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Bodenbeschaffenheit –
Messung von Enzymaktivitätsmustern in Bodenproben mit
kolorimetrischen Substraten in Mikrotiterplatten (ISO 20130:2018);
Deutsche Fassung EN ISO 20130:2020
Soil quality –
Measurement of enzyme activity patterns in soil samples using colorimetric substrates in
micro-well plates (ISO 20130:2018);
German version EN ISO 20130:2020
Qualité du sol –
Mesure de l’activité enzymatique dans des échantillons de sol en utilisant des substrats
colorimétriques (ISO 20130:2018);
Version allemande EN ISO 20130:2020
Gesamtumfang 39 Seiten
Nationales Vorwort
Der Text von ISO 20130:2018 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 190 „Soil quality“ der Internationalen
Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 20130:2020 durch das Technische Komitee
CEN/TC 444 „Prüfverfahren für die umweltbezogene Charakterisierung fester Matrices“ übernommen, dessen
Sekretariat von NEN (Niederlande) gehalten wird.
Für die in diesem Dokument zitierten Dokumente wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen
Dokumente hingewiesen:
Aktuelle Informationen zu diesem Dokument können über die Internetseiten von DIN (www.din.de) durch
eine Suche nach der Dokumentennummer aufgerufen werden.
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN EN ISO 10390, Boden, Schlamm und behandelter Bioabfall — Bestimmung des pH-Wertes
DIN ISO 5725-2, Genauigkeit (Richtigkeit und Präzision) von Messverfahren und Messergebnissen —
Teil 2: Grundlegende Methode für Ermittlung der Wiederhol- und Vergleichpräzision eines vereinheitlichten
Messverfahrens
DIN ISO 10694, Bodenbeschaffenheit — Bestimmung von organischem Kohlenstoff und Gesamtkohlenstoff nach
trockener Verbrennung (Elementaranalyse)
DIN ISO 18400-206, Bodenbeschaffenheit — Probenahme — Teil 206: Anleitung zur Entnahme, Behandlung und
Lagerung von Boden für die Beurteilung von biologischen funktionalen und strukturellen Endpunkten im Labor
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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 20130
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Mai 2020
ICS 13.080.30
Deutsche Fassung
Bodenbeschaffenheit —
Messung von Enzymaktivitätsmustern in Bodenproben mit
kolorimetrischen Substraten in Mikrotiterplatten
(ISO 20130:2018)
Soil quality — Qualité du sol —
Measurement of enzyme activity patterns in soil Mesure de l'activité enzymatique dans des échantillons
samples using colorimetric substrates in micro-well de sol en utilisant des substrats colorimétriques
plates (ISO 20130:2018) (ISO 20130:2018)
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 13. April 2020 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, der Republik Nordmazedonien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
Inhalt
Seite
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
Europäisches Vorwort
Der Text von ISO 20130:2018 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 190 „Soil quality“ der Internationalen
Organisation für Normung (ISO) erarbeitet und als EN ISO 20130:2020 durch das Technische Komitee
CEN/TC 444 „Prüfverfahren für die umweltbezogene Charakterisierung fester Matrices“ übernommen, dessen
Sekretariat von NEN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2020, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis November 2020 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Anerkennungsnotiz
Der Text von ISO 20130:2018 wurde von CEN als EN ISO 20130:2020 ohne irgendeine Abänderung
genehmigt.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
Vorwort
ISO (die Internationale Organisation für Normung) ist eine weltweite Vereinigung nationaler Normungs-
organisationen (ISO-Mitgliedsorganisationen). Die Erstellung von Internationalen Normen wird üblicher-
weise von ISO Technischen Komitees durchgeführt. Jede Mitgliedsorganisation, die Interesse an einem Thema
hat, für welches ein Technisches Komitee gegründet wurde, hat das Recht, in diesem Komitee vertreten zu
sein. Internationale staatliche und nichtstaatliche Organisationen, die in engem Kontakt mit ISO stehen,
nehmen ebenfalls an der Arbeit teil. ISO arbeitet bei allen elektrotechnischen Themen eng mit der
Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) zusammen.
Die Verfahren, die bei der Entwicklung dieses Dokuments angewendet wurden und die für die weitere Pflege
vorgesehen sind, werden in den ISO/IEC-Direktiven, Teil 1 beschrieben. Es sollten insbesondere die
unterschiedlichen Annahmekriterien für die verschiedenen ISO Dokumentenarten beachtet werden. Dieses
Dokument wurde in Übereinstimmung mit den Gestaltungsregeln der ISO/IEC Direktiven, Teil 2 erarbeitet
(siehe www.iso.org/directives).
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. ISO ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Details zu allen während der Entwicklung des Dokuments identifizierten Patentrechten finden sich in der
Einleitung und/oder in der ISO Liste der erhaltenen Patenterklärungen (siehe www.iso.org/patents).
Jeder in diesem Dokument verwendete Handelsname dient nur zur Unterrichtung der Anwender und bedeutet
keine Anerkennung.
Für eine Erläuterung des freiwilligen Charakters von Normen, der Bedeutung ISO spezifischer Begriffe und
Ausdrücke in Bezug auf Konformitätsbewertungen sowie Informationen darüber, wie ISO die Grundsätze der
Welthandelsorganisation (WTO, en: World Trade Organization) hinsichtlich technischer Handelshemmnisse
(TBT, en: Technical Barriers to Trade) berücksichtigt, siehe www.iso.org/iso/foreword.html.
Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 190, Soil quality, Unterkomitee SC 4, Biological
characterization erarbeitet.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
Einleitung
Mikroorganismen sind für viele Schlüsselprozesse im Kreislauf der Elemente verantwortlich. Dabei sind
Enzyme für den Abbau organischer Moleküle und deren Mineralisation verantwortlich. Die wichtigste
Grundvoraussetzung ist, dass die Enzyme im Boden mikrobieller Herkunft sind, auch wenn Ausscheidungen
von Pflanzenwurzeln Enzyme enthalten. Im Boden spielen extrazelluläre Enzyme eine wichtige Rolle beim
biologischen Abbau organischer Makromoleküle. Die gemeinsame Aktivitätsbestimmung verschiedener
Enzyme, die für den biologischen Abbau von organischen Verbindungen und die Mineralisation von
Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel im Boden wichtig sind, zeigt möglicherweise durch
Chemikalien und andere anthropogene Einflüsse bedingte schädliche Auswirkungen auf. Allerdings können
Enzymaktivitätsbestimmungen unter optimierten Laborbedingungen und unter Verwendung künstlicher
Substrate nicht die tatsächlichen enzymatischen Umsatzraten in Böden in situ wiedergeben.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt ein Verfahren zur gemeinsamen (oder getrennten) Messung verschiedener Hydrolase-
Aktivitäten (Arylamidase, Arylsulfatase, -Galactosidase, -Glucosidase, -Glucosidase, N-Acetyl-Glucosa-
minidase, saure, alkalische und globale Phosphatasen, Urease) in Bodenproben unter Verwendung von
kolorimetrischen Substraten fest. Die Enzymaktivitäten im Boden variieren je nach Jahreszeit und sind
abhängig von chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften des Bodens.
