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Michael Tomasello – First Verbs

Kategorisierung früher Verben


1) sechs Gruppen von Veränderungs-Wörtern
- Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Objekte
- Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Aktivitäten
- Austausch und Besitz
- Ort
- Bewegung
- Zustand
2) Gruppen, die nicht formal analysiert wurden:
- Aktivitäten, die ein Objekt beinhalten (Hammer, Waschen)
- Aktivitäten ohne Objekt (springen)

Entwicklung früher Verben

Situationen und Sprechakte früher Verben


Nicht weiter ausgeführt, selbst erarbeitet
1) sechs Gruppen von Veränderungs-Wörtern
- Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Objekte
- Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Aktivitäten
- Austausch und Besitz
- Ort
- Bewegung
- Zustand

- Aktivitäten, die ein Objekt beinhalten (Hammer, Waschen)


Haushalt, Werken, Kochen: Erlernen kultureller Technologien
- Aktivitäten ohne Objekt (springen)
selbst, Körper und Menschsein kennenlernen
1 Einleitung
Ludwig Wittgenstein: Von Tactatus Logico-Philosophicus (sprachlogische Propositionen) zu
Sprachspielen
60er: Chomskys Transformationale Generative Grammatik nicht auf Kinderspracherwerb
übertragbar
Problem der Lernbarkeit: komplizierte Annahmen über Strukturen
Kognitive Linguisten: Sprache als kulturelles Produkt statt als formelle Theorie

1.1 Kognitive Linguistik und der Entwicklungs-Ansatz


Zwei zentrale Punkte
1) Sprachstrukturen werden in Begriffen grundlegender Psychologie beschrieben (kognitiv, sozial-
kognitiv)
2) Kognitive Linguistik ist verwandt mit Entwicklungsanalysen
Sprache: Strukturiertes Inventar symbolischer Geräte
Bates: Scorched Earth policy der generative grammer: eben nicht in allgemeiner psychosozialen
Entwicklung eingebunden
Prototypische Strukturen: kognitive Elemente:

1.2 Die Wichtigkeit des Verbs


Semantische Struktur des Verbs enthält grammatische Valenz → Abhängigkeiten anderer Strukturen
Symbole zweiter Ordnung: (Verb)flexion und (Verb)position
Verberwerb ist Turning Point in Grammatik erwerb

1.3 Plan der Monographie

2 Am Anfang war das Verb


2.1 Die Ersten Worte von Kindern
Erste Worte: nominal (vermehrt) vs. Nicht-nominal (kommt auch vor)

Nicht nominal: sehr verschieden; in Literatur als action word, function word, change of state word,
verb, relational word, cognitive-relational word, modifier, movement wird, social word, personal-
social word

Erste Wörter sind prä-symbolisch (protosprachlich, prälexikalisch), situativ verwendet: Worte sind
eher teil der situation / des Ereignisses als der Repräsentation

Problem: das grammatische „Verb“ (funktionale predikation von Entitäten und semantisch: zeitlich
verlaufende Prozesse) der Erwachsenensprache im Kontext der Kindersprache zu finden.

→ Kindersprache: Verb = die prädikation eines prozesses eines etwas: „off“ = als verb verwendet
Bedeutung > Form
2.1.1 Kognitive Grundlagen der frühen Verben

Versuch 1: Predikative Logik: Modifikation von Dingen. Werden/Transformieren, Bewirken,


Transfer
Versuch 2: vollkommen andere Bedeutung, da die Begrifflichkeit / das Begreifen der Situation
zwischen Kindern und Erwachsenen verschieden ist
Nach Edwards (1973): change of state + action → den Stift geben a) Besitzwechsel b) Gebeakt des
Stiftes = zwei Profile eines Ereignisses

Change of state: mit letzten beiden Stadien der Entwicklung der Objektpermanenz assoziiert:

Stadium 5: verfolgen sichtbarer räumlicher Veränderung: „up“, „move“ „fall down“

Stadium 6: Objekte über verschiedene räumliche (teilweise unsichtbare) Veränderungen verfolgen:


„more“, „down“, „gone“, „gone“, „away“, „no-more“

Arten der Repräsentation: räumlich, besitz, perzeptuelle präsenz und absenz, Variationen der
räumlich, zeitlich, kausalen relationen

action word: unbekannt bei kindern und erwachsenen

Bsp: Lecken – Konzept des sensomotorischen Vorgangs – früh abgeschlossen ohne viel
Entwicklung
Verben anders als andere Wörter: temporaler Aspekt

Hypothesen des Verberwerb: a) eigene Taten vor beobachtete Taten und Prozesse vor intentionalen
Aktionen (Huttenlocher 1980er), einfache, beobachtbare Zustandsänderungen vor komplexen und
abstrakten (Edwards & Goodwin 1986), Ergebnis/resultatsorientiert anstatt Werkzeuge oder
Aktionen selbst (Behrend 1990)
→ jedoch, keine starken Beweise für Hypothese

2.1.2 frühes Verblernen


Bedeutungserwerb: Constraints-Prinzipien (Markman 1989) und pragmatische Prinzipien (Bruner
1983, Nelson 1985, 1988)
syntaktisch (morphologisches) Bootstrappen (Landau & Gleitman 1985) – linguistischer Kontext
sozial pragmatisch: zwei Probleme
1) Packaging problem: objekte → ganze Dinge; verben → worauf beziehen?
2) Handlungen und Zustandsänderungen: transient: perzeptuell nicht zugänglich (aber wirkend!):
nicht-sichtbare (wahrnehmbare) Kontexte: was wird getan mit Sprache (Statt worauf wird
hingewiesen)
Kontrast-Bedeutungen → was wird nicht gemeint? (auf grund anderer wörter)
sozial pragmatisch: zweck: intention
Zwei Unterschiede zu Nomen:
1) den Verben unterliegende Konzepte: nicht statisch und permanent, sondern dynamisch und
transient
2) Verben werden nicht (immer) durch Zuweisung auf die perzeptuelle Welt gelernt, sondern mit
sozial-pragmatischen Hinweisen → kulturelles Lernen im kommunikativen Kontext

2.2 Die ersten Sätze von Kindern


Nicht unbedingt nach dem syntaktischen System der Erwachsenensprache
Verben jedoch als Übergang zu Erwachsenensprache notwendig

