Mai 2001

ICS 13.030.50; 01.020 VDI-RICHTLINIEN May 2001

VEREIN Recycling VDI 2343

DEUTSCHER elektrischer und elektronischer Geräte
INGENIEURE Grundlagen und Begriffe Blatt 1 / Part 1

Recycling
Former edition: 3/2000 draft, in German only
Frühere Ausgabe: 3.2000 Entwurf, deutsch

of electrical and electronic products

Ausg. deutsch/englisch
Principles and terminology Issue German/English

Die deutsche Version dieser Richtlinie ist verbindlich. No guarantee can be given with respect to the English transla-
tion. The German version of this guideline shall be taken as
authoritative.

Inhalt Seite Contents Page

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1 Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Begriffsbestimmungen . . . . . . . . . . . . . 2 2 Definitions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Gesetzliche Rahmenbedingungen. . . . . . . 9 3 Legal framework . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
4 Ziele der Richtlinie . . . . . . . . . . . . . . . 11 4 Aims of this guideline . . . . . . . . . . . . . . 11

Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Bibliography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

VDI-Koordinierungsstelle Umwelttechnik
VDI-Gesellschaft Fördertechnik Materialfluss Logistik
VDE/VDI-Gesellschaft Mikroelektronik, Mikro- und Feinwerktechnik
Fachausschuss Recycling elektr(on)ischer Geräte

VDI-Handbuch Umwelttechnik
VDI-Handbuch Materialfluss und Fördertechnik, Band 8
VDI/VDE-Handbuch Mikro- und Feinwerktechnik
–2– VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
1 Einleitung
In der Bundesrepublik Deutschland fallen jährlich
nach Angabe des ZVEI und dem VDMA zwischen
1 400 000 t und 1 800 000 t Elektro(nik)altgeräte,
-baugruppen und -bauteile an. In den nächsten zehn
Jahren ist davon auszugehen, dass diese Menge an-
steigen wird. Dies ist bedingt durch technische Inno-
vationen und Marktwünsche nach ständig neuen
Modellen zu einem relativ günstigen Preis, die einen
verkürzten Lebenszyklus begünstigen [11].
Die Sensibilisierung der Fachwelt und der Öffent-
lichkeit in Fragen des Umweltschutzes hat in den
letzten Jahren zu einer neuen Denkweise beim Um-
gang mit Abfall geführt. Gründe hierfür liegen in der
sich abzeichnenden Verknappung und Erschöpfung
wichtiger Ressourcen und der verstärkten Umwelt-
belastung. Deshalb stehen die Deponierung und die
Verbrennung von Abfällen im Mittelpunkt öffent-
licher Kritik (TA Siedlungsabfall). Diese Entsor-
gungswege sind bei unsachgemäßer Handhabung in
doppelter Hinsicht problematisch und umstritten, da
Wertstoffe kaum noch zurückgewonnen werden und
Schadstoffe über den Eintrag in die Luft, den Boden
und das Wasser in die Umwelt gelangen können.
2 Begriffsbestimmungen
Abfall Abfälle im Sinne des § 3 (1) KrWG
sind alle beweglichen Sachen, die
unter die in Anhang I aufgeführten
Gruppen fallen und deren sich ihr
Besitzer entledigt, entledigen will
oder entledigen muss. Abfälle zur
Verwertung sind Abfälle, die ver-
wertet werden; Abfälle, die nicht
verwertet werden, sind Abfälle zur
Beseitigung [7]. Nach [6] ist Abfall
definiert als: Bei der Bearbeitung
von Werkstoffen und beim Betrieb
von Anlagen unvermeidbar anfallen-
des Material (Materialabfall), das
keine oder nur begrenzte Verwer-
tung finden kann. Zu unterscheiden
sind feste, flüssige und gasförmige
Abfallstoffe. Abfall ist nicht zu ver-
wechseln mit Altmaterial und Aus-
schuss.
1 Introduction
According to ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik-
und Elektronikindustrie; association of the German
electrical and electronics industry) and VDMA (Ver-
band Deutscher Maschinen- und Anlagenbau; associ-
ation of the German machinery and plant manufac-
turing industry) between 1 400 000 t and 1 800 000 t
of used electrical and electronic devices, subassem-
blies, and components have to be disposed of in the
Federal Republic of Germany each year. This volume
will certainly increase over the next 10 years. This is
a consequence of technical innovations and the call of
the market for a continual supply of new models at af-
fordable prices, both of which tend to shorten product
life cycles [11].
Over the last few years, experts and the public have
been sensitised with respect to environmental as-
pects, which has led to new approaches to the han-
dling of waste. The reasons for this are to be sought in
the anticipated shortage and exhaustion of vital re-
sources, and the increasing environmental impact.
Waste dumping and incineration have, therefore, be-
come foci of public criticism (TA Siedlungsabfall,
technical ordinance on municipal solid waste). If im-
properly used, these disposal routes are problematic
and controversial in two respects: A recovery of recy-
clable materials is hardly possible, and pollutants
may be released into the environment via air, ground,
and water.
2 Definitions
waste According to the German Life-Cy-
cle Management and Waste Act, Ar-
ticle 3 (1), is any movable object to
be classified under one of the groups
listed in Annex I, which its owner
disposes of or intends to, or must,
dispose of; for recycling is which is
recycled; which is not recycled is
waste for removal [7]. According to
[6], is defined as material (material
waste) which arises unavoidably
from the machining of materials or
the operation of facilities, and which
is not, or only limitedly, recyclable.
A distinction is made between solid,
liquid, and gaseous waste materials.
is not to be confused with used ma-
terials and rejects.

