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Kleine Wasserfahrzeuge –
Hauptdaten (ISO 8666:2020);
Deutsche Fassung EN ISO 8666:2020
Small craft –
Principal data (ISO 8666:2020);
German version EN ISO 8666:2020
Petits navires –
Données principales (ISO 8666:2020);
Version allemande EN ISO 8666:2020
Gesamtumfang 35 Seiten
Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 8666:2020) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 188 „Small craft“ in
Zusammenarbeit mit dem Technischem Komitee CEN/TC 464, „Kleine Wasserfahrzeuge“ erarbeitet, dessen
Sekretariat von SIS (Schweden) gehalten wird.
Für die in diesem Dokument zitierten Dokumente wird im Folgenden auf die entsprechenden deutschen
Dokumente hingewiesen:
ISO 12217 (all parts) siehe DIN EN ISO 12217 (alle Teile)
Aktuelle Informationen zu diesem Dokument können über die Internetseiten von DIN (www.din.de) durch
eine Suche nach der Dokumentennummer aufgerufen werden.
Änderungen
c) Querverweisungen aktualisiert;
d) die „Pauschale für die maximale Masse für optionale Ausrüstung und Beschläge, die nicht in der
Herstellerliste für Standardausrüstung enthalten sind“ von 6.6 (Masse der maximalen Zuladung,
ehemals 5.6) nach 7.8 (maximaler Beladungszustand, ehemals 6.8) verschoben;
Frühere Ausgaben
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN EN ISO 12217 (alle Teile), Kleine Wasserfahrzeuge — Stabilitäts- und Auftriebsbewertung und
Kategorisierung
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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 8666
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE November 2020
Deutsche Fassung
Kleine Wasserfahrzeuge —
Hauptdaten (ISO 8666:2020)
Small craft — Petits navires —
Principal data (ISO 8666:2020) Données principales (ISO 8666:2020)
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, der Republik Nordmazedonien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
Inhalt
Seite
2
DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
7 Beladungszustände............................................................................................................................................... 29
7.1 Prüfzustand ............................................................................................................................................................. 29
7.2 Fahrbereiter Beladungszustand ...................................................................................................................... 29
7.3 Voll beladener fahrbereiter Zustand ............................................................................................................. 29
7.4 Leerbootzustand.................................................................................................................................................... 30
7.5 Leichtbeladungszustand..................................................................................................................................... 31
7.6 Mindestbetriebszustand..................................................................................................................................... 31
7.7 Beladener Zustand bei Ankunft ....................................................................................................................... 31
7.8 Maximaler Beladungszustand .......................................................................................................................... 32
8 Grenzabweichungen............................................................................................................................................. 32
8.1 Veröffentlichte Daten........................................................................................................................................... 32
8.2 Vorläufige Daten .................................................................................................................................................... 32
8.3 Bezugslängen .......................................................................................................................................................... 32
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 33
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 8666:2020) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 188 „Small craft“ in
Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 464 „Kleine Wasserfahrzeuge“ erarbeitet, dessen
Sekretariat von SIS gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mai 2021, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Mai 2021 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Dieses Dokument wurde im Rahmen eines Normungsauftrages erarbeitet, den die Europäische Kommission
und die Europäische Freihandelsassoziation CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende
Anforderungen der EU-Richtlinien.
Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokuments
ist.
Anerkennungsnotiz
Der Text von ISO 8666:2020 wurde von CEN als EN ISO 8666:2020 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Anhang ZA
(informativ)
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines von der Europäischen Kommission erteilten
Normungsauftrages M/542/C(2015) 8736 endgültig erarbeitet, um ein freiwilliges Mittel zur Erfüllung der
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie 2013/53/EU bereitzustellen.
Sobald diese Norm im Amtsblatt der Europäischen Union im Sinne dieser Richtlinie in Bezug genommen
worden ist, berechtigt die Übereinstimmung mit den in Tabelle ZA.1 aufgeführten normativen Abschnitten
dieser Norm innerhalb der Grenzen des Anwendungsbereiches dieser Norm zur Vermutung der Konformität
mit den entsprechenden grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen
EFTA-Vorschriften.
Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und Anhang I der
Richtlinie 2013/53/EU
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
WARNHINWEIS 1 — Die Konformitätsvermutung bleibt nur bestehen, so lange die Fundstelle dieser
Europäischen Norm in der im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten Liste erhalten bleibt.
Anwender dieser Norm sollten regelmäßig die im Amtsblatt der Europäischen Union zuletzt veröffentlichte
Liste einsehen.
WARNHINWEIS 2 — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Rechtsvorschriften der EU anwendbar sein.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Vorwort
ISO (die Internationale Organisation für Normung) ist eine weltweite Vereinigung nationaler
Normungsinstitute (ISO-Mitgliedsorganisationen). Die Erstellung von Internationalen Normen wird
üblicherweise von Technischen Komitees von ISO durchgeführt. Jede Mitgliedsorganisation, die Interesse an
einem Thema hat, für welches ein Technisches Komitee gegründet wurde, hat das Recht, in diesem Komitee
vertreten zu sein. Internationale staatliche und nichtstaatliche Organisationen, die in engem Kontakt mit ISO
stehen, nehmen ebenfalls an der Arbeit teil. ISO arbeitet bei allen elektrotechnischen Normungsthemen eng
mit der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) zusammen.
Die Verfahren, die bei der Entwicklung dieses Dokuments angewendet wurden und die für die weitere Pflege
vorgesehen sind, werden in den ISO/IEC-Direktiven, Teil 1 beschrieben. Es sollten insbesondere die
unterschiedlichen Annahmekriterien für die verschiedenen ISO-Dokumentenarten beachtet werden. Dieses
Dokument wurde in Übereinstimmung mit den Gestaltungsregeln der ISO/IEC-Direktiven, Teil 2 erarbeitet
(siehe www.iso.org/directives).