2.2.1 Kognitive Grundlagen der frühen Syntax


Braine (1963+1976): pivot grammatik und Positionspatterns der Wortordnungen
Bowerman (1976): Beispiele der eigenen Tochter (want +, more +)
=> konkretes Level „limited scope formulae“ statt abstrakter Regeln
1) Verallgemeinerung von Strukturen nach semantischer Ähnlichkeit
2) Lernen vieler individueller (regelloser) Strukturen in Imitation der Erwachsenenformulierungen
(nicht Grammatik)
! syntaktische Wirkung nur bei Differenz im Kontrast: bedeutet (und bewirkt) die Ordnung etwas
Verschiedenes? → nur Präferenz, keine symbolisches Gerät
frühe Wortkombinationen =/ Frühe Sätze
1) Wann beginnen die „instruktionen der Zusammensetzung“ ? Wechsel aus Syntax und
Morphologie => zweite ordnungs-symbole, die auf erste ordnung (worte) einwirkt
2) Wie allgemein sind diese zweite ordnungs-symbols – Instrumente`? → semantisch spezifische
Konstruktion zuerst, dann später Verallgemeinung = linguistische dekontextualisierung = Verb-
Island Hypothesis

2.2.2 Frühe syntaktische Entwicklung


Verb-Island Hypothesis: Zwischenschritt zwischen Wort und Grammatik
ohne Kategorien und Regeln möglich
Syntagmatische Kategorien (Nach Nesoln 1982, 1985): agent, patient, instrument
Einzelne Aktionen tragen syntagmatische Bedeutungskomplexe: hit, hitter, thing hit with → viele
Objekte an einem Protoverb sprachlich anwendbar
Syntagmatische Ähnlichkeiten können morphologisch widergespiegelt oder symbolisch dargestellt
werden → Kategorie und erleichterte vergleichbarkeit von syntagmatischer Relation innerhalb
Kategorien
Syntagmatische Kategorien mit relationalen Slots (Begriff/Bedeutung)
Paradigmatische Kategorien mit syntaktischen Slots (Struktur)
Zwei klassische Betrachtungen der paradigmatischen Klassen
1) Bates und MacWhinney (1982): Semantische Ähnlichkeiten: prototypische Nomen: Worte für
Objekte, prototypische Verben: Worte für Prozesse
2) Maratsos (1982, 1988): Distributive Analyse → Art der Kombination zwischen Worten und
Morpheme (Artikel, Pluralmorpheme) [Semantisch ja, aber nicht ausreichend], aber distributiv auch
nicht ausreichend → (morphologische) homophone
Tomasellos Vorschlag: zwei Schritte notwendig für Bildung von paradigmatischer Kategorien
1) Worte müssen als mentale Objekte vorhanden sein → Konzeptualisierung und Manipulation
mittels linguistischer Strukturen: „operate on, not just with“
2) Bates und Maratsos Herangehensweise: Form und Funktion der Wortklassen innerhalb des
linguistischen Systems
Ninio (1988): Objekte vor Verben, da Objekte an hand von Verben als Wortklasse erkannt werden
können (durch Auswechslung der Worte); zwei Modifikationen: 1) modale Operatoren wie „nicht“
in agglutinierenden Sprachen → morphologische Verbklassen Marker 2) Verstehen von Modalverb-
Strukturen: zwei Prädikate „want to go“ „can’t find it“
(Wortstellung ordnende) Syntax erst nach Verständnis von Wortklassen → Slots Grammatik in die
Vertreter der Wortklassen eingesetzt werden können

2.3 Ziele und Hypothesen der Studie


1. Inventar der kognitiven Strukturen (die den Verben zu Grunde liegen) aufarbeiten
2. Eine Liste der sozial-pragmatischen Kontexte (in denen Verben gelernt werden)
3. Test der Verb-Island-Hypothese
4. Test Ninios Hypothese, dass paradigmatische Wortklassen (besonders Nomen und Verben)
erscheinen aus einem Prozess der Funktionalität, die auf distributionaler Analyse basiert

3 Methoden und eine Einführung zu T’S Sprache


Probleme des Tagebuchs: atheoretisch und alles auf einmal, aber Beispiele von Dromi und Marvis,
die lexikalische Bestandteil untersucht haben, Bowerman Morphologie und Syntax, Halliday
funktionale Kategorien

3.1 Das Tagebuch


Vorgehen der Niederschrift

Ausschlussverfahren
1. Kein Benennen von Objekten
2. Keine wiederholte Äußerungen routinisierter Wörter oder Phrasen
3. Nach dem 20ten Monat: Äußerungen, die Instanzen gut etablierter Pattern von „unreifen“
Benutzungen von bestimmten Verben waren

3.2 Bedeutung determinieren


Bedeutung aus der Perspektive des Kindes
1. Theorie der kognitiven Entwicklung als Hilfe zum Rekonstruieren
2. Kontexte: wie benutzt das Kind die Äußerung
3. (In Bezug auf 2. Kontexte): Alternative Möglichkeiten des Ausdrucks → Fordern von Geben oder
nur Erhalt des Objekts relevant? (Have vs give)
4. Wandelbare Natur des kindlichen Lexikons vs relativ stabiles erwachsene Lexikon
eher am wenigsten spezifische Bedeutung wenn keine Indikatoren, dass spezifischer gemeint ist

3.3 Semantische Analyse von Verben


1. Identifikation: jedes Wort, dessen Konzept ein Prozess war und dessen Nutzung ein → Inklusion
von „more“ und „byebye“ → alle nicht-nominalen und nicht-prozessuale?
2. Notation (Instanzen des Worts, Datum, Kontext der Nutzung)
3. Kategorisierung der Worte: frühe semantische Relationen (nach Brown, nach Bloom, nach
Tomasello): siehe spätere Kapitel → vermutete Position im Laufe der Entwicklung: intraword
(Entwicklung der Bedeutung des Worts) und interword (abgrenzend zu anderen Wörtern) → so
unspezifisch es geht nach Kontext und anderen Wörtern – intuitiv durchgeführt
→ sechs Gruppen von Veränderungs-Wörtern
1) Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Objekte
2) Präsenz-Absenz-Wiedererscheinen der Aktivitäten
3) Austausch und Besitz
4) Ort
5) Bewegung
6) Zustand
+ 2 Gruppen, die nicht formal analysiert wurden:
1) Aktivitäten, die ein Objekt beinhalten (Hammer, Waschen)
2) Aktivitäten ohne Objekt (springen)
Darstellung mittels Diagramme, die temporale Veränderung darstellt
aber: keine Darstellung der pragmatischen Intention

3.4 Syntaktische Analyse von Sätzen


Argument Struktur
Outcome: Developmental Chart für jedes Verb: Alter und Anzahl der Instanzen
Probleme:
1) Annäherung an kindliches syntagmatisches Verständnis: „actor“ und „object“
2) Kontrastbedingung für syntaktisches „Device“ vs positionale Präferenzen
a) Daddy hit, hit Ball → Verschiedene Konstruktionen (nicht kontrastiv), da verschiedene
Bedeutungen
b) intransitive Verben (mommy sleep)
3) Piece-of ohne alleinstehende „of“ Benutzung → of kein eigenstehendes Wort