Abfallent- Abfallentsorgung umfasst nach dem
sorgung [7] KrWG die Verwertung und Beseiti-
gung von Abfällen
Abnutzung [1] Im Sinne der Instandhaltung
(DIN 31 051) Abbau des Abnut-
zungsvorrates infolge physikali-
scher und/oder chemischer Einwir-
kungen.
Abnutzungs- Im Sinne der Instandhaltung
vorrat [1] (DIN 31 051) Vorrat der möglichen
Funktionserfüllungen unter festge-
legten Bedingungen, der einer Be-
trachtungseinheit aufgrund der Her-
stellung oder aufgrund der Wieder-
herstellung durch Instandsetzung in-
newohnt.
Altstoff- Nach VDI 2243 die Rückführung
recycling [9] von verbrauchten Produkten bzw.
Altstoffen in einen neuen Produkti-
onsprozess.
Aufarbeiten [9] Nach VDI 2243 die Behandlung zur
Verwendung, in der Regel ferti-
gungstechnisch.
Aufbereiten [9] Nach VDI 2243 die Behandlung zur
Verwertung, in der Regel verfah-
renstechnisch.
Aufbereitung Die werkstoffliche Aufbereitung ist
[10] die Behandlung von Werkstoffen
ohne Zerstörung der Molekülstruk-
tur, wohingegen die rohstoffliche
Aufbereitung die Behandlung von
Werkstoffen durch Auflösung der
Molekülstruktur ist.
Austausch- Nach DIN EN 45 020 die Fähigkeit
barkeit [2] eines Erzeugnisses, eines Verfahrens
oder einer Dienstleistung, anstelle
eines (einer) anderen benutzt zu
werden, um dieselben Anforderun-
gen zu erfüllen.
Beseitigung Alle im Anhang II.A des Entwurfes
[5] der EU-Richtlinie erwähnten Maß-
nahmen.
Beseitigen Deponieren und Verbrennen ohne
Energiegewinnung.
Demontage Nach [3] die Gesamtheit aller (ge-
planten) Vorgänge, die der Vereinze-
lung von Mehrkörpersystemen zu
Baugruppen, Bauteilen und/oder
formlosen Stoff durch Trennen die-
nen. Nach [4; 8] wird die Demon-
tage neben den bekannten Einsatz-
gebieten für die Demontage wie Re-
VDI 2343 Blatt 1 / Part 1 –3–
waste disposal According to the German Life-Cy-
[7] cle Management and Waste Act,
waste disposal includes the recy-
cling and removal of waste.
wear [1] From the viewpoint of maintenance
(DIN 31 051), the decrease of the
wear reserve as a consequence of
physical and/or chemical influences.
wear reserve From the viewpoint of maintenance
[1] (DIN 31 051), the potential of a unit
under consideration to continue
functioning under specified condi-
tions, an intrinsic characteristic of
that unit determined by its produc-
tion, or its repair.
recycling of According to VDI 2243, the re-in-
used materials troduction of used products or used
[9] materials into a new production
process.
work-over [9] According to VDI 2243, the treat-
ment for re-use, typically by means
of production engineering.
reconditioning According to VDI 2243, the treat-
[9] ment for recycling, typically by
means of process engineering.
reconditioning Material reconditioning is the treat-
[10] ment of materials preserving their
molecular structure, whereas raw-
material reconditioning is the treat-
ment of materials involving the dis-
integration of their molecular struc-
ture.
interchangea- According to DIN EN 45 020, the
bility [2] capability of a product, a process, or
a service, of being used in place of
another one, while fulfilling the
same requirements.
removal [5] All measures listed in Annex II.A of
the draft EU Directive.
removing The dumping and incineration with-
out energy recovery.
disassembly According to [3], the total of all (in-
tended) processes serving to single
out sub-assemblies, components
and/or unshaped matter from multi-
component systems by separation.
According to [4; 8], in addition to its
established applications such as cor-
rective maintenance, preventive
–4– VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
paratur, Wartung und Instandsetzung
zunehmend in Recyclingprozesse
integriert. Dabei steht sie in
Konkurrenz zu anderen Prozessen
wie Shreddern, Pressen oder Pyro-
lyse. Gegenüber diesen Verfahren
ermöglicht die Demontage die
Rückgewinnung funktionsfähiger
Bauteile und Baugruppen zur physi-
schen Verwendung sowie die Sepa-
rierung von Schadstoffen und wert-
vollen Werkstoffen zur stofflichen
Verwertung. Die Demontage leistet
somit einen wichtigen Beitrag zur
Kreislaufwirtschaft.
Demontieren Gesamtheit aller geplanten Vor-
[4] gänge, die der Vereinzelung von
Mehrkörpersystemen zu Baugrup-
pen, Bauteilen und/oder formlosem
Stoff dienen. Als Hauptfunktion der
Demontage ist das Fertigungsver-
fahren „zerstörungsfreies Trennen“
zu sehen, das den eigentlichen Pro-
zess des Lösens einer Verbindung
zwischen mehreren Teilen bewirkt.
Demontage- Demontageprozesse bestehen in der
prozess [9] Regel aus einer Kombination zerstö-
rungsfreier und zerstörender Trenn-
verfahren, bei denen nur ausge-
wählte, wirtschaftlich nutzbare oder
toxische Werkstoffe, Bauteile und
Baugruppen eines Produktes demon-
tiert werden. Die verbleibenden
Materialien werden verfahrenstech-
nischen Prozessen zugeführt.
Die Produkt- und Variantenvielfalt,
der nutzungsbedingte Verschleiß so-
wie die Gebrauchsverfremdungen
der zu demontierenden Objekte füh-
ren zu erschwerten Prozessbedin-
gungen. Für eine mechanisierte und
automatisierte Demontage müssen
gegenüber der Geometrievielfalt der
Verbindungselemente unempfindli-
che oder sensorunterstützte Demon-
tagewerkzeuge verwendet werden.
Erheblichen Einfluss auf die Wirt-
schaftlichkeit des Demontageprozes-
ses hat die recyclinggerechte Pro-
duktentwicklung. Eine demontage-
gerechte Gestaltung von Produkten
erleichtert den Demontageprozess
und ermöglicht eine mechanisierte
und automatisierte Demontage.
maintenance and repair, disassem-
bly is increasingly integrated into re-
cycling processes where it competes
with other processes such as shred-
ding, compaction, and pyrolysis. In
contrast to those methods, disassem-
bly allows the recovery of functional
components and sub-assemblies for
physical re-use as well as the separa-
tion of pollutants and valuable mate-
rial for material recycling. There-
fore, disassembly is an important
contribution to life-cycle manage-
ment.
disassembling The total of all intended processes
[4] serving to single out sub-assemblies,
components and/or unshaped matter
from multi-component systems by
separation. The principal function of
disassembly is the production pro-
cess of ”non-destructive separation“,
which results in breaking up the con-
nections between several parts.
disassembly As a rule, a disassembly process
process [9] consists of a combination of non-de-
structive and destructive separation
methods aiming at selectively sepa-
rating materials suitable for further
commercial use or toxic materials,
components or sub-assemblies from
a product. Remaining materials of
the product will undergo process-en-
gineering steps.
The process is made more difficult
by a multitude of products and vari-
ants, wear caused by use, as well as
improper use of the objects to be dis-
assembled. Mechanised and auto-
mated disassembly requires disas-
sembly tools which are tolerant with
respect to variations in geometry of
the connecting elements, or sensor-
assisted disassembly tools.
The cost-effectiveness of the disas-
sembly process is greatly influenced
by a development of the product
with recycling in mind. Designing
products which are easy to disas-
semble greatly facilitates the disas-
sembly process and enables mecha-
nised and automated disassembly.