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. ISO ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Details zu allen während der Entwicklung des Dokuments identifizierten Patentrechten finden sich in der
Einleitung und/oder in der ISO-Liste der erhaltenen Patenterklärungen (siehe www.iso.org/patents).
Jeder in diesem Dokument verwendete Handelsname dient nur zur Unterrichtung der Anwender und
bedeutet keine Anerkennung.
Für eine Erläuterung des freiwilligen Charakters von Normen, der Bedeutung ISO-spezifischer Begriffe und
Ausdrücke in Bezug auf Konformitätsbewertungen sowie Informationen darüber, wie ISO die Grundsätze der
Welthandelsorganisation (WTO, en: World Trade Organization) hinsichtlich technischer Handelshemmnisse
(TBT, en: Technical Barriers to Trade) berücksichtigt, siehe www.iso.org/iso/foreword.html.
Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 188, Small craft, in Zusammenarbeit mit dem
Europäischen Komitee für Normung (CEN), Technisches Komitee CEN/TC 464, Kleine Wasserfahrzeuge, in
Übereinstimmung mit der Vereinbarung zur technischen Zusammenarbeit zwischen ISO und CEN (Wiener
Vereinbarung) erarbeitet.
Diese dritte Ausgabe ersetzt die zweite Ausgabe (ISO 8666:2016), die geringfügig geändert wurde. Die
Änderungen im Vergleich zur Vorgängerausgabe sind folgende:
das Dokument wurde an die neueste Ausgabe der ISO/IEC-Direktiven, Teil 2, angepasst, was zur
Hinzufügung von Abschnitt 2 „Normative Verweisungen“ und zur Neunummerierung der übrigen
Abschnitte führte; alle Querverweise wurden entsprechend aktualisiert;
die „Pauschale für die maximale Masse für optionale Ausrüstung und Beschläge, die nicht in der
Herstellerliste für Standardausrüstung enthalten sind“ wurde von 6.6 (Masse der maximalen Zuladung,
ehemals 5.6) nach 7.8 (maximaler Beladungszustand, ehemals 6.8) verschoben.
Rückmeldungen oder Fragen zu diesem Dokument sollten an das jeweilige nationale Normungsinstitut des
Anwenders gerichtet werden. Eine vollständige Auflistung dieser Institute ist unter
www.iso.org/members.html zu finden.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt Begriffe für die Hauptdaten und davon abgeleitete Daten fest und spezifiziert Massen
und Beladungszustände. Es ist anwendbar auf kleine Wasserfahrzeuge mit einer Rumpflänge (LH) bis 24 m.
2 Normative Verweisungen
Es gibt keine normativen Verweisungen in diesem Dokument.
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:
3.1
Wasserlinie
WL
Schnittlinie der Wasseroberfläche mit dem Bootsrumpf wenn das Wasserfahrzeug (3.15) im Wasser
schwimmt
3.2
Wasserlinie bei maximalem Beladungszustand
Bezugswasserlinie
WLref
Wasserlinie (3.1) des aufrecht schwimmenden Wasserfahrzeugs (3.15) im Zustand Verdrängung des voll
beladenen Wasserfahrzeuges (3.6)
3.3
Deckssprunglinie
Schnittlinie zwischen Rumpf und Deck, bei abgerundetem Übergang die natürliche Schnittlinie, oder, wenn
kein Deck vorhanden ist oder der Rumpf über das Deck hinausreicht (Schanzkleid), die Oberkante des
Rumpfes
Anmerkung 1 zum Begriff: Die obere Position der Deckssprunglinie hängt von der Neigung zwischen der Rumpf-
Deck-Schnittlinie und dem tatsächlichen Deck ab.
3.4
Spiegelbreite
BT
maximale Breite des Rumpfes am Spiegel in Höhe oder unterhalb der Deckssprunglinie (3.3), ohne Anbauten,
Handgriffe und Beschläge
Anmerkung 1 zum Begriff: Wo Spritzleisten als Kimmknick oder Teil der Boden-Gleitfläche wirken, werden sie in die
Bemessung der Spiegelbreite einbezogen.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Anmerkung 2 zum Begriff: Für Wasserfahrzeuge (3.15) mit spitz zulaufendem oder mit rundem Heck oder mit einer
Spiegelbreite von weniger als der Hälfte der maximalen Breite des Wasserfahrzeugs ist die Spiegelbreite BT die größte
Breite an oder unterhalb der Deckssprunglinie in der achterlichen viertel Länge im hinteren Bereich des Rumpfes.
3.5
Verdrängung
Masse des vom Wasserfahrzeug (3.15), einschließlich aller Anhänge, verdrängten Wassers
3.6
Verdrängung des voll beladenen Wasserfahrzeuges
mLDC
Masse des vom Wasserfahrzeug (3.15), einschließlich aller Anhänge, im voll beladenen fahrbereiten Zustand,
verdrängten Wassers
Anmerkung 1 zum Begriff: Der voll beladene fahrbereite Zustand ist in 7.3 beschrieben.
3.7
Verdrängungsvolumen
VD
Volumen des vom Wasserfahrzeug (3.15) verdrängten Wassers, entsprechend der Verdrängung (3.5)
Anmerkung 1 zum Begriff: Wenn bei den Berechnungen des Verdrängungsvolumens nicht die Dichte von Salzwasser
mit 1 025 kg/m3 zugrunde gelegt ist, wird die Wasserdichte zur Berechnung des Verdrängungsvolumens gesondert
angegeben.