3.5 T’s früheste Sprache


Beginn ~ erster Geburtstag
a) erste Worte: Objekte als Forderung und Kommentare oder als Aufmerksamkeitserreger
b) Wortschatzliste um 17 Monate
14-17 Monate: Aktivitätenwörter: oft Objekt oder Aktivität → playplay = Piano oder Pianospielen,
nite-nite = schlafen gehen oder Bilder von Betten, phone = Telefon oder Wunsch zu telefonieren
→ Erklärung: nicht als Wörter selbst, sondern als Teil von Skripten verwendet → Teil einer
Objektbezogenen Aktivität, die presymbolisch repräsentiert ist

4 Zustandsänderung-Verben und Sätze


Situationen, in denen ein Objekt oder eine Handlung eine Zustandsveränderung oder einer
Transformation unterliegt, die einen klaren Anfangs- und Enpunkt hat.
Effekt der Handlung > Handlungsprozess

4.1 Präsenz, Absenz und Wiedererscheinen von Objekten


Das, was durch perzeptuelle Absenz gekennzeichnet ist: Objekt
vier konzeptuelle Unterscheidungen
1. Unterscheidung zwischen perzeptueller Präsenz und Absenz, spezifizierter oder
unspezifierter Ort der Absenz
2. Verschiedene Gruppierung von Objekten (X=alle konzeptuellen Entitäten, O=Objekte,
P=Personen, F=food)
3. Präsenz eines kausalen Agentens (per → (Pfeil) gekennzeichnet)
4. Unterschied zwischen perzeptuellen und repräsentationen Zuständen: Erwartung der
Wiedererscheinung eines Objektes vs verbale Erinnerung an ein Objekt)
Konzeptuelle Ganzheit des Ausdrucks vs pragmatische Intention → besonders bei Forderung, da
Mangel an Wörtern um vllt andere Konzepte auszudrücken

4.1.1 Where und find

4.1.2 No, gone, all gone


4.1.3 More und another

4.1.4 Hi, bye, und morning

4.1.5 On, off und go-away

4.1.6 Make und made

4.1.7 Zusammenfassung von Präsenz, Absenz und Wiedererscheinen


Selbstüberlegung: ? Alle Ausdrücke die mit Entwicklung der Objektpermanenz zu tun haben
Situativ benutzt, erst später Entwicklung zu grammatischer Funktion
Syntax:
Sehr einfache Kombinationen, die meisten Wörter keine Erwachsenen-Verben und entwickeln sich
im Laufe der Entwicklung zu anderen Wortarten: Modifier, VERB-Partikel, Präpositionen, Past-
Partikel
Ausdruck meistens post-verbale Position der Objekte (more…, where, no, allgone, another, hi)
→ Ordnung der Wörter in den Kombinationen entsprechend der Erwachsenensprache
Aktor vs Objekt: hinweisen darauf wer etwas macht oder womit etwas gemacht werden (soll? =
impliziertes Du?)
Konzeptuelle Situationen: Objekte und Personen; auch Einordnung von Präsenz von Funktion bei
Maschine oder led?

4.2 Präsenz, Absenz und Wiedererscheinen von Aktivitäten


Das, was durch perzeptuelle Absenz gekennzeichnet ist: Aktivität
Notwendig: Jemanden, der die Aktivität durchführt (Selbst, Person, gemeinsam Selbst und Person)
Negation der Aktivität: per Durchstreichen gekennzeichnet

4.2.1 Again und do it

4.2.2 Help und with-me


4.2.3 too und turn

4.2.4 no und stop

4.2.5 self, leave alone und let go

4.2.6 hush und wait

4.2.7 finished und over

4.2.8 Zusammenfassung
Beginnend bei „again“ → Wiederholung der Aktivität, „help“ als Forderung für Hilfe, „nein“ als
Ablehnung aller Arten von „experiental items“ (Objekte, Aktivitäten, Aussagen), etc
allgemeine (do it) vs spezifische forderungen (Verabschiedung, Dazustoßen zu gemeinsamer
Aktivität, Ersetzen einer Person in Aktivität)
spezifisch: zu hund: „hush“ und „wait“
„finished“ und „over“ > Kommentare des Endes (generell: finished, fernsehprogramme: over)
Syntaktische Verwendung: Meistens als Holophrasen, da Personen vom Kontext aus
(selbst-)verständlich, oder als Erststelle mit postverbaler Tätigkeit: im Laufe der Zeit Wandlung zu
entsprechender Wortart-Syntax

4.3 Tausch und Besitz von Objekten


Transfer und Übergabe von Dingen, Besitz
sensomotorische Basis: gewöhnliche raum-zeitliche Nähe oder Kontroll
schwer zu unterscheiden von einfacher räumlicher Nähe → hold vs have,
possestive Konstruktionen: mommys bowl, my toy
wie geschieht Objekterhalt?
Von gebundener Umgebung zu Besitz

4.3.1 Thanks und here-go

4.3.2 Get-it und got


4.3.3 Back und hold

4.3.4 Have, give und gave

4.3.5 share, use, keep, buy und left

4.3.6 Zusammanfassung
Erste Bedeutungen:
a) Kommentar bei erhalt und gabe (Thanks, Here-go)
b)Forderungen (get)
c) Zurückgeben (back)
d) „Hold“, objekt geben zum halten? Objekt geben, das sie halten
→ keine Beweise für Besitz
Weitere Bedeutungen ab 20-22 Monate
Syntax:
Holophrasen (3/14)
Rest: Objekt postverbal, besondere Ausnahme „get“
give, share, use + 1 Argument
hold, have: mehrere Argumente, Agens in präverbstellung, Objekt oder Lokation postverbstellung
get it: vor und hinter verb
gave: früh in ganzem satz

4.4 Ort von Objekten


Wörter für Plätze (here, there) und räumliche Relationen (in, on, …) werde als
Handlungsforderungen verwendet und entwickeln sich später zu ihrer erwachsenen-syntaktischen
Form von Verbpartikeln und Präpositionen

4.4.1 Up und down

4.4.2 on und off


4.4.3 in und out

4.4.4 over und under

4.4.5 here und there

4.4.6 Zusammenfassung
Ortswörter als Strukturierung der Aussage
Außerdem: Aussägen mit implizierten lokativen Relationen → Objekt-Objekt Konstruktionen
und außerdem: Wenig statische Ortsrelation: around, next to, together, by und at
Bedeutung: polare Gegenteile: up-down, on-off, in-out, over-under → bei konkreter Aktivität mit
eigenem Körper oder Objekten; erst später für statische Beziehungen
here und there: Forderungen und Anzeigen von spezifischen aber unbenannten Orten
Syntax: konsistent Objekt preverbal, Lokation postverbal; here und there sind nicht konsistent