Deponieren Ablagern von Abfällen an besonders
eingerichteten Plätzen und geeigne-
ten Standorten entsprechend den ge-
setzlichen Bestimmungen.
Elektrische Nach dem Entwurf der EU-Richt-
und linie Geräte, deren einwandfreies
elektronische Funktionieren elektrischen Strom
Geräte [5] oder ein elektromagnetisches Feld
erfordert, und Geräte zur Erzeu-
gung, Übertragung oder Messung
von Strom und elektromagnetischen
Feldern.
Elektrische Nach dem Entwurf der EU-Richt-
und linie alle elektrischen und elektroni-
elektronische schen Geräte, die Abfälle im Sinne
Altgeräte [5] von Artikel 1 Buchstabe a der Richt-
linie 75/442/EWG darstellen.
Erzeuger [5] Nach dem Entwurf der EU-Richt-
linie alle Hersteller oder professio-
nelle Importeure, die elektrische
oder elektronische Geräte in einen
Mitgliedsstaat der Gemeinschaft
einführen.
Händler [5] Nach dem Entwurf der EU-Richtlinie
jedermann, der im Rahmen eines Ge-
meinschaftsbetriebes ein Produkt an
Personen liefert, die es gebrauchen.
Gefährliche Nach dem Entwurf der EU-Richt-
Stoffe oder linie alle in der Richtlinie 67/548/
Zubereitungen EWG oder 88/379/EWG als gefähr-
[5] lich eingestuften Stoffe oder Zube-
reitungen.
Inspektion Nach der DIN 31 051 alle Maßnah-
men zur Feststellung und Beurtei-
lung des Istzustandes von techni-
schen Mitteln eines Systems [1].
Nach der DIN EN 45 020 Konformi-
tätsbewertung durch Messen, Beob-
achten, Prüfen oder Vergleichen der
betreffenden Eigenschaften [2].
Instand- Nach der DIN 31 051 Maßnahmen
haltung [1] zur Bewahrung und Wiederherstel-
lung des Sollzustandes sowie zur
Feststellung und Beurteilung des Ist-
zustandes von technischen Mitteln
eines Systems.
Instand- Nach der DIN 31 051 Maßnahmen
setzung [1] zur Wiederherstellung des Sollzu-
standes von technischen Mitteln
eines Systems.
Nutzen Maß für die Bedürfnisbefriedigung,
(volkswirt- die ein Konsument durch den Kon-
schaftlich) [6] sum von Gütern erzielt.
VDI 2343 Blatt 1 / Part 1 –5–
dumping The depositing of waste at sites es-
pecially chosen for that purpose, at
suitable locations, as in accordance
with legal regulations.
electrical According to the draft EU Directive,
and any equipment which requires an
electronic electric current or an electromag-
products [5] netic field for proper functioning, as
well as equipment for the genera-
tion, transmission or measurement
of electric currents or electromag-
netic fields.
used electrical According to the draft EU Directive,
and electronic any electrical and electronic equip-
products [5] ment which is waste in accordance
with Article 1, Clause a of the Direc-
tive 75/442/EEC.
manufacturer According to the draft EU Directive,
[5] any manufacturer or professional
importer who brings electrical or
electronic equipment into a member
state of the European Union.
supplier [5] According to the draft EU Directive,
any person within a business inside
the Union, supplying a product to
users.
hazardous According to the draft EU Directive,
materials or any materials or compounds classi-
compounds [5] fied as hazardous in the Directives
67/548/EEC and 88/379/EEC.
inspection According to DIN 31 051, all such
measures serving to determine and
assess the actual condition of techni-
cal devices in a system [1]. Accord-
ing to DIN EN 45 020, the assess-
ment of conformity by measuring,
observing, testing, or comparing of
the relevant characteristics [2].
maintenance According to DIN 31 051, measures
[1] serving to maintain and restore the
specified condition, as well as for
the determination and assessment of
the actual condition of technical de-
vices in a system.
repair [1] According to DIN 31 051, measures
serving to restore the specified con-
dition of technical devices in a sys-
tem.
benefit A measure for the degree to which
