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Deutscher Bundestag: Stenografischer Bericht 1. Sitzung
Deutscher Bundestag: Stenografischer Bericht 1. Sitzung
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
1. Sitzung
Inhalt:
(A) (C)
1. Sitzung
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble: der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, bitte nehmen GRÜNEN: Oh!)
Sie Platz.
Davor hatte ich Sie schon 2017 gewarnt. Das ist keine
Ich begrüße Sie zur konstituierenden Sitzung des gute Tradition. Kommen Sie wieder zurück auf den seit
20. Deutschen Bundestages. Es entspricht der ständigen Jahrhunderten bewährten Weg aller deutschen Demokra-
Übung, zu Beginn der konstituierenden Sitzung nach den ten.
Regelungen der bisherigen Geschäftsordnung des Deut-
schen Bundestages zu verfahren. (Beifall bei der AfD – Jan Korte [DIE LINKE]:
Göring ist aber Ihre Tradition!)
§ 1 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Deutschen
Bundestages sieht vor, dass das am längsten dem Bundes- Warum wollen Sie diese Regel heute wieder durch-
tag angehörende Mitglied, das hierzu bereit ist, den Vor- brechen? Ist doch klar: Wie vor vier Jahren kommt auch
(B) sitz übernimmt, bis der Deutsche Bundestag eine Prä- heute der älteste und erfahrenste Abgeordnete und damit (D)
sidentin oder einen Präsidenten gewählt hat. der legitime Alterspräsident aus den Reihen der AfD.
Die Fraktion der AfD widerspricht dieser Praxis und Akzeptieren Sie das. Erkennen Sie das endlich an.
hat beantragt, dass in der ersten Sitzung des Bundestages (Beifall bei der AfD)
das an Jahren älteste Mitglied den Vorsitz führt.
Wird hierzu das Wort gewünscht? – Herr Kollege Es gibt noch einen Grund, warum Sie sich weigern.
Baumann. Denn der Älteste und Erfahrenste in diesem neu gewähl-
ten Parlament ist Alexander Gauland, über ein halbes
(Beifall bei der AfD – Jan Korte [DIE LINKE]: Jahrhundert in der deutschen Politik, auch an führenden
Es geht genauso ätzend los wie beim letzten Stellen, 40 Jahre davon in der CDU, und in den vergan-
Mal!) genen vier Jahren der mächtigste und wortgewaltigste
Oppositionsführer hier im Hause, meine Damen und Her-
Dr. Bernd Baumann (AfD): ren.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Heute kon-
stituiert sich ein neuer Bundestag. Seit bald zwei Jahr- (Beifall bei der AfD – Lachen bei Abge-
hunderten ist es fester parlamentarischer Brauch, dass ein ordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE
sogenannter Alterspräsident diese erste Sitzung eröffnet. GRÜNEN und der LINKEN)
Das war immer – aus Respekt vor dem Alter – der älteste Den legitimen Alterspräsidenten Gauland wollen Sie
Abgeordnete von allen. Von der Frankfurter Paulskirche verhindern. Genauso gehen Sie beim Amt des Vizeprä-
bis zum Parlament des Kaiserreichs, von der Weimarer sidenten vor. Auch das verweigern Sie uns seit vielen
Republik bis zum wiedervereinigten Deutschland, sogar Jahren, ein wichtiges, ein zentrales Amt, das alle anderen
bis tief hinein in die Regierungszeit Merkels – alle Fraktionen bekommen und das laut der Geschäftsord-
Reichstage, alle Bundestage hielten sich an diese Regel. nung auch der AfD zusteht. Beides, die Verweigerung
In fast zwei Jahrhunderten hat nur ein Parlament es des Alterspräsidenten wie auch des Vizepräsidenten, ist
gewagt, mit dieser Tradition zu brechen. Das war – man nicht nur eine Missachtung der AfD als gleichberechtigte
muss es deutlich sagen – 1933 nach der Machtergreifung Fraktion hier im Hause, schlimmer noch: Es ist auch eine
mit einem Präsidenten Hermann Göring. Soll das Ihr Vor- Missachtung, eine Herabsetzung von Millionen Wählern,
bild sein? eine Beleidigung jedes einzelnen, eine Verhöhnung der
Demokratie, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der AfD – Dr. Marco Buschmann
[FDP]: Das ist die gleiche Rede! – Zurufe von (Beifall bei der AfD)
2 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten Ihre Truppe hat dazugehört. Ihre Vorgänger haben
des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der dazugehört.