4.5 Bewegung von Objekten


Objekte und Subjekte die den Ort ändern (oder nicht ändern)

4.5.1 Stuck

4.5.2 move und stay

4.5.3 go, come, und came-off

4.5.4 bring und take

4.5.5 put, get und take + partikel

4.5.6 Zusammenfassung
Stuck, move, stay: Bewegung der Objekte im Verhältnis zu den eigenen Wünschen
bereits komplexere Konstruktionen: + partikel und mit Akteuren
Syntax: komplexer, da Verben in Erwachsenensprache, zuerst simpel verwendet, ab 20-24 in
Erwachsenenform
Objekt präverbal, Lokation postverbal

4.6 Zustand von Objekten


Transformationen innerhalb der Objektentität

4.6.1 Open und close

4.6.2 woops, uh-oh, fall-down, drop und spill

4.6.3 fix, break, tear, und crack

4.6.4 Zusammenfassung
Erwachsenmäßig verwendet
open-close, – Forderungen, nur selten als Kommentar
woops, uh-oh, falldown, drop und spill → Kommentar wenn Objekten entgegen der Erwartung oder
der Wünsche enden: Position, Kausalität. Enge Situationen, keine Verallgemeinerten Zustände
break – sowohl forderung, als auch kommentar
syntaktisch: recht konsistent, Objekt postverbal, meistens ohne Akteur

5 Aktivitäten-Verben und Sätze


Zweite große Gruppe von Verben: Handlungen, die durchgeführt werden:
Konzeptuelle Basis: Körper oder Geist – Zustände und Bewegungen
Zeitliche Komponente: ja, aber nicht mit klar definierten Start- und Endpunkten oder Anfangs- und
Endphasen
Handlungsprozess > Effekt der Handlung
Metakommentar: keine Darstellung, da konzeptueller Grund fehlt -> keine formale bzw
schematische Darstellung durch Tomasello, da konzeptuelles Unwissen
Inventar lexikalischer Wörter, kein grammatisches Verständnis und Verwenden
Objektinvolvierende Aktivitäten vs körperliche oder geistige Aktivitäten
begriffliche Basis: Handlungen und psychologische Zustände
Elternperspektive: was ist Kindesbegriff? (bsp: kill, paint – lexikalisch verwendet, nicht
grammatisch)
5.1 Aktivitäten, die Objekte involvieren
Kontinuum 1: Spezifische Objekte mit definierter Verwendung: Kehrer → kehren, Hammer →
hämmern, Knopf → knöpfen => situative Einheit aus Objekt und Tätigkeit =/ erwachsene
Bedeutung der Wörter
Kontinuum 2: nicht-spezifische Objekte: beißen und werfen → Subjekthandlung im Fokus, nicht
der Effekt auf Objekt Sweep, brush, wash und clean –

5.1.1 paint, hammer, und lock

5.1.2 draw, read, working und write

5.1.3 cut, cook, cover, und botton

5.1.4 ride, drive, und bump

5.1.5 catch, throw, roll und kick

5.1.6 hit, touch, pat, stick, squeeze und rub

5.1.7 eat, ate, drink und swallow

5.1.8 bite, chew, lick und blow

5.1.9 play, kiss, hug, und kill

5.1.10 step-in, pick, wipe, und burn

5.1.11 push, pull, lift und pour

5.1.12 Zusammenfassung
Klare Abgegrenztheit zwischen den Wörtern (vs. Vorheriges Kapitel) →
Begriffliche Ordnung: Reinigen, Werkzeuge verwenden, Stift-und-Papier Aktivitäten,
Küchenaktivitäten und Schlafzimmer, Auto/Fahrzeug Aktivitäten, Bälle Aktivitäten, physikalischer
Kontakt Aktivitäten, Essen, andere Mundaktivitäten, Soziale Aktivitäten, Draußen Aktivitäten
→ Wörter der Subgruppen durch distinkte Objekte oder Aktivitäten unterscheidbar
Syntax: siehe Fotos
Besonderheiten: 83% Bezeichnung des Objektes

5.2 Aktivitäten, die Objekte nicht involvieren


Keine Objekte oder Objekte ohne Konsequenzen
Begriffliche Ordnung: physikalische Aktivitäten ohne Objekte, perzeptuelle Aktivitäten, emotionale
Zustände oder Aktivitäten, epistemisch-kommunikative Aktivitäten (erzählen, erinnern, …)
5.2.1 Sit-down, lay-down, climb und stand

5.2.2 jump, walk, swim und run

5.2.3 crying, singing, sleeping, und screaming

5.2.4 pee-pee, wave, clap und swing

5.2.5 see, look, und watch

5.2.6 taste, smell, listen und feel

5.2.7 hurt und scared

5.2.8 sorry, try und mean-to

5.2.9 like, love und hungry

5.2.10 want und need

5.2.11 told, called, talk, said, und remember

5.2.12 Zusammenfassung
Syntax: siehe Fotos
Besonderheiten: in 72% (viel) wurde der Aktor bezeichnet vs 53% Objekte

6 Andere grammatische Strukturen

6.1 Sätze ohne Verben


1. Objekt-Objekt Konstruktionen
2. Possesive Konstruktionen
3. Lokative Konstruktionen
4. Attributive Konstruktionen

6.1.1 Objekt-Objekt Konstruktionen


a) Lokation
b) Handlung mit Objekten
c) Objekte als Eigenschaften
6.1.2 Possesive
a) Person Objekt, erst mit „possesiv-signalisierender Intonation“ bald mit Person’s Markierung
b) my und mine (beginnend bei Widerstand gegen Wegnahme von Objekten)

6.1.3 Lokative
Beschreibend, statt anweisend wie in Verb-Konstruktionen
Orte/Plätze, here/there, on/off etc

6.1.4 Attributiv
Ab 16-17 monat
Modifier für Objekte: hot, cold, sharp, poison (verboten); dann: pretty, funny, happy, sad, dirty, cute,
heavy, fast
Syntax: 18-19: Wechsel von nach-Objekt zu vor-Objekt

6.1.5 Kopula
Normal-Grammatik: Objekt mit Possesiv, Lokativ oder Modifier: benötigt Kopula
aber erst regelmäßig ab 23. Monat: in Fragen
Funktion: Indentifizieren (its a tape recorder), Lokatieren (here is the jello), Attributieren (its hard),
Fragen (what are you doing, is that allright, daddy?)
keine present-progressive, past-perfect verwendungen (oder nur nicht aufgeschrieben, da Autor sich
an Verwendungen erinnert)

