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DEUTSCHE NORM September 2005

DIN EN ISO 6270-2


X
ICS 87.040 Ersatz für
DIN 50017:1982-10

Beschichtungsstoffe –
Bestimmung der Beständigkeit gegen Feuchtigkeit –
Teil 2: Verfahren zur Beanspruchung von Proben in
Kondenswasserklimaten (ISO 6270-2:2005);
Deutsche Fassung EN ISO 6270-2:2005
Paints and varnishes –
Determination of resistance to humidity –
Part 2: Procedure for exposing test specimens in condensation-water atmospheres
(ISO 6270-2:2005);
German version EN ISO 6270-2:2005
Peintures et vernis –
Détermination de la résistance à l’humidité –
Partie 2: Méthode d’exposition d’éprouvettes à des atmosphères d’eau de condensation
(ISO 6270-2:2005);
Version allemande EN ISO 6270-2:2005

Gesamtumfang 12 Seiten

Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB) im DIN


Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN
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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 6270-2
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juli 2005

ICS 87.040

Deutsche Fassung

Beschichtungsstoffe —
Bestimmung der Beständigkeit gegen Feuchtigkeit —
Teil 2: Verfahren zur Beanspruchung von Proben in
Kondenswasserklimaten
(ISO 6270-2:2005)

Paints and varnishes — Determination of resistance to Peinture et vernis — Détermination de la résistance à


humidity — Part 2: Procedure for exposing test specimens l’humidité — Partie 2: Méthode d’exposition d’éprouvettes à
in condensation-water atmospheres des atmosphères d’eau de condensation
(ISO 6270-2:2005) (ISO 6270-2:2005)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 20. Juni 2005 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2005 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 6270-2:2005 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 6270-2:2005 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 6270-2:2005) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 35 „Paints and
varnishes“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 139 „Lacke und
Anstrichstoffe“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom D IN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Januar 2006, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Januar 2006 zurückgezogen werden.

EN ISO 6270 Beschichtungsstoffe — Bestimmung der Beständigkeit gegen Feuchtigkeit besteht aus den
folgenden Teilen:

 Teil 1: Kontinuierliche Kondensation

 Teil 2: Verfahren zur Beanspruchung von Proben in Kondenswasserklimaten

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische
Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 6270-2:2005 wurde vom CEN als EN ISO 6270-2:2005 ohne irgendeine Abänderung
genehmigt.

2
EN ISO 6270-2:2005 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................2
Einleitung ............................................................................................................................................................4
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................5
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................5
3 Bezeichnung ..........................................................................................................................................5
4 Allgemeines ...........................................................................................................................................5
5 Geräte .....................................................................................................................................................7
6 Durchführung.........................................................................................................................................8
7 Auswertung..........................................................................................................................................10
8 Prüfbericht ...........................................................................................................................................10

3
EN ISO 6270-2:2005 (D)

Einleitung
Dieser Teil von ISO 6270 dient dazu, einheitliche Bedingungen und Verfahren zum Konditionieren
vorbereiteter Probenkörper, die auf Schäden untersucht werden sollen, welche in feuchter Umgebung wie
Kondenswasser-Konstantklima oder Kondenswasser-Wechselklima entstehen, vorzugeben.

Die Prüfungen dienen zur Klärung des Verhaltens und zum Erkennen von Fehlern des Korrosionsschutzes
der Probenkörper in feuchten Umgebungsklimaten. Die Beanspruchung bei diesen Prüfklimaten gestattet
jedoch keine unmittelbaren Aussagen über die Lebensdauer der geprüften Beschichtungen unter wirklichen
Einsatzbedingungen.

Nach dem Konditionieren werden die Körper entweder nach vereinbarten Internationalen Normen wie die den
entsprechenden Teilen von ISO 4628, Beschichtungsstoffe — Beurteilung von Beschichtungsschäden —
Bewertung der Menge und der Größe von Schäden und der Intensität von gleichmäßigen Veränderungen im
Aussehen, oder nach Verfahren, die zwischen den Vertragspartnern vereinbart worden sind, beurteilt.

