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Arten:
• Primäre Prophylaxe: verhindern, dass die Krankheit auftritt
• Sekundäre Prophylaxe: verhindern, dass die Krankheit sich
verschlimmert bzw. neu auftritt
Welche Erkrankungen sollen durch die Prophylaxe
verhindert werden?
• Dekubitus,
• Pneumonie,
• Thrombosen,
• Kontrakturen,
• Munderkrankungen,
• Hauterkrankungen wie Intertrigo,
• Obstipation,
• Harnwegsinfekt.
Prophylaxe
Man drückt mit dem Finger auf die gerötete Stelle und
beobachtet ob sich die Haut
• weiß verfärbt (Test negativ – kein Dekubitus)
• bleibt die rote Farbe (Test positiv – Dekubitus Grad 1)
Was sind die besonders gefährdeten
Körperstellen bei einem Dekubitus?
• der Hinterkopf,
• die Schulterblätter,
• das Steißbein,
• die Fersen,
• die Ohren,
• die Schultern,
• die Ellenbogen,
• der große Rollhügel (Trochanter),
• die Knie,
• die Knöchel.
Gefährdete Stellen
Vorbeugende Maßnahmen (1)
Dekubitusrisiko wird von der DGKP eingeschätzt. Hier gibt es einige
Skalen z.B. Bradenskala (folgende Folie). Hautveränderungen unbedingt
sofort an DGKP melden.
dh. jede Aktivität soll so geplant sein, dass diese mit so wenig
Hilfe wie möglich durchführbar ist – dies verlangt sehr viel
Geduld, mit den Händen in der Hosentasche“ (Böhm)
Anleitung der Lagerung (1)
Hilfe zur Selbsthilfe
• Verlagerung des Körpergewichts von einer Körperseite auf
die andere Seite mit Hilfe des Patientenaufrichters (Trapez):
• Verbale Anleitung
• CAVE nicht bei Apoplex (Schlaganfall) oder Spastik (gesteigerter
Muskeltonus) anwenden
• Verlagerung des Körpergewichts von einer Körperseite auf
die andere Seite durch Ziehen am Bettgitter:
• Verbale Anleitung
Anleitung zur Lagerung (2)
• Verlagerung des Körpergewichts von einer Körperseite auf
die andere Seite durch Verlagerung des
Körperschwerpunktes:
• Verbale Anleitung
• Entlastung der Fersen
• Beugen der Knie und aufstellen der Füße
• Durch Seitenlage
• Aufstellen des Knieknicks am Bett
• Innen- und Außenrotation der Füße/Beine
Druckentlastung und Druckreduzierung (1)
Druckentlastung – mittels Umlagerung oder Freilagerung
Druckreduzierung – mittels Weichlagerung zusätzlich zur
Umlagerung
Rückfetten:
• W/O-Emulsionen: fettet die Haut, ohne die Poren zu
verstopfen und verhindert austrocknen, 2-3x/Tag
• Inkontinenzversorgung: frühzeitig wechseln, zurückhaltend
verwenden, ohne Kunststofffolien, keine
Hautsprays/Pflegeschäume verwenden, Intimbereich
waschen und sorgfältig abtrocknen
Ergänzende Maßnahmen
• Ernährung:
• Ausreichende Vitamin-, Spurenelemente- und Mineralstoffzufuhr
• Eiweißhaltige Kost, Aufbauende Kost bei Mangelzuständen
• Ausreichend Flüssigkeit
• Durchblutung:
• Durchblutungshemmende Faktoren (beengende Kleidung/Verbände)
meiden
• Scherkräfte:
• Pflegebedürftige möglichst ohne Scherkräfte ziehen und rutschen
• Wäsche:
• Kein Hautkontakt mit Kunststoff und Gummi
• Faltenfreie und saugfähige Wäsche/Unterlagen verwenden
Pneumonieprophylaxe
Pneumonieprophylaxe (1)
Pneumonie = Lungenentzündung
Ursachen:
• Minderbelüftung der Lunge und/oder
• Sekretansammlung in den Atemwegen
Pneumonieprophylaxe (2)
Ziel = Eine optimale Belüftung und Befeuchtung der Atemwege
Maßnahmen:
• (Früh-) Mobilisation
• Schmerzmittelgabe: um Schonatmung zu vermeiden lt. AA
• Atemstimulierende Einreibung – siehe Basale Stimulation
1. Unzureichende Lungenbelüftung (2)
Maßnahmen:
• Atemunterstützende Lagerung:
• Regelmäßige Umlagerung
• OK-hochlagerung - höchstens 30 ° hoch
• VATI-Lagerung
• V-Belüftung der unteren Lungenabschnitte
• A-Belüftung der oberen Lungenabschnitte
• T-Belüftung aller Lungenabschnitte
• I-Belüftung aller Lungenabschnitte bei sehr schmalen Pat.