6.2 Gramatische Morphologie

6.2.1 Nomen Morphologie: Possessive und Plural


Ab 18 Monate: konsistentes Possessiv-S
Ab 18 Monate: Plural-S, generalisiert an „two“; davor vermutlich lexikalisch; später
Übergeneralisierungen

6.2.2 Nomen Phrasen: Pronomen, Artikel und Adjektive


Pronomen: deutliche Subjektverwendun vs Objektverwendung
ab 16: some (variable Mengen + Essen), that (Objekte)→ Forderungen
this, that: Objektlabels
it: nur im Kombination mit Verben quasi-lexikalisch? Ab 20Monate als Pronomen
19-20: here, there – Ersatz für Ortswort
Personalpronomen:17-20 → Selbst in 3ter Person: Baby, Travis, ab 23 I / me Unterscheidung
Artikel: ab 18 parallel zu that in postverbalen argument slots
19-20: postverbale nomen phrasen: Artikel/demonstrativ-adjektiv + modifier
Auffällig: fehlende Komplexität der Nomen Phrasen

6.2.3 Verb Morphologie: Past, present progressive und futur


Past:
Frage der Unterscheidung oder lexikalisch gelernten Form
Bezeichnung für Zustände: stuck, hurt, scared: im Jetzt
ab 19: ate und gave - Nach und nach Kontrastierungsformen zwischen Kommentieren im Präsens
und Erzählung der Vergangenheit
Present progressive:
ab 17 Monate: crying → Beschreibend über Dritte: Baby oder Bilder
19 Monat: Explosion an Formen, Beschreibung von Vorgängen aber ohne konstrastierende Präsens
Form
20: neben lange etablierten Präsens Formen
Past und Present progressive Gegenüberstellung:
4 Formen, die beide nutzen: fall, draw, do, eat
→ individuell für jedes Verb Form lernen, keine grammatischen Regeln
Futur:
will + verb ab 21 Monate, mit 23 Monate bereits i’ll und you gonna? Konstruktionen

6.2.4 Verb Phrasen: Particles, prepositions, auxiliaries und adverbs


Verbphrasen vermutlich weniger kohärente Einheiten als Nominalphrasen → keine ähnlichen
Substitutionen wie Pronomen (manche allgemeinen Verben: machen, handeln?)
Präpositionen oder Verbpartikel:
up-down, in-out, on-off → unter 4.4 location von Objekten als Holophrasen (17-19 Monate)
- entwicklung zu verbpartikel (also komplementierung des verbs)und schließlich nutzung als
präpositionale Phrasen
Präposition von Anfang an (20-24): over, under, with, by, for, to ,at, of: markierung der beziehung
zwischen objekten untereinander oder zum verb

Unterscheidung a: präposition → nur zusatz zum verb, verbpartikel → veränderung der


verbbeudeutung
Unterscheidung b: folgt Objekt → klarer Präposition
Syntax: Entwicklung 1) Unit Verwendung
2) zu Split Verwendung
3) Von Anfang an in Split und nie in Unit verwendet

Unterscheidung zwischen Zustandsverben und Aktivitätsverben:


Zustandsverben: Spatiale Komponente der Partikel bleibt erhalten
Aktivitätsverben: Spatiale Komponente geht verloren (eat up, drink down, cover up)

Spätere Präpositionen: oft in Oppositionsfragen gelernt

Hilfsverben:
Exlusiv in Futur, Verneinungen und Fragen ab 21-24 Monate

Adverbien ab 20:
Worte zwar verwendet aber nicht in Adverbfunktion (too, back), teilweise aber schon (now, real,
first, like, anymore)

6.2.5 Agreement
Erst ganz zum Ende der Studie

6.3 Komplexe Sätze


6.3.1 Negationen der Sätze
Semantische und syntaktische Dimension
Choi’s Phasen
Phase 1: nicht-existenz, verbot und zurückweisung, versagen
Phase 2: abwehr und verwehrung, unfähigkeit, epistemische verneinung
Phase 3: normativ-inferentielle verneinung
komlexe negationssätze ab 23 Monate

6.3.2 Fragen
Frühest: „where?“ und „what’s that?“ von anfang an der studie
Frage nach Erlaubnis mittels Intonation eines affirmativen Satzes
ab 23 komplexe Fragen: wh fragen, 27 : why
Schwierigkeiten mit komplexer Syntax: Fragen und Negationen mit do
6.3.3 Sätze mit zwei Verben
Ab 18-20 Monate: „need more jello“ nicht als 2verbig gewertet
20-25 : Stop push me, watch me open door, come patterns: come get me stuck
→ verb – um zu – verb?
23-25: compound sentences

6.4 Zusammenfassung
Frühe Verbfreie Konstruktionen: ausgelassene Kopula Konstruktionen?

7 Die Entwicklung von T’s Verb-Lexikon


Weitere Extraxtion allgemeiner Pattern
a)→ kognitiver Strukturen, die die Basis für frühe Verben liefern
b) sozial-pragmatischer Kontext
= für beide Fälle Unterschiede zu Nomen

7.1 Kognitive Grundlage von T’s frühen Verben


Nicht gemeint als Teil des grammatischen Systems, sondern als Heuristik für Forscher

7.1.1 Zustandsveränderungs-Verben
Fünf Qualitäten der Unterscheidung für neues Diagramm:
1. Direktionalität: wie anderes Verb, aber Richtung geändert
Gegensätze (oder fast): hi-bye, on-off (existentiell), stop-do, help-leave alone, thnaks – herego,
share-keep, move-stuck, up-down, go-come, on-off (lokativ), in-out, bring-take, over-under, here-
there, open-close, fix-break
meist innerhalb 1 Monats des Erscheinens gelernt:
a) begriffliche Nähe und pragmatisch-sozialer Kontext (bei Alternative: neues Wort im Kontrast)
2. Ursprungszustand anders
meist innerhalb 1 Monats des Erscheinens gelernt:
b) Variationen eines bekannten Begriffs-Worts: more (food) → back, hold ← getit als Basis
3. End(Ziel?)zustand anders oder nur Endzustand
gone, got, made, gave innerhalb von 2 Monaten, finished (ab 20Mo) kurz nach do-it
4. Kausalität zu existierendem Diagramm ergänzt
(ab 19 Monaten, dann weitflächig angewendet)
(als Pfeil dargestellt)
Bsp: give vs hold für Wunsch Objekt zu bekommen
Bsp: woops, uh-oh vs drop, spill
5. Inhalt: neue semantische Elemente
a) Unterschiede in den spezifischen Zuständen
where: erstes verschwinden
thanks: erstes wechseln
move: erstes bewegen
veränderung des ortes, dann veränderung des zustands → Objekt selbst ist irrelevant
b) Unterschiede in der Entität, die diese Zustände durchläuft
food (all-gone), person (bye.bye), lights (off), activities (finished)
objekt; von whereda zu finished;
aktivität: von no zu stop
bei Tausch-Aktivitäten: subtile Unterscheidungen bei Personen und Lokalisationen
bei komplexeren Präsenz, Absenz, Wiedererscheinen von Aktivitätsverben