3.8
Tankkapazität
nutzbares Nettovolumen des/der Tanks für das Wasserfahrzeug (3.15) im Entwurfstrimm (3.13) im
Ruhezustand mit Wasserlinie bei maximalem Beladungszustand (3.2)
3.9
Flügelmast
Spiere, die durch einen Querschnitt gekennzeichnet ist, der einen glatten Übergang am hinteren Ende in das
Segel hat und so zur Antriebskraft beiträgt
3.10
Nicht-Segelboot
Wasserfahrzeug (3.15), das seinen Vortrieb im Wesentlichen aus einer anderen als Windkraft bezieht, mit
einer Bezugssegelfläche (3.12) von (AS) < 0,07 (mLDC)2/3
3.11
Segelboot
Wasserfahrzeug (3.15), das seinen Vortrieb im Wesentlichen aus der Windkraft bezieht, mit einer
Bezugssegelfläche (3.12) von (AS) 0,07 (mLDC)2/3
3.12
Bezugssegelfläche
AS
wirksame seitliche Projektionsfläche der Segel, die achteraus eines Masts gesetzt sind, zuzüglich der
maximalen Profilflächen aller Masten, zuzüglich des Vorsegeldreiecks jedes Mastes
3.13
Entwurfstrimm
Längslage des aufrechten Wasserfahrzeugs (3.15) mit Besatzung, Flüssigkeiten, Vorräten und Ausrüstung an
bestimmungsgemäßer Stelle und Beladungszustand nach Angabe des Konstrukteurs oder Bootsbauers
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
3.14
in Fahrt
nicht vor Anker, an Land festgemacht oder auf Grund liegend
3.15
Wasserfahrzeug
kleines Wasserfahrzeug
Sportboot oder anderes Wasserfahrzeug, welches ähnliche Ausrüstung verwendet, mit einer Rumpflänge
(LH) bis 24 m
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
5 Messungen
5.1 Allgemeines
Die Messungen müssen am Wasserfahrzeug im Ruhezustand, auf der Wasserlinie bei maximalem(r)
Beladungszustand/Bezugswasserlinie WLref, vorgenommen werden, wenn nichts anderes festgelegt ist.
5.2.1 Allgemeines
Die Längen eines Wasserfahrzeugs müssen parallel zur Wasserlinie bei maximalem(r) Beladungs-
zustand/Bezugswasserlinie und der Mittellinie des Fahrzeugs als Abstand zwischen zwei senkrechten
Ebenen, die rechtwinklig zur Mittschiffsebene angeordnet sind, bestimmt werden.
Die größte Länge (Lmax) muss nach 5.2.1 gemessen werden, wobei eine der Flächen den vordersten Teil und
die andere den hintersten Teil des Wasserfahrzeugs berührt.
Diese Länge umfasst alle strukturellen und integrierten Bestandteile des Wasserfahrzeugs, z. B. Vor- und
Hintersteven, Schanzkleid und Rumpf-/Decksverbindung.
Diese Länge umfasst Teile, die üblicherweise fest mit dem Bootskörper verbunden sind, wie feste Spieren,
Bugspriet, Bug- und Heckkorb, Stevenbeschlag, Ruder, Halterungen für Außenbordmotor, Z-Antriebe,
Wasserstrahlantrieb und andere Antriebseinheiten, die über den Spiegel hinausragen, Tauch- und
Badeplattform, Scheuerleisten und feste Fender.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Z-Antriebe, Wasserstrahlantriebe, andere Antriebseinheiten sowie alle beweglichen Teile müssen in üblicher
Betriebsstellung so ausgerichtet gemessen werden, dass sie ihre maximale Ausdehnung längsschiffs
einnehmen, wenn das Wasserfahrzeug in Fahrt ist.
Außenbordmotoren;
jegliche anderen Teile der Ausrüstung, die ohne Hilfe von Werkzeug demontiert werden können.
Siehe Bild 1 für Vermessungen von Einrumpfbooten und Bild 2 für Vermessungen von Mehrrumpfbooten.
5.2.3 Rumpflänge, LH
Die Rumpflänge (LH) muss nach 5.2.1 gemessen werden, wobei eine der Flächen den vordersten und die
andere den hintersten Teil des Wasserfahrzeuges durchläuft.
Diese Länge umfasst alle strukturellen und integrierten Bestandteile des Wasserfahrzeugs, z. B. Vor- und
Hintersteven, Schanzkleid und Rumpf-Deck-Verbindung.
Nicht mit eingemessen werden Teile, die zerstörungsfrei entfernt werden können, ohne die bauliche
Unversehrtheit des Wasserfahrzeuges zu beeinträchtigen, wie Spieren, Bugspriet, Bug- und Heckkorb,
Stevenbeschlag, Ruder, Z-Antriebe, Außenbordmotoren und deren montierte Halterungen und Platten,
Tauch- und Badeplattform, Scheuerleisten und Fender, wenn diese nicht als hydrostatische Stütze dienen,
wenn das Fahrzeug in Ruhe oder in Fahrt ist.
Bei Mehrrumpfbooten ist jeder Rumpf einzeln zu messen. Die Rumpflänge LH muss der größten
Einzelmessung entsprechen.
Siehe Bild 1 für Vermessungen von Einrumpfbooten und Bild 2 für Vermessungen von Mehrrumpfbooten.
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EN ISO 8666:2020 (D)
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EN ISO 8666:2020 (D)
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EN ISO 8666:2020 (D)
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EN ISO 8666:2020 (D)
Die Wasserlinienlänge (LWL) für einen bestimmten Beladungszustand und dessen zugehörigen
Entwurfstrimm muss nach 5.2.1 gemessen werden, wobei die eine Ebene durch den Schnitt des Vorstevens
mit der Schwimmebene läuft und die andere durch den Schnitt der Hinterschiffskontur und der
Schwimmebene.
