pF)
in lg mbar or lg hPa
tension by which the water is held to the soil
pollutant concentration
in mg/m3
ratio of pollutant mass to the waste gas volume at
standard temperature and pressure conditions (0 °C,
1013 hPa), dry basis
Note: The unit ppm (V/V or m/m) denotes the volume or mass frac-
tion.
sorption
process by which a substance is selectively sorbed on
or attaches to another substance with which it is con-
tacted
mass loading rate (volumetric mass loading rate)
in g/(m3 · h)
mass of waste gas constituents entering the biofilter
per unit volume of filter media and unit time
– 12 – VDI 3477

spezifische Luftfeuchte (q) specific air humidity (q)

in g/kg in g/kg
Verhältnis von Wasserdampfmasse in g zur Masse der ratio of the mass of water vapour, in g, to the total
feuchten Luft in kg mass of moist air, in kg

Schüttdichte bulk density

Masse des Trägermaterials, bezogen auf das Schütt- mass of the support media related to the bulk volume
volumen

Standzeit service life

Dauer der Funktionsfähigkeit des Filtermaterials bei duration over which the filter media retains its func-
ausreichendem →Wirkungsgrad tion at a sufficient →efficiency

Substrat
Substanzen, die Mikroorganismen sowohl als Auf-
wuchsmedium als auch als Nährstoffe dienen und
zum Aufbau der Zellsubstanz oder zur Energiegewin-
nung für die Stoffwechseltätigkeit geeignet sind
substrate
substances on which microorganisms both feed and
colonise, and which are suitable for synthesising cell
mass or supplying energy for metabolic action

Verweilzeit residence time

Verhältnis von Reaktorvolumen zu Volumenstrom ratio of the reactor volume to the volumetric flow of
des durchströmenden Mediums the fluid
Anmerkung: Kehrwert zur Raumgeschwindigkeit Note: reciprocal of space velocity

Wasserspeichervermögen (Wasserhaltekapazität) water retention capacity (water storage capacity)

höchster Massengehalt an Wasser, den das Filterma- maximum mass concentration of water that can be re-
terial über längere Zeit festhalten kann, angegeben in tained by the filter media for prolonged periods, ex-
Prozent der Feuchtmasse des Filtermaterials pressed as per cent moist filter media mass

Wirkungsgrad (Abscheidegrad, η) removal efficiency (efficiency, η)

Differenz der Konzentration eines oder mehrerer de- difference between the biofilter inlet and outlet con-
finierter Abgasinhaltsstoffe vor und nach dem Filter centrations of one or several defined waste gas con-
bei stoffspezifischen Messungen, bezogen auf die stituents related to their concentrations in the raw gas
Konzentration des Stoffs/der Stoffe im Rohgas: during component-specific measurements:
C
roh –C rein C
roh –C rein
η = -------------------------- (5) η = -------------------------- (5)
C roh C roh

3 Formelzeichen und Abkürzungen 3 Symbols and abbreviations

Formelzeichen Symbols
In dieser Richtlinie werden die nachfolgend aufge- The following symbols are used throughout this
führten Formelzeichen verwendet: standard:
Formel- Bezeichnung Einheit Symbol Designation Unit
zeichen
A Filterfläche m2 A filter area m2
AP Porenfläche im Filtermaterial m2 AP pore area of filter media m2
a absolute Luftfeuchte g/m3 a absolute air humidity g/m3
(Wasserdampfdichte) (water vapour concentration)
c Konzentration mg/m3 oder c concentration mg/m3 or
g/m3 g/m3
c0 Schwellenkonzentration; mg/m3 oder c0 threshold concentration; mg/m3 or
hier: Massenkonzentration an g/m3 here mass concentration at g/m3
der Geruchsschwelle odour threshold
 VDI 3477 – 13 –

Formel- Bezeichnung Einheit Sym- Designation Unit

zeichen bols
ci Geruchsstoffkonzentration am GEE/m3 ci odorant concentration at ouE/m3
Messpunkt i sampling point i
cG Geruchsstoffkonzentration GEE/m3 cG odorant concentration ouE/m3
crein Konzentration im Reingas mg/m3 oder crein clean gas concentration mg/m3 or
g/m3 g/m3
croh Konzentration im Rohgas mg/m3 oder croh raw gas concentration mg/m3 or
g/m3 g/m3
dP Porendurchmesser mm dP pore diameter mm
e Porosität des Filtermaterials (di- e porosity of filter media
mensionsloses Volumenverhält- (dimensionless volume ratio)
nis)
eE effektive Porosität des Filterma- eE effective porosity of filter media
terials (dimensionsloses Volu- (dimensionless volume ratio)
menverhältnis)
h Filterhöhe (Schütthöhe) m h Filter height (bed depth) m
i Laufindex der Messpunkte i consecutive number of
sampling points
I Geruchsintensität I odour intensity
kW Weber-Fechner-Koeffizient kW Weber-Fechner coefficient
LW Lebendgewicht LW live weight
l Porenlänge m l pore length m
. .
m Massenstrom mg/h m mass flow mg/h
oder g/h or g/h
. .
mS spezifische Filtervolumenbelas- mg/(m3· h) mS mass loading rate mg/(m3· h)
tung (bezogen auf Materialvolu- oder (related to volume of media bed) or
men) g/(m3· h) g/(m3· h)
. .
MS Schadstofffracht g/h MS pollutant load g/h
oder kg/h or kg/h
n Anzahl der Messpunkte n number of sampling points
PG Geruchspegel dBod PG odour level dBod
∆p Druckdifferenz ∆p differential pressure
p0 Anfangsdruck p0 inlet pressure
pD Wasserdampfpartialdruck pD water vapour partial pressure
pDS Sättigungsdampfdruck pDS saturation vapour pressure
pe Enddruck pe outlet pressure
q spezifische Luftfeuchte g/kg q specific air humidity g/kg
qG,rein Geruchsstoffstrom des GEE/h qG,rein clean gas odorant flow rate ouE/h
Reingases
qG,roh Geruchsstoffstrom des GEE/h qG,roh raw gas odorant flow rate ouE/h
Rohgases
RG Raumgeschwindigkeit 1/h RG space velocity 1/h
·
r Summe aller Volumenströme r total of all volumetric flow rates V
·
V
T Temperatur °C T temperature °C
U relative Luftfeuchte U relative air humidity
· 3 ·
V Volumenstrom der Gasphase m /h V volumetric flow of gas phase m3/h
· ·
VN Volumenstrom der Neutralluft m3/h VN volumetric flow of neutral air m3/h
– 14 – VDI 3477

Formel- Bezeichnung Einheit Sym- Designation Unit

zeichen bols
· ·
VP Volumenstrom der Probenluft m3/h VP volumetric flow of sample air m3/h
· ·
Vroh Volumenstrom des Rohgases m3/h Vroh volumetric flow of raw gas m3/h
V Reaktorvolumen m3 V reactor volume m3
VF Filtervolumen VF filter volume
VG Gesamtvolumen des Filter- VG total volume of filter media
materials
VH Hohlraumvolumen des Filter- VH void volume of filter media
materials
VW mit Wasser gefülltes Hohlraum- VW water-filled void volume of
volumen des Filtermaterials filter media
Wi Strömungsgeschwindigkeit in m/s Wi flow velocity in sub-area i m/s
der Fläche i
w Strömungsgeschwindigkeit m/s w flow velocity m/s
wP tatsächliche Strömungsge- m/s wP actual flow velocity in the chan- m/s
schwindigkeit in den Kanälen nels of the filter media
des Filtermaterials
Z Verdünnungszahl Z dilution number
Z50 Verdünnungszahl an der Z50 dilution number at odour thresh-
Geruchsschwelle old
η Wirkungsgrad η efficiency
ηG Geruchsminderungsgrad ηG odour abatement efficiency
3
ρ Dichte kg/m ρ density kg/m3
v kinematische Zähigkeit m2/s v kinematic viscosity m2/h

Abkürzungen Abbreviations
In dieser Richtlinie werden die nachfolgend aufge- The following abbreviations are used throughout this
führten Abkürzungen verwendet: standard:
BSB biochemischer Sauerstoffbedarf BOD biological oxygen demand
CSB chemischer Sauerstoffbedarf COD chemical oxygen demand
DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG German Agricultural Society
EPS extrazelluläre polymere Substanzen EPS extracellular polymeric substances
FID Flammenionisationsdetektor FID flame ionisation detector
GC/MS Gaschromatografie/Massenspektrosko- GC/MS gas chromatography/mass spectroscopy
pie
PE-HD Polyethylen mit hoher Dichte HDPE high-density polyethylene
RGT-Regel Reaktionsgeschwindigkeit-Tempera- RRT rule reaction rate temperature rule
tur-Regel
VOC flüchtige organische Verbindungen VOC volatile organic compounds
(Volatile Organic Compounds)

4 Verfahrenstechnische Grundlagen 4 Process principles

4.1 Allgemeine mikrobiologische Grundlagen
Die biologische Reinigung von Abgasen durch Bio-
filter kann dort angewendet werden, wo luftverunrei-
nigende Stoffe vorliegen, die biologisch hinreichend
schnell abbaubar sind. Der Schadstoffabbau erfolgt
durch Mikroorganismen, die auf einem festen Träger
angesiedelt sind.
4.1 General micro-biological fundamentals
Biofilters lend themselves to all waste gas cleaning
applications involving air pollutants that are readily
biodegradable. Biodegradation of the air pollutants is
accomplished under aerobic conditions by microor-
ganisms colonising on solid support media.

Als Trägermaterial dienen meist organische Materia-
lien, z. B., Holz- und Rindenhäcksel, Wurzelholz,
Komposte aus Bioabfall, Baumrinden oder Komposte
sonstigen Ursprungs, Fasertorf und Heidekraut sowie
deren Mischungen untereinander oder mit sonstigen
strukturierenden Materialien (siehe Tabelle 3 in Ab-
schnitt 5.1.1). Es werden jedoch auch anorganische
Materialien mit großer innerer Oberfläche und ent-
sprechendem Mikroorganismenbesatz (Lava, Bläh-
ton) verwendet. Alle diese Materialien sind norma-
lerweise als Schüttschichten angeordnet, die von den
Abgasen durchströmt werden.
Die luftverunreinigenden Stoffe aus den Abgasen
werden auf der Oberfläche der Trägersubstanzen sor-
biert und dann durch Mikroorganismen im Feuchtig-
keitsfilm abgebaut [9].
Bei diesen Mikroorganismen handelt es sich in der
Regel um ubiquitäre, das heißt „überall vorkom-
mende“ Mikroorganismen. Die Hauptvertreter stam-
men aus den Gattungen Pseudomonaden und coryne-
forme Bakterien [10]. Alle Mikroorganismen haben
die Fähigkeit, sich in einem weiten Rahmen an verän-
derte Nährstoffangebote anpassen zu können. Durch
die Oxidation mit Luftsauerstoff werden z. B., organi-
sche Kohlenstoffverbindungen zu unschädlichen
Produkten, im Idealfall zu Kohlendioxid und Wasser,
mineralisiert. In der Regel sind viele verschiedene
Mikroorganismenarten, die in ihrer Gesamtheit als
Biozönose bezeichnet werden, an den Abbauvorgän-
gen beteiligt. Ein verändertes Substratangebot führt
zu Veränderungen in der Zusammensetzung, ohne
dass die Leistungsfähigkeit des Systems dadurch be-
einflusst wird.
Elementar für die Funktion der Prozesse ist eine aus-
reichend hohe Wasserversorgung. Darüber hinaus ist
die Anwesenheit von Wasser als vermittelndes Agens
Grundvoraussetzung für alle Abbauprozesse. Damit
kommt dem Thema Wasserhaushalt/Stofftransport
im Filtermaterial (Abschnitt 5.1.4) eine besondere
Bedeutung zu.
Der bevorzugte Arbeitsbereich liegt im sogenannten
mesophilen Temperaturbereich (etwa 20 °C bis
40 °C).
Eine Erhöhung der Temperatur bewirkt zunächst eine
Beschleunigung von enzymatischen und nicht enzy-
matischen Reaktionen (RGT-Regel). Erhöht man die
Temperatur, wird die Reaktion langsam beschleunigt.
Mit höheren Temperaturen beginnen Enzyme zu de-
naturieren und verändern die für ihre Funktion wich-
tige Struktur. Durch diesen gegenläufigen Prozess
wird die gesamte Reaktionsgeschwindigkeit vermin-
dert, und es entsteht der für enzymkatalysierte Reak-
tionen typische Verlauf mit einem Temperaturopti-
mum (siehe Bild 1).
VDI 3477 – 15 –
Typical support media employed are organic materi-
als such as chopped wood and wood bark, root wood,
composts of biowaste, wood bark or other origins, fi-
brous peat and heather which may be combined with
one another or other structure-giving materials (see
Table 3 in Section 5.1.1). Moreover, inert materials
exhibiting large inner surface areas and hence, having
the ability to support a large population of microor-
ganisms (lava, expanded clay) are employed as sup-
port media. All these materials are typically arranged
as randomly packed beds through which the waste
gas flows.
As the waste gas passes through the bed of media, the
pollutants are sorbed onto the surface of the filter me-
dia where they are degraded by microorganisms in
the liquid film surrounding the media [9].
The microorganisms involved are usually ubiquitous,
i. e. microorganisms occurring everywhere in the en-
vironment. The main representatives belong to the
genera Pseudomonas and coryneform bacteria [10].
All microorganisms have the capability to adapt to
major changes in the nutrient supply. Organic carbon
compounds, for instance, are mineralised to innocu-
ous products, ideally to carbon dioxide and water, by
bio-oxidation with air oxygen. Normally, many dif-
ferent microorganism species, referred to as bioceno-
sis in their totality, are involved in the biodegradation
processes. A changed substrate supply leads to
changes in the composition of the microbial popula-
tion without affecting the performance of the system.
Sufficient water supply is essential to the function of
the biodegradation processes. Moreover, the presence
of water as a mass transfer agent is a basic prerequi-
site for all biodegradation processes. For this reason,
the water balance/mass transfer in the filter media is
of key importance (Section 5.1.4).
The preferred operating temperature range of biofil-
ters is the so-called mesophilic temperature range
(roughly 20 °C to 40 °C).
An increase in the temperature initially accelerates
the enzymatic and non-enzymatic reactions (RRT
rule). If the temperature is further increased, the rate
of acceleration slows down. At elevated tempera-
tures, the enzymes start to denature and alter their
shape, preventing them to perform their function.
This counteracting effect reduces the overall rate of
reaction, resulting in the typical profile of enzyme-
catalysed reactions with a temperature optimum (see
Figure 1).
– 16 – VDI 3477
Bild 1. Schematische Darstellung des Temperaturoptimums bei
enzymkatalysierten Reaktionen
Die mikrobiellen Abbauvorgänge von organischen
Kohlenstoffverbindungen laufen im neutralen bis
schwach sauren pH-Wertbereich ungestört ab. Die
Wirkung von Abbauprodukten oder -nebenprodukten
wird in der Regel im Filtermaterial gepuffert. Die Ab-
weichung hin zu extremen pH-Werten kann bei spe-
ziellen Anwendungen, z. B., Schwefelwasserstoff-
Elimination (pH-Wert 1 bis 2), toleriert werden.
Für die maximale Leistungsfähigkeit muss auch das
Nährstoffangebot ausgeglichen sein. Neben Kohlen-
stoff benötigt der Mikroorganismus Stickstoff, Phos-
phat, Schwefel sowie Spurenelemente (siehe Ab-
schnitt 5.1.3).
Die dauerhaft optimale Leistungsfähigkeit der Mi-
kroorganismen ist nur dann gewährleistet, wenn in
der Filterschüttung die Milieubedingungen in Bezug
auf die oben genannten Faktoren innerhalb bestimm-
ter Grenzen eingehalten werden. Da Mikroorganis-
men von Änderungen ihrer Lebensbedingungen be-
einflusst werden, ist bei Inbetriebnahme oder bei Ver-
änderungen der Betriebszustände in der Regel mit
Anpassungszeiten (Adaption) zu rechnen [11].
4.2 Physikalisch-chemische Zusammenhänge
Der Transport der Schadstoffe aus der Gasphase
durch die wässrige Phase, die das Filtermaterial um-
gibt, zu den Bakterienzellen setzt sich aus einer Reihe
von Teilschritten zusammen. Erwähnt seien:
• Stofftransport zur Gas-Flüssigkeits-Phasengrenz-
fläche
• Absorption in die flüssige Phase
• Stofftransport durch die flüssige Phase zur
Bakterienzelle
• Sorption und Abbau durch die Zelle
Die Reaktionsgeschwindigkeit (Abbaugeschwindig-
keit) hängt ab von:
• Konzentration und Art der Abgaskomponenten
Figure 1. Schematic representation of the temperature optimum
of enzyme-catalysed reactions
The processes involved in the microbial degradation
of organic carbon compounds occur in the neutral to
weakly acidic pH range. The effect of the end and in-
termediate products of biodegradation is normally
buffered by the filter media. Departures in the direc-
tion of extreme pH values can be tolerated for special
applications, e. g. hydrogen sulphide elimination (pH
of 1 to 2).
Biofilters also rely on a balanced nutrient supply for
maximum performance. As well as carbon, microor-
ganisms require nitrogen, phosphate, sulphur and trace
elements for their metabolism (see Section 5.1.3).
Consistent optimum performance of the microorgan-
isms will only be ensured if the environmental condi-
tions in the filter bed in terms of the above factors are
controlled within narrow limits. As microorganisms
are affected by changes in their environment, they
may require some time for acclimation before they
develop their full activity after biofilter startup or
changes in the operating conditions [11].
4.2 Physico-chemical mechanisms
Transport of the pollutants from the gas phase to the
aqueous phase surrounding the filter media and from
there to the bacterial cells involves the following in-
dividual steps:
• mass transfer to the gas/liquid interface
• absorption into the liquid phase
• mass transfer through the liquid phase to the
bacterial cell
• sorption and degradation by the cell
Factors governing the rate of reaction (degradation
rate) include:
• concentration and type of waste gas components

• Art, Anzahl und Aktivität der Mikroorganismen
auf dem jeweiligen Filtermaterial
• Temperatur
• Feuchtigkeit des Abgases und des Filtermaterials
• pH-Wert
• Löslichkeit der Abgaskomponenten
• Art und Konzentration akkumulierender
Reaktionsprodukte im Filtermaterial
Der Schadstoffumsatz in der Filterschicht ist durch
die Reaktionsgeschwindigkeit, die Verweilzeit des
Gases im Filter und die Konzentration des Schad-
stoffs im Abgas gegeben. Sofern die biologischen
Reaktionen vergleichsweise schnell ablaufen und
schlecht lösliche Schadstoffe vorliegen, können dar-
über hinaus Transportprozesse der Reaktanden von
der Gasphase an die innere Oberfläche des Filters ge-
schwindigkeitsbestimmend werden.
Die Geschwindigkeit biologischer Reaktionen und
die Transportprozesse von Reaktanden sind tempera-
turabhängig. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt
mit steigender Temperatur im Bereich von etwa 5 °C
bis etwa 40 °C zu. Oberhalb und unterhalb dieses Be-
reichs kann die Reaktionsgeschwindigkeit stark ab-
nehmen. Darüber hinaus gibt es auch Mikroorganis-
men, die bei höheren Temperaturen arbeiten (thermo-
phile Bakterien; siehe [12]). Jedoch müssen diese
Systeme sehr sorgfältig ausgelegt werden. Ein Wech-
sel zwischen mesophilen und thermophilen Bedin-
gungen ist unbedingt zu vermeiden.
Die Verweilzeit wird durch den Gasvolumenstrom,
das Schüttvolumen und das Zwischenkornvolumen
des Filters bestimmt. Da Stoffdaten wie kinetische
Konstanten und effektive Diffusionskoeffizienten nur
für sehr wenige Schadstoffträgerkombinationen vor-
liegen, wird in der Praxis die Auslegung und Dimen-
sionierung von Anlagen aufgrund von Versuchen
vorgenommen, die vor Ort und mit hinreichend gro-
ßen Pilotanlagen durchgeführt werden. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass durch physikalische und che-
mische Sorption Stoffe in begrenztem Umfang im
Filter eingebunden werden können, ohne dass ein
biologischer Abbau erfolgt [12; 13].
Zu hohe Massenströme der abzureinigenden Schad-
stoffe und/oder Sauerstoffmangel führen zu unvoll-
ständigem Abbau und der Anreicherung von Inter-
mediaten (z. B., Säuren beim Umsatz von Alkoholen
oder Aldehyden) [14].
Durch hinreichend lange Versuchszeiten sollte ge-
prüft werden, ob das Abgas Substanzen enthält, die
für die Mikroorganismen unverträglich sind, z. B.,
SO2. Diese Substanzen müssen abhängig vom An-
wendungsfall vorher aus dem Rohgasstrom entfernt
werden, z. B., durch Vorschaltung einer gesonderten
VDI 3477 – 17 –
• type, number and activity of the microorganisms
colonising on the respective filter media
• temperature
• moisture content of the waste gas and the filter
media
• pH
• solubility of the waste gas components
• type and concentration of reaction products
accumulating in the filter media
The net conversion of pollutants in the filter bed is de-
termined by the rate of reaction, the residence time of
the gas in the biofilter and the concentration of the
pollutant in the raw gas. If the biological reactions
proceed relatively fast and the pollutants to be re-
moved are sparingly soluble, transport processes of
the reactants from the gas phase to the inner surface
of the filter media may become rate-limiting.
The rate of the biological reactions and the reactant
transport processes are temperature-dependent. In the
temperature range of approx. 5 °C to approx. 40 °C,
the rate of reaction increases with rising temperature.
Above and below this temperature range, it may de-
cline noticeably. It should be mentioned that there are
also microorganisms that thrive at higher tempera-
tures (thermophilic bacteria; see [12]). Such systems
must, however, be carefully designed. Switching be-
tween mesophilic and thermophilic conditions should
be avoided by all means.
Factors influencing the residence time are the volu-
metric gas flow, the bulk volume and the void volume
of the filter bed. Because physical and chemical data
such as kinetic constants and effective diffusion coef-
ficients are only available for very few combinations
of filter media and pollutants, biofilter systems are
sized and designed on the basis of field pilot tests run
in adequately sized pilot plants. A phenomenon to be
considered in this connection is that pollutants may
be retained to a limited extent in the filter bed by
physical and chemical sorption processes without any
biodegradation taking place [12; 13].
Excessive pollutant mass flow rates and/or oxygen
shortage lead to incomplete pollutant degradation and
the accumulation of intermediates (e. g. formation of
acids on conversion of alcohols or aldehydes) [14].
The pilot tests should be run for a sufficient period of
time to make sure that the waste gas does not contain
any substances likely to inhibit the microorganisms,
e. g. SO2. Depending on the application, such sub-
stances must be removed from the inlet gas stream,
for instance, in a separate upstream treatment stage,
– 18 – VDI 3477
Reinigungsstufe. Gleiches gilt für Aerosole wie
Stäube oder Fett, die zum Verstopfen oder Verkleben
der Filter führen können.
Im Betrieb sind die Lebensbedingungen der Mikro-
organismen möglichst günstig zu halten; dies erreicht
man durch Einhaltung bestimmter Temperatur- und
Feuchtigkeitswerte und eine ausreichende Sauer-
stoffversorgung der gesamten Anlage (siehe Ab-
schnitt 6.2). Eine Zugabe von Nährsubstanzen für die
Mikroorganismen ist auch bei längeren Stillstandzei-
ten nicht erforderlich, falls fehlende Nährstoffe dem
Trägermaterial entnommen werden können (siehe
Abschnitt 5.1.3). Im umgekehrten Fall ist bei hohen
Kohlenstofffrachten und/oder nährstoffarmen Filter-
materialien auf das C-N-P-Verhältnis zu achten.
5 Filtermaterialien
5.1 Aufgaben des Filtermaterials
5.1.1 Trägermaterial für die Mikroorganismen
Das Material der Biofilterschüttung ist das Trägerma-
terial für die Mikroorganismen. Sie siedeln auf der
Oberfläche und in den großen Poren des Filtermateri-
als. Für diese Aufgabe sind viele Materialien geeig-
net, die biologisch abbaubar oder inert sein können.
Mikroorganismen haben grundsätzlich die Tendenz,
sich sowohl auf biologisch abbaubaren als auch auf
inerten Oberflächen anzusiedeln. In dieser Hinsicht
gibt es für die Auswahl des Filtermaterials kaum Ein-
schränkungen (Beispiele siehe Tabelle 3). Für Spe-
zialanwendungen kann das Material zusätzliche che-
misch-oxidative Eigenschaften besitzen, z. B., Zellu-
losefaserverbundmaterialien bei Kanalschachtfiltern.
Bei den Biofiltern haben sich die organischen Mate-
rialien durchgesetzt, weil sie bereits von Natur aus
eine hohe Besiedelungsdichte und eine große Arten-
vielfalt (Mikroorganismen) aufweisen. Oftmals wer-
den organische Materialien mit inerten Stoffen ge-
mischt, um die Struktur und das Standzeitverhalten
zu verbessern (siehe Tabelle 3). Die positiven Effekte
beider Materialien ergänzen sich in diesem Fall.
Auf festen Materialien siedelnde Mikroorganismen
sind besser vor negativen Einflüssen geschützt als
suspendierte Mikroorganismen. Zu diesen negativen
Einflüssen zählen pH-Wert-Änderungen, Austrock-
nung und Temperaturschwankungen. Aus diesem
Grund werden z. B., Stammkulturen von Mikroorga-
nismen in den Laboratorien oftmals auf Glaskügel-
chen fixiert aufbewahrt. Die bessere Stabilität der
Mikroorganismen gilt für beide Materialklassen (bio-
logisch abbaubar oder inert). Trotzdem sind Materia-
lien mit einem organischen Anteil vermutlich ein
noch besserer Schutz als völlig inerte Materialien.
before it is admitted to the biofilter. The same applies
to aerosols, dust and fats which tend to plug or foul
the biofilter.
Optimum environmental conditions for the microor-
ganisms are crucial to efficient biofilter operation.
This is achieved by maintaining defined temperature
and moisture levels and ensuring sufficient oxygen
supply throughout the system (see Section 6.2). Sup-
plemental nutrient addition during shutdown periods
– even in the case of prolonged shutdowns – is not re-
quired as long as the necessary nutrients can be ob-
tained by the microorganisms from the support media
(see Section 5.1.3). Inversely, proper attention must
be given to the C:N:P ratio in the case of high carbon
loads of the gas stream to be treated and/or low-nutri-
ent filter media.
5 Filter media
5.1 Functions of filter media
5.1.1 Support media for microbial growth
The biofilter media acts as a support for the microor-
ganisms which colonise on the media surfaces and in
the large media pores. This function can be accom-
plished by a wide variety of materials which may be
either biodegradable or inert. As microorganisms
tend to colonise both on biodegradable and inert sur-
faces, there are no restrictions on the selection of the
filter media in this respect (for examples, see
Table 3). For special applications, the filter media
may have additional chemical oxidation properties
such as composite cellulose fibre materials in sewer
manhole filters.
In biofilters, however, organic media are preferred as
they naturally possess a high density of indigenous
microbes and a broad spectrum of species (microor-
ganisms). Frequently, mixtures of organic and inert
filter media are employed to improve the structure
and service life of the filter bed (see Table 3). In this
way, the positive effects of the two material types can
be combined to advantage.
Compared to suspended growth systems, microor-
ganisms colonising on solid media are less vulnerable
to process disturbances such as variations in the pH,
media dry-out and temperature fluctuations. This is
also the reason why test cultures of microorganisms
are frequently immobilised on glass beads for storage
in laboratories, for instance. Both material categories
(biodegradable and inert) are capable of providing
improved process stability. Nevertheless, it can be as-
sumed that media containing an organic fraction af-
ford better protection than completely inert media.
Tabelle 3. Filtermaterialien, Strukturmaterialien und ihre Eigenschaften
Material- Eigenschaftena) Vorteile Nachteile Bemerkungenb) Ökologische Aspekte
bezeichnung

Rindenmulch pH: 6,5 bis 7,5
Schüttdichte: 650 kg/m3 bis
750 kg/m3
Porosität: 0,4 bis 0,55
Nährstoffgehalt in mg/kg TS:
N (lösl.) = 300 bis 800
hoher Wirkungsgrad, hohes Schüttgewicht, Körnung variabel entsprechend Sieb- nachwachsender Rohstoff,
hohe Anfangsorganismen- schlechte Drainage, schnitt der Siebtrommel, geringe Transportentfernungen,
dichte, hoher Druckverlust Verbesserung durch Blähtonzuschlag Verwertung nach Kompostie-
gute Wasserhaltekapazität, oder Nadelholzhackschnitzel, eventuell rung (falls unbelastet) als
gute Pufferwirkung N-Salze zugeben, Bodenverbesserungsmittel
Standzeit 2 bis 5 Jahre

P = 300

Fasertorf pH: 4,5 bis 5,5 geringer Druckverlust, geringe Besiedelungsdichte, ungleichmäßige Feuchteverteilung, Beschaffung nur durch
Schüttdichte: 100 kg/m3 lange Standzeit wenig Nährsalze und Nährstoffe, nur mit Strukturmaterial (z.B. Fichten- Ausbeutung von Moorflächen
reisig) geeignet, möglich
Porosität: 0,85 neigt zum Verklumpen
Nährstoffgehalt in mg/kg TS: Standzeit 1 bis 3 Jahre
N (lösl.) = 100
P = 50

Nadelholz- pH: ca. 6 gute Drainagefähigkeit, begrenztes Mikroorganismen- sehr gut als Zuschlagstoff und als nachwachsender Rohstoff
hack- schnitzel Nährstoffgehalt in mg/kg TS: lange Standzeit spektrum, Unterschicht zur gleichmäßigen
reduzierte spezifische Abbau- Anströmung,
N (lösl.) = 200 bis 500
leistung, besonders geeignet bei aerosolhaltiger
P = 50
geringe Pufferwirkung oder überfeuchter Abluft,
ρ = 250 kg/m3 bis 400 kg/m3
Standzeit 2 bis 5 Jahre

Fichtenholz- pH: 6 bis 7 strukturstabil, geringe Besiedelung mit Mikro- wird in hohen Schüttungen nachwachsender Rohstoff
rindenhäcksel Nährstoffgehalt in mg/kg TS: gute Drainagefähigkeit organismen >> 1,5 m eingesetzt,
N (lösl.) = 200 bis 500 sinnvoll ist eine Abdeckung aus
P = 50 bis 100 0,4 m bis 0,6 m Holzhackschnitzeln,

ρ = 250 kg/m3 bis 400 kg/m3 Kiefernrinde ist ungeeignet,

Standzeit 1 bis 3 Jahre

Siebüberlauf Nährstoffgehalt in mg/kg TS:
der Grüngut- N (lösl.) = 300 bis 800
kompostierung P = 100 bis 200
Körnungen > 40 mm,
> 80 mm, >120 mm
gute Drainagewirkung, geringe spezifische Abbauleistung gut geeignet für Einsatz in offenen nachwachsender Rohstoff
reduzierte Standzeit, wegen geringer innerer Oberfläche, Flächenfiltern;
strukturstabil, hohes Lückenvolumen Schütthöhe 1,0 m bis 1,5 m,
geringer Druckverlust Standzeit 1 bis 2 Jahre

Kokosfaser pH: 4,5 kaum mikrobieller Abbau kein Nährstoff bzw. Nährsalz- nur als Strukturmaterial, hoher Energieeinsatz für
Nährstoffgehalt in mg/kg TS: reservoir, Standzeit 3 bis 5 Jahre Transport aus Übersee,
VDI 3477

N (lösl.) < 100 geringe Wasserhaltekapazität, nachwachsender Rohstoff

P < 50 geringe Besiedelung mit Mikro-
organismen
ρ = 100 kg/m3 bis 250 kg/m3
– 19 –
Tabelle 3. Filtermaterialien, Strukturmaterialien und ihre Eigenschaften (Fortsetzung)
Material- Eigenschaftena) Vorteile Nachteile Bemerkungenb) Ökologische Aspekte
– 20 –

bezeichnung

Blähton Schüttdichte: 400 kg/m3 verbessert Struktur und nur als Strukturmaterial, hoher Energieeinsatz für die
Porosität: ca. 0,6 bis 0,7 Wasserhaltekapazität, Standzeit unbegrenzt Produktion
Säureresistenz kein Nährstoffreservoir

gerissenes Länge der Fasern: verbesserte innere Oberfläche geringe aktive Oberfläche, Einsatz meist mit Deckschicht, nachwachsender Rohstoff
VDI 3477

Wurzelholz 40 mm bis 200 mm durch Auffaserung, ungleichmäßige Feuchteverteilung die die Verweilzeit verbessert,
strukturstabil, Schütthöhe mindestens 1,5 m,
geringer Druckverlust Standzeit 3 bis 5 Jahre

Bioabfall- pH: 6,5 bis 7,5 hohe Besiedelungsdichte, empfindlich gegen Übernässung, sehr feinkörnig, ökologisch sinnvolle Verwer-
kompost Nährstoffgehalt in mg/kg TS: große spezifische Oberfläche Neigung zu Rissbildung nur mit Zuschlagstoffen sinnvoll, tung
N (lösl.) = 400 bis 800 Standzeit 1 bis 3 Jahre
P = 200 bis 400

Heidekraut pH: 5,5 bis 6,5, geringer Druckverlust geringe spezifische Abbauleistung, nur als Zuschlagstoff/Strukturmaterial, nachwachsender Rohstoff,
P = 50 bis 100 schlechte Wasserhaltekapazität, Standzeit 2 bis 3 Jahre jährliche Mahd aus der Heide,
geringe Besiedelung mit Mikro- ökologisch unbedenklich bis
organismen auf (unter Umständen) große
Transportentfernungen,
z. B., aus Dänemark

Polystyrol- pH: 6,5 bis 7,5 dauerhaft homogene Struktur, Trennung von Kompost und Poly- Styroporkugeln zur Erhaltung der hoher Einsatz von Energie zum
schaum/ Schüttdichte: 280 kg/m3 gute Durchströmbarkeit und styrol für die Entsorgung, homogenen Struktur Mischen/Entmischen
Kompost und bis 340 kg/m3 geringer Druckverlust, gegebenenfalls spezielle Entsor- Standzeit der Polystyrolkugeln
Additive gung oder Wiederverwertung des praktisch unbegrenzt,
Porosität: 0,41 hohe Besiedlungsdichte,
geringe Mineralisierung gebrauchten Filtermaterials Kompostanteil ca. 1 bis 3 Jahre

a)
Der Nährstoffgehalt in mg/kg Trockensubstanz umfasst löslichen Stickstoff in Form von Ammonium, Nitrit und Nitrat; die Angaben zum Phosphor sind als Phosphat angegeben.
b)
Die Standzeiten variieren je nach Ablufttemperaturen und Abluftzusammensetzung und dienen nur als grober Anhaltspunkt.
Table 3. Filter media, bulking agents and their properties
Material Properties a) Strengths Weaknesses Notes b) Ecological aspects
designation
bark mulch pH 6,5 to 7,5 high efficiency, high bulk density, variable particle size according to renewable resource,
bulk density: 650 kg/m3 to high indigenous microbial den- poor drainage, cut of bowl screen, short transport distances,
750 kg/m3 sity, high pressure drop addition of coniferous wood chips reuse as soil conditioner after
porosity: 0,4 to 0,55 good water retention capacity, to improve performance, composting (if free from con-
nutrient content in mg/kg DM: good buffer capacity addition of N salts, if required, taminants)
N (soluble) = 300 to 800 service life 2 to 5 years
P = 300
fibrous peat pH: 4,5 to 5,5 low pressure drop, low microbial density, non-uniform moisture distribution, procurement only possible
bulk density: 100 kg/m3 long service life poor in nutrient salts and only suitable when combined with through exploitation of moor
porosity: 0,85 nutrients, bulking agents (e. g. fir brushwood), land;
nutrient content in mg/kg DM: tends to agglomerate service life 1 to 3 years
N (soluble) = 100
P = 50
coniferous pH: approx. 6 good drainage capabilities, limited spectrum of micro- excellently suited as an amendment renewable resource
wood chips nutrient content in mg/kg DM: long service life organisms, and base layer for uniform gas flow
N (soluble) = 200 to 500 reduced specific degradation distribution,
P = 50 efficiency, especially suited to aerosol-laden or
minor buffer effect oversaturated waste gases,
ρ = 250 kg/m3 to 400 kg/m3
service life 2 to 5 years
fir bark chips pH: 6 to 7 structurally stable, low microbial density used in thick media beds >> 1,5 m, renewable resource
nutrient content in mg/kg DM: good drainage capabilities should be combined with an 0,4 m to
N (soluble) = 200 to 500 0,6 m top layer of wood chips,
P = 50 to 100 pine bark is unsuited,
ρ = 250 kg/m3 to 400 kg/m3 service life 1 to 3 years

screen overflow nutrient content in mg/kg DM: good drainage capabilities, poor specific degradation well suited for use in open surface renewable resource
from yard waste N (soluble) = 300 to 800 reduced service life, efficiency due to small inner filters,
composting P = 100 to 200 structurally stable, surface area, bed depth 1,0 m to 1,5 m,
particle sizes > 40 mm, low pressure drop large void volume service life 1 to 2 years
> 80 mm, >120 mm
coconut fibre pH: 4,5 highly resistant to microbial no nutrient or nutrient salt source, bulking agent only, high energy use for transport
nutrient content in mg/kg DM: decomposition poor water retention capability, service life 3 to 5 years from overseas,
N (soluble) < 100 low microbial density renewable resource
P < 50
VDI 3477

ρ = 100 kg/m3 to 250 kg/m3

expanded clay bulk density: 400 kg/m3 improves structure and water bulking agent only, high energy input for production,
porosity: approx. 0,6 to 0,7 retention capacity, unlimited service life no nutrient reservoir
acid-resistant
– 21 –
Table 3. Filter media, bulking agents and their properties (continued)
Material Properties a) Strengths Weaknesses Notes b) Ecological aspects
– 22 –

designation
torn root wood fibre length: improved inner surface as a
40 mm to 200 mm result of the tearing process
(fibres are teased apart),
structurally stable,
low pressure drop
small active surface area,
non-uniform moisture distribution
normally used in conjunction with a renewable resource
top layer for improved residence time,
minimum bed depth 1,5 m,
service life 3 to 5 years
VDI 3477

biowaste pH: 6,5 to 7,5 high microbial density, sensitive to overwetting, very fine; only recommended in ecologically sound utilisation
compost nutrient content in mg/kg DM: large specific surface area prone to crack formation combination with amendments,
N (soluble) = 400 to 800 service life 1 to 3 years
P = 200 to 400
heather pH: 5,5 to 6,5 low pressure drop low specific degradation amendment/bulking agent only, renewable resource,
P = 50 to 100 efficiency, service life 2 to 3 years yearly cut from heathland,
poor water retention capacity, ecologically sound except for
low microbial density (potentially) long transport dis-
tances, e. g. from Denmark
styrofoam/ pH: 6,5 to 7,5 durably homogeneous struc- need to separate compost from Styrofoam beads to maintain a homo- high energy input needed for
compost and bulk density: 280 kg/m3 to ture, polystyrene for disposal, geneous structure of the media bed, mixing/separation
additives 340 kg/m3 uniform flow distribution and special disposal, if required, or virtually unlimited service life of
porosity: 0,41 low pressure drop, reuse of used filter media Styrofoam beads,
high microbial density, service life of compost fraction approx.
minor mineralisation 1 to 2 years
a)
The nutrient content expressed in mg/kg dry matter comprises soluble nitrogen in the form of ammonium, nitrite and nitrate; phosphorus content expressed as phosphate.
b)
The service lives indicated only serve for a rough orientation as they vary according to the exhaust air temperatures and composition.

Der Grund liegt darin, dass organische Materialien in
der Regel pH-Wert-relevante Substanzen abpuffern
können, durch ihren hohen Feuchtegehalt nur lang-
sam Temperaturschwankungen folgen und eine hö-
here Wasserhaltekapazität besitzen als viele inerte
Materialien.
5.1.2 Sorption der Abgasinhaltsstoffe
Der Feuchtigkeitsfilm und das Filtermaterial sorbie-
ren die aus dem Abgas zu entfernenden Abgasin-
haltsstoffe. Da das Filtermaterial immer eine ausrei-
chende Feuchte (siehe Abschnitt 5.1.4) aufweisen
muss, überlagern sich absorptive und adsorptive Ef-
fekte. Letztlich müssen aber alle sorbierten Stoffe im
Wasserfilm des Filtermaterials gelöst (absorbiert)
werden, bevor sie von den Mikroorganismen abge-
baut werden können. Damit diese Aufgabe des Filter-
materials ausreichend erfüllt wird, muss das Filter-
material über eine große innere Oberfläche verfügen.
In der Praxis bedeutet dies, dass relativ feinkörnige
Materialien mit einer möglichst großen Porosität be-
vorzugt werden. Das Spektrum der Korngrößen
reicht dabei von gerissenem Wurzelholz bis hinunter
zu Kompost mit einer Absiebung von ≤ 10 mm. Die
Porosität liegt im Bereich von 20 % bis 80 %.
5.1.3 Nährstoff- und Nährsalzquelle
Außerdem kann das Filtermaterial auch als Nähr-
stoff- und Nährsalzquelle für die Mikroorganismen
dienen. Beim Einsatz zur Geruchsreduzierung wird
das Filtermaterial nur in geringem Maß als Nährstoff-
oder Nährsalzquelle benötigt. Bei einseitig zusam-
mengesetztem Abgas und bei hohen Konzentrationen
an organischen Abgasinhaltsstoffen müssen die Mi-
kroorganismen mit Nährsalzen versorgt werden. Dies
kann zum Teil über die im Filtermaterial enthaltenen
Nährsalze erfolgen, es kann aber auch notwendig
sein, das Filtermaterial zusätzlich zu düngen.
Bei längeren Stillstandzeiten wird die Eigenschaft
des organischen Filtermaterials bedeutsam, als Nähr-
stoffquelle für die Mikroorganismen genutzt werden
zu können.
5.1.4 Feuchtespeicher
Eine andere wichtige Aufgabe des Materials besteht
darin, eine ausreichende Feuchte für die Mikroorga-
nismen bereitzustellen. Anderenfalls müssten die Mi-
kroorganismen ständig mit Wasser berieselt werden.
Das Filtermaterial wird optimal befeuchtet in die
Biofilter eingebaut. Um eine schnelle Austrocknung
zu verhindern, muss das zu reinigende Abgas so gut
wie technisch möglich befeuchtet werden (siehe Ab-
schnitt 6.2.2.1). Der Feuchtegehalt des Abgases soll
VDI 3477 – 23 –
This is because organic media can normally buffer
pH-relevant substances, respond slowly to tempera-
ture changes due to their high moisture content and
have a higher water retention capacity than many in-
ert materials.
5.1.2 Sorption of waste gas constituents
The liquid film and the filter media have the function
of sorbing the pollutants to be removed from the
waste gas. As the filter media must exhibit a suffi-
cient moisture level at all times (see Section 5.1.4),
absorptive effects occur in parallel with adsorption
processes. Ultimately, however, all sorbed compo-
nents must be dissolved (absorbed) in the water film
surrounding the media, before they can be degraded
by the microorganisms. For the filter media to prop-
erly fulfil this function, it must have a large inner sur-
face area. Translated to practice, this means that rela-
tively fine materials with as large a void volume as
possible are preferred. The particle size spectrum
ranges from torn root wood through to compost with
a particle size of ≤ 10 mm. The porosity ranges be-
tween 20 % and 80 %.
5.1.3 Nutrient and nutrient salt source
In addition, the filter media may also serve as a
source of nutrients and nutrient salts for the microor-
ganisms. In odour abatement applications, the ability
of the filter media to act as a nutrient and nutrient salt
source plays only a minor role. However, in applica-
tions involving waste gases poor in nutrients or waste
gases with high organics loads, the microorganisms
rely on additional nutrient supply. This can be accom-
plished in part via the nutrient salts present in the fil-
ter media. However, in some cases additional fertili-
zation of the filter media may be needed.
The ability of the organic filter media to serve as the
nutrient source for the microorganisms is of particu-
lar importance during prolonged shutdowns.
5.1.4 Moisture reservoir
Another important function of the filter media is to
provide the microorganisms with sufficient moisture.
Otherwise the microorganisms would have to be con-
tinuously sprayed with water. The filter media has an
optimum moisture level at the time it is being placed
into the biofilter. In order to preclude rapid bed dry-
out, the waste gas to be treated must be humidified to
the maximum feasible level before being admitted to
the biofilter (see Section 6.2.2.1). After pre-condi-
– 24 – VDI 3477
nach einer Behandlung in einem Befeuchter bei min-
destens 95 % Sättigung liegen. Das bedeutet aber
auch, dass das Abgas die restlichen 5 % beim Passie-
ren des Filtermaterials aufnimmt und dieses daher
langsam austrocknet. Dies kann durch zusätzliche
Befeuchtung des Filtermaterials verhindert werden.
Die organischen Materialien haben außerdem die un-
angenehme Eigenschaft, dass sich mit zunehmender
Trocknung die hydrophoben Effekte des Materials
verstärken. Das bedeutet, dass ein Material, das zu
trocken geworden ist, nur schwer wieder befeuchtet
werden kann. In extremen Fällen muss es ausgebaut
werden.
Wird das Material zu stark befeuchtet, so kommt es
zu Staunässe. Die Poren des Filtermaterials sind dann
mit Wasser gefüllt und verhindern das Durchströmen
des Abgases. Dies führt nicht nur zu verminderter
Reinigungsleistung, sondern auch zu einem Sauer-
stoffmangel bei den Mikroorganismen. Diese können
ihren Stoffwechsel zum Teil auf anaerobe Verhält-
nisse umstellen. Hierbei werden dann aber Endpro-
dukte gebildet, die vom Verfaulen organischen Mate-
rials her bekannt sind und sehr unangenehm riechen.
Durch vorsichtiges Trocknen des Materials kann die-
ser Effekt wieder rückgängig gemacht werden.
5.1.5 Puffermedium und Speichermedium für
Abbauprodukte
Viele organische Materialien können nur in be-
schränktem Maß saure Abbauprodukte abpuffern, die
von den Mikroorganismen erzeugt werden. Um ein
Absinken des pH-Werts zu verhindern, wird in eini-
gen Fällen Kalk hinzugegeben.
Eine nachträgliche Kalkung des Filtermaterials sollte
in der flüssigen Phase erfolgen, um eine möglichst
homogene Verteilung zu gewährleisten. Bei be-
stimmten Filtermaterialien (z. B., Wurzelholz oder
Mischungen mit inerten Materialien) können die
Säuren auch mit Wasser ausgewaschen werden. Bei
der Spülung ist darauf zu achten, dass der Feuchtege-
halt im Filtermaterial nicht zu hoch wird (anaerobe
Zustände, Abspülen des Biofilms, Statikprobleme).
Der Puffereffekt der Filtermaterialien kann auch bei
der Reinigung von hoch konzentrierten (z. B., löse-
mittelhaltigen) Abgasen genutzt werden. Bei pro-
duktionsbedingten Konzentrationsspitzen werden ei-
nige Abgasinhaltsstoffe zunächst nur bis zu sauren
Zwischenprodukten abgebaut, die dann in Phasen ge-
ringerer Beaufschlagung weiter abgebaut werden
können [14].
tioning in a humidifier the waste gas should have a
minimum water saturation level of 95 %. This means
that the waste gas will take up the remaining 5 % as it
passes through the filter bed, causing the latter to
gradually dry out. Filter bed dry-out can be counter-
acted by providing for additional irrigation of the fil-
ter media.
A particular problem encountered with organic filter
media is that it develops increasing hydrophobic ef-
fects as dry-out progresses. This means that material
that has become overly dry is no longer amenable to
humidification. In extreme cases, it has to be re-
moved.
Overly wet filter media, on the other hand, will lead
to water-logging. Under these conditions, the pores
of the filter media are filled with water and thus
blocked for the gas flow. This not only affects the re-
moval efficiency but also leads to oxygen depletion
and hence, insufficient oxygen supply for the micro-
organisms. While some of the microbial populations
can adapt their metabolism to anaerobic conditions,
this results in metabolic end products which are sim-
ilar to those formed by decaying organic materials
and have a very unpleasant smell. This effect can be
reversed by drying the filter media under controlled
conditions.
5.1.5 Buffer and storage medium for
degradation products
Many organic media are limited in their capability of
buffering acidic products of degradation produced by
the microorganisms. To prevent a drop in the pH, the
filter media is amended with lime in individual cases.
Where retroactive liming of the filter media is re-
quired, the lime should be added in slurried form to
ensure as homogeneous a distribution as possible.
Certain filter media (e. g. root wood or mixtures of in-
ert materials) can also be washed with water for acid
removal. Washing must be carried out under control-
led conditions to preclude too high a moisture content
of the filer media (anaerobic conditions, washing-out
of biofilm, structural stability problems).
Moreover, the buffer effect of the filter media can be
put to effective use in the treatment of high-strength
waste gas streams (e. g. VOC-laden waste gas). Dur-
ing periods of peak concentrations, certain waste gas
constituents are degraded to acidic intermediate prod-
ucts for the time being, which are then further de-
graded during periods of lower waste gas concentra-
tions [14].