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EN ISO 6270-2:2005 (D)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil von ISO 6270 beschreibt die allgemeinen Bedingungen, die bei der Beanspruchung von
Probenkörpern in Kondenswasser-Konstantklimaten oder Kondenswasser-Wechselklimaten eingehalten
werden müssen, damit bei Prüfungen in verschiedenen Laboratorien die Ergebnisse vergleichbar sind.

ANMERKUNG Probenform, Probenvorbereitung, Prüfdauer und Beurteilung der Ergebnisse sind nicht Gegenstand
dieses Teiles von ISO 6270.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokumentes erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokumentes (einschließlich aller Änderungen).

ISO 3270, Paints and varnishes and their raw materials — Temperatures and humidities for conditioning and
testing

3 Bezeichnung
Kondenswasserklimate werden wir folgt bezeichnet:

Prüfklima CH Kondenswasser-Konstantklima
(Englisch: Condensation atmosphere with constant humidity)

AHT Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Luftfeuchte und -temperatur


(Englisch: Condensation climate with alternating humidity and air temperature)

AT Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Lufttemperatur


(Englisch: Condensation climate with alternating air temperature)

4 Allgemeines
Kondenswasser-Prüfklimate ermöglichen das Kondensieren der Luftfeuchte auf Probenkörperoberflächen,
deren Temperaturen durch Abstrahlung auf die Kammerwände oder durch Probenkörperkühlung kleiner als
die der gesättigten Prüfraumluft sind.

Die Lufttemperatur des Prüfraumes während des in diesem Teil von ISO 6270 beschriebenen Kondensie-
rungsvorganges beträgt 40 °C.

Das Kondenswasser-Prüfklima kann entweder ein Konstantklima (CH) oder ein Wechselklima (AHT, AT) sein.
Hat neben der Kondenswassereinwirkung auch der Wechsel von Lufttemperatur und Luftfeuchte einen
wesentlichen Einfluss auf die Probenkörper, sollte statt des Konstantklimas ein Wechselklima gewählt werden.

Für die Kondenswassereinwirkung kann auch die Menge des auf der Probenkörperoberfläche gebildeten
Kondenswassers maßgebend sein, die von der Umgebungstemperatur im Aufstellungsraum oder von der
Probenkühlung beeinflusst wird.

Das von den Probenoberflächen abtropfende Kondensat besteht aus Kondenswasser und eventuell darin
gelösten oder damit gemischten festen und flüssigen Bestandteilen der Proben.

Vergleichbare Ergebnisse sind nur im gleichen Klima und bei gleicher Durchführung der Prüfung zu erwarten.

5
EN ISO 6270-2:2005 (D)

Bei Wechselklimaten ist im Allgemeinen eine Zyklusdauer von 24 h anzuwenden. Abweichend davon darf das
Prüfklima AT mit kürzerer Zyklusdauer (12 h und 16 h) und entsprechend verkürzter Dauer der beiden
Prüfabschnitte durchgeführt werden.

Eine Zusammenfassung der Prüfklimate, Dauer der Zyklen und Bedingungen ist in Tabelle 1 gegeben.
Andere Zyklen dürfen zwischen den Vertragspartnern vereinbart werden.

Tabelle 1 — Kondenswasser-Prüfklimate

Prüfklima Dauer eines Zyklus Bedingungen für den Nutzraum


nach Erreichen des
Gleichgewichtszustandes
Benennung Kurz- Prüfabschnitt(e) Gesamt Lufttemperatur relative
zeichen Luftfeuchte

Kondenswasser- CH vom Anwärmen bis (40 ± 3) °C etwa 100 % mit


Konstantklima Ende Betauung der
Beanspruchung Probenkörper
mit Wechsel von AHT 8 h einschließlich 24 h (40 ± 3) °C etwa 100 % mit
Luftfeuchte und Anwärmen Betauung der
–temperatur Probenkörper
Kondenswasser-Wechselklima