LINKEN) (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN, der FDP und der LINKEN sowie bei
Carsten Schneider (Erfurt) (SPD): Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Bernd
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Heu- Baumann [AfD]: Sie machen den Nazi-
(B) te ist in der Tat ein besonderer Tag für die Demokratie. vergleich! – Dr. Alice Weidel [AfD]: Es wird (D)
Nach der freien Wahl des deutschen Volkes stehen wir immer besser!)
heute hier als Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Wir schlagen vor, dass Alterspräsident, so wie es die
um uns als Bundestag zu konstituieren. Geschäftsordnung des letzten Bundestages vorgesehen
Von diesem Bundestag geht die Macht in Deutschland hat, derjenige ist, der an Dienstjahren die meiste Zeit
aus. Wir werden – die einen mit Ja, die anderen mit Nein – hier im Bundestag verbracht hat. Ich könnte mir gar
einen Bundeskanzler wählen. Dazu gibt es eine Neue- keinen besseren Alterspräsidenten vorstellen als
rung – das gehört zur Demokratie dazu und zeichnet sie Dr. Wolfgang Schäuble.
aus –, und zwar, dass drei Parteien miteinander eine Koa-
lition anstreben, die bisher noch nie miteinander koaliert (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem
haben. Es zeichnet diesen Bundestag und dieses Land BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP
aus, dass eine große Partei, nämlich die Union, die lange sowie bei Abgeordneten der LINKEN)
an der Macht war, diese friedlich und fair übergibt. Ich Ich habe ihn persönlich schätzen gelernt als Bundes-
möchte mich ganz besonders bei der Unionsfraktion für finanzminister in der Eurokrise. Ich habe ihn schätzen
die faire Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken. gelernt hier in der Zusammenarbeit als Präsident. Nie-
Vielen Dank! mand verfügt über so viel Erfahrung, um diese erste Sit-
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten zung des Bundestages zu leiten und einen fairen Über-
der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE gang zu garantieren.
GRÜNEN) Von daher: Wir lehnen Ihren Antrag strikt ab und sind
Ich sage das, bevor ich zur AfD und dem Antrag kom- für Herrn Dr. Schäuble.
me, auch in Richtung der amtierenden Bundeskanzlerin Vielen Dank.
und der Minister. Ich sehe Minister Altmaier hier, den ich
als Verhandler in der Arbeitsgruppe Wirtschaft vor weni- (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem
gen Tagen angerufen habe, um mit ihm darüber zu spre- BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP
chen, welche Dinge er uns mitgeben kann und dass er uns sowie bei Abgeordneten der LINKEN)
das Haus für Informationen öffnet.
(Dr. Gottfried Curio [AfD]: Sprechen Sie zur Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble:
Sache!) Jetzt erteile ich das Wort dem Kollegen Michael
Grosse-Brömer.
Das geschieht. Das ist Demokratie in Deutschland: faire
Übergabe von Macht, Akzeptanz von Wahlergebnissen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 3
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble
(A) Liebe Kolleginnen und Kollegen, da meine Funktion (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem (C)
als Alterspräsident im Moment noch umstritten ist, kann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der
ich auf die Einhaltung der Geschäftsordnung nicht so LINKEN – Jan Korte [DIE LINKE]: Das ist
drängen, wie ich es die letzten vier Jahre getan habe. wahr!)