Diese Methode kann entweder zum Nachweis schädlicher Auswirkungen auf die Enzymaktivitäten im Boden
durch toxische Substanzen oder andere anthropogene Stoffe in kontaminierten Böden gegenüber einem
Kontrollboden oder zur Prüfung von Chemikalien angewendet werden.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon oder
ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten Verweisungen gilt
nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug
genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
ISO 18400-206, Soil quality — Sampling — Part 206: Collection, handling and storage of soil under aerobic
conditions for the assessment of microbiological processes, biomass and diversity in the laboratory
ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:
ARN Arylamidase
ARS Arylsulfatase
E.C. Enzymklassifikationsnummer nach den Empfehlungen des Nomenklaturkomitees der Interna-
tionalen Vereinigung für Biochemie und Molekularbiologie (Nomenclature Committee of the
International Union of Biochemistry and Molecular Biology, NC-IUBMB)
NAG N-Acetyl-Glucosaminidase
PAC saure Phosphatase
PAK alkalische Phosphatase
PHOS Phosphatase
URE Urease
GAL -Galactosidase
GLU -Glucosidase
GLU -Glucosidase
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
4 Kurzbeschreibung
In diesem Dokument wird ein Verfahren zur gemeinsamen Aktivitätsbestimmung verschiedener Enzyme in
Bodenproben beschrieben (siehe Tabelle 1). Es beruht auf der Verwendung von Lösungen von Bodenproben
und von kolorimetrischen Substraten, welche für festgelegte Zeiträume bei (25 ± 2) °C oder (37 ± 2) °C in
Mikrotiterplatten inkubiert werden. Nach der Inkubation werden die Reaktionen gestoppt, die Platten zentri-
fugiert und die Überstände in neue Platten überführt. Die Färbungsintensitäten werden als Absorption mit
einem 96-Well-Mikrotiterplatten-Spektralphotometer für den UV- und sichtbaren Wellenlängenbereich
gemessen.
Boden-
Enzym Abkürzung Nr. abgebautes Makromolekül
kreislauf
Arylamidase ARN E.C. 3.4.11.2 Stickstoff
Arylsulfatase ARS E.C. 3.1.6.1 Schwefel Mineralisation von organischem Schwefel
-Galactosidase -GAL E.C. 3.2.1.22 Kohlenstoff Hemicellulose
-Glucosidase -GLU E.C. 3.2.1.20 Kohlenstoff Stärke und Glykogen
-Glucosidase -GLU E.C. 3.2.1.21 Kohlenstoff Cellulose
N-Acetyl- Chitin und andere -1,4-gebundene
NAG E.C. 3.2.1.52 Kohlenstoff
Glucosaminidase Glucosamin-Polymere
Phosphatase PHOS E.C. 3.1.4.1 Phosphor Phosphatester
Saure Phosphatase PAC E.C. 3.1.4.1 Phosphor Phosphatester
alkalische Phosphatase PAK E.C. 3.1.4.1 Phosphor Phosphatester
Urease URE E.C. 3.5.1.5 Stickstoff Harnstoff
Zur Validierung der Norm wurde ein Ringversuch durchgeführt; eine Zusammenfassung des internationalen
Ringversuchs ist in Tabelle 8 enthalten und die gesamten Daten der Ringversuche sind in Anhang B
beschrieben.
5 Reagenzien
5.1.1 Allgemeines
Als Medium wird deionisiertes Wasser verwendet, um die natürlichen Bodenenzymaktivitäten bei dem
pH-Wert des Bodens zu bewerten und auch die Analyse von mehreren Enzymen unter Verwendung derselben
Bodensuspension zu ermöglichen. Das Verhältnis von Boden (in g) zu Wasser (in ml) (4 : 25) wird optimiert,
um Reaktion und Empfindlichkeit zu maximieren und um die Pipettiertechnik zu erleichtern. Die Verwendung
derselben Bodenlösung für die Analyse mehrerer Enzyme führt außerdem zu einer besseren Vergleichbarkeit
der Ergebnisse. Arylamidase wird mit Tris-Pufferlösung, 50 mmol/l, pH-Wert 7,5 gemessen. Saure und
alkalische Phosphatase werden hinzugefügt unter Verwendung von Tris HCl 50 mmol/l mit pH von 5,5 und
Tris-Base 50 mmol/l mit pH 11.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
6,06 g Tris(hydroxymethyl)aminomethan werden in 800 ml deionisiertem Wasser gelöst und mit Natrium-
hydroxid (1 mol/l) auf einen pH-Wert von 11 eingestellt. Das Volumen wird auf 1 000 ml aufgefüllt. Die
Lagerdauer darf bei (4 ± 2) °C einen Monat nicht überschreiten.
6,06 g Tris(hydroxymethyl)aminomethan werden in 800 ml deionisiertem Wasser gelöst und mit Salzsäure
(1 mol/l) auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt. Das Volumen wird auf 1 000 ml aufgefüllt. Die Lagerdauer
darf bei (4 ± 2) °C einen Monat nicht überschreiten.
12,11 g Tris(hydroxymethyl)aminomethan werden in 800 ml deionisiertem Wasser gelöst und mit Natrium-
hydroxid (5 mol/l) auf einen pH-Wert von 12 eingestellt. Das Volumen wird auf 1 000 ml aufgefüllt. Die
Lagerdauer darf bei (4 ± 2) °C einen Monat nicht überschreiten.
14,7 g Calciumchlorid-Dihydrat werden in 200 ml deionisiertem Wasser gelöst. Die Lagerdauer darf bei
(4 ± 2) °C einen Monat nicht überschreiten.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
5.1.7 Salicylat-Reagens
Das Salicylat-Reagens wird unmittelbar vor der Analyse aus den vorstehend aufgeführten 4 Verbindungen
hergestellt; 865 mg Natriumsalicylat, 853 mg tri-Natriumcitrat-Dihydrat, 276 mg di-Natriumtartrat-Dihydrat
und 12 mg Nitroprussid-Natrium-Dihydrat werden in 20 ml deionisiertem Wasser gelöst.
5.1.8 Cyanurat-Reagens
Das Cyanurat-Reagens wird unmittelbar vor der Analyse aus den vorstehend aufgeführten 4 Verbindungen
hergestellt; 3,4 g tri-Natriumcitrat-Dihydrat, 414 mg di-Natriumtartrat-Dihydrat, 134 mg Lithiumhydroxid
und 51 mg Natriumdichlorisocyanurat-Dihydrat werden in 20 ml deionisiertem Wasser gelöst.
— Salzsäure, ACS-Reinheitsgrad (ACS: American Chemical Society), 37%ig (CAS-Nr. 7647-01-0) 4,32 ml;
4,32 ml konzentrierte HCl werden in 200 ml Ethanol, 96%ig, verdünnt. Die Lagerdauer darf bei (4 ± 2) °C
einen Monat nicht überschreiten.
0,12 g DMCA werden in 200 ml Ethanol, 96%ig, gelöst. Die Lagerdauer darf bei ( 20 ± 2) °C eine Woche nicht
überschreiten.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
5.2.1.1 Para-Nitrophenol (CAS-Nr.: 100-02-7 — PNP) mit einer Konzentration von 3,6 mmol/l
PNP in Pulverform sollte bei ( 20 ± 2) °C und lichtgeschützt aufbewahrt werden. PNP wird sorgfältig
eingewogen und in deionisiertem Wasser gelöst. Die Arbeitskonzentration beträgt 0,36 mM (d. h. Verdünnung
der konzentrierten Lösung 1/10). Die Lagerdauer der konzentrierten Arbeitskonzentration darf bei
( 20 ± 2) °C zwei Jahre nicht überschreiten. Lösungen können für einen einmaligen Gebrauch oder maximal
3 Gefrier-/Auftauzyklen gleichmäßig aufgeteilt werden
ANMERKUNG Paranitrophenol kann durch längere oder wiederholte Einwirkung beim Verschlucken (H373) Organe
schädigen und bei Kontakt mit der Haut oder beim Einatmen (H302, H312 und H332) schädlich sein. Es müssen geeignete
Lüftungs- und Schutzvorrichtungen verwendet werden.
— deionisiertes Wasser.