ANMERKUNG Bei Mehrrumpfwasserfahrzeugen bezieht sich LWL auf den längsten Einzelrumpf.
5.3.1 Allgemeines
Querschiffsmaße müssen als Abstand zwischen zwei senkrechten, parallel zur Mittschiffsebene
angeordneten Ebenen gemessen werden bei aufrechtem Wasserfahrzeug.
Die größte Breite (Bmax) muss als Abstand zwischen zwei Ebenen, die die äußere Kontur des Wasserfahr-
zeuges berühren, nach 5.3.1 gemessen werden.
Die größte Breite umfasst alle baulichen oder integrierten Teile des Wasserfahrzeugs, wie Rumpfaus-
buchtungen, Rumpf-Deck-Verbindungen, Ausbuchtungen wie Dopplungen oder Verzierungen, Püttings,
Scheuerleisten und feste Fenderleisten, fest montierte Fender und Teile der Seereling, die über die Seite des
Wasserfahrzeuges hinausragen.
Bei Mehrrumpfbooten ist Bmax als die Breite über die am entferntesten liegenden äußeren Konturen der
Außenrümpfe zu messen.
5.3.3 Rumpfbreite, BH
Die Rumpfbreite (BH) muss nach 5.3.1 zwischen den äußersten fest verbundenen Teilen des Rumpfes
gemessen werden.
Die Rumpfbreite beinhaltet alle strukturellen oder integrierten Bestandteile des Wasserfahrzeuges, wie
Rumpfausbuchtungen, Rumpf-Deck-Verbindungen und Schanzkleid.
Die Rumpfbreite schließt demontierbare Teile aus, die zerstörungsfrei entfernt werden können, ohne die
bauliche Unversehrtheit des Wasserfahrzeuges zu beeinträchtigen, z. B. Scheuerleisten, Fender, Seereling
und Relingstützen, die über die Seite des Wasserfahrzeugs hinausragen, sowie ähnliche Teile.
Bei Mehrrumpfbooten ist BH als die Breite über die äußeren Konturen der Außenrümpfe zu messen.
Siehe Bild 1 für Vermessungen von Einrumpfbooten und Bild 2 für Vermessungen von Mehrrumpfbooten.
Die Wasserlinienbreite (BWL) ist nach 5.3.1 als größter Abstand zwischen dem Schnitt von Rumpfkontur und
Seitenprojektion der Schwimmebene für einen bestimmten Beladungszustand zu messen.
Bei Mehrrumpfbooten ist die Wasserlinienbreite für jeden Rumpf einzeln zu bestimmen.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Nur bei Mehrrumpfbooten ist die maximale Wasserlinienbreite (BWLmax) als die Wasserlinienbreite über die
Außenrümpfe zu messen.
Bei Katamaranen und Trimaranen muss die Breite zwischen den Rumpfmitten (BCB) als Querabstand
zwischen den Mitten der Auftriebsschwerpunkte der Seitenrümpfe gemessen werden.
Die größte Seitenhöhe (Dmax) muss als vertikaler Abstand zwischen der Deckssprunglinie auf halber
Wasserlinienlänge (LWL) und dem tiefsten Punkt des Kiels gemessen werden.
ANMERKUNG Bei traditionellen Langkielern kann die Neigung des Kiels eine vergrößerte heckseitige Höhe
verursachen, die nicht auf halber Wasserlinienlänge oder Rumpflänge liegt.
Die Seitenhöhe mittschiffs (DLWL/2) muss auf halber Wasserlinienlänge (LWL) als Abstand zwischen der
Deckssprunglinie und dem tiefsten Punkt des Kiels an der gleichen Stelle gemessen werden.
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EN ISO 8666:2020 (D)
Legende
1 Tangente
ANMERKUNG Der obere Messpunkt von Dmax hängt von der Neigung zwischen der Rumpf/Decks-Verbindung und
dem tatsächlichen Deck ab. Für 45° gilt die untere Position. Für < 45° gilt die obere Position.
5.4.3 Freibord, F
5.4.3.1 Allgemeines
Der Freibord (F) muss als vertikaler Abstand zwischen der Deckssprunglinie an einer bestimmten
Längsschiffs-Position und der Wasserlinie im jeweils festgelegten Beladungszustand gemessen werden.
Der hintere Freibord (FA) muss am hintersten Punkt der Deckssprunglinie nach 5.4.3.1 gemessen werden.
Der Freibord mittschiffs (FM) muss auf halber Wasserlinienlänge (LWL) nach 5.4.3.1 gemessen werden.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Der vordere Freibord (FF) ist am vordersten Punkt der Deckssprunglinie nach 5.4.3.1 zu messen.
5.4.4 Tiefgang, T
5.4.4.1 Allgemeines
Der Tiefgang (T) muss als vertikaler Abstand zwischen der Wasserlinie im voll beladenen, fahrbereiten
Zustand und einem bestimmten Punkt des Unterwasserschiffs gemessen werden (siehe Bild 3).
Der größte Tiefgang (Tmax) muss bis zum untersten Punkt des Unterwasserschiffs oder seiner Anhänge,
einschließlich Schwert(ern) in voll gefierter Position gemessen werden.
Der kleinste Tiefgang (Tmin) muss bis zum untersten Punkt des Unterwasserschiffs oder seiner nicht
aufholbaren Anhänge gemessen werden, je nachdem, welcher Punkt tiefer liegt. Alle beweglichen
Unterwasserteile müssen sich dabei in ihrer höchstmöglichen Position befinden.