Building blocks des sensory-motor Kognition: räumlich, zeitlich, kausal

7.1.2 Aktivitäten-Verben
Keine Entwicklung der Komplexität
eher an einzelne Objekte oder situative Aktivitäten gebunden: kognitive Entwicklung eher durch
Dekontextualisierung

7.1.3 Kinder Basis Verben


Mervis (1987): Frühe Kategorien der Nomen für Kinder: Basis Level
Hypothesen für Verben:
1) Huttenlocher 1991: Bewegung (12-16 Mo) vor Intentionen (19Mo)
aber T: viele intentionale Verben schon früh, und viele Forderungen von intentionalen Handlungen,
ebenso bei Edwards und Goodwin (1986)
2) Edwards und Goodwin (1986): kognitive Komplexität.
a) Bewegung vor Transformation, aber was wenn Kind einfachere Wortbedeutung verwendet? →
clean – wischen, fix – hämmern, cook – mit Töpfen spielen => Bedeutung eher Aktivität statt
Transformation
b) Anzahl involvierter Objekte: more (ein objekt) vs give (drei Objekte) → auch hier: reduzierte
Komplexität für Kind
T: die sieben frühesten Verben: alle 0 oder 1 Argument; zweite Welle: (17-18 Mo):
Transformationen oder Aktivitäten – 1 Argument notwendig, viele transitive Verben jedoch nicht
immer transitiv verwendet von T und oft mit T selbst Subjekt/Handelnde
=> 1) und 2) vereint:
a) Bewegungswörter sind normalerweise als erstes gelernt mit einem einzigen Objekt.
b) Intentionswörter können aber genauso früh gelernt werden: mit dem Selbst als Subjekt oder mit
einem einzigen Objekt
c) Intentionswörter anderer: Subjekt und Objekt, deshalb später
3) Bloom et al. (1975): dynamische Ereignisse vor Zuständen (lokativ z.B.); Nelson (1985) kausale
nachdem basisch dynamischen Situationen etabliert sind
Verben der Zustandsveränderung: dynamisch vor statisch: Bewegung → Position, Tausch → Besitz
aber: gone als wegzustand? a) gone als wegvorgang b) absenz davor mittels weinen und
objektbenennung → konzeptuelle Basis
Zustand der Objekte: ähnliche Entwicklung: dynamisch vor statisch
Aktivitätsverben: andere Entwicklung → keine statische Komponente (Partizip oder
Nominalisation) die sich rasch entwickelt als Kontrast
Prototypische Situationen für Zustandsveränderung und Aktivitäten: Transformation, definiert in
relationalen Elementen: räumlich-temporaler Bezug
Prototypische Situationen Aktivitäten: sensorisch-motorische Aktionen → ohne abstrakten
Relationen, sondern mit konkreten Objekten und Körperteilen
Konzeptuelle Basis für Nomen: unabhängige Entitäten
Verben: viele Bedeutungselemente entlang vieler semantischer Felder (Arten, Intentionen)

7.2 Kontext für frühes Verblernen


Situationen Verben =/= Nomen
Nomen: the original word game (Brown 1958): Variationen von „was ist das?“ beim Bilderbuch:
Objektfokussierung (Gesten) wird verbunden mit phonologischer Form

7.2.1 Pragmatische Kontexte


Nicht systematische Sammlung von retrospektiver Reflexion: „wo kam das Wort her?“: meistens
eine Routine oder eine sich wiederholendes Ereignis, ab 18 Monat jedoch viel schwieriger
zuzuordnen → generelle Patterns:
vier pragmatische Kontexte für pre 18 Monate Verben und relationale Wörter:
1) Ein Elternteil kommentiert oder fragt nach Ts Aktivität oder Zustand, während sie handelt.
Vergleichbar mit sichtbaren Lernsituationen für Nomen.
2) Ein Elternteil kommentiert einen Zustand oder eine Aktivität einer anderen Person oder eines
Objektes. Vergleichbar mit sichtbaren Lernsituationen für Nomen.
3) Ein Elternteil fragt T nach ihrer Intention oder ihre Wünschen. Kind kann jedoch nicht immer
beobachten, was gesagt wird. Jedoch von Eltern oft -ing Form verwendet, von Kind nicht
verwendet
4) Ein Elternteil kommentiert fordert etwas von T oder einer anderen Person
Erklärungen: Mappen von linguistischer Form zu Wahrnehmung vs Mappen von linguistischer
Form zu inferierten Intentionen der Erwachsenen

7.2.2 Linguistische Kontexte


Begrenzter Kontext zu der Zeit
Mehr als nur der syntaktische Rahmen (wie Gleitman et al) → situative Elemente, bekannte
Semantik → Verbverständnis
Tomasello: Kontext nicht notwendig, aber große Hilfe

7.3 Prozesse der frühen lexikalischen Entwicklung


Nomen lernen per ostensive Situationen
Konzeptualisation von Verben jedoch anders

7.3.1 Konzeptualisierungen, die Nomen und Verben unterliegen


Lexikon: Nomen > Verben? Großteils ja, jedoch auf Grund pragmatischer oder linguistischer
Faktoren, nicht kognitiver
Dynamisch / Statisch als Referenz
Nelson (1985): Ereignisse mit sowohl Objekten als auch Aktivitäten → Bezüge halten wie Kleister
alles zusammen (and, or, but, before, after)
Austauschbarkeit von Verben? Oft skript-definiert → Verben SIND das Ereignis

7.3.2 Wortlernen in sichtbaren und nicht-sichtbaren Kontexten


Nomen werden in sichtbaren Kontexten gelernt: Objekt wird nicht gewählt nach dem Nennen
(picking out), sondern benannt (packeged) nachdem es schon als Referent gewählt ist
Linguistische Symbole: Soziale Konvention, die Kognition in einer Art verpackt, die Menschen
nützlich für Kommunikation ist
Constraints als Versuch Bedeutung zu konkretisieren
Jedoch: Sozial-pragmatische Informationen konkretisieren Objekte und Handlungen auch nicht
sichtbar → kulturelles Lernen, imitatives Lernen