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EN ISO 20130:2020 (D)
35,8 mg -Naphthylamin werden in 50 ml Ethanol, 96%ig (0,071 %), gelöst. Diese 5 mmol/l Stammlösung
muss bei 20 °C für ein Jahr aufbewahrt werden. Die Arbeitskonzentration beträgt 1 mmol/l (Verdünnung
1/5 in Wasser) und muss bei ( 20 ± 2) °C für ein Jahr aufbewahrt werden.
ANMERKUNG -Naphthylamin hat eine akute Toxizität (oral, dermal, Inhalation), Kategorie 4, Sensibilisierung der
Atemwege, Kategorie 1 und ist gefährlich für die aquatische Umwelt. Augenschilde 1, Vollpartikel-Atemschutzmaske
Typ N100 (US) 2, geeignete Belüftung, spezielle Handschuhe 3, Brille und Schutzschild müssen verwendet werden.
Handelsübliche kolorimetrische Substrate werden in Pulverform geliefert und sollten entsprechend den
Spezifikationen in gefrorenem Zustand bei ( 20 ± 2) °C, gekühlt bei (4 ± 2) °C oder bei Raumtemperatur (RT)
aufbewahrt werden. Sämtliche Substrate sollten im Voraus entsprechend den in Tabelle 3 aufgeführten
Anforderungen hergestellt werden.
ANMERKUNG Das Volumen muss hinreichend sein, um eine zuverlässige Einwaage und Messung von Substraten zu
ermöglichen. Es hängt außerdem von der Anzahl der benötigten Platten ab. Beispiele sind in Tabelle 3 angeführt.
Tabelle 3 — Handelsübliche kolorimetrische Substrate für Messungen der Enzymaktivität und deren
Ansatz zum Messen
1 https://www.sigmaaldrich.com/labware/labware-products.html?TablePage=20009868
2 http://www.sigmaaldrich.com/catalog/search?interface=Substance&term=msaadvantageseries1000fullfacerespirator12345
98765+OR+msaultratwinfullfacerespirator1234598765&focus=product&mode=boolean
3 http://www.sigmaaldrich.com/labware/labware-products.html?TablePage=9577418
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EN ISO 20130:2020 (D)
ANMERKUNG Alle Substrate müssen mit geeigneter Belüftung, speziellen Handschuhen und Schutzschild bearbeitet
werden.
6.1 Siebe, mit einer Maschenweite von 2 mm, bis zu 5 mm je nach Bodenstruktur und -feuchtigkeit.
ANMERKUNG In Abhängigkeit von der Bodenstruktur können andere Maschenweiten verwendet werden.
6.3 Kreisschüttler.
6.4 Mikrotiterplatten, 96-Well, Polystyrol, mit unbehandeltem flachem Boden und Deckeln.
6.8 Mikrotiterplattenzentrifuge, mit einer Temperaturregelung bei 20 °C und einer Beschleunigung von
1 500 g.
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EN ISO 20130:2020 (D)
7 Durchführung
7.1.1 Allgemeines
Kalibrierkurven erfordern mindestens die Doppel-, vorzugsweise die Dreifachbestimmung mehrerer Kon-
zentrationen von para-Nitrophenol (PNP), Ammoniumchlorid (NH4Cl) oder -Naphthylamin; alle Volumina
sind pro Vertiefung angegeben. Homogenisierungen werden mit einer Mikropipette und 2 oder 3 Ansaug-/
Entleerungsvorgängen durchgeführt. Während der Erstellung der Kalibrierkurven muss die Einwirkung von
Licht begrenzt werden. Beispiele für Kalibrierkurven sind in Anhang B angeführt.
7.1.2 PNP-Lösung
Zur Erstellung der Kalibrierkurve wird die Stammlösung von PNP mit einer Konzentration von 0,36 mmol/l
verwendet. In die Vertiefungen der Mikrotiterplatte werden die für die Mehrfachbestimmung benötigten
Volumina verteilt, um Konzentrationen von 0 nmol/ml, 14 nmol/ml, 29 nmol/ml, 72 nmol/ml, 140 nmol/ml,
220 nmol/ml, 290 nmol/ml und 360 nmol/ml zu erhalten (Tabelle 4).
[PNP]
0 14 29 72 140 220 290 360
nmol/ml
PNP (µl) 0 5 10 25 50 75 100 125
Wasser (µl) 125 120 115 100 75 50 25 0
Um die gelbe Färbung von PNP sichtbar zu machen, werden 25 µl Wasser, 25 µl Calciumchlorid und 100 µl
basischer Tris-Base 100 mmol/l, pH-Wert 12, hinzugefügt. Nach dem Homogenisieren werden 200 µl in neue
Platten überführt und die Messung der Extinktion erfolgt bei 405 nm mit einem Mikrotiterplatten-Spektral-
photometer.
7.1.3 -Naphthylamin-Lösung
Zur Erstellung der Kalibrierkurve wird die Arbeitslösung von -Naphthylamin mit einer Konzentration von
1 mmol/l verwendet. In die Vertiefungen der Mikrotiterplatte werden die benötigten Volumina verteilt, um
Konzentrationen von 0 nmol/ml, 10 nmol/ml, 20 nmol/ml, 50 nmol/ml, 100 nmol/ml, 200 nmol/ml zu
erhalten (Tabelle 5).
[ -Naphthylamin]
0 10 20 50 100 200
nmol/ml
-Naphthylamin (µl) 0 1 2 5 10 20
Tris-Pufferlösung, 50 mmol/l, pH 7,5 (µl) 50 49 48 45 40 30
Ethanol, 96%ig (µl) 50 50 50 50 50 50
Um die Färbung von -Naphthylamin sichtbar zu machen, werden 100 µl angesäuertes Ethanol und 100 µl
p-Dimethylaminozimtaldehyd (DMCA) hinzugefügt und gemischt. Nach einer 20-minütigen Inkubation im
Dunklen bei Raumtemperatur erfolgt die Messung der Extinktion bei 540 nm mit einem Mikrotiterplatten-
Spektralphotometer für den UV- und sichtbaren Wellenlängenbereich.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
7.1.4 Ammoniumchlorid-Lösung
Die Stammlösung von Ammoniumchlorid mit einer Konzentration von 62 mmol/l wird 1/100 verdünnt und
die Arbeitslösung mit 0,62 mmol/l (620 nmol/ml) wird für die Erstellung der Kalibrierkurve verwendet. In
die Vertiefungen der Mikrotiterplatte werden die für die Mehrfachbestimmung benötigten Volumina verteilt,
um Konzentrationen von 0 nmol/ml, 6 nmol/ml, 16 nmol/ml, 31 nmol/ml, 62 nmol/ml, 155 nmol/ml,
233 nmol/ml und 310 nmol/ml (Tabelle 6) zu erhalten.
[NH4Cl]
0 6 16 31 62 155 233 310
nmol/ml
NH4Cl (µl) 0 2 5 10 20 50 75 100
Wasser (µl) 200 198 195 190 180 150 125 100
Zur quantitativen Bestimmung der Konzentration von NH4Cl werden zu jeder Vertiefung 40 µl Salicylat-
Reagens hinzugefügt. Nach einer Reaktionsdauer von 3 min werden in jede Vertiefung 40 µl Cyanurat-Reagens
gegeben, jeweils gut homogenisiert und anschließend im Dunkeln für 30 min inkubiert (die Extinktion ist für
zwei Stunden stabil). Nach der Inkubation werden die Platten mit einer Mikropipette homogenisiert (2 oder
3 Ansaug-/Entleerungsvorgänge), 200 µl werden in neue Platten überführt und die Messung der Extinktionen
erfolgt bei 650 nm mit einem Mikrotiterplatten-Spektralphotometer für den UV- und sichtbaren
Wellenlängenbereich.