(economic) [6] consumer needs are fulfilled by con-
suming a product.
–6– VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
Nutzung [1] Im Sinne der Instandhaltung
(DIN 31 051) bestimmungsgemäße
und den allgemein anerkannten
Regeln der Technik entsprechende
Verwendung einer Betrachtungsein-
heit, wobei unter Abbau des Abnut-
zungsvorrats Sach- und/oder Dienst-
leistungen entstehen.
Nutzungs- Im Sinne der Instandhaltung
grad [1] (DIN 31 051) Verhältnis von Nut-
zungsmenge zu Nutzungsvorrat, so-
weit es durch die Art der Nutzung
bedingt ist.
Nutzungs- Im Sinne der Instandhaltung
menge [1] (DIN 31 051) Menge der bei der
Nutzung der Betrachtungseinheit er-
zielten Sach- und/oder Dienstleis-
tungen.
Nutzungs- Im Sinne der Instandhaltung
vorrat [1] (DIN 31 051) Vorrat der bei der Nut-
zung – bis zum vollständigen Abbau
des Abnutzungsvorrates einer Be-
trachtungseinheit – unter festgeleg-
ten Bedingungen erzielbare Sach-
und/oder Dienstleistungen.
Produktions- Nach der VDI 2243 Rückführung
rücklauf- von Produktionsrückläufen sowie
recycling [9] Hilfs- und Betriebsstoffen in einen
neuen Produktionsprozess.
Produkt- Unter Produktlebensdauer soll die
lebensdauer Zeitspanne von der Herstellung oder
[10] Instandsetzung bis zum Ausfall
eines Produktes verstanden werden.
Die Produktlebensdauer ist eine
technisch beeinflussbare Größe.
Produkt- Zeitspanne zwischen der erstmali-
nutzungs- gen und der letztmaligen Nutzung
dauer [10] eines Gerätes in seiner Eigenschaft.
Recycling [9] Nach der VDI 2243 ist Recycling die
erneute Verwendung oder Verwer-
tung von Produkten oder Teilen von
Produkten in Form von Kreisläufen.
Recycling Nach der VDI 2243 die Rückfüh-
während des rung von gebrauchten Produkten un-
Produkt- ter Nutzung der Produktgestalt in ein
gebrauchs [9] neues Gebrauchsstadium.
Recycling- siehe Verwenden und Verwerten
formen [9]
Recycling- Nach der VDI 2243 existieren fol-
Kreislauf- gende Kreislaufarten:
arten [9] Recycling während des Produkt-
gebrauchs (Produktrecycling)
use [1] From the viewpoint of maintenance
(DIN 31 051), the intended use of a
unit under consideration in accord-
ance with the acknowledged rules of
technology, producing material
goods and/or services while reduc-
ing the wear reserve.
utilisation From the viewpoint of maintenance
ratio [1] (DIN 31 051), the ratio of utilised
quantity over utilisation reserve as
related to the type of use.
utilised From the viewpoint of maintenance
quantity [1] (DIN 31 051), the quantity of mate-
rial goods and/or services produced
by the use of the unit under consid-
eration.
utilisation From the viewpoint of maintenance
reserve [1] (DIN 31 051), the quantity of still
goods and/or services still to be pro-
duced by the use of the unit under
consideration under specified condi-
tions before the wear reserve is re-
duced to zero.
production According to VDI 2243, the re-in-
reject troduction of production rejects as
recycling [9] well as process materials into a new
production process.
product life The product life is understood to be
[10] the time elapsing between the manu-
facture or repair of the product and
its failure. It is a quantity which can
be influenced by technical means.
product The time between the first use and
service life the final use of a piece of equipment
[10] as such.
product According to VDI 2243, product re-
recycling [9] cycling is the re-use or of recycling
of products, or parts thereof, in the
form of cycles.
in-use According to VDI 2243, the return-
recycling [9] ing of used products to a new stage
of use, preserving their form.
recycling see re-use and material recycling
forms [9]
types of VDI 2243 lists the following types
recycling of recycling cycles
cycles [9] in-use recycling (product recycling)