16 h einschließlich 18 °C bis 28 °C unter 100 %


Abkühlen
(Klimakammer
geöffnet bzw.
belüftet)

mit Wechsel von AT 8 h einschließlich 24 h (40 ± 3) °C etwa 100 % mit


Lufttemperatur Anwärmen Betauung der
Probenkörper
16 h einschließlich 18 °C bis 28 °C etwa 100 %
Abkühlen (| gesättigt)
(Klimakammer
geschlossen)
ANMERKUNG Sollwerte und betriebsbedingte Schwankungen können entweder unabhängig voneinander aufgeführt
werden oder in der Form: Sollwert r betriebsbedingte Schwankungen. Der Sollwert ist die vorgegebene Einstellung des
Sensors am betriebsbedingten Stellwert, wie er vom Anwender eingestellt wurde. Betriebsbedingte Schwankungen sind
Abweichungen vom angezeigten Sollwert am Stellwert, die an der Ablesung des kalibrierten Sensors während der
Gleichgewichtseinstellung angezeigt werden, und schließen die Messunsicherheit nicht ein. Am betriebsbedingten
Stellwert darf die betriebsbedingte Schwankung den angegebenen Wert im Gleichgewicht nicht überschreiten. Wenn
eine Norm einen bestimmten Sollwert verlangt, stellt der Anwender den genauen Wert ein. Die mit dem Sollwert
angegebenen betriebsbedingten Schwankungen besagen nicht, dass es dem Anwender erlaubt ist, den Stellwert höher
oder niedriger als den festgelegten genauen Stellwert einzustellen.

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EN ISO 6270-2:2005 (D)

5 Geräte

5.1 Klimakammer

Für eine Prüfung in feuchtwarmer Atmosphäre ist eine dampfdichte Klimakammer erforderlich. Das Material
der Innenwände muss korrosionsbeständig sein und darf die Probenkörper nicht beeinflussen. Die
Klimakammer hat im Allgemeinen eine Bodenwanne zur Aufnahme der in 6.1 vorgeschriebenen
Wassermenge. Der Prüfraum wird durch Erwärmen des Wassers in der Bodenwanne temperiert.

Reicht die über das Wasser zugeführte Wärmemenge nicht aus, um die Prüfraumluft ausreichend zu
erwärmen, kann die Prüfraumluft zusätzlich erwärmt werden.

ANMERKUNG Die Aufheizzeit ist abhängig von Art und Menge der Probenkörper, vom Verhältnis zwischen
Wasseroberfläche der Bodenwanne und Prüfraumwandfläche und von der Wassertemperatur. Um eine übermäßige
Dampfbildung zu vermeiden, sollte die Wassertemperatur 60 °C nicht überschreiten.

Die Maße der Klimakammer und die Anordnung ihrer Temperaturmess- und -regeleinrichtung können beliebig
gewählt werden, wenn die Prüfbedingungen nach den Abschnitten 4 und 6.3 eingehalten werden und die
Temperatur des Prüfklimas im Nutzraum gemessen wird.

Die Klimakammer ist mit einer Tür oder einer anderen verschließbaren Öffnung zu versehen, die die
Beschickung und die Belüftung des Prüfraumes gestattet.

Eine Klimaprüfeinrichtung ist im Bild 1 beispielhaft dargestellt.

Klimaprüfeinrichtungen ohne wassergefüllte Bodenwannen sind derart auszurüsten, dass in ihnen eine
ausreichende Kondenswasserbildung auf den Probenkörper erreicht wird.