7.2 Probenahme
7.2.1 Probenvorbereitung
7.2.1.1 Homogenisiere
Bodenproben sind nach den Festlegungen von ISO 18400-206 zu entnehmen und zu behandeln. Bei Misch-
proben, die vom Feld entnommen, homogenisiert und durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 2 mm (bis
zu 5 mm je nach Bodenstruktur und -feuchtigkeit) gesiebt wurden, wurde festgestellt, dass sie eine für
Bodenproben angemessen geringe Messunsicherheit erreichten.
Zur Verbesserung der Verbindung zwischen den Aktivitäten in-situ sollten die Proben bis zu vier Tage bei
(15 ± 2) °C gelagert werden. Wenn das nicht möglich ist, treten jedoch die geringsten Änderungen bei einer
Lagerung bei ( 80 ± 5) °C auf. Die Lagerung bei ( 20 ± 2) °C vor oder nach dem Sieben ist nicht geeignet.
Der gesiebte Boden wird homogenisiert und Dreifachproben von genau 4 g werden eingewogen und in
Stehkolben (30 ml bis 60 ml) gegeben. 25 ml deionisiertes Wasser und kreuzförmige Rührstäbchen werden
hinzugefügt. Die Behälter werden verschlossen und der Inhalt wird 10 min in einem Orbitalschüttelgerät
(250 min 1) homogenisiert.
In die Stehkolben werden kreuzförmige Rührstäbchen gegeben und die Bodensuspension muss während des
Pipettierens gerührt werden. Für die Verteilung von parallelen Ansätzen eines festgelegten Volumens nach
Tabelle 7 (Teil A) jeder Bodensuspension in jeweils vier Vertiefungen von Mikrotiterplatten werden
mehrkanalige Mikropipetten (ein Kanal bis drei Kanäle) verwendet und auf jeder Platte wird ein Deckel
angeordnet. Drei Vertiefungen sind Analysenpunkte und eine Vertiefung stellt die Blindprobe (zum Aufzeigen
chemischer Wechselwirkungen mit Verbindungen im Boden) dar. Es wird die gleiche Anzahl von Platten
vorbereitet, wie Enzyme untersucht werden (eine Platte = je ein Enzym).
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
ANMERKUNG 2 Es besteht die Möglichkeit, dass für humushaltige Böden größere Spitzen zum Pipettieren benötigt
werden.
Legende
S1 Probennummer
a, b, c dreifacher Ansatz der Probe
T Kontroll-Vertiefung für jeden Boden
Bild 1 — Beispiel für die Anordnung der Proben für jedes Enzym in Platten
7.2.2 Substratzugabe
Eine einfache Organisation liegt vor, wenn eine Platte für ein Enzym verwendet wird. Wenn alle Proben in
Platten verteilt sind, werden Mehrkanal-Mikropipetten zum Verteilen der jeweiligen Substrate in dreifacher
Ausführung und zum Homogenisieren durch zwei oder drei Ansaug-/Entleerungsvorgänge verwendet;
anschließend werden die Mikrotiterplatten (Tabelle 7, Teil A) inkubiert. Nach der Inkubation werden die
Reaktionen gestoppt, die Platten 5 min bei 1 500 g zentrifugiert und die Überstände in neue Platten überführt.
Anschließend wird mit einem Spektralphotometer für Mikrotiterplatten die Extinktion gemessen. In Tabelle 7,
Teil B, sind die Protokolle für alle Enzymmessungen zusammengefasst.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
25 µl CaCl2 40 µl Salicylat-
150 µl Ethanol, 96%ig
Reagens
Stop-Reaktion
40 µl Cyanurat-
100 µl Tris, pH-Wert 12
Reagens
Homogenisieren Homogenisieren Homogenisieren
25 µl in Kontroll-
Substrat 25 µl in Kontroll-Vertiefungen
Vertiefungen
30 min, RT
Inkubation (Raumtemperatur),
im Dunkeln
Zentrifugation 5 min, 1 500 g
Überführung 100 µl 200 µl
100 µl angesäuertes
Ethanol
Nachweis 100 µl DMCA
20 min, RT (Raum-
temperatur), im Dunkeln
Messung = 540 nm = 405 nm = 650 nm
ANMERKUNG 1 Die Inkubationstemperatur wirkt sich auf die Reaktionsgeschwindigkeiten aus und das Optimum hängt
von den Enzymen ab. Für spezifische Zwecke kann eine andere Temperatur als die in dem vorliegenden Dokument
beschriebene Temperatur verwendet werden, z. B. die in-situ-Temperatur.
ANMERKUNG 2 In Bezug auf die Urease-Aktivität ist es notwendig, das freie, durch die Harnstoff-Lösung eingebrachte
Ammonium quantitativ zu bestimmen und von dem nach der Inkubation des Bodens quantitativ bestimmten Ammonium
zu subtrahieren, um das speziell durch die Urease freigesetzte Ammonium zu erhalten. Eine Harnstoffkontrolle wird aus
40 µl Harnstoff, 200 µl deionisiertem Wasser, 40 µl Salicylat-Reagens und 40 µl Cyanurat-Reagens hergestellt. Nach einer
30-minütigen Inkubation werden 200 µl in neue Vertiefung überführt und die Extinktion wird bei 650 nm bestimmt.
Nach der Inkubation werden die Reaktionen in Übereinstimmung mit den enzymspezifischen Protokollen
(Tabelle 7) gestoppt.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
7.2.3 Extinktionsmessungen
7.2.3.1 Messungen von Enzymaktivitäten mit PNP als Reaktionsprodukt (ARS, -GAL, -GLU, -GLU,
NAG, PHOS, PAC, PAK)
Die Zugabe von 25 µl Calciumchlorid und 100 µl basischer Tris-Pufferlösung, pH-Wert 12, stoppt die Reaktion
und ist die entscheidende Maßnahme, um Kolloide zu entfernen, die zu einer Trübung in Lösungen führen,
und den pH-Wert für die quantitative Bestimmung von PNP zu erhöhen. 25 µl Substrat werden in Kontroll-
Vertiefungen gegeben und mit zwei oder drei Ansaug-/Entleerungsvorgängen gemischt. Zudem werden die
Platten 5 min bei 1 500 g und 20 °C zentrifugiert und 200 µl des Überstands werden in eine neue Platte
überführt. Die Messung der Extinktion erfolgt bei = 405 nm mit einem Mikrotiterplatten-
Spektralphotometer für den UV- und sichtbaren Wellenlängenbereich.
Nach der Inkubation werden in alle Vertiefungen (einschließlich Kontrollen) 150 µl Ethanol, 96%ig, und 25 µl
Substrat-Lösung in die Kontroll-Vertiefungen hinzugefügt. Die Platte wird 5 min bei 1 500 g zentrifugiert und
100 µl Überstand werden in eine neue Platte überführt. Zur Bestimmung der Menge an gebildetem
Naphthylamin werden 100 µl angesäuertes Ethanol und 100 µl DMCA in alle Vertiefungen hinzugefügt und
mittels Mikropipette (zwei Ansaug-/Entleerungsvorgänge) gemischt. Nach 20 min erfolgt die Messung der
Extinktion bei 540 nm mit einem Mikrotiterplatten-Spektralphotometer, welches im UV- und sichtbaren
Wellenlängenbereich misst.
Nach einer 3-stündigen Inkubation werden zu jeder Vertiefung, einschließlich Kontrollen, 40 µl Salicylat-
Reagens hinzugefügt. Nach einer Reaktionsdauer von 3 min werden in jede Vertiefung 40 µl Cyanurat-Reagens
gegeben. Die kolorimetrische Reaktion erfolgt in 30 min und ist für zwei Stunden stabil. Zudem werden die
Platten 5 min bei 1 500 g und 20 °C zentrifugiert und 200 µl des Überstands werden in eine neue Platte
überführt. Die Messung der Extinktion erfolgt bei = 650 nm mit einem Mikrotiterplatten-
Spektralphotometer für den UV- und sichtbaren Wellenlängenbereich.