7.4 Zusammenfassung
150 Verben bis 2. Geburtstag
Konzeptualisierung; basische senso-motorische Konzepte, interdefinierte Konzepte der Verben:
Raum, Zeit, Kausalität und Objekte,
Nomen: statisch und permanent
Verben: dynamisch und transient
jedoch beide von gleicher senso-motorischer Basis: weite Ereignisstrukturen

8 Die Entwicklung von T’s Grammatik


Syntax und grammatische Organisation der Sätze Ts
terminologisches:
generelle argument Kategorien: Aktor (oder Agent), Objekt (oder Thema, Patient), Lokation,
Instrument, …, = Argument Type =/= Annahme dass T diese Kategorien anwendet, sondern als
etisches Raster (von außen Perspektive)

8.1 Sätze konstruieren: Symbolische Integration und


syntaktische Mittel
8.1.1 Zwei-Wort Kombinationen vor 18 Monaten
~ 45 Verben und relationale Wörter
Akteur in präverbaler Position
Objekt-Objekt ohne syntaktische Markierung, bis auf bei Besitz durch „‘s“ und/oder Intonation
keine spezifische Ordnung, jedoch pivot-looks für more, get-it und gone; jedoch keine
kontrastierende Positionen
a) Imitation der elterlichen Struktur
b) Darstellung der temporalen Abläufe (mann apfel tisch)
Symbolische Integration: mentale Operationen, die für Satzbildung genutzt werden
prägrammatische Kombinationen: zwei mentale Konzepte werden verschmolzen mittels zwei
Wörter innerhalb einer Intonationskurve

8.1.2 Sätze mit drei oder mehr Wörtern, 18-24 Monaten


Beginn mit Wortreihenfolge und präpositionale Markierungen, 2-3 Argumente
„____ made this/that ______“ prototypisch, ebenso mit ride, have, hurt, told, take, lick, love, u.a.
Beschreibung der formalen Repräsentation des Gesagten für das Buch
Ausnahmen:
1) Verblose: Daddy heavy shoes
2) Where-da, where-the, oder mit schwa filler
3) Reproduktionen von Sätzen mit Ersetzungen der Nomen → close this window, close this door
Komplexere Sätze wurden aus davor angewandten einfacheren Bausteinen konstruiert
„that …“ „made that …“
„on bowl“ „put on bowl“
„put hat“ „put hat on bowl“
Neues: neue Verben, Anführung von Actor, Expandierung von Objekt
Zusammenfügung von verschiedenen Sprach-Paketen zu komplexeren Bedeutungen

8.2 Grammatik konstruieren: die Verb-Insel Hypothese


Drei-oder-Mehrwort-Sätze: grammatische Qualität
Verb-Inseln: nur für jeweilige Verben gelernte Konstruktionsregeln
Gegen-Hypothese: Generalisierung oder Analogisierung von einem Verb zum anderen durch die
gesamte Klasse der Verben

8.2.1 Konsistenz in Satzrahmen entlang der Verben


Caviat: Pragmatische Kontexte (wie subjektloses Fodern) bedingen Grammatik
verschiedene Verben ähnlicher Art entwickeln sich verschieden bzgl. Objekte, Subjekten und
Lokationen

8.2.2 Konsistenz in der Argumentmarkierung entlang der Verben


Präpositionen zur Markierung von lokativen, instrumentellen und erhaltenden Argumentrollen:

Lokative:
16-18 keine Präposition + Verb
18-20 je nach Verb mal Präposition mal nicht
20-24 konsistente Verwendung von Präposition für Großteil aber nicht alle Verben
Rezipienten:
16-18
18-20: nicht systematisch markiert,
20-24 beginnend mit with, by, for, to: verwechselungen zwischen Verben? (for mit give statt to)
Handelnder und Objekt:
16-18: Handelnder präverbal, Objekt postverbal
18-20: struggle aber erwachsenensprach-positionen
20-24: besser
auffällig1: oft keine Konsistenz trotz Erwartung → entgegen Verb-Generalisierungs-Hypothese
auffällig2: animate agents und inanimate patients, animate patients: you, me, inanimate agents: it( is
a or makes…)
=> ja, Wortposition als Markierung beginnt zwischen 18-24, jedoch nur mit spezifischen Verben mit
spezifischen Objekten in spezifischen Aussagepositionen (Bsp.: Hitter und thing hit)
und nein, keine generalisierte Verbmarkierung der Argumente
Fehler, nicht erwachsenengleiche Formen als Anzeichen von Generalisierungen vs Erklärungen wie
mangelnde Aufmerksamkeit und pragmatische Gründe: Aufmerksamkeit einholen
20-24: minimale „blatent errors“

8.2.3 Syntagmatische und paradigmatische Kategorien: Ninios


Hypothese
Verb-Island: Verb-spezifische syntagmatische Rollen (das geleckte Ding, das geworfene Ding
werden konzptuell erst angeglichen zu dem bewirkten Ding)
Das gemachte Ding und der Macher des gemachten Dings erhalten syntaktische Positionen und
Präpositionen, dasselbe mit essen, werfen → nach und nach Parallelen: Ähnlichkeit in sowohl Form
als auch Funktion
Verbfunktion von Präpositionen vor Entwicklung zu Präpositionen: offm, etc. vs keine
Verbvorfunktion: of, at, by
Formung von Paradigmatischen Kategorien in zwei Schritten:
Wortklassen (statt Dingklassen): Wörter als mentale Objekte, erst Wörter MIT denen man wirkt,
dann Wörter AN oder AUF denen man wirkt; Wortklassen entstehen dann von selbst mittels
Reflexion der Regelhaftigkeiten der Kombinierbarkeit
→ Nomen entstehen früher als Wortklassen

8.2.4 Andere mögliche Beweise für Systematizität


Nicht Verb-spezifische Organisation:
a) Verb Morphologie
Enstehen während der Periode von Drei-oder-Mehr-wortsätzen (>19 Monate): Past und progressive.
Irreguläre Formen → keine generalisierte Verbform
Nicht flektierte Formen parallel, sowohl bei anderen Verben als auch innerhalb eines Verbs (past
oder progressive)
2/3 der Verben nicht flektiert
dagegen um 18 Monate: possesive Nomen und Plural bei nur Zweiwort
b) Kongruenz
Kopula Kongruenz mit 23 Monaten, jedoch wenig andere
c) Komplexe Sätze: Negationen, Fragen, Verb-Komplemente
nach MacWhinney: discourse related grammatical structures: Form ist Ausgangspunkt, nicht
transformativ
look und want als Matrix Verben für doppelverb sätze