Also überfordern Sie mich bitte nicht. Ob das mit Herrn Gysi jetzt eine gute Idee wäre, ist eine
(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Das hätte ich andere Geschichte. Aber es ist erst mal so.
vorher wissen sollen!) (Zuruf des Abg. Jan Korte [DIE LINKE])
Bitte, Herr Grosse-Brömer. Herr Dr. Schäuble, ich möchte die Gelegenheit nutzen,
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge- zu sagen: Die Regelung des Alterspräsidenten hat sich
ordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE bewährt. Es ist eine besondere Freude, dass Sie heute
GRÜNEN und der FDP) als Alterspräsident diese Sitzung eröffnet haben.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge-
Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU): ordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Herr Baumann, NEN)
Sie haben Herrn Gauland vorgeschlagen. Wer das dun- Ich möchte die Gelegenheit nutzen, im Namen meiner
kelste Kapitel unserer Geschichte als „Fliegenschiss“ Fraktion herzlich Dank zu sagen für Ihre Tätigkeit als
bezeichnet, der hat sich schon dadurch disqualifiziert, Bundestagspräsident in den letzten Jahren. Sie haben die-
hier jemals als Alterspräsident aufzutreten. ses Amt besonnen, unparteiisch und würdig ausgeführt.
(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem Sie haben den Bundestag gegen Angriffe von außen und
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der von innen verteidigt, und Ihnen war vor allem der faire
LINKEN – Stephan Brandner [AfD]: Das war Ausgleich von Mehrheit und Opposition immer ein
ein falsches Zitat, Herr Grosse-Brömer! Er hat besonderes Anliegen. Dafür herzlichen Dank!
nicht „Fliegenschiss“ gesagt!) (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, dem
Sondern? BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP
sowie bei Abgeordneten der LINKEN)
(Zurufe von der FDP und der AfD:
„Vogelschiss“!) Als Letztes kurz ein Hinweis, weil wir gerade von
fairem Ausgleich von Mehrheit und Opposition sprechen:
„Vogelschiss“ macht die Sache jetzt ausnahmsweise nicht Auch Carsten Schneider danke ich herzlich für die gute
besser. Aber vielen Dank für den Hinweis. Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Das haben wir gut
(B) (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der hingekriegt. Jetzt sind wir in anderer Position. Mal (D)
CDU/CSU, der SPD und des BÜND- gucken, wie es läuft. Aber ich glaube, wir haben gute
NISSES 90/DIE GRÜNEN) Grundlagen, weiterhin vernünftig gemeinsam zu arbei-
Bei der AfD ist immer viel von Ausgrenzung die Rede. ten.
Die einzige Ausgrenzung, die hier stattfindet, ist die Mit Blick auf fairen Übergang, den auch ich mir wün-
Selbstausgrenzung aus den Reihen der AfD, insbesonde- sche, und fairen Ausgleich von Mehrheit und Opposition
re von denen, die „überzeugte Parlamentarier“ sind. Wir möchte ich doch eines sagen: Gleich nach der Wahl eine
haben Sie die vergangenen vier Jahre erlebt, und eigent- traditionelle Sitzordnung im Plenum mit der Brechstange
lich haben Sie nichts unversucht gelassen, diesem Par- ändern zu wollen, ist kein guter Stil, finde ich.
lament zu schaden. (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei
Auch Ihr Antrag heute ist nicht besser. Insbesondere – Abgeordneten der FDP)
das ist die Kontinuität in Ihrem Vorgehen – ist er wieder Ich spüre einen Hauch von Arroganz der Macht. Aber ich
schlampig begründet. Da steht zum Beispiel, die Rege- bin auch überzeugt, dass die Opposition, insbesondere
lung zum Alterspräsidenten würde Kolleginnen und Kol- die Liberalen, so klug sind, davon abzusehen,
legen aus den neuen Bundesländern benachteiligen, weil
diese erst nach 1990 kandidieren konnten. Wenn Sie mal (Christian Lindner [FDP]: Die Opposition
in die Liste der dienstältesten Kolleginnen und Kollegen spricht von Arroganz der Macht!)
geschaut hätten, was Sie im Gegensatz zu mir offenbar traditionelle Gepflogenheiten dieses Parlamentes – kaum
nicht getan haben, in der Mehrheit – aus Eigennutz zu ändern.