Produktionsrücklaufrecycling
(Materialrecycling)
Altstoffrecycling
(Materialrecycling)
Remanufac- siehe Aufarbeitung
turing
Verwenden [9] Nach der VDI 2243 Recyclingpro-
zess unter Beibehaltung der Pro-
duktgestalt.
Verwerten Nach der VDI 2243 Recyclingpro-
zess unter Auflösung der Produktge-
stalt [9]. Nach dem Entwurf der EU-
Richtlinie das Rückführen von Ab-
fällen in den Produktionsprozess
zum ursprünglichen Zweck oder zu
anderen Zwecken ausschließlich der
Verwertung als Brennstoff oder zu
anderen Energieerzeugungszwecken
und der Verarbeitung zu diesen Zwe-
cken [5].
Verwertung [7] Nach dem KrWG beinhaltet die
stoffliche Verwertung die Substitu-
tion von Rohstoffen durch das Ge-
winnen von Stoffen aus Abfällen
(sekundäre) oder die Nutzung der
stofflichen Eigenschaften der Ab-
fälle für den ursprünglichen Zweck
oder für andere Zwecke mit Aus-
nahme der unmittelbaren Energie-
rückgewinnung. Eine stoffliche Ver-
wertung liegt vor, wenn nach einer
wirtschaftlichen Betrachtungsweise,
unter Berücksichtigung der im ein-
zelnen Abfall bestehenden Verunrei-
nigungen, der Hauptzweck der Maß-
nahme in der Nutzung des Abfalls
und nicht in der Beseitigung des
Schadstoffpotentials liegt. Nach
dem KrWG beinhaltet die energe-
tische Verwertung den Einsatz von
Abfällen als Ersatzbrennstoff; vom
Vorrang der energetischen Verwer-
tung unberührt bleibt die thermische
Behandlung von Abfällen zur Besei-
tigung, vor allem für Hausmüll. Für
die Abgrenzung ist auf den
Hauptzweck der Maßnahme abzu-
stellen. Ausgehend vom einzelnen
Abfall, ohne Vermischung mit ande-
ren Stoffen, bestimmen Art und
Ausmaß seiner Verunreinigungen
sowie die durch seine Behandlung
anfallenden weiteren Abfälle und
entstehenden Emissionen, ob der
VDI 2343 Blatt 1 / Part 1 –7–
production reject recycling
(material recycling)
recycling of used materials
(material recycling)
remanufactur- see work-over
ing
re-use [9] According to VDI 2243, a recycling
process in which the shape of the
product is preserved.
material According to VDI 2243, a recycling
recycling process in which the shape of the
product is not preserved [9]. Accord-
ing to the Draft EU Directive, the re-
introduction of waste into the pro-
duction process to fulfil its original
purpose or a different one excluding
its recycling as fuel or for other pur-
poses of energy production, and its
processing for these purposes [5].
recycling [7] According to the German Life-Cy-
cle Management and Waste Act, ma-
terial recycling includes the substi-
tution of raw materials by exploiting
materials (secondary), or by making
use of the material characteristics of
the waste materials for their original
purpose, or for different purposes
except immediate energy recovery.
A process is a process of material re-
cycling, if, from an economic view-
point, giving due consideration to
any contaminants in the individual
waste, the process mainly serves to
exploit the waste rather than to re-
move its potential hazard. Accord-
ing to the German Life-Cycle Man-
agement and Waste Act, thermal re-
cycling involves the use of waste
materials as substitute fuels; the pri-
ority of thermal recycling is not
valid for the thermal processing of
waste materials for removal, mainly
for waste from households. A dis-
tinction shall be made on the basis of
the principal purpose of a process.
Depending on the waste in question,
without any blending with other ma-
terials, the types and quantities of
contaminants, as well as further
waste and emissions being created in
the process determine whether the
principal purpose is recycling or
processing.
–8– VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
Hauptzweck auf der Verwertung
oder die Behandlung gerichtet ist.
Wartung [1] Nach DIN 31 051 alle Maßnahmen
zur Bewahrung des Sollzustandes
von technischen Mitteln eines Sys-
tems.
Weiter- Nach VDI 2243 die erneute Benut-
verwenden zung eines gebrauchten Produktes
für einen anderen Verwendungs-
zweck, für den es ursprünglich nicht
hergestellt wurde. Sie kann unter
Nutzung der Gestalt ohne bzw. mit
beschränkter Veränderung des Pro-
duktes erfolgen. Dabei kann die er-
neute Benutzung für einen anderen
Verwendungszweck bereits bei der
Herstellung des Produktes berück-
sichtigt worden sein [9].
Wieder- Nach dem Entwurf der EU-Richt-
verwenden linie die Verwendung eines Gerätes
oder seiner Bestandteile zum glei-
chen Zweck, für den es entwickelt
wurde. Die „Wiederverwendung“
umfasst auch die Weiterverwendung
von Geräten, die an Sammelstellen
Händlern oder Herstellern abgege-
ben werden [5]. Nach der VDI 2243
die erneute Benutzung eines ge-
brauchten Produkts für den gleichen
Verwendungszweck wie zuvor unter
Nutzung seiner Gestalt ohne bzw.
mit beschränkter Veränderung
einiger Teile [9].
Wieder- Nach der VDI 2243 der wiederholte
verwerten [9] Einsatz von Altstoffen und Produk-
tionsrücklaufmaterial bzw. Betriebs-
und Hilfsstoffen in einem gleicharti-
gen wie dem bereits durchlaufenen
Produktionsprozess. Es entstehen
weitgehend gleichwertige Werk-
stoffe.
Weiter- Nach der VDI 2243 der Einsatz von
verwerten [9] Altstoffen und Produktionsrücklauf-
material bzw. Betriebs- und Hilfs-
stoffen in einem von diesen noch
nicht durchlaufenen Produktions-
prozess. Es entstehen Werkstoffe
oder Produkte mit anderen Eigen-
schaften und/oder anderer Gestalt.
Zerlegen Zerstörungsfreie Demontage unter
Erhalt der Bauteileigenschaft.
preventive According to DIN 31 051, all action
maintenance aiming at maintaining the specified
[1] condition of technical devices in a
system.
modified use According to VDI 2243, the re-use
of a used product for a different pur-
pose, for which it was not made in
the first place. This may involve us-
ing its shape with or without modi-
fying the product to a limited extent.
The re-use of the product for a dif-
ferent purpose may have been taken
into account as early as at the time of
manufacture [9].
re-use According to the Draft EU Direc-
tive, the use of a piece of equipment,
or of its components, for the same
purpose for which it was developed.
The ”re-use“ also includes the of
modified use of equipment handed
over to suppliers or manufacturers at
collection points [5]. According to
VDI 2243, the re-use of a used prod-
uct for the same purpose as before
while preserving its shape and with
or without modifying parts of the
product to a limited extent [9].
repeated According to VDI 2243, the re-
recycling [9] peated use of used and reject materi-
als or process materials in a produc-
tion process similar to the one they
have undergone previously, produc-
ing materials with largely identical
characteristics.
continued use According to VDI 2243, the use of
[9] used and reject materials or process
materials in a production process
which they have not undergone pre-
viously, producing materials or
products with different characteris-
tics and/or shapes.
disassembling Non-destructive disassembly pre-
serving the characteristics of com-
ponents.
 VDI 2343 Blatt 1 / Part 1 –9–