5.1.6 Strömung in porösen Schüttungen
5.1.6.1 Allgemeines
Bei Betrachtung der Strömung von Gasen durch po-
röse Materialien müssen zunächst einige verein-
fachende Annahmen gemacht werden:
• Die Strömung durch das Filtermaterial sei statio-
när und isotherm. Das bedeutet, dass sich die Ge-
schwindigkeit an jedem Punkt jeder Stromlinie im
Filter mit der Zeit nicht ändert. Diese Annahme
kann für ein kontinuierlich betriebenes Biofilter
mit guter Näherung gemacht werden.
• Weiterhin wird eine annähernd konstante Tempe-
ratur in der Schüttung angenommen. Tempera-
turänderungen, hervorgerufen durch Kondensati-
onsprozesse oder biochemische Reaktionen, wer-
den zunächst vernachlässigt. Ebenso wird voraus-
gesetzt, dass die Anströmung gleichmäßig über
die gesamte Filterfläche erfolgt.
• Außerdem wird angenommen, dass die in der Bio-
filterschüttung strömende Luft inkompressibel ist.
Obwohl es in der Realität keine inkompressiblen
Gase gibt, kann diese Annahme mit relativ guter
Näherung gemacht werden für Fälle, in denen die
vorkommenden Geschwindigkeiten einer Strö-
mung deutlich kleiner sind als die Schallge-
schwindigkeit des Mediums [15], oder für Fälle,
wo für das Verhältnis von Enddruck zu Anfangs-
druck Folgendes gilt [16]:
p e /p 0 ≤ 0,95 (6)
Dabei ist
p0 Anfangsdruck
pe Enddruck
Diese Voraussetzungen werden üblicherweise in al-
len Biofiltern erfüllt.
Aufgrund der Betriebsweise von großtechnischen
Anlagen (geringe Schwankungen des Abgasvolu-
mens und der Temperatur) und der in zahlreichen
Versuchen erzielten Ergebnisse erscheinen diese An-
nahmen ebenfalls vertretbar.
Das Rohgas besteht in der Regel größtenteils aus at-
mosphärischer Luft oder aus Gasen mit ähnlichen
physikalischen Eigenschaften. Es kann näherungs-
weise als ideales Gas betrachtet werden. Damit gilt
für die Betrachtung der Vorgänge im Biofilter die Zu-
standsgleichung für ideale Gase.
5.1.6.2 Strömungsgeschwindigkeit im Biofilter
Mit der Annahme der Inkompressibilität ergibt sich
aus der Kontinuitätsgleichung ein wichtiger Zusam-
menhang für die Berechnung der Strömungsge-
schwindigkeit und damit der Aufenthaltszeit:
· ·
w · A = const. = V (7)
VDI 3477 – 25 –
5.1.6 Gas flow through porous beds of media
5.1.6.1 General
To describe the flow of gases through porous media,
resort has to be made to some simplified assump-
tions:
• First, the gas flow through the media is assumed
to be steady-state and isothermal. This means that
the flow velocity at any single point of each
streamline in the filter does not vary with time.
For a continuously operating biofilter, this as-
sumption provides a good approximation.
• Second, the filter bed temperature is taken to be
largely constant. Temperature variations resulting
from condensation processes or biochemical reac-
tions are initially neglected. Moreover, the flow of
approach is assumed to be uniform across the en-
tire filter cross-section.
• Third, the gas flow through the media bed of the
biofilter is treated as incompressible fluid flow.
Although no gas is truly incompressible in real
life, this assumption is a relatively good approxi-
mation in cases where the prevailing flow veloci-
ties are clearly smaller than the sonic velocity of
the fluid [15] or where the following relationship
holds for the ratio of inlet pressure to outlet pres-
sure [16]:
p e /p 0 ≤ 0,95 (6)
where
p0 inlet pressure
pe outlet pressure
These criteria are normally satisfied in all biofilters.
Judging from operating experience available from
full-scale systems (minor variations in the volumetric
gas flow and temperature) and the results from nu-
merous experiments, these assumptions seem to be
justifiable.
As the raw gas normally consists for the greater part of
atmospheric air or gases with physical characteristics
similar to those of atmospheric air, the assumption of
an ideal gas provides a good approximation. Conse-
quently, the state equations for ideal gases hold for the
description of the processes occurring in the biofilter.
5.1.6.2 Flow velocity in biofilter
Based on the incompressibility assumption, the con-
tinuity equation provides an important relationship
for the calculation of the flow velocity and hence, the
residence time:
w · A = const. = V (7)
– 26 – VDI 3477
Folglich verhalten sich die Geschwindigkeiten längs
der Strömung eines inkompressiblen Fluids unter der
Annahme stationärer Strömung umgekehrt wie die
durchströmten Flächen:
W1/W2 = A2/A1 (8)
Diese einfache, auf der Erhaltung der Masse basie-
rende Gesetzmäßigkeit dient im Folgenden als
Grundlage für die Erfassung des Strömungsverhal-
tens im Biofilter.
Streng genommen befinden sich im Biofilter Stoff-
senken und -quellen, da hier Schadstoffe aus dem
Luftstrom entfernt und neue Stoffe (z. B., CO2) frei-
gesetzt werden. Die Anteile dieser Stoffe am gesam-
ten Volumenstrom sind jedoch vernachlässigbar
klein, sodass die Dichte des gesamten Luftstroms als
konstant angesehen werden kann.
Die mit Gleichung (8) ermittelte Geschwindigkeit ist
die mittlere Strömungsgeschwindigkeit und damit
auch die Anströmgeschwindigkeit des Biofilters. Es
wird dabei angenommen, dass die gesamte Filterflä-
che als Strömungsfläche zur Verfügung steht. In der
Chemiereaktortechnik wird diese Geschwindigkeit
bei Rohrreaktoren oft als Leerrohrgeschwindigkeit
bezeichnet. Da jedoch ein großer Teil der Strömungs-
fläche vom Filtermaterial eingenommen wird, ist die
tatsächliche Geschwindigkeit des Abgases in den Po-
ren und Kanälen wesentlich größer, weil der zur Ver-
fügung stehende Strömungsquerschnitt kleiner wird
(Kontinuitätsgleichung).
Die tatsächliche Geschwindigkeit der Abgasströmung
in der Schüttung ist abhängig von der Porosität e des
Materials. Diese Größe ist definiert als das dimensi-
onslose Verhältnis von Hohlraumvolumen VH zu Ge-
samtvolumen VG:
VH
e = ------
- (9)
VG
Dabei muss berücksichtigt werden, dass ein Teil der
Hohlräume von Wasser eingenommen werden kann
(VW). Aus diesem Grund ist hier die sogenannte ef-
fektive Porosität eE zu betrachten, die die tatsächlich
für die Strömung zur Verfügung stehenden Hohl-
räume beschreibt:
VH – VW
e E = --------------------
- (10)
VG
Für vollkommen trockenes Material (VW = 0) werden
e und eE identisch. Da sich jedoch die optimalen
Feuchtegehalte für Biofiltermaterialien im Bereich
von ca. 50 % bis 60 % bewegen, ist die effektive Po-
rosität deutlich kleiner als die mit trockenen Materia-
lien bestimmte.
Consequently, assuming steady-state flow, the behav-
iour of the flow velocities along the streamlines of an
incompressible fluid is inverse to that of the surfaces
through which the fluid passes:
W1/W2 = A2/A1 (8)
In the following, this simple law based on the conser-
vation of mass will be used as a basis for determining
the flow behaviour in the biofilter.
Strictly speaking, the biofilter media acts both as a
pollutant sink and as a pollutant source, as it elimi-
nates pollutants from the waste gas stream and at the
same time releases new substances (e. g. CO2). As the
proportions of these substances are negligible relative
to the total volumetric flow rate, the density of the to-
tal gas stream can be assumed to be constant.
The flow velocity determined according to Equa-
tion (8) is the mean flow velocity and hence, also the
face velocity at the biofilter inlet cross-section. In this
connection, it is assumed that the entire filter surface
is available as flow cross-section. In chemical reactor
engineering, especially with tubular reactors, this ve-
locity is frequently referred to as superficial velocity.
However, as a large part of the flow cross-section is
occupied by the filter media, the actual waste gas ve-
locity in the pores and channels is considerably
higher because of the reduced available flow cross-
section (continuity equation).
The actual velocity of the waste gas flow through the
bed of media is a function of the porosity e of the me-
dia. This quantity is defined as the dimensionless ra-
tio of void volume VH to total volume VG:
VH
e = ------
- (9)
VG
In this connection, it must be taken into account that
part of the voids may be filled with water (VW). To ac-
count for that, the so-called effective porosity eE has
to be determined as it describes the voids actually
available to the gas flow:
VH – VW
e E = --------------------
- (10)
VG
For a completely dry material (VW = 0), e and eE are
identical. However, as the optimum water content of
biofilter media is in the range of approx. 50 % to
60 %, the effective porosity is significantly smaller
than the porosity determined on the dry material.
 VDI 3477 – 27 –

Daher wird die tatsächliche Strömungsgeschwindig- This is the reason why the actual velocity wP in the
keit wP in den Kanälen mit folgender Gleichung be- channels is described by the following equation:
schrieben:
· ·
V w V w
w P = -------------- = ----- (11) w P = -------------- = ----- (11)
A ⋅ EE eE A ⋅ EE eE

5.1.6.3 Strömungswiderstand 5.1.6.3 Flow resistance

Der Kontakt zwischen den Schadstoffen und den ak- As the waste gas passes through the filter bed, the
tiven Bereichen des Biofilters entsteht bei der Durch- pollutants are contacted with the active areas of the
strömung der Filterschüttschicht. Die Abgasmole- biofilter. In the process, the waste gas molecules flow
küle strömen dabei durch die kleinen Kanäle, Poren through the small channels, pores and particle inter-
und Zwischenräume im Material. Es können sich da- stices in the material. Larger flow channels may also
bei auch größere Strömungskanäle bilden. Dieser form. Idealized, this process can be represented as
Vorgang kann idealisiert als Durchströmung von flow through numerous channels of different diame-
zahlreichen Kanälen mit unterschiedlichen Durch- ter [17].
messern betrachtet werden [17].
Dieses Verhalten, das in zahlreichen Messungen bis This behaviour which has been confirmed by numer-
zu spezifischen Belastungen von ca. 200 m3/(m2· h) ous measurements up to surface loading rates of ap-
bis 250 m3/(m2· h) bestätigt werden konnte, kann als prox. 200 m3/(m2· h) to 250 m3/(m2· h) is indicative of
Indiz für laminare Strömungscharakteristika im Bio- laminar flow characteristics in the biofilter [18; 19].
filter angesehen werden [18; 19]. Gleichzeitig wird At the same time, it shows the strong dependence of
der große Einfluss des Strömungskanaldurchmessers the flow velocity and the pressure drop on the flow
auf die Geschwindigkeit und auf den Druckverlust channel diameter.
deutlich.
Aus Gleichung (12) erhält man den Gesamtvolumen- The total volumetric flow through the filter surface
strom über die Filterfläche: can then be calculated according to Equation (12):
2 2
· d P ⋅ ∆p · d P ⋅ ∆p
V = w P = A P = --------------------------- ⋅ A P (12) V = w P = A P = --------------------------- ⋅ A P (12)
32 ⋅ v ⋅ ρ ⋅ l 32 ⋅ v ⋅ ρ ⋅ l
Dabei ist where
wP Geschwindigkeit in der Pore wP flow velocity in the pore
AP Fläche der Pore in m2 AP area of the pore, in m2
dP Porendurchmesser in m dP pore diameter, in m
∆p Druckverlust in Pa ∆p pressure drop, in Pa
v kinematische Zähigkeit in m2/s v kinematic viscosity, in m2/s
Dies führt zu der spezifischen Filterflächenbelastung The filter surface loading rate (face velocity, in m/s)
(Anströmgeschwindigkeit in m/s): can then be derived as follows:
· 2 · 2
V- = w ⋅ A P d P ⋅ ∆p A V- = w ⋅ A d P ⋅ ∆p A
w = --- P -----
- = - ⋅ -----P-
-------------------------- (13) w = --- P
P
-----
- = - ⋅ -----P-
-------------------------- (13)
A A 32 ⋅ v ⋅ ρ ⋅ l A A A 32 ⋅ v ⋅ ρ ⋅ l A
Dabei ist where
l Porenlänge in m l pore length, in m
ρ Dichte des Fluids (hier: Luft) in kg/m3 ρ density of fluid (here: air), in kg/m3
A Gesamtfläche aller Poren in m2 A total surface area of all pores, in m2
w Anströmgeschwindigkeit in m/s w face velocity, in m/s
Dabei ist der Term AP /A identisch mit der effektiven In the above equation, the term AP /A is identical with
Porosität. the effective porosity.
Einige Teilchen gelangen durch größere Poren relativ Some molecules pass rapidly through the filter bed
schnell durch das Filterbett, während andere in via the larger pores while others flowing through the
schmalen Poren mehr Zeit benötigen. Die Ursache smaller pores require a longer time. This can be ex-
sind verschieden große Geschwindigkeiten aufgrund plained by differences in the flow velocities resulting
der unterschiedlichen Porendurchmesser. from the different pore diameters.
– 28 – VDI 3477
5.1.6.4 Porosität und Porengrößenverteilung
Die Durchmesser der Poren und Kanäle in der Schüt-
tung spielen eine entscheidende Rolle bei der Durch-
strömung des Filters. Dabei ist es hauptsächlich die
Porengrößenverteilung im Material, die sich auf die
Strömungsgeschwindigkeit auswirkt. Die Poren mit
größeren Durchmessern sind mit einem wesentlich
höheren Anteil an der Durchströmung des Filters be-
teiligt.
Möglichst viele Poren gleichen Durchmessers bewir-
ken eine relativ gleichmäßige Geschwindigkeitsver-
teilung über den Querschnitt des Biofilters. Dies hat
unmittelbare Auswirkungen auf das Verweilzeitver-
halten im Biofilter und ist ein wichtiger Gesichts-
punkt im Hinblick auf mögliche Optimierungsmaß-
nahmen.
Erfahrungen haben gezeigt, dass durch die Zugabe
von Stützmaterialien die mechanische Festigkeit und
damit die Standzeit von Filtermaterialschüttungen
deutlich erhöht wird. Dadurch können sowohl der
Strömungswiderstand als auch die Wasseraufnahme-
kapazität verbessert werden.
Beimischungen von Blähton (gebrochener und ge-
brannter Ton), gehacktem Holz, Polystyrolschaum-
kugeln usw. sind in der Praxis erprobt.
Durch die Erfassung der Häufigkeitsverteilung der
Porengrößen kann ein Material hinsichtlich seiner
strömungsmechanischen Eigenschaften charakteri-
siert werden. Dies erfolgt in der Regel durch Ermitt-
lung der pF-Kurven (Wasserspannung oder Saug-
spannung (DIN ISO 11 274)).
5.2 Zusammenhang zwischen den Aufgaben des
Filtermaterials und seinen chemisch-
physikalischen Eigenschaften
Die vielfältigen Aufgaben des Biofiltermaterials ver-
langen spezielle Materialeigenschaften. Die Anfor-
derungen können durchaus gegenläufigen Charakter
haben, wie unten ausgeführt wird. In diesem Fall ist
ein Optimum, abgestimmt auf den Einsatzfall, festzu-
legen:
• Eine gleichmäßige Struktur bewirkt eine gleich-
mäßige Durchströmung und damit eine gleichmä-
ßige Beaufschlagung. Dies wiederum verbessert
die Abbauleistung des Biofilters und minimiert
den Druckverlust.
• Ein ausreichendes Porenvolumen verringert den
Druckverlust der Schüttung und damit den Ener-
giebedarf. Zusätzlich verbessert es die Drainage-
wirkung des Materials und verhindert damit Stau-
nässe. Je nach Art und Zustand des Filtermaterials
kann das Hohlraumvolumen 20 % bis 80 % betra-
gen.
5.1.6.4 Porosity and pore size distribution
The diameters of the pores and channels in the filter
bed play a decisive role in the flow distribution over
the filter, the key influencing parameter for the flow
velocity being the pore size distribution in the media.
Large-diameter pores have a considerably greater
share in the gas flow through the filter.
A large number of pores of identical diameter results
in a relatively uniform flow velocity distribution
across the biofilter cross-section. This has a direct in-
fluence on the residence time behaviour in the biofil-
ter and is an important aspect for optimisation meas-
ures.
Experience has shown that the mechanical stability
and hence, the service life of the filter media can be
significantly improved by adding bulking agents.
Such structure-giving materials have a beneficial ef-
fect on both the flow resistance and the water absorp-
tion capacity.
Bulking agents that have become established in prac-
tice include expanded clay (crushed and fired clay),
chopped wood, Styrofoam beads, etc.
The frequency distribution of pore sizes is a parame-
ter used to characterise a filter medium in terms of its
fluid-dynamic properties and is normally determined
via the pF curves (water tension or soil water tension
(DIN ISO 11 274)).
5.2 Physico-chemical properties of filter media
and their relevance to the various media
functions
For the filter media to accomplish its manifold func-
tions, it must exhibit specific material properties. It
may well be possible that the specific requirements
contradict each other as described in greater detail be-
low. In such cases, an optimum trade-off will have to
be made in the choice of the filter media for the spe-
cific application:
• A uniform structure favours uniform flow distri-
bution and hence, uniform contacting conditions.
This, in turn, improves the degradation efficiency
of the biofilter and minimises the pressure drop.
• A sufficient pore volume reduces the pressure drop
across the bed of media and hence, the energy
consumption. In addition, it improves the drainage
effect of the media and prevents water logging.
Depending on the type and condition of the filter
media, the void volume may range between 20 %
and 80 %.

• Eine große innere Oberfläche der Materialschüt-
tung wird sowohl durch eine feine Körnung als
auch durch ein hohes Porenvolumen erreicht. Sie
ist wichtig, um eine gute Sorptionswirkung des
Biofilters zu erreichen und auch, um eine große
Mikroorganismendichte zu ermöglichen. Bezüg-
lich der Besiedelung sind alle Oberflächen der
Materialkörner nutzbar, nicht aber zu kleine Po-
ren. Hierbei ist zu beachten, dass ein feinkörniges
Material einen höheren Druckverlust verursacht
als ein grobkörniges. Da das Filtermaterial im
Verlauf seines Einsatzes im Biofilter von alleine
zunehmend feinkörniger wird, haben feinkörnige
neue Materialien geringe Standzeiten.
• Ein gutes Puffervermögen des Filtermaterials ver-
hindert pH-Wert-Verschiebungen.
• Die verschiedenen organischen Materialien unter-
liegen unterschiedlichen Verrottungsgeschwindig-
keiten. Je langsamer ein Filtermaterial verrottet,
desto positiver ist dies für die Entwicklung des
Druckverlusts und für die Standzeit. Allerdings
sind nahezu inerte (das heißt nicht verrottbare)
Materialien kein gutes Nährstoffreservoir für
Stillstandzeiten u. Ä.
• Je nach Ursprung des Filtermaterials ist der mate-
rialspezifische Geruch (ohne Beaufschlagung mit
Abgas) unterschiedlich. Hierbei sind geruchsarme
Materialien vorzuziehen.
• Die Versorgung mit Nährsalzen (N, P und Spuren-
elemente) sollte in der Regel aus dem Filtermate-
rial erfolgen. Bei Anwendungen mit Abgas, das
N-haltige Komponenten enthält (z. B., Kläranla-
gen, Kompostierung, Tierhaltung), spielt dies aber
eine untergeordnete Rolle. Bei Anwendungen mit
lösemittelhaltigem Abgas ist ein ausreichend ho-
her N- und P-Gehalt notfalls durch Zudosierung
von entsprechenden Salzen zu gewährleisten.
Neben den physikalisch-chemischen Eigenschaften
sind die Beschaffungskosten, die Verfügbarkeit in
großen Mengen und die ökologische Herstellung und
Entsorgung wichtig für die Eignung des Materials.
Bei einer Dachaufstellung der Biofilteranlage kann
außerdem die Schüttdichte des Materials (bis zu
1000 kg/m3) für die Auswahl des Materials entschei-
dend sein.
Die Filtermaterialien werden je nach Einsatzfall aus-
gewählt und zum großen Teil mit Zuschlagstoffen
(siehe Tabelle 3) gemischt und vorbereitet. Auf diese
Weise ist es möglich, ein optimales Material für jeden
VDI 3477 – 29 –
• A large inner surface area of the bed of media can
be achieved by selecting either fine-sized media or
media with a large pore volume. The large inner
surface is needed to ensure good sorption per-
formance of the biofilter on the one hand and cre-
ate the conditions necessary for a high microbial
density on the other. Basically, all surfaces of the
media particles, except for extremely small pores,
are suitable to support microbial growth. Here, it
should be noted that fine-sized material causes a
higher pressure drop than coarse-sized material.
As the filter media inevitably undergoes decom-
position and becomes progressively finer in the
coarse of biofilter operation, the use of fine-sized
material from the start results in a shorter service
life.
• A good buffer capacity of the filter media helps
avoid pH excursions.
• The various organic materials are subject to differ-
ent decay rates. The more slowly a filter media
decays, the smaller will be the pressure drop and
the longer will be the service life. On the other
hand, virtually inert (e. g. non-decaying) media
are poor nutrient reservoirs for shutdown periods
and similar.
• Depending on its origin, the filter media exhibits a
material-specific odour (without gas feed). Here,
preference should be given to low-odour media.
• The nutrient salt demand (N, P and trace ele-
ments) of the microbial population should nor-
mally be supplied by the filter media. When treat-
ing waste gas streams containing N-bearing com-
ponents (e. g. waste water treatment plants, com-
posting facilities, livestock facilities), this prop-
erty of the filter media plays only a secondary
role. In VOC control applications by contrast, suf-
ficient N and P levels of the filter media are cru-
cial to proper biofilter operation and must be en-
sured at all times, if required by adding nutrient
salts.
Besides the physico-chemical properties, other con-
siderations affecting the choice of the filter media are
procurement costs, their availability in large quanti-
ties and ecological production and disposal methods.
For roof-mounted biofilter systems, the bulk density
of the material (up to 1000 kg/m3) may be the deci-
sive criterion for the choice of the filter media.
The filter media is selected to meet the specific re-
quirements of the application and, for the greater part,
mixed with additives (see Table 3) and conditioned.
In this way, optimum media can be produced for the
– 30 – VDI 3477
Einsatzfall herzustellen. Zur Charakterisierung der
mechanischen Eigenschaften ist die Ermittlung von
Porosität, Schüttdichte und Wasseraufnahmekapazi-
tät sinnvoll (siehe Abschnitt 8.4).
Die Aussagekraft von Siebanalysen ist begrenzt, da
sie mit den trockenen Materialien durchgeführt wer-
den und sich dieses Ergebnis nicht auf die realen Be-
triebsbedingungen übertragen lässt.
Um ein funktionsfähiges Filtermaterial geliefert zu
bekommen und/oder Veränderungen während des
Betriebs festzustellen, sollten vor dem Einbau des
Materials folgende Parameter analysiert werden
(siehe auch Tabelle 3):
• pH-Wert
• Leitfähigkeit
• N-P-Verhältnis
• Glühverlust
• Feuchtegehalt
5.3 Biofiltergeruch
Alle Biofilter weisen einen bestimmten Eigengeruch
auf, der biogenen Ursprungs ist.
Der Geruchsstoffstrom aus dem Rohmaterial ist zum
Zeitpunkt der Inbetriebnahme am größten und nimmt
in den ersten Wochen deutlich ab.
Beim Abbau der Rohgaskomponenten entsteht im
Filter ein funktionsspezifischer biogener Geruch –
unabhängig davon, ob organisches oder inertes Mate-
rial verwendet wird. Wenn die Mikroorganismen im
Filtermaterial optimal mit Sauerstoff versorgt wer-
den, entwickeln sie als Stoffwechselprodukte Kom-
ponenten, die mit dem Geruch von Waldboden und
Pilzen in Verbindung gebracht werden können. Ein
Biofilter ist deshalb nie geruchlos, aber der biogene
Geruch unterscheidet sich so weit vom Rohgas, dass
die Berechnung eines technischen Wirkungsgrads
nicht zielführend ist (siehe auch Anhang B). Biolo-
gisch aktive Materialien mit einer hohen Mikroorga-
nismendichte können auch entsprechend hohe Kon-
zentrationen biogenen Geruchs erzeugen.
5.4 Regeneration, Austausch und Entsorgung
des Filtermaterials
Die Standzeit des biologisch abbaubaren Filtermate-
rials beträgt je nach Zusammensetzung und Anwen-
dung ca. ein bis fünf Jahre, bei höheren Inertanteilen
unter Umständen wesentlich länger. Durch die
biologischen Abbauprozesse im Filtermaterial fin-
det eine langsame Mineralisierung des Filtermateri-
als statt. Dabei werden die vorhandenen Nährstoffe
von den Mikroorganismen verbraucht. Der Ver-
brauch ist von verschiedenen Faktoren abhängig
specific case. To characterise the mechanical proper-
ties of the filter media, it is advisable to determine the
porosity, bulk density and water absorption capacity
(see Section 8.4).
As screen analyses are performed on dry material, the
results are not representative of the actual operating
conditions so that their validity is limited.
To ensure the proper function of the supplied filter
media and/or identify deteriorations during filter op-
eration, the following parameters should be deter-
mined before installing the media (see Table 3):
• pH
• conductivity
• N:P ratio
• loss on ignition
• moisture content
5.3 Biofilter odour
All biofilters exhibit a specific odour which is of bio-
genic origin.
The odorant flow rate released by the fresh material
has its maximum at the time of startup and then de-
clines noticeably during the first few weeks of opera-
tion.
Biodegradation of the raw gas components in the fil-
ter causes a function-specific biogenic odour, regard-
less of whether organic or inert filter media is being
used. With optimum oxygen supply, the microorgan-
isms on the filter media will produce metabolic prod-
ucts that can be associated with the odour of forest
soil and mushrooms. Accordingly, a biofilter will
never be odour-neutral. Also, the biogenic odour of
the clean gas differs from that of the raw gas to such
an extent that it is not possible to determine the proc-
ess efficiency (see also Annex B). The higher the mi-
crobial density of the biologically active media, the
higher will be the biogenic odorant concentrations re-
leased.
5.4 Regeneration, replacement and disposal of
filter media
Depending on its composition and the specific appli-
cation, biodegradable filter media has a service life of
about one to five years. Media mixtures containing
elevated inert fractions may have a considerable
longer service life. Due to the biological decomposi-
tion processes occurring, the filter media undergoes
gradual mineralisation. In the process, the available
nutrients are consumed by the microorganisms. Nu-
trient consumption is governed by various factors

(z. B., Angebot an verwertbaren Schadstoffen im Ab-
gas, mikrobielle Aktivität des Filtermaterials, Tem-
peratur).
5.4.1 Maßnahmen zur Regeneration
des Filtermaterials
Bei nachlassender Filterleistung wird häufig das ge-
samte Filtermaterial ausgetauscht. Eine unter Um-
ständen preisgünstigere Alternative kann die Regene-
ration vor Ort darstellen. Bei der Regeneration wer-
den mechanische und biochemische Verfahren einge-
setzt. Häufig reichen mechanische Schritte wie Auf-
lockerung von verklumptem Material und die Bei-
mengung von Frischmaterial aus. Mit der mechani-
schen Behandlung können – falls notwendig –
gleichzeitig Nährstoffe und andere Zuschlagstoffe
zugemischt werden, um z. B., den pH-Wert richtig
einzustellen.
Maßnahmen zur Regeneration des Filtermaterials
sollen die Filtermaterialoberfläche erreichen, sie be-
einflussen und eine nachhaltige Wirkung besitzen,
um die Wiederholungsintervalle so groß wie möglich
zu halten. Aus diesem Grund werden bevorzugt gra-
nuläre Zuschlagstoffe eingesetzt, die einen Depot-
effekt besitzen. Gelöste Nährsalze werden über eine
zusätzliche Berieselung eingebracht.
Zur pH-Wert-Einstellung werden dem Filtermaterial
wasserlösliche Kalkgranulate zugemischt (siehe Ab-
schnitt 5.1.5 und Abschnitt 7.3.2.4). Sie sollten haupt-
sächlich in die Zonen des Biofilters gebracht werden,
die als erste mit dem Rohgas beaufschlagt werden.
Bei Gleichstromanlagen – Rohgas und Befeuchtung
von oben – kann auch eine flüssige Dosierung vorge-
nommen werden.
Bei der Nährstoffzumischung müssen in jedem Fall
die Struktur des Filtermaterials, die Rohgaszusam-
mensetzung und ihr durchschnittlicher Gehalt an or-
ganischem Kohlenstoff berücksichtigt werden (siehe
Abschnitt 4.2, Abschnitt 5.1.3 und Abschnitt 7.3.2.3).
Außerdem müssen die Einflüsse des zugeführten
Nährstoffs auf das Filtermaterial, z. B., eine mögliche
saure Reaktion, beachtet werden. Speziell für Stick-
stoffsalze, die in der Regel leicht ausgewaschen wer-
den, muss eine gewisse Überdosierung eingerechnet
werden. Phosphatsalze werden im Allgemeinen län-
ger im Filtermaterial zurückgehalten.
Für die Berechnung der notwendigen Zugaben ist zu
berücksichtigen:
• der Bedarf der Mikroorganismen, hergeleitet aus
ihrer eigenen durchschnittlichen Zusammenset-
zung C : N : P = 100 : 5 : 1
• der Anteil organischen Kohlenstoffs in der Filter-
materialmischung
VDI 3477 – 31 –
(e. g. presence of biodegradable pollutants in the
waste gas, microbial activity of the filter media, tem-
perature).
5.4.1 Measures for filter media regeneration
Frequently, the complete media bed is replaced when
the performance of the biofilter declines. Here, on-
site regeneration may be a more cost-effective alter-
native. Both mechanical and biochemical methods
are used for the regeneration of the filter media. In
many cases, mechanical measures such as loosening
compacted material and adding fresh media will be
sufficient. As part of the mechanical treatment, nutri-
ents and other additives, e. g. for pH adjustment, can
be admixed to filter media, if necessary.
Filter media regeneration measures must reach the
media surface, influence it and have a long-term ef-
fect in order to maximise the treatment intervals. For
this reason, granular additives that have a depot effect
are preferred. Dissolved nutrient salts are added via a
separate nutrient delivery system.
For pH adjustment, water-soluble granular lime is
added to the filter media (see Section 5.1.5 and
Section 7.3.2.4). These additives should be intro-
duced in particular into those biofilter zones that are
first contacted with the raw gas. In co-current biofil-
ter systems, i. e. raw gas and humidification water
flow from top to bottom, these additives may also be
dosed in liquid form.
Key factors to be considered in nutrient salt addition
are the structure of the filter media, the raw gas com-
position and its average organic carbon content (see
Section 4.2, Section 5.1.3 and Section 7.3.2.3). More-
over, potential impacts of nutrient additions on the fil-
ter media, e. g. risk of acidic reactions, must be taken
into account. As nitrogen salts are readily washed out
of the system, a certain overdosage may be needed.
Phosphate salts are normally retained longer by the
filter media.
In determining the necessary nutrient and additive ad-
ditions, the following aspects have to be considered:
• the nutrient demand of the microorganisms based
on their average composition C : N : P = 100 : 5 : 1
• the proportion of organic carbon in the filter me-
dia mixture
– 32 – VDI 3477
• die durchschnittliche Rohgaskonzentration bzw.
Schadstofffracht und der zu erzielende Wirkungs-
grad
• die Tatsache, dass bis zu 50 % des organischen
Kohlenstoffs in die Biomasse der Mikroorganis-
men eingebaut werden
• Verluste durch Auswaschung
5.4.2 Austausch und Entsorgung des
gebrauchten Filtermaterials
Der Austausch des Filtermaterials ist notwendig,
wenn
• der Volumenstrom laut Auslegung aufgrund des
Anstiegs des Differenzdrucks im Filterbett nicht
mehr erreicht werden kann,
• eine ungleichmäßige Durchströmung sich wegen
Austrocknung, Vererdung (Mineralisierung), Zu-
schwemmen oder Überfeuchtung bei hohen Tem-
peraturen (Vermorschung) von Teilbereichen des
Filtermaterials nicht mehr beheben lässt (z. B.,
durch Auflockern), oder
• die Wirksamkeit der Abluftreinigung trotz Pflege-
und Wartungsmaßnahmen nachlässt (z. B., bei er-
kennbarem Rohgasgeruch in der Abluft).
Es wird empfohlen, dass bei Lieferung mit der Pro-
duktbeschreibung auch eine Empfehlung zur Entsor-
gung (Verwertung, Beseitigung des Abfalls) nach
dem Stand der Gesetzgebung mitgeliefert wird. In
Abhängigkeit von Material und Belastung des Biofil-
tersubstrats sind das Kreislaufwirtschaftsgesetz
(KrWG) und seine nachgesetzlichen Regelwerke
(z. B., Bioabfallverordnung (BioAbfV), Bundes-Bo-
denschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV),
Düngemittelverordnung (DüngMV), Deponieverord-
nung (DepV) zu beachten und umzusetzen.
6 Auslegungs- und Konstruktionshinweise
Die nachstehenden Hinweise sollen eine Hilfe für die
Planung und Dimensionierung von Biofilteranlagen
darstellen.
Zunächst sei eindringlich darauf hingewiesen, dass
die Übernahme von Dimensionierungsgrundlagen
bestehender Anlagen ohne fundierte Kenntnisse über
die Materie und ohne genaue Prüfung der jeweils
neuen Randbedingungen problematisch ist. Dies gilt
insbesondere für die komplexen Zusammenhänge bei
Geruchsstoffemissionen.
6.1 Planerische und organisatorische Maßnahmen
In verschiedenen Bereichen von Industrie, Landwirt-
schaft und Abfallbehandlung (siehe Tabelle 1) treten
• the average raw gas concentration and/or pollutant
load and the removal efficiency to be achieved
• the fact that up to 50 % of the organic carbon is in-
corporated into the biomass of the microorgan-
isms
• losses through wash-out
5.4.2 Replacement and disposal of
spent filter media
A replacement of the filter media will be required
when
• the pressure drop across the filter bed becomes so
great that the design flow rate can no longer be at-
tained,
• short-circuiting and channelling effects resulting
from local bed dry-out, mineralisation, plugging
and fouling or overwetting at high temperatures
(decaying) can no longer be counteracted (e. g. by
loosening the filter media) or
• the biofilter removal efficiency declines despite
proper maintenance and care (e. g. when the
treated gas exhibits the typical raw gas odour).
It is recommended that the supplier's product descrip-
tion supplied together with the biofilter should also
include recommendations for the handling of the
spent filter media (recycling, final disposal) in ac-
cordance with the applicable legislation. Depending
on the material and the pollutant loading of the biofil-
ter substrate, the requirements of the Closed Cycle
Management Act (KrWG) and the pertinent imple-
menting rules and ordinances (e. g. Biowaste Ordi-
nance (BioAbfV), Federal Soil Protection and Pollu-
tion Legacy Ordinance (BBodSchV), Fertiliser Ordi-
nance (DüngMV), Landfill Ordinance (DepV)) must
be complied with and implemented.
6 Biofilter design and construction
The subsequent information is designed to provide
guidance on the design and sizing of biofilter sys-
tems.
First of all, it should be pointed out that designing a
biofilter on the basis of data available from existing
systems without having a proper understanding of the
subject matter and without having checked the site-
specific conditions involves numerous pitfalls. This
applies in particular to the complex interactions in the
case of odour emissions.
6.1 Planning and organisational measures
In many industries, agriculture and waste treatment
operations (see Table 1), proper planning or good

Emissionen auf, die allein schon durch planerische
und organisatorische Maßnahmen vermindert oder
beseitigt werden können.
Standortwahl
Die Wahl des Standorts, speziell unter dem Aspekt
der Emission von geruchsintensiven Stoffen, ist eine
der wichtigsten Maßnahmen zum Immissionsschutz.
Das Ziel ist, die Abstände zwischen biologischen Ab-
gasreinigungsanlagen und anderen Nutzungen wie
Gewerbe oder Wohnen so zu gestalten, dass Geruchs-
belästigungen ausgeschlossen werden können. Je nä-
her Nutzungsbereiche wie Wohnbebauung (auch ein-
zeln stehende Wohnhäuser im Außenbereich), Ge-
werbe und Industrie an eine emittierende Produkti-
ons- oder Behandlungsanlage heranrücken, desto
besser muss die Quellenerfassung beim Emittenten
sein.
An Standorten mit weniger als 200 m Abstand [20]
muss in der Bauleitplanung (z. B., bei Gewerbe- und
Wohngebieten), aber auch bei der Genehmigung von
Wohnhäusern im Außenbereich berücksichtigt wer-
den, dass Anlagengerüche aus diffusen Quellen und
biogene Gerüche der Abgasreinigungsanlagen bis zu
diesen Entfernungen auftreten können.
Emissionsbeschränkungen ergeben sich aus den Fest-
setzungen der Bauleitplanung (BauGB) und den Ver-
waltungsvorschriften des Bundes und der Länder,
z. B., TA Luft, Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL)
und 30. BImSchV.
Bei der Standortwahl der biologischen Abgasreini-
gungsanlage sind immer zu berücksichtigen:
• geplante Verfahrensvarianten der biologischen
Abgasreinigung; hier: Biofilterbauart
• eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten der vorge-
schalteten Anlage und der Abgasreinigung
(z. B., Baukastenprinzip)
• die Abströmbedingungen des Reingases aus dem
Filter (z. B., als Punkt- oder Flächenquelle, am
Boden oder auf einem Dach, keine Umbauung des
Filters mit höheren Gebäuden)
Vor der Auslegung einer Abgasreinigungsanlage
wird empfohlen, den Betriebs- und Produktionsab-
lauf auf Möglichkeiten zur Vermeidung von Emissio-
nen hin zu untersuchen und vorab entsprechende
Maßnahmen zu treffen. Durch einen gleichmäßigen
Produktionsablauf können z. B., Konzentrationsspit-
zen in den Emissionen vermieden werden, da sonst
die Abgasreinigung auf die Spitzenwerte ausgelegt
werden muss und unnötig hohe Kosten entstehen. Es
VDI 3477 – 33 –
management practices alone will already be suffi-
cient to reduce or even eliminate the emissions gen-
erated.
Siting
The siting of the biological waste gas treatment sys-
tem is of key importance to preventing ambient air
impacts in the neighbourhood. In selecting the site,
care must be taken to ensure a sufficient distance
from other land uses such as residential or commer-
cial areas so as to rule out unacceptable exposure to
odour nuisances. The closer a pollutant-emitting pro-
duction plant or waste treatment plant is located to
other land uses – like residential areas (including iso-
lated residential buildings outside built-up areas),
commercial and industrial areas – the more effective
must be the capture of emissions at the source of gen-
eration.
At sites located less than 200 m [20] from commer-
cial and residential areas for instance, the master zon-
ing plan but also building permits for residential
buildings outside built-up areas must take into ac-
count that plant odours from fugitive sources and the
biogenic odours emitted by the waste gas treatment
systems may spread over these distances.
The emission limits to be complied with derive from
the requirements laid down in the master zoning plan
(BauGB) and the administrative regulations of the
Federal Government and the Länder, e. g. the Techni-
cal Instructions on Air Quality Control (TA Luft), the
Odour Impact Assessment Guideline (GIRL), and the
30th Federal Air Pollution Control Ordinance
(30. BImSchV).
As a rule, the following factors must be considered in
the siting of biological waste gas treatment systems:
• planned biological waste gas treatment variant; in
the present case, a biofilter
• possible future capacity extension of the upstream
plant and the waste gas treatment system (e. g.
modular design)
• conditions of clean gas discharge from the filter
(e. g. point or area source, roof-mounted or
mounted at ground level, no tall buildings in the
vicinity of the filter)
Before proceeding to the design of a waste gas treat-
ment system, all operations and production cycles
should first be reviewed for emission prevention po-
tential, and suitable front-end measures should be im-
plemented. Emission peaks, for example, can be
avoided by ensuring uniform operating conditions of
the production process. This obviates the need for de-
signing the waste gas treatment system for peak emis-
sion flows and can substantially reduce capital and
– 34 – VDI 3477
ist anzustreben, die Emissionsquellen zu kapseln.
Dadurch ist es wesentlich leichter, über entspre-
chende Lüftungssysteme alle Emissionen bis auf die
diffusen Quellen zu erfassen und die zu behandeln-
den Volumenströme zu minimieren.
Bei der Wahl eines geeigneten Abgasreinigungssys-
tems sollten folgende Kriterien gewichtet und der
Entscheidung zugrunde gelegt werden [21]:
• Wirksamkeit hinsichtlich der Emissionsbegren-
zung/Geruchsminderung
• Anlagensicherheit
• Anlagenverfügbarkeit
• Wartungsaufwand
• Lebensdauer der Anlage
• Berücksichtigung von An- und Abfahrvorgängen
• Energieeffizienz
• Investitions- und Betriebskosten
• Platzbedarf
• Erzeugung neuer Emissionen und medienüber-
greifende Emissionsverlagerungen (z. B., von Luft
und Wasser)
Für die Planung, den Bau und den Betrieb von Biofil-
teranlagen sind die folgenden baulichen und betrieb-
lichen Voraussetzungen zu beachten.
6.2 Abgaszuleitung und -konditionierung
6.2.1 Abgaszuleitung
Bei der Abgaszuleitung geht es um richtige Dimen-
sionierung, Materialwahl und Revisionsmöglichkei-
ten.
Um den Strömungswiderstand in der Gesamtanlage
inklusive Rohrleitungen zu überwinden, ist der Ein-
satz von Ventilatoren notwendig. Bei diesen ist auf
die Korrosionsfestigkeit zu achten. Bei offenen Bio-
filteranlagen wird der Ventilator rohgasseitig mon-
tiert. Er kann bei geschlossenen Anlagen auch rein-
gasseitig eingesetzt werden. Dies ist vor allem bei ei-
ner Verschmutzungsgefahr aufgrund von Aerosolen
und staubhaltigen Inhaltsstoffen im Abgas empfeh-
lenswert. Werden Ventilatoren druckseitig eingesetzt,
ist zu beachten, dass je nach Druckerhöhung einige
°C Temperaturerhöhung des Abgases möglich sind
(1 K je 1000 Pa). Dies reduziert die relative Feuchte
des Abgases zum Teil erheblich. Der Ventilator ist
deshalb bei der rohgasseitigen Anordnung vor einer
Befeuchtungseinrichtung zu montieren.
Bei allen Rohrleitungen und anderen Komponenten
ist der Korrosionsschutz zu beachten. Korrosive Ab-
gasinhaltsstoffe, z. B., H2S und organische Säuren
aus Klär- und Kompostierungsanlagen, sind bei der
Materialauswahl zu berücksichtigen.
operating costs. Emission sources should preferably
be provided with an enclosure. This will facilitate the
capture of all emissions streams – except for fugitive
emissions – via ventilation systems and help mini-
mise the gas flows that have to be routed to treatment.
The following criteria should be weighted and taken
as a decision-making basis for the selection of a suit-
able waste gas treatment system [21]:
• effectiveness in terms of emission control/odour
abatement
• system reliability
• system availability
• maintenance requirements
• system service life
• consideration of startup and shutdown operations
• energy efficiency
• capital and operating costs
• floor area requirement
• generation of secondary emissions and cross-me-
dia effects (e. g. shifting the pollution from air to
water)
The following requirements should be observed for
the design, construction and operation of biofilter
systems.
6.2 Waste gas handling, distribution and
conditioning
6.2.1 Waste gas handling and distribution system
Factors to be considered in the design of the waste
gas handling and distribution system are proper siz-
ing, material selection and access for maintenance.
Fans are required to overcome the flow resistance of
the overall plant including the gas ducting. In select-
ing the fan, special attention must be given to corro-
sion resistance. In open biofilter systems, the waste
gas fan is installed on the raw gas side. In enclosed bi-
ofilter systems, it may also be arranged on the clean
gas side. This is advisable whenever there is a risk of
fouling due to aerosols and particulate waste gas con-
stituents. When using forced-draft fans, it should be
noted that the waste gas temperature may rise by
some degrees Centigrade as a function of the com-
pression (1 K per 1000 Pa). The result is a considera-
bly reduced relative humidity of the waste gas which
implies that the fan must be installed upstream of the
humidifier.
Adequate corrosion protection is critical to all duct-
ing, piping and other components. At waste water
treatment and composting plants, corrosive waste gas
constituents such as H2S and organic acids must be
taken into account in material selection.