Das Ergebnis wird durch Subtraktion des Messwertes der Blindprobe von der Dreifachbestimmung der Probe
und Multiplikation der Differenz mit dem Verdünnungsfaktor (D) und Bodenvolumen (Vss) sowie Division
durch die Reaktionszeit und Trockenmasse der Probe (Wds) berechnet.
( s b) × × ss
= (1)
× ds
Dabei ist
A die Enzymaktivität in mU/g trockene Probe (nmol/min/g trockene Probe);
Cs die Konzentration des in der Probe gebildeten Produkts (nmol/ml);
Cb die Konzentration des in der Blindprobe gebildeten Produkts (nmol/ml);
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ANMERKUNG Die praktischere und häufig für Enzymaktivität verwendete Einheit ist Einheiten (U) = 1 mol min 1.
Bei Böden wird die Aktivität als Millieinheit für ein Gramm trockenen Boden (mU/g DS) angegeben.
Bodeneigenschaften variieren aufgrund der Geographie, des Klimas und der Bodennutzung stark. Die
Auswertung der Ergebnisse kann sich derzeit nicht auf festgelegte Grenzwerte für jede Enzymaktivität
stützen. Der Versuchsaufbau muss Vergleiche mit einem Kontrollboden oder zwischen Proben von relevanten
Standorten ermöglichen.
10 Gültigkeitskriterien
a) Die Kalibrierkurve ist gültig, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind (entsprechend den in Anhang B
zusammengefassten Ergebnissen des Ringversuchs):
— r2 0,990;
— die Extinktion für den Bereich der PNP-Kalibrierkurve liegt innerhalb von [0,04 bis 1,8] ± 10 %;
— die Extinktion für den Bereich der -Naphthylamin-Kalibrierkurve liegt innerhalb von
[0,06 bis 2,3] ± 10 %;
— die Extinktion für den Bereich der Ammonium-Kalibrierkurve liegt innerhalb von
[0,05 bis 1,6] ± 10 %.
— die Differenzen zwischen der Extinktion für Analyse und Leerwert der Probe müssen in Abhängigkeit
von der Empfindlichkeit und Wiederholpräzision des Spektralphotometers 0,02 bis 0,05 sein.
18
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11 Methodenvalidierung Ringversuch
Die Zusammenfassung des internationalen Ringversuchs ist in Tabelle 8 enthalten und die gesamten Daten
der Ringversuche sind in Anhang B beschrieben.
-GLU -GLU PHOS PAC PAK ARS -GAL NAG URE ARN
CVr 4,0 bis 2,4 bis 4,2 bis 4,3 bis 3,8 bis 2,7 bis 3,9 bis 5,4 bis 5,5 bis 4,3 bis
27,7 % 15,2 % 9,7 % 13,0 % 14,1 % 10,4 % 18,4 % 23,3 % 16,2 % 13,1 %
CVR 9,7 bis 9,5 bis 27,4 bis 12,6 bis 5,7 bis 15,5 bis 21,7 bis 9,8 bis 14,0 bis 15,9 bis
17,9 % 24,0 % 36,5 % 23,0 % 23,3 % 30,5 % 32,6 % 19,6 % 35,9 % 31,9 %
12 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss folgende Angaben enthalten:
d) Bodenart, eine physikalische und chemische Charakterisierung des Bodens, Wassergehalt, Boden-
temperatur zum Zeitpunkt der Probenahme (pH-Wert der Bodenprobe);
e) angewendete Inkubationsbedingungen;
f) Prüfergebnisse;
g) sämtliche Einzelheiten, die nicht in diesem Dokument festgelegt oder optional sind, sowie sämtliche
Wirkungen, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten.
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Anhang A
(informativ)
A.1 Zweck
Die Gültigkeit des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens zur Bestimmung der Enzymaktivitäten im
Boden in Mikrotiterplatten mit kolorimetrischen Verfahren wird bewertet. Die Validierung erfolgt aufgrund
von Vergleichsprüfungen in Bezug auf Spezifität, Empfindlichkeit, Linearität, spezifische Betriebsparameter
und die Robustheit in Bezug auf verschiedene Bearbeiter.
A.2 Hintergrund
Der Ringversuch wird in der Arbeitsgruppe ECOSYS, Plattform Biochem-Env, INRA, Frankreich, durchgeführt.
Auswirkungen des pH-Wertes: Es wurden zwei Böden auf alle Enzymaktivitäten untersucht. Die Ansätze
erfolgten in Wasser oder Tris-Pufferlösung (50 mmol/l) bei pH-Werten 5 bis 9.
Auswirkung der Inkubationsdauer: Für jedes Enzym wurden 4 Inkubationsdauern gewählt, um die Robustheit
des Verfahrens nach Tabelle A.1 zu bewerten.
PHOS-PAC-
Enzyme ARN ARS -GAL -GLU -GLU NAG URE
PAK
Inkubations- 30-60- 60-120- 60-120- 30-60-90- 30-60-90- 30-60-90- 15-30-45- 60-120-
dauern (min) 120-180 180-240 180-240 120 120 120 60 180-240
Auswirkung des Bearbeiters: Zur Beurteilung wurden alle Enzymaktivitäten von vier Bearbeitern an
drei Böden bestimmt.
Die Spezifität für jedes Enzym wird an einem lehmigen Tonboden mit oder ohne Autoklavieren untersucht.
Validierungsparameter: Linearität des Produktnachweises: Die Kalibrierkurven wurden mit PNP (0 µmol/l bis
600 µmol/l), Ammoniumchlorid (0 µmol/l bis 600 µmol/l) und -Naphthylamin (0 µmol/l bis 300 µmol/l)
erstellt.
Linearität der Bodenreaktion: Bodenlösungen mit 0,5 g bis 12 g Boden und 25 ml destilliertem Wasser wurden
zur Messung von Enzymaktivitäten verwendet.
Bestimmungsgrenzen und Präzision: Streuparameter werden mit einem Genauigkeitsprofil bestimmt, das
ISO 17025 und die Schätzung der Messunsicherheit kombiniert. Das Verfahren beruht auf der Verwendung
des aus den Leistungskriterien, wie z. B. Richtigkeit und Präzision, abgeleiteten Gesamtfehlers. [4] [12]. Vier
Böden (sandiger, lehmiger, Ton- und Humusboden) wurden dreifach mit 3 Wiederholungen (Wiederhol-
präzision) und 6 Reihen (Präzision unter Zwischenbedingungen) analysiert.
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A.4 Datenanalyse
Robustheit des Verfahrens
Auswirkung des Bearbeiters: unabhängig vom betrachteten Enzym liegt keine Auswirkung des Bearbeiters
vor.
Auswirkung des Siebens: bei allen Enzymen und Böden, außer bei NAG in zwei Böden (einige Beispiele sind in
Tabelle A.2 angeführt) wurde kein signifikanter Unterschied festgestellt.
