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Extremfall:
Vorkommen von Beute bestimmter
Artzugehörigkeit
(oder Zugehörigkeit zu Untereinheiten der Art)
ist Bedingung für Vorkommen des Prädators
Koexistenz
Tarnung, Mimikry
folie
3) Aggregation
3a) Schutz in der / durch die Gruppe
3b) Aggregative Reaktion
2) Kompensatorische Reaktion der nicht
erbeuteten Individuen
aufgrund geringerer Populationsdichte
Regel:
- Wenn Beutedichte gering: Schaden durch Prädation hoch
- Wenn Beutedichte sehr hoch (Übervölkerung):
Kein Schaden (für Population!) durch Prädation
Beispiel:
Experiment: Abschuß von Ringeltauben
kein Rückgang der Populationsdichte
Prädation
1. Definition
2. Entstehung von Prädation
3. Formen prädatorischer Beziehungen
echte Räuber, Weidegänger, Parasiten,
Parasitoide
Echte Räuber:
Jäger – Sammler; Jäger/Sammler – Beute
4. Populationsdynamik in prädatorischen
Beziehungen
Lhotka-Volterra-Gleichungen
3) Aggregation
3a) Schutz in der / durch die Gruppe
3b) Aggregative Reaktion
3a) Schutz in der / durch die Gruppe
Nachteile:
u. a. leichteres Entdecktwerden der Gruppe,
Parasitenausbreitung, Kannibalismus
Gemeinsame
Futtersuche
Gemeinsame Futtersuche
Strauße, Gänsesäger:
Stehlen der Jungen anderer Weibchen
Pferde Camargue:
Im Sommer Bremsen (Tabanidae)
Pferde bilden größere Herden
Einzelne weniger häufig gestochen
• Massenauftreten
Beispiel:
Herde wird leichter entdeckt, aber:
Herde müßte 100 mal so häufig angegriffen werden wie
einzelnes Tier
Aggregative Reaktion
Ökonomische Modelle:
Möglichkeit der Prognose/Erklärung der Entwicklung von
Eigenschaften/Verhaltensweisen
Evolutionäre Folgen der Prädation
Ökonomische Modelle (Kosten-Nutzen-Modelle)
sagen nichts über Mechanismen
Erklären nur mittels der „Ziele“, nach denen die
Selektion das Verhalten/ die Eigenschaften geformt
hat
„ultimate“ Verursachung
Beispiele für evolutionäre Erklärung von Prädatoren-
Verhalten durch Kosten-Nutzen-Modelle:
Sich erschöpfende, örtlich konzentrierte Ressource:
Mit zunehmender Dauer der Ausbeutung
Ressourcenerschöpfung
Wert der Ressource nimmt ab
Weiterwandern lohnt sich
Wenn Zeit bis zum Finden der nächsten Ressource groß,
lohnt es sich, länger bei sich erschöpfender Ressource zu
bleiben
Ressource wird gründlicher ausgebeutet
Beispiele für evolutionäre Erklärung von
Prädatoren-Verhalten durch Kosten-Nutzen-
Modelle:
Krähen Westküste Kanada: (Abb. Krebs
3.2)
- Wählen nur größte Schnecken
- Lassen sie aus 5 m Höhe fallen
Experimente:
Größe:
Nur größte Schnecken genügend Energie für
Nettogewinn
Abwurfhöhe:
Würfe aus zu geringer Höhe: zu viele Versuche
Problem:
Strategie schlägt fehl, wenn Konkurrent früher kommt
Lösung:
Besuch der Futterquelle in Gruppen (wandernde
Herden in Serengeti)
Revierbildung konkurrenzfrei
Beispiele für Entwicklung von Verhalten der
Beute, um Prädation zu entgehen:
- Zikaden-Lebenszyklus
- Mastjahre
Evolutionäre Folgen prädatorischer Beziehungen
Unterscheiden:
Regel:
Spezialisierung erlernt:
brauchen lange, um große Muschel zu öffnen,
aber viel Nahrung
Warum gelegentlich doch zu kleine oder zu große?