An Betonflächen, bei denen biologisch aktives Mate-
rial unter Druck ansteht, z. B., auf Fertigbeton-Spal-
tenböden aus der Landwirtschaft, kann es zu biologi-
scher Korrosion kommen. Saure Abluftinhaltsstoffe
und/oder saure Stoffwechselprodukte führen zu che-
mischer Korrosion aller Bauteile. Diese Flächen sind
mit geeigneten Schutzmaßnahmen zu versiegeln,
oder es sind korrosionsbeständige Werkstoffe zu ver-
wenden.
In den Rohrleitungen nach dem Befeuchter und im
Ventilator kommt es je nach relativer Feuchte und
Temperaturdifferenz zwischen innen und außen zu
erheblicher Kondensatbildung. Die Rohrleitungen
sind deshalb mit Revisionsöffnungen, geeignetem
Gefälle und wasserdicht auszuführen und mit einem
Kondensatauslass mit Siphon zu versehen.
6.2.2 Abgaskonditionierung
Wie in Abschnitt 4.1 beschrieben, wird die Reakti-
onsgeschwindigkeit des mikrobiologischen Abbaus
im Biofilter durch die Temperatur des Rohgases be-
einflusst. Außerdem ist das Filtermaterial vor Aus-
trocknung, pH-relevanten Abgaskomponenten und
vor Verstopfung durch Staub oder Aerosole zu schüt-
zen. Je nach Zustand des zu behandelnden Abgases
kann es deshalb notwendig sein, das Abgas zu be-
feuchten, zu temperieren, den Staub- bzw. Aerosol-
gehalt des Abgases zu reduzieren und die Konzentra-
tion pH-beeinflussender Inhaltsstoffe in einem Vor-
abscheider zu verringern.
6.2.2.1 Befeuchtung des Abgases
Für fast alle Anwendungsfälle ist es notwendig, das
Abgas zu befeuchten. Die relative Feuchte muss da-
bei über 95 % liegen und kann nur bei Befeuchtern
mit entsprechend angeordneten Düsenebenen (ein-
schließlich geeigneten Gleichrichtern) erreicht wer-
den, die gleichzeitig mit und gegen den Luftstrom ge-
richtet sind. Die Wasser-Luft-Zahl beträgt dabei
1 O Wasser/m3 Abgas bis 10 O Wasser/m3 Abgas, und
die Verweilzeit soll bei > 1 s, die Strömungsge-
schwindigkeit bei < 3 m/s liegen (VDI 3679 Blatt 1).
Wird der Befeuchter bei Außentemperaturen betrie-
ben, so ist auf die Frostsicherheit der Anlage zu ach-
ten.
Bei Befeuchtern ohne gezielte Auswaschung von
Staub, Aerosolen und pH-relevanten Stoffen kann
das Befeuchterwasser über einen längeren Zeitraum
im Kreislauf gepumpt werden. Ein Aufsalzen des Be-
feuchterwassers oder ein Verkalken der Einbauten,
verursacht durch das Ausgleichen des Verdunstungs-
verlusts mit Leitungswasser, kann durch geeignete
Abschlämmung verhindert werden (Frischwasserzu-
VDI 3477 – 35 –
The concrete surfaces in direct contact with the bio-
logically active material, e. g. slatted floors of prefab-
ricated concrete as used in livestock farming, may
suffer biological corrosion attack. Acidic exhaust air
constituents and/or acidic metabolic end products
will cause chemical corrosion to all biofilter compo-
nents. Exposed surfaces must be sealed by adequate
protection measures or constructed from corrosion-
resistant materials.
Depending on the relative humidity of the raw gas
and the temperature gradient between the ambient air
and the raw gas, large amounts of condensate may
form in the waste gas duct between the humidifier
and the fan. The waste gas ducting must therefore be
water-tight, provided with maintenance doors, in-
stalled with a sufficient slope and equipped with a
condensate drain with syphon.
6.2.2 Waste gas conditioning
As described in Section 4.1, the rate of micro-biolog-
ical degradation in the biofilter is governed by the raw
gas temperature. Moreover, the filter media must be
protected from dry-out, pH-relevant waste gas com-
ponents as well as from plugging by dust or aerosols.
Depending on its specific condition, the gas stream to
be treated may have to be humidified, preheated or
cooled, its dust or aerosol content may have to be re-
duced and pH-relevant waste gas constituents may
have to be removed in an upstream separator to a level
tolerable for the biofiltration process.
6.2.2.1 Waste gas humidification
Virtually all biofilter applications require upstream
waste gas humidification. As the relative humidity at
the humidifier outlet must be greater than 95 %, this
necessitates humidifiers equipped with several spray
levels (including suitable flow straighteners) in a co-
current and counter-current arrangement. Humidifi-
ers are typically designed for a water-to-air ratio of
1 O /m3 to 10 O /m3 and a waste gas residence time of
> 1 s at a flow velocity of < 3 m/s (VDI 3679 Part 1).
If the humidifier is operated at ambient temperatures,
proper attention must be given to freeze protection.
Unlike scrubbers, these spray humidifiers are not de-
signed for the controlled removal of dust, aerosols
and pH-relevant components so that the humidifica-
tion water can be recirculated over prolonged peri-
ods. As evaporation losses of the humidifier water
circuit have to be made up by tap water, this may re-
sult in excessive salt concentrations of the recirculat-
ing water and scale formation on the humidifier inter-
– 36 – VDI 3477
lauf : Abschlämmung > 1 : 1). Bei Verwendung von
entkalktem Wasser kann die notwendige Abschläm-
mung deutlich verringert werden. Hinzu kommen re-
gelmäßige Reinigungsintervalle, bei denen der Be-
feuchter vollständig entleert und gereinigt wird.
Der Befeuchtungseinrichtung ist ein Tropfenabschei-
der nachzuschalten, um den Eintrag von Tropfen ins
Filtermaterial zu verhindern, die zur Übernässung
und damit zur Versottung und Verklebung/Verdich-
tung der zuerst beaufschlagten Bereiche im Filterma-
terial und so zum schnellen Anstieg des Differenz-
drucks führen können. In den Anwendungsfällen, in
denen dem Biofilter bereits gesättigtes oder sogar
übersättigtes Abgas zugeführt wird, ist es aus eben-
diesem Grund sehr wichtig, einen leistungsfähigen
Tropfenabscheider vorzuschalten. In diesen Fällen
kann es sinnvoll sein, den Ventilator nach dem Be-
feuchter anzuordnen, um durch die Temperaturanhe-
bung des Abgases eine größere Feuchteaufnahme-
fähigkeit vor dem Eintritt in den Biofilter zu errei-
chen (VDI 3679 Blatt 3).
6.2.2.2 Reduzierung von Staub und Aerosolen
Geringe Staubkonzentrationen können meist durch
die Luftbefeuchter in ausreichendem Maß, das heißt
auf < 1 mg/m3, reduziert werden. Zu beachten ist
hierbei, dass sich die Abschlämmrate erheblich ver-
größert, sodass ein vorgeschalteter Gewebefilter in
der Prozessabluft, also auf der trockenen Seite, öko-
nomisch und ökologisch sinnvoller sein kann.
Bei höheren Staubkonzentrationen sind geeignete
Abscheider einzusetzen. Hierfür sind Nassabscheider
für partikelförmige Stoffe nach VDI 3679 Blatt 1 be-
sonders geeignet, weil sie die Vorbefeuchtung des
Abgases mit übernehmen können.
Aerosole (z. B., aus Räuchereien, Gießereien, Frit-
tierbetrieben, Kunststoffverarbeitungen) können nur
mit höherem Aufwand (z. B, mit Mittel- oder Hoch-
druck-Venturiwäschern, Elektrofiltern oder Faserfil-
tern) entfernt werden. Trotzdem ist dieser Mehrauf-
wand notwendig, wenn es sich um Aerosole handelt,
die nicht oder nur unzureichend im Filtermaterial ab-
geschieden und biologisch umgesetzt werden. Eine
vorherige Überprüfung der Wasserlöslichkeit und
biologischen Abbaubarkeit kann helfen, den nicht
unerheblichen Aufwand für diese Vorbehandlung in
angemessenem Rahmen zu halten.
6.2.2.3 Abscheidung von anorganischen Gasen
durch Rohgaskonditionierung
Als relevante anorganische Komponenten sind Am-
moniak (NH3) und Schwefelwasserstoff (H2S) zu
nennen. Sie können grundsätzlich mithilfe der biolo-
nals. This can be counteracted by periodically dis-
charging a blowdown stream (makeup water : blow-
down > 1 : 1). The use of demineralised water will re-
duce blowdown requirements significantly. In addi-
tion, the humidifier should be completely drained and
cleaned at regular intervals.
The humidifier should be equipped with a down-
stream mist eliminator to preclude droplet carry-over
into the biofilter. Otherwise the filter media first com-
ing into contact with the waste gas stream will be-
come overwetted, resulting in rapid fouling and com-
paction of the media in the gas inlet zone along with
a rapid rise in the pressure drop. In applications
where the waste gas feed to the biofilter is already
saturated or even oversaturated with water, it is there-
fore important to have a powerful upstream demister.
Under these conditions, it may be advisable to install
the waste gas fan downstream of the humidifier so as
to obtain a higher moisture take-up capacity as a
result of the increased waste gas temperature
(VDI 3679 Part 3).
6.2.2.2 Dust and aerosol control
Minor dust loads can normally be removed to a satis-
factory level, i. e. to < 1 mg/m3, in the waste gas hu-
midifier. As this massively increases the blowdown
rate, a fabric filter in the waste gas path upstream of
the humidifier, i. e. on the dry side, may be the better
solution from both economic and ecological aspects.
In applications involving high dust loads, suitable
dust collectors will be required. Wet separators for
particulate collection as per VDI 3679 Part 1 are par-
ticularly suited to this task as they provide simultane-
ous dust/aerosol control and pre-humidification.
The removal of aerosols (e. g. from smokehouses,
foundries, industrial frying plants, plastics processing
operations) requires more powerful collection tech-
nologies (e. g. medium- or high-pressure venturi
scrubbers, electrostatic precipitators or fibre bed fil-
ters). Nevertheless, such an additional gas cleaning
stage will be required whenever the specific aerosols
involved are not or not sufficiently retained and bio-
degraded in the filter media. In such cases, prior tests
to determine the water solubility and biodegradability
may be advisable to keep the substantial cost of such
a pretreatment step within reasonable limits.
6.2.2.3 Removal of inorganic gaseous
components by raw gas conditioning
Relevant inorganic components include ammonia
(NH3) and hydrogen sulphide (H2S). While the con-
centrations of both these components can be reduced

gischen Abgasreinigung auf die gewünschten Rein-
gaswerte reduziert werden, verursachen aber trotz-
dem im Biofilter erhebliche Probleme durch das Ent-
stehen saurer Endprodukte. Die dadurch verursachte
pH-Wert-Absenkung im Filtermaterial führt zu einer
stetigen Abnahme der Reinigungsleistung und ist
dann Ursache für einen unerwünscht frühzeitigen Fil-
termaterialwechsel. Weiterhin ist zu berücksichtigen,
dass unter ungünstigen Rahmenbedingungen nitrose
Gase einschließlich Lachgas aus Ammoniak entste-
hen können.
Abhilfe schaffen hier Wäscher oder Absorber. Sie
werden dem Biofilter vorgeschaltet und haben die
Aufgabe, den Ammoniak- und H2S-Gehalt auf je-
weils weniger als 5 mg/m3 zu reduzieren. Möglich ist
dies durch die gute Wasserlöslichkeit der beiden Ver-
bindungen. Beide dissoziieren im Wasser: NH3 zu
und H2S zu HS–. Auch wenn beide Verbindungen gut
wasserlöslich sind, ist bei den hohen eingetragenen
Frachten sehr schnell die Sättigungsgrenze erreicht.
Durch Abschlämmen des Waschwassers und Verdün-
nen mit Frischwasser könnte die Auswaschleistung
wiederhergestellt werden, dies würde aber zu ver-
schiedenen Folgeproblemen führen: Der erhöhte
Frischwasserbedarf verursacht hohe Betriebskosten,
genauso wie die mit dem Abschlämmen verbundene
Abwassermenge. Hinzu kommt die Tatsache, dass
gelöstes Ammoniak und H2S bei Turbulenzen im Ab-
wasser und bei Temperaturerhöhung wieder ausge-
strippt werden und damit nur eine Verlagerung der
Geruchsproblematik in das Abwassersystem erfolgt.
Die Nutzung des Waschwassers kann wesentlich ver-
bessert werden, indem Ammoniak in einer Waschlö-
sung mit saurem pH-Wert, eingestellt z. B., durch ver-
dünnte Schwefelsäure, ausgewaschen wird. Die Bil-
+ +
dung der leicht löslichen NH 4 -Ionen wird durch die
aus der Säure zur Verfügung gestellten Protonen er-
leichtert und das Gleichgewicht weiter auf die Seite
der Löslichkeit verschoben. Hinzu kommt, dass die
Sulfat-Ionen der Schwefelsäure die Rückreaktion
zum gasförmigen Ammoniak zusätzlich behindern.
Auf diese Weise können deutlich reduzierte Reingas-
werte und eine Kreislaufführung des Waschwassers
erreicht werden.
Für H2S gilt das analoge Prinzip. Allerdings wird hier
mit verdünnter Natronlauge ein alkalischer pH-Wert
eingestellt, der die Protonenabgabe des H2S unter-
stützt. Bei Neutralisation liegt das Gleichgewicht al-
lerdings auf der Seite des H2S, was beim Einleiten
des Abschlämmwassers in den Kanal zu einem Aus-
strippen des H2S führt, da es beim Vermischen mit
den anderen Anlagenabwässern zu einer Neutralisa-
tion kommt. Aus diesem Grund wird dem Wäscher-
kreislauf ein Oxidationsmittel, z. B., H2O2, zudosiert.
VDI 3477 – 37 –
to the desired clean gas levels by biological waste gas
treatment, they can cause major problems in the bio-
filter due to the formation of acidic end products. The
resulting pH drop in the filter media leads to a gradual
decline in the biofilter removal efficiency and is thus
the cause of the need for premature replacement of
the filter media. Moreover, it should be noted that un-
der unfavourable conditions ammonia may result in
the formation of nitrogen oxides including laughing
gas.
Such undesirable effects can be avoided by installing
a wet scrubber or absorber upstream of the biofilter to
reduce ammonia and H2S concentrations to levels of
< 5 mg/m3 each. As both compounds are readily sol-
uble in water they lend themselves well to this re-
moval technique. Both dissociate in water: NH3 to
and H2S to HS–. Even though both compounds are
readily water-soluble, the saturation level will be
reached very fast at the given high inlet loads. While
the scrubber removal efficiency could theoretically
be restored by discharging a blowdown stream and
diluting the recirculating scrubbing liquid with
makeup water, this would entail various follow-up
problems. The increased makeup water requirement
and treatment of the scrubber blowdown stream
translate into high operating costs. Moreover, dis-
solved ammonia and H2S will be revolatilised under
turbulent flow conditions or on a temperature in-
crease of the waste water, thus shifting the odour
problem to the waste water system.
Scrubbing liquid consumption can be significantly
decreased when using an acidic scrubbing solution,
e. g. pH adjustment with dilute sulphuric acid, for am-
monia removal. The protons released by the acid fa-
cilitate the formation of readily soluble NH 4 ions,
shifting the equilibrium further to the solubility side.
At the same time, the sulphate ions of the sulphuric
acid will inhibit the reversal of the reaction to gaseous
ammonia. In this way, significantly reduced clean gas
ammonia levels can be achieved along with scrub-
bing liquid recirculation.
The same principle applies to H2S, except that here
dilute caustic soda solution is used to adjust an alka-
line pH in the scrubbing liquid which promotes pro-
ton release from the H2S. On neutralisation, however,
the equilibrium is shifted towards H2S formation
which will be stripped off to the gas phase as the
scrubber blowdown stream mixes with other waste
water streams and is neutralised on discharge into the
sewer system. For this reason, an oxidant like H2O2 is
added to the scrubbing circuit. H2O2 combines with
– 38 – VDI 3477
Dieses oxidiert die SH–-Ionen zu Sulfat, die als ge-
löste Salzionen auch bei neutralem pH-Wert nicht
mehr ausstrippen können.
Da die beiden Abluftinhaltsstoffe Ammoniak und
H2S oft gemeinsam vorkommen und beide bei unter-
schiedlichen pH-Werten abgeschieden werden, sind
die eingesetzten Wäscher unter Umständen zweistu-
fig auszuführen (siehe Bild 2).
Bei Anlagen im Bereich der Abfallwirtschaft kann es
in Abhängigkeit von den eingesetzten Inputmateria-
lien (z. B., tierisches Eiweiß aus Speiseresten) auch
zur Freisetzung von organischen Schwefelverbindun-
gen kommen (z. B., Dimethylsulfid, Dimethyldisulfid
etc.). Da diese äußerst geruchsintensiven Verbindun-
gen sehr schlecht wasserlöslich sind, müssen unter
Umständen besondere Maßnahmen getroffen werden
(z. B., Dosierung von H2O2 ins Wäschersystem).
Detailliertere Hinweise zum Funktionsprinzip und
zur Ausführung von Wäschern können der Richtlinie
VDI 3679 Blatt 2 entnommen werden. Die Bedeu-
tung einer Vorwäsche zur Eliminierung von Ammo-
niak wird noch deutlicher, wenn man die aktuellen
Erkenntnisse hinzunimmt, dass es bei Abweichungen
vom optimalen C-N-P-Verhältnis durch Ammonia-
keintrag zur Versauerung des Filtermaterials durch
dessen biologische Oxidation sowie zur Bildung von
klimarelevanten Sekundärgasen (Stickstoffoxide,
z. B., Lachgas) kommt [22]. Die saure Vorwäsche des
Rohgases verhindert diesen unerwünschten Effekt
zuverlässig.
6.2.2.4 Temperierung des Abgases
Je nach Temperatur des zu behandelnden Abgases
kann es notwendig sein, das Abgas zu temperieren.
Hierbei ist zu beachten, dass es durch die Befeuch-
tung in jedem Fall zu einer Abkühlung kommt; wie
stark, hängt von der relativen Feuchte des Abgases
ab. In diesem Zusammenhang ist außerdem zu beach-
ten, dass bei Produktionsprozessen mit Abgasen von
hoher Temperatur und Luftfeuchte bei der Abküh-
lung Probleme durch eine hohe abzuführende Wär-
meleistung und Kondensatmenge auftreten. Der
Energieaufwand ist meist erheblich und muss in der
Bild 2. Beispiel für vorgeschaltete zweistufige Abgaswäsche mit
zweistufiger Biofiltration für hochbelastete Abluft (z. B., für H2S-
und NH3-belastete Abluft)
the SH– ions to form sulphate present in the form of
dissolved salt ions that can no longer be stripped off
even at neutral pH.
As ammonia and H2S frequently occur simultane-
ously in the waste gas and the two compounds rely on
different pH-values for their absorption, two-stage
scrubbers may be needed (see Figure 2).
At waste treatment facilities, organic sulphur com-
pounds (e. g. dimethyl sulphide, dimethyl disulphide)
may be emitted, depending on the type of input mate-
rials processed (animal protein from food scraps). As
these highly odour-intensive compounds are spar-
ingly water-soluble, special measures may be needed
(e. g. H2O2 addition to the scrubbing system).
For details of the design and operating principle of
wet scrubbers, reference is made to standard VDI 3679
Part 2. The importance of an upstream scrubber for
ammonia removal becomes all the more apparent in
the light of the latest findings that departures from the
optimum C: N: P ratio due to ammonia introduction
and bio-oxidation lead to filter media acidification
and the formation of climate-relevant secondary
gases (nitrogen oxides, e. g. laughing gas) [22].
Acidic scrubbing of the raw gas upstream of the bio-
filter reliably precludes this undesirable effect.
6.2.2.4 Waste gas temperature adjustment
Depending on the temperature of the waste gas
stream to be treated, temperature adjustment may be
needed. Here, the cooling effect inevitably occurring
as a result of the pre-humidification of the waste gas
must be taken into account. The extent of cooling tak-
ing place depends on the relative humidity of the
waste gas. Where high-temperature and high-humid-
ity waste gas streams are generated by the production
process, cooling of these gas streams will produce
large amounts of heat and condensate that have to be
removed. Energy requirements are normally substan-
Figure 2. Example of two-stage biofilter system with upstream
two-stage waste gas scrubber for high-strength exhaust air (e. g.
for H2S- and NH3-laden exhaust air)

Gesamtkonzeption der Anlage berücksichtigt werden
(siehe Bild 3).
Beispiele
Beispiel 1
Das zu behandelnde Abgas aus einem Kompostierungs-
prozess habe eine Temperatur von 65 °C bei 100 % relati-
ver Feuchte. Geht man davon aus, dass ein Volumenstrom
von 100 000 m3/h (bezogen auf das trockene Gas) auf eine
Taupunkttemperatur von maximal 40 °C abzukühlen ist,
so entspricht dies einer abzuführenden Wärmeleistung
von ca. 9 MW (Kondensationswärme zuzüglich Abküh-
lung Luft und Wasser) und einer Kondensatmenge von ca.
12,2 m3/h. Bei einer weiteren Abkühlung auf 35 °C und
100 % Sättigung sind ca. 5 % mehr Energie und 10 %
mehr Kondensat abzuführen.
Beispiel 2
Die Temperatur im gesättigten Abgas soll vor dem Biofil-
ter bei mesophilem Betrieb nicht höher als 40 °C sein. Bei
Anwendungen, in denen konstant höhere Temperaturen
eingehalten werden und thermophile Prozesse ablaufen,
sind auch höhere Abgastemperaturen akzeptabel [12; 23]
(siehe Abschnitt 4.2).
Beispiel 3
Aus verfahrenstechnischen Gründen kann es insbesondere
an Kläranlagen sinnvoll sein, bei einer Biofiltereintritts-
temperatur unter 10 °C den Volumenstrom durch den Bio-
filter zu reduzieren. Wegen der niedrigeren Emissionskon-
zentrationen aus dem Abwasser ist auch eine niedrigere
Geruchsstofffracht zu behandeln. Auf diese Weise wird
die Gefahr verringert, dass der Biofilter einfriert.
Bild 3. Biofilteranlage mit Kühlung und Wärmeauskopplung aus
dem Vorwäscherkreislauf (Beispiel)
VDI 3477 – 39 –
tial and have to be considered in the overall plant de-
sign (see Figure 3).
Examples
Example 1
The waste gas to be treated originates from a composting
process and has a temperature of 65 °C at a relative
humidity of 100 %. Assuming that a volumetric flow of
100 000 m3/h (dry basis) has to be cooled to a dew point
temperature of maximum 40 °C, this corresponds to a heat
load of approx. 9 MW to be removed (heat of condensa-
tion plus cooling of air and water) and a condensate rate of
approx. 12,2 m3/h. Further cooling to 35 °C and 100 %
saturation would increase the amount of heat to be
removed by approx. 5 % and the condensate rate by about
10 %.
Example 2
For biofilters operating in the mesophilic mode, the biofil-
ter inlet temperature of the saturated waste gas should not
exceed 40 °C. In applications in which elevated waste gas
temperatures are constantly maintained and in which ther-
mophilic processes occur, higher waste gas temperatures
will be acceptable [12; 23] (see Section 4.2).
Example 3
At biofilter inlet temperatures below 10 °C, a reduction of
the waste gas feed rate to the biofilter may be advisable
from process aspects, in particular at waste water treat-
ment sites. Due to the low emission concentrations
released by the waste water, the odour load to be removed
in the biofilter will be low under such conditions. This will
also help protect the biofilter from freezing.
Figure 3. Biofilter system using an upstream scrubber with cool-
ing function and heat recovery from the scrubbing circuit (exam-
ple)
– 40 – VDI 3477

6.3 Auslegung mithilfe von Versuchsanlagen
Biofilter werden für die Minderung von Gerüchen,
aber auch zur Minderung organischer Abgasinhalts-
stoffe eingesetzt. Für den Einsatz bei der Geruchs-
reduzierung liegen in den meisten Anwendungsfällen
ausreichende Praxiserfahrungen vor, sodass eine groß-
technische Anlage in der Regel ohne vorherige Pilot-
versuche an Versuchsanlagen geplant und dimensio-
niert werden kann (siehe Tabelle 1, Tabelle 4 und
Abschnitt 8.2.1.3).
Beim Einsatz von Biofiltern zur Behandlung von in-
dustriellen Abgasen, z. B., aus der Lösemittelverar-
beitung, sind häufig wenige Kenntnisse über die Zu-
sammensetzung der Abgasinhaltsstoffe und über den
zeitlichen Konzentrationsverlauf vorhanden, da es
sich um Sammelströme verschiedener Absaugstellen
6.3 Pilot tests to establish the design basis
While biofilters have been typically used for odour
abatement, they are meanwhile also finding growing
application for the control of organic waste gas con-
stituents. For most odour abatement applications, suf-
ficient practical experience and empirical data are usu-
ally available for sizing and designing the full-scale
system so that prior field pilot tests are normally not
required (see Table 1, Table 4 und Section 8.2.1.3).
In industrial biofilter applications, e. g. treatment of
solvent-laden air in the solvent processing industry,
there is frequently little knowledge about the waste
gas composition and the temporal concentration pro-
file as the waste gas stream to be treated consists of
various individual streams collected from different

Tabelle 4. Muster für Betriebstagebucheinträge einschließlich Zustandsparametern von Rohgas und Biofilter
Betriebszustand: Volllast/Teillast/abweichende Zustände
Physikalische Parameterauswahl Einheit Zeitpunkt A Zeitpunkt B Zeitpunkt C
Volumenströme/Massenströme
Abgasvolumenstrom m3/h
Volumenstrom der Waschflüssigkeit im Vorwäscher m3/h
Volumenstrom der Besprühflüssigkeit im Biofilter m3/h
Chemikalienzugabe im Vorwäscher O /h
Besprühwassermenge im Biofilter O /d
Abwassermenge aus dem Biofilter O /d
Abwassermenge aus dem Vorwäscher O /d
Temperaturen
Rohgastemperatur vor dem Vorwäscher °C
Rohgastemperatur nach dem Vorwäscher °C
Reingastemperatur nach dem Biofilter °C
Drücke, Differenzdrücke
Druck im Rohgas vor dem Vorwäscher Pa
Differenz des Drucks vor und nach dem Vorwäscher Pa
Differenz des Drucks vor und nach dem Biofilter Pa
Förderdruck der Vorwäscherpumpe Pa
Druck der Biofilterbesprühung Pa
Feuchten
relative Feuchte im Rohgas vor dem Vorwäscher %
relative Feuchte im Rohgas nach dem Vorwäscher %
relative Feuchte im Reingas nach dem Biofilter %
Feuchte des Biofiltermaterials kg/kg
sonstige Parameter
pH-Wert Wäschersumpfwasser –
Leitfähigkeit Wäschersumpfwasser mS/cm
pH-Wert Filtermaterial –
Leitfähigkeit Filtermaterial mS/cm
C-N-P-Verhältnis –
gegebenenfalls Einzelsubstanzen mg/kg TS
 VDI 3477 – 41 –

Table 4. Proposed operating log format including raw gas and biofilter state parameters
Operating conditions: Full load/part load/upset conditions
Physical parameter selection Unit Time A Time B Time C
volumetric flows/mass flows
volumetric waste gas flow m3/h
volumetric scrubbing liquid flow – pre-scrubber m3/h
volumetric irrigation water flow – biofilter m3/h
chemicals addition to pre-scrubber O /h
irrigation water rate – biofilter O /d
waste water rate from biofilter O /d
waste water rate from pre-scrubber O /d
temperatures
raw gas temperature before pre-scrubber °C
raw gas temperature after pre-scrubber °C
clean gas temperature after biofilter °C
pressures, differential pressures
raw gas pressure before pre-scrubber Pa
differential pressure between pre-scrubber inlet and outlet Pa
differential pressure between biofilter inlet and outlet Pa
pump head of pre-scrubber pump Pa
pressure of biofilter irrigation system Pa
humidity/moisture
relative raw gas humidity before pre-scrubber %
relative raw gas humidity after pre-scrubber %
relative clean gas humidity after biofilter %
moisture content of biofilter media kg/kg
other parameters
pH of scrubber sump water –
conductivity of scrubber sump water mS/cm
pH of filter media –
conductivity of filter media mS/cm
C:N:P ratio –
individual substances, if applicable mg/kg, DM

handelt, an denen außerdem Stoffgemische verarbei-
tet werden. In der Regel kann hier auf den Einsatz ei-
ner Pilotanlage nicht verzichtet werden. Auch wenn
zahlreiche Veröffentlichungen über die Abbaubarkeit
verschiedener organischer Komponenten existieren
(VDI 2592 Blatt 1; [3; 6; 24]), gibt es eine Reihe von
Gründen, weshalb mit diesen Ergebnissen keine groß-
technischen Anlagen dimensioniert werden können:
• Bei den Veröffentlichungen handelt es sich meist
um Ergebnisse, die mit Laboranlagen gewonnen
wurden. Die Volumina der dort eingesetzten Bio-
filterschüttungen (<< 1 m3) sind viel zu gering,
um ein Scale-up durchführen zu können.
• Die Anlagen werden überdurchschnittlich sorgfäl-
tig betreut.
suction points at which – to compound the problem –
component mixtures are processed. Here, pilot tests
will usually be needed to establish the design basis
for the biofilter system. Even though there are numer-
ous publications on the biodegradability of diverse
organic components (VDI 2592 Part 1; [3; 6; 24]),
there are many reasons why these literature data are
not viable as a design basis for full-scale systems:
• The literature data normally relate to results ob-
tained from laboratory-scale tests. The biofilter
bed volumes there used (<< 1 m3) are far too
small to allow a scale-up.
• Moreover, the maintenance effort expended on
laboratory-scale biofilter systems is not represent-
ative of the real world situation.
– 42 – VDI 3477
• Es werden meist Abgaszusammensetzungen von
ein bis zwei Komponenten untersucht. Die groß-
technischen Anlagen müssen Gemische aus vielen
Komponenten verarbeiten. Aus der Abbaubarkeit
der Einzelkomponenten ist aber nicht auf die Ab-
baubarkeit derselben Komponenten im Gemisch
zu schließen [25].
• Die Anlagen werden meist nur über kurze Zeit-
räume betrieben. Die großtechnischen Biofilteran-
lagen können ihre Leistungsfähigkeit aber im Ver-
lauf der Standzeit erheblich verändern.
• Die Zusammensetzung der eingesetzten Filter-
materialien ist nicht übertragbar. Andere Filter-
materialien ergeben ganz andere Ergebnisse in
Bezug auf Abbauverhalten und physikalische
Eigenschaften.
Die in den Versuchsanlagen verwendeten Filtermate-
rialien können aus strömungstechnischen Gründen
oftmals nicht mit den in großtechnischen Anlagen
verwendeten Materialien identisch sein. Ein extremes
Beispiel hierfür ist gerissenes Wurzelholz, das wegen
seiner groben Struktur zu unrealistischen Strömungs-
verhältnissen in kleinen Strömungsquerschnitten
führt. Der Einsatz eines anderen Materials in der Ver-
suchsanlage als in der großtechnischen Anlage er-
schwert die Übertragbarkeit. Sie ist nur dann gege-
ben, wenn aus anderen Versuchsreihen Korrelationen
abzuleiten sind.
Laboranlagen sind sehr gut geeignet, vergleichende
Untersuchungen und Grundsatzuntersuchungen
durchzuführen, nicht aber, um als Grundlage für die
Dimensionierung von großtechnischen Anlagen zu
dienen. Aussagekräftige Ergebnisse sind nur mit Ver-
suchsanlagen im halbtechnischen Maßstab zu erhal-
ten, die den tatsächlich zu behandelnden Abgasstrom
verarbeiten; der halbtechnische Maßstab ist von der
Art des Biofiltermaterials abhängig und sollte in der
Regel aus Anlagen mit mehreren Kubikmetern Filter-
volumen bestehen.
Solche Versuchsanlagen können eingesetzt werden,
um
• das optimale Filtermaterial auszuwählen (bezüg-
lich der biologischen und physikalischen Eigen-
schaften),
• das notwendige Filtervolumen zu bestimmen,
• die Wirksamkeit von Nährsalzzusätzen zu unter-
suchen,
• die etwaige Anreicherung von nicht abbaubaren
Abgasinhaltsstoffen und Zwischenprodukten zu
prüfen,
• pH-Wert-Veränderungen zu bestimmen,
• The waste gases examined normally involve sin-
gle-component or two-component mixtures, while
full-scale systems must be capable of processing
multi-component mixtures. However, the biode-
gradability demonstrated for an individual compo-
nent does not allow any conclusions as to its bio-
degradability when present in a mixture [25].
• Laboratory-scale systems are normally operated
for short periods only, while the performance of a
full-scale biofilter may change significantly in the
course of its service life.
• The composition of the filter media employed is
not applicable to full-scale biofilter systems. The
use of other filter media in the full-scale plant,
however, will lead to completely different results
with regard to the biodegradation behaviour and
the physical properties.
For reasons of fluid mechanics, it is often not possible
to run laboratory-scale tests with the media actually
used in commercial biofilters. An extreme example is
torn root wood which, due to its structure, leads to un-
realistic flow conditions in small flow cross-sections.
The use of filter media other than in the full-scale sys-
tem further aggravates the scale-up. A scale-up is
only possible if correlations can be derived by a com-
parison of the test results with other test series.
While laboratory-scale systems are well suited to
conducting comparative studies and investigating ba-
sic mechanisms, they are unsuitable for establishing
design and sizing criteria for full-scale systems. Valid
results can only be obtained by field testing in pilot
plants that process the actual waste gas stream to be
treated. The capacity of the pilot plant will depend on
the type of biofilter media employed. Normally, the
pilot plant should have a filter volume of several cu-
bic metres.
Such field pilot studies can be conducted to
• identify the optimum filter media (in terms of bio-
logical and physical properties)
• determine the necessary filter volume
• verify the effectiveness of nutrient salt additions
• check for any accumulation of non-biodegradable
waste gas constituents and intermediate products
• identify changes in the pH

• die energetisch und biologisch optimale Betriebs-
temperatur zu bestimmen,
• das Verhalten bei Spitzenbelastungen zu untersu-
chen,
• die optimale Schütthöhe für die geforderten Rein-
gaswerte zu bestimmen (Verweilzeit, Flächenmi-
nimierung),
• die maximal mögliche Filterflächenbelastung
z. B., bezüglich Druckverlust, Filterbettdurchströ-
mung, Wirkungsgradverlauf festzulegen,
• Klarheit über den zeitlichen Verlauf der Abgaskon-
zentration und -zusammensetzung zu gewinnen.
Der weitere Vorteil von Pilotanlagen ist die Möglich-
keit, für das spätere Betriebspersonal Erfahrung mit
den meist unbekannten biologischen Anlagen zur
Abgasreinigung zu gewinnen. Außerdem sind oft-
mals auch betriebstechnische Verbesserungen bezüg-
lich der Emissionsreduzierung möglich, weil dann
aktuelle ausführliche Messungen über den zu behan-
delnden Abgasvolumenstrom und dessen Abhängig-
keit vom täglichen Arbeitsablauf vorliegen.
Der Erfolg und die Aussagekraft von Versuchen mit
Pilotanlagen hängen ganz entscheidend von der Eig-
nung des Messprogramms und der Repräsentativität
des Abgasstroms ab. In den meisten Einsatzfällen
sind die Zusammensetzung und die Konzentration
des zu behandelnden Abgases nicht oder nur teilweise
bekannt. Meistens handelt es sich um Gemische, de-
ren Zusammensetzung während des Tages erheblich
schwankt. Außerdem ist es oft nicht möglich, die
Qualität des Rohgases zu beeinflussen. Man muss
sich deshalb in aller Regel damit abfinden, dass meh-
rere Faktoren gleichzeitig variieren, sodass die Inter-
pretation der Messergebnisse schwierig sein kann.
In diesem Fall ist unbedingt ein genaues Tagebuch
über die Zustände an den Absaugstellen und über den
Zustand des Biofilters zu führen (siehe Tabelle 4).
Weiterhin müssen Roh- und Reingas parallel gemes-
sen werden. Bei den meisten Anwendungen ist es
nicht möglich, Einzelkomponenten kontinuierlich zu
bestimmen. Gesamt-C-Messungen sind sehr infor-
mativ, da sie es ermöglichen, die Konzentration im
Roh- und Reingas kontinuierlich aufzuzeichnen. Da-
mit kann die Reaktion des Biofilters auf Änderungen
im Rohgas genau verfolgt werden, auch wenn natür-
lich keine Aussage über die Veränderung der Einzel-
komponenten möglich ist. Werden außerdem parallel
zur Gesamt-C-Messung Einzelkomponentenbestim-
mungen durchgeführt, verbessert sich die Aussage-
kraft der Versuche erheblich.
VDI 3477 – 43 –
• determine the optimum operating parameters in
terms of both energy efficiency and biological ac-
tivity
• verify the performance during peak load condi-
tions
• determine the optimum bed depth for attaining the
specified clean gas quality (residence time, mini-
mising floor area requirements)
• determine the maximum possible surface loading
rate, e. g. in terms of pressure drop, uniform flow
distribution, efficiency curve
• obtain information on the temporal waste gas con-
centration profile and composition
Another advantage of field pilot tests is that they offer
the future operating personnel the opportunity to
gather experience with biological waste gas treatment
systems with which they are usually not familiar. Be-
sides, field pilot tests frequently help identify poten-
tial for process optimisation in terms of primary
emission control measures because they provide de-
tailed current data on the waste gas flow to be treated
and its dependence on the operational cycles.
A suitable measurement programme and a represent-
ative waste gas stream are crucial to the success of pi-
lot testing and the validity of the test results. In most
applications, the composition and pollutant concen-
trations of the waste gas to be treated are not or not
fully known. Normally, the waste gas streams to be
treated are gas mixtures that vary greatly in their
composition over the day. Besides, there is frequently
no possibility of influencing the raw gas quality. Ac-
cordingly, more than one parameter will vary at a
time, aggravating the interpretation of the measured
data.
Under these conditions, it is essential to record the
raw gas parameters at the suction points and the op-
erating conditions of the biofilter in a day log (see Ta-
ble 4).
Furthermore, it is important that the filter inlet and
outlet concentrations be measured in parallel. In most
cases, continuous measurement of individual compo-
nents will not be possible. Total carbon measure-
ments normally provide valuable information as they
allow continuous recording of the raw gas and clean
gas concentrations. In this way, the biofilter's re-
sponse to variations in the raw gas composition can
be exactly tracked even though these measurements
provide no information on variations in the concen-
tration of individual components. If individual com-
ponents are additionally measured in parallel with the
total carbon measurement this will improve the valid-
ity of the tests results significantly.
– 44 – VDI 3477
Es kann durchaus sinnvoll sein, die Gesamt-C-Mes-
sungen auch in den Betriebspausen laufen zu lassen,
um eventuelle Strippeffekte aus dem Filtermaterial
nachweisen zu können (schlechter oder sogar „nega-
tiver“ Wirkungsgrad). Außerdem können in den Ru-
hephasen Komponenten abgebaut werden, die zuvor
sorbiert und noch nicht abgebaut wurden. Dabei
eventuell freigesetzte, flüchtige Zwischen- oder End-
produkte des Abbaus verschlechtern ebenfalls den
Wirkungsgrad bezüglich des organischen Kohlen-
stoffs und werden vom Flammenionisationsdetektor
(FID) erfasst.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass das Filtermate-
rial in den ersten Betriebsstunden die Abgaskompo-
nenten nur sorbiert und in aller Regel noch nicht ab-
baut (siehe Abschnitt 7.3.2). Nach der Sättigung des
Filtermaterials erhält man sehr schlechte Wirkungs-
grade, weil sich die Mikroflora noch nicht an die Ab-
gaszusammensetzung angepasst hat. Je nach Anwen-
dungsfall kann die Adaptationszeit wenige Tage bis
mehrere Wochen betragen. Die Verbesserung des
Wirkungsgrads erfolgt dann nur schleichend und
nicht abrupt. Das bedeutet, dass die Messungen über
mehrere Wochen durchgeführt werden müssen.
In der Anfangsphase ist es oft hilfreich, die Messung
kontinuierlich laufen zu lassen, da hierbei bereits der
Tagesverlauf der Abgaskonzentration verfolgt wer-
den kann. Die Zustandsparameter des Biofilters und
vor allem auch die des behandelten Volumenstroms
sollten regelmäßig (siehe Tabelle 4) bestimmt wer-
den.
Die Pilotanlagen werden meistens einige Wochen bis
Monate betrieben; dabei sollten die für biologische
Prozesse relevanten Rahmenbedingungen berück-
sichtigt werden. Es sollte allerdings bedacht werden,
dass sich hierbei kaum Aussagen über das Langzeit-
verhalten des Biofiltermaterials machen lassen.
Nährsalzmangel oder Anreicherung von nicht abbau-
baren Abgasinhaltsstoffen oder Zwischen- und End-
produkten des Abbaus oder pH-Wert-Änderungen
fallen während des Versuchszeitraums nicht immer
ins Gewicht.
6.4 Dimensionierung von Anlagen
Die Dimensionierung einer Biofilteranlage ist im
Wesentlichen abhängig vom anfallenden Abgasvolu-
menstrom, von der Konzentration der Abgasinhalts-
stoffe, von der Art der Abgasinhaltsstoffe und von der
Art des Filtermaterials. Die Auslegung und Gestal-
tung des Biofilters, speziell die Geometrie des Gas-
verteilers bestimmen das spätere Betriebsverhalten.
Eine optimale, das heißt gleichmäßige Durchströ-
It may well make sense to continue total carbon
measurement during off-production periods in order
to identify any stripping effects occurring (poor or
“negative” efficiency). Also, components previously
sorbed without having been degraded may be biode-
graded during such idle periods. Any resulting re-
leases of volatile intermediate or end products of deg-
radation likewise affect the removal efficiency for to-
tal organic carbon and are recorded by the flame ion-
isation detector (FID).
Moreover, it should be noted that the waste gas con-
stituents will only be sorbed on the filter media with-
out any degradation taking place in the initial phase
of operation after biofilter startup (see Section 7.3.2).
Once the filter media is saturated, the removal effi-
ciency will normally be very poor because the micro-
flora has not yet sufficiently adjusted to the waste gas
composition. Depending on the specific gas stream to
be treated, an acclimation time of several days up to
several weeks is to be expected. After that, the effi-
ciency will improve gradually rather than abruptly.
This means that the measurements will have to be
conducted over several weeks.
In the initial phase of pilot operation, continuous
monitoring may be helpful to obtain information
about the diurnal waste gas concentration profile. The
state parameters of the biofilter and in particular
those of the gas stream to be treated should be deter-
mined at regular intervals (see Table 4).
Pilot plants are typically operated for a period of sev-
eral weeks up to several months. During this period,
the environmental conditions of relevance to biologi-
cal processes should be taken into account. Moreo-
ver, it should be considered that these operating peri-
ods are too short to allow any conclusions as to the
long-term behaviour of the biofilter media. Fre-
quently, nutrient salt shortages or the accumulation of
non-biodegradable waste gas constituents or interme-
diate or end products of biodegradation as well as
changes in the pH may not develop their full detri-
mental effect during the test period.
6.4 Sizing of biofilter systems
Main factors affecting the sizing of a biofilter system
are the volumetric flow rate of the waste gas stream,
the type of waste gas constituents and their concen-
tration as well as the type of filter media. The design
and configuration of the biofilter, especially the ge-
ometry of the gas distribution system, are critical to
the future operating behaviour. Uniform gas flow
through the bed media ensures an optimum residence

mung der Biofilterschicht gewährleistet eine opti-
male Verweilzeit des Abgases in der Schicht und ei-
nen effizienten Abbau der Schadstoffe.
Dimensionierung auf Basis der Flächen- und
Volumenbelastung
Die Dimensionierung von Filtern auf dieser Basis
sollte nur in den Fällen vorgenommen werden, in de-
nen auf umfangreiche Erfahrungen mit bereits beste-
henden Filtern zurückgegriffen werden kann. Dies ist
häufig der Fall bei offenen Flächenfiltern (siehe Ab-
schnitt 6.5.1) an Kläranlagen, Kompostwerken oder
sonstigen Anlagen mit hauptsächlich geruchsbelade-
nem Abgas.
Dimensionierung auf Basis der
spezifischen Filterbelastung
Die spezifische Filterbelastung wird errechnet aus
der Masse der Abgasinhaltsstoffe, die je Filtervolu-
men- und Zeiteinheit in den Filter einströmen. Die
Angaben erfolgen in g/(m3· h).
Falls der Filter zur Geruchsbeseitigung eingesetzt
wird, kann die spezifische Filterbelastung auch in
GEE/(m3· h) angegeben werden.
Die spezifische Filterbelastung spielt vor allem dann
eine Rolle, wenn Biofilter in der industriellen Abgas-
reinigung eingesetzt werden. In diesem Fall müssen
die Abbauleistungen der Mikroorganismen für das
Abgasgemisch bekannt sein (oder ermittelt werden).
Die Abbauleistungen liegen je nach Substanz etwa im
Bereich von 10 g/(m3· h) und bei sehr gut abbaubaren
und wasserlöslichen Substanzen bis maximal etwa
100 g/(m3· h). Aus diesen Angaben und dem ge-
wünschten Wirkungsgrad des Biofilters lassen sich die
spezifische Filterbelastung und damit auch die Größe
des Biofilters berechnen (siehe Beispiel in Anhang A).
6.5 Konstruktionsmerkmale
Der Platzbedarf und die konstruktive Ausführung ei-
nes Biofilters sind im Wesentlichen von der maximal
zu reinigenden Abgasmenge, der Art der luftverun-
reinigenden Stoffe und ihrer Konzentration im Abgas
und von der Art des Filtermaterials abhängig. Haupt-
konstruktionsmerkmale sind:
• das Luftverteilungssystem; freie Abströmung des
Abgases in das Filtermaterial aus dem Hohlraum
unter dem Filterbett durch Gitterroste, Drainrohre
oder Spaltenböden aus Spezialbeton, Kunststoff
oder Holz mit > 20 % freier Fläche und einer
Loch- oder Schlitzgröße von 5 mm bis maximal
20 mm
• die Statik der Unterkonstruktion (Tragfähigkeit)
• das Befeuchtungssystem zur Aufrechterhaltung
der optimalen Filtermaterialfeuchte
VDI 3477 – 45 –
time of the waste gas in the filter bed and hence, effi-
cient pollutant degradation.
Biofilter sizing on the basis of surface and
volumetric loading rates
The surface and volumetric loading rates should only
be used as a basis for biofilter sizing in cases where
resort can be made to comprehensive experience
available from existing biofilters. This is frequently
the case for open surface filters (see Section 6.5.1) in
waste water treatment plants, composting facilities
and other applications involving predominantly
odour-laden waste gas.
Biofilter sizing on the basis of the
mass loading rate
The mass loading rate, expressed in g/(m3· h), is de-
termined from the mass of waste gas constituents en-
tering the biofilter per filter unit volume and unit
time.
In odour abatement applications, the mass loading
rate may also be expressed in ouE/(m3· h).
The mass loading rate is of particular importance to
biofilters treating industrial waste gases. In this case,
the degradation rates of the microorganisms for the
specific waste gas mixture must be known (or deter-
mined). Depending on the specific component, deg-
radation rates range between 10 g/(m3· h) and maxi-
mum 100 g/(m3· h) in the case of readily biodegrada-
ble and water-soluble components. Based on these
data and the desired removal efficiency of the biofil-
ter, the mass loading rate and hence, the size of the bi-
ofilter can be determined (see example in Annex A).
6.5 Construction features
The floor area requirement and the construction of
the biofilter are primarily determined by the maxi-
mum waste gas rate to be treated, the types of air pol-
lutants involved and their concentration in the waste
gas as well as the type of filter media. Main system
components/construction features include:
• the gas distribution system; unimpeded flow path
of the waste gas to the media bed from the plenum
chamber underneath the media bed through the
support grating, drainage pipes or slatted filters
floors fabricated from special concrete, plastics or
wood with a free cross-section of > 20 % and a
hole or slot size of 5 mm to maximum 20 mm
• the substructure (structural stability)
• the irrigation system to maintain an optimum
moisture content of the filter media
– 46 – VDI 3477
• das Ableitungssystem für Überschusswasser
• die Untergrundabdichtung
• die Filterschüttung
• das Verhältnis von Länge zu Breite des Filterbe-
hälters, das maximal etwa 5 :1 betragen sollte
• die Höhe der Anströmkammer, die in Abhängig-
keit von den Behälterabmessungen zwischen
0,3 m und 1,2 m liegen sollte
Bei der Auswahl der Werkstoffe für das Filtersystem
ist nicht nur die chemische Aggressivität des feuch-
ten Abgases, sondern auch die Aggressivität von
Zwischen- und Endprodukten der biogenen Umset-
zung im Filtermaterial zu berücksichtigen.
Der Randbereich der Filteranlage ist konstruktiv so
zu gestalten, dass dort einerseits keine Rohgasdurch-
brüche, andererseits keine anaeroben Zonen auftreten
(siehe Abschnitt 6.5.1); dies kann beispielsweise
durch auf dem Gitterrost angebrachte Randfolien er-
folgen. Eine Überdachung von Flächenfiltern ist aus
verfahrenstechnischen Gründen nicht nötig. Eine
Überdachung kann zur Vermeidung von Witterungs-
einflüssen sinnvoll sein. In vielen Fällen werden die
Filter eingehaust, und das Reingas wird über einen
Kamin abgeleitet.
Drainagewasser aus dem Biofilter ist unter dem Fil-
terboden aufzufangen und ordnungsgemäß zu entsor-
gen (zu verwerten oder zu beseitigen).
Bei der konstruktiven Ausführung des Biofilters ist
auf Wartungs- und Instandsetzungsfreundlichkeit zu
achten; z. B., sollte die Filterschüttung problemlos
von Bewuchs befreit und aufgelockert werden kön-
nen (siehe Abschnitt 7.3.3). Zum Umsetzen oder
Auswechseln der Filterschüttung ist, je nach Schütt-
menge, die Zugänglichkeit, bei Flächenfiltern gege-
benenfalls die Befahrbarkeit des Filterbodens zu ge-
währleisten. Außerdem empfiehlt es sich insbeson-
dere bei Dauerbetrieb der vorgeschalteten Anlage,
die Abgasströme zu teilen und bestimmten Filterbett-
segmenten von ca. 200 m2 bis 300 m2 zuzuordnen,
sodass bei Wartungsarbeiten oder langfristigen Än-
derungen des Abgasvolumens nur eine Teilstillle-
gung der Biofilteranlage erforderlich ist. Die Seg-
mente sollten aus strömungstechnischen Gründen an-
nähernd quadratisch sein. Bei der konstruktiven Ge-
staltung des Luftverteilungssystems sind ausreichend
große Öffnungen für die Reinigung vorzusehen.
Bei ausreichendem Platzangebot werden für die Be-
handlung großer Volumenströme im Allgemeinen
Flächenfilter errichtet (siehe Bild 4 und Ab-
schnitt 6.5.1).
• the drainage system for excess water
• the plenum chamber floor/base sealing system
• the media bed
• the length-to-width ratio of the filter body which
should not exceed 5 :1
• the plenum chamber which should have a height
of between 0,3 m and 1,2 m, depending on the di-
mensions of the filter body
Both the humid waste gas and the intermediate and
end products of biodegradation accumulating in the
filter media are chemically aggressive, which has to
be taken into account in the material selection for the
biofilter system.
The perimeter of the biofilter system must be con-
structed in such a way as to preclude raw gas break-
throughs on the one hand, and the formation of anaer-
obic zones on the other (see Section 6.5.1). This can
be achieved by providing perimeter sealing collars on
the support grating, for instance. Although roofing-
over is not required from process aspects, a roof con-
struction may be beneficial in providing weather pro-
tection. In many cases, the biofilters are encased and
the treated gas is discharged to the atmosphere via a
stack.
Excess water leaching out of the filter media must be
collected underneath the media support and routed to
reuse or proper disposal.
The biofilter should be constructed with a view to
ease of maintenance. Thus, the filter bed must be
readily accessible for removing weed growth or for
loosening the bed media (see Section 7.3.3). Depend-
ing on the bulk volume of the bed media, the biofilter
must allow easy access for bed restacking or replace-
ment. In the case of surface filters, the media support
may have to be designed for a sufficient load-bearing
capacity to support mobile manipulating equipment.
If the upstream production plant operates continu-
ously, it is moreover advisable to split the waste gas
stream and route the individual split streams to dedi-
cated filter bed segments sized approx. 200 m2 to
300 m2. This will allow individual filter bed segments
to be isolated from the waste gas feed for mainte-
nance purposes or to be shut down in the case of long-
term changes in the waste gas flow without an inter-
ruption in the operation of the remaining filter bed
segments. For reasons of fluid mechanics, the filter
bed segments should be roughly square. The design
of the gas distribution system should provide for am-
ply sized clean-out ports to allow access for cleaning.
If there are no space constraints, surface filters are
typically selected for the treatment of large-volume
gas streams (see Figure 4 and Section 6.5.1).