Legende
1 Überdruckventil
2 Temperaturmesseinrichtung
3 Bodenwanne mit Wasser

Bild 1 — Beispiel einer Kondenswasser-Klimaprüfeinrichtung

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EN ISO 6270-2:2005 (D)

5.2 Aufstellen der Klimakammer

Die Klimakammer ist in einem Raum mit einem Umgebungsklima ohne korrosive Bestandteile (z. B. nicht in
einem chemischen Laboratorium) bei Raumtemperatur von (23 r 5) °C und einer relativen Luftfeuchte bis
höchstens 75 % so aufzustellen, dass sie vor Zugluft und Sonneneinstrahlung geschützt ist. Bei
Vergleichsuntersuchungen sollte die Umgebungstemperatur im Aufstellungsraum die Normaltemperatur
(23 r 5) °C nach ISO 3270 haben.

ANMERKUNG Eine Absenkung der Umgebungstemperatur führt zur Erhöhung der Kondenswassermenge.

5.3 Vorrichtung zur Aufnahme der Probenkörper

Die Vorrichtung zur Aufnahme der Probenkörper muss aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff bestehen
und darf die Korrosion der Probenkörper nicht fördern. Sie muss eine Anordnung der Probenkörper
entsprechend den Anforderungen nach 6.3 gestatten.

6 Durchführung

6.1 Füllen der Bodenwanne

Die Bodenwanne ist mit Wasser so zu füllen, dass während des Betriebes eine Wasserhöhe von mindestens
10 mm vorhanden ist.

ANMERKUNG Um ein Verkalken des Gerätes zu vermeiden, sollte vorzugsweise destilliertes oder demineralisiertes
Wasser verwendet werden.

6.2 Probenkörper

Es sind nur solche Beschichtungen gemeinsam zu prüfen, die sich gegenseitig nicht beeinflussen.

6.3 Anordnung der Probenkörper

Die Probenkörper sind mit einem Winkel von größer oder gleich 60° zur Horizontalen im Nutzraum so
anzuordnen, dass sie sich gegenseitig nicht berühren und ausreichend Wärme abstrahlen können.

Folgende Mindestabstände sind einzuhalten:

Abstand von den Wänden: min. 100 mm

Abstand der Probenkörperunterkante von der Wasseroberfläche: min. 200 mm

Abstand zwischen den Probenkörpern: min. 20 mm

Es ist darauf zu achten, dass bei der Lagerung im Nutzraum kein Kondenswasser von den Prüfraumwänden
und der Prüfraumdecke und kein Kondensat von darüber angeordneten Probenkörpern auf die Probenkörper
tropfen kann.

6.4 Ablauf der Prüfung

6.4.1 Inbetriebnahme

Nach dem Einbringen der Probenkörper und Schließen der Klimakammer die Heizung für das Wasser der
Bodenwanne oder der Klimaprüfeinrichtung einschalten und den Nutzraum auf die Lufttemperatur des ersten
Prüfabschnittes erwärmen, die innerhalb von 1,5 h erreicht werden muss. Auf dem Probenkörper muss sich
Kondenswasser bilden.

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EN ISO 6270-2:2005 (D)

6.4.2 Kondenswasser-Konstantklima (CH)

Während der ganzen vorgeschriebenen oder vereinbarten Dauer der Prüfung die im Abschnitt 4 vorge-
schriebene Temperatur im Nutzraum und damit den Kondensationsvorgang aufrechterhalten.

Zur eventuellen Zwischenbeurteilung die Probenkörper ohne Abschalten der Heizung aus der Klimakammer
nehmen und innerhalb von 30 min nach der Beurteilung wieder einlagern. Ob und wie die Probenkörper-
oberfläche für die Zwischenbeurteilung getrocknet werden darf, ist zu vereinbaren.

6.4.3 Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Luftfeuchte und -temperatur (AHT)

Die Prüfung besteht aus einer vorgeschriebenen oder vereinbarten Anzahl Klimazyklen mit einem ersten und
zweiten Prüfabschnitt.

8 h nach Beginn der Inbetriebnahme (siehe 6.4.1) die Heizung abschalten und den Kondensationsvorgang
beenden (erster Prüfabschnitt). Anschließend die Klimakammer öffnen oder belüften.