Weil Zeitaufwand zur Suche der optimalen Größe
einbezogen werden muß
Spezialisierung auf bestimmte Tierarten nicht durch
unterschiedliche Eignung als Nahrung bedingt:
Beispiel Parasiten
Reaktion der „Wirte“
Erforderlich: Erkennen des Parasiten
1) als Fremdkörper, als Parasiten überhaupt
unspezifische Abwehrreaktion
2) als bestimmten Parasiten (Art, Untergruppe
der Art)
spezifische Abwehrreaktion
Niedere Tiere (Wirbellose):
weitgehend unspezifische Abwehrreaktion (z.B.
Phagozyten)
Wirbeltiere:
-unspezifische Abwehrreaktion (weiße Blutkörperchen)
- spezifische Abwehrreaktion:
Immunreaktion erzeugt „Gedächtnis“
Pflanzen:
weder Phagozyten noch Immunreaktion
viele Pflanzen: Hypersensibilität
Anti-Abwehrreaktionen der
Parasiten
Parasit hat „Interesse“, toleriert zu
werden
Erkanntwerden verhindern
Beispiel Pflanzensauger:
kein Kolabieren der Siebröhren
Beispiel für komplizierte Anti-
Abwehrreaktion:
Gallen
„fremddienlich zweckmäßig“:
Nutzen der Pflanzen-Aktivität nur für den Parasiten
Parasit nutzt mögliche Wuchsleistungen der Pflanze
für sich
(wie Gärtner)
Eingriff des Parasiten manchmal sehr weitgehend:
Beispiel Agrobacterium tumefaciens:
bewirkt genetische Transformation der Wirtszelle
durch Plasmidenübertragung
Plasmiden:
nukleinsäurehatige Körper,
die Zelle verlassen und in andere Zelle
eindringen können,
dabei DNS der Herkunftszelle mitnehmen.
Auch ohne Parasit erzeugt Pflanze dann Gallgewebe
Wirt-Parasit-Zyklus:
Einfacher Zyklus:
Befall
Rückgang der Wirte (weil befallen, oder immun, oder tot)
Rückgang der Parasiten-Populationoder Aussterben
Erholung der Wirts-Population durch Geburten und/oder
Neueinwanderung
Komplizierter durch Mutationen:
Resistenz-Virulenz-Zyklus
Resistenz-Mutation des Wirtes
Wirts-Teilpopulation mit Resistenzgen wächst u. U.
explosionsartig
bis
Virulenz-Mutation des Parasiten
Parasiten-Teilpopulation mit Virulenzgen wächst
explosionsartig
bis
neue Resistenz-Mutation in der Wirtspopulation usw.
= „dynamischer genetischer Polymorphismus“
Zwei Folgen der Resistenz-Virulenz-Dynamik
1) Extreme Beschleunigung der Evolution
keine Anpassung als asymptotische Annäherung an
gleichbleibenden Umwelt-Zustand
sondern
(biotische) Umwelt „läuft immer davon“
und zwar für beide Seiten, durch eigene Anpassung
veranlaßt
Im Prinzip bei echten Räubern und Weidegängern
genauso
Aber bei Parasiten besonders extrem
denn:
bei echten Räubern und Weidegängern verteilt sich
2) Begünstigung sexueller Fortpflanzung bei Parasiten
(und gegebenenfalls Wirten)
Neue genetische Eigenschaften nicht nur durch Mutation,
sondern
in viel größerem Umfang durch Rekombination
folie
Neu entstandene Genkombinationen gehen immer weitaus
häufiger auf Rekombination zurück als auf eine Mutation, die
gerade stattgefunden hat
Hohe genetische Variabilität ist für Parasit (und Wirt) günstig
(Angebot für Auswahl Virulenter/Resistenter)
Hohe genetische Variabilität durch Rekombination,
also durch sexuelle Fortpflanzung begünstigt
Sexualität bei Parasiten besonders häufig
Bis hier letzte Stunde WS 08/09