Der Tiefgang des Unterwasserschiffs (TC) muss an der Mittschiffsebene zum tiefsten Punkt des
Unterwasserschiffs gemessen werden. Sofern sich die Kielform nicht eindeutig vom Rumpf unterscheiden
lässt, ist der Tiefgang des Unterwasserschiffs anhand der Schnittlinie der flachsten Tangente an der
Rumpfoberfläche mit der Mittschiffsebene zu bestimmen.
ANMERKUNG Der Tiefgang des Unterwasserschiffs enthält keine Anhänge wie zum Beispiel Ruder oder Skegs.
Die Höhe über der Wasserlinie (Ha) muss als senkrechter Abstand zwischen der Schwimmebene und dem
höchsten Punkt des Wasserfahrzeuges oder des Mastes gemessen werden, wobei sich das Boot im
Leichtbeladungszustand befinden muss.
Die Stehhöhe/lichte Höhe muss als senkrechter Abstand zwischen der Oberfläche des Kabinenbodens und
der Unterseite der Decksbalken oder der Kabinendecke (je nachdem, welcher Punkt niedriger liegt) an einer
bestimmten Position gemessen werden. Dem Hersteller ist freigestellt, die lichte Höhe auch an anderen
Positionen anzugeben, z. B. über Kojen.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
5.5.1 Aufkimmung,
Die Aufkimmung ( ) ist der Winkel zwischen dem Boden und der Horizontalen, querschiffs gemessen an
einer festgelegten Stelle, in Grad. Die Messung muss nach Bild 4 erfolgen. ist hergeleitet durch die
Gleichung (1):
Hohe (1)
ArcTan (1)
Breite (2)
ANMERKUNG 1 In Bild 4 a) werden Stufen und andere Vorsprünge außer Acht gelassen.
ANMERKUNG 2 In Bild 4 b) wird die Aufkimmung zwischen Kielschnittlinie und Kimm gemessen.
ANMERKUNG 3 In Bild 4 c) wird die Aufkimmung zwischen 1/4 und 3/4 von BH/2 gemessen.
ANMERKUNG 4 In Bild 4 d) wird die Aufkimmung zwischen Schiffsachse und Kimm gemessen.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
5.5.2 Bezugssegelfläche, AS
Wirksame seitliche Projektionsfläche aller Segel, die achteraus eines Masts gesetzt sind, zuzüglich der
maximalen Profilflächen aller Masten, zuzüglich des Vorsegeldreiecks jedes Masts, dabei gilt IJ/2, wobei I
und J zwischen Vorderkante Mast, Achterkante Vorstag und Decksprunglinie gemessen werden, wie in Bild 5
dargestellt.
Reichen Vorstagen zwischen Masten nicht bis auf das Deck herunter, ist die Fläche des Vorsegeldreiecks wie
dargestellt zu messen (I2 und J2), aber nur dann, wenn Segel mitgeführt werden, die an den betreffenden
Stagen gesetzt werden können.
Legende
I Höhe des Vorsegels
J Basis des Vorsegels
P Höhe des Hauptsegels
E Basis des Hauptsegels
Bezugsfläche des Rumpfes, der Aufbauten, der Deckhäuser, der Außenbordmotoren und der Spiere über der
Wasserlinie bei dem entsprechenden Beladungszustand bei aufrecht schwimmendem Wasserfahrzeug,
ausgedrückt in Quadratmetern.
5.5.5.1 Allgemeines
Das Volumen (V), in Kubikmeter, eines Wasserfahrzeuges ist in Gleichung (2) angegeben.
= H + S (2)
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Dabei ist
Das Volumen des Wasserfahrzeuges muss entweder durch anerkannte schiffbauliche Konstruktions-
verfahren oder durch ein Näherungsverfahren nach 5.5.5.2 und 5.5.5.3 ermittelt werden.
Das Volumen muss wie folgt gemessen werden (siehe Bild 6).
Das Volumen des Rumpfes muss, wenn es näherungsweise bestimmt werden soll, mit der folgenden
Gleichung berechnet werden (siehe Bild 6):
Als Volumen der Aufbauten (VS) gilt die Summe der Volumina aller Teile der Aufbauten oberhalb von
Deckssprunglinie/Seite Deck. Jeder Aufbau, der an nicht mehr als einer Seite offen ist, muss in die
Berechnung einbezogen werden. Als offen gilt ein Aufbau, wenn nicht mehr als 10 % der Fläche eingedeckt
sind.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
6 Massen
6.1 Netto-Transportmasse, mN
Die Netto-Transportmasse (mN) muss sämtliche feste und lose Ausrüstung des Wasserfahrzeuges enthalten,
wie vom Hersteller geliefert, ohne Verpackungsmaterial.
6.2 Brutto-Transportmasse, mG
Die Brutto-Transportmasse (mG) ist die Netto-Transportmasse, wie zuvor definiert, zuzüglich
Verpackungsmaterial wie Böcke, Stützen, Befestigungsmaterial und Planen.
6.3.1.1 Allgemeines
Die Masse im Leichtbeladungszustand (mLC) (Masse des unbeladenen Wasserfahrzeugs) muss die im
Folgenden aufgeführten Teile beinhalten.
6.3.1.2 Bootskörper
6.3.1.3 Ballast
Der Ballast umfasst demontierbaren Ballast (ob fest oder flüssig), der vom Hersteller zur Mitnahme an Bord
vorgesehen ist, wenn das Wasserfahrzeug in Fahrt ist.
Die Inneneinbauten und Wohneinrichtungen bestehen aus Schotten und Wänden, Isolierungen,
Verkleidungen, Einbaumöbeln, Auftriebskörpern, Fenstern, Luken, Türen und Polstermaterialien.