3 Gesetzliche Rahmenbedingungen 3 Legal framework

Seit 1996 wird durch den Gesetzgeber durch Um-
weltgesetze im Allgemeinen wie im Speziellen auf
die zukünftige Entsorgungssituation lenkend Einfluss
genommen.
So trat am 7. Oktober 1996 das Kreislaufwirtschafts-
und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) als Nachfolger des
bisher geltenden Abfallgesetzes (AbfG) in Kraft. Die
wesentlichen Inhalte des Kreislaufwirtschafts- und
Abfallgesetzes sind in dem nachfolgenden Bild 1
dargestellt.
Der Haupttenor des KrW-/AbfG liegt auf der Scho-
nung der natürlichen Ressourcen und der umweltver-
Since 1996, a number of environmental acts have
been passed to exercise a certain degree of control
over general and specific aspects of the future situa-
tion of disposal.
On October 7, 1996, for example, the German Life-
Cycle Management and Waste Act (KrW-/AbfG)
came into effect, superseding the former Waste Act
(AbfG). The essentials of the German Life-Cycle
Management and Waste Act are illustrated in Fig-
ure 1.
The principal goal of the German Life-Cycle Man-
agement and Waste Act is the saving of natural re-

Teil 9: Schlussbestimmungen

Bild 1. Gliederung des Kreislaufwirtschafts-/Abfallgesetzes (KrW-/AbfG)

Part 2: Principles and obligations of the Part 3: Product responsibility

producers and owners of waste as well as
public disposal agencies

Part 4: Planning responsibility

Part 1: General provisions

Part 5: Marketing
German Law to
Promote Life-Cycle Management and to
Ensure Environmentally Sound Disposal
of Waste Part 6: Mandatory information
(German Life-Cycle Management and
Waste-Act – KrW-/AbfG)

Part 7: Monitoring

Part 9: Final provisions

Part 8: Company
organization and waste
management officer

Fig. 1. Structure of the German Life-Cycle Management and Waste Act (KrW-/AbfG)
– 10 – VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
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Bild 2. Produktverantwortung
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Products shall fulfil their
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intended function, and
5$/"($.))(67$"7$(/*$"8,99$':
must be safe
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Acceptance of products returned
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after use and recycling/removal
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of residual waste
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Labelling for return,
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use and recycling purposes,
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deposit regulations
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Fig. 2. Product responsibility
träglichen Beseitigung von Abfällen. Dies wird be-
sonders in den Grundsätzen und Pflichten der Erzeu-
ger und Besitzer von Abfällen sowie der öffentlich-
rechtlichen Entsorgungsträger betont. Durch diese
gesetzliche Festschreibung werden zum einen die
Produktlebenszyklen (Verwendung) geschlossen und
zum andern die bisherigen Unternehmensbereiche
Beschaffung, Produktion und Distribution um den
Bestandteil der Entsorgung erweitert. In der Regel
wird im Rahmen der Produktverantwortung über ent-
sprechende Verträge die Entsorgung an Dritte über-
tragen.
In diesem Zusammenhang tritt auch der Begriff der
Produktverantwortung auf, dessen wesentliche As-
pekte in Bild 2 dargestellt sind.
Mit dem KrW-/AbfG wird der Abfallbegriff neu defi-
niert. Grundsätzlich wird zwischen Abfall zur Ver-
wertung und Abfall zur Beseitigung unterschieden.
In erster Linie sind Abfälle zu vermeiden, insbeson-
dere durch die Verminderung ihrer Menge und
Schädlichkeit, und in zweiter Linie sind Abfälle
stofflich oder energetisch zu verwerten. Erst dann
dürfen die eventuellen restlichen Abfälle zur ord-
nungsgemäßen, umweltverträglichen Beseitigung
freigegeben werden.
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Products shall, if possible, !(')>/#*=4'*?$3%'-0""47)/488$'*
Use of secondary
allow re-use and modified use
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Product responsibility
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of production waste
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Labelling of products A$"+$(-%'&*-$)*!(')>/#$)*=4'***********
Avoidance of
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containing hazardous materials ?/488$'*+(/*H$807"-%'&)I4/$'/(>9
hazardous materials
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sources and the environmentally sound disposal of
waste. Special emphasis is put on these aspects in the
principles and obligations of the producers and own-
ers of waste as well as public disposal agencies. On
the one hand, this legal enactment closes product life
cycles (re-use), and on the other hand, the former
business divisions procurement, production, and dis-
tribution are extended to include disposal. Usually, as
part of product responsibility, disposal is settled by
awarding appropriate subcontracts.
It is in this context that the notion of product respon-
sibility emerges, the essential aspects of which are il-
lustrated in Figure 2.
The German Life-Cycle Management and Waste Act
re-defines the term waste. A basic distinction is made
between waste for recycling [7] and waste for re-
moval [5]. First of all, waste shall be avoided, partic-
ularly by reducing its volume and polluting effect.
Second, waste shall be recycled, either materially or
thermally. Only then may any remaining waste be re-
leased for proper and environmentally sound remov-
ing.