Bild 4. Prinzipskizze eines Flächenfilters
1 Filterschicht
2 Reingas
3 konditioniertes Rohgas
4 Boden mit Durchlassspalte für das Rohgas
Zur Platzersparnis können Flächenfilter bei Neuanla-
gen z. B., auch in Hochbauweise errichtet werden, so-
dass der Raum darunter anderweitig genutzt werden
kann (z. B., als Lagerhalle, Produktionshalle, Gara-
genhaus o. Ä.).
Bei geringem Platzangebot werden gleich große Ein-
heiten zu Etagenfiltern gestapelt. Diese Filter werden
heute nur noch geschlossen als modulare Container-
systeme ausgeführt (siehe Abschnitt 6.5.2) und ent-
weder parallel oder, z. B., bei Mehrstufenbetrieb, in
Serie angeströmt. Dabei ist auf eine gute Zugänglich-
keit der Module zu achten, um Wartungsarbeiten
bzw. den Material-/Containeraustausch gewährleis-
ten zu können.
6.5.1 Offene Flächenfilter
Der klassische Biofilter ist der offene Flächenfilter in
der Größenordnung zwischen 200 m2 und 3000 m2, je
nach Abgasvolumenstrom. Um einen kontinuierli-
chen Betrieb auch während der Wartungszeiten zu er-
möglichen, sind die Filterflächen in separat (lüf-
tungstechnisch) zu betreibende Sektionen einzuteilen
(siehe Abschnitt 6.5).
Das konditionierte Rohgas wird in eine Anströmkam-
mer unter einem Rost- oder Spaltenboden gedrückt.
Soll die Anströmkammer zur Reinigung und Instand-
haltung begehbar sein, sind die Arbeitsschutzvor-
schriften einzuhalten [26]. Die Luft strömt aus der
Anströmkammer durch das Filterbett, dessen Schütt-
höhe vom gewählten Material abhängig ist, die jedoch
mindestens 1 m bei mittlerer Körnung im abgesetzten
Zustand betragen soll (siehe Abschnitt 5). Landwirt-
schaftliche Biofilter können entsprechend ihrer ab-
weichenden Bauart (siehe Abschnitt 6.5.3.2.2) auch
geringere Schütthöhen aufweisen.
Flächenfilter werden dort eingesetzt, wo ausreichend
Platz vorhanden ist und wo es sich um große Volu-
menströme handelt, z. B., bei Schlachthöfen, Kom-
VDI 3477 – 47 –
Figure 4. Schematic of a surface filter
1 filter bed
2 clean gas
3 conditioned raw gas
4 slotted support for raw gas admission
To save space, new biofilter systems can also be built
in an elevated configuration so that the space under-
neath can be used for other purposes (e. g. storage
building, production building, garage or similar).
Where space is restricted, enclosed multi-level biofil-
ter systems consisting of identically sized modules
are used. These days, multi-level biofilters come ex-
clusively in the form of enclosed modular container
systems (see Section 6.5.2) with the modules being
either arranged in parallel or in series in the case of
multi-stage treatment configurations. Here, it is must
be ensured that the modules are readily accessible for
maintenance and/or material/container replacement.
6.5.1 Open surface filters
Conventional biofilters are configured as open sur-
face filters with filter areas ranging between 200 m2
and 3000 m2, depending on the waste gas flow to be
treated. To allow continuous operation even during
maintenance activities, the total filter area should be
divided into self-contained (in terms of waste gas
feed) filter segments (see Section 6.5).
The conditioned raw gas is introduced into a plenum
chamber underneath the support grating or slatted
floor. If the plenum chamber has to be entered for
cleaning and maintenance activities, the occupational
health and safety regulations must be observed [26].
From the plenum chamber, the raw gas flows though
the filter bed. The bed depth varies with the selected
filter media should, however, not be less than 1 m in
the settled condition when using media of a mean
particle size (see Section 5). Due to their different de-
sign, biofilters in agricultural applications (see Sec-
tion 6.5.3.2.2) may have shallower bed depths.
Surface filters are the technology of choice when
there are no space constraints and large gas flows
have to be treated, e. g. at abattoirs, composting facil-
– 48 – VDI 3477
postwerken, Tierkörperbeseitigungsanlagen, Anla-
gen der Nahrungsmittelindustrie usw. (VDI 2590;
VDI 2592 Blatt 1; VDI 2596; VDI 3892; VDI 3893;
VDI 3895 Blatt 1 und Blatt 2; VDI 3940 Blatt 1 und
Blatt 2; VDI 4251). Die hierfür verwendete Filterflä-
chenbelastung von 100 m3/(m2· h) bis maximal
150 m3/(m2·h) sollte nicht überschritten werden. Die
zugehörige Filtervolumenbelastung beträgt dann ca.
40 m3/(m3· h) bis ca. 100 m3/(m3· h) bei ca. 1,5 m bis
2,5 m Schütthöhe. Bei Anwendung von Biofiltern in
der Landwirtschaft sind auch deutlich größere Filter-
belastungen anzutreffen.
Konstruktions-/Auslegungsparameter
offener Flächenfilter
Da es sich in den meisten Anwendungsfällen nicht
um reine Gase, sondern um komplexe (Ge-
ruchs-)Stoffströme handelt, lassen sich Biofilteranla-
gen nur selten theoretisch berechnen. Normalerweise
werden Vergleichsanlagen nach Tabelle 1 und/oder
die Ergebnisse von Pilotversuchen zur Auslegung he-
rangezogen (siehe Abschnitt 6.3).
Bei der Auslegung der Trag- bzw. Unterkonstruktion
des Rostbodens ist das zu erwartende Filtermaterial-
gewicht je m2 Rostfläche zu berücksichtigen. Es setzt
sich aus dem Trockengewicht des Materials und der
möglichen Materialfeuchte zusammen (siehe Ab-
schnitt 5.1.6.4). Außerdem sind plötzliche Nieder-
schläge zu berücksichtigen, sodass normalerweise
mit einer Belastung von 1000 kg/m3 zu rechnen ist.
Der Randbereich der Filteranlage ist so zu gestalten,
dass keine Rohgasdurchbrüche auftreten können. Die
Breite der Randabdeckung auf dem Rostboden hängt
von der Körnigkeit des Filtermaterials ab und soll
mindestens 0,3 m betragen. Zur Materialkorrosion
der Filterkonstruktion siehe Abschnitt 6.2.2.
6.5.2 Geschlossene Biofilter
Geschlossene Biofilter sind in Abhängigkeit vom zu
behandelnden Volumenstrom bzw. von der erforder-
lichen Verweilzeit in der Regel als modulare Contai-
nersysteme ausgeführt. Geschlossene Systeme zeich-
nen sich gegenüber offenen Flächenfiltern durch fol-
gende Eigenschaften aus:
• Vermeidung von Witterungseinflüssen (keine un-
kontrollierte Befeuchtung, keine zu starken Tem-
peratureinflüsse)
• Verhinderung von Bewuchs und der damit verbun-
denen Einschränkung der Durchströmung
• Möglichkeit der Verwendung von vergleichsweise
feinkörnigen Materialien mit großer Oberfläche
• Möglichkeit der Einstellung einer gleichmäßige-
ren Betriebstemperatur
ities, animal rendering plants, in the food processing
industry etc. (VDI 2590; VDI 2592 Part 1; VDI 2596;
VDI 3892; VDI 3893; VDI 3895 Part 1 and Part 2;
VDI 3940 Part 1 and Part 2; VDI 4251). The typical
surface loading rates of 100 m3/(m2· h) to maximum
150 m3/(m2· h) used in such applications should not
be exceeded. The associated volumetric loading rates
are approx. 40 m3/(m3· h) to approx. 100 m3/(m3· h) at
a bed depth of approx. 1,5 m to 2,5 m. Significantly
higher loading rates are applied in agricultural appli-
cations.
Design/engineering criteria for
open surface filters
As most waste gas cleaning applications involve the
removal of complex (odorous) component mixtures
rather than a single component, it is rarely possible to
design the biofilter system on the basis of theoretical
literature data. Normally, reference plants as per Ta-
ble 1 and/or results from pilot tests are used as a de-
sign basis (see Section 6.3).
The design of the media support substructure must
take into account the expected filter media weight per
m2 of support area. The media weight is composed of
the dry weight and the potential material moisture
content (see Section 5.1.6.4). Furthermore, sudden
rainfall events have to be taken into account so that a
load of 1000 kg/m3 is to be expected normally.
The perimeter area of the biofilter system must be
constructed such as to avoid short-circuiting and re-
sulting raw gas breakthroughs. The width of the pe-
rimeter sealing collar on the medium support depends
on the particle size of the filter media and should not
be less than 0,3 m. For material corrosion of the filter
structure, see Section 6.2.2.
6.5.2 Enclosed biofilters
Depending on the gas flow to be treated and/or the
necessary residence time, enclosed biofilters nor-
mally come in the form of modular container sys-
tems. Enclosed systems differ from open surface fil-
ters in the following characteristics:
• prevention of weather influences (no uncontrolled
wetting, no major temperature influences)
• prevention of weed growth and resulting flow re-
strictions
• possibility of using fine-sized media with a large
surface area
• possibility of adjusting a more uniform operating
temperature

• freie Wählbarkeit der Durchströmungsrichtung
(aufwärts oder abwärts) des Filtermaterials
• platzsparende Anordnung mehrerer Filterschich-
ten übereinander
• Erfassung und Ableitung des Reingases
Diesen Vorteilen steht die Einschränkung der Zu-
gänglichkeit des Filters bei Unterhaltungsmaßnah-
men gegenüber.
Ein besonderes Augenmerk sollte bei diesen Syste-
men auf eine gleichmäßige Verteilung des Abgases
über die gesamte Anströmfläche der einzelnen Filte-
rebenen gelegt werden (siehe hierzu Abschnitt 6.5).
Die Wahl feinkörniger Filtermaterialien bietet den
Vorteil der besseren Sorptionseigenschaften und der
größeren Besiedelungsfläche [27]. Die Schütthöhe
der einzelnen Filterschichten liegt je nach Filtermate-
rial im Bereich von 1,20 m bis 1,75 m.
Die praktischen Erfahrungen zeigen, dass die Filter-
volumenbelastung in Abhängigkeit von der Rohgas-
spezifikation zwischen 100 m3/(m3· h) und 350 m3/
(m3· h) liegt.
Die Durchströmung von oben nach unten
(downstream) bietet bei bestimmten Anwendungen,
z. B., bei hohen VOC-Belastungen, eine bessere
Feuchteregulierung für den Filter und die Möglich-
keit, das Filtermaterial zu spülen. Bei hohen VOC-
Frachten trocknet der Filter infolge der frei werden-
den Oxidationswärme dort aus, wo die größte Schad-
stoffumsetzung stattfindet, dabei gilt etwa [28; 29]:
1 kg VOC erfordert ca. 1 kg Wasser
Es ist darauf zu achten, dass die verwendeten Filter-
behälter wasserdicht sind. Zur Materialbefüllung und
-entleerung sind im Dach oder stirnseitig ausreichend
große Luken notwendig.
Die geschlossenen modularen Containersysteme
können zur besseren Platznutzung mehrfach gesta-
pelt werden, wobei entsprechende statische Nach-
weise zu erbringen sind. Sie werden bevorzugt dort
eingesetzt, wo hohe Anforderungen hinsichtlich des
Schadstoffabbaus, der Betriebssicherheit und konti-
nuierlicher Überwachung bei gleichzeitiger Nutzung
kleiner Stellflächen im Vordergrund stehen (siehe
Bild 5).
Bei diesem gestapelten Filterbehälteraufbau ist da-
rauf zu achten, dass jede Filterebene über geeignete
Leitern und Podeste gut zugänglich ist, um jederzeit
die Beschaffenheit des Filtermaterials über die Ent-
nahme von Proben und entsprechende Auswertung
zu kontrollieren.
VDI 3477 – 49 –
• option of selecting the direction of gas flow
through the bed media (upflow or downflow)
• space-saving arrangement of several filter beds
one above the other
• controlled capture and discharge of the treated gas
A drawback of enclosed biofilter systems is the re-
stricted access for maintenance.
With these systems, special attention must be paid to
uniform distribution of the waste gas flow over the
entire cross-section of each filter level (see also
Section 6.5).
Fine-sized media offer the dual advantages of im-
proved sorption behaviour and a larger surface for
microbial growth [27]. Depending on the type of fil-
ter media, the bed depth of the individual filter layers
ranges between 1,20 m and 1,75 m.
Practical experience has shown that the volumetric
loading rates range between 100 m3/(m3· h) and
350 m3/(m3· h) depending on the raw gas specifica-
tion.
Under certain conditions such has high VOC loads,
for instance, operation of the biofilter in the down-
flow mode affords improved moisture control of the
bed media and also allows the bed media to be
washed. When treating waste gases with high VOC
loads, the heat of oxidation liberated will cause the
media bed to dry out in those zones where maximum
pollutant conversion occurs. As a rule of thumb it can
be said [28; 29]:
1 kg of VOCs requires approx. 1 kg of water
Care must be taken to ensure that the filter casings are
watertight. Sufficiently sized hatches must be pro-
vided in the filter cover or end walls for filling and
emptying operations.
To make optimum use of available space, several en-
closed biofilter modules may be vertically stacked. In
such a case, the stability of the system must be dem-
onstrated by a structural stability analysis. Modular
vertically stacked systems are the preferred biofilter
variant in all applications where exacting demands on
the pollutant removal efficiency and operating relia-
bility, continuous monitoring and a small footprint
are in the foreground (see Figure 5).
With this type of biofilter configuration, care must be
taken to ensure that each filter level is readily acces-
sible via suitable ladders and landings for sample col-
lection so as to be able to check the condition of the
filter media and perform the requisite analyses at any
time.
– 50 – VDI 3477
Bild 5. Geschlossene industrielle Biofilteranlage in Stapelbau-
weise mit integriertem Technikcontainer
6.5.3 Besondere Einsatzgebiete und
Sonderformen
6.5.3.1 Biofilter zum Methanabbau auf Deponien
Die energetische Nutzung von Deponiegas zur Ener-
gieerzeugung endet in der Regel bei Methangehalten
< 35 % Volumenanteil, die anschließende Verbren-
nung mittels Hochtemperatur- und sogenannter
Schwachgasfackeln stößt bei 25 % bzw. 10 % Volu-
menanteil und bei Volumenströmen von 20 m3/h an
ihre technischen Grenzen (siehe VDI 3899 Blatt 1).
Eine weitergehende thermische Verwertung oder Be-
handlung niederkalorischer Gase bedingt den Einsatz
fossiler Energieträger.
Eine Option ist die mikrobielle Methanoxidation
durch methanotrophe Bakterien. Im Zuge dieses bio-
chemischen Oxidationsprozesses wird Methan in
Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Die allge-
meine Reaktionsgleichung hierzu lautet [30]:
CH4 + 2O2 → CO2 + 2H2O + 882,7 kJ (14)
Methanotrophe Bakterien sind ubiquitär und im Allge-
meinen ziemlich anpassungsfähig, dennoch stellen sie
an ihre Umgebung gewisse Mindestanforderungen:
Figure 5. Enclosed industrial vertically stacked biofilter system
with integrated services container
6.5.3 Special applications and special biofilter
designs
6.5.3.1 Biofilters for methane oxidation at
landfill sites
Energy recovery from landfill gas normally meets its
practical limits at methane levels of < 35 % by vol-
ume High-temperature and so-called lean gas flares
for burning low-calorific landfill gas depend on a
minimum methane level of 25 % by volume and 10 %
by volume respectively at flow rates of 20 m3/h (see
VDI 3899 Part 1). Any further thermal utilisation or
treatment of low-calorific gases requires the use of
supplemental fossil energy sources.
One possible alternative is microbial methane oxida-
tion by methanotrophic bacteria which bio-oxidise
methane to carbon dioxide and water according to the
following overall reaction equation [30]:
CH4 + 2O2 → CO2 + 2H2O + 882,7 kJ (14)
Methanotrophic bacteria are ubiquitous in the envi-
ronment and generally very adaptable. Nevertheless,
some minimum requirements must be satisfied to en-

Methanotrophe Bakterien sind obligat aerob; von
grundlegender Bedeutung ist somit die ausreichende
biologische Verfügbarkeit von Sauerstoff. Es hat sich
gezeigt, dass die Methanoxidationsraten unterhalb ei-
ner Sauerstoffkonzentration von 2 % Volumenanteil
stark zurückgehen [31].
Bei den methanotrophen handelt es sich in den meis-
ten Fällen um mesophile Bakterien mit einem Tem-
peraturoptimum zwischen 25 °C und 35 °C.
Wie aus Gleichung (14) hervorgeht, verläuft die Me-
thanoxidation exotherm; in abbauaktiven Zonen (Me-
thanoxidationshorizonte) ist also je nach Methankon-
zentration mit einer zum Teil deutlichen Tempera-
turerhöhung durch die Tätigkeit der Mikroorganis-
men zu rechnen [32].
Die biologische Methanoxidation ist grundsätzlich in
einem weiten pH-Bereich möglich (ca. 3,5 bis 8,0
[33]), der allerdings möglichst konstant gehalten
werden sollte.
Verschiedene organische und anorganische Stoffe
können die Methanoxidation negativ beeinflussen.
Ein bekannter, kompetitiver Inhibitor der Methanoxi-
dation ist das Ammonium, weitere bekannte Hemm-
stoffe sind EDTA, Hydrazinsulfat und Phenantrolin
[34] sowie Difluormethan [35]. Eine irreversible
Hemmung der Methanoxidation erfolgt in Anwesen-
heit von Acetylen [36].
Bei vielen methanotrophen Bakterien ist die Zell-
wand mit einer Schleimschicht überzogen. Dabei
handelt es sich um sogenannte extrazelluläre poly-
mere Substanzen (EPS). In der Praxis sind EPS inso-
fern von Bedeutung, als sie durch ihre Tendenz zur
Verkleisterung und Verklumpung des sie umgeben-
den Trägermaterials den Stoffaustausch erheblich be-
hindern können. Die vermehrte Produktion von EPS
geht meist einher mit einem deutlichen Rückgang der
Methanabbaurate [34]. Daher kann im Bereich der
Methanoxidation von geringeren Filtermaterialstand-
zeiten ausgegangen werden, als man dies von Biofil-
tern kennt, die zur Geruchselimination aus Abluft-
strömen eingesetzt werden.
Der biochemische Abbau von Methan ist nicht zuletzt
aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit von Methan
an lange Verweilzeiten gebunden. Diese Verweilzei-
ten sind bei den üblichen Biofiltersystemen nicht ge-
geben und damit ein Methanabbau in diesen Anlagen
nicht möglich. Benötigt würde ein Vielfaches der
heute üblichen Verweilzeiten. Einen besonderen Fall
stellt daher die Behandlung von Deponieschwach-
gasen mit Methangehalten unter 15 % Volumenanteil
in aktiven oder passiven Biofiltersystemen dar.
VDI 3477 – 51 –
sure the environmental conditions required for their
growth:
As methanotrophic bacteria are obligate aerobes they
rely on sufficient biological availability of oxygen.
Studies have shown that methane oxidation rates de-
cline drastically at oxygen concentration below 2 %
by vol. [31].
In most cases, the methanotrophs are mesophilic bac-
teria that have their temperature optimum in the range
of 25 °C to 35 °C.
As derives from Equation (14), methane oxidation is
an exothermic reaction; in biologically active zones
(methane oxidation horizons), microbial activity will
result in a marked temperature increase which will
vary with the methane concentration [32].
While biological methane oxidation can basically oc-
cur over a wide pH range (approx. 3,5 to 8,0 [33]), the
pH should be maintained constant.
Methane oxidation may be impaired by various or-
ganic and inorganic components. Ammonium is a
known competitive inhibitor of methane oxidation.
Other known inhibitors include EDTA, hydrazine
sulphate, phenantroline [34] and difluoromethane
[35]. Irreversible inhibition of methane oxidation oc-
curs in the presence of acetylene [36].
Many methanotrophic bacteria have a slime layer
consisting of so-called extra-cellular polymeric sub-
stances (EPS) attached to their cell wall. In practice,
EPS require attention in so far as they tend to cause
sticking and agglomeration of the surrounding sub-
strate, thus considerably impairing mass transfer. In-
creased EPS production is usually associated with a
noticeable decline in the methane degradation rate
[34]. For this reason, the service life of filter media in
methane oxidation applications will be shorter than in
biofilters for odour abatement service.
Biochemical conversion of methane requires long
residence times not least due to the poor water solu-
bility of methane. These residence times are not at-
tained in common biofilter systems so that these do
not lend themselves to methane oxidation. Methane
oxidation would require a multiple of the residence
times provided by current biofilters. Accordingly, the
treatment of lean landfill gas streams with methane
levels of < 15 % by volume in active or passive biofil-
ter systems represents a special application.
– 52 – VDI 3477
6.5.3.1.1 Passive Biofiltersysteme
Unter passiven Systemen zur Methanoxidation an
Deponiestandorten versteht man grundsätzlich einen
Biofilter, eine Deponieabdeckschicht oder gezielt an-
gelegte Methanoxidationsfenster in der Deponie-
oberfläche, die einzig aufgrund von Druckdifferen-
zen zwischen Deponieinnerem und Atmosphäre an-
geströmt werden. In diesen Systemen kommt es da-
her zu einem Wechsel der Strömungsrichtung in Ab-
hängigkeit von den Druckverhältnissen [34].
Das Potenzial der natürlicherweise in Deponieab-
deckschichten im Übergangsbereich zwischen anae-
roben und aeroben Bedingungen ablaufenden Me-
thanoxidation wurde durch zahlreiche Studien bestä-
tigt (Übersicht siehe [37]). Diese unkontrolliert ab-
laufenden Prozesse lassen sich durch eine gezielte
Profilierung von Abdeckschichten in gewissem Rah-
men optimieren, wobei auf der einen Seite die Ver-
gleichmäßigung der flächenbezogenen Methanfracht
für die Wirksamkeit des Systems von besonderer Be-
deutung ist [37]. Auf der anderen Seite ist eine aus-
reichende Durchlässigkeit für Luftsauerstoff zu ge-
währleisten. Bei der technischen Umsetzung wurden
u. a, folgende Punkte beachtet (nach [38]):
• Nutzung der gesamten oder eines möglichst gro-
ßen Teils der Rekultivierungsschicht
• Anordnung einer Gasverteilerschicht unterhalb
der Rekultivierungsschicht
• Aufbringen einer locker geschütteten Rekultivie-
rungsschicht
• Einarbeitung von Kompost in die Rekultivie-
rungsschicht
Passive Biofilter können z. B., als Kompostfilter auch
in unmittelbarer Nähe ausgewählter Gasbrunnen oder
über dem Gasbrunnen zur mehr oder weniger geziel-
ten Ableitung und Behandlung der Schwachgase aus
diesen Brunnen in die Rekultivierungsschicht inte-
griert werden (siehe Bild 6).
6.5.3.1.2 Aktive Biofiltersysteme
Im Gegensatz zu passiven Systemen erlauben aktive
Biofiltersysteme eine gezielte, kontrollierte Behand-
lung von Deponieschwachgasen. Voraussetzung ist
dabei zum einen ein intaktes Gaserfassungssystem,
welches einen gezielten Abtransport der anfallenden
Schwachgase z. B., über einen Verdichter erlaubt.
Zum anderen sollte eine zusätzliche, unabhängige
Luftversorgung vorhanden sein, die den für die Me-
thanoxidation essenziellen Sauerstoff kontinuierlich
bereitstellt. Nur so ist ein Betrieb unabhängig von at-
mosphärischen Druckschwankungen möglich.
6.5.3.1.1 Passive biofilter systems
Passive methane bio-oxidation systems at landfill
sites typically come in the form of a biofilter, a land-
fill cap system or methane oxidation windows delib-
erately provided on the landfill surface. In these pas-
sive systems, gas flow through the biofiltration layer
solely occurs as a function of the pressure differential
between the landfill body interior and the atmos-
phere. Consequently, these systems are subject to
changes in the flow direction as a function of the
pressure conditions [34].
The potential of the naturally occurring oxidation of
methane in the transition region between aerobic and
anaerobic conditions in landfill cap systems has been
confirmed by numerous studies (for an overview, see
[37]). These uncontrolled processes can be optimised
to a certain extent by controlled profiling of the cap-
ping layers with the aim of homogenising the meth-
ane load per unit area which is critical to the effec-
tiveness of the system [37]. Moreover, sufficient air
permeability of the capping layer is crucial to ensur-
ing the necessary oxygen supply for the methane-ox-
idising bacteria. Requirements to be observed for the
technical implementation of passive biofilters include
(as per [38]):
• use of the entire or at least a major part of the re-
cultivation layer
• provision of a gas distribution layer underneath
the recultivation layer
• application of a loose recultivation layer
• incorporation of compost into the recultivation
layer
Passive biofilters in the form of compost filters, for
instance, may also be integrated into the recultivation
layer in the immediate vicinity of selected gas wells
or placed above the gas well for the more or less con-
trolled discharge and treatment of the lean gas
streams from these wells (see Figure 6).
6.5.3.1.2 Active biofilter systems
As against passive systems, active biofilter systems
allow the controlled treatment of lean landfill gas
streams. The installation of an active biofilter system
presupposes an intact gas collection system that al-
lows the controlled discharge of the lean gas gener-
ated by a compressor, for instance. Moreover, an ad-
ditional self-contained air supply system should be
available for the continuous supply of the oxygen es-
sential to methane oxidation. Only in this way will it
be possible to operate the biofilter with a controlled
gas flow that is independent of atmospheric pressure
variations.
 VDI 3477 – 53 –

Bild 6. Kompostfilter an umgebautem Gasbrunnen [39]

Figure 6. Compost filter at a converted gas well [39]

Bei der Auslegung und Ausführung solcher Biofilter- The requirements for the design and construction of
systeme gelten grundsätzlich die Hinweise der vorlie- biofilters described in this Standard (Section 6.1 to
genden Richtlinie (Abschnitt 6.1 bis Abschnitt 6.5.2). Section 6.5.2) basically also apply to active methane
– 54 – VDI 3477
Bei der biologischen Methanoxidation sind aller-
dings einige Besonderheiten zu beachten:
Die biochemische Umsetzung von Methan zeichnet
sich nicht zuletzt aufgrund der geringen Wasserlös-
lichkeit des Substrats (ca. 28 mg/O bei 25 °C) durch
eine niedrige Reaktionsgeschwindigkeit aus. Um
hohe spezifische Umsatzraten zu erzielen, müssen da-
her die Verweilzeiten entsprechend groß sein. Aller-
dings sind die zu behandelnden Gasvolumenströme
im Vergleich zur klassischen Abluftbehandlung sehr
gering [40]. Die entscheidende Größe für die Dimen-
sionierung des Biofilters ist daher die mit dem jewei-
ligen System erreichbare spezifische Methanabbau-
rate (g/(m3· h)) bzw. die spezifische Filtervolumen-/
Filterflächenbelastung. Während in passiven Syste-
men Methanabbauraten von maximal 5 g/(m3· h) rea-
lisiert werden können, erreichen aktiv betriebene,
optimierte Biofiltersysteme Werte von mehr als
50 g/(m3· h) [41]. Nach den bisherigen Erfahrungen
können diese hohen spezifischen Abbauraten aber nur
bei entsprechend hohen Methaneingangskonzentrati-
onen (> 15 % Volumenanteil) erzielt werden.
In der Praxis findet man im Wesentlichen zwei Her-
angehensweisen bei der Realisierung aktiver Biofil-
tersysteme:
Aufgrund sicherheitstechnischer Anforderungen
(siehe z. B., BetrSichV) kann es erforderlich sein, die
Methankonzentration im Rohgas durch überstöchio-
metrische Zudosierung von Luft auf Werte deutlich
unterhalb der unteren Explosionsgrenze (UEG; in der
Regel zwischen 2 % und 3 % Volumenanteil) einzu-
stellen. Um bei den daraus resultierenden, vergleichs-
weise hohen Volumenströmen noch ausreichende
Verweilzeiten realisieren zu können, kommen hier
überwiegend große Kompost-Flächenfilter zum Ein-
satz.
Der andere Ansatz orientiert sich bei der Zudosierung
des erforderlichen Luftsauerstoffs am tatsächlichen
Bedarf, also an der Stöchiometrie der biologischen
Methanoxidation, um die Menge des zu behandeln-
den Volumenstroms zu reduzieren. Abhängig davon
finden hier optimierte Flächenfilter oder kompakte
Containersysteme Anwendung.
Auf der Deponie Horb-Rexingen findet sich ein Bei-
spiel für einen Flächenfilter, der im Rahmen eines
Pilotprojekts errichtet wurde (Filtervolumen 500 m3,
spezifische Abbaurate ca. 25 g/(m3· h), Bild 7).
Die höchsten spezifischen Abbauraten lassen sich mit
mehrstufigen Containersystemen erzielen, die ausge-
hend von der Methankonzentration im Rohgas nur so
viel Luftsauerstoff zur Verfügung stellen, wie für die
biologische Methanoxidation benötigt wird. Dadurch
oxidation biofilter systems. However, some particu-
larities have to be taken into account for biological
methane oxidation applications:
Biochemical methane conversion is characterised by
a low rate of reaction due in particular to the poor wa-
ter solubility of the substrate (approx. 28 mg/O at
25 °C). To achieve high specific conversion rates,
long residence times are therefore required. At the
same time, the gas flows to be treated are very small
compared to conventional waste gas treatment appli-
cations [40]. Consequently, the specific methane deg-
radation rate (g/(m3· h)) or the specific mass loading
rate per unit area/unit volume is the critical parameter
determining the sizing of the biofilter. While passive
systems achieve methane degradation rates of maxi-
mum 5 g/(m3· h), optimised active biofilter systems
reach degradation rates of more than 50 g/(m3· h)
[41]. However, indications from experience so far are
that these high specific degradation rates can only be
achieved at relatively high methane inlet concentra-
tions (> 15 % by volume).
In practice, there are two main approaches to realis-
ing active biofilter systems:
Safety requirements (see Industrial Health and Safety
Ordinance (BetrSichV), for instance) may make it
necessary to adjust the raw gas methane concentra-
tion to a level well below the lower explosion limit
(LEL; normally between 2 % by volume and 3 % by
volume) by above-stoichiometric air addition. In or-
der to be able to provide sufficient resident times for
the resulting relatively large gas flows, large compost
surface filters are predominantly used for this pur-
pose.
The second approach is aimed at reducing the gas
flow to be treated by limiting the air oxygen feed rate
to the actual oxygen demand, i. e. to the stoichiomet-
ric air demand of the methane bio-oxidation reaction.
The corresponding systems are implemented in the
form of optimised surface filters or compact con-
tainer systems.
An example of a surface filter is the biofilter at the
Horb-Rexingen landfill site which was built as part of
a pilot project (filter volume 500 m3, specific degra-
dation rate approx. 25 g/(m3· h), Figure 7).
The highest specific degradation rates can be
achieved with multi-stage container systems in which
the air oxygen feed rate is controlled as a function of
the raw gas methane level in such a way as to provide
no more than the amount of oxygen needed for bio-

Bild 7. Methanoxidationsfilter auf der Deponie Horb-Rexingen
[42]
1 mineralische Abdichtung oder Erdabdeckung
(Stärke: 0,5 m bis 1,0 m)
2 Ausgleichsschicht aus Sand 0/4 mm
(Dicke: 5 cm)
3 fünf Gasdrainrohre aus PE-HD gelocht
4 Kiespackungen
5 gas-/wasserdurchlässiges Vlies
6 Anströmboden aus Rindenmulch (Dicke: 10 cm)
7 Filterfüllung I: Kompostmaterial einschließlich 10 %
bis 20 % (jeweils bezogen auf die Masse) Tongranu-
lat (Dicke: 50 cm),
Filterfläche: ca. 500 m2
8 Filterfüllung II: Kompostmaterial (Dicke: 50 cm)
9 Erd-/Lehmkegel (Höhe: 1,1 m)
10 Messstrecken einschließlich Messstutzen und
Regelklappen
11 Gaszuleitung und -verteilung
12 Zuluftleitung und -verteilung
wird der Durchsatz an Inertgasen (insbesondere
Stickstoff) deutlich reduziert und die spezifische Ver-
weilzeit bezogen auf Methan entsprechend erhöht.
Als Filtermaterialien für die Methanoxidation kom-
men überwiegend Gemische aus Kompost und struk-
turgebenden Komponenten zum Einsatz. Letztere
VDI 3477 – 55 –
Figure 7. Methane oxidation filter at the Horb-Rexingen landfill
site [42]
1 mineral or soil cover
(thickness: 0,5 m to 1,0 m)
2 equalisation layer of 0/4 mm sand
(thickness: 5 cm)
3 five gas drainage pipes fabricated from
perforated HDPE
4 gravel packing
5 gas/water-permeable geomembrane
6 intake layer of bark mulch (thickness: 10 cm)
7 filter filling I: compost material including 10 % to
20 % clay granulate (in each case related to the
mass) (thickness 50 cm)
filter area: approx. 500 m2
8 filter filling II: compost material (thickness 50 cm)
9 soil/ clay cone (height: 1,1 m)
10 measuring sections including instrument ports
and control dampers
11 gas supply and distribution piping
12 air supply and distribution piping
logical methane oxidation. This significantly reduces
the required inert gas feed rate (especially nitrogen)
with a corresponding increase in the specific methane
residence time.
Filter media used for methane oxidation mainly in-
clude mixtures of compost and structure-giving com-
– 56 – VDI 3477
sollten insbesondere bei höheren Methaneingangs-
konzentrationen in ausreichendem Maß vorhanden
sein, da bei der biologischen Methanoxidation Was-
ser im Überschuss freigesetzt wird (siehe Glei-
chung (14)). Dieses Überschusswasser muss inner-
halb des Filters ungehindert abfließen können, um
der Entstehung eingestauter und somit anaerober Zo-
nen entgegen zu wirken.
Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei der biolo-
gischen Behandlung von Deponieschwachgasen ist
die Anwesenheit sogenannter Spurengase, die je nach
Deponieklasse und -historie in unterschiedlicher
Vielfalt und Konzentration im Deponiegas vorliegen
können. Zu nennen sind hier insbesondere BTEX
(Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylole)-Aromaten und
leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe
(LHKW) sowie siliziumorganische Verbindungen.
Daher sollte im Vorfeld einer Biofilterauslegung
überprüft werden, ob durch die Anwesenheit solcher
Verbindungen eine Hemmung der Methanoxidation
eintreten kann. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen
Komponenten und ihren Abbauprodukten, die unmit-
telbar hemmend wirken, und solchen Verbindungen,
die bei entsprechend hohen Konzentrationen bezüg-
lich des Bedarfs an Sauerstoff für die Oxidation in
Konkurrenz zum Methanabbau stehen.
6.5.3.2 Biofilter in der Tierhaltung
In der Tierhaltung werden Biofilter und Kombinati-
onsverfahren seit vielen Jahren zur Reduzierung von
Geruchs-, Staub- und Ammoniakemissionen einge-
setzt [43; 44]. Haupteinsatzgebiete für die Abluftrei-
nigung sind zwangsbelüftete Schweinehaltungen und
in Einzelfällen Geflügel- sowie Mastkälberhaltungen.
Generell sind die Abluftreinigungsanlagen in der
Tierhaltung technisch einfacher konstruiert als Anla-
gen für industrielle Anwendungen.
Biofilter werden überwiegend zur Abscheidung von
Gerüchen und Stäuben einstreuloser Schweinehal-
tungen eingesetzt.
Da der Ammoniakabscheidung in Tierhaltungsanla-
gen eine besondere Bedeutung zukommt, sind zur ge-
zielten Abscheidung von Ammoniak z. B., Kombina-
tionsverfahren mit einer vorgeschalteten Abluftwä-
sche erforderlich. Damit ist die Konditionierung der
Abluft sichergestellt (siehe Abschnitt 6.2.2.).
6.5.3.2.1 Abluftzusammensetzung, Luftvolumen-
und Emissionsmassenströme
Anders als bei vielen industriellen Prozessen [45] sind
die Konzentrationen an Geruchsstoffen und anderen
Spurengasen in der Abluft aus Tierhaltungsanlagen
vergleichsweise gering (Tabelle 5). Diese Konzen-
trationswerte ergeben sich aus den hohen Luftraten,
ponents. As the biological methane oxidation process
liberates excess water, a sufficient amount of struc-
ture-giving components is crucial to the proper func-
tion of the process, especially at elevated methane in-
let concentrations (see Equation (14)). This excess
water must be able to drain unhindered within the fil-
ter to prevent water-logging and hence, the formation
of anaerobic zones.
An aspect not to be neglected in the biological treat-
ment of lean landfill gas streams is the presence of
trace gases which may occur in diverse varieties and
concentrations in the landfill gas, depending on the
landfill category and history. Special mention should
here be made of BTEX (benzene, toluene, ethylben-
zene, xylene) aromatics, volatile halogenated hydro-
carbons (VHHCs) and organosilicon compounds. Be-
fore proceeding to the biofilter design, it should
therefore be checked whether the presence of such
compounds may inhibit methane oxidation. For this
purpose, a distinction has to be made between com-
ponents and their degradation products that have a di-
rect inhibiting effect and compounds that compete
with methane oxidation with regard to the oxygen de-
mand when present at high concentrations.
6.5.3.2 Biofilters at livestock facilities
Biofilters and combined technologies have been used
at livestock facilities for many years to reduce odour,
dust and ammonia emissions [43; 44]. Main waste
gas treatment applications include mechanically ven-
tilated swine confinement facilities as well as poultry
houses and veal calf facilities in individual cases.
Compared to industrial applications, waste gas treat-
ment systems at livestock facilities normally feature a
simpler design.
Biofilters are predominantly used for controlling
odour and dust emissions from non-bedded swine
confinement facilities.
As ammonia emissions are a particular concern at
livestock facilities, process combinations using an
upstream exhaust air scrubber, for instance, are re-
quired for controlled ammonia removal. An upstream
scrubber simultaneously provides the necessary ex-
haust air conditioning (see Section 6.2.2).
6.5.3.2.1 Exhaust air composition, air flow rate
and emission mass flows
Unlike waste gases from many industrial processes
[45], exhaust air from livestock facilities has relatively
low concentrations of odorants and other trace gases
(Table 5). This is due to the high ventilation rates
needed to carry off heat, carbon dioxide and moisture
 VDI 3477 – 57 –

Tabelle 5. Kenndaten zur Rohgaszusammensetzung und Schwankungsbreite bei Tierhaltungsanlagen [47 bis 49]
Parameter Einheit Schweinehaltung Geflügelhaltung
3
Geruchsstoffkonzentration GEE/m 300 bis 5000 40 bis 3500 a)
Gesamtstaub mg/m3 0,1 bis 12 0,1 bis 17 a)
Ammoniak mg/m3 0 bis 28 0 bis 21
3
Methan mg/m 0 bis 48 0,6 bis 4,2
Kohlenstoffdioxid % Volumenanteil 0,04 bis 0,5 0,03 bis 0,3
Relative Feuchte % 40 bis 80 33 bis 78
Temperatur °C 15 bis 32 18 bis 34
a)
Angaben nach LUFA Nord-West, Messstelle

Table 5. Characteristic data of the raw gas composition and range of variation at livestock facilities [47 to 49]
Parameter Unit Swine facilities Poultry facilities
3
odorant concentration ouE/m 300 to 5000 40 to 3500 a)
total dust mg/m3 0,1 to 12 0,1 to 17 a)
3
ammonia mg/m 0 to 28 0 to 21
3
methane mg/m 0 to 48 0,6 to 4,2
carbon dioxide % by volume 0,04 to 0,5 0,03 to 0,3
relative humidity % 40 to 80 33 to 78
temperature °C 15 to 32 18 to 34
a)
Data published by LUFA Nord-West, measuring institute

die zur Abfuhr von Wärme, Kohlenstoffdioxid und
Feuchtigkeit sowie zur Einhaltung der Tierschutz-
Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) not-
wendig sind. So können die Luftraten in der konventi-
onellen Mastschweinehaltung je nach Tiergewicht,
Tages- und Jahreszeit zwischen 7 m3/(Tier · h) und
100 m3/(Tier · h) variieren, in der Masthähnchenhal-
tung zwischen 0,3 m3/(kgLW · h) und 4,5 m3/(kgLW · h)
[46]. Bei Mastschweineställen mit 1500 Tieren kön-
nen im Sommer bei Ende der Mast Luftraten von bis
zu 150 000 m3/h auftreten, bei einem Masthähnchen-
stall mit 40 000 Tieren und einem Gewicht von ca.
1,7 kg bis zu 300 000 m3/h.
Abluftreinigungsanlagen in der Tierhaltung müssen
für schnell wechselnde Betriebsbedingungen ausge-
legt werden und über eine große Elastizität verfügen.
Sowohl die Kontaktzeit als auch die Schadgas- oder
Partikelkonzentrationen können sich – bedingt durch
die Lüftungssteuerung nach der Differenz zwischen
Außen- und Stallinnentemperatur – schnell ändern.
Abluftreinigungsanlagen müssen also angesichts
großer Emissionsmassenströme in Folge sehr hoher
Volumenströme auch bei vergleichsweise geringen
Schadgaskonzentrationen zufriedenstellende Wir-
kungsgrade erzielen.
Axial-Ventilatoren üblicher Lüftungsanlagen in der
Tierhaltung können Differenzdrücke bis maximal
350 Pa überwinden. Aus energetischer Sicht wird je-
and to comply with the Tierschutz-Nutztierhaltungs-
verordnung (Ordinance on the Protection of Animals
and the Keeping of Production Animals –
TierSchNutztV). Depending on the animal weight,
time of the day and season, ventilation air rates may
vary between 7 m3/(animal · h) and 100 m3/(animal · h)
in conventional pig fattening operations and between
0,3 m3/(kgLW · h) and 4,5 m3/(kgLW · h) in broiler oper-
ations [46]. At pig fattening facilities with 1500 ani-
mals, summer ventilation air rates towards the end of
the production cycle may be as high as 150 000 m3/h
compared to up to 300 000 m3/h at a broiler facility
with 40 000 animals at a weight of approx. 1,7 kg.
Exhaust air treatment systems at livestock facilities
must be designed for rapidly changing operating con-
ditions and maximum flexibility. Both the contact
time and the particulate and gaseous pollutant con-
centrations may change rapidly due to ventilation
control as a function of the difference between the
ambient temperature and the barn indoor tempera-
ture. Given the high emission mass flows resulting
from the very high volumetric flow rates, the waste
gas treatment systems must achieve satisfactory re-
moval efficiencies even at relatively low gaseous pol-
lutant concentrations.
The axial fans of the ventilation systems commonly
used at livestock facilities can overcome differential
pressures of up to maximum 350 Pa. Energy effi-
– 58 – VDI 3477
doch ein möglichst geringer Druckverlust angestrebt.
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Entlüftung
sowie zur Minimierung des Druckverlusts werden
daher große Anströmflächen realisiert.
6.5.3.2.2 Konstruktionsvarianten
Zur Geruchs- und Gesamtstaubabscheidung in der
einstreulosen Schweinehaltung werden vielfach of-
fene, einstufige Flächenfilter (Bild 8) eingesetzt. Ist
neben einer Geruchs- und Staubabscheidung auch
eine weitergehende Ammoniakabscheidung erforder-
lich, kommen vielfach Kombinationsverfahren aus
Abluftwäsche und Biofilter zum Einsatz (Bild 9 und
Bild 10).
Die offenen Flächenfilter entsprechen dem in Bild 4
(Abschnitt 6.5) dargestellten prinzipiellen Aufbau.
Eine Rohgaskonditionierung wurde bei vielen Anla-
gen nicht installiert, ist aber für die sichere Funktion
des Biofilters dringend zu empfehlen. Zur Befeuch-
tung des Filtermaterials werden unterschiedliche,
aber relativ einfache Wasserverteilsysteme einge-
setzt, die auf den Flächenfiltern montiert sind und in
der Regel zeitgesteuert oder sogar manuell betrieben
werden. Bei Einsatz von eisen- und manganhaltigem
Brunnenwasser kann eine Wasseraufbereitung erfor-
derlich sein, um das Zusetzen von Düsen zu verhin-
dern.
Bild 8. Schema eines von der Deutschen Landwirtschafts-
Gesellschaft (DLG) zertifizierten Biofilters zur Geruchs- und
Gesamtstaubabscheidung bei einstreulosen Schweinehaltungen
1 Rohgas
2 Ventilator
3 Druckkammer mit Revisionsklappe
4 Spaltenboden
5 Buchenschwarten
6 Schicht aus Kunststoffrecyclat mit Umlauflippe
7 Holzhackschnitzel
8 Befeuchtungseinrichtung
9 Netz zum maschinellen Filtermaterialwechsel
10 Reingas
ciency aspects on the other hand dictate as low a pres-
sure drop as possible. To ensure sufficient ventilation
and minimise the pressure drop, biofilters are there-
fore built with large surface areas.
6.5.3.2.2 Design variants
Open single-stage surface filters are frequently used
for odour and total dust control at non-bedded swine
facilities (Figure 8). Where ammonia removal is re-
quired in addition to odour and dust control, process
combinations consisting of a wet scrubber and a bio-
filter are frequently employed (Figure 9 and Fig-
ure 10).
The open surface filters have the general configura-
tion shown in Figure 4 (Section 6.5). Although many
installed systems are not provided with a raw gas con-
ditioning step, raw gas conditioning is strongly rec-
ommended for the proper function the biofilter. For
filter media irrigation, the filters are equipped with
different types of water distribution system of rela-
tively simple design. These are mounted on the sur-
face filters and usually controlled by timers or even
manually. When using iron and manganese-contain-
ing well water, water treatment may be needed to pre-
clude clogging of the spray nozzles.
Figure 8. Schematic diagram of a DLG-certified biofilter for
odour and total dust control at non-bedded swine facilities
1 raw gas
2 fan
3 plenum chamber with maintenance door
4 slatted floor
5 beech slabs
6 layer of plastics recyclate with circumferential
sealing lip
7 wood chips
8 irrigation system
9 net for mechanical filter media replacement
10 clean gas
 VDI 3477 – 59 –