Zum fest eingebauten Motor- und Kraftstoffsystem gehören Einbaumotor(en) einschließlich aller
Zubehörteile und Bedien- und Steuerungselemente, die für den Betrieb notwendig sind, und fest eingebaute
Kraftstoffsysteme einschließlich Tanks.
6.3.1.5.2 Außenbordmotoren
Die Masse des Wasserfahrzeuges ist mit der Masse von Außenbordmotor(en) folgendermaßen anzugeben:
Masse des/r schwersten Motors/en, wie vom Bootshersteller empfohlen, unabhängig von der Tatsache,
dass der Hersteller einen leichteren Motor und leichteres Zubehör montiert haben könnte;
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
6.3.1.6 Innenausrüstung
alle Ausrüstungsgegenstände, die fest mit dem Wasserfahrzeug verbunden sind, z. B. Tanks, Toiletten-
system(e), wasserführende Ausrüstung, Lenzsystem(e) der Bilge, Koch- und Heizungsanlagen,
Kühlsysteme und Lüftungsanlage(n);
Matratzen, Vorhänge.
6.3.1.7 Außenausrüstung
alle fest angebrachten Ausrüstungsteile und Beschläge, wie z. B. Seereling, Bug- und Heckkorb,
Klüverbaum mit Beschlägen, Badeplattform, Badeleiter, Steuereinrichtung, Winden, Spritzkappen,
Sonnensegel, Plichttische, Grätings, Signalmast(en), wenn montiert;
Mast(en), Baum/Bäume, Spinnakerbäume und andere Spieren, stehendes und laufendes Gut, alle Am-
Wind-Segel, wie vom Hersteller empfohlen oder ausgestattet, an Bord und einsatzbereit, aber nicht
gesetzt, z. B. das Großsegel am Baum, Rollfock aufgerollt, Stagvorsegel auf Vordeck einsatzbereit gestaut.
Werkzeug, Ersatzteile;
zusätzliche Segel;
Vorräte;
Bilgenwasser;
Abwasser;
Trinkwasser;
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Kraftstoff;
tragbare Kraftstofftanks;
persönliche Ausrüstungsgegenstände;
Rettungsinsel(n);
Dingi(s);
Personen.
ANMERKUNG Rettungsinseln sind nicht in der notwendigen Sicherheitsausrüstung für die Entwurfskategorien C
und D enthalten.
Die Masse des Wasserfahrzeuges im Prüfzustand (mP) muss alle fest eingebauten standardmäßigen
Ausrüstungsteile enthalten. Zusätzlich muss das Wasserfahrzeug mit allen Teilen der losen Ausrüstung, die
für den sicheren Betrieb des Wasserfahrzeuges notwendig sind, ausgestattet sein, zum Beispiel
a) Belegleinen,
c) Motor(en), und
d) Batterien.
e) Anzahl der Personen, die für einen sicheren Betrieb des Wasserfahrzeuges notwendig sind;
f) Kraftstoff von mindestens 25 %, aber nicht mehr als 50 %, der Kapazität der fest eingebauten
Kraftstofftanks, oder ein tragbarer Tank je Motor, der bei Beginn jedes Probelaufs mindestens zu 50 %
befüllt sein muss;
Frischwasser;
Abwasser;
Vorräte;
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6.5.1 Allgemeines
Die Masse des Wasserfahrzeuges zum Trailern (mT) braucht nur für solche Wasserfahrzeuge ermittelt zu
werden, die als trailerbare Wasserfahrzeuge angeboten werden, damit der Eigner/Benutzer erkennen kann,
welche Masse von zusätzlicher Ausrüstung geladen werden kann, ohne die Tragfähigkeit des Trailers zu
überschreiten.
Die Masse mT muss die in 6.5.2 aufgelisteten Ausrüstungsgegenstände enthalten, zuzüglich der
Befestigungsteile, um das Wasserfahrzeug auf dem Trailer zu sichern.
Der Hersteller/Händler muss eine Liste von Teilen, Komponenten und Ausrüstung aushändigen, die in der
oben definierten Masse mT enthalten sind, und er muss die Gesamtsumme in Kilogramm (kg) angeben. Dies
darf in allgemeiner Form oder als detaillierte Auflistung (mit einzelnen Positionen) geschehen.
Alle Teile, die üblicherweise vom Hersteller/Händler geliefert werden, die jedoch nicht dazu vorgesehen
sind, während des Trailerns an Bord oder auf dem Trailer zu sein, müssen gesondert aufgelistet werden.
6.5.2.1 Bootskörper
Der Bootskörper besteht aus allen Teilen des Bootskörpers einschließlich Ballastkiel und/oder
Schwert(er)/Mittelschwert und Ruder.
Sofern loser Ballast oder Teile des Ballastkiels nicht mit getrailert werden sollen, müssen diese Teile unter
nicht enthaltene Ausrüstung gesondert aufgelistet werden (siehe 6.5.3).
Innenbauteile und Wohneinrichtung sind Schotte und Wände, Isolierung, Verkleidung, Einbaumöbel,
Auftriebskörper, Fenster, Luken und Türen, und Polstermaterial.
6.5.2.3 Innenausrüstung
Elektroinstallation und -ausrüstung einschließlich der eingebauten oder mit dem Wasserfahrzeug
gelieferten Batterien;
Matratzen, Vorhänge.
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6.5.2.4 Außenausrüstung
alle fest mit dem Wasserfahrzeug verbundenen Ausrüstungsteile und Beschläge, wie z. B. Seereling, Bug-
und Heckkorb, Klüverbaum und deren Beschläge;
Signalmast(en);
Mast(en), Baume/Bäume, Spinnakerbäume und andere Spieren, stehendes und laufendes Gut, alle Am-
Wind-Segel, wie vom Hersteller empfohlen oder ausgestattet, an Bord und einsatzbereit, aber nicht
gesetzt, z. B. das Großsegel am Baum, Rollfock aufgerollt, Stagvorsegel auf Vordeck einsatzbereit gestaut.