4 Ziele der Richtlinie
Durch diese neuen gesetzlichen Regelungen gewin-
nen die Bereiche Abfallvermeidung, -verringerung
und -entsorgung im Rahmen der Unternehmenspoli-
tik zunehmend an Bedeutung. Da im Elektro(nik)-
schrottrecycling die Begriffe in Literatur und Praxis
oftmals nicht eindeutig definiert sind, ergibt sich an
dieser Stelle die Notwendigkeit der Präzisierung die-
ser Begriffe (VDI 2343 Blatt 1). Um den größten Teil
der anfallenden Elektro(nik)altgeräte erfassen und
somit vorhandene Verwertungspotentiale möglichst
optimal ausnutzen zu können, ist es notwendig, flä-
chendeckende Rückführ-, Verwendungs- und Ver-
wertungssysteme unter Berücksichtigung ökonomi-
scher und ökologischer Gesichtspunkte zu entwik-
keln. Hierzu müssen die Planung, Organisation und
Errichtung dieser Systeme – unter der besonderen
Berücksichtigung der externen und internen Logistik
– angestrebt werden (VDI 2343 Blatt 2).
Daran anschließend muss die Demontage und Aufbe-
reitung der Elektro(nik)altgeräte erfolgen. Die Mate-
rialien, die nach der Zerlegung anfallen, wie z.B.
Stahl, Aluminium, Kupfer und Thermoplaste, lassen
sich zum Teil direkt in den Wirtschaftskreislauf zu-
rückführen. Problematischer erweist sich dagegen
die Aufbereitung von Verbundstoffen, Bildschirm-
glas und von Platinen (Metall-Kunststoff-Glas-Ver-
bunde, teilweise inkl. Stoffen mit Gefährdungspoten-
tial), für die spezielle technische Verfahren zum Ein-
satz kommen müssen (VDI 2343 Blatt 3).
Vor bzw. parallel zur Demontage und Aufbereitung
müssen die Absatz- und Vermarktungsmöglichkeiten
der aufzuarbeitenden bzw. aufzubereitenden Elek-
tro(nik)altgeräte gesucht und abgestimmt werden.
Anstelle des Begriffes vom „Abfall zur Verwertung“
(KrW-/AbfG) wird hier weiter unterschieden zwi-
schen der Wieder-/Weiterverwendung von Produk-
ten, Bauteilen und -gruppen und der Wieder-/Weiter-
verwertung von Materialien. Materialien, welche kei-
ner dieser Recyclingformen zugeführt werden kön-
nen, müssen energetisch verwertet, anderenfalls ord-
nungsgemäß beseitigt (KrW-/AbfG: Abfall zur Be-
seitigung) werden. Des weiteren sind vielfältige
Restriktionen rechtlicher, technischer und ökonomi-
scher Art zu berücksichtigen (VDI 2343 Blatt 4).
Ein weiterer Schwerpunkt ist im Bereich der Pro-
duktgestaltung und -entwicklung zu sehen, der die
Grundlage für zukünftige Gerätegenerationen dar-
stellt [9]. Dazu müssen zum einen die gesammelten
Erfahrungen hinsichtlich der Demontage und Aufbe-
reitung von Elektro(nik)altgeräten in die Produkt-
gestaltung einfließen, damit neu zu entwickelnde
VDI 2343 Blatt 1 / Part 1 – 11 –
4 Aims of this guideline
These new legal regulations make avoiding, reducing
and disposing of waste an increasingly important as-
pect of business policy. As the terminology of recy-
cling of used electrical and electronic equipment [5]
is not consistent in literature and practice, it has be-
come necessary to define the pertinent terms with
greater precision in this guideline (VDI 2343 Part 1).
Recovering the majority of used electrical and elec-
tronic equipment [5], thus making optimal use of ex-
isting recycling [7] potentials requires the develop-
ment of nationwide return, re-use [9] and recycling
[7] systems, taking into account economic and envi-
ronmental aspects. To this end, the planning, organi-
zation and implementation of such systems, giving
particular consideration to external and internal
logistics, must be aimed at (VDI 2343 Part 2).
The disassembly and reconditioning of used electri-
cal and electronic equipment must follow as the next
step. Part of the materials obtained from disassem-
bling, such as steel, aluminium, copper, and thermo-
plastic materials can be re-introduced in the eco-
nomic cycle immediately. The reconditioning of
composites, glass from visual display units, and of
printed circuit boards (metal/plastic/glass compos-
ites, some of which may contain hazardous materi-
als), however, appears to be more problematic. Spe-
cial technical processes must be applied here
(VDI 2343 Part 3).
Prior to disassembly and reconditioning, or in paral-
lel, the sales and marketing potential of the used elec-
trical and electronic equipment undergoing work-
over or reconditioning must be investigated and
planned. Instead of the term ”waste for recycling“
(German Life-Cycle Management and Waste Act) a
further distinction is made here between the re-use/
modified use of products, components, sub-assem-
blies and the re-use/modified use of materials. Mate-
rials which cannot be supplied to any of these recy-
cling forms must be recycled thermally, or must be