Bild 9. Schema einer zweistufigen Abluftreinigungsanlage zur Figure 9. Schematic diagram of a two-stage waste gas treat-
Abscheidung von Geruch, Ammoniak und Gesamtstaub bei ein- ment system for odour, ammonia and total dust control at non-
streulosen Schweinehaltungen [50] bedded swine facilities [50]
1 Ventilator 1 fan
2 Rohgas mit Vorraum 2 raw gas with plenum chamber
3 Füllkörperwand 3 wetted pad wall
4 Biofilter 4 biofilter
5 Reingas 5 clean gas
6 Frischwassereinspeisung 6 makeup water supply
7 Säuredosierung 7 acid addition
8 Wasserspeicher 8 water tank
9 Umwälzpumpe für permanente Berieselung 9 circulation pump for continuous water spraying
10 Abschlämmung 10 blowdown
11 intermittierende Biofilterbefeuchtung 11 intermittent biofilter irrigation

Bild 10. Schema einer nach dem Cloppenburger Leitfaden [68] Figure 10. Schematic diagram of a three-stage exhaust air treat-
zertifizierten dreistufigen Abluftreinigungsanlage zur Abschei- ment system certified according to the Cloppenburger Leitfaden
dung von Geruch, Ammoniak und Gesamtstaub bei einstreulo- for odour, ammonia and total dust control at non-bedded swine
sen Schweinehaltungen confinement facilities [68]
1 Ventilator 1 fan
2 Rohgas mit Vorraum 2 raw gas with plenum chamber
3 Permanente Umwälzung 3 continuous circulation
4 Intermittierende Befeuchtung 4 intermittent water spraying
5 Waschwand 1 5 washing wall 1
6 Permanente Umwälzung 6 continuous circulation
7 Waschwand 2 7 washing wall 2
8 Biofilter 8 biofilter
9 Reingas 9 clean gas
10 Wasserspeicher 1 10 water tank 1
11 Wasserspeicher 2 11 water tank 2
12 Frischwassereinspeisung 12 makeup water addition
13 Säuredosierung 13 acid addition
14 Abschlämmung säurehaltigen Wassers 14 blowdown line – acidic wash water circuit
15 Abschlämmung Wasser 15 blowdown line – water circuit
– 60 – VDI 3477
Als aktive Biofiltermaterialien werden in der Praxis
vorwiegend Holzhackschnitzel (30 mm bis 60 mm)
und gerissenes Wurzelholz (80 mm bis 120 mm) in
unterschiedlichen Schichtdicken eingesetzt. Die
Standzeit von Biofiltermaterialien hängt von vielen
Faktoren ab (z. B., Materialart, Korngröße, Feuchtig-
keit, Ammoniakfracht, Temperatur). Vor dem Hinter-
grund einer langfristigen Betriebssicherheit wird ins-
besondere bei einstufigen Systemen, z. B., für Holz-
hackschnitzel, eine Nutzungsdauer von maximal
zwölf Monaten empfohlen [51].
Bei mehrstufigen Verfahrenskombinationen dienen
Biofilterwände als letzte Verfahrensstufe zur Ge-
ruchsstoffabscheidung (Bild 10). Als Filtermaterial
wird in der Regel gerissenes Wurzelholz eingesetzt,
dessen Standzeit vier bis sechs Jahre betragen kann.
6.5.3.2.3 Auslegungsdaten
Abluftreinigungsanlagen werden auf die maximale
Sommerluftrate des genehmigten Tierbesatzes ausge-
legt. Diese Luftrate wird jedoch nur wenige Wochen
im Jahr wirklich gefördert. Oft beträgt die durch-
schnittliche Luftrate nur 40 % bis 50 % der Ausle-
gungsluftrate. Tabelle 6 und Tabelle 7 zeigen
Auslegungsbeispiele für ein- und zweistufige Anla-
gen.
Tabelle 6. Beispiel für die Auslegung eines DLG-zertifizierten, einstufigen Biofilters zur Geruchs- und Gesamtstaub-
abscheidung bei einstreulosen Schweinehaltungen [69]
Parameter Einheit
Mindestschichtdicke des Filtermaterials m 0,9 nach Materialsetzung
Art des Filtermaterials
Wechsel des Filtermaterials
3 2
maximale Filterflächenbelastung, gerundet m /(m · h)
3 2
maximale Filtervolumenbelastung, gerundet m /(m · h)
Befeuchtungseinrichtung
maximaler Druckverlust des Biofilters Pa
Table 6. Design example of a DLG-certified single-stage biofilter for odour, ammonia and total dust control at non-
bedded swine confinement facilities [69]
Parameter Unit
minimum media bed depth m 0,9 after settlement of the media
type of filter media
replacement of filter media
3 2
maximum surface loading rate, rounded m /(m · h)
3 2
maximum volumetric loading rate, rounded m /(m · h)
irrigation system
maximum pressure drop across biofilter Pa
Active biofilter media used in practice mainly include
wood chips (30 mm to 60 mm) and torn root wood
(80 mm to 120 mm) at different bed depths. The serv-
ice life of the biofilter media is governed by a variety
of factors (e. g. type of material, particle size, mois-
ture content, ammonia load, temperature). To ensure
reliable operation in the long term, a replacement of
the biofilter media, e. g. wood chips, is recommended
after a maximum run time of twelve months. This ap-
plies in particular to single-stage systems [51].
Multi-stage process combinations use biofilter walls
as the final treatment stage for odorant removal (Fig-
ure 10). These typically use torn wood as a filter me-
dium which has a service life of four to six years.
6.5.3.2.3 Design data
The exhaust air cleaning systems are designed for the
maximum summer ventilation rate based on the per-
mitted stocking rate. In fact, this air rate is only deliv-
ered over a few weeks during the year. Frequently, the
average air flow rate is only 40 % to 50 % of the de-
sign rate. Table 6 and Table 7 present design ex-
amples of single- and two-stage systems.
Biofilter
Holzschwarten, Recyclat und Holzhackschnitzel
Wechsel der Hackschnitzel alle 12 Monate
440
489
frostsicheres Edelstahl-Leitungssystem, je 2 Düsen je Modul (ca. 5 m2),
Vordruck mindestens 4 bar
150
Biofilter
wood slabs, recyclate and wood whips
replacement of wood chips at 12 month-intervals
440
489
frost-proof stainless steel piping system with two spray nozzles per
module (approx. 5 m2), minimum upstream pressure 4 bar
150
 VDI 3477 – 61 –

Tabelle 7. Beispiel für die Auslegung eines DLG-zertifizierten, zweistufigen Verfahrens zur Geruchs-, Ammoniak-
und Gesamtstaubabscheidung bei einstreulosen Schweinehaltungen [50]
Parameter Einheit Filterwand 1 Biofilter
Mindestschichtdicke des Filtermaterials m 0,45 0,6
Art des Filtermaterials Kunststoff-Gitterfüllkörper gerissenes Wurzelholz
spezifische Oberfläche des Materials m2/m3 ≥ 80
maximale Filterflächenbelastung, gerundet m3/(m 2 · h) 2870 2490
3 3
maximale Filtervolumenbelastung, gerundet m /(m · h) 6240 4150
3 2
Berieselungsdichte m /(m · h) 1,75, permanent intermittierend
pH-Wert im Waschwasser – 6,5 bis 6,8
Leitfähigkeit im Waschwasser mS/cm ≤ 20
maximaler Druckverlust der Abluftreinigungsanlage Pa 85

Table 7. Design example of a DLG-certified two-stage process for odour abatement, ammonia and total dust control
at non-bedded swine confinement facilities [50]
Parameter Unit Washing wall 1 Biofilter
minimum media bed depth m 0,45 0,6
type of filter media plastic grid packing torn root wood
specific surface area of media m2/m3 ≥ 80
3 2
maximum surface loading rate, rounded m /(m · h) 2870 2490
3 3
maximum volumetric loading rate, rounded m /(m · h) 6240 4150
irrigation density m3/(m 2 · h) 1,75, continuous intermittent
ph of wash water – 6,5 to 6,8
conductivity of wash water mS/cm ≤ 20
maximum pressure drop across exhaust air treatment system Pa 85

6.5.3.2.4 Reinigungsleistungen 6.5.3.2.4 Treatment efficiency of established

anerkannter Verfahren
Die allgemeinen Anforderungen an die Reinigungs-
leistung sind in dem Prüfrahmen „Abluftreinigungs-
systeme für Tierhaltungsanlagen“ [52] so festgelegt,
dass mindestens 70 % der Gesamtstaub- und Ammo-
niakfracht abgeschieden werden müssen. Ferner darf
im Reingas die Geruchsstoffkonzentration in keiner
Probe über 300 GEE/m3 liegen, und es darf auch kein
prozesstypischer Geruch nachweisbar sein.
Die nach dem Cloppenburger Leitfaden [68] bzw.
dem DLG-Prüfrahmen getesteten Abluftreinigungs-
systeme für Schweinehaltung halten die genannten
Reinigungsanforderungen bei ordnungsgemäßer Be-
triebsweise sicher ein.
Hinsichtlich der Geruchsminderung in der Geflügel-
haltung besteht hingegen noch erheblicher For-
schungsbedarf. Es kann daher auch noch nicht beur-
teilt werden, ob die für die Schweinehaltung gelten-
den Anforderungen an die Geruchsminderung auch
für die Geflügelhaltung Bestand haben können.
Da die Abluft aus Tierhaltungsanlagen vergleichs-
weise viel Ammoniak, aber nur wenig leicht abbau-
processes
The general requirements for the treatment efficiency
set out in the DLG test procedure “Waste Gas Clean-
ing Systems for Livestock Facilities” (test procedure
of the German Agricultural Association) [52] provide
for a minimum total dust and ammonia removal rate
of 70 %. In addition, the odorant concentration of any
clean gas sample must not exceed 300 ouE/m3, nor
must a process-typical odour be detectable.
These criteria are consistently met by properly oper-
ated waste gas cleaning systems for swine facilities
tested according to the Cloppenburger Leitfaden [68]
or the DLG test procedure.
For odour abatement at poultry facilities by contrast,
there is still considerable need for research. The
knowledge so far available is insufficient to tell
whether the odour control requirements for swine fa-
cilities are also applicable to poultry houses.
As the exhaust air from livestock facilities has rela-
tively high ammonia levels while being poor in read-
– 62 – VDI 3477
baren Kohlenstoff enthält, führt ein übermäßiger Am-
moniakeintrag über die mikrobiologischen Umset-
zungen (Nitrifikation) häufig zur Versauerung des
Filtermaterials einstufiger Biofilter. Dadurch kann es
zur Freisetzung von Stickoxiden kommen [51; 53;
54]. Ferner verursacht der Ammoniakeintrag eine be-
schleunigte Zersetzung des feuchten Biofiltermateri-
als. Vor diesem Hintergrund wird der Einsatz von
Biofiltern ohne vorgeschalteten Wäscher zur Elimi-
nierung von Ammoniak zur Reinigung von Abluft
aus Tierhaltungsanlagen kritisch gesehen, da aus dem
in der Abluft enthaltenen Ammoniak im Biofilter
Lachgas gebildet wird. Ein regelmäßiger Filtermate-
rialwechsel verhindert zwar die Versauerung des Fil-
termaterials und damit eine Abnahme der Reini-
gungsleistung, die Lachgasbildung wird jedoch nicht
unterbunden.
6.5.3.2.5 Waschwassermenge,
Zusammensetzung und Verwertung
Bei einstufigen Biofiltern der beschriebenen Bau-
form fällt im Regelfall kein Abwasser an, da die Fil-
terbefeuchtung mit Frischwasser erfolgt und so ge-
steuert werden soll, dass nur die Verdunstungsver-
luste ausgeglichen werden. Bei niedrigen Außentem-
peraturen kann es jedoch zur Kondensation von
Feuchtigkeit aus der warmen Stallluft kommen.
Diese geringen Mengen können ohne Weiteres in die
Gülle eingeleitet und mit dieser verwertet werden.
Allerdings können Starkregenereignisse zu einem
Anstieg des Wasserstands in der Druckkammer füh-
ren und unter Umständen die geordnete Entlüftung
des Stalls gefährden. Daher ist für den Bedarfsfall
eine geordnete Abführung des Überschusswassers in
die Güllegrube vorzusehen.
Die Waschwassermenge der beschriebenen zweistu-
figen Anlage beträgt in der Regel 0,5 m3/a bis
0,8 m3/a je Tierplatz (TP). Bei der dreistufigen An-
lage liegt die Waschwassermenge aufgrund der bes-
seren Ammoniakabscheidung im sauren Wäscher nur
bei ca. 0,09 m3/a.
Entscheidend für zum Teil erhebliche Schwankungen
der Stickstoffkonzentration im Waschwasser der ein-
zelnen Stufen sind neben den Milieubedingungen vor
allem die Nutzungsdauer und der davon abhängige
Umfang der mikrobiologischen Ammoniakoxida-
tion.
Aufgrund des Gehalts an wertvollen Nährstoffen
(Stickstoff, Schwefel) ist aus fachlicher Sicht eine
landwirtschaftliche Verwertung der Waschwässer
sinnvoll. Das Waschwasser biologisch betriebener
Waschstufen, bei denen nur geringe Mengen an
Schwefelsäure für die pH-Wert-Einstellung erforder-
lich sind, kann mit der Gülle zusammen gelagert und
ily degradable carbon, excessive ammonia inputs fre-
quently lead to an acidification of the filter media as a
result of micro-biological conversion processes
(nitrification). This may result in the release of nitro-
gen oxides [51; 53; 54]. Furthermore, ammonia in-
puts will accelerate the decomposition of the moist
biofilter media. Against this background, the use of
biofilters without an upstream wet scrubber for am-
monia removal at livestock facilities is viewed with a
critical eye, as the ammonia present in the exhaust air
will be converted to laughing gas in the biofilter.
While periodic replacement of the filter media will
counteract acidification of the filter media and hence,
a decline in the treatment efficiency, it will not pre-
vent laughing gas formation.
6.5.3.2.5 Wash water rate,
composition and utilisation
Single-stage biofilters of the above type do not nor-
mally generate any waste water because filter irriga-
tion is carried out with fresh water and controlled in
such a way as to make up for evaporation losses only.
At low ambient temperatures, however, moisture may
condense from the hot barn ventilation air. The minor
condensate volumes generated can be discharged to
the liquid manure pit without any problems and used
together with the manure.
However, heavy rainfall events may lead to a rise in
the water level in the plenum chamber, thus jeopard-
ising proper ventilation of the barn. For this reason,
controlled discharge of the excess water to the liquid
manure pit must be provided for as a precautionary
measure.
The wash water consumption of the two-stage waste
gas treatment system described above ranges between
0,5 m3/a and 0,8 m3/a per animal unit. The three-stage
system has a significantly lower wash water con-
sumption of only about 0,09 m3/a because of the im-
proved ammonia removal in the acidic washing stage.
Besides the environmental conditions, another main
factor determining the partly considerable variations
of the nitrogen levels in the wash water effluent from
the individual stages is the service life of the system
which in turn determines the level of micro-biologi-
cal ammonia oxidation.
As the wash water effluents contain valuable nutri-
ents (nitrogen, sulphur), their use as a fertiliser in ag-
riculture is recommended. The wash water effluent
from biological washing stages requiring only minor
amounts of sulphuric acid for pH control can be
stored and recycled together with the liquid manure.
This is, however, associated with nitrogen losses re-

verwertet werden. Hiermit sind allerdings Stickstoff-
verluste verbunden, die sich aus der Denitrifikation
von Nitrit und Nitrat in der Gülle ergeben.
Bei chemisch betriebenen Waschstufen, in denen
Schwefelsäure zur pH-Wert-Einstellung verwendet
wird, darf keine Zusammenlagerung mit der Gülle er-
folgen. Aufgrund der hohen Sulfat-Konzentrationen
sollten diese Waschwässer auch nicht über eine Bio-
gasanlage verwertet werden. In beiden Fällen besteht
das Risiko der Bildung und Freisetzung von Schwe-
felwasserstoff (akute Toxizität, Giftigkeit, Katalysa-
torgift). Das Waschwasser dieser Waschstufen muss
getrennt und in einem säurefesten Behältnis gelagert
werden. Hierbei sind insbesondere die länderspezifi-
schen Verordnungen über Anlagen zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen zu berücksichtigen. Un-
mittelbar vor Ausbringung kann dieses Waschwasser
außerhalb des Stalls mit Gülle oder auch fermentier-
ter Gülle (Biogasgülle) vermischt unter Berücksichti-
gung der Düngeverordnung (DüV) landwirtschaftlich
verwertet werden.
6.5.4 Verfahrenskombinationen mit Biofiltern
In Fällen, die mit der oben beschriebenen Biofilter-
technologie allein unter verfahrenstechnischen, öko-
nomischen oder ökologischen Gesichtspunkten nicht
sicher beherrschbar sind, werden Kombinationen aus
biologischer Abgasreinigung und anderen Verfahren
zur Abgasbehandlung eingesetzt, die nachfolgend
beschrieben sind [55 bis 59].
Kombination mit chemischen Wäschern
Chemische Wäscher können in Kombination mit
Biofiltern vor- und/oder nachgeschaltet werden.
Die Vorschaltung eines chemischen Wäschers vor ei-
nen Biofilter ist sinnvoll, wenn Art und Konzentra-
tion der Schadstoffe im zu behandelnden Abgas zu
einer Schädigung oder Inaktivierung der Bioflora
führen können (siehe Abschnitt 6.2.2.3).
Anwendungsbeispiele: Ölmühlen [2], Kläranlagen
mit langen Verweilzeiten des Abwassers im zufüh-
renden Kanalnetz, Abwasserreinigungsanlagen im
Bereich der chemischen Industrie.
Kombination mit adsorptiven Verfahren
Ein dem Luftbefeuchter einer Biofilteranlage vorge-
schalteter Adsorber (VDI 3674) hat die Aufgabe,
zeitliche Konzentrationsspitzen und die wechselnde
Zusammensetzung der Schadstoffkomponenten im
Rohgas auszugleichen. Die Integration eines Lufter-
hitzers vor dem Adsorber ermöglicht die Regenera-
tion des Adsorbers in Zeiten, in denen das Abgas nur
sehr niedrige Schadstoffkonzentrationen aufweist,
und in Zeiten ohne Schadstofffracht (Bild 11).
VDI 3477 – 63 –
sulting from the denitrification of nitrite to nitrate in
the liquid manure.
Scrubber effluents from chemical scrubbers using
sulphuric acid for pH control must not be stored to-
gether with the liquid manure. Due to their high sul-
phate concentrations, these effluents should not be re-
cycled via the biogas plant. In either case, there is a
risk of hydrogen sulphide formation and release
(acute toxicity, catalyst poison). Scrubber effluents
from such scrubbing stages must be separately stored
in an acid-proof tank. For this purpose, the ordi-
nances of the German Länder on the handling of wa-
ter-polluting substances must be observed. The
scrubber effluent can be mixed with liquid manure or
also with fermented liquid manure (“biogas manure”)
outside the livestock building directly before land ap-
plication, taking into account the Fertiliser Ordinance
(DüV).
6.5.4 Process combinations with biofilters
In cases where reliable control of air emissions can-
not be ensured by biofiltration technology alone – ei-
ther for process, economic or ecological reasons –
combinations of biological waste gas treatment and
other processes are used for emission control [55 to
59].
Combination with chemical scrubbers
Chemical scrubbers can be combined with biofilters
in either an upstream or downstream configuration.
A chemical scrubber should be used upstream of the
biofilter whenever the type and concentration of the
pollutants in the waste gas stream to be treated are
likely to damage or inactivate the micro-flora (see
Section 6.2.2.3).
Application examples: oil mills [2], waste water
treatment plants with long waste water retention
times in the supplying sewer system, waste water
treatment plants in the chemical industry.
Combination with adsorptive processes
To even out temporary concentration peaks and vari-
ations in the raw gas composition, an adsorber can be
installed upstream of the gas humidifier of the biofil-
ter system (VDI 3674). The integration of an air pre-
heater upstream of the adsorber allows the adsorber
to be regenerated during periods of minor or zero
waste gas pollutant concentrations or during periods
of zero emission loads (Figure 11).
– 64 – VDI 3477
Bild 11. Kombination aus vorgeschaltetem Adsorber mit Rege-
neration und Biofilter
Bei Nachschaltung eines Adsorbers hinter eine Bio-
filteranlage speichert der Adsorber Schadstoffe, die
auslegungsbedingt den Biofilter unbehandelt passie-
ren. In Zeiten ohne Schadstofffracht (Zeiten außer-
halb der Produktion) wird der Adsorber mit erhitzter
Luft aus dem Lufterhitzer regeneriert, und die desor-
bierten Schadstoffe werden über die Regenerations-
leitung in einem geschlossenen Kreislauf zunächst
im Vorwäscher gekühlt und befeuchtet und im Biofil-
ter abgebaut (Bild 12). Schwer abbaubare Schad-
stoffe werden auf diese Weise dem Biofilter wieder-
holt zum Abbau zugeführt.
Auch bei diesem Verfahrenskonzept werden Konzen-
trationsschwankungen im Rohgas, die durch den Bio-
filter durchschlagen, vom Adsorber ausgeglichen, um
eine optimale Leistung des Biofilters zu gewährleis-
ten.
Einsatzbeispiele gibt es bei der Behandlung von mit
Lösemitteln beladenem Abgas, z. B., aus der Farben-
und Lackherstellung, wenn nicht im Dreischichtbe-
trieb produziert wird.
Bild 12. Kombination aus Biofilter und nachgeschaltetem Adsor-
ber
Figure 11. Combination of a biofilter with an upstream adsorber
including air preheater for adsorber regeneration
If an adsorber is installed downstream of the biofilter
system, it will retain pollutants that pass through the
biofilter untreated for reasons specific to the biofilter
design. During periods of zero pollutant load (off-
production periods), the adsorber is regenerated with
hot air generated by the air preheater. Via the regen-
eration line, the regeneration waste gas loaded with
the desorbed pollutants is recirculated to the pre-
scrubber where it is cooled and humidified before be-
ing once again admitted to the biofilter, thus estab-
lishing a closed circuit (Figure 12). In this way,
sparingly biodegradable pollutants are repeatedly
passed through the biofilter for degradation.
With this process concept as well, variations in the
raw gas concentrations that cannot be accommodated
by the biofilter are compensated by the adsorber to
achieve optimum biofilter performance.
Application examples are the treatment of VOC-
laden waste gas streams from paint and varnish pro-
duction lines not operating on a three-shift scheme.
Figure 12. Combination of a biofilter with a downstream adsor-
ber

Bei 24-stündigem Schadstoffanfall wäre bei dieser
Verfahrenskombination ein zweiter, parallel geschal-
teter Adsorber zu ergänzen, der die Adsorption der
Schadstoffe nach dem Biofilter übernimmt, während
der andere Adsorber regeneriert wird (großtechnisch
noch nicht realisiert).
6.6 Abwasser einer Biofilteranlage
Insgesamt müssen bei einer Biofilteranlage folgende
Wasserströme betrachtet werden (dampfförmig vor-
liegendes Wasser wird hierbei nicht berücksichtigt):
• Niederschlag (offene Flächenfilter)
• Oberflächenbefeuchtung (Berieselung)
• Frischwasserzufuhr in den Befeuchter/Wäscher
• Abschlämmung aus dem Befeuchter/Wäscher
• Drainagewasser im Filtersumpf
• Kondensatanfall im Filtermaterial
• Kondensatanfall in den Leitungen
Durch starke Niederschläge kann das Filtermaterial
in offenen Flächenfiltern übernässen und das über-
schüssige Wasser als Drainagewasser im Filtersumpf
anfallen. Das Gleiche gilt für unkontrollierte Oberflä-
chenbefeuchtung.
Je nach Filtermaterial und abhängig von der Aufent-
haltszeit im Filtersumpf kann das Sumpfwasser mit
Geruchsstoffen belastet sein. Eine Verwendung die-
ses Wassers für die erneute Oberflächenbefeuchtung
muss geprüft werden.
Grundsätzlich ist bei optimal betriebenen geschlosse-
nen Biofilteranlagen deutlich weniger Sumpfwasser
als bei offenen Systemen zu erwarten.
Um das Aufsalzen der Kreislaufflüssigkeit im Vorbe-
feuchter zu verhindern, ist eine periodische oder kon-
tinuierliche Abschlämmung erforderlich. Die Ab-
schlämmrate ist abhängig vom thermodynamischen
Zustand des zu befeuchtenden Abgases und vom
Salzgehalt des Frischwassers. Werden Staub und an-
dere Schadstoffe abgeschieden, ist dies bei der Ab-
schlämmrate zu berücksichtigen.
Die für die Oberflächenbefeuchtung des Filtermateri-
als notwendige Wassermenge kann bei geschlosse-
nen Systemen ebenfalls aus dem Probebetrieb oder
aus dem thermodynamischen Zustand des Abgases
abgeschätzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit,
über das Gewicht des Filtermaterials die notwendige
Wassermenge zu bestimmen. Hierfür ist eine perma-
nente Kontrolle des Filtergewichts notwendig. Bei
offenen Biofiltern müssen bei der Oberflächenbe-
feuchtung, soweit möglich, die Witterungsverhält-
nisse berücksichtigt werden.
Der reingasseitige Kondensatanfall in Rohrleitungen
bei geschlossenen Biofiltersystemen ist grundsätz-
lich unproblematisch. Die von diesem Abwasser aus-
VDI 3477 – 65 –
In applications where the waste gas is generated
around the clock, this process combination would re-
quire a second parallel-connected adsorber to remove
pollutants having passed the biofilter while the other
adsorber is being regenerated (so far not realised on a
commercial scale).
6.6 Waste water generated by a biofilter system
Altogether, the following water streams must be con-
sidered with biofilter systems (excluding water
present in the vapour state):
• stormwater (open surface filters)
• surface irrigation
• makeup water for humidifier/scrubber
• blowdown stream from humidifier/scrubber
• leachate collecting in the filter sump
• condensate collecting in the filter media
• condensate collecting in the piping and ducting
Heavy rainfall events may lead to overwetting of the
filter media in open surface filters. The excess water
collects as leachate in the filter sump. The same ap-
plies to uncontrolled surface irrigation.
Depending on the filter media and the residence time
of the leachate in the filter sump, this waste water
stream may be loaded with odorous compounds. Its
suitability for renewed use as irrigation water must be
checked.
Compared to open systems, optimally operated en-
closed biofilter systems generally generate signifi-
cantly smaller leachate streams.
To preclude excessive salt concentrations in the hu-
midifier water circuit, periodic or continuous blow-
down will be needed. The blowdown rate depends on
the thermodynamic state of the waste gas to be hu-
midified and the salt content of the makeup water. If
dust and other pollutants are separated in the humid-
ifier this has to be taken into account in the selection
of the blowdown rate.
With enclosed biofilter systems, the water volume re-
quired for surface irrigation of the filter media can be
predicted from the pilot test data and/or the thermo-
dynamic state of the waste gas. Alternatively, the re-
quired irrigation water rate can be determined via the
weight of the filter media, which implies continuous
monitoring of the filter weight. In determining the ir-
rigation water rate for open biofilters, allowance must
be made for weather influences, as far as possible.
In enclosed biofilter systems, the condensate collect-
ing in the clean gas ducting is unproblematic. Due to
the minor VOC concentrations, the odours generated
– 66 – VDI 3477
gehenden Gerüche können aufgrund der sehr gerin-
gen Konzentration an flüchtigen Verbindungen ver-
nachlässigt werden.
6.7 Verbleib des Abwassers
Abschlämm- und Drainagewasser sowie Kondensat-
wässer können, abhängig von Abgaszusammenset-
zung, Art des Filtermaterials und Materialzustand,
mit wasserlöslichen organischen und anorganischen
Stoffen (u. a, Abgaskomponenten, Abbauprodukte,
Huminstoffe), Nährstoffen sowie Feststoffpartikeln
belastet sein. Falls eine Verwertung des Abwassers
nicht möglich ist, muss es einer mechanisch-biologi-
schen Kläranlage zugeführt werden.
In Sonderfällen bei entsprechend belastetem Abgas
(z. B., große Mengen an Aerosolen) muss das Ab-
schlämmwasser unter Umständen einer vorgeschalte-
ten Behandlungsanlage (z. B., Fettabscheider) zuge-
leitet werden.
7 Betrieb von Biofilteranlagen
7.1 Allgemeines
Biofilteranlagen sowie ihre Nebeneinrichtungen kön-
nen ihren bestimmungsgemäßen Zweck nur dann er-
füllen, wenn sie sachgemäß betrieben werden.
Ein sachgemäßer Betrieb ist nur dann gewährleistet,
wenn die entsprechenden Voraussetzungen bezüglich
• Organisation (Betriebspersonal, -anleitung,
-tagebuch, Aufbewahrungspflichten),
• Technik und
• Finanzmittelbereitstellung
erfüllt sind.
Der Betrieb eines Biofilters umfasst folgende Tätig-
keiten nach VDI 3810 Blatt 4:
• Übernahme vom Hersteller
• Inbetriebnahme und Betrieb (Anfahren und gege-
benenfalls z. B., Animpfen, Zugabe von Nährstof-
fen, pH-Wert-Regulierung, Feuchtigkeitsregulie-
rung)
• Instandhaltung
• Außerbetriebnahme
• Ausmusterung
7.2 Voraussetzungen für den Betrieb von
Biofiltern
7.2.1 Organisation
7.2.1.1 Betriebspersonal
Die Qualifikationsanforderungen an das Betriebsper-
sonal richten sich nach der verfahrenstechnischen
Ausführung, dem Anlagenwert und der Nutzungsart
der Anlagen. Es ist sinnvoll, Personen mit fachbezo-
by this condensate stream can be neglected.
6.7 Waste water reuse/disposal
Depending on the waste gas composition and the type
and condition of the filter media, the blowdown and
leachate streams as well as the condensate streams
may be laden with water-soluble organic and inor-
ganic components (such as waste gas constituents,
products of biodegradation, humic substances), nutri-
ents and solids. Unless these waste water streams can
be recycled, they must be subjected to mechanical-
biological treatment.
In special cases involving waste gas streams with crit-
ical pollutant loads (e. g. high aerosol concentra-
tions), the blowdown stream may require treatment in
an upstream waste water treatment stage (e. g. grease
trap).
7 Operation of biofilter systems
7.1 General
Biofilter systems and their auxiliary equipment can
only fulfil their intended function if they are properly
operated.
Proper operation will only be ensured if the associ-
ated
• organisational (operating personnel, operating
manual, operating log, retention duties),
• technical and
• financial
prerequisites are satisfied.
According to VDI 3810 Part 4, the operation of a bio-
filter comprises the following activities:
• acceptance and takeover
• commissioning and operation (startup and where
applicable, inoculation, supplemental nutrient ad-
dition, pH adjustment, moisture control)
• maintenance
• shutdown
• decommissioning
7.2 Prerequisites for biofilter operation
7.2.1 Organisation
7.2.1.1 Operating personnel
The qualification requirements for the operating per-
sonnel depend on the specific process design, the
value of the plant and its specific use. The assignment
of personnel commanding practical experience with

gener Berufserfahrung oder spezieller Schulung ein-
zusetzen. Das Betriebspersonal sollte bereits bei der
Erstellung der Anlagen in die Anlagentechnik und
die daraus resultierenden Betreiberaufgaben einge-
wiesen werden. Bei der Anlagenübergabe sind dem
Betreiberpersonal durch eine klare Zuständigkeitsre-
gelung des Betreibers Pflichten und Verantwortung
zu übertragen.
Sofern kein eigenes Fachpersonal mit den entspre-
chenden Laboreinrichtungen zur Verfügung steht,
können externe Firmen und Institute mit entsprechen-
der Qualifikation eingeschaltet werden.
Biofilter sind für das Betreiberpersonal kein Arbeits-
platz im Sinne der Biostoffverordnung (BioStoffV),
sodass keine besonderen Schutzmaßnahmen erfor-
derlich sind. Für das Betriebspersonal von Fremdfir-
men, die mit dem Austausch und der Entsorgung des
Biofiltermaterials ständig zu tun haben, ist der Biofil-
ter ein Arbeitsplatz mit erhöhter Mikroorganismen-
exposition, an dem Arbeitsschutzmaßnahmen für den
Umgang mit staubenden Materialien und persönliche
Schutzmaßnahmen für solche Arbeitsplätze getroffen
werden müssen (BioStoffV).
Es gibt bisher keine registrierten (keiminduzierten)
Krankheitsfälle, die auf die Nachbarschaft eines Bio-
filters oder auf den Umgang mit Biofiltermaterial zu-
rückzuführen sind. Beim Umgang mit staubendem
Biofiltermaterial sind allerdings, wie beim Umgang
mit allen anderen staubenden, organischen Materia-
lien auch, Atemschutz und geeignete Arbeitsklei-
dung vorzusehen.
Staubemissionen können durch Besprühen des Bio-
filtermaterials mit Wasser gemindert oder vermieden
werden.
7.2.1.2 Betriebsanleitung
Der Betrieb von Biofilteranlagen ist in einer Be-
triebsanleitung festzulegen. Sie ist vom Anlagenlie-
feranten, erforderlichenfalls in Abstimmung mit dem
Betreiber, zu erstellen. Die Betriebsanleitung ist all-
gemein verständlich abzufassen und sollte spezielle
Anweisungen für die Betriebszustände
• An- und Abfahren
• Normalbetrieb (Automatik-/Handbetrieb)
• Störungen des bestimmungsgemäßen Betriebs
• Stillstandszeiten/Instandhaltung
• Sommer- und Winterbetrieb
enthalten.
Darüber hinaus ist die Betriebsanleitung durch fol-
gende Unterlagen zu ergänzen:
VDI 3477 – 67 –
or having received a specific training in the technol-
ogy involved is recommended. The operating person-
nel should be instructed in the technology employed
and the resulting operating requirements as early as
during the construction phase. The duties and respon-
sibilities of the operating personnel should be clearly
defined by the owner and assigned to the operating
personnel at the time the plant is handed over.
Where owners cannot draw on specialist personnel
and the requisite laboratory equipment, external con-
tractors and institutes with an appropriate qualifica-
tion may be commissioned to carry out the necessary
measurements.
As biofilters are no workplace for the owner’s person-
nel in terms of the Biosubstances Ordinance
(BioStoffV), no special protection measures are
needed. This does, however, not apply to external
contractors who are continually involved in the re-
placement and disposal of biofilter material. For such
contractor personnel, biofilters represent a workplace
posing an elevated risk of exposure to microorgan-
isms, which requires occupational health and safety
measures for the handling of dusty materials and per-
sonal protective equipment (BioStoffV).
So far there have been no registered (germ-induced)
diseases that are attributable to the proximity of a bio-
filter or the handling of biofilter material. Personnel
handling dusty biofilter material must, however, wear
respiratory protection and suitable working clothes
just as in the case of other dusty organic materials.
Dust emissions can be mitigated or avoided by spray-
ing the biofilter material with water.
7.2.1.2 Operating manual
The requirements and procedures for the operation of
the biofilter system must be documented in an oper-
ating manual to be prepared by the system supplier, if
required in cooperation with the owner. The operat-
ing manual should be easy to understand and include
special instructions for the following operating
modes and situations:
• startup and shutdown operation
• normal operation (automatic/manual mode)
• abnormal operating conditions
• downtimes/maintenance
• summer and winter operation
Furthermore, the operating manual must be comple-
mented by the following documents:
– 68 – VDI 3477
• Möglichkeiten zur Einstellung und Aufrechterhal-
tung des optimalen Feuchtegehalts des Filtermate-
rials
• schematische Darstellung und Beschreibung der
Anlage
• Bedienungsanleitung
• Instandhaltungsanleitung
• Störungs-Checkliste (DIN 31 052)
• Leistungsdaten der Anlage mit Gewährleistungs-
angaben
• Zeichnungen (Grundriss und Schnitte) der instal-
lierten Anlage einschließlich Zeichnungen hin-
sichtlich Kanalmontage der abgesaugten Emissi-
onsquellen
• Elektrodokumentation
• Funktionsbeschreibung der Mess- und Regelein-
richtungen
• Ersatzteilliste
• besondere Schutzmaßnahmen für den Betrieb
(z. B., Brandschutz, Explosionsschutz, persönli-
che Schutzausrüstung bei Filtermaterialwechsel)
7.2.1.3 Betriebstagebuch
Der Filterbetrieb ist z. B., in einem Betriebstagebuch
oder in ähnlichen Dokumenten wie Prüfberichten,
Messprotokollen (bei Bedarf auch in elektronischer
Form mit geeigneten Sicherungsmaßnahmen) zu do-
kumentieren. Dokumentationsvorlagen mit kopierfä-
higen Musterblättern werden vom Anlagenlieferan-
ten in Abhängigkeit von der Filterspezifikation zur
Verfügung gestellt (siehe auch Tabelle 4).
Im Betriebstagebuch sind vom Betreiber wesentliche
Vorkommnisse des Betriebsablaufs, z. B., Störungen
und ihre Behebung, kennzeichnende Betriebsda-
tenänderungen, behördlich angeordnete Messungen
zu vermerken.
7.2.1.4 Aufbewahrung von Dokumenten und
Aufzeichnungen
Die Aufbewahrung von Dokumenten und Aufzeich-
nungen ist zu regeln. Die Aufbewahrungsdauer von
Betriebstagebüchern sowie von Mess- und Analyse-
ergebnissen soll, z. B., aus Haftungsgründen, mindes-
tens fünf Jahre betragen.
7.2.2 Technische Voraussetzungen
Bei der Planung und Realisierung von Biofilteranla-
gen sind die technischen Voraussetzungen für einen
sachgemäßen Betrieb zu berücksichtigen.
• options for adjusting and maintaining an optimum
moisture level of the filter media
• schematic representation and description of the
biofilter system
• operating instructions
• maintenance instructions
• trouble-shooting check list (DIN 31 052)
• performance data of the system including guaran-
teed performance data
• as-built drawings (plan views and sections) of the
biofilter system including drawings showing de-
tails of execution of the waste gas ducting be-
tween the connected emission sources and the bi-
ofilter
• electrical documentation
• function description of the instrumentation and
control system
• spare parts list
• special protective measures required for operation
(e. g. fire protection, explosion protection, per-
sonal protective equipment required for filter me-
dia replacement)
7.2.1.3 Operating log
Filter operating data should be documented, for in-
stance, in an operating log or similar records such as
inspection reports, measurement reports (if required
also in electronic format, provided that adequate data
backup is ensured). Documentation templates with
reproducible standard forms for the respective biofil-
ter specifications are made available by the system
supplier (see also Table 4).
All major incidents occurring during operation such
as operating upsets and their elimination, significant
changes in the operating data, measurements directed
by supervisory authorities should be documented in
the operating log.
7.2.1.4 Retention of documents and
records
Retention requirements for documents and records
must be regulated. For operating logs and measure-
ment and analysis reports, a minimum retention time
of five years should be observed for liability reasons.
7.2.2 Technical prerequisites
The technical prerequisites for proper operation must
be taken into account in the design and construction
of the biofilter.

Dazu gehören:
• ausreichender Raum, ausreichende Fläche und
Zugänglichkeit für die Instandhaltung
• Transportmöglichkeit für den Austausch von An-
lagenkomponenten
• Mess- und Überwachungseinrichtungen mit ge-
eigneten Probenahmeöffnungen
Umfang und technische Ausführung der Mess- und
Überwachungseinrichtungen richten sich nach der
verfahrenstechnischen Gestaltung des Biofilters und
dem technischen Standard hinsichtlich Mess-,
Steuer- und Regelungstechnik.
Zur Ausrüstung können Messgeräte zur Ermittlung
folgender Parameter gehören (siehe Abschnitt 8):
• Temperaturen (z. B., Abgas)
• relative Feuchte (Abgas)
• Druckdifferenz (z. B., Filtermaterialschüttung,
Abgasventilator, Vorwäscher)
• Volumenstrom des Abgases
Grundsätzlich ist bei der Einrichtung von Volumen-
strom- und Geschwindigkeitsmessstellen auf eine aus-
reichende Messstrecke zu achten (VDI/VDE 2644).
7.2.3 Finanzmittelbereitstellung
Zur Durchführung der für den Betrieb erforderlichen
Maßnahmen sind die entsprechenden Finanzmittel
vorzuhalten. Für eine mittel- oder langfristige Fi-
nanzmittelplanung ist vor allem der für die Instand-
haltung bzw. Ersatzbeschaffung erforderliche Fi-
nanzmittelbedarf zu berücksichtigen.
7.3 Betrieb des Biofilters
7.3.1 Übernahme vom Hersteller
Mit der Übernahme geht die Biofilteranlage in den
Verantwortungsbereich des Betreibers über. Es sind
hierbei Art, Ausführung und Qualität der Anlage,
Eignung der eingebauten Anlagenteile und des not-
wendigen Zubehörs hinsichtlich Funktions-, Be-
triebsfähigkeit und Sicherheitsanforderungen festzu-
stellen (VDI 3810 Blatt 4).
Bei der Übernahme wird dem Betreiber die Be-
triebsanleitung übergeben. Die Übernahme ist zu do-
kumentieren.
7.3.2 Inbetriebnahme und Betrieb
Hierunter ist die Gesamtheit aller Maßnahmen bei der
Nutzung der Anlage zu verstehen (VDI 2264). Die
vom Betriebspersonal durchzuführende Bedienung ist
anlagenspezifisch unterschiedlich und hängt vom je-
weiligen Automatisierungsgrad der Anlage ab. Die er-
forderlichen Inhalte sind vom Anlagenlieferanten in
VDI 3477 – 69 –
These include:
• sufficient space, sufficient floor area and ready ac-
cess for maintenance
• vehicle access for the replacement of system com-
ponents
• measuring and monitoring instruments with ap-
propriate sampling ports
The scope and type of instrumentation and monitor-
ing systems depend on the specific process design of
the biofilter and the level of automation.
The instrumentation may include measuring instru-
ments for the following parameters (see Section 8):
• temperatures (e. g. waste gas)
• relative humidity (waste gas)
• differential pressure (e. g. media bed,
waste gas fan, pre-scrubber)
• waste gas flow rate
When installing flow and flow velocity measuring in-
struments, care must be taken to ensure a sufficiently
sized measuring section (VDI/VDE 2644).
7.2.3 Commitment of funds
The necessary financial resources for carrying out the
measures needed for biofilter operation must be
available. Medium- or long-term budgets should pro-
vide for the capital needed for maintenance activities
and replacement investments in particular.
7.3 Biofilter operation
7.3.1 Acceptance and takeover
At the time of takeover, the responsibility for the bi-
ofilter system passes to the owner. The acceptance in-
spection should encompass a verification of the type,
proper execution and quality of the biofilter system
and the suitability of the installed equipment and nec-
essary accessories in terms of function, fitness for use
and safety criteria (VDI 3810 Part 4).
The operating manual is submitted to the owner at the
time of takeover of the biofilter system. Acceptance
and takeover of the biofilter system must be docu-
mented.
7.3.2 Startup and operation
Startup and operation denotes the total of all actions
needed for the utilisation of the plant (VDI 2264).
The required operator attendance varies with the spe-
cific biofilter system and its level of automation. The
required procedures should be defined by the system
supplier in an operating manual (see Section 7.2.1.2).
– 70 – VDI 3477
einer Bedienungsanleitung (siehe Abschnitt 7.2.1.2)
vorzugeben.
Zur Bedienung der Anlage gehören auch nachfol-
gend beschriebene Maßnahmen zur Konditionierung
des Filtermaterials.
7.3.2.1 Anfahren
Vor Inbetriebnahme des Biofilters sollte ein Anfahr-
konzept erstellt werden. Bei unterschiedlichen Stoff-
strömen, die vor dem Filter oder in den Erfassungslei-
tungen gemischt werden, empfiehlt es sich, mit ein-
zelnen Linien oder geringen Rohgaskonzentrationen
zu beginnen, um Rohgasdurchbrüche zu vermeiden.
Der Grund liegt darin, dass sich das Filtermaterial an
die Rohgaskomponenten adaptieren und die Mikro-
organismenpopulationen aufbauen muss. Dabei müs-
sen die optimalen Betriebsbedingungen für Tempera-
tur, Materialfeuchte und pH-Wert von Anfang an ge-
währleistet sein (siehe Abschnitt 5.1.1).
Zu Beginn ad- und absorbiert das Filtermaterial die
Rohgasinhaltsstoffe, das heißt, der Wirkungsgrad
kann in den ersten Tagen bis ca. zwei Wochen hoch
sein. Ist die Pufferkapazität erschöpft, sinkt der Wir-
kungsgrad rapide und steigt anschließend mit stei-
gender biologischer Aktivität wieder an. In dieser
Phase, die im Allgemeinen zwei bis drei Wochen
dauert, kann über die Abschlämmrate des vorgeschal-
teten Wäschers (siehe Abschnitt 6.2.2.3) die Rohgas-
konzentration vor dem Filter beeinflusst werden. Die
volle Funktionsfähigkeit eines Biofilters wird im All-
gemeinen nach ca. vier bis sechs Wochen erreicht;
schwer abbaubare Komponenten benötigen mehr
Zeit (bis zu drei Monate). Während der Anfahrphase
ist eine regelmäßige Funktionsüberprüfung – min-
destens alle zwei bis drei Tage – notwendig, um Fehl-
entwicklungen vorbeugen zu können.
7.3.2.2 Animpfen
In vielen Fällen sind im Filtermaterial ausreichende
Mengen an Mikroorganismen vorhanden, um eine
geeignete Biozönose aufzubauen. Bei Verwendung
inerter Filtermaterialien, zur Verkürzung der Adapta-
tionszeit und zur Reaktivierung der Biologie nach
längeren Betriebsunterbrechungen kann ein Animp-
fen sinnvoll sein. Sind die Abgasbestandteile und ihre
Abbaubarkeit bekannt, können hierfür Belebt-
schlämme aus betriebseigenen Klärprozessen oder
anderes biologisch aktives Material verwendet wer-
den.
7.3.2.3 Zugabe von Nährsalzen
Bei überwiegend inertem Material und bei speziellen
Abgaszusammensetzungen ist die regelmäßige Zu-
The operation of the biofilter system also comprises
all filter media conditioning measures described be-
low.
7.3.2.1 Startup
A startup procedure should be prepared prior to startup
of the biofilter system. Where several production
lines are connected to the biofilter and the various gas
streams are mixed upstream of the filter or in the col-
lecting ducts, it is advisable to start with individual
production lines or low raw gas concentrations to pre-
vent raw gas breakthroughs. This is necessary be-
cause it takes some time for the filter media to adapt
to the raw gas constituents and for the microorganism
populations to build up. For this purpose, optimum
operating conditions in terms of temperature, media
moisture content and pH must be ensured from the
onset (see Section 5.1.1).
In the initial phase of operation, the raw gas constitu-
ents are adsorbed on and absorbed by the filter media
so that the removal efficiency may be high during the
first few days up to about two weeks. Once the buffer
capacity is exhausted, the efficiency will decline rap-
idly and then rise again as biological activity in-
creases. During this phase, which typically lasts two
to three weeks, the waste gas inlet concentration to
the biofilter can be controlled via the blowdown rate
of the upstream scrubber (see Section 6.2.2.3). The
biofilter normally needs about four to six weeks to
reach its full efficiency; a longer time (up to three
months) will be needed if the components to be re-
moved are sparingly biodegradable. During the star-
tup phase, the filter must be checked for proper func-
tion at regular intervals – at least every two to three
days – in order to preclude maldevelopments.
7.3.2.2 Inoculation
In many cases, the microorganisms naturally present
in the filter media will be sufficient to develop a suit-
able biocenosis. Inoculation may be advisable when
using inert filter media and may also be beneficial to
reduce the acclimation time and to reactivate the bio-
mass after prolonged shutdowns. If the waste gas
constituents and their biodegradation behaviour are
known, activated sludge available from on-site waste
water treatment operations or other biologically ac-
tive materials may be used as inoculates.
7.3.2.3 Nutrient salt addition
Routine phosphorus and nitrogen addition in the form
of dissolved mineral fertiliser is recommended for bi-