Auswirkung des pH-Wertes: für das PNP-Enzymmodell geben mehrere Autoren eine optimale Aktivität bei
einem pH-Wert von etwa 6 an (siehe Literaturhinweise [5], [22]) und für die Aktivität von Arylamidase und
Urease bei einem pH-Wert von etwa 8. Die Ergebnisse zeigten, dass für PNP-Enzyme ( -GLU, -GLU, -GAL,
PHOS, ARS und NAG) [Bild A.1 a)] optimale Aktivitäten in Tris, 50 mmol/l, pH 5 bis 6,5, jedoch höhere
Aktivitäten mit destilliertem Wasser vorlagen. Die Ergebnisse für die Urease-Aktivitäten sind sehr ähnlich
[Bild A.1 b)]. Im Gegensatz dazu ist die Arylamidase sehr empfindlich in Bezug auf den pH-Wert der
Lösung/des Bodens [Bild A.1 c)] und optimale Bedingungen liegen bei Tris, 50 mmol/l, pH-Wert 7,5 bis 8, vor.
a) Auswirkung von Pufferlösung auf die Aktivität von GLU, GAL und NAG
21
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Auswirkung der Inkubationsdauer: die Ergebnisse zeigten, dass mehrere Enzymaktivitäten in Abhängigkeit
von der Inkubationsdauer sehr robust sind, hauptsächlich bei der PNP-Messung [Bild A.2 a)], solange sie im
linearen Bereich der quantitativen Bestimmung von PNP bleiben. Bei Urease [Bild A.2 b)] ergeben kurze
Inkubationsdauern keine guten Aktivitäten und bei Arylamidase (Daten nicht dargestellt) rufen lange
Inkubationsdauern eine Sättigung der Reaktion hervor. In Tabelle A.3 sind offene Bereiche für Inkubationen
dargestellt (fett gedruckte Daten sind die gewählten Inkubationsdauern in der ISO-Norm).
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PHOS-PAC-
Enzyme ARN ARS -GAL -GLU -GLU NAG URE
PAK
Inkubations- 60-120- 120-180- 30-60-90- 30-60-90- 30-60-90- 15-30-45-
60-120 180-240
dauern (min) 180-240 240 120 120 120 60
Legende
A Enzymaktivität (mU/g trockener Boden); Urease-Aktivität (mU/g trockener Boden)
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A.5 Validierungsparameter
Tabelle A.5 — Zusammenfassung der Validierungsparameter
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Anhang B
(informativ)
B.1 Zweck
Dieser internationale Ringversuch dient zur Messung der Variabilität des in diesem Dokument beschriebenen
Verfahrens zur Bestimmung von Enzymaktivitäten im Boden in Mikrotiterplatten mit kolorimetrischen
Verfahren.
Für jede Tabelle ist die Legende: nd steht für nicht bestimmt; na steht für Wert nicht anwendbar,
* experimenteller Fehler; ** Ausreißer (p < 0,05).
B.2 Hintergrund
Der Ringversuch für dieses Dokument begann im Dezember 2015 und endete im Juli 2016. An dem
internationalen Versuch nahmen acht Laboratorien teil: i) University of Aveiro and Centre of Environmental
and Marine Studies (CESAM), Portugal; ii) Central Institute for Supervising and Testing in Agriculture (CISTA),
Tschechische Republik; iii) Facultad de Farmacia y Madrid, department edafologia, Spanien iv) INERIS,
Frankreich, v) ESITPA, Frankreich, vi) UMR Eco&Sols, INRA, Montpellier, Frankreich vii) Unit ECOSYS,
Biochem-Env Platform, INRA, Frankrreich, viii) University Complutense of Madrid, Spanien.
Auf der einführenden Sitzung wurde ein Film zum Versuchsplan präsentiert.
Die Teilnehmer wurden gebeten, die Reagenzien nach dem Eintreffen entsprechend den Empfehlungen dieses
Dokumentes im Dunklen bei Raumtemperatur oder 4 °C aufzubewahren. Vor Beginn des Ringversuchs
wurden Teilnehmer aufgefordert die Standardkurve zu testen, um jedes Mikroplatten-Lesegerät zu
kalibrieren, und Reagenzien nach den Prüfvorschriften herzustellen. Die Böden wurden nach Lufttrocknung
versandt und verwendet.
Ntot Boden-
BÖDEN % SCHLUFF % SAND % TON pH-Wert OC CEC
nutzung
g/kg g/kg
1 13,0 76,2 10,8 5,6 21,9 1,24 nd Grünland
2 56,2 27,1 16,7 7,4 10,0 1,01 11,5 Acker
3 63,5 19,7 16,8 5,5 25,7 2,5 8,1 Grünland
5 78,3 6,70 15,0 6,6 10,5 1,0 7,9 Acker
6 79,3 16,1 14,6 6,0 11,45 1,19 6,1 Acker
7 66,5 9,6 23,4 8,5 14,3 1,2 16,9 Acker
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Die Genauigkeit der Kalibrierkurven und der Bodenmesswerte wurden getrennt nach ISO 5725-2 bewertet.
Die Wiederholpräzision und durchschnittliche Genauigkeit wurden in Anhang A bewertet und die Reprodu-
zierbarkeit in Anhang B. Mittelwerte und relative Standardabweichungen wurden berechnet, um das
Leistungsverhalten des Verfahrens (maximale Streuung) zu schätzen (OC: organischer Kohlenstoff;
Ntot: Gesamtstickstoff; CEC: Kationenaustauschkapazität; nd: nicht bestimmt).
Die Ergebnisse für die Wiederholpräzision der Kalibrierkurve für PNP (siehe Tabelle B.2) weisen eine gute
Präzision mit CVr 5 % oberhalb von 29 nmol/ml und für die Reproduzierbarkeit mit CVR 13 % unterhalb
von 29 nmol/ml nahe der Bestimmungsgrenze, auf. Dieses Verfahren ermöglicht auch eine gute Vergleich-
präzision mit CV 10 % bei jeder Konzentration.
PNP Stei-
14 29 72 140 220 290 360 r2
nmol/ml gung
Bezüglich der Präzision bei -Naphthylamin (siehe Tabelle B.3) ist der CVr der Vergleichpräzision 10 % und
der CVR der Vergleichpräzision 20 % (außer bei 10 nmol/ml nahe der Bestimmungsgrenze).
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-Naphthylamin
10 20 50 100 200 Steigung r2
nmol/ml
LAB1 Mittelwert 0,212 0,265 0,545 1,073 2,064
0,010 0,999
n=3 % CVr 7,10 % 7,20 % 9,52 % 4,08 % 5,79 %
Bezüglich der Präzision bei Ammoniumchlorid (siehe Tabelle B.4) ist der CVr der Vergleichpräzision 6%
und der CVR der Vergleichpräzision 20 % (außer bei 6 nmol/ml, nahe der Bestimmungsgrenze).