8.2.5 T’s Sprache und die Verb-Island Hypothese


Verben als Ausgangspunkt komplexerer Grammatik
Verben nicht als kohärente Klasse, sondern als einzelne individuelle Inseln der grammatischen
Strukturierung
Bsp: Trotz semantischer Ähnlichkeit, verschiedene grammatische Strukturen je Verb
Voraussage der Nutzung eines Verbs: nicht Nutzung eines ähnlichen, sondern des gleichen Verbs,
aber mit geringerer Komplexität kurz davor

8.3 Prozess der frühen grammatischen Entwicklung


Statt Regeln arbeiten:
1. (Grammatische Valenz tragende) Symbole deuten auf Rollen, die andere linguistische Elemente
in größeren linguistischen Strukturen tragen
2. Symbole zweiter Ordnung (syntaktische Devices): Markierung welche Elemente welche dieser
Rollen spielen
3. Syntagmatische und paradigmatische Kategorien, die schematisch ganze Klassen (symbolischer
Strukturen und Wechselwirkungen) repräsentieren
4. Prozesse symbolischer Integration: Bereits erworbene Strukturen werden ganzheitlich in größere
Strukturen integriert

8.3.1 Kognitive Basen: Ereignis Repräsentationen


1-2 jährige: sie leben in einer Welt der Ereignisse = zeitlich ausgedehnte Sequenzen mit einer oder
mehreren Entitäten in verschiedenen Interrelationen
Ereignisse: Perzeption ist Basis für syntagmatische Einheiten
Paradigmatische Kategorien =^= taxonomische Kategorien: „Slots“ in syntagmatisch
kategorisierten Ereignisstrukturen
Taxonomische Kategorien: Spezifische Rollen in spezifischen Ereignissen: Angehörige einer Klasse
erfüllen alle dieselbe spezifische Rolle in dem spezifischen Ereignis
Allgemeinere Rollen werden geformt: gleiche Entitäten spielen in verschiedenen Ereignisstrukturen
verschiedene Rollen
Eben gleicher Prozess: Wortklassen, aber Worte in Ereignissen statt Dinge
→ Entsprechende Prozesse in Kognition wie in Sprache
Symbolische Integrations Operationen: Kombination und koordination kleiner Einheiten in
größeren symbolischen Einheiten

8.3.2 Sozial-kognitive Basen: Kulturelles Lernen


Rahmen: kulturell konstitutionierte Ereignisse
a) Kind nennt Objekt, dann Handlung → Einwortäußerungen
b) Wechselseite Sprache innerhalb eines bereits bekannten Handlungsrahmens
Piaget (1985): „reflective abstractions“ und Karmiloff-Smith (1986): „ model of cognitive
developement“: Kognitive Objekte auf einer Ebene werden nach genug Organisation auf einer
neuen Ebene manipuliert: mental objects (things to operate on) out of mental operations (things to
operate with)

8.4 Zusammenfassung
T:
Verben als stärkst strukturierende Elemente der frühesten Wortkombinationen
Keine zeichen produktiver syntaktischer Markierung (morphologischer?)
12-18: Parallele zu „mentalen Kombinationen“ von symbolischen Strukturen
18-24: Komplexere Strukturen: symbolische Integration von davor einzeln produzierten
symbolischen Einheiten mittels kleiner einzelner Steigerungen
wenig Konsistenz zwischen den Verben
Früheste syntagmatische Kategorien: verb-spezifische hitter/thing hit statt verb-allgemeine
agent/patient → erst später bei verallgemeinerung der verb-spezifischen
Nomen als paradigmatische Kategorie vor Verben → da noch keine Generalisierung möglich

9 Spacherwerb als kulturelles Lernen


9.1 Zusammenfassung der größten Funde
Gradueller Prozess mit viel Unordnung, Spezifität und wenig Abstraktion
1. 162 Verben vor dem zweiten Geburtstag: Wörter die eine Art Prozess Prädikation, besonders
zwei: Zustandsveränderung und Aktivitäten
2. Zustandsveränderungen: in 6 semantischen Domänen, beginnend bei dynamischen
transformationen, von allgemeinen zu spezifischen Begriffen, von dynamisch zu statisch und
kausalen Verben
3. Aktivitäten: spezifisch mit Körper oder spezifischen Objekten auf konkrete Objekte einwirkend
oder nur für sich handelnd – ohne klar definierte semantische Kategorien
4. Verben in nicht-sichtbaren Kontexten gerlernt: besonders bei Handlungsforderung durch
Erwachsene, Frage nach Intention, Information über eigene anstehende Handlungen. Einige Verben
mit miminalem linguistischem Kontext gelernt
5. Früheste Zwei-Wort Kombinationen vor 18 Monaten – ohne syntaktische Zeichen wie
Wortordnung oder präpositionale Markierung
6. Einige früheste Verben waren erwachsene Präpositionen, die sich im Laufe des Verberwerbs auch
zu Präpositionen aus der ursprünglichen Phrase entwickelten
7. Drei-und Mehrwortsätze: (18-21 Monate) fast ausschließlich mit Verb strukturiert: Koordination
bereits vorher produzierter Wortkombinationen mit reproduzierter Wortordnung
8. Syntagmatische Relationen: kontrastierende Wortreihenfolge und Präpositionen auf Verb-Basis à
la Verbinsel Hypothese
9. Gegen Ende des 2.LJ: Beginnende Zeichen von paradigmatischer Verwendung von Nomen:
Morphologie, Pronomen Substitution, flexible Verwendung in Argumentrahmen (Slots?), aber keine
paradigmatische Verwendung von Verben: Verb-Island ermöglicht paradigmatische Nomen, aber
eben noch keine Verben
10. Erste komplexe Sätze (Negationen, Fragen, Sätze mit zwei Verben): mit begrenzten Verben
(erweiterte Verb-Islands)
=> keine linguistischen Regeln, sondern kognitive und sozial-pragmatische Regeln innerhalb von
Ereignis-Stukturen: bestehend aus Handlungen und konzeptuellen Rollen, die präexistierende
kulturelle Aktivitäten widerspiegeln

9.2 Eine Spekulation über die menschliche Fähigkeit für


Sprache
Vergleich mit Affen
Fähigkeit des sozialen Lernens und der Bedingungen der Kognition für soziales Lernen

9.3 Spätere Entwicklungen


Kognitive Linguistik als Ausgangspunkt
mit 3LJ: Beginn von recht abstrakten syntagmatischen Kategorien (agent, patient) und abstrakten
paradigmatischen Kategorien (Nomen, Verben) und darauf komplexere Phraseneinheiten mit vielen
Bestandteilen → Präpositionale und Nominale Phrasen,
Entwicklung der wh-Fragen

9.4 Konklusion
1. Präferenz für kognitive Linguistik a) Verbindung zwischen Sprache und anderen kognitiven
Bereichen, b) näher an Analyse der Entwicklung

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