gabe von Phosphor und Stickstoff in Form von gelös-
tem Mineraldünger sinnvoll. Besonders bei der Rei-
nigung von Abgas aus Gießereien, Lackherstellung
und Lackieranlagen ist eine häufige Nährstoffversor-
gung notwendig. Im Allgemeinen betragen die Stoff-
mengenverhältnisse zwischen C, N und P etwa
100 : 5 :1. Aus dem C-Gehalt der abzubauenden
Schadstoffe ergibt sich die benötigte Menge N und P
(siehe Abschnitt 4.2 und Abschnitt 5.1.3).
7.3.2.4 pH-Wert-Regulierung des Filtermaterials
Im Einzelfall kann es erforderlich sein, durch Zu-
schlagstoffe (z. B., Kalk, Dolomit, Schwefel) den pH-
Wert des Filtermaterials zu regulieren (siehe Ab-
schnitt 5.1.5).
7.3.2.5 Feuchtigkeitsregulierung des
Filtermaterials
Da auch bei feuchtem, gesättigtem Abgas (siehe
Abschnitt 6.2.2.1) die Einhaltung des vorgesehenen
Feuchtegehalts im Filtermaterial nicht möglich ist,
muss eine zusätzliche Materialbefeuchtungseinrich-
tung vorhanden sein.
Der Feuchtegehalt in der Filterschicht sollte in Ab-
hängigkeit vom Filtermaterial zwischen 40 % und
60 % liegen. Die derzeit einzig praktikable Methode
ist die gravimetrische Bestimmung gemäß DGVW
(DIN EN 12 880; VDI 2066 Blatt 1).
Eine kontinuierliche Messung ist noch nicht Stand
der Technik. Befeuchtungseinrichtungen sind so zu
bedienen, dass die Feuchtigkeit an jeder Stelle der
Filterschicht innerhalb der angegebenen Grenzen
liegt. Überschüssiges Wasser ist durch entsprechende
bauliche Maßnahmen abzuführen.
7.3.2.6 Beseitigung von Betriebsstörungen
Die Suche nach den Fehlerquellen im Falle einer Be-
triebsstörung sollte so gut wie möglich strukturiert
sein, um zunächst anhand offensichtlicher Mängel
die am schnellsten identifizierbaren Ursachen zu fin-
den und unverzüglich Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Die folgende Checkliste soll bei der gezielten Suche
helfen.
Ursachenanalyse bei Betriebsstörungen und
Beschwerden wegen Geruchsbelästigungen
a) Ist der Biofilter die Geruchsquelle oder gibt es an-
dere (diffuse) Quellen?
b) Sind die Gerüche in einer Entfernung von mehr
als 200 m wahrnehmbar?
c) Feststellung der Geruchsart
– rohgastypischer Geruch ja/nein
– Geruch nach …
VDI 3477 – 71 –
ofilters using predominantly inert media or treating
special waste gas compositions. Biofilters treating
waste gases from foundries, paint production lines
and paint spray booths require frequent supplemental
nutrient addition. Typical C:N:P molar ratios are ap-
prox. 100 : 5 :1. The required N and P dosage rates de-
rive from the carbon content of the pollutants to be
degraded (see Section 4.2 and Section 5.1.3).
7.3.2.4 pH control of filter media
In individual cases, it may be necessary to control the
pH of the filter media by adding corresponding addi-
tives (e. g. lime, dolomite, sulphur) (see Section 5.1.5).
7.3.2.5 Moisture control of
filter media
To maintain the required moisture level of the filter
media, additional surface irrigation will be needed,
regardless of the humidity and water saturation level
of the waste gas feed (see Section 6.2.2.1).
Depending on the type of filter media, a moisture con-
tent of between 40 % and 60 % is recommended. The
only practical method currently available for determin-
ing the media moisture level is the gravimetric method
as per DGVW (DIN EN 12 880; VDI 2066 Part 1).
As yet, continuous moisture measurement is not the
state of the art. Irrigation systems should be operated
such as to ensure that the moisture levels at any loca-
tion in the filter bed are within the specified limits.
Excess water must be discharged via suitable drain-
age measures.
7.3.2.6 Operating upsets, trouble-shooting and
corrective action
To facilitate trouble-shooting in the case of operating
upsets, a well-structured trouble-shooting procedure
should be in place to be able to first locate obvious
deficiencies and readily identifiable trouble sources
so that corrective action can be promptly initiated.
The following check list is provided to facilitate ef-
fective trouble-shooting.
Identification of troubles sources –
odour nuisance complaints
a) Is the biofilter the trouble source or are there any
other (fugitive) sources?
b) Are the odours perceptible at a distance of more
than 200 m from the plant?
c) identification of type of odour
– raw gas-specific odour yes/no
– description of odour, i. e. it smells like ...
– 72 – VDI 3477
d) Durchströmungsprüfung des Filterbetts mit einer
Nebelkanone o. Ä.
e) Funktionsprüfung und Messung – Abluftbefeuch-
ter
– Filtermaterialbefeuchtung
– Volumenstrom vor dem Biofilter – Lufttempe-
ratur vor dem Biofilter – Temperatur im Filter-
bett
– Druckverlust im Filterbett
f) Wasserproben aus dem Luftbefeuchter und aus
dem Filterablauf
– sensorische Prüfung
– pH-Wert
g) Materialproben aus den verschiedenen Bereichen
und Tiefen des Biofilters (z. B., aus einem Bepro-
bungsschacht)
– sensorische Prüfung
– visuelle Überprüfung von Materialfeuchte, -zu-
sammensetzung und -zustand sowie Verpilzung
und Belag (z. B., Schwefel)
– Materialfeuchte
– pH-Wert des Ablaufs
– Aktivitätstest (Sauerstoffzehrung) an repräsen-
tativen Materialproben
h) Olfaktometrie – Probenahme
– vor und nach dem Luftbefeuchter
– nach dem Biofilter
1) auf der Reingasseite von geschlossenen Sys-
temen
2) repräsentative Proben auf Flächenfiltern ge-
mäß Abschnitt 9
7.3.3 Instandhaltung
Die Instandhaltung einer Biofilteranlage umfasst alle
Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung
des Sollzustands sowie zur Feststellung und Beurtei-
lung des Istzustands (DIN 31 051).
Die Instandhaltung gliedert sich in folgende Schwer-
punkte:
• Wartung
• Inspektion
• Instandsetzung
Zur Durchführung der Instandhaltung sind vom An-
lagenlieferanten Instandhaltungsanleitungen zu er-
stellen (siehe Abschnitt 7.2.1.2). Bei größeren Anla-
gen sollte vom Betreiber ein Instandhaltungsplan auf-
gestellt werden mit Festlegung der organisatorischen
Abwicklung. Dazu gehören:
• Personaldisposition
• Festlegung der Ausführungsperioden und der
Hilfsmittel
• Finanzmittelbereitstellung
d) verification of flow distribution over the filter bed
using smoke cartridges or similar
e) function tests and measurements – waste gas hu-
midifier
– filter media irrigation system
– volumetric flow upstream of biofilter – waste
gas temperature upstream of biofilter – temper-
ature in filter bed
– pressure drop across filter bed
f) water samples from waste gas humidifier and fil-
ter sump (leachate)
– sensory analysis
– pH value
g) material samples from different areas and levels
of the filter bed (e. g. via a sampling shaft)
– sensory analysis
– visual check of filter media for moisture content,
composition, state of decomposition as well as
fungal contamination and deposits (e. g. sulphur)
– material moisture
– pH of leachate
– activity test (oxygen depletion) on representa-
tive material samples
h) sampling for olfactometry
– upstream and downstream of waste gas humidi-
fier
– downstream of biofilter
1) on the clean gas side of enclosed systems
2) representative sampling of surface filters as
per Section 9
7.3.3 Maintenance
Maintenance designates the total of actions needed to
identify and assess the current condition of a biofilter
system including the actions needed to maintain or
restore the target condition (DIN 31 051).
Maintenance comprises the following main activities:
• servicing
• inspection
• repair
The maintenance requirements and procedures will
be documented in maintenance instructions to be pro-
vided by the system supplier (see Section 7.2.1.2).
For large biofilter systems, the owner should develop
a a maintenance schedule defining organisational as-
pects such as:
• manpower planning
• definition of maintenance intervals and required
tools and equipment
• commitment of funds

Grundsätzlich ist für die fachgerechte Durchführung
der Instandhaltungsmaßnahmen ein Instandhaltungs-
nachweis im Betriebstagebuch zu führen.
7.3.3.1 Wartung
Zur Wartung gehören alle Maßnahmen zur Bewah-
rung des Sollzustands der Anlage (DIN 31 051). Die
Instandhaltung von Abscheideanlagen ist in der
Richtlinie VDI 2264 beschrieben. Speziell für Biofil-
teranlagen sind hinsichtlich des Filtermaterials nach-
folgende Wartungsmaßnahmen zusätzlich erforder-
lich.
Filtermaterialpflege
Abhängig von der Beschaffenheit des Abgases, der
biologischen Aktivität der Mikroorganismen, dem
Setzungsverhalten des Filtermaterials und der Quali-
tät der Befeuchtung unterliegt die Filtermaterial-
schüttung strukturellen Veränderungen. Mögliche
Folgen daraus sind ein Anstieg des Materialdruckver-
lusts sowie eine inhomogene Durchströmung der Fil-
terschüttung. Die sich dadurch bildenden bevorzug-
ten Strömungskanäle können zu Durchbrüchen in der
Filterschüttung führen, durch die das Abgas teilweise
ungereinigt entweichen kann.
Gegebenenfalls kann das Filtermaterial zur Homoge-
nisierung in regelmäßigen Abständen aufgelockert,
umgesetzt und abgesiebt werden (siehe Abschnitt 5.4).
Dabei sind die bei der biologischen Zersetzung des Fil-
termaterials entstehenden feineren Bestandteile zu ent-
fernen. Fehlende Schütthöhe ist durch Materialzugabe
auszugleichen.
Das Filterbett ist weitgehend von pflanzlichem Be-
wuchs frei zu halten.
Filtermaterialaustausch und -entsorgung
Hinweise zu Filtermaterialaustausch und -entsorgung
können dem Abschnitt 5.4.2 entnommen werden.
7.3.3.2 Inspektion
Die Inspektion umfasst alle Maßnahmen zur Feststel-
lung und Beurteilung des Istzustands einer Biofilter-
anlage (DIN 31 051). Hierbei sind sowohl der äußere
und der mechanische Zustand als auch die Funktion
durch einen Vergleich von Ist- und Sollwert zu über-
prüfen.
Die durchzuführenden Inspektionen dienen der Ei-
genkontrolle und müssen den jeweiligen Anforderun-
gen (z. B., Behördenauflagen) und den Betriebserfah-
rungen angepasst werden.
Die Inhalte und Zyklen der durchzuführenden Ins-
pektionen sind vom Anlagenlieferanten in einer In-
standhaltungsanleitung (siehe Abschnitt 7.2.1.2) zu
beschreiben.
VDI 3477 – 73 –
As a rule, the workmanlike execution of the mainte-
nance activities is to be documented in the operating
log.
7.3.3.1 Servicing
Servicing comprises the total of actions needed to
maintain the target condition of the biofilter system
(DIN 31 051). Servicing requirements for separator
systems are described in detail in standard VDI 2264.
Biofilter systems require the following additional
maintenance measures for the filter media.
Maintenance of filter media
Depending on the waste gas composition, the biolog-
ical activity of the microorganisms, the settling be-
haviour of the filter media and the quality of surface
irrigation, the filter bed will undergo structural
changes. Possible consequences are an increase in the
pressure drop and non-uniform gas flow through the
filter bed. This will result in short-circuiting effects,
i. e. the formation of preferred flow channels in the
filter bed, through which some waste gas can escape
untreated.
If required, the filter media can be loosened, re-
stacked and screened at regular intervals for homog-
enisation (see Section 5.4). In the process, the fines
fractions resulting from the biological decomposition
of the filter media must be removed. Material losses
must be made up for by fresh media.
The filter bed should be kept largely free from weed
growth.
Replacement and disposal of filter media
For the replacement and disposal of filter media,
please refer to Section 5.4.2.
7.3.3.2 Inspection
Inspection comprises all actions needed to identify
and assess the current condition of a biofilter system
(DIN 31 051). This implies a visual inspection for
outer appearance and mechanical condition as well as
a verification of the proper function by an actual-vs.-
target comparison.
The required inspections provide the owner with a
means of self-monitoring and should be matched to
the specific requirements (regulatory requirements)
and operating experience.
The required inspection scope and inspection inter-
vals will be laid down in the maintenance instructions
to be provided by the system supplier (see Sec-
tion 7.2.1.2).
– 74 – VDI 3477

Die Inspektion gliedert sich in folgende Schwer-
punkte:
• Begehung mit optischer Kontrolle der Gesamt-
anlage
• mechanische Funktionsüberwachung der einge-
bauten Anlagenkomponenten, z. B., Ventilatoren,
Pumpen, Abgaskonditionierung, Materialbefeuch-
tung, Absperrklappen, Messgeräte
• messtechnische Funktionsüberwachung,
z. B., Nassabscheider, Biofilter
• messtechnische und analytische Erfassung der für
die Funktion der Gesamtanlage relevanten Be-
triebsparameter bezüglich Abgas, Filtermaterial
und Abwasser
Tabelle 8 zeigt beispielhaft ein Maßnahmenprofil
für Biofilteranlagen zur Reinigung von Abgas aus ei-
ner Gießerei, einer Kläranlage, einer Farbenherstel-
lung und -verarbeitung und einer Tierkörperverwer-
tungsanlage. Die Relevanz der in Tabelle 8 aufge-
führten Parameter ist im Einzelfall zu prüfen.
Inspection comprises the following main activities:
• visual inspection of the overall system
• function check of the installed mechanical equip-
ment, e. g. fans, pumps, waste gas conditioning
system, media irrigation system, shutoff dampers,
measuring instruments and similar
• performance monitoring, e. g. wet scrubber,
biofilter
• measurement and analysis of the operating param-
eters of relevance to the function of the overall
system with regard to waste gas, filter media and
waste water
Table 8 shows a typical catalogue of operation mon-
itoring measures for biofilters treating waste gases
from a foundry, a waste water treatment plant, a paint
production and processing line and an animal render-
ing plant. The relevance of the parameters listed in
Table 8 must be checked on a case-by-case basis.

Tabelle 8. Beispiel für ein Maßnahmenprofil zur Betriebsüberwachung von Biofilteranlagen

Pos. Maßnahme Täglich Alle zwei Alle drei Alle sechs Jährlich
bzw. online Wochen Monate Monate
1 Begehung mit optischer und GoF,
sensorischer (Hedonik) Kontrolle der GgF, KAoF,
Gesamtanlage TKVoF,
FHVgF
2 Funktionsüberwachung
Nassabscheider GoF,
GgF, KAoF,
TKVoF,
FHVgF
Befeuchtungseinrichtung Biofiltermaterial FHVgF, GgF TKVoF, GoF
Nährlösungsdosiereinrichtung GgF,
FHVgF, GoF
Messgeräte (FID, Druck-, Volumenstrom- FHVgF, GoF
messgeräte u.a.) TKVoF, GgF
3 Messungen und Analysen
3.1 Abgas
Temperatur vor und nach dem Nass- TKVoF, GoF, GgF,
abscheider, vor dem und im Biofilter FHVgF KAoF
relative Feuchte vor und nach dem Nass- TKVoF, GoF, GgF,
abscheider, am Biofiltereintritt FHVgF KAoF
Volumenstrom im Rohgas vor dem Biofilter TKVoF GoF, GgF,
einschließlich Volumenstromregulierung KAoF,
FHVgF
Abgasinhaltsstoffe gemäß den behörd-
lichen Auflagen:
– z. B., Geruchsstoffkonzentration und GoF, GgF,
hedonische Wirkung KAoF,
TKVoF,
FHVgF
– Gesamt-C GoF, FHVgF
 VDI 3477 – 75 –

Tabelle 8. Beispiel für ein Maßnahmenprofil zur Betriebsüberwachung von Biofilteranlagen (Fortsetzung)
Pos. Maßnahme Täglich Alle zwei Alle drei Alle sechs Jährlich
bzw. online Wochen Monate Monate
– NH3, H2S o. Ä. vor und nach dem KAoF, KVoF, GoF, GgF
Wäscher und nach dem Biofilter FHVgF
Strömungswiderstand im Filtermaterial TKVoF, FHVgF GoF, GgF
Geschwindigkeitsprofil der Material- KAoF, TKVoF GoF, FHVgF
durchströmung
3.2 Filtermaterial
Feuchtegehalt visuell GoF, GgF, KAoF, FHVgF
TKVoF
pH-Wert GoF, GgF, TKVoF KAoF, FHVgF
Leitfähigkeit GoF, GgF TKVoF, FHVgF
Gesamtkeimzahl GoF, KAoF,
FHVgF, GgF
Atmungsaktivität GoF, KAoF,
TKVoF
FHVgF, GgF
Glühverlust GoF, GgF TKVoF KAoF, FHVgF
Schwermetallkonzentration GoF, GgF FHVgF
Leuchtbakterientest GoF, GgF
Nährstoffgehalt (C-N-P-Stoffmengen- GoF TKVoF KAoF, FHVgF
verhältnis)
Materialzustand (Porenvolumen) visuell GoF, KAoF,
TKVoF,
FHVgF, GgF
3.3 Waschwasser des Nassabscheiders,
Drainagewasser des Biofilters
pH-Wert GoF, GgF FHVgF
Leitfähigkeit GoF, GgF FHVgF
Trockensubstanzgehalt GoF, GgF
absetzbare Stoffe GoF,
FHVgF, GgF

Die Beispiele beziehen sich auf folgende Flächenfilter:

GoF Gießerei (offener Flächenfilter)
KAoF Kläranlage (offener Flächenfilter)
TKVoF Tierkörperverwertung (offener Flächenfilter)
FHVgF Farbenherstellung und -verarbeitung (geschlossene Flächenfilter)
GgF Gießerei (geschlossener Flächenfilter)

Table 8. Example of operation monitoring measures for biofilter systems in air pollution control applications
Item Measure Daily or Every two Every three Every six Yearly
online weeks months months
1 Visual inspection and sensory GoF,
(hedonic ) check of overall system GgF, KAoF,
TKVoF,
FHVgF
2 Function monitoring
wet scrubber GoF,
GgF, KAoF,
TKVoF,
FHVgF
biofilter media irrigation system FHVgF, GgF TKVoF, GoF
nutrient solution dosing system GgF,
FHVgF, GoF
– 76 – VDI 3477

Table 8. Example of operation monitoring measures for biofilter systems in air pollution control applications (conti-
nued)
Item Measure Daily or Every two Every three Every six Yearly
online weeks months months
measuring instruments (FID, pressure and FHVgF, GoF
flow measuring instruments, etc.) TKVoF, GgF
3 Measurements and analyses
3.1 Waste gas
temperature before and after wet TKVoF, GoF, GgF,
scrubber, before and in biofilter FHVgF KAoF
relative humidity before and after wet TKVoF, GoF, GgF,
scrubber, at biofilter inlet FHVgF KAoF
volumetric flow of raw gas before biofilter TKVoF GoF, GgF,
including flow control KAoF,
FHVgF
waste gas constituents as per regulatory
requirements:
– e. g. odorant concentration and hedonic GoF, GgF,
tone KAoF,
TKVoF,
FHVgF
– total carbon GoF, FHVgF
– NH3, H2S or similar before and afterwet KAoF, KVoF, GoF, GgF
scrubber and after biofilter FHV gF
flow resistance offered by filter media TKVoF, FHVgF GoF, GgF
flow velocity profile across filter bed KAoF, TKVoF GoF, FHV gF
3.2 Filter media
moisture content visual GoF, GgF, KAoF, FHV gF
TKVoF
pH GoF, GgF, TKVoF KAoF, FHV gF
conductivity GoF, GgF TKVoF, FHV gF
total bacterial count GoF, KAoF,
FHV gF, GgF
respiration activity GoF, KAoF,
TKVoF
FHV gF, GgF
loss on ignition GoF, GgF TKVoF KAoF, FHV gF
heavy metals concentration GoF, GgF FHVgF
bioluminescence test GoF, GgF
nutrient content (C:N:P molar ratio ) GoF TKVoF KAoF, FHV gF
media condition (pore volume) visual GoF, KAoF,
TKVoF,
FHVgF, GgF
3.3 Wet scrubber effluent, biofilter leachate
pH GoF, GgF FHV gF
conductivity GoF, GgF FHV gF
dry matter content GoF, GgF
settleable solids GoF,
FHV gF, GgF

The above examples relate to the following surface filters:

GoF foundry (open surface filter)
KAoF waste water treatment plant (open surface filter)
TKVoF animal rendering plant (open surface filter)
FHVgF paint production and processing line (enclosed surface filter)
GgF foundry (enclosed surface filter)

7.3.3.3 Instandsetzung
Die Instandsetzung umfasst die Maßnahmen zur
Wiederherstellung des Sollzustands nach Störungen
an einer Biofilteranlage. Die notwendigen Maßnah-
men sind aus einer Störungs-Checkliste des Anlagen-
lieferanten in einer Instandsetzungsanleitung (siehe
Abschnitt 7.2.1.2) zu beschreiben. Dazu gehören An-
gaben zur Durchführung der Instandsetzung und An-
gaben zum technischen Kundendienst.
Nach Abschluss der Maßnahmen sind eine Funkti-
onsprüfung und eine Abnahme der instand gesetzten
Komponenten vom Betreiber durchzuführen.
7.3.4 Außerbetriebnahme
Wird die Anlage für einen bestimmten oder unbe-
stimmten Zeitraum außer Betrieb genommen, so ist
dafür Sorge zu tragen, dass die Verwendungsfähig-
keit erhalten bleibt.
Vor allem bei Außerbetriebnahmen im Winter sind
Maßnahmen zu ergreifen, die ein Einfrieren wasser-
führender Anlagenkomponenten, z. B., der Rohrlei-
tungssysteme, Wasservorratsbehälter, verhindern. Für
den Umgang mit frostempfindlichen Biofiltermateri-
alien muss ein Hinweis in der Betriebsanleitung ent-
halten sein.
Besonders das Filtermaterial in kleinen Komparti-
menten (Containern) ist während einer mehrtägigen
Betriebsruhe bei Dauerfrost vor dem Einfrieren zu
schützen. In der Regel entwickeln die Mikroorganis-
men durch den Abbau des Biofiltermaterials eine
Eigenwärme, die bei geeigneter Dämmung der Bio-
filter bereits einen Frostschutz bewirken kann. Dies
gilt allerdings nur für Biofiltermaterialien mit einem
hohen Anteil an organischem, abbaubarem Material
(z. B., auf Kompostbasis). Das Durchströmen mit ei-
nem deutlich reduzierten (10 m3/h bis 20 m3/h je m3
Filtermaterial), erwärmten Belüftungsstrom ist ein
wirksamer Frostschutz. Die Erwärmung kann über
ein eigens dafür vor dem Befeuchter installiertes
Heizregister erfolgen.
Allerdings ist in Abhängigkeit von der Stillstandszeit
eine gewisse Adaptationszeit der Mikroorganismen
notwendig, um die ursprünglichen Wirkungsgrade
wieder zu erzielen.
7.3.5 Ausmusterung
Wird die Anlage demontiert, sind sämtliche Anlagen-
komponenten ordnungsgemäß zu entsorgen.
Hierbei ist vor allem auf die ordnungsgemäße Ent-
sorgung des Filtermaterials zu achten (siehe Ab-
schnitt 5.4.2).
VDI 3477 – 77 –
7.3.3.3 Repair
Repair is understood to include all actions needed for
restoring the target condition after an operating upset
of the biofilter system. The necessary measures
should be described in the form of a troubleshooting
check list as part of the repair instructions to be pro-
vided by the system supplier (see Section 7.2.1.2).
Repair instructions should include the applicable re-
pair procedures as well as information on the after-
sales service.
After completion of the repair measures, the repaired
component must be subjected to an inspection/func-
tion test by the owner.
7.3.4 Shutdown
If the biofilter is shut down for a defined or indefinite
period, care must be taken to maintain it in a condi-
tion allowing its subsequent reuse.
If the biofilter is shut down in the cold season freeze
protection will be required for all water-carrying sys-
tems and equipment, e. g. piping systems, water stor-
age tanks. Handling instructions for frost-sensitive
biofilter media should be included in the operating in-
structions.
Filter media in small compartments (containers) in
particular must be protected from freezing up if the
downtime last several days under conditions of per-
manent frost. Normally, biodegradation of the filter
media by the microorganisms will liberate some heat,
which may suffice for freeze protection if the filter is
properly insulated. However, this applies only to bio-
filter media containing a large fraction of organic, bi-
odegradable material (e. g. compost-based material).
Effective freeze protection can be provided by blow-
ing a small flow of preheated air (10 m3/h to 20 m3/h
per m3 of filter media) through the biofilter. Air pre-
heating can be accomplished in a separate heater in-
stalled upstream of the pre-humidifier.
Depending on the duration of the shutdown, the mi-
crobial population will require a certain acclimation
time before developing their fully activity after re-
starting the biofilter.
7.3.5 Decommissioning
If the biofilter is dismantled, all system components
must be properly disposed of.
In this connection, special attention has to be given to
the proper disposal of the spent filter media (see Sec-
tion 5.4.2).
– 78 – VDI 3477
7.4 Betriebserfahrungen
Im Zusammenhang mit umfangreichen olfaktometri-
schen Messungen zur Bestimmung des Geruchsab-
scheidegrads (technischer Wirkungsgrad) an den ver-
schiedensten Biofilteranlagen und der Messung der
Durchströmungsverteilung auf Flächenfiltern wur-
den folgende Erfahrungen gesammelt:
Häufigste Unterlassung ist die regelmäßige Sichtprü-
fung einer Biofilteranlage durch geeignetes angelern-
tes Personal, die täglich, mindestens jedoch einmal
wöchentlich, durchgeführt werden sollte. In einigen
Fällen wurde man erst dann auf den schlechten Zu-
stand der Biofilteranlage aufmerksam, als es Be-
schwerden aus der Nachbarschaft gab.
Des Weiteren wird immer wieder versucht, den rela-
tiv einfachen Aufbau einer Biofilteranlage im Eigen-
bau zu erstellen. Sowohl beim Filtermaterial als auch
bei der Konstruktion wurden wiederholt gravierende
Fehler gemacht. Pilotversuche wurden bei Eigenbau-
ten nicht durchgeführt.
Wesentlich ist die Beobachtung der Temperatur im
Biofiltermaterial. Durch einen vorgeschalteten Wä-
scher (Befeuchter) wird in vielen Fällen die Abgas-
temperatur deutlich herabgesetzt. Es wurden in den
Wintermonaten Temperaturen von weniger als 5 °C
im Biofiltermaterial gemessen. Die Geruchsabschei-
dung verschlechtert sich in der Regel gravierend.
Zur Energieeinsparung wurde bei ein- oder zwei-
schichtigem Betrieb gelegentlich der Abgasventilator
abgeschaltet. Dies führte unter bestimmten Umstän-
den zur Bildung von anaeroben Zonen, in denen dann
bei Einschalten des Abgasventilators völlig andere,
unangenehme Gerüche emittiert werden können.
Bei Rohgasströmen mit schwankender Konzentration
und wechselnder Zusammensetzung kann die Aus-
trittskonzentration höher sein als die Eingangskon-
zentration an Geruchsstoffen (negativer Wirkungs-
grad). Durch langfristige Pilotversuche (mindestens
drei Monate) muss die Eignung von Biofiltern getes-
tet werden.
Vielfach wird das Abgassystem zu selten geprüft. Die
zwangsläufige Verschmutzung der Rohre und des
Luftverteilungssystems führt zu anaeroben Verhält-
nissen mit der Folge, dass die Geruchsstoffkonzentra-
tion im Rohgas deutlich ansteigt. Im Reingas einer
Biofilteranlage (Flächenfilter) zur Reinigung des Ab-
gases der Rottehalle eines Kompostwerks wurden im
ersten Jahr Geruchsstoffkonzentrationen von
< 100 GEE/m3 gemessen. Im Laufe mehrerer Jahre
stieg die Geruchsstoffkonzentration im Rohgas von
etwa 5000 GEE/m3 auf über 60 000 GEE/m3. Im Rein-
gas wurden entsprechend Werte von bis zu
7.4 Operating experience
Experience gathered from comprehensive olfactome-
try performed on diverse biofilters to determine the
odour abatement efficiency (process efficiency) and
measurements to determine the flow distribution on
surface filters indicates the following most common
mistakes in biofilter operation and maintenance:
The most frequent omission is the regular visual in-
spection of the biofilter system by suitable trained
personnel. A visual inspection should be carried out
daily, however, not less than once per week. In some
cases, the poor state of the biofilter system was only
detected after odour complaints had been received
from nearby residents.
Because of the relatively simple configuration of the
biofilter system, plant owners have frequently tried to
build the biofilter on their own. Here, serious mis-
takes have been made again and again both in the se-
lection of the filter media and details of construction.
Pilot tests were not conducted for such self-made bi-
ofilters.
Another important point is the observation of the tem-
perature in the biofilter media. Upstream scrubbing
(humidification) frequently results in a drastic reduc-
tion of the waste gas temperature. Thus, filter media
temperatures below 5 °C have been measured in the
cold season which goes hand in hand with a major de-
terioration in the odour abatement efficiency.
In some production plants operating on a one- or two-
shift scheme, the waste gas fan was turned off from
time to time for energy economy reasons. Under cer-
tain conditions, this led to the formation of anaerobic
zones emitting completely different nuisance odours
when the waste gas fan was restarted.
In the case of inlet gas streams of varying concentra-
tion and composition, the odorant outlet concentra-
tion may be higher than the inlet concentration (neg-
ative efficiency). Under these conditions, long-term
pilot tests (over a minimum of three months) should
be conducted to verify the applicability of biofilters.
Often, inspection of the waste gas system is ne-
glected. Inevitable fouling of the leachate drainage
and waste gas distribution systems leads to anaerobic
conditions, resulting in a drastic increase in the raw
gas odorant concentration. Thus, the clean gas of a bi-
ofilter system (surface filter) treating the exhaust air
from the production building of a composting facility
exhibited odorant concentrations of < 100 ouE/m3 in
the first year of operation. Over the years, the raw gas
odorant concentration increased from some
5000 ouE/m3 to greater than 60 000 ouE/m3. This was
reflected in clean gas odorant levels of up to

1000 GEE/m3 gemessen. Nach gründlicher Reini-
gung des Unterflur- und Rohrsystems wurden im
Roh- und Reingas annähernd wieder die im ersten
Jahr ermittelten Geruchsstoffkonzentrationen gemes-
sen.
Bei der Vorabscheidung pH-relevanter Abgasinhalts-
stoffe wie H2S, SO2 und NH3 mit einem Wäscher ist
zu beachten, dass stabile Salze gebildet werden. Im
Fall von H2S ist unbedingt eine Oxidation mit geeig-
neten Mitteln (z. B., Wasserstoffperoxid H2O2) vor-
zusehen, da die Schadstoffe bei der Entsorgung in
den Sammelkanal andernfalls wieder ausgestrippt
werden können.
Biofilter nach Abwasserreinigungsanlagen – insbe-
sondere aus der Lebensmittelproduktion – werden im
Allgemeinen unterschiedlich hohen Konzentrationen
an flüchtigen Sulfiden ausgesetzt. Der dort enthaltene
Schwefel wird mithilfe von Mikroorganismen (Thio-
bacillen) zu Schwefelsäure umgesetzt, die eine bio-
gene Korrosion an Beton und Metallteilen im Biofil-
ter bewirkt. Auf den Rostböden von Flächenbiofiltern
nach Betriebskläranlagen werden nicht selten pH-
Werte bis 1,0 gemessen, die die Standzeit der Böden
auf unter zwei Jahre herabsetzen können.
Bei offenen Flächenfiltern wird gelegentlich festge-
stellt, dass nach starken Regenfällen der Luftraum
zwischen Rost- und Unterboden bis zu 20 cm hoch
mit Wasser gefüllt ist, das nicht abfließen kann. Da-
durch wird die Durchströmung des Filterbetts massiv
gestört. In einigen Fällen, z. B., bei Betonsteinen mit
nur 8 cm Durchmesser der Luftröhren, wurde der
vollständige Ausfall ganzer Biofiltersektionen fest-
gestellt.
Bei einer Einströmgeschwindigkeit von mehr als
18 m/s wurde beobachtet, dass durch Unterdruck auf
der Filteroberfläche ab dem Eintritt der Rohluft in das
Filterbett bis zu 15 m weit Falschluft von oben in das
Filterbett gesaugt wurde und eine bestimmte Fläche
nicht als Filter funktionierte. Bei der Konstruktion
und Auslegung der Druckkammer von Flächenfiltern
ist deshalb darauf zu achten, dass das Filterbett
gleichmäßig durchströmt werden kann.
8 Messen und Bewerten der Emissionen
(Luftverunreinigungen)
8.1 Allgemeines
Durch diese messtechnische Anleitung soll sicherge-
stellt werden, dass die Emissionen der in dieser
Richtlinie beschriebenen Anlagen unter Berücksich-
tigung der Anforderungen der TA Luft so ermittelt
werden, dass die Ergebnisse repräsentativ und unter-
einander vergleichbar sind, einheitlich ausgewertet
VDI 3477 – 79 –
1000 ouE/m3. After thorough cleaning of the waste
gas distribution and leachate collection systems, the
raw gas and clean gas odorant loads were roughly
down to the levels measured in the first year.
When using an upstream scrubber for the removal of
pH-relevant waste gas constituents like H2S, SO2 and
NH3, this will result in the formation of stable salts. In
scrubbers for H2S removal, an oxidation with suitable
reagents (e. g. hydrogen peroxide H2O2) is indispen-
sable to preclude incompletely reacted pollutants
from being stripped off to the gas phase again on dis-
charge of the scrubber effluent into the sewer system.
Biofilters downstream of waste water treatment
plants – in particular in the food processing industry
– normally have to cope with varying concentrations
of volatile sulphides. The associated sulphur is con-
verted to sulphuric acid by the microorganisms (thio-
bacilli), causing biogenic corrosion of the biofilter
concrete and metal components. In industrial waste
water treatment plants, pH values down to 1,0 have
frequently been measured on the support grating of
surface biofilters, which may reduce the service life
of the grating to less than two years.
In some open surface filters, the air space between
the media support and the plenum floor was found to
be filled with trapped water up to a level of 20 cm af-
ter heavy rainfalls. As a result, homogeneous gas
flow through the filter was severely impaired. In
some biofilters, e. g. using gas distribution blocks
made of concrete with air port diameters of only
8 cm, this has led to the complete failure of individual
filter bed segments.
At gas inlet velocities of greater than 18 m/s, it was
observed that the resulting negative pressure on the
filter surface caused ambient air to be drawn into the
filter bed from the top over a distance of up to 15 m
from the raw gas inlet so that the filtration function of
the affected area was no longer given. For this reason,
it is important that the plenum chamber is designed
and constructed with a view to homogeneous gas
flow through the filter bed.
8 Measurement and evaluation of emissions
(air pollutants)
8.1 General
The objective of the subsequent measurement in-
structions is to ensure that the emissions of the sys-
tems covered by this standard are measured in ac-
cordance with the requirements of TA Luft in such a
way that the results are representative and mutually
comparable, can be evaluated by standard methods
– 80 – VDI 3477

werden können und eine Überwachung von Emissi-
onsbegrenzungen ermöglichen. Dazu sind die Grund-
sätze zur Durchführung von Emissionsmessungen
gemäß der Richtlinie VDI 3951 zu beachten. Diese
Grundsätze gelten sinngemäß auch für Rohgasmes-
sungen.
Besonderheiten, die für Messungen an den in dieser
Richtlinie beschriebenen Anlagen gelten, werden im
Folgenden näher beschrieben.
and be verified for compliance with the emission lim-
its. For this purpose, the principles for emission
measurements laid down in standard VDI 3951 must
be taken into account. These principles also apply,
mutatis mutandis, to raw gas measurements.
Below, special requirements to be observed for meas-
urements on the systems covered by this standard will
be described in greater detail.

8.2 Anlagenspezifische Besonderheiten 8.2 System-specific particularities

Bei Messungen an den in dieser Richtlinie betrachte- When performing measurements on the systems cov-
ten Anlagen sind für die jeweiligen Messkomponen- ered by this standard, the following system-specific
ten die folgenden anlagenspezifischen Besonderhei- particularities must be taken into account for the indi-
ten zu beachten. vidual measured components.

8.2.1 Messverfahren für relevante 8.2.1 Measurement methods for relevant

Schadstoffe
Bei Emissionsmessungen an Biofiltern sind sowohl
die abzureinigenden Abluftinhaltsstoffe als auch die
bei der biologischen Umsetzung entstehenden Ne-
benprodukte zu beachten. Bei der Auswahl der Mess-
verfahren muss berücksichtigt werden, dass zumin-
dest die Reingase in der Regel feuchtegesättigt sind.
In Tabelle 9 sind VDI-Richtlinien und DIN-Nor-
men zu ausgewählten Messkomponenten und den
entsprechenden Messverfahren aufgeführt. Hierbei
air pollutants
When performing emission measurements on biofil-
ter systems, both the air pollutants to be removed and
the byproducts generated by the biological conver-
sion process have to be taken into account. The selec-
tion of the measurement method must take into ac-
count that at least the clean gas will normally be
moisture-saturated.
Table 9 presents selected measured components to-
gether with the associated measurement methods and
the applicable VDI Standards and DIN Standards,

Tabelle 9. Messverfahren für relevante Stoffe, falls zusätzlich zu den Geruchsmessungen mittels Olfaktometrie wei-
tere Abgaskomponenten bestimmt werden müssen
Objekt Messverfahren Anmerkung

Arbeitsweise Messprinzip Richtlinie/Norm

kontin. diskont.

Abgasrandbedingungen

Sauerstoff X Paramagnetismus DIN EN 14 789 Referenzmessverfahren

Feuchte X Gravimetrie DIN EN 14 790 Referenzmessverfahren

Gesamtstaub X Gravimetrie DIN EN 13 284-1 Referenzmessverfahren; < 50 mg/m3

X Gravimetrie VDI 2066 Blatt 1 Referenzmessverfahren;

Reingas bis Rohgas
PM10/PM2,5 X Impaktor DIN EN ISO 23 210 Massenkonzentrationen unterhalb von
40 mg/m3

Distickstoffmonoxid X nicht dispersive DIN EN ISO 21 258

(Lachgas) Infrarot-Absorption
(NDIR a))

Ammoniak X VDI 3878 Die Richtlinie befindet sich in Vorberei-

tung. Es werden insgesamt sieben Ver-
fahren beschrieben.

Gesamtkohlenstoff X Flammenionisation DIN EN 12 619 validierter Messbereich

FID b) 1 mg/m3 bis 20 mg/m3

X Kieselgel- VDI 3481 Blatt 2 für Kalibrierung in der Regel nicht

Absorption geeignet; C1- bis C4-Kohlenstoffverbin-
dungen nicht quantitativ erfassbar
 VDI 3477 – 81 –

Tabelle 9. Messverfahren für relevante Stoffe, falls zusätzlich zu den Geruchsmessungen mittels Olfaktometrie wei-
tere Abgaskomponenten bestimmt werden müssen (Fortsetzung)
Objekt Messverfahren Anmerkung
Arbeitsweise Messprinzip Richtlinie/Norm
kontin. diskont.
Geruchsstoff- X Olfaktometrie DIN EN 13 725 Für Probenahme und Bewertung sind
konzentration VDI 3880 und VDI 3884 Blatt 1 zu
beachten.
VOC X Absorption/Desorp- DIN EN 13 649
tion und GC/MS c)
DIN EN ISO 13 199
Bioaerosole X VDI 4251 bis
VDI 4257
a)
nicht dispersive Infrarot-Spektroskopie
b)
Flammenionisationsdetektor
c)
Gaschromatografie/Massenspektroskopie

Table 9. Measurement methods for relevant components if further waste gas constituents have to be determined in
addition to olfactometry
Object Measurement method Note
Operating mode Measurement prin- Applicable
ciple standard
continu- discon-
ous tinuous
waste gas conditions
oxygen X paramagnetism DIN EN 14 789 standard reference method
moisture X gravimetry DIN EN 14 790 standard reference method
total dust X gravimetry DIN EN 13 284-1 standard reference method; < 50 mg/m3
X gravimetry VDI 2066 Part 1 standard reference method;
clean gas to raw gas
PM10/PM2,5 X impactor DIN EN ISO 23 210 mass concentrations below 40 mg/m3
dinitrogen monoxide X non-dispersive infra- DIN EN ISO 21 258
(laughing gas) red absorption
(NDIR a))
ammonia X VDI 3878 This standard is currently in preparation.
altogether, seven methods are covered.
total carbon X flame ionisation DIN EN 12 619 validated measuring range
FIDb) 1 mg/m3 to 20 mg/m3
X adsorption on VDI 3481 Part 2 usually not suited to calibration;
silica gel C1 to C4 carbon compounds are not
quantitatively adsorbed.
odorant concentration X olfactometry DIN EN 13 725 VDI 3880 and VDI 3884 Part 1 are to be
taken into account for sampling and
assessment.
VOC X absorption/desorp- DIN EN 13 649
tion und GC/MS c)
DIN EN ISO 13 199
bioaerosols X VDI 4251 to
VDI 4257
a)
non-dispersive infrared spectroscopy
b)
flame ionisation detector
c)
gas chromatography/mass spectroscopy

ist zu beachten, dass zur Beurteilung der Biofilter- Here, it should be noted that the assessment of the bi-
Wirksamkeit häufig nur die Geruchsstoffkonzentrati- ofilter efficiency is frequently made on the basis of
onen in der Rohluft sowie in der Reinluft bestimmt the raw gas and clean gas odorant concentrations
werden. Weitere Parameter sollten dann bestimmt only. Further parameters should be determined when-
– 82 – VDI 3477
werden, wenn z. B., die Vermutung besteht, dass toxi-
sche Stoffe in der Rohluft enthalten sind, die eventu-
ell die Mikroorganismen des Biofiltermaterials schä-
digen können.
8.2.2 Probenahme
Bei der Probenahme an Biofiltern ist prinzipiell zu
unterscheiden, ob es sich um offene Flächenfilter
oder um geschlossene Anlagen mit geführten Abgas-
strömen handelt. Weiterhin spielt vor allem für die
Probenahme zur Geruchsanalytik die Lagerdauer der
Proben eine wichtige Rolle (VDI 3880).
8.2.3 Messung der Geruchsstoffkonzentration
Geruchsintensive Stoffe können mithilfe olfaktomet-
rischer Methoden beurteilt werden. Dies geschieht
nach DIN EN 13 725 in Verbindung mit VDI 3884
Blatt 1. Diese Regelwerke geben Auskunft über Pro-
benahme, Ermitteln der Geruchsschwelle sowie prak-
tische Durchführung der Messaufgaben mit Anwen-
dungsvorschriften. Für die Beurteilung der Geruchs-
eigenschaften (Intensität – Hedonik) sind außerdem
die Richtlinien VDI 3882 Blatt 1 und Blatt 2 anzu-
wenden.
Bezüglich der Lagerung von Proben zur olfaktomet-
rischen Analyse sind generell die Regelungen gemäß
VDI 3880 zu beachten. Bei Anwesenheit reaktiver
Stoffe sollte die in Abschnitt 4.8 der genannten
Richtlinie beschriebene Prüfung der zeitlichen Stabi-
lität der Geruchsproben bereits bei einer Lagerzeit
von unter sechs Stunden durchgeführt werden.
Bei Biofiltern ist es aufgrund des Wirkungsprinzips
(biologische (Teil-)Oxidation von Komponenten)
möglich, dass ein Vergleich der Geruchsstoffkonzen-
trationen in Roh- und Reingas zunächst schwer inter-
pretierbar ist. Eine weitergehende Analyse der In-
haltsstoffe ist dann anzuraten. Auf die Angabe eines
Wirkungsgrads bezüglich der Geruchselimination
sollte verzichtet werden, wenn sich die Zusammen-
setzung von Roh- und Reingas deutlich unterscheidet
(siehe Anhang B).
8.3 Beurteilung von Emissionsmessungen
Das Verfahren zur Prüfung, ob eine Emissionsbe-
grenzung eingehalten und (noch) nicht überschritten
ist, ist in der TA Luft oder gegebenenfalls vorrangig
in anlagenspezifischen Verordnungen zum BImSchG
geregelt. Sofern in der Verordnung keine Aussagen
zur Messunsicherheit getroffen werden, wird in der
Praxis dazu die TA Luft herangezogen.
Die TA Luft legt in Nr. 5.3.2.4 übergreifend für alle
diskontinuierlichen Emissionsmessverfahren die
ever toxic substances that may inhibit the microor-
ganisms in the biofilter media are to be expected.
8.2.2 Sampling
Regarding gas sampling from biofilters, a distinction
has to be made between open surface filters and en-
closed biofilter systems with channelled waste gas
streams. Moreover, the sample storage time plays an
important role when taking samples for olfactometry
(VDI 3880).
8.2.3 Measurement of odorant concentration
Emissions of odour-intensive compounds can be as-
sessed by olfactometric methods. For this purpose, the
methods presented in DIN EN 13 725 are applied in
conjunction with VDI 3884 Part 1. These standards
provide information on the sampling procedure, the
determination of the odour threshold as well as on the
practical execution of the measurement tasks includ-
ing instructions for use. Moreover, standard VDI 3882
Part 1 and Part 2 have to be applied for the assessment
of the odour characteristics (intensity – hedonic tone).
Generally, the provisions of standard VDI 3880 must
be observed for the storage of samples for olfactom-
etry. In the presence of reactive components, the tem-
poral stability of the olfactometry samples should be
tested after a storage time of less than six hours using
the method described in Section 4.8 of the above VDI
Standard.
Due to the operating principle of biofilter systems
(biological (partial) oxidation of components), a
comparison of the raw gas and clean gas odorant con-
centrations may be difficult to interpret. In such a
case, a more detailed analysis of the constituents is
advisable. An odour abatement efficiency should not
be specified if the raw gas composition differs signif-
icantly from that of the clean gas (see Annex B).
8.3 Assessment of emission measurement results
The procedure to be applied for determining whether
an emission limit is met or not (yet) exceeded is set
out in TA Luft or, where applicable, in plant-specific
implementation ordinances to the German Federal
Air Pollution Control Act (BImSchG) which have
priority over TA Luft. If the ordinance does not ad-
dress the measurement uncertainty, resort is made to
TA Luft in practice.
TA Luft, No. 5.3.2.4 defines the general procedure to
be applied for the evaluation and assessment of meas-