Fest eingebaute Motor- und Kraftstoffsysteme bestehen aus Einbaumotor(en) einschließlich aller Zubehör-
teile und Bedien- und Kontrollinstrumente, die für den Betrieb notwendig sind, und fest eingebauten
Kraftstoffsystemen einschließlich Tanks.
6.5.2.5.2 Außenbordmotoren
Die Masse des Wasserfahrzeuges ist mit der Masse des Außenbordmotors/der Außenbordmotoren und
zugehöriger Ausrüstung wie folgt anzugeben:
Masse des schwersten Motors/der schwersten Motoren, wie vom Bootshersteller empfohlen,
unabhängig von der Tatsache, dass der Hersteller einen leichteren Motor montiert haben könnte;
Die Masse der Flüssigkeiten muss nach der nutzbaren Gesamtkapazität des Tanks berechnet oder gemessen
werden.
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Werkzeug, Ersatzteile;
zusätzliche Segel;
Vorräte;
Bilgenwasser;
Ballastwasser;
Schmutzwasser;
Ködertanks.
Der Hersteller/Händler darf Teile der Ausrüstung ausschließen, die nach 6.5.2 (eingeschlossene Teile)
aufgelistet sind, diese müssen dann ausdrücklich in der Liste der ausgeschlossenen Teile aufgeführt werden.
Auf dieser Liste dürfen keine Teile des Bootskörpers oder fest eingebaute Teile der Ausrüstung aufgeführt
sein, die für den sicheren Betrieb des Wasserfahrzeugs notwendig sind.
Wenn beabsichtigt ist, Teile mit einzubeziehen, die in 6.5.3 (Ausschlüsse) aufgeführt sind, muss der
Hersteller die Liste der einbezogenen Teile durch Hinzufügen dieser Ausrüstungsteile ändern.
Die Zuladung, für die das Fahrzeug zusätzlich zum Leichtbeladungszustand ausgelegt ist, umfasst Folgendes:
Inhalt von allen fest eingebauten Vorratstanks, die zu 95 % der maximalen Kapazität gefüllt sind,
einschließlich Kraftstoff, Trinkwasser, Schwarzwasser, Grauwasser, Schmier- und Hydrauliköl,
Ködertanks und Bünn zuzüglich 100 % Ballastwasser-Kapazität;
Dingi oder andere Wasserfahrzeuge, die dazu vorgesehen sind, an Bord mitgeführt zu werden sowie
deren etwaige zugehörige Außenbordmotoren;
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nicht essbare Vorräte und Ausrüstung, die gewöhnlich an Bord geführt werden und die nicht auf der
Herstellerliste für Standardausrüstung enthalten sind, z. B. lose Innenausrüstung und Werkzeuge,
Ersatzteile und zusätzliche Anker.
ANMERKUNG Rettungsflöße gehören nicht zur notwendigen Sicherheitsausrüstung für Entwurfskategorie C und D.
Siehe ISO 12217 (alle Teile) [1] bezüglich der Beschreibungen der Entwurfskategorien.
Als Hilfswert: Es sollten auf bewohnbaren Wasserfahrzeugen pro Person nicht weniger als 20 kg für
Gegenstände zum persönlichen Gebrauch erlaubt sein.
7 Beladungszustände
7.1 Prüfzustand
Für die Bestimmung von Manövriergeschwindigkeit und Höchstmotorisierung muss das Wasserfahrzeug
nach 6.4 beladen werden.
Das Wasserfahrzeug weist den fahrbereiten Beladungszustand auf, wenn es vollständig für den
bestimmungsgemäßen Betrieb ausgerüstet ist, also mit
aufgefüllten Kraftstofftanks,
aufgefüllten Frischwassertanks,
Die Masse der Flüssigkeiten muss nach der nutzbaren Gesamtkapazität der Tanks errechnet oder gemessen
werden.
Die Masse von Außenbordmotoren und Batterien muss der Höchstmotorisierung entsprechen, mit der das
Wasserfahrzeug bestimmungsgemäß ausgerüstet und betrieben werden kann.
Das Wasserfahrzeug ist ausgerüstet und beladen nach 7.2 und enthält zusätzlich Folgendes:
die Masse der Personen (je 75 kg), für die das Wasserfahrzeug ausgelegt ist, auf den vorgesehenen
Sitzplätzen in der Plicht;
die Masse der persönlichen Ausrüstung und der Grundausrüstung des Wasserfahrzeugs von
(LH 2,5)2 kg, jedoch mindestens 10 kg;
die Masse einer (oder mehrerer) Rettungsinsel(n) oder eines (oder mehrerer) Dingi(s), sofern
vorgesehen.
Der Konstrukteur/Hersteller muss die Masse und den dazugehörigen Tiefgang für diesen Beladungszustand
deklarieren.
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7.4 Leerbootzustand
Leeres Wasserfahrzeug einschließlich des(der) nachfolgend aufgelisteten Zubehörs und Ausrüstung, jedoch
ohne optionale(s) Ausrüstung und Zubehör, welche(s) in der Grundausstattung des Herstellers nicht
enthalten ist.
a) Schiffskörper: umfasst alle fest eingebauten Teile, einschließlich aller festen Ballastkiele und/oder
Hubkiel/Kielschwert/Steckschwert(er) und Ruder. Schwerter oder Hubkiele müssen in ihrer obersten
Stellung sein, es sei denn, sie können in ihrer aufgefierten Stellung fixiert werden und eine
entsprechende Anweisung ist im Eignerhandbuch aufgeführt.
e) Flüssigkeiten in fest installierten Anlagen: Restmengen von Flüssigkeiten, die für den Betrieb
notwendig sind (siehe nachfolgende Beispiele), jedoch nicht der Inhalt von Flüssigballastanlagen
und -tanks sowie von Hauptvorratstanks, die in der maximalen Zuladung eingeschlossen sind.