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NH4Cl
6 16 31 62 155 233 310 Steigung r2
nmol/ml
LAB1 Mittelwert 0,085 0,129 0,207 0,376 0,859 1,284 1,667
0,005 5 0,999
n=3 % CVr 2,07 % 2,44 % 2,50 % 6,40 % 1,15 % 1,46 % 0,23 %
LAB5 Mittelwert
falsche Lesewellenlänge
% CVr
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Legende
X PNP-Konzentration (nmol/ml)
Y Extinktion bei 405 nm
Legende
X -Naphthylamin-Konzentration (nmol/ml)
Y Extinktion bei 540 nm
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Legende
X NH4Cl-Konzentration (nmol/ml)
Y Extinktion bei 650 nm
Bei den Messungen der Enzymaktivitäten wurden sechs bis sieben gültige Datensätze erhalten. In den
gesamten Ergebnissen des Ringversuchs wurden nur 2,7 % Ausreißer (11/411) ermittelt, was auf die
Robustheit der Verfahren hinweist. Die Ergebnisse der Variabilität zwischen Laboratorien sind in Tabelle B.5
bis Tabelle B.15 N1) für alle Enzyme angeführt, wobei % CVr für die Wiederholpräzision innerhalb eines
Laboratoriums berechnet wird und % CVR der CV der Vergleichpräzision für jeden Boden zwischen Labora-
torien ist. Die Ausreißer wurden mit den Gubbs-Tests am R-Projekt, (Programm-)Paket „Ausreißer“
bestimmt. [13]
30
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LAB1 0,35 7,11 0,50 1,99 2,00 2,11 0,83 4,3 0,62 9,84 2,43 3,37 4,8
LAB2 0,28 3,09 0,49 1,75 1,50 4,98 0,61 1,2 0,52 5,10 1,96 8,04 4,0
LAB3 0,30 10,97 0,52 42,27 1,80 6,38 8,73* 4,6 0,48 24,21 5,67* 13,97 17,1
LAB4 0,28 6,55 0,46 8,80 1,80 7,81 0,76 9,0 0,47 10,92 1,82 6,65 8,3
LAB5 0,34 18,49 0,42 70,95 1,66 8,05 1,10 10,1 0,42 45,43 2,30 13,10 27,7
LAB6 0,29 9,63 0,51 12,18 1,52 22,51 0,78 9,3 0,52 8,26 1,77 5,39 11,2
LAB7 0,25 18,67 0,62 40,64 1,64 41,90 0,82 0,0 0,71 6,73 2,48 20,24 21,36
Mittelwert 0,30 10,64 0,50 25,51 1,70 13,39 0,82 5,50 0,53 15,78 2,13 10,11 13,49
n Laboratorien 7 7 7 6 7 6
SD 0,03 0,06 0,16 0,15 0,09 0,29
% CVR 11,2 11,4 9,7 17,9 17,1 13,7
LAB1 7,9 5,3 11,5 0,3 25,1** 0,4** 12,1 1,2 9,84** 7,5** 16,5 2,8 2,4
LAB2 6,7 8,5 9,3 0,6 15,3 28,7 8,4 4,6 6,4 8,6 10,9 8,3 9,9
LAB3 6,0 8,8 7,1 0,4 17,1 4,0 7,5 6,9 7,2 2,2 8,7 6,7 4,8
LAB4 5,4 9,9 7,1 0,4 15,9 7,4 8,2 3,3 5,5 7,9 9,4 2,4 5,2
LAB5 8,1 1,8 8,4 0,3 17,2 3,5 7,2 10,7 6,2 5,2 9,2 12,0 5,6
LAB6 6,6 8,6 8,7 0,5 16,1 6,6 8,9 2,9 6,9 2,9 12,4 11,3 5,5
LAB7 6,5 17,6 9,2 1,5 20,3 15,6 10,6 17,4 7,3 18,8 na 20,24 15,19
Mittelwert 6,74 8,65 8,75 0,59 16,99 10,97 8,99 6,71 6,61 7,58 11,17 9,12 6,94
n Laboratorien 7 7 6 7 6 6
SD 0,88 1,40 1,62 1,63 0,63 2,68
%CVR 13,1 16,0 9,5 18,1 9,5 24,0
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
LAB1 30,6 4,5 19,6 2,4 88,1 2,6 29,2 10,0 36,5 6,8 18,4 2,1 4,7
LAB2 19,2 4,3 15,2 2,8 73,6 1,8 20,4 10,7 23,9 6,9 10,4 14,7 6,9
LAB3 15,9 8,1 12,2 8,9 62,8 5,0 14,4 12,2 23,9 2,2 8,7 18,5 9,2
LAB4 18,4 3,4 13,1 0,5 55,6 8,8 17,4 3,3 20,4 8,2 12,5 0,7 4,2
LAB5 10,0 3,8 8,0 4,2 26,9 3,9 11,6 2,5 11,7 5,3 6,7 6,9 4,4
LAB6 27,2 4,5 21,0 10,0 89,5 3,3 23,3 1,2 36,4 0,8 21,1 16,6 6,1
LAB7 23,0 19,5 16,6 7,6 88,3 7,5 22,6 3,6 25,9 12,4 14,2 7,6 9,73
Mittelwert 20,62 6,89 15,12 5,22 69,25 4,70 19,84 6,22 25,52 6,07 13,15 9,61 6,45
n Laboratorien 7 7 7 7 7 7
SD 6,44 4,14 21,26 5,50 8,11 4,80
%CVR 31,2 27,4 30,7 27,7 31,8 36,5
Tabelle B.8 — Zusammenfassung der Ringversuchsergebnisse für die Aktivität von saurer
Phosphatase
BODEN1 BODEN2 BODEN3 BODEN5 BODEN6 BODEN7 TOTAL
SAURE Mittel-
PHOSPHATASE Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CV Mittel %CV wert
wert wert wert wert wert r wert r
von CVr
LAB1 33,7** 7,78** 22,9 17,0 84,8 4,0 34,4** 11,3** 44,4 6,4 18,3 2,8 7,5
LAB2 19,7 17,0 15,9 10,0 44,1 9,0 nd 22,4 20,7 9,3 8,4 13,0
LAB3 21,0 0,4 14,7 22,7 71,4 2,8 17,5 4,6 28,0 5,4 11,3 14,0 8,3
LAB4 17,9 5,9 14,2 2,0 56,6 8,7 18,5 3,8 21,7 1,7 10,4 13,1 5,9
LAB5 20,8 8,2 15,3 5,1 53,9 3,0 21,6 5,4 24,8 1,7 11,2 2,5 4,3
LAB6 22,4 7,3 20,7 5,6 69,5 7,8 23,0 1,5 32,5 9,4 15,1 14,4 7,7
LAB7 26,6 16,6 26,0 21,0 80,5 20,7 24,8 7,0 34,3 1,7 14,4 5,0 11,98
Mittelwert 21,41 9,25 18,53 11,90 65,82 7,99 21,08 4,46 29,75 6,71 12,85 8,59 8,39
n Laboratorien 6 7 7 5 7 7
SD 2,70 4,32 13,72 2,75 4,80 2,95
%CVR 12,6 23,3 20,8 13,1 16,1 23,0
32
DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
Tabelle B.9 — Zusammenfassung der Ringversuchsergebnisse für die Aktivität von alkalischer
Phosphatase
BODEN1 BODEN2 BODEN3 BODEN5 BODEN6 BODEN7 TOTAL
ALKALISCHE Mittel-
PHOSPHATASE Mittel- Mittel- %CV Mittel- Mittel- Mittel- %CV Mittel- %CV wert
%CVr r %CVr %CVr r r
wert wert wert wert wert wert von
CVr
LAB1 7,5 9,0 14,8 1,0 34,0 2,4 22,4 3,9 6,5 5,2 30,8 1,2 3,8
LAB2 6,7 6,2 14,5 7,0 26,4 7,0 nd 9,0 2,2 34,0 5,5 5,6
LAB3 9,1 12,9 14,2 10,2 29,4 18,5 21,1 9,1 8,5 29,4 29,9 4,4 14,1
LAB4 7,1 6,1 13,8 1,9 29,1 3,9 21,0 3,7 5,3 4,3 28,4 6,3 4,4