disposed of properly (German Life-Cycle Manage-
ment and Waste Act: waste for removal). Further-
more, a multitude of restrictions – legal, technical and
economical – must be taken into account (VDI 2343
Part 4).
Product design and development is a further focus of
interest providing the basis for future equipment gen-
erations [9]. On the one hand, this means that experi-
ence gathered in the disassembly and reconditioning
of used electrical and electronic equipment must be
taken into consideration in the design of products so
as to develop new products for ease of disassembly,
– 12 – VDI 2343 Blatt 1 / Part 1
Produkte demontage-, aufarbeitungs-, aufbereitungs-
gerecht und wenn möglich mit Eignung für eine auto-
matisierbare Demontage gestaltet werden können.
Zum anderen müssen die Geräte so gestaltet werden,
dass sie über ihre gesamte Lebensdauer, d.h. von der
Herstellung über die Nutzung bis zur letztlichen Ver-
wertung, die Umwelt möglichst wenig belasten (Eco-
Design).
Umweltgerechter Umgang mit Abfällen und Eco-
Design müssen deshalb für Hersteller, Vertreiber,
Spediteure und Entsorgungsunternehmen eine Zu-
kunftsaufgabe und Bestandteil einer Unternehmens-
politik sein.
Um diese Ziele erreichen zu können, wird von der
Wirtschaft eine neue Denkweise erwartet, mit der
alternative Lösungswege gefunden werden müssen.
In den folgenden Blättern werden detaillierte Hin-
weise und Empfehlungen zur Lösung der zuvor ange-
sprochenen Teilbereiche gegeben.
Schrifttum
[1] DIN 31 051 : 1985-01 Instandhaltung – Begriffe und Maß-
nahmen. Berlin: Beuth Verlag
[2] DIN EN 45 020 : 1998-07 Allgemeine Fachausdrücke und
deren Definition betreffend Normung und damit zusammen-
hängender Tätigkeiten. Berlin: Beuth Verlag
[3] Hentschel, C.: Beitrag zur Organisation von Demontagesyste-
men, Unze Verlag 1996
[4] Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau, 19. Auflage,
Springer-Verlag 1997
[5] Entwurf EU-Richtlinie über Abfälle aus elektrischen und
elektronische Geräten
[6] Gabler Wirtschaftslexikon, 13. Auflage, Gabler-Verlag
[7] Bundesgesetzblatt, Kreislaufwirtschaftsgesetz. Bundesminis-
ter der Justiz, Bundesanzeiger Vertriebsgesellschaft mbH
[8] Kriwet, A.: Bewertungsmethodik für die recyclinggerechte
Produktgestaltung. München: Hanser 1995
[9] VDI 2243 : 1993-10 Konstruieren recyclinggerechter techni-
scher Produkte. Berlin: Beuth Verlag
[10] Verwertung elektrischer und elektronischer Altgeräte in Ber-
lin und Brandenburg. Informationsreihe zur Abfallwirtschaft
der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt-
schutz, 1996
[11] Ganzheitliches Recycling elektr(on)ischer Produkte. VDI-Be-
richte 1479, Düsseldorf: VDI Verlag 1999
work-over, and reconditioning, preferably also suita-
ble for automated disassembly. On the other hand,
equipment shall be so designed that the environmen-
tal impact over its entire life cycle, i.e. from manufac-
ture to use to final recycling, is kept as small as prac-
ticable (eco design).
Environmentally sound handling of waste and eco de-
sign are, therefore, a challenge to be faced by the
manufacturer, distributor, logistics companies, and
disposal companies, and must be part of business pol-
icy.
Achieving these goals requires the economy to think
along new lines, finding solution alternatives. Subse-
quent sheets of this guideline will give detailed guid-
ance and recommendations for solutions addressing
the aforementioned aspects.
Bibliography
[1] DIN 31 051 : 1985-01 Physical assets maintenance; definiti-
ons and actions
[2] DIN EN 45 020 : 1998-07 Standardization and related activi-
ties – General vocabulary (ISO/IEC Guide 2:1996); Trilingual
version EN 45020:1998
[3] Hentschel, C.: Beitrag zur Organisation von Demontagesyste-
men, Unze Verlag 1996
[4] Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau, 19th edition,
Springer-Verlag 1997
[5] Draft EU Directive on Waste From Electrical and Electronic
Equipment
[6] Gabler Wirtschaftslexikon, 13th edition, Gabler-Verlag
[7] Federal Gazette, German Life-Cycle Management and Waste
Act, Federal Ministry of Justice, Bundesanzeiger Vertriebsge-
sellschaft mbH
[8] Kriwet, A.: Bewertungsmethodik für die recyclinggerechte
Produktgestaltung. Munich, Hanser 1995
[9] VDI 2243 : 1993-10 Designing technical products for ease of
recycling
[10] Verwertung elektrischer und elektronischer Altgeräte in Ber-
lin und Brandenburg. Waste management information by the
Senate administration for town development and environmen-
tal protection, 1996
[11] Ganzheitliches Recycling elektr(on)ischer Produkte. VDI-Re-
ports 1479, Düsseldorf, VDI Verlag 1999