1) alle Ausrüstungsgegenstände, die fest mit dem Wasserfahrzeug verbunden sind, beispielsweise
Tanks, Toilettenanlage(n), Wasserübergabeausrüstung;
3) elektrische Einbauten und Ausrüstung, einschließlich fest installierter Batterien, die an der vom
Bootsbauer vorgesehenen Stelle angebracht sind;
1) alles standardmäßige oder spezielle Deckszubehör, das fest montiert ist, z. B. Reling, Bug- und
Heckkörbe, Bugspriete und deren Befestigung, Badeplattformen, Badeleitern, Steuerausrüstung,
Winden, Spritzkappe(n);
3) Mast(en), Baum (Bäume), stehendes und laufendes Gut, einsatzbereit verstaut aber nicht gesetzt;
jegliches geriggte stehende und laufende Gut am Platz.
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7.5 Leichtbeladungszustand
Leerbootzustand zuzüglich der Standardausrüstung zuzüglich des beweglichen Ballasts (fest oder flüssig),
sofern dies vom Bootsbauer geliefert und/oder dafür bestimmt ist, an Bord mitgeführt zu werden, wenn das
Boot im Wasser liegt. Dabei sind die Elemente wie folgt positioniert:
a) sofern ein Antrieb durch (einen) Außenbordmotor(en) mit einer Leistung von mehr als 3 kW
vorgesehen ist, ist (sind) der (die) schwerste(n) vom Bootsbauer für das Wasserfahrzeug empfohlene(n)
Motor(en) in der (den) Betriebsposition(en) angebracht;
b) sind Batterien installiert, sind sie an der vom Bootsbauer vorgesehenen Stelle angebracht und ist kein
bestimmter Stauraum für die Batterien vorgesehen, wird für jeden Motor mit einer Leistung von mehr
als 7 kW die Masse einer Batterie innerhalb von 1,0 m Abstand zum Motor vorgesehen;
c) alle vom Bootsbauer gelieferten oder empfohlenen Am-Wind-Segel, an Bord und einsatzbereit, aber
nicht gesetzt, z. B. das Großsegel am Baum, Rollfock aufgerollt, Stagvorsegel einsatzbereit auf Vordeck
gestaut;
d) falls nicht anders festgelegt, müssen bewegliche Teile (z. B. Kippkiel, beweglicher fester Ballast,
Kippmasten) symmetrisch zur Mittellinie des Wasserfahrzeugs positioniert werden.
7.6 Mindestbetriebszustand
a) Masse, die die Besatzung repräsentiert, auf der Mittellinie nahe dem Hauptsteuerstand positioniert, wie
folgt:
1) 75 kg bei LH 8 m;
b) nichtessbare Vorräte und Ausrüstung, die gewöhnlich an Bord, aber nicht auf der Liste der Standard-
ausrüstung des Bootsbauers aufgeführt sind.
BEISPIEL Lose Innenausrüstung und Werkzeuge, Ersatzteile, Essgeschirr und Besteck, zusätzliche Anker, Beiboot
und Außenborder, falls an Bord mitgeführt.
ANMERKUNG 1 Flüssigkeiten in Haupttanks (z. B. Kraftstoff, Trinkwasser, Schwarz- und Grauwasser, Köder- und
Fischtanks usw.) zählen nicht dazu.
ANMERKUNG 2 Wasserballast in Tanks, die symmetrisch zur Mittellinie angebracht sind und die vom Bootsbauer zur
Verwendung als variabler, asymmetrischer Ballast während der Fahrt vorgesehen sind, wird nicht mit einberechnet.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
8 Grenzabweichungen
Daten gelten als veröffentlicht, wenn sie als Baubeschreibung in Broschüren oder anderen Druckwerken
wiedergegeben sind, die aus Gründen der Vermarktung des Wasserfahrzeuges erstellt werden.
Veröffentlichte Daten müssen innerhalb der Grenzabweichungen von Tabelle 2 liegen. Die in Tabelle 2
angegebenen Grenzabweichungen gelten nicht für Daten in technischen Dokumentationen, die zur
Bewertung und/oder Zertifizierung eines Wasserfahrzeuges verwendet werden.
Werte in Prozent
Die vorläufige Festlegung von Maßen, Verdrängung und Massen muss kenntlich gemacht werden, z. B. durch
den Zusatz „vorläufig“, „angenähert“, „geschätzt“, „variiert“ usw. Sofern dies zutrifft, dürfen die
Grenzabweichungen ±5 % für Maße und ±15 % für Massen, Verdrängung und Volumina nicht
überschreiten.
8.3 Bezugslängen
Bezugslängen des Rumpfes „ab 2,5 m“ stehen für „größer oder gleich 2 500 mm“.
Bezugslängen des Rumpfes „länger als 6 m“ stehen für „größer als 6 000 mm“.
Bezugslängen des Rumpfes „bis zu 24 m“ stehen für „weniger als 24 000 mm“.
Bezugslängen des Rumpfes „bis 12 m“ stehen für „weniger oder gleich 12 000 mm“.
Bezugslängen des Rumpfes „weniger als 6 m“ stehen für „weniger als 6 000 mm“.
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DIN EN ISO 8666:2021-04
EN ISO 8666:2020 (D)
Literaturhinweise
[1] ISO 12217 (all parts), Small craft — Stability and buoyancy assessment and categorization
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