Vorgehensweise bei der Auswertung und Beurteilung
von Messergebnissen (Ergebnisse von Einzelmes-
sungen) fest. Eine festgelegte Emissionsbegrenzung
gilt als sicher eingehalten, wenn das Ergebnis jeder
Einzelmessung um die Messunsicherheit erhöht wird
und dieser Wert unterhalb der Emissionsbegrenzung
liegt.
Allerdings soll die Messunsicherheit eines Messver-
fahrens auch nicht zu Lasten eines Betreibers wirken.
Daher ist bei der Prüfung, ob eine nachträgliche An-
ordnung von emissionsmindernden Maßnahmen er-
forderlich ist, die Messunsicherheit zugunsten des
Betreibers zu berücksichtigen. Das Ergebnis jeder
Einzelmessung wird dazu um die Messunsicherheit
verringert. Liegt der resultierende Beurteilungswert
unter der festgelegten Emissionsbegrenzung, gilt die
Begrenzung als (noch) nicht überschritten. Erst wenn
dieser um die Messunsicherheit verringerte Messwert
oberhalb der festgelegten Emissionsbegrenzung
liegt, ist die Behörde gefordert, emissionsmindernde
Maßnahmen anzuordnen.
Für den Bereich zwischen „Emissionsbegrenzung si-
cher eingehalten“ und „Emissionsbegrenzung sicher
überschritten“ empfiehlt die TA Luft, weitere Ermitt-
lungen durchzuführen. Dies umfasst zum einen die
Prüfung des Messverfahrens, besonders im Hinblick
auf seine Messunsicherheit, ob diese dem Stand der
Messtechnik entspricht, und zum anderen beispiels-
weise die Suche nach anlagenspezifischen Ursachen
für die Höhe der Messwerte.
Ein Verfahren zur TA-Luft-konformen Bestimmung
der Messunsicherheit bei Geruchsmessungen wird in
der Richtlinie VDI 3884 Blatt 1 beschrieben. Die
Messunsicherheit von Einzelkomponenten wird nach
den Vorgaben der Richtlinie VDI 4219 ermittelt.
8.4 Prüfung des Filtermaterialzustands
Durch die Bestimmung verschiedener Parameter im
Filtermaterial lassen sich recht genaue Aussagen
über den Zustand sowie über die derzeitige und vor-
aussichtliche Funktionsfähigkeit des Filtermaterials
ermitteln. Da das Filterbett ein geschlossenes System
ist, muss eine repräsentative Probenahme bezüglich
der Fläche und der Schütthohe vorgenommen wer-
den. Dabei ist darauf zu achten, dass je Flächenmess-
punkt in verschiedenen Schütthöhen Proben entnom-
men werden (ca. je 0,5 m Höhe). Die im Folgenden
dargestellten Parameter müssen demnach nicht stän-
dig kontrolliert werden, sondern sie sind vor allem
nützlich, wenn Filtermaterial entsorgt oder eventuell
regeneriert werden soll.
VDI 3477 – 83 –
urement results (results from individual measure-
ments) from all discontinuous emission measurement
methods. A defined emission limit is deemed to be
consistently complied with if the measurement un-
certainty is added to the result from each individual
measurement and the resulting value is below the
emission limit.
The measurement uncertainty of a measurement
method should, however, not go at the expense of the
plant operator. When checking the necessity of im-
posing retroactive emission control measures, the
measurement uncertainty must therefore be treated to
the benefit of the plant operator. For this purpose, the
measurement uncertainty is subtracted from the re-
sult of each individual measurement. If the resulting
assessment value is lower than the defined emission
limit value, the emission limit is deemed to be not
(yet) exceeded. Only if the measured value minus the
measurement uncertainty lies above the defined
emission limit is the authority called upon to impose
emission control measures.
For the region between “emission limit reliably met”
and “emission limit definitely exceeded”, TA Luft
recommends further examinations. This includes a
review of the measurement method especially with
regard to its measurement uncertainty – i. e. whether
it reflects the state of the art – and the identification of
plant-specific causes of the elevated emission levels.
A procedure for the TA Luft-compliant determina-
tion of the measurement uncertainty in odour meas-
urement applications is described in standard
VDI 3884 Part 1. The measurement uncertainty for
individual components is determined according to
standard VDI 4219.
8.4 Verification of filter media condition
The determination of various filter media parameters
provides relatively exact information about the actual
condition as well as the current and future perform-
ance of the biofilter media. As the filter bed is a
closed system, bed media samples must be represent-
ative in terms of the filter bed area and depth. This
implies that samples must be taken from various
depths of the filter bed (at intervals of approx. 0,5 m)
per sub-area sampled. The parameters presented be-
low need not be regularly monitored but provide use-
ful information for deciding whether to regenerate or
dispose of the filter media.
– 84 – VDI 3477
pH-Wert
Dieser Parameter gibt Aufschluss über den Gehalt an
Protonen im Oberflächenwasser auf dem Filtermate-
rial. Der pH-Wert wird üblicherweise aus dem Eluat
des Filtermaterials bestimmt.
Beim Abbau organischer Kohlenstoffverbindungen
stellt sich in der Regel ein neutraler bis schwach sau-
rer pH-Wert ein. In einer Schwankungsbreite von 5,5
bis 7,5 ist der pH-Wert tolerabel. Schnelle und starke
Schwankungen sind zu vermeiden und müssen gege-
benenfalls mit Kalk gepuffert werden. In besonderen
Einzelfällen, z. B., beim Abbau von Schwefelwasser-
stoff, kann der pH-Wert aber bewusst deutlich sauer
sein. Die Untersuchung erfolgt z. B., gemäß [60].
Glühverlust
Dieser Parameter gibt Auskunft über den Gehalt an
organischer Substanz und die Konsistenz des Filter-
materials (RAL-GZ 251). Für die Bestimmung des
Glühverlusts wird das getrocknete Filtermaterial bei
550 °C zu Wasser und Kohlendioxid oxidiert. Aus
dem Verhältnis von verglühtem organischen Anteil
und verbliebenem Ascheanteil kann man Aussagen
über den Zersetzungsgrad des Filtermaterials ma-
chen. Sinkt der Glühverlust stark gegenüber den Nor-
malwerten ab, so haben die Mikroorganismen das
Filtermaterial stark angegriffen. Eine Weiterverwer-
tung als Filtermaterial kann dann nur noch bedingt
empfohlen werden. Die Untersuchung erfolgt z. B.,
nach [60].
Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß des Salz-
gehalts im Filtermaterial. Der Parameter wird aus
dem Eluat bestimmt. Die elektrische Leitfähigkeit
schwankt in Abhängigkeit vom Gehalt z. B., der
N- und P-Nährsalze. Die typische Schwankungs-
breite liegt bei 50 µS/cm bis 300 µS/cm. Niedrigere
oder höhere Werte sind umgehend mit ergänzenden
qualitativen Messungen zu überprüfen und gegebe-
nenfalls zu beseitigen. Zu hohe Salzgehalte können
durch Spülungen des Filtermaterials beseitigt wer-
den. Die Bestimmung kann gemäß [60] erfolgen.
Nährstoffgehalte
Mikroorganismen benötigen eine auseichende Ver-
sorgung mit Stickstoff, Phosphor, Schwefel und Spu-
renelementen. Die Höhe der Verfügbarkeit ist stark
abhängig von den zu verarbeitenden Kohlenstoff-
frachten. Bezugspunkt ist das C-N-P-Verhältnis von
100 : 5 :1. Zu niedrige wie auch zu hohe Nährstoffge-
halte sind zu vermeiden. Die Bestimmung erfolgt
ebenfalls aus dem Eluat des Filtermaterials. Gesamt-
stickstoff und Gesamtphosphorbestimmungen sind
wenig aussagekräftig, da nur die an der Filtermateri-
pH-value
This parameter provides information on the proton
concentration of the water film on the filter media.
The pH is normally measured in the eluate of the fil-
ter media.
The biodegradation of organic carbon compounds
normally results in a neutral to weakly acidic pH. pH-
values in the range of 5,5 to 7,5 are tolerable. Rapid
and extreme variations should be avoided and must
be buffered by lime addition, if necessary. In special
cases, i. e. degradation of hydrogen sulphide, a clearly
acidic pH may be deliberately selected. The test is
carried out according to [60], for instance.
Loss on ignition
This parameter provides information about the or-
ganic matter content and consistency of the filter me-
dia (RAL-GZ 251). For determining the loss on igni-
tion, the dried filter media is oxidised to water and
carbon dioxide at 550 °C. The ratio of the burnt or-
ganic fraction to the remaining ash fraction indicates
to what extent the filter media has been decomposed.
If the loss on ignition is significantly below the nor-
mal levels this is indicative of severe microbial attack
of the filter media. In these circumstances, the further
use of the filter media is subject to severe restrictions.
The test is carried out according to [60], for instance.
Conductivity
The electric conductivity is a measure for the salt
content of the filter media. This parameter is meas-
ured in the eluate. The electric conductivity varies
with the concentration of the N and P nutrient salts,
for instance. Typically, the range of variation lies be-
tween 50 µS/cm and 300 µS/cm. Lower or higher val-
ues must be promptly verified by supplementary
qualitative measurements and corrected, if necessary.
Too high a salt concentration can be mitigated by
rinsing the filter media with water. The measurement
can be carried out according to [60].
Nutrient concentrations
Microorganisms depend on a sufficient supply of ni-
trogen, phosphorus sulphur and trace elements. The
availability of these nutrients is strongly dependent
on the carbon loads to be processed. The reference
condition is a C:N:P ratio of 100 : 5 :1. Insufficient
and excessive nutrient concentrations should be
avoided. The nutrient concentration is likewise deter-
mined in the filter media eluate. The determination of
total nitrogen and total phosphorus is not very helpful
as only the nutrients on the filter media surface are

aloberfläche vorhandenen Nährstoffe für die Mikro-
organismen verfügbar sind. Zur Beseitigung von
Mangelzuständen kann auf mineralische und organi-
sche Zuschlagstoffe zurückgegriffen werden. Die Be-
stimmung kann gemäß [60] erfolgen.
Schwermetallbestimmung
Schwermetalle können schon in geringen Konzentra-
tionen die Aktivität von Mikroorganismen sehr stark
behindern oder toxisch wirken. Schwermetalle wer-
den von den Mikroorganismen akkumuliert. Dies
kann zu schwerwiegenden Beeinflussungen des Zell-
stoffwechsels führen. Bestimmt werden standardmä-
ßig Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Queck-
silber und Zink. Dabei wird das Filtermaterial in Kö-
nigswasser aufgeschlossen. Die Bestimmung der
Schwermetalle erfolgt in der Aufschlusslösung mit
einem Atomemissionsspektrometer mit induktiv ge-
koppeltem Plasma (ICP-OES; nach DIN 38 406-21).
Auch im Hinblick auf eine mögliche spätere Entsor-
gung ist diese Untersuchung notwendig. Sowohl die
Klärschlammverordnung, die Kompostgütesicherung
nach RAL-GZ 251 als auch die Bioabfallverordnung
schreiben eine solche Untersuchung zwingend vor.
Keimzahlbestimmung (Lebendkeimzahl)
Die Lebendkeimzahlbestimmungen geben Informati-
onen über die Mikroflora auf dem Filtermaterial [62].
Man erhält quantitative und qualitative Aussagen,
aber keine Aussagen über die Aktivität der Mikroor-
ganismen. Eine hohe Keimzahldichte geht nicht un-
bedingt mit einer hohen Eliminationsleistung einher.
Die Keimzahlen werden aus dem Eluat des Filterma-
terials bestimmt. Über Verdünnungsreihen und das
Ausplattieren der Mikroorganismen auf entsprechen-
den Nährböden wird die Lebendkeimzahl auf dem
Filtermaterial bestimmt [60].
Atmungsaktivität
Die Atmungsaktivität ist ein Maß für die Aktivität der
Mikroorganismen auf einem Filtermaterial
(BioAbfV).
Zur Bestimmung der Atmungsaktivität wird das Fil-
termaterial in ein geschlossenes System, hier ein Re-
spirometer, gegeben. Der verbrauchte Sauerstoff
wird in diesem System immer wieder ausgeglichen
und gemessen. Die Analysendauer der Messung be-
trägt vier bis fünf Tage [60].
Ein weiteres Verfahren ist in [70] beschrieben.
Leuchtbakterientest
Dieser unspezifische Test gibt Auskunft darüber, ob
eluierbare toxische Substanzen auf der Materialober-
fläche vorhanden sind (DIN EN ISO 9408). Unter
VDI 3477 – 85 –
available to the microorganisms. Nutrient shortages
can be counteracted by adding mineral or organic ad-
ditives. The measurement can be carried out accord-
ing to [60].
Determination of heavy metals
Heavy metals may seriously impair microbial activity
or lead to toxic inhibition, even when present in the
gas stream in minor concentrations. As heavy metals
are accumulated by the microorganisms, this may se-
riously impair their metabolism. As a standard, lead,
cadmium, chromium, copper, nickel, mercury and
zinc are determined. For this purpose, the filter media
is digested in aqua regia. The resulting solution is
then analysed for heavy metals using an atom emis-
sion spectrometer with inductively coupled plasma
(ICP-OES; as per DIN 38 406-21).
This analysis is also required for deciding on the sub-
sequent disposal route. The German Sewage Sludge
Ordinance, Compost Quality Control as per RAL-
GZ 251 and the German Biowaste Ordinance (Bio-
AbfV) prescribe such an analysis.
Bacterial count (viable cell number)
The count of viable bacterial cells provides informa-
tion about the micro-flora on the filter media [62].
While this method yields quantitative and qualitative
data, it does not provide any information on bacterial
activity. A high bacterial density does not necessarily
imply high elimination efficiencies. The method uses
several dilutions of a filter media eluate sample which
are pour-plated onto suitable solid culture media. The
number of viable bacterial cells is subsequently de-
termined by counting the number of colonies appear-
ing on the culture plates [60].
Respiration activity
The respiration activity is a measure for the activity
of the microorganisms on a filter medium (BioAbfV).
To determine the respiration activity, the filter media
is placed into a closed system, in the present case a
respirometer. The oxygen consumed in the system is
continually made up and measured. The test duration
is four to five days [60].
Another method is described in [70].
Bioluminescence test
This unspecific test provides information on the pres-
ence of eluable toxic substances on the filter media
surface (DIN EN ISO 9408). Under normal environ-
– 86 – VDI 3477
normalen Umgebungsbedingungen senden Leucht-
bakterien eine gewisse Biolumineszenz aus. Sind to-
xische Verbindungen vorhanden, reagiert das Leucht-
bakterium mit einer messbar verminderten Biolumi-
neszenz. Aussagen über die Qualität oder Quantität
von toxischen Verbindungen sind jedoch mit diesem
Test nicht möglich.
Filtermaterialfeuchte bzw. Feuchtegehalt
Der Feuchtegehalt des Filtermaterials wird auf die
Frischmasse bezogen und gibt Auskunft über die im
Filtermaterial befindliche Wassermenge (DIN
EN 12 880). Zur Bestimmung wird das Filtermaterial
bei 105 °C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Aus
der Massendifferenz lässt sich der Feuchtegehalt be-
rechnen (DIN 38 414-18).
Porosität des Filtermaterials
Eine Bestimmung der Porosität bei neuen, struktur-
stabilen Filtermaterialien kann z. B., durch eine ein-
fache Verdrängung der Porenluft durch Wasser erfol-
gen: Ein geeigneter Messzylinder wird mit Filterma-
terial gefüllt, und es wird so lange Wasser zugegos-
sen, bis alle sichtbaren Luftporen gefüllt sind; die
hierzu benötigte Wassermenge entspricht dem Poren-
volumen. Eine derartige Bestimmung bei gebrauch-
tem Filtermaterial ist unter Umständen mit großen
Fehlern behaftet, da bereits bei der Probenahme aus
der Filterschicht beträchtliche Veränderungen der
Materialstruktur auftreten.
9 Beschaffenheitsvereinbarung
Die Beschaffenheitsvereinbarung muss auf der
Grundlage der vereinbarten Betriebswerte und der
bei der Planung und Auslegung der Filter zugrunde
gelegten Daten als Bestandteil des Liefervertrags ge-
troffen werden. In die Beschaffenheitsvereinbarun-
gen sind entsprechend dem Lieferumfang die erfor-
derlichen Hilfs- und Nebeneinrichtungen einzubezie-
hen, um den Filter ordnungsgemäß zu betreiben.
Es wird davon ausgegangen, dass Hersteller und Be-
treiber die allgemeinen Sicherheitsanforderungen
und anerkannten Regeln der Technik beachten und
die Filter dementsprechend betrieben werden.
Die mit dem Betrieb der Anlage Beschäftigten sind
sachkundig einzuweisen, damit die zugesicherten Ei-
genschaften eingehalten werden können.
Beschaffenheitsvereinbarungen sollen Bestandteil
des Liefervertrags sein und die Lieferungen der Un-
terlieferanten einbeziehen.
mental conditions, luminescent bacteria emit a de-
fined bioluminescence. In the presence of toxic com-
pounds, luminescent bacteria respond with a de-
creased bioluminescence which can be measured.
The test does, however, not provide any information
about the quality and quantity of toxic compounds.
Filter media moisture or moisture content
This method compares the moisture content of the fil-
ter media with that of the fresh material and provides
information on the amount of water present in the fil-
ter media (DIN EN 12 880). For this purpose, the fil-
ter media is dried to constant weight at 105 °C, after
which the moisture content can be calculated from
the difference in mass (DIN 38 414-18).
Porosity of filter media
A simple method to determine the porosity of new
structurally stable filter media is to replace the air
trapped in the pores with water. For this purpose, a
suitable measuring flask is filled with filter media,
and water is added until all visible pores are filled.
The amount of water needed is equivalent to the pore
volume. In the case of used filter media, this method
may produce a significant error because of the major
changes in the material structure occurring during
sampling.
9 Agreed biofilter characteristics
The biofilter characteristics must be agreed as an in-
tegral part of the supply contract on the basis of the
agreed operating data and the design basis underlying
the biofilter system. The agreed characteristics
should also cover the auxiliary and ancillary equip-
ment included in the scope of supplies and needed for
the proper operation of the filter.
The agreed characteristics are subject to the condition
that the applicable safety regulations and generally
accepted principles of good engineering practice are
observed by the manufacturer and owner and that the
biofilter system is operated in conformance with such
requirements.
The operating personnel must be trained and in-
structed in the operation of the biofilter system to es-
tablish the prerequisites for compliance with the
guaranteed characteristics.
Agreements on guaranteed characteristics should be
part of the supply contract and include equipment
procured from sub-suppliers.

Sie erstrecken sich auf:
• Betriebseignung und bestimmte Eigenschaften der
biologischen Abgasreinigungsanlage (Funktions-
gewährleistung)
• Werkstoffe (Materialgewährleistung)
• sonstige Gewährleistungen aufgrund von
Vereinbarungen
• Sicherheitsanforderungen und gesetzliche
Bestimmungen
• Anlagenverfügbarkeit
Bei Biofiltern sind folgende Punkte besonders zu be-
achten:
9.1 Verfahrenstechnische Anforderungen
In Abhängigkeit vom vorgegebenen Rohgasvolu-
menstrom, der Rohgaskonzentration und der Rohgas-
zusammensetzung ist die Reingaskonzentration der
abzuscheidenden Komponenten zu gewährleisten
(siehe Abschnitt 8).
Die Beschaffenheitsvereinbarung soll sich auf die
maximale Belastung der Anlage beziehen. Bei wech-
selnden Rohgaskonzentrationen sind gegebenenfalls
Kurzzeitspitzenwerte, Stunden- und Tagesmittel-
werte einzubeziehen. Toleranzbereiche sind gegebe-
nenfalls mit der genehmigenden bzw. überwachen-
den Behörde festzulegen.
Es sind neben dem Reingaswert folgende wichtige
Parameter zu gewährleisten: Volumenstrom und
Druckverlust, insbesondere über den Zeitraum zwi-
schen gegebenenfalls erforderlichen Reinigungsin-
tervallen.
Sind im Lieferumfang auch Einrichtungen zur Vorab-
scheidung enthalten, so sind für ihre Wirksamkeit
entsprechende Vereinbarungen zu treffen.
9.2 Leistungsbedarf und Betriebsmittelverbrauch
des Filters und seiner Hilfseinrichtungen
Es sind zu gewährleisten:
• mittlerer elektrischer Leistungsbedarf aller elek-
trischen Antriebe
• Standzeit des Filtermaterials unter definierten
Randbedingungen
• Wasser- und Abwassermenge
• gegebenenfalls Chemikalien- und Nährsalzver-
brauch
9.3 Drainagewasser
In bestimmten Einsatzbereichen kann es zu erhöhten
Schadstoffkonzentrationen im Drainagewasser kom-
men. Dies wird verursacht durch das Entstehen von
Abbauprodukten in der Biofilterschüttung selbst, hier
vor allem Huminsäuren, sowie durch die Absorption
VDI 3477 – 87 –
Characteristics to be covered include:
• suitability for the intended use and defined char-
acteristic of the biological waste gas cleaning sys-
tem (warranty of proper function)
• materials (material warranty)
• other agreed guaranteed characteristics
• compliance with safety requirements and statu-
tory regulations
• system availability
For biofilters, the following aspects require special
attention:
9.1 Process performance characteristics
The residual clean gas concentration of the pollutants
to be removed should be guaranteed as a function of
the specified volumetric flow rate, concentration and
composition of the raw gas (see Section 8).
The guaranteed clean gas concentrations should re-
late to plant operation at maximum load. In applica-
tions involving variable raw gas concentrations, it
may be necessary to consider temporary peak loads
as well as hourly and daily mean values. Where re-
quired, tolerance ranges must be defined in coordina-
tion with the permitting or supervisory authority.
Besides the clean gas pollutant concentrations, the
following important parameters should be guaran-
teed: volumetric flow rate and pressure drop, espe-
cially for the periods between cleaning intervals, if
applicable.
Where the scope of supplies also comprises pre-sep-
arators, guaranteed characteristics should be agreed
with regard to their effectiveness.
9.2 Energy and utility consumption of the biofilter
and its ancillary equipment
The following characteristics should be guaranteed:
• average power requirement of all electric drives
• service life of the filter media under defined con-
ditions
• water consumption and waste water rate
• chemical and nutrient salt consumption, if appli-
cable
9.3 Leachate
In certain applications, the biofilter leachate may ex-
hibit elevated pollutant concentrations. This is due to
the formation of degradation products – notably hu-
mic acids – in the biofilter bed as such and the absorp-
tion of water-soluble components in the scrubbing
– 88 – VDI 3477
wasserlöslicher Stoffe in der Waschflüssigkeit des
Vorbefeuchters/Wäschers. Hier sind im Vorfeld die
Einleitbedingungen für das Abwasser zu klären bzw.
eine Vorbehandlung des Drainagewassers vorzusehen.
Wo erforderlich sind Grenzwerte für CSB und/oder
BSB zu gewährleisten.
9.4 Anlagenverfügbarkeit
Es empfiehlt sich, eine Vereinbarung zur Anlagenver-
fügbarkeit unter Beachtung der regelmäßigen War-
tung zu treffen.
9.5 Nachweis der Beschaffenheit
Alle vereinbarten Werte müssen durch Messungen
nachweisbar sein. Die erforderlichen Voraussetzun-
gen hierzu sind beim Aufbau der Anlagen zu schaf-
fen. Bei den Leistungsversuchen sind Messmetho-
den, Art der Geräte und Auswerteverfahren zum
Nachweis der Gewährleistungen vorher zu vereinba-
ren bzw. in Anlehnung an die speziellen Richtlinien
und Regeln festzulegen (TA Luft; DIN EN 13 725;
VDI 2260; VDI 2264; VDI 3481 Blatt 2; VDI 3481
Blatt 3; VDI 3862 Blatt 1; VDI 3882 Blatt 1; VDI 3882
Blatt 2).
liquid of the pre-humidifier/scrubber. In such cases,
the waste water discharge conditions have to be clar-
ified and/or provisions for leachate pretreatment have
to be made in good time.
Where required, COD and/or BOD limit values
should be guaranteed.
9.4 System availability
The agreement of a guaranteed system availability
subject to observation of the periodic maintenance re-
quirements is recommended.
9.5 Proof of guaranteed characteristics
All guaranteed characteristics must be verifiable by
measurement. The prerequisites for performance
testing and measurement must be established during
the construction of the systems. The measurement
techniques, types of measuring equipment and evalu-
ation methods used to demonstrate compliance with
the guaranteed characteristics should be agreed be-
forehand and/or defined on the basis of the applicable
rules and standards (TA Luft; DIN EN 13 725;
VDI 2260; VDI 2264; VDI 3481 Part 2; VDI 3481
Part 3; VDI 3862 Part 1; VDI 3882 Part 1; VDI 3882
Part 2).
 VDI 3477 – 89 –

Anhang A Bestimmung der Filterfläche in Annex A Determination of the filter area as a

Abhängigkeit von der function of the pollutant load
Schadstofffracht
Beispiel Example
· ·
Abgasvolumenstrom V = 10 000 m3/h Waste gas flow rate V = 10 000 m3/h
Filterhöhe h = 1,8 m Filter bed depth h = 1,8 m
Abgaskomponenten gut abbaubare Verbindung, Waste gas readily biodegradable com-
z. B., Isopropanol als Einzel- components pound, e. g. isopropanol as
substanz mit einer mittleren single component with a
Konzentration von mean concentration of
c = 800 mg/m3 c = 800 mg/m3
In Vorversuchen wurde ermit- Prior tests have confirmed
telt, dass bei einer spezifi- that a sufficient removal effi-
schen Belastung von ciency and the clean gas con-
60 g/(m3· h) ein ausreichender centration prescribed by the
Wirkungsgrad und die von permitting authority can be
der Genehmigungsbehörde attained at a mass loading rate
geforderte Endkonzentration of 60 g/(m3· h).
erreicht werden kann.
Aus obigen Angaben ergibt sich eine Schadstoff- From the above data, the pollutant load can be deter-
fracht von: mined as follows:
· · 3 3 · · 3 3
Ms = V ⋅ c 2 = 10000 m /h ⋅ 0,8 g/m = 8000 g/h Ms = V ⋅ c 2 = 10000 m /h ⋅ 0,8 g/m = 8000 g/h
Mit der im Vorversuch ermittelten möglichen spezifi- The necessary filter volume can then be derived
schen Filtervolumenbelastung von 60 g/(m3· h) ergibt from the allowable volumetric mass loading rate of
sich das notwendige Filtervolumen zu: 60 g/(m3· h) determined by prior testing:
· ·
Ms 8000 g/h 3 Ms 8000 g/h 3
V F = ------ = ------------------------------ = 133 m V F = ------ = ------------------------------ = 133 m
m· S 60 g/ ( m · h )
3 m· S 60 g/ ( m · h )
3

bei einer geplanten Filterhöhe (Schütthöhe) von At a planned filter height (bed depth) of h = 1,8 m,
h = 1,8 m ergibt sich daraus eine Filterfläche von this results in a filter area of approx. 74 m2.
etwa 74 m2.
– 90 – VDI 3477
Anhang B Interpretation von
olfaktometrischen Daten
Grundlagen
Olfaktometrie ist die Messung und Bewertung von
definierten oder undefinierten Stoffen oder Gemi-
schen in Luft, die den menschlichen Geruchssinn sti-
mulieren, wenn sie in ausreichender Menge in der
eingeatmeten Luft vorhanden sind. Als Fixpunkt für
diese physiologische Komponente eines Geruchs-
stoff-Luft-Gemischs wird die Geruchsschwelle der
jeweiligen Gasprobe mithilfe von Prüfern ermittelt
(DIN EN 13 725). Im Gegensatz zur Bestimmung der
hedonischen Wirkung (VDI 3882 Blatt 2, Qualitäts-
beschreibung) ist die Geruchsschwellenbestimmung
ein objektives Messverfahren (DIN EN ISO 5492).
Die mathematische Basis des Darbietungsmodus der
definierten Verdünnungen von Geruchsstoffprobe
und Neutralluft am Olfaktometer ist die Weber-Fech-
ner-Gleichung, die die Beziehung zwischen Reiz-
stärke cG (Konzentration) und Empfindungsstärke I
(Intensität) beschreibt:
I = kW · lg(c/c0) (B1)
Dabei ist
I Geruchsintensität
kW Weber-Fechner-Koeffizient, Steigung der
Geraden im Diagramm I über lg c
(siehe DIN EN 13 725)
c Konzentration des Geruchsreizes
(Einzelstoff oder Gemisch)
c0 Konzentration des Bezugsreizes,
hier Geruchsschwellenkonzentration,
per Konvention 1 GEE/m3 (Geruchseinheit pro
Kubikmeter; siehe DIN EN 13 725)
Aufgrund dieses logarithmischen Zusammenhangs
zwischen Reizstärke und resultierender Wirkung
(Empfindungsstärke oder Intensität) wird deutlich,
dass olfaktometrische Ergebnisse nicht wie Mess-
ergebnisse behandelt werden dürfen, deren unabhän-
gige und abhängige Variablen sich linear oder pro-
portional zueinander verändern [63; 67]. Dennoch
werden Geruchsmessungen in der Praxis häufig so
interpretiert, als sei diese Linearität vorhanden.
In Analogie zum Schall ist eine beträchtliche Erhö-
hung (Vervielfachung) des Reizes erforderlich, um
die resultierende Wirkung lediglich zu verdoppeln.
Entsprechend ist etwa eine Verdoppelung des Reizes
erforderlich, damit eine Veränderung in der resultie-
renden Empfindungsstärke überhaupt wahrnehmbar
ist. Für die Wahl der Verdünnungsstufen am Olfakto-
meter hat dies zur Folge, dass die Reizstärke (Kon-
zentration) der Riechproben am Olfaktometeraus-
Annex B Interpretation of olfactometry data
Fundamentals
Olfactometry designates the measurement and as-
sessment of defined or undefined components or
component mixtures in air which stimulate the hu-
man olfactory sense organs if present at a sufficient
concentration in the inhaled air. To establish a refer-
ence point for this physiological dimension of the
odorant/air mixture, the odorant threshold of the re-
spective gas sample is determined by a panel of asses-
sors (DIN EN 13 725). In contrast with the determi-
nation of the hedonic tone (VDI 3882 Part 2), quali-
tative description), the determination of the odour
threshold is no subjective but an objective measure-
ment method (DIN EN ISO 5492).
The mathematical basis of the odorant sample pres-
entation mode – i. e. the presentation of defined odor-
ant sample/neutral air dilutions at the olfactometer –
is the Weber-Fechner equation which describes the
relationship between the strength of the stimulus cG
(concentration) and the perceived strength of the
odour sensation I (intensity):
I = kW · lg(c/c0) (B1)
where
I perceived odour strength (intensity)
kW Weber-Fechner coefficient, slope of the linear
curve in the I over lg c plot
(see DIN EN 13725)
c concentration of odour stimulus
(single component or mixture)
c0 concentration of reference stimulus;
here, the odour threshold concentration ex-
pressed by definition as 1 ouE/m3 (odour unit
per cubic metre; see DIN EN 13 725)
Due to this logarithmic relationship between the
stimulus strength and the resulting effect (perceived
odour strength or intensity), the interpretation of ol-
factometry results requires an approach other than
that used for measured data whose dependent varia-
ble is a linear or proportional function of the inde-
pendent variable [63; 67]. Despite this fact, results
from odour measurements are frequently interpreted
as if there were a linear relationship.
In analogy with sound, the stimulus has to be mas-
sively increased (multiplied) only to double the re-
sulting effect. Thus, the stimulus has to be roughly
doubled for a change in the perceived odour strength
to be detectable at all. For the selection of the dilution
steps at the olfactometer, this means that the stimulus
strength (concentration) of the odorant samples at the
olfactometer outlet must in each case be roughly dou-
bled to keep the number of dilution steps around the

gang jeweils etwa verdoppelt wird, damit sich die An-
zahl der Verdünnungsstufen um die Geruchsschwelle
herum in sensorisch angemessenen und praktikablen
Grenzen hält. Die am Olfaktometer eingestellten Ver-
dünnungszahlen werden wie folgt bestimmt:
· · · ·
VP + VN VN
Z = ------------------
· = 1 + -----
·- (B2)
VP VP
Dabei ist
Z Verdünnungszahl
· ·
VN Volumenstrom der Neutralluft
· ·
VP Volumenstrom der Geruchsstoffprobe
Um undefinierte Gemische, wie sie in der Luftrein-
haltung die Regel sind, einer geruchlichen Quantifi-
zierung zugänglich zu machen, wurde die „quasi-
physikalische“, physiologisch wirksame Größe Ge-
ruchsstoffkonzentration cG in GEE/m3 eingeführt
(DIN EN 13 725).
Ausgehend von der Überlegung, dass die Stärke der
Geruchsempfindung abhängig ist von der je Volu-
meneinheit vorhandenen Menge der Geruchsstoffe
und gegebenenfalls von der Zusammensetzung des
Gemischs, wählte man per Konvention diejenige Ver-
dünnungszahl als Maß für die „geruchsinduzierende“
Konzentration cG des untersuchten Gases in GEE/m3,
bei der in 50 % der Darbietungen am Olfaktometer
(nicht bei 50 % der Prüfer!) gerade eben ein Geruch
am Olfaktometerausgang wahrgenommen wird (die
Riechprobe hat die Geruchsschwellenkonzentra-
tion 1 GEE/m3).
Z 50 = c G (B3)
Der Einsatz durchschnittlich empfindlicher Prüfer ist
sinnvoll, weil bei Einsatz des gesamten Empfindlich-
keitsspektrums der Bevölkerung der Mittelwert der
Verteilung (log-Normalverteilung) in demselben Be-
reich zu erwarten ist, wo er auch bei Ausschluss der
Empfindlichsten und Unempfindlichsten liegt. Das
Riechvermögen wird anhand von gut untersuchten
Standardstoffen überprüft, deren Massenkonzentra-
tion an der Geruchsschwelle per Konvention auf ei-
nen Richtwert festgelegt wird. Nach DIN EN 13 725
ist dieser Standardstoff in Europa n-Butanol (CAS-
Nr. 71-36-3) mit einer Massenkonzentration an der
Geruchsschwelle von 123 µg/m3.
Das bedeutet aber gleichzeitig, dass auch die Ge-
ruchsstoffkonzentrationen untersuchter Gemische in
Bezug auf die Empfindlichkeit der Gesamtbevölke-
rung Orientierungswerte sind. Sie werden dies auch
so lange bleiben, wie man von einer natürlichen
Empfindlichkeitsverteilung in der Bevölkerung aus-
gehen kann.
VDI 3477 – 91 –
odour threshold within acceptable and practical lim-
its for sensory analysis. The dilution numbers to be
set at the olfactometer are determined as follows:
· ·
VP + VN VN
Z = ------------------
· = 1 + -----
·- (B2)
VP VP
where
Z dilution number
VN volumetric flow of neutral air
VP volumetric flow of odorant sample
To make unknown mixtures – which are the rule in air
pollution control applications – amenable to olfac-
tory quantification, the odorant concentration cG ex-
pressed in ouE/m3 has been introduced as a quasi-
physical, physiologically effective quantity (DIN
EN 13 725).
Considering that the perceived strength of the odour
sensation is a function of the amount of odorants
present per unit volume and, where applicable, the
composition of the component mixture, the dilution
number at which 50 % of the presentations at the ol-
factometer (not 50 % of the panellists!) just about
elicit an odour perception at the olfactometer outlet is
selected as a measure for the “odour-inducing” con-
centration cG expressed in ouE/m3 of the examined
gas sample. (At that dilution number, the odour con-
centration of the examined sample is 1 ouE/m3 by
definition, i. e. odour threshold concentration.)
Z 50 = c G (B3)
The assignment of panellists of average olfactory
sensitivity makes sense because this reflects the en-
tire sensitivity spectrum of the general population so
that the mean value of distribution (log normal distri-
bution) can be expected to be in the same range as
would have been obtained if the most sensitive and
the most insensitive individuals had been excluded.
The olfactory sensitivity of prospective panel mem-
bers is tested on known reference substances whose
mass concentration at odour threshold is defined by a
reference value. According to DIN EN 13 725, this
reference odorant is n-butanol (CAS No. 71-36-3)
with a mass concentration at odour threshold of
123 µg/m3.
From this it follows that the odorant concentrations of
known mixtures are likewise indicative values in re-
gard of the sensitivity of the general population. This
will continue to be the case as long as a natural sensi-
tivity distribution in the population can be assumed.
– 92 – VDI 3477

Dennoch ist eine Methode zur Bestimmung dieses
Orientierungswerts sehr wichtig, weil eine Vielzahl
geruchlich relevanter Emissionen chemisch-physika-
lisch nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Auf-
wand messbar ist, die Ergebnisse aber nur stoffbezo-
gen und nicht geruchsbezogen interpretierbar sind.
Die häufigsten Interpretationsfehler werden an fikti-
ven Zahlenbeispielen erläutert.
Nevertheless, it is important to have a method for de-
termining this indicative value because a large variety
of odour-relevant emissions can either not be meas-
ured by chemical-physical methods or their measure-
ment requires extremely elaborate methods. More-
over, the results from such measurements provide
only information on the type and concentration of the
component and cannot be interpreted in terms of their
olfactory impact. Below, the most frequent interpre-
tation errors are presented by means of a fictitious ex-
ample.

Beispiele für Fehlinterpretationen Examples of misinterpretations

Gegeben sei eine Anlage, in deren Rohgas eine Ge-
ruchsstoffkonzentration von ca. 56 000 GEE/m3 ver-
mutet wird (zweckmäßig gerundet auf zwei Ziffern,
um nicht eine Genauigkeit vorzutäuschen, die mit
dem Verfahren nicht erreichbar ist). Die am Olfakto-
meter eingestellte Verdünnungsreihe mit einem Stu-
fensprung von z. B., Faktor 2 (jeweils Verdoppelung
der Reizstärke am Olfaktometerausgang, nicht der
Empfindungsstärke) könnte dann so aussehen wie in
Tabelle B1, wobei der Einfachheit halber in Glei-
·
chung (B2) der Neutralluftstrom VN als Vielfaches
des Probegasstroms angegeben ist und aufgrund der
vorliegenden Größenordnung der Summand 1 igno-
riert wird. In der Praxis werden auch Stufensprünge
von z. B., Faktor 1,4 oder 1,5 gewählt. Der Faktor 2 ist
für fiktive Beispiele einfacher zu handhaben.
Das geschulte Panel aus vier Personen mit je drei
Messreihen habe bei Darbietung der zwölf Messrei-
hen (eine Einzelmessung) die Verdünnungszahlen Z3
bis Z5 gefunden und – von Darbietung zu Darbietung
– als die Verdünnungsstufe benannt, bei der am Ol-
faktometerausgang gerade eben ein Geruch wahr-
nehmbar war. Antwortschwankungen um drei Ver-
dünnungsstufen sind bei einer Einzelmessung in der
Regel zu erwarten.
Assuming a plant generating a raw gas with an ex-
pected odorant concentration of approx. 56 000 ouE/m3
(rounded to two digits in order not to pretend an
accuracy that cannot be achieved by this method).
The dilution series set on the olfactometer using a
step factor of say 2 (doubling of the perceived stimu-
lus strength – not the perceived odour strength – at the
olfactometer outlet from presentation to presentation)
could then take the form shown in Table B1. For
·
ease of calculation, the neutral air flow rate VN in
Equation (B2) has been indicated as a multiple of the
sample gas rate, and the summand 1 has been ignored
in view of the given order of magnitude. Other step
factors used in olfactometry practice are 1,4 or 1,5,
for instance. A step factor of 2 has been selected for
the present fictitious example to facilitate calculation.
The trained odour panel consisting of four panel
members each presented with three measurement se-
ries has identified the dilution numbers Z3 to Z5 in the
course of the presentation of the twelve measurement
series (one individual measurement) and – from pres-
entation to presentation – identified these as the dilu-
tion number at which an odour is just about percepti-
ble at the olfactometer outlet. Variations in response
by three dilution steps are the rule for individual
measurements.

Tabelle B1. Beispiel für eine mögliche Verdünnungsreihe am Olfaktometer (Stufensprung Faktor 2)
Verdünnungszahl Z Z1 Z2 Z3 Z4 Z5 Z6

Numerus Z 7500 15 000 30 000 60 000 120 000 240 000

Logarithmus Z 3,88 4,18 4,48 4,78 5,08 5,38

Geruchspegel P in dBod (10 lgZ) 38,8 41,8 44,8 47,8 50,8 53,8

Table B1. Example of a possible dilution series at the olfactometer (step factor 2)
Dilution number Z Z1 Z2 Z3 Z4 Z5 Z6

anti-log Z 7500 15 000 30 000 60 000 120 000 240 000

logarithm Z 3,88 4,18 4,48 4,78 5,08 5,38

odour level P in dBod (10 lgZ) 38,8 41,8 44,8 47,8 50,8 53,8

Jede Wertetabelle weist neben der Verdünnungszahl
auch den zugehörigen Logarithmus aus. Das Ergeb-
nis einer jeden Messreihe ist der Umschlagpunkt zwi-
schen der letzten negativen und der ersten von zwei
positiven Antworten in Folge. Die üblichen Verfah-
renskenngrößen (arithmetischer Mittelwert der zwölf
Umschlagpunkte, Standardabweichung, Grenzen des
95%-Vertrauensbereichs, Wiederholpräzision) des
Messverfahrens werden im logarithmischen Maßstab
berechnet. Lediglich der Mittelwert und die Vertrau-
ensbereichsgrenzen werden wieder delogarithmiert
und dann in GEE/m3 angegeben. Ein gängiges über-
schlägiges Maß für die Streubreite in der Olfaktome-
trie ist der Quotient aus der unteren und der oberen
Vertrauensbereichsgrenze1).
Festlegung von Emissionswerten –
Mittelwert oder Vertrauensbereichsgrenze
Die Grenzen des 95%-Vertrauensbereichs liegen bei
guten olfaktometrischen Messungen unter Wieder-
holbedingungen (dasselbe Labor, siehe DIN EN
ISO 9169) um den Faktor 3 auseinander1) (DIN
EN 13 725; Faktor/Divisor um den Mittelwert), so-
dass bei einem „Wunschmittelwert“ von 500 GEE/m3
theoretisch auch 290 GEE/m3 bzw. 870 GEE/m3 noch
akzeptable Ergebnisse wären, da die Messunsicher-
heit des Prüfverfahrens in der Regel nicht dem Be-
treiber anzulasten ist.
Das Verfahren zur Prüfung, ob ein Emissionsgrenz-
wert eingehalten oder (noch) nicht überschritten ist,
ist über die TA Luft oder gegebenenfalls vorrangig in
anlagenspezifischen Verordnungen zum BImSchG
geregelt (z. B., in der 30. BImSchV für biologische
Abfallbehandlung).
Die TA Luft legt unter Nr. 5.3.2.4 die Beurteilung von
Messergebnissen (Ergebnissen von Einzelmessun-
gen) von diskontinuierlichen Emissionsmessungen
fest. Die Einhaltung einer festgelegten Emissionsbe-
grenzung wird überprüft, indem das Ergebnis jeder
Einzelmessung im Sinne der Nr. 5.3.2.2 TA Luft um
die Messunsicherheit erhöht wird. Der resultierende
Beurteilungswert muss kleiner sein als die Emissi-
onsbegrenzung. Dies bedeutet bei einer Emissionsbe-
grenzung von 500 GEE/m3 und einer olfaktometri-
schen Messunsicherheit vom Faktor/Divisor 2 unter
Vergleichsbedingungen, dass kein Ergebnis einer
Einzelmessung höher sein darf als 250 GEE/m3.
1)
Die Geruchsstoffkonzentration ist der absolute Reziprokwert der
Verdünnung an der Geruchsschwelle in GEE/m3. Deshalb repräsen-
tiert die Obergrenze die höhere Geruchsstoffkonzentration der Ori-
ginalprobe, also die nominal niedrigere Verdünnungszahl. Der
Quotient der Vertrauensbereichsgrenzen wird daher aus Untergrenze
zu Obergrenze und nicht umgekehrt gebildet.
VDI 3477 – 93 –
Apart from the dilution number, each dilution series
chart also shows the associated logarithm. The result
of each measurement series is the shift point between
the last negative and the first of two positive re-
sponses in succession. The performance indicators of
the measurement method (arithmetic mean value of
the twelve shift points, standard deviation, limits of
the 95 % confidence interval, repeatability) are calcu-
lated on a logarithmic scale. Only the mean value and
the confidence interval limits are subsequently recon-
verted to their antilogs and indicated in ouE/m3. A
common rough measure for the scatter of olfactomet-
ric data is the quotient of the upper and lower confi-
dence interval limits1).
Definition of emission values –
Mean value or confidence interval limit
In good olfactory measurements performed under re-
peatability conditions (same laboratory, see DIN EN
ISO 9169), the limits of the 95 % confidence interval
differ by a factor of 3 1) (DIN EN 13 725; factor/di-
visor around the mean value). For a “desired mean
value” of say 500 ouE/m3, this means that 290 ouE/m3
or 870 ouE/m3 would still be acceptable results, as the
uncertainty of the measurement method cannot nor-
mally be construed to the disadvantage of the owner.
The procedure to be applied for determining whether
an emission limit is met or not (yet) exceeded is set
out in TA Luft or, where applicable, in plant-specific
implementation ordinances to the Federal Air Pollu-
tion Control Act (e. g. 30. BImSchV for biological
waste treatment facilities) which have priority over
TA Luft.
The assessment of the measurement results (results of
individual measurements) for discontinuous emis-
sion measurements is regulated under No. 5.3.2.4 of
TA Luft. Compliance with a set emission limit is
checked by adding the measurement uncertainty to
the result of each individual measurement in terms of
No. 5.3.2.2 of TA Luft. The resulting assessment
value must be lower than the emission limit value.
This means that any result of an individual measure-
ment has to be less than or equal to 250 ouE/m3 for a
given emission limit of 500 ouE/m3 and an olfacto-
metric uncertainty of a factor/divisor 2 at reproduci-
bility conditions.
1)
The odorant concentration is the absolute reciprocal of the dilution
at the odour threshold in ouE/m3. Therefore the upper limit repre-
sents the higher odorant concentration of the original sample, i. e.
the nominally lower dilution number. The quotient of the confidence
interval limits is therefore the lower limit divided by the upper limit
and not vice versa.
– 94 – VDI 3477
Eine umfassende Behandlung des Themas „Messun-
sicherheit bei Geruchsmessungen“ befindet sich in
der Richtlinie VDI 3884 Blatt 1.
Abweichend davon wird in der 30. BImSchV als dem
vorrangigen anlagenbezogenen Regelwerk bei der
Grenzwerteinhaltung keine Messunsicherheit be-
rücksichtigt, sodass die Ergebnisse der Einzelmes-
sungen bis zu 500 GEE/m3 betragen dürfen.
Zur Prüfung, ob eine nachträgliche Anordnung von
emissionsmindernden Maßnahmen erforderlich ist,
wird das Ergebnis jeder Einzelmessung nach TA Luft
um die Messunsicherheit verringert. Liegt der resul-
tierende Beurteilungswert unter der festgelegten
Emissionsbegrenzung, gilt die Begrenzung als (noch)
nicht überschritten. Dies bedeutet bei einer Emissi-
onsbegrenzung von 500 GEE/m3 und einer olfakto-
metrischen Messunsicherheit vom Faktor/Divisor 2
unter Vergleichsbedingungen, dass das Ergebnis ei-
ner Einzelmessung nominal bis zu 990 GEE/m3 betra-
gen darf. Nach Abzug der Messunsicherheit (hier:
Division durch 2) wäre dann der Grenzwert von
500 GEE/m3 noch nicht überschritten.
Zu beachten ist die unterschiedliche Definition einer
Einzelmessung in der TA Luft und der 30. BImSchV.
Unter Vergleichsbedingungen (verschiedene Labors,
siehe DIN EN ISO 9169) ist mit größeren Streuungen
zu rechnen (Faktor 4; DIN EN 13 725) zwischen den
Vertrauensbereichsgrenzen, Faktor/Divisor 2 um den
Mittelwert in GEE/m3, als bei Wiederholbedingun-
gen.
Erfahrungsgemäß ist die „Treffsicherheit“ der Prüfer
bei Gemischen besser als bei Einzelstoffen [64]. Man
kann also davon ausgehen, dass Wiederholbarkeits-
und Vergleichbarkeitswerte, die mit Standardstoffen
(Einzelstoffen) ermittelt wurden, pessimale Schät-
zungen sind und native Gase konsistentere Ergeb-
nisse bringen.
Dies hat Konsequenzen für die Abnahmemessung ei-
ner Anlage:
Wird ein Mittelwert als Garantiewert festgelegt, ist
die messtechnisch inhärente Schwankungsbreite für
dieses Verfahren zu berücksichtigen. Ein Messergeb-
nis, das sich unter Wiederhol- oder Vergleichsbedin-
gungen innerhalb der zu erwartenden Streuung um
den vereinbarten Mittelwert bewegt, ist im messtech-
nischen Sinne ein „richtiges“ Ergebnis; der verein-
barte Wert ist eingehalten [65].
Will man diese Rücksicht nicht nehmen, ist es sinn-
voller, als Garantiewert die Obergrenze des 95%-Ver-
trauensbereichs zu vereinbaren und als solche kennt-
For a detailed treatment of the measurement uncer-
tainty in odour measurements, reference is made to
VDI 3884 Part 1.
In contrast with the above procedure, the 30th Air Pol-
lution Control Ordinance (30. BImSchV), i. e. the
plant-specific regulations having priority over TA
Luft, does not consider any measurement uncertain-
ties for limit value compliance so that results of the
individual measurements of up to 500 ouE/m3 are ac-
ceptable.
In order to check whether there is a necessity of ret-
roactively imposing emission control measures, the
measurement uncertainty is deducted from the result
of each individual measurement as per TA Luft. If the
resulting assessment value is lower than the defined
emission limit value, the emission limit is deemed to
be not (yet) exceeded. This means that the nominal
result of an individual measurement may come up to
990 ouE/m3 for a given emission limit of 500 ouE/m3
and the olfactometric uncertainty of a factor/divisor 2
at reproducibility conditions. After deduction of the
measurement uncertainty (here: division by 2), the
limit value of 500 ouE/m3 would not yet be exceeded.
Particular attention should be paid to the different
definitions of an individual measurement in TA Luft
and the 30. BImSchV.
A greater scatter (factor 4; DIN EN 13 725) between
the confidence interval limits, factor/divisor 2 around
the mean value in ouE/m3 is to be expected under re-
producibility conditions (different laboratories, see
DIN EN ISO 9169) as compared with repeatability
conditions.
Experience has shown that the accuracy of the re-
sponses of the panel members is better for mixtures
than for individual components [64]. Accordingly, it
can be assumed that results obtained under repeata-
bility and reproducibility conditions for standard
components (individual components) are worst-case
estimates and that native gases produce more consist-
ent results.
This obviously has implications for acceptance test-
ing of a plant:
If a mean value is defined as guaranteed value, the
scatter inherent in the measurement method must be
taken into account. A measurement result which is
within the expected scatter of the agreed mean value
under repeatability and reproducibility conditions is a
“true” result in terms of metrology and the agreed
emission value is deemed to be met [65].
If the above allowance is not to be made it is advisa-
ble to agree the upper limit of the 95 % confidence in-
terval as guaranteed value and identify it as such in
 VDI 3477 – 95 –

lich zu machen, damit keine Verwechslungen mit
Mittelwerten auftreten können. Außerdem ist festzu-
legen, ob sie unter Wiederholbedingungen oder unter
Vergleichsbedingungen einzuhalten ist. Die Grenzen
sind nicht identisch. Die auf diese Weise spezifiziert
festgelegte Obergrenze des 95%-Vertrauensbereichs
muss bei jeder Messung unterschritten werden.
Wie die obigen Ausführungen gezeigt haben, ist es
nicht sinnvoll, Differenzen zwischen Geruchsstoff-
konzentrationen in GEE/m3 zu bilden, um Messwerte
zu vergleichen, da die Mittelwerte aus Wiederho-
lungsmessungen wegen der erfolgten Delogarithmie-
rung große nominale Schwankungsbreiten aufweisen
können. Es besteht die Gefahr, dass diese Schwankun-
gen als inakzeptable Messunsicherheit oder als akzep-
table Wirksamkeit von Abgasreinigungsmaßnahmen
fehlinterpretiert werden. Will man dagegen nicht auf
die Reizminderung (Geruchsstoffminderung), son-
dern auf die resultierende Empfindungsminderung
(Geruchsminderung) abheben, empfiehlt sich die Be-
trachtung der Logarithmen der Verdünnungszahlen
oder, in Anlehnung an die Akustik, die der Geruchs-
pegel P. Tabelle B2 zeigt Beispiele zur Selbsthilfe,
um die vorgenannten Irrtümer zu vermeiden.
order to avoid a confusion with mean values. Further-
more, it should be agreed whether this upper limit is
to be met under repeatability or under reproducibility
conditions. The upper confidence interval limits un-
der repeatability and reproducibility conditions are
not identical. The result of each measurement must
be below the upper limit of the 95 % confidence inter-
val so defined.
Accordingly, the comparison of measured data by de-
termining the difference between odorant concentra-
tions in ouE/m3 is not an appropriate approach since
mean values derived from measurements under re-
peatability conditions may exhibit a broader nominal
scatter due to their re-conversion into their anti-logs.
There is a risk that this scatter is misinterpreted as an
unacceptable measurement uncertainty or as accepta-
ble performance of the waste gas treatment system. If
on the other hand the reduction in the odour percep-
tion (odour reduction) rather than the reduction of the
stimulus (odorant reduction) is in the foreground, the
logarithms of the dilution numbers or the odour levels
P in analogy with acoustic measurements should be
evaluated. Table B2 shows examples for reference
to avoid the pitfalls described above.