• Atemübungen und Atemgymnastik
• Tiefes durchatmen
• Atmen gegen Wiederstand – Physiotherapie
• Frischluft durch Stoßlüften des Raumes
2. Sekretstau in den Atemwegen (1)
Ursachen
• Vermehrte Sekretproduktion: Rauchen, Bronchitis, Asthma
bronchiale
• Sehr zähes Sekret: Asthma bronchiale, Austrocknung
• Mangelndes Abhusten bei Schmerzen, Erschöpfung,
Bewusstseinsstörungen
2. Sekretstau in den Atemwegen (2)
Maßnahmen:
• Regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr
• Schleimlösende Tees: z.B. Spitzwegerich oder Zwiebeltee
• Sekretlösende Maßnahmen:
• Anfeuchten der Atemwege durch Inhalation: Raumluftbefeuchter, Feuchtes
Zelt, Wasserdampfbad, Aerosole, Ultraschall
• Manuelle Sekret lösende Maßnahmen: abklopfen des Thorax und
Vibrationsmassagen, Einreibungen mit ätherischen Ölen (nach
Arztanordnung)
• Unterstützung bei der Sekretentleerung: abhusten von Sekret
• Infektionsgefahr minimieren: Mundhygiene
Intertrigoprophylaxe
Intertrigo = Wolf
= Wundreiben, wo Haut auf Haut liegt. Entsteht durch Feuchtigkeit –
Hautmazerationen entstehen. Bewegung kann zusätzlich aufscheuern.
• Fast immer ist diese Störung in den Venen anzutreffen, wobei die
Venen der unteren Extremitäten am Häufigsten betroffen sind.
Blutkreislauf
• Im Sitzen: Beine ca. 20cm über der Waagrechten hochlegen bis max.
30° durch eine verstellbare Beinauflage
Beine und Oberkörper im Hüftgelenk beugen aber nicht zu viel, da der
venöse Rückfluss behindert werden kann
Praktische Übung ATS anziehen
Kontrakturenprophylaxe
Kontraktur
= Latein – zusammenziehen
Kontraktur ist eine dauerhafte Verkürzung von Muskeln,
Sehnen und Bändern mit der Folge einer irreversiblen
Bewegungseinschränkung und Versteifung eines Gelenks
Merkmale:
• Gelenk lässt sich nur unter Schmerzen bewegen
• Gelenk lässt sich nicht mehr vollständig beugen, strecken
• Gelenk ist in einer Position fixiert
Kontraktur
• Arten:
• Streckkontraktur: z.B. Spitzfuß, Gelenksteife wird durch
eine Streckstellung verursacht, Beugung wird verhindert
• Beugekontraktur: z.B. Knie- und Hüftgelenk, Gelenksteife
in Beugestellung durch Verkürzung der Muskulatur –
Streckung nicht mehr möglich
• Rotationskontraktur: Verdrehung eines Gelenks z.B.
Ellenbogen
Kontraktur
• Ursachen:
• Immobilität
• Inaktivität
• Lähmungen
• Schonhaltungen
• großflächige Narben
Risikofaktoren
• Bewegungseinschränkung
• Alter der Person
• schlechter Allgemeinzustand
• inaktiver und unkooperativer Pflegeberdürftiger
• psychische Belastungen
Arten:
• Angeboren: meist eine Fehlbildung
• Erworben: Verletzungen, Störungen des Nervensystems, Fehlhaltung
bei Immobilität
Spitzfuß in der Pflege
• Gehstützen - Achselgehstützen:
• Für Personen mit reduzierter Kraft in den Armen
• Längeneinstellung: neben den Vorfuß des
vorderen Fuß
stellen – Handgriff befindet sich in der Höhe des
Handgelenks. Unterarmstütze sollte 3 Querfinger
unter dem Ellbogen sein.
Gehen mit einer Unterarmstütze
Dient zur Unterstützung eines Beines – Stütze ist auf der Seite des nicht
betroffenen Beines
Ablauf:
• Krücke vorstellen
• Betroffenes Bein dazustellen
• Nicht betroffenes Bein vorstellen
Dreipunktgang – 2 Unterarmstützen
Zur Entlastung eines Beines
Ablauf:
• Beide Krücken vorstellen
• Betroffenes Bein vorstellen, so dass der Vorfuß zwischen den Krücken
steht
• Nicht betroffenes Bein durchziehen und vorstellen
Gehhilfen (3)
• Gehbock = Stutzapparatur für kurze Strecken
2 Ausführungen
• Starre Ausführung: Benutzer muss Gehbock
aufheben (Kraftaufwand), unphysiologischer
Bewegungsablauf
• Bewegliche Ausführung: parallel zur Schrittfolge
wird einmal die linke, dann die rechte Seite des
Gehbocks vorgeschoben – hohe Koordinationsleistung notwendig
Gehhilfen (4)
• Rollator:
• vierrädrig mit einem Griff rechts und einem
links
• Rollator wird vor einem hergeschoben
• Geschwindigkeit kann selbst bestimmt werden
• meist mit Handbremse
• Rollator mit 2 Reifen vorne und 2 gummibesetzten Stehern, falls
Umgang mit Handbremse nicht durchführbar ist
Gehhilfen (5)
• Eulenburger:
• Gehwagen mit 4 Rädern und Achselstützen
• geeignet für Personen, die die Beine nur eingeschränkt
belasten können, jedoch die Kraft im Schultergürtel
vorhanden ist
• dient zur Übung eines physiologischen Ganges
bodennahe Pflege/Sturzmatte
Eine mögliche Fixierung führt bei Verwirrtheitszuständen zu einer
gesteigerten Unruhe.