Nach weiteren 16 h den Wasserstand in der Bodenwanne prüfen und das Wasser gegebenenfalls ergänzen.
Danach die Klimakammer schließen. Mit dem Wiedereinschalten der Heizung beginnt ein neuer Zyklus.

Zur eventuellen Zwischenbeurteilung dürfen die Probenkörper kurz vor Beginn eines neuen Zyklus der
Klimakammer kurzzeitig entnommen werden, sie müssen aber innerhalb von 30 min nach der Beurteilung
wieder eingelagert werden.

ANMERKUNG In besonderen Fällen können Zwischenbeurteilungen auch unmittelbar nach Abschalten der Heizung
und Öffnen der Klimakammer vorgenommen werden.

6.4.4 Kondenswasser-Wechselklima mit Wechsel von Lufttemperatur (AT)

Die Prüfung besteht aus einer vorgeschriebenen oder vereinbarten Anzahl Klimazyklen mit einem ersten und
zweiten Prüfabschnitt.

Bei einem 24-Stunden-Zyklus 8 h nach Beginn der Inbetriebnahme (siehe 6.4.1) die Heizung abschalten und
den Kondensationsvorgang beenden (erster Prüfabschnitt). Die Klimakammer bleibt geschlossen.

Nach weiteren 16 h den Wasserstand in der Bodenwanne prüfen und das Wasser gegebenenfalls ergänzen.
Anschließend beginnt mit dem Wiedereinschalten der Heizung ein neuer Zyklus.

Zur eventuellen Zwischenbeurteilung die Probenkörper kurz vor Beginn eines neuen Zyklus der Klimakammer
kurzzeitig entnehmen und innerhalb von 30 min nach der Beurteilung wieder einlagern.

6.5 Unterbrechungen

Jede Unterbrechung der Prüfung, die mit einem Wechsel der Atmosphäre verbunden ist, muss durch eine
Verlängerung des zweiten Prüfabschnittes, der üblicherweise 16 h dauert, ausgeglichen werden. Solche
Verlängerungszeiten müssen in jedem Fall zu dem unterbrochenen Zyklus zugerechnet werden. Die
Zeitdauer der Unterbrechung muss auf eine Minute genau im Prüfbericht angegeben werden.

6.6 Ende der Prüfung

Die Prüfung beenden, wenn eine festgelegte Beeinträchtigung der Beschichtung eintritt oder die vereinbarte
Dauer der Prüfung oder Anzahl der Zyklen erreicht ist.

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EN ISO 6270-2:2005 (D)

7 Auswertung
Die Art der Auswertung der endgültigen Beurteilung der Probenkörper sowie Anzahl und Zeitpunkt etwaiger
Zwischenbeurteilungen richten sich nach den jeweiligen Prüfnormen oder sonstigen Vereinbarungen.

8 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) alle Einzelheiten, die zum Kennzeichnen des geprüften Produktes notwendig sind, einschließlich
Beschreibung der Probenkörper und deren Vorbehandlung;

b) einen Hinweis auf diesen Teil von ISO 6270 (ISO 6270-2:2005);

c) Art des Prüfklimas (CH oder AHT oder AT), Zyklusdauer, Beanspruchungsdauer und Grund für die
Beendigung der Beanspruchung;

d) Anzahl und Zeitpunkt eventueller Zwischenbeurteilungen;

e) Behandeln der Probenkörper vom Ende der Klimabeanspruchung bis zum Beginn der Beurteilung;

f) das Ergebnis der Prüfung, einschließlich des Ergebnisses der einzelnen Probenkörper und alle in den
angewendeten Prüfnormen geforderten anderen Angaben unter Hinweis auf die betreffenden Normen;

g) jede Abweichung von dem festgelegten Verfahren einschließlich einer ausführlichen Beschreibung der
Klimaprüfeinrichtung, falls in anderen Geräten als in Abschnitt 5 angegeben geprüft wurde;

h) jede auffällige (abweichende) Beobachtung während der Prüfung;

i) Datum der Prüfung.

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