Tabelle B2. Beispiele für mögliche Verdünnungsreihen am Olfaktometer bei berechnetem Mittelwert
M sei 470 000 GEE/m3 (nicht 473 621 GEE/m3)
Eine der möglichen Verdünnungsreihen (Stufensprung 2) (Logarithmus 2 = 0,3; konstante Differenz der lg Z ;
konstanter Pegelabstand 3 dB)
Numerus Z 75 000 150 000 300 000 600 000 1,2 ·106 2,4 ·106
Logarithmus Z 4,88 5,18 5,48 5,78 6,08 6,38
Geruchspegel P in dBod (10 lgZ) 48,8 51,8 54,8 57,8 60,8 63,8
M sei 8300 GEE/m3 (nicht 8317 GEE/m3)
Eine der möglichen Verdünnungsreihen (Stufensprung 2) (Logarithmus 2 = 0,3; konstante Differenz der lg Z ;
konstanter Pegelabstand 3 dB)
Numerus Z 1125 2250 4500 9000 18 000 36 000
Logarithmus Z 3,05 3,35 3,65 3,95 4,25 4,55
Geruchspegel P in dBod (10 lgZ) 30,5 33,5 36,5 39,5 42,5 45,5

Table B2. Examples of possible dilution series at the olfactometer with a given mean value
M assumed to be 470 000 ouE/m3 (not 473 621 ouE/m3)
One of the possible dilution series (step factor 2) (logarithm 2 = 0,3; constant difference between lg Z;
constant odour level interval 3 dB)
anti-log Z 75 000 150 000 300 000 600 000 1,2 ·106 2,4 ·106
logarithm Z 4,88 5,18 5,48 5,78 6,08 6,38
odour level P in dBod (10 lgZ ) 48,8 51,8 54,8 57,8 60,8 63,8
M assumed to be 8300 ouE/m3 (not 8317 ouE/m3)
One of the possible dilution series (step factor 2) (logarithm 2 = 0,3; constant difference between lg Z;
constant odour level interval 3 dB)
anti-log Z 1125 2250 4500 9000 18 000 36 000
logarithm Z 3,05 3,35 3,65 3,95 4,25 4,55
odour level P in dBod (10 lgZ ) 30,5 33,5 36,5 39,5 42,5 45,5
– 96 – VDI 3477
Festlegung von Wirkungsgraden
Wegen der Delogarithmierung der Mittelwerte ist es
auch nicht zweckmäßig, einen relativen Größenver-
gleich zwischen Mittelwerten anzustellen, um die
Wirksamkeit einer Abgasreinigungsanlage zu bewer-
ten. Da der Wirkungsgrad allein kein aussagefähiges
Maß für die erzielte Geruchsminderung ist, kann der
Einfachheit halber direkt eine Reingaskonzentration
als Zielgröße der Abgasreinigung festgelegt werden.
Beispiel 1
Eine Reingaskonzentration von 5000 GEE/m3 bedeutet im
Vergleich zu einer Rohgaskonzentration von 500 000 GEE/
m3 einen Wirkungsgrad von 99 %, was reizseitig zwar
stimmt und deshalb zu der Ansicht führen kann, dass hier
eine ausreichende Reinigungsleistung erzielt wurde. Wir-
kungsseitig kann aber eine Reingaskonzentration von
5000 GEE/m3 durchaus belästigungsrelevant für die Nach-
barschaft sein.
Beispiel 2
Eine Reingaskonzentration von 500 GEE/m3 bedeutet im
Vergleich zu einer Rohgaskonzentration von 5000 GEE/m3
einen Wirkungsgrad von 90 %. Angesichts der Reingas-
konzentration von 500 GEE/m3 und der zu erwartenden
Schwankungsbreite der Mittelwerte zwischen 1000 GEE/m3
und 250 GEE/m3 kann dies ausreichend für den Immissi-
onsschutz sein.
Beispiel 3
Eine Reingaskonzentration von 500 GEE/m3 bedeutet im
Vergleich zu einer Rohgaskonzentration von 1000 GEE/m3
einen Wirkungsgrad von „nur“ 50 %. Angesichts der
Reingaskonzentration von 500 GEE/m3 und der zu erwar-
tenden Schwankungsbreite der Mittelwerte zwischen
1000 GEE/m3 und 250 GEE/m3 kann dies ausreichend für
den Immissionsschutz sein. Gleichzeitig stellt sich die
Frage, welche Kosten für einen solchen Effekt verhältnis-
mäßig sind.
Um Fehlinterpretationen in der Olfaktometrie zu ver-
meiden und die Anbindung der delogarithmierten
Reizgröße cG an die Wirkung herzustellen, kann man
in Analogie zum Schalldruckpegel (DIN EN 61 672-1;
DIN EN ISO 80 000-1) die Reizgröße parallel zur
Darstellung in GEE/m3 auch im dB-Maß (Geruchspe-
gel PG) aufführen [61; 66; 67]. Auf diese Weise las-
sen sich Streubreiten und Messwertunterschiede auch
als Differenzen wie in klassischen Messverfahren do-
kumentieren, und ihre Güte lässt sich interpretieren.
Definition of efficiencies
Due to the re-conversion of the mean values into their
anti-logs, it is also of little purpose to compare the
relative magnitudes of the mean values for an assess-
ment of the removal efficiency of a waste gas treat-
ment system. As the process efficiency alone is no
valid measure for the actual odour reduction
achieved, a clean gas concentration may be agreed as
a waste gas treatment target for the sake of simplicity.
Example 1
Compared to a raw gas concentration of 500 000 ouE/m3, a
clean gas concentration of 5000 ouE/m3 corresponds to an
efficiency of 99 %, which is correct from stimulus aspects
and could therefore lead to the impression that a sufficient
removal efficiency has been achieved. However, on the
impact side, a clean gas concentration of 5000 ouE/m3
may still cause odour nuisances in the neighbourhood.
Example 2
Compared to a raw gas concentration of 5000 ouE/m3, a
clean gas concentration of 500 ouE/m3 corresponds to an
efficiency of 90 %. In view of the clean gas concentration
of 500 ouE/m3 and the expected scatter of the mean values
between 1000 ouE/m3 and 250 ouE/m3, this efficiency may
be sufficient for preventing ambient air impacts.
Example 3
Compared to a raw gas concentration of 1000 ouE/m3, a
clean gas concentration of 500 ouE/m3 corresponds to an
efficiency of “only” 50 %. In view of the clean gas con-
centration of 500 ouE/m3 and the expected scatter of the
mean values between 1000 ouE/m3 and 250 ouE/m3, this
efficiency may be sufficient for preventing ambient air
impacts. At the same time this raises, however, the ques-
tion as to which costs are warranted for such an effect.
To avoid misinterpretations in olfactometry and relate
the non-logarithmic stimulus quantity cG to the effect,
the stimulus quantity may be expressed in odour-re-
lated decibels (odorant level PG) in analogy with the
sound pressure level (DIN EN 61 672-1; DIN EN
ISO 80 000-1) [61; 66; 67]. In this way, the scatter
and variations in the measured data can be docu-
mented as differences similar to conventional meas-
urement methods, and the quality of the measurement
results can be interpreted.

Anhang C Bioaerosole
Unter Bioaerosolen versteht man die luftgetragenen
Teilchen biologischer Herkunft. Dabei handelt es
sich im Wesentlichen um Partikel, denen Pilze, Bak-
terien, Viren und Pollen, sowie Stoffwechselprodukte
oder Zellwandbestandteile anhaften oder diese bein-
halten (VDI 4255 Blatt 1).
Das Spektrum und die Menge der emittierten Bio-
aerosole hängen von einer Vielzahl beeinflussender
Faktoren ab, hierzu zählen im Wesentlichen die vom
Anlagenbetrieb ausgehende Rohgasbelastung sowie
die Art und Ausgestaltung des Biofilters. Anlagen-,
schutzgutbezogene sowie umweltmedizinisch rele-
vante Messparameter sind in der Richtlinie VDI 4250
Blatt 3 aufgeführt.
Untersuchungen zur Effektivität von Biofiltern, die
abfallwirtschaftlichen und landwirtschaftlichen An-
lagen zur Behandlung des Abluftstroms nachgeschal-
tet sind, sind in den Richtlinien VDI 4255 Blatt 1 und
Blatt 2 dargestellt. Danach zeigen die Ergebnisse,
dass bei ordnungsgemäßem Betrieb der Biofilter von
einer graduell unterschiedlichen Reduzierung ausge-
gangen werden kann. Im Reingas des Biofilters nach
einer Kompostierungsanlage zeigen nicht nur die
Mittelwerte, sondern auch die maximalen Konzentra-
tionen jeweils eine bis zu zwei Zehnerpotenzen ge-
ringere Konzentration von Aspergillus fumigatus ge-
genüber den Rohgaswerten.
Bei immissionsschutzrechtlich zu genehmigenden
Anlagen ist neben dem Schutzaspekt auch ein Vor-
sorgeaspekt zu beachten. Hier gelten dann im Hin-
blick auf Bioaerosole neben den mittelbar wirksamen
Anforderungen (z. B., Mindestabstände) auch unmit-
telbar wirksame, z. B., bei Anlagen zur biologischen
Behandlung von Abfällen und landwirtschaftlichen
Anlagen der Prüfauftrag zu Möglichkeiten der Emis-
sionsminderung an „Keimen“ und Endotoxinen
durch Maßnahmen entsprechend dem Stand der
Technik (Nr. 5.4.8.6.1 TA Luft).
Aussagen zur Beurteilung möglicher Gesundheitsge-
fährdungen von Bioaerosolimmissionen ergeben sich
durch einen Vergleich mit der Hintergrundbelastung.
Ergebnisse von Immissionsuntersuchungen und ein
umweltmedizinisches Bewertungsschema sind in der
Richtlinie VDI 4250 Blatt 1 beschrieben.
VDI 3477 – 97 –
Annex C Bioaerosols
Bioaerosols are air-borne particulates of biological
origin consisting mainly of particles carrying or con-
taining fungi, bacteria, viruses and/or pollen as well
as their cell wall components and associated metabo-
lites (VDI 4255 Part 1).
The spectrum of bioaerosols and the emission rate are
governed by a variety of factors such as the raw gas
bioaerosol load resulting from plant operation and the
type and configuration of the biofilter. Plant- and sen-
sitive receptor-related as well as environmental med-
icine-relevant measured parameters are presented in
standard VDI 4250 Part 3.
Studies on the effectiveness of biofilters treating ex-
haust air from waste treatment and agricultural facil-
ities are described in VDI 4255 Part 1 and Part 2. In-
dications from these studies are that gradual differ-
ences in bioaerosol reduction are to be expected from
a properly operated biofilter. For Aspergillus fumiga-
tus, the concentrations, both the mean values and the
maximum concentrations, measured in the clean gas
of a biofilter installed downstream of a composting
facility were up to two powers of ten lower than in the
raw gas.
For facilities subject to a permit under the German air
pollution control legislation, a precautionary aspect
has to be considered in addition to the protection as-
pect. For bioaerosols, this means that requirements
with a direct effect – such as the mandate to examine
options to control “germ” and endotoxin emissions
by state-of-the-art measures (No. 5.4.8.6.1 of TA Luft)
in the case of biological waste treatment and agricul-
tural facilities – apply in addition to indirectly effec-
tive requirements (e. g. minimum setback distances).
Information for the assessment of potential health
hazards originating from bioaerosol emissions can be
obtained by a comparison with the background con-
centration. Results from ambient air measurements
and an environmental medicine assessment proce-
dure are described in the standard VDI 4250 Part 1.
– 98 – VDI 3477
Schrifttum / Bibliography
Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften /
Acts, ordinances, administrative regulations
Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vom 15. April 1992 (BGBl I,
1992, Nr. 21, S. 912–934)
Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom
23. September 2004 (BGBl I, 2004, Nr. 52, S. 2414–2491)
Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom
12. Juli 1999 (BGBl I S. 1554)
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Ver-
wendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung –
BetrSichV) vom 3. Februar 2015 (BGBl I, 2015, Nr. 4, S. 49–96)
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch
Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche
Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) in der
Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl I, 2013,
Nr. 25, S. 1274–1311)
Dreißigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissions-
schutzgesetzes (Verordnung über Anlagen zur biologischen Be-
handlung von Abfällen – 30. BImSchV) vom 20. Februar 2001
(BGBl I, 2001, Nr. 10, S. 317–324)
Verordnung über die Verwertung von Bioabfällen auf landwirt-
schaftlich, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Böden
(Bioabfallverordnung – BioAbfV) vom 4. April 2013 (BGBl I,
2013, Nr. 16, S. 658–708)
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten
mit Biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung – BioStoffV)
vom 15. Juli 2013 (BGBl I, 2013, Nr. 40, S. 2514–2534)
Verordnung über Deponien und Langzeitlager (Deponieverordnung
– DepV) vom 27. April 2009 (BGBl I, 2009, Nr. 22, S. 900–950)
Verordnung über das Inverkehrbringen von Düngemitteln, Boden-
hilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln (Düngemit-
telverordnung – DüMV) vom 5. Dezember 2012 (BGBl I, 2012,
Nr. 58, S. 2482–2567)
Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfs-
stoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach den Grund-
sätzen der guten fachlichen Praxis beim Düngen (Düngeverord-
nung – DüV) vom 27. Februar 2007 (BGBl I, 2007, Nr. 7, S. 221–
240)
Feststellung und Beurteilung von Geruchsimmissionen (Geruch-
simmissions-Richtlinie – GIRL), RdErl. d. Ministeriums für
Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz –
V-3-8851.4.4 – v. 5.11.2009
Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der
umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirt-
schaftsgesetz – KrWG) vom 24. Februar 2012 (BGBl I, 2012, Nr. 10,
S. 212–264)
Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissions-
schutz-Gesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft –
TA Luft) vom 24. Juli 2002 (GMBl, 2002, Nr. 25–29, S. 511–605)
Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer
zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Hal-
tung (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung – TierSchNutztV)
in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 2006 (BGBl I,
2006, Nr. 41, S. 2043–2056)
Technische Regeln / Technical rules
DIN 31 051:2012-09 Grundlagen der Instandhaltung
(Fundamentals of maintenance). Berlin: Beuth Verlag
DIN 31 052:1981-06 Instandhaltung; Inhalt und Aufbau von In-
standhaltungsanleitungen (Maintenance; Instructions for mainte-
nance). Zurückgezogen / Withdrawn 2008-02. Kein Nachfolgedo-
kument / No following document
DIN 38 406-21:1980-09 Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-,
Abwasser- und Schlammuntersuchung; Kationen (Gruppe E), Be-
stimmung von neun Schwermetallen (Ag, Bi, Cd, Co, Cu, Ni, Pb,
Tl, Zn) nach Anreicherung durch Extraktion (E21) (German stand-
ard methods for the examination of water, waste water and sludge;
Cations (group E), determination of nine heavy metals (Ag, Bi, Cd,
Co, Cu, Ni, Pb, Tl, Zn) (E21)). Zurückgezogen / Withdrawn 2015-
12. Kein Nachfolgedokument / No following document
DIN 38 414-18:1989-11 Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-,
Abwasser- und Schlammuntersuchung; Schlamm und Sedimente
(Gruppe S); Bestimmung von adsorbierten, organisch gebundenen
Halogenen (AOX) (S 18) (German standard methods for the exam-
ination of water, waste water and sludge; Sludge and sediments
(group S); Determination of adsorbed organically bound halogens
(AOX) (S 18)). Berlin: Beuth Verlag
DIN CEN/TS 13 649*DIN SPEC 33 969:2015-03 Emissionen aus
stationären Quellen; Bestimmung der Massenkonzentration von
gasförmigen organischen Einzelverbindungen; Sorptive Probe-
nahme und Lösemittelextraktion oder thermische Desorption;
Deutsche Fassung CEN/TS 13 649:2014 (Stationary source emis-
sions; Determination of the mass concentration of individual gase-
ous organic compounds; Sorptive sampling method followed by
solvent extraction or thermal desorption; German version CEN/
TS 13 649:2014). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 12 619:2013-04 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung der Massenkonzentration des gesamten gasförmigen or-
ganisch gebundenen Kohlenstoffs; Kontinuierliches Verfahren mit
dem Flammenionisationsdetektor; Deutsche Fassung EN 12 619:
2013 (Stationary source emissions; Determination of the mass con-
centration of total gaseous organic carbon; Continuous flame ioni-
sation detector method; German version EN 12 619:2013). Berlin:
Beuth Verlag
DIN EN 12 880:2001-02 Charakterisierung von Schlämmen; Be-
stimmung des Trockenrückstandes und des Wassergehalts; Deut-
sche Fassung EN 12 880:2000 (Characterization of sludges; Deter-
mination of dry residue and water content; German version EN
12880:2000). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 13 284-1:2015-12 Emissionen aus stationären Quellen;
Ermittlung der Staubmassenkonzentration bei geringen Staubkon-
zentrationen; Teil 1: Manuelles gravimetrisches Verfahren; Deut-
sche und Englische Fassung prEN 13 284-1:2015 (Stationary source
emissions; Determination of low range mass concentration of dust;
Part 1: Manual gravimetric method; German and English version
prEN 13 284-1:2015). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 13 284-1:2002-04 Emissionen aus stationären Quellen;
Ermittlung der Staubmassenkonzentration bei geringen Staubkon-
zentrationen; Teil 1: Manuelles gravimetrisches Verfahren; Deut-
sche Fassung EN 13 284-1:2001 (Stationary source emissions; De-
termination of low range mass concentration of dust; Part 1: Manual
gravimetric method; German version EN 13 284-1:2001). Berlin:
Beuth Verlag
DIN EN 13 649:2011-05 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung der Massenkonzentration von einzelnen gasförmigen or-
ganischen Verbindungen; Aktivkohleadsorptions- und Lösemittel-
desorptionsverfahren; Deutsche Fassung prEN 13 649:2011 (Sta-
tionary source emissions; Determination of the mass concentration
of individual gaseous organic compounds; Active carbon and sol-
vent desorption method; German version prEN 13 649:2011). Zu-
rückgezogen / Withdrawn 2015-03. Nachfolgedokument / Follow-
ing document DIN CEN/TS 13 649
DIN EN 13 649:2002-05 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung der Massenkonzentration von einzelnen gasförmigen or-
ganischen Verbindungen; Aktivkohleadsorpitions- und Lösemittel-
desorptionsverfahren; Deutsche Fassung EN 13 649:2001 (Station-
ary source emissions; Determination of the mass concentration of
individual gaseous organic compounds; Activated carbon and sol-
vent desorption method; German version EN 13 649:2001). Zu-
rückgezogen / Withdrawn 2015-03. Nachfolgedokument / Follow-
ing document DIN CEN/TS 13 649
DIN EN 13 725:2003-07 Luftbeschaffenheit; Bestimmung der Ge-
ruchsstoffkonzentration mit dynamischer Olfaktometrie; Deutsche
Fassung EN 13 725:2003 (Air quality; Determination of odour con-
centration by dynamic olfactometry; German version EN 13 725:
2003). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 14 789:2014-12 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung der Volumenkonzentration von Sauerstoff; Standardrefe-

renzverfahren: Paramagnetismus; Deutsche Fassung prEN 14 789:
2014 (Stationary source emissions; Determination of volume con-
centration of oxygen; Standard reference method: Paramagnetism;
German version prEN 14789:2014). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 14 789:2006-04 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung der Volumenkonzentration von Sauerstoff (O2); Refe-
renzverfahren; Paramagnetismus; Deutsche Fassung EN 14 789:
2005 (Stationary source emissions; Determination of volume con-
centration of oxygen (O2); Reference method; Paramagnetism;
German version EN 14 789:2005). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN 14 790:2014-12 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung von Wasserdampf in Kanälen; Standardreferenzverfah-
ren; Deutsche Fassung prEN 14 790:2014 (Stationary source emis-
sions; Determination of the water vapour in ducts; Standard refer-
ence method; German version prEN 14 790:2014). Berlin: Beuth
Verlag
DIN EN 14 790:2006-04 Emissionen aus stationären Quellen; Be-
stimmung von Wasserdampf in Leitungen; Deutsche Fassung
EN 14 790:2005 (Stationary source emissions; Determination of the
water vapour in ducts; German version EN 14 790:2005). Berlin:
Beuth Verlag
DIN EN 61 672-1:2014-07 Elektroakustik; Schallpegelmesser;
Teil 1: Anforderungen (IEC 61 672-1:2013); Deutsche Fassung
EN 61 672-1:2013 (Electroacoustics; Sound level meters; Part 1:
Specifications (IEC 61 672-1:2013); German version EN 61 672-1:
2013). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 5492:2009-12 Sensorische Analyse; Vokabular
(ISO 5492:2008); Mehrsprachige Fassung EN ISO 5492:2009 (Sen-
sory analysis; Vocabulary (ISO 5492:2008); Multilingual version
EN ISO 5492:2009). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 9169:2006-09 Luftbeschaffenheit; Definition und Er-
mittlung von Verfahrenskenngrößen einer automatischen Messein-
richtung (ISO 9169:2006); Deutsche Fassung EN ISO 9169:2006
(Air quality; Definition and determination of performance charac-
teristics of an automatic measuring system (ISO 9169:2006); Ger-
man version EN ISO 9169: 2006). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 9408:1999-12 Wasserbeschaffenheit; Bestimmung
der vollständigen aeroben biologischen Abbaubarkeit organischer
Stoffe im wässrigen Medium über die Bestimmung des Sauerstoff-
bedarfs in einem geschlossenen Respirometer (ISO 9408:1999);
Deutsche Fassung EN ISO 9408:1999 (Water quality; Evaluation of
ultimate aerobic biodegradeability of organic compounds in aque-
ous medium by determination of oxygen demand in a closed
respirometer (ISO 9408:1999); German version EN ISO 9408:
1999). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 11 274:2014-07 Bodenbeschaffenheit; Bestimmung
des Wasserrückhaltevermögens; Laborverfahren (ISO 11 274:1998
+ Cor 1:2009); Deutsche Fassung EN ISO 11 274:2014 (Soil qual-
ity; Determination of the water-retention characteristic; Laboratory
methods (ISO 11 274:1998 + Cor 1:2009); German version EN
ISO 11 274:2014). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 13 199:2013-02 Emissionen aus stationären Quellen;
Bestimmung der Summe der flüchtigen organischen Verbindungen
(TVOC) in Abgasen, die nicht aus Verbrennungsprozessen stam-
men; Nicht dispersives Infrarot-Messgerät mit Konverter
(ISO 13 199:2012); Deutsche Fassung EN ISO 13 199:2012
(Stationary source emissions; Determination of total volatile or-
ganic compounds (TVOCs) in waste gases from non-combustion
processes; Non-dispersive infrared analyser equipped with catalytic
converter (ISO 13 199:2012); German version EN ISO 13 199:
2012). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 21 258:2010-11 Emissionen aus stationären Quellen;
Bestimmung der Massenkonzentration von Distickstoffmonoxid
(N2O); Referenzverfahren: Nicht dispersives Infrarot-Verfahren
(ISO 21 258:2010); Deutsche Fassung EN ISO 21 258:2010 (Sta-
tionary source emissions; Determination of the mass concentration
of dinitrogen monoxide (N2O); Reference method: Non-dispersive
infrared method (ISO 21 258:2010); German version EN ISO 21 258:
2010). Berlin: Beuth Verlag
DIN EN ISO 23 210:2009-12 Emissionen aus stationären Quellen;
Ermittlung der Massenkonzentration von PM10/PM2,5 im Abgas;
VDI 3477 – 99 –
Messung bei niedrigen Konzentrationen mit Impaktoren (ISO 23 210:
2009); Deutsche Fassung EN ISO 23 210:2009 (Stationary source
emissions; Determination of PM10/PM2,5 mass concentration in
flue gas; Measurement at low concentrations by use of impactors
(ISO 23 210:2009); German version EN ISO 23 210:2009). Berlin:
Beuth Verlag
DIN EN ISO 80 000-1:2013-08 Größen und Einheiten; Teil 1: All-
gemeines (ISO 80 000-1:2009 + Cor 1:2011); Deutsche Fassung
EN ISO 80 000-1:2013 (Quantities and units; Part 1: General
(ISO 80 000-1:2009 + Cor 1:2011); German version EN
ISO 80 000-1: 2013). Berlin: Beuth Verlag
DIN ISO 11 274:2012-04 Bodenbeschaffenheit; Bestimmung des
Wasserrückhaltevermögens; Laborverfahren (ISO 11 274:1998 +
Cor. 1:2009) (Soil quality; Determination of the water retention
characteristics; Laboratory methods (ISO 11 274:1998 + Cor 1:
2009)). Zurückgezogen / Withdrawn 2014-07. Nachfolgedoku-
ment / Following document DIN EN ISO 11 274
RAL-GZ 251:2007-02 Kompost; Gütesicherung. Berlin: Beuth
Verlag
VDI 1000:2016-01 (Entwurf / Draft) VDI-Richtlinienarbeit;
Grundsätze und Anleitungen (VDI Standard Work; Principles and
procedures). Berlin: Beuth Verlag
VDI 1000:2010-06 VDI-Richtlinienarbeit; Grundsätze und Anlei-
tungen (VDI Guideline Work; Principles and procedures). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 2066 Blatt 1:2006-11 Messen von Partikeln; Staubmessungen
in strömenden Gasen; Gravimetrische Bestimmung der Staubbela-
dung (Particulate matter measurement; Dust measurement in flo-
wing gases; Gravimetric determination of dust load). Berlin: Beuth
Verlag
VDI 2260:2003-10 Technische Gewährleistung für Gasreinigungs-
anlagen; Partikel- und gasförmige Stoffe (Technical warranty for
gas cleaning equipment; Particulate and gaseous matter). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 2264:2001-07 Inbetriebnahme, Betrieb und Instandhaltung
von Abscheideanlagen zur Abtrennung gasförmiger und partikel-
förmiger Stoffe aus Gasströmen (Commissioning, operation and
maintenance of separator systems for the removal of gaseous and
particulate substances from gas streams). Berlin: Beuth Verlag
VDI 2590:2008-12 Emissionsminderung; Anlagen zur Verarbei-
tung tierischer Nebenprodukte (Emission control; Animal by-prod-
ucts processing plants). Berlin: Beuth Verlag
VDI 2592 Blatt 1:2010-12 Emissionsminderung; Ölmühlen zur
Gewinnung pflanzlicher Öle und Schrote durch Vorpress- und/oder
Extraktionsanlagen (Emission control; Oilmills for the production
of oil and wholemeal in prepress and extraction facilities). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 2596:2009-02 Emissionsminderung; Schlachtbetriebe (Emis-
sion control; Slaughtering facilities). Berlin: Beuth Verlag
VDI/VDE 2644:2001-09 Auswahl und Einsatz von Durchfluss-
messeinrichtungen (Selection and applicability of flow meters).
Berlin: Beuth Verlag
VDI 3481 Blatt 2:1998-09 Messen gasförmiger Emissionen; Be-
stimmung des durch Adsorption an Kieselgel erfassbaren organisch
gebundenen Kohlenstoffs in Abgasen (Gaseous emission measure-
ment; Determination of gaseous organic carbon in waste gases; Ad-
sorption on silica gel). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3481 Blatt 3:1995-10 Messen gasförmiger Emissionen; Mes-
sen flüchtiger, organischer Verbindungen, insbesondere von Löse-
mitteln, mit dem Flammenionisationsdetektor (FID) (Gaseous
emission measurement; Determination of volatile organic com-
pounds, especially solvents; Flame ionisation detector). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 3674:2013-04 Abgasreinigung durch Adsorption; Prozessgas
und Abgasreinigung (Waste gas cleaning by adsorption; Process
gas and waste gas cleaning). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3679 Blatt 1:2014-07 Nassabscheider; Grundlagen, Abgasrei-
nigung von partikelförmigen Stoffen (Wet separators; Fundamen-
tals, waste gas cleaning of particle collections). Berlin: Beuth Ver-
lag
– 100 – VDI 3477
VDI 3679 Blatt 2:2014-07 Nassabscheider; Abgasreinigung durch
Absorption (Wäscher) (Wet separators; Waste gas cleaning by ab-
sorption (scrubbers)). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3679 Blatt 3:2010-06 Nassabscheider; Tropfenabscheider
(Wet separators; Mist eliminators). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3810 Blatt 4:2013-12 Betreiben und Instandhalten von Gebäu-
den und gebäudetechnischen Anlagen; Raumlufttechnische Anla-
gen (Operating and maintenance of buildings and building installa-
tions; Ventilating and air-conditioning installations). Berlin: Beuth
Verlag
VDI 3862 Blatt 1:1990-12 Messen gasförmiger Emissionen; Mes-
sen aliphatischer Aldehyde (C1 bis C3) nach dem MBTH-Verfahren
(Gaseous emission measurement; Measurement of aliphatic alde-
hydes (C1 to C3); MBTH method). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3878:2015-10 (Entwurf / Draft) Messen gasförmiger Emissio-
nen; Messen von Ammoniak (und gas- und dampfförmigen Ammo-
niumverbindungen); Manuelles Verfahren (Stationary source emis-
sions; Measurement of ammonia (and gaseous ammonium com-
pounds); Manual method). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3880:2011-10 Olfaktometrie; Statische Probenahme
(Olfactometry; Static sampling). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3882 Blatt 1:1992-10 Olfaktometrie; Bestimmung der Ge-
ruchsintensität (Olfactometry; Determination of odour intensity).
Berlin: Beuth Verlag
VDI 3882 Blatt 2:1994-09 Olfaktometrie; Bestimmung der hedoni-
schen Geruchswirkung (Olfactometry; Determination of hedonic
odour tone). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3884 Blatt 1:2015-02 Olfaktometrie; Bestimmung der Ge-
ruchsstoffkonzentration mit dynamischer Olfaktometrie; Ausfüh-
rungshinweise zur Norm DIN EN 13 725 (Olfactometry; Determi-
nation of odour concentration by dynamic olfactometry; Supple-
mentary instructions for application of DIN EN 13 725). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 3892:2015-03 Emissionsminderung; Röstkaffee produzie-
rende Industrie; Anlagen mit einer Tagesproduktion von mindes-
tens 0,5 Tonnen Röstkaffee (Emission control; Roasted-coffee-pro-
ducing industry; Plants with a minimum daily output of at least 0,5
tonnes). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3893:2011-05 Emissionsminderung; Anlagen zum Rösten von
Kakao und zur Herstellung von Schokoladenmassen (Emission
control; Installations for roasting cocoa and producing chocolate
liquor). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3895 Blatt 1:2015-11 (Entwurf / Draft) Emissionsminderung;
Anlagen zum Garen und Wärmebehandeln von Lebensmitteln;
Grundlagen, Übersicht, Fisch und Fleisch (Emission control; In-
stallations for cooking and heat-treating foods; Basics, overview,
Fish and meat). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3895 Blatt 1:1996-12 Emissionsminderung; Anlagen zum Ga-
ren und Wärmebehandeln von Lebensmitteln; Grundlagen; Über-
sicht; Fisch und Fleisch (Emission control; Installation for cooking
and heating of food; Fundamentals; Overview; Fish and meat). Ber-
lin: Beuth Verlag
VDI 3895 Blatt 2:2014-11 Emissionsminderung; Anlagen zum Ga-
ren und Wärmebehandeln von Lebensmitteln; Verarbeiten von Kar-
toffeln zu Halbfertig- oder Fertigprodukten (Emission control; In-
stallations for cooking and heat-treating foods; Processing potatoes
into semi-finished or finished products). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3899 Blatt 1:2015-01 (Entwurf / Draft) Emissionsminderung;
Deponiegas; Deponiegasverwertung und -behandlung (Emission
control; Landfill gas; Use and treatment of landfill gas). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 3927 Blatt 1:2015-11 Abgasreinigung; Minderung von
Schwefeloxiden, Stickstoffoxiden und Halogeniden aus Abgasen
von Verbrennungsprozessen (Rauchgasen) (Waste gas cleaning;
Reduction of sulphur oxides, nitrogen oxides and halides from
combustion flue gases). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3940 Blatt 1:2006-02 Bestimmung von Geruchsstoffimmissi-
onen durch Begehungen; Bestimmung der Immissionshäufigkeit
von erkennbaren Gerüchen; Rastermessung (Measurement of
odour impact by field inspection; Measurement of the impact fre-
quency of recognizable odours; Grid measurement). Berlin: Beuth
Verlag
VDI 3940 Blatt 2:2006-02 Bestimmung von Geruchsstoffimmissi-
onen durch Begehungen; Bestimmung der Immissionshäufigkeit
von erkennbaren Gerüchen; Fahnenmessung (Measurement of
odour impact by field inspection; Measurement of the impact fre-
quency of recognizable odours; Plume measurement). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 3951:2013-09 Übersicht über wesentliche Regelungen zur
Durchführung von Emissionsmessungen (Overview on relevant
regulations on the performance of emission measurements). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 4219:2009-08 Ermittlung der Unsicherheit von Emissions-
messungen mit diskontinuierlichen Messverfahren (Determination
of the uncertainty of emission measurements by use of discontinu-
ous measurement methods). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4250 Blatt 1:2014-08 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Umweltmedizinische Bewertung von Bioaerosol-Immissionen;
Wirkungen mikrobieller Luftverunreinigungen auf den Menschen
(Bioaerosols and biological agents; Risk assessment of source-re-
lated ambient air measurements in the scope of environmental
health; Effects of bioaerosol pollution on human health). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 4250 Blatt 3:2014-11 (Entwurf / Draft) Bioaerosole und bio-
logische Agenzien; Anlagenbezogene umweltmedizinisch rele-
vante Messparameter und grundlegende Beurteilungswerte (Bio-
aerosols and biological agents; Facility-specific and environmental
health-related measurement parameters and basic recommendation
values). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4251 Blatt 1:2007-02 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Planung von anlagenbezogenen
Immissionsmessungen; Fahnenmessung (Measurement of airborne
microorganisms and viruses in ambient air; Planning of plant-re-
lated ambient air measurements; Plume measurement). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 4251 Blatt 3:2015-08 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Anlagenbezogene Ausbreitungs-
modellierung von Bioaerosolen (Measurement of airborne microor-
ganisms and viruses in ambient air; Plant-related dispersion model-
ling for bioaerosols). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4252 Blatt 2:2004-06 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Aktive Probenahme von Bioaero-
solen; Abscheidung von luftgetragenen Schimmelpilzen auf Gela-
tine/Polycarbonat-Filtern (Measurement of airborne microorgan-
isms and viruses in ambient air; Active sampling of bioaerosols;
Separation of airborne mould on gelatine/polycarbonate). Berlin:
Beuth Verlag
VD 4252 Blatt 3:2008-08 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Aktive Probenahme von Bioaero-
solen; Abscheidung von luftgetragenen Bakterien mit Impingern
nach dem Prinzip der kritischen Düse (Measurement of airborne
microorganisms and viruses in ambient air; Active sampling of bi-
oaerosols; Separation of airborne bacteria with impingers using the
principle of critical nozzle). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4253 Blatt 2:2004-06 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Verfahren zum kulturellen Nach-
weis der Schimmelpilz-Konzentration in der Luft; Indirektes Ver-
fahren nach Probenahme auf Gelatine/Polycarbonat-Filtern
(Measurement of airborne microorganisms and viruses in ambient
air; Culture based method for the determination of the concentra-
tions of mould in air; Indirect method after sampling with gelatine/
polycarbonate filters). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4253 Blatt 3:2008-08 Erfassen luftgetragener Mikroorganis-
men und Viren in der Außenluft; Verfahren zum quantitativen kul-
turellen Nachweis von Bakterien in der Luft; Verfahren nach Ab-
scheidung in Flüssigkeiten (Measurement of airborne microorgan-
isms and viruses in ambient air; Culture based method for the quan-
titative determination of bacteria in air; Method after separation in
liquids). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4253 Blatt 4:2013-02 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Bestimmung der Gesamtzellzahl mittels Fluoreszenzanalyse nach

Anfärbung mit DAPI (Bioaerosols and biological agents; Determi-
nation of total cell count by fluorescence analysis after staining
with DAPI). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4254 Blatt 1 Bioaerosole und biologische Agenzien; Messen
von Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen; Messen von
MVOC in der Außenluft (in Vorbereitung)
VDI 4255 Blatt 1:2005-10 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Emissionsquellen und Minderungsmaßnahmen (Bioaerosols and
biological agents; Sources of emissions and control measures;
Overview). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4255 Blatt 2:2009-12 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Emissionsquellen und -minderungsmaßnahmen in der landwirt-
schaftlichen Nutztierhaltung; Übersicht (Bioaerosols and biologi-
cal agents; Sources of emissions and control measures of livestock
farming; Overview). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4256:2010-10 Bioaerosole und biologische Agenzien; Ermitt-
lung von Verfahrenskenngrößen; Zählverfahren basierend auf kul-
turellem Nachweis (Bioaerosols and biological agents; Determina-
tion of performance characteristics; Culture-based counting meth-
ods). Berlin: Beuth Verlag
VDI 4257 Blatt 1:2013-05 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Messen von Emissionen; Planung und Durchführung von Emissi-
onsmessungen (Bioaerosols and biological agents; Emission meas-
urement; Planning and performing emission measurements). Ber-
lin: Beuth Verlag
VDI 4257 Blatt 2:2011-09 Bioaerosole und biologische Agenzien;
Messen von Emissionen; Probenahme von Bioaerosolen und Ab-
scheidung in Flüssigkeiten (Bioaerosols and biological agents;
Emission measurement; Sampling of bioaerosols and separation in
liquids). Berlin: Beuth Verlag
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[50] DLG-Prüfbericht 5944: Zweistufige Abluftreinigungsanlage.
Groß-Umstadt, 2010
[51] Hahne, J.: Biofilter in der Tierhaltung. Gefahrstoffe – Rein-
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[52] DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel: Prüfrahmen
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stadt, jeweils in aktueller Fassung
[53] Trimborn, M.: Biofilter/Biowäscher an Tierhaltungsanlagen
als relevante Quelle von Lachgas durch Ammoniakabschei-
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Schriftenreihe des Lehr- und Forschungsschwerpunktes USL,
Nr. 138, Bonn 2006
[54] Hahne, J.; Brandes, M.: Einsatz von Biofiltern zur Stallabluft-
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[55] Mildenberger, H.J.: Biofiltersysteme zur Geruchsbeseitigung
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dam: Elsevier Science Publishers, 1992, S. 187–196
[56] Thißen, N.: Biologische Abluftreinigung in Kombination mit
anderen Verfahren. Wasser Luft Boden (1995) 5, S. 51–54
[57] Thißen, N.: Biologische Abluftreinigung – Sichere Einhaltung
der Reingaswerte auch bei Konzentrationsspitzen. Chemie-
Anlagen + Verfahren (1997) 5, S. 38
[58] Thißen, N.: Biologische Verfahren – Biofilter. In: IUTA, Du-
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nach dem Stand der Technik. Tagung 14./15. Juli 2000, Duis-
burg
[59] Biologische Abgasreinigung – Gase, Gerüche, Keime. VDI-
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[60] Methodenbuch zur Analyse von Kompost der Bundesgütege-
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[61] Oberthür, R.: Alternative Betrachtungen zur Bewertung von
Geruchsstoffemissionen und -immissionen. Staub – Reinhalt.
Luft 53 (1993) 2, S. 59–65
[62] Kliche, R.; Herold, D.; Bermann, A.; Hensel, H.: Technische
und mikrobiologische Verfahrensoptimierung der biologi-
schen Abluftbehandlung. Schriftenreihe der KRdL im VDI
und DIN, Band 30. Düsseldorf: VDI, 1999, S. 665–684
[63] Paduch, M.: Interpretationshilfen für die Olfaktometrie. VDI-
Berichte 1059. Tagung Aktuelle Aufgaben in der Luftreinhal-
tung. Heidelberg 1993. Düsseldorf: VDI Verlag, S. 593–607
[64] Laska, M.; Hudson, R.: A comparison of the detection thresh-
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[65] Bolwerk, R.; Kruber, H.; Terfort, W.; Winters, R.: Die TA Luft
2002. Handbuch für Genehmigungsverfahren, Überwachung
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[66] Oberthür, R.: Ein logarithmischer Maßstab in dB-Einheiten
zur Darstellung des Geruchsstoffpegels. Staub – Reinhalt.
Luft 50 (1990) 5, S. 175–183
[67] Paduch, M.: Der Geruchspegel als Schlüsselgröße zur Unter-
scheidung von Geruchsstoffminderung und Geruchsminde-
rung. Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft 73 (2013) 10, S. 429–434
[68] Hahne, J.; Schirz, St.; Schumacher, W.: Leitfaden des Land-
kreises Cloppenburg zur Feststellung der Eignung von Abluft-
reinigungsanlagen in der Tierhaltung zur Anwendung in der
Genehmigungspraxis und bei der Überwachung
[69] DLG-Prüfbericht 5699: Abluftreinigungssystem für die
Schweinehaltung, Groß-Umstadt 2006
[70] Reiser, M.; Ortlinghaus, O.: Messen, Regeln und Überwachen
bei biologischen Abluftreinigungsverfahren – eine Übersicht.
In: Biologische Abgasreinigung – Gase, Gerüche, Keime,
VDI-Berichte 1777, VDI Verlag, Düsseldorf 2003