LAB5 13,7** 3,1** 20,1 5,8 34,0 5,0 28,0 5,4 10,6 0,6 29,9 3,2 4,0
LAB6 7,7 9,9 13,5 13,7 23,2 17,6 20,8 1,4 5,7 18,9 29,7 9,5 11,8
LAB7 7,8 4,7 18,1 17,2 31,6 2,8 31,2 8,4 8,0 26,9 2,1** 33,1** 12,01
Mittelwert 7,63 8,14 15,59 8,13 29,65 8,17 24,10 5,31 7,65 12,49 30,44 5,00 7,95
n Laboratorien 6 7 7 6 7 6
SD 0,73 2,34 3,66 4,06 1,78 1,74
%CVR 9,6 15,0 12,4 16,9 23,3 5,7
LAB1 5,5** 7,3** 3,6 0,8 11,5 0,2 5,1 1,9 7,1 8,8 7,1 1,9 2,7
LAB2 2,7 13,5 1,6 5,2 12,3 10,3 2,8 11,9 3,1 5,0 3,1 14,5 10,1
LAB3 3,4 8,4 2,6 8,5 15,8 0,6 4,1 3,0 5,4 0,8 5,4 21,8 7,2
LAB4 4,3 5,0 3,0 5,5 17,9 8,3 4,4 2,8 4,7 4,4 4,7 11,1 6,2
LAB5 3,3 12,8 2,5 5,1 13,5 4,4 3,8 7,7 4,7 10,2 4,7 15,7 9,3
LAB6 2,4 6,4 1,3 6,3 12,5 9,1 3,9 1,1 3,7 4,9 3,7 20,8 8,1
LAB7 3,3 13,7 2,2 10,5 13,3 3,4 3,7 14,8 3,7 12,3 3,7 7,8 10,41
Mittelwert 3,22 9,98 2,38 5,99 13,82 5,19 3,98 6,16 4,64 6,65 4,64 13,38 7,72
n Laboratorien 6 7 7 7 7 7
SD 0,60 0,73 2,08 0,64 1,25 1,25
%CVR 18,5 30,5 15,1 16,1 26,9 26,9
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
LAB1 1,1 12,3 1,0 5,2 4,4 0,4 1,1 4,8 1,3 8,5 1,0 17,4 8,1
LAB2 0,6 19,4 0,7 5,1 2,0 4,0 1,1 4,5 0,9 7,8 0,6 7,9 8,1
LAB3 2,0 8,1 1,8 0,9 5,3 6,8 2,0 0,3 2,3 3,6 1,8** 5,7** 3,9
LAB4 1,2 12,0 1,1 10,0 4,2 16,7 1,3 4,4 1,6 7,2 1,1 5,3 9,3
LAB5 1,1 16,6 0,9 8,8 3,4 6,0 1,3 8,8 1,2 6,0 0,8 3,8 8,3
LAB6 1,4 21,8 1,3 7,0 5,0 9,4 1,7 3,5 1,8 3,3 1,2 2,0 7,8
LAB7 1,7 36,8 1,5 21,5 10,1** 8,7** 1,1 3,5 2,5 8,5 1,1 21,7 18,40
Mittelwert 1,29 18,12 1,20 8,34 4,04 7,21 1,37 4,27 1,65 6,42 0,96 9,69 9,14
n Laboratorien 7 7 6 7 7 6
SD 0,41 0,37 1,09 0,33 0,54 0,21
%CVR 31,7 30,8 27,1 23,9 32,6 21,7
NAG Mittel-
Mittel %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr wert
wert wert wert wert wert wert von CVr
LAB1 1,2 3,4 0,8 11,1 8,2 3,9 1,4 3,9 2,4 0,9 1,1 8,9 5,4
LAB2 1,8 21,1 1,2 36,3 9,9 4,1 1,9 3,3 2,4 2,0 1,0 8,4 12,5
LAB3 1,6 17,0 1,0 21,0 8,7 10,4 1,6 15,2 2,6 4,1 1,2 29,9 16,3
LAB4 1,4 8,6 0,9 1,6 6,6 12,0 1,7 2,8 2,0 13,8 0,9 7,0 7,7
LAB5 2,2 3,7 1,2 46,6 7,7 5,1 2,2 14,6 2,7 14,3 0,9 22,8 17,8
LAB6 1,7 14,5 1,1 13,2 10,0 6,4 2,0 17,4 2,5 12,8 1,2 16,3 13,4
LAB7 2,1 33,0 1,2 13,9 9,9 24,2 2,2 46,3 2,8 12,1 1,2 10,1 23,27
Mittelwert 1,71 14,47 1,06 20,54 8,71 9,44 1,85 14,80 2,50 8,57 1,07 14,78 13,77
n Laboratorien 7 7 7 7 7 7
SD 0,33 0,14 1,21 0,28 0,25 0,15
%CVR 19,6 13,5 13,9 15,4 9,8 13,9
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
UREASE Mittel-
Mittel- %CVr Mittel- %CV Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel- %CVr Mittel %CV wert
wert wert r wert wert wert wert r
von CVr
LAB1 4,9 18,5 12,8 2,9 15,4 3,6 10,3 3,2 1,4 49,1 10,0 20,0 16,2
LAB2 3,2 8,1 9,5 8,9 12,5 2,4 nd 3,2 4,2 8,6 4,1 5,5
LAB3 4,1 23,2 13,4 19,3 20,5 3,2 12,8 17,2 4,8 14,2 10,1 18,7 16,0
LAB4 4,3 22,5 16,4 4,6 17,7 11,0 12,8 2,0 5,9 8,8 13,1 8,1 9,5
LAB5 nd nd nd nd nd nd
LAB6 4,8 14,3 13,4 5,8 14,5 9,4 9,9 0,5 5,6 11,1 11,9 2,0 7,2
LAB7 3,5 2,4 13,0 9,7 14,8 7,5 9,1 11,0 4,8 5,3 14,4 2,9 6,46
Mittelwert 4,12 14,85 13,08 8,52 15,90 6,18 11,00 6,77 4,29 15,44 11,34 9,30 10,14
n Laboratorien 6 6 6 5 6 6
SD 0,63 1,99 2,57 1,54 1,54 1,99
%CVR 15,2 15,2 16,2 14,0 35,9 17,5
LAB1 2,6 7,1 4,1 3,5 8,6 5,2 4,7 6,8 3,9 6,4 7,8 10,9 6,6
LAB2 1,8 5,6 2,3 6,1 4,3 3,2 2,8 3,3 2,2 7,5 5,4 2,0 4,6
LAB3 1,7 13,3 2,4 8,7 6,4 1,7 3,1 5,1 2,6 8,4 5,9 7,8 7,5
LAB4 2,6 6,4 3,2 2,1 7,8 7,7 3,9 4,0 3,2 5,4 6,7 1,8 4,6
LAB5 2,1 5,2 2,6 4,7 6,7 2,2 3,6 5,7 2,9 2,5 6,5 5,8 4,3
LAB6 0,1** 164,1** 1,1 10,7 3,3 18,1 2,9 2,5 1,3 21,0 3,4 12,9 13,1
LAB7 2,3 3,8 3,2 7,4 8,9 4,1 3,5 9,2 3,3 7,5 8,1 4,7 6,09
Mittelwert 2,20 6,89 2,68 6,18 6,55 6,02 3,49 5,23 2,77 8,38 6,23 6,55 6,69
n Laboratorien 6 7 7 7 7 7
SD 0,35 0,86 1,97 0,62 0,68 1,46
%CVR 15,9 31,9 30,1 17,8 24,4 23,5
Bezüglich der Variabilität innerhalb eines Laboratoriums ist CVr (globaler Mittelwert für alle Enzyme) in
8 von 10 Fällen 10 % und bei 6 von 7 Laboratorien ist CVr 10 %.
Bei der Untersuchung der Variabilität zwischen Laboratorien ergaben die Ergebnisse in Bezug auf 60 CVR für
Boden/Enzymaktivitäten (6 Böden mit 10 Enzymaktivitäten) 33 Boden-/Enzym-Analysen mit %CVR 20 %,
17 Boden-/Enzym-Analysen mit 20 % %CVR 30 % und 6 Boden-/Enzym-Ergebnisse mit %CVR > 30 %
(jedoch < 40 %). Wenn das Spektrum an Böden für jedes Laboratorium und alle Enzymdaten betrachtet wird,
zeigen die Daten, dass das Bodenspektrum selbst bei %CV > 30 % berücksichtigt wird.
Schlussfolgerungen: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zeigt die Überprüfung der Referenztests, dass diese
Methoden der Messung aller enzymatischen Aktivitäten in Böden mit guter Wiederholpräzision und
Reproduzierbarkeit dienten.
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DIN EN ISO 20130:2021-02
EN ISO 20130:2020 (D)
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