(Jan Korte [DIE LINKE]: Das stimmt!) (Christian Lindner [FDP]: Wahlrecht, sage ich
dann hätten Sie festgestellt, dass auf Wolfgang Schäuble nur! Wahlrecht pur als Opposition!)
nur Mitglieder folgen, die nach 1990 in diesen Bundestag Ich bin da sehr sicher. Ich setze auf die Einsichtsfähigkeit
eingezogen sind. und Klugheit der FDP, die bewährte Tradition in diesem
(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU) Hause zu erhalten.
Also ist die Begründung schon in der Sache völlig Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir lehnen den
unschlüssig. Im Übrigen folgt an dritter Stelle der Kolle- Antrag der AfD aus, wie ich finde, guten Gründen ab.
ge Gregor Gysi. Also, eine Schlechterstellung der ost- (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge-
deutschen Kolleginnen und Kollegen ist für mich spontan ordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/
jetzt nicht erkennbar. DIE GRÜNEN)
4 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
(A) Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble: maßnahmen stattfinden kann. Die Fraktionen hatten sich (C)
Gibt es weitere Wortmeldungen? – Das ist nicht der ursprünglich darauf verständigt, dass für diese Sitzung
Fall. Dann lasse ich über den Antrag der Fraktion der ein 3-G-Konzept gilt. Das bedeutet, dass Zutritt zum
AfD auf Drucksache 20/2 abstimmen. Wer stimmt für Plenarsaal in der unteren Ebene ausschließlich diejenigen
den Antrag der AfD? – Wer stimmt dagegen? – Wer Personen haben, die vollständig gegen das SARS-CoV-2-
enthält sich? – Das ist offenbar niemand. Dann ist der Virus geimpft sind, von einer Coronaerkrankung genesen
Antrag der AfD gegen die Stimmen der AfD mit den oder aktuell negativ getestet sind.
Stimmen des übrigen Hauses abgelehnt.
Der Geimpft-, Genesenen- oder Getestetenstatus ist
(Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ nach Maßgabe meiner Anordnung zur Anwendung der
CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN 3-G-Regel bei der Durchführung der konstituierenden
und der FDP) Sitzung vom 14. Oktober 2021 als Zutrittsberechtigung
Damit verbleibt es dabei, dass nach § 1 Absatz 2 der zur unteren Ebene des Plenarsaals und zur West- und zur
Geschäftsordnung das am längsten dem Bundestag ange- Abgeordnetenlobby nachzuweisen. Für die heutige Sit-
hörende Mitglied den Vorsitz übernimmt. Michael zung gelten als Nachweis für Ihren Status auch die Hand-
Grosse-Brömer hat eben schon eindrucksvoll dargelegt, gelenkbänder, die Sie zuvor erhalten haben.
dass offensichtlich ich das bin. Diejenigen Abgeordneten, die einen solchen Nachweis
(Heiterkeit bei der CDU/CSU sowie bei nicht erbringen oder trotz Nachweis mit Abstand sitzen
Abgeordneten der SPD) möchten, haben die Möglichkeit, unter Wahrung des
Ich freue mich, den Vorsitz zu übernehmen, und füge Abstandsgebots auf den Tribünen an der Sitzung teil-
gleich für eventuell noch kommende Geschäftsordnungs- zunehmen. Mikrofone sind dort vorhanden. Auch die
debatten hinzu, dass ich ab jetzt wieder darauf achte, dass später folgenden Wahlen finden für diese Abgeordneten
bei Reden zur Geschäftsordnung wirklich nur zur auf der Tribüne statt.
Geschäftsordnung gesprochen wird. Bitte beachten Sie, dass weiterhin die Pflicht zum Tra-
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU) gen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung gilt.
Sie kann am Sitzplatz, am Rednerpult und an den Saal-
mikrofonen abgelegt werden. Sofern Sie hier im Plenum
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble
einschließlich der West- und der Abgeordnetenlobby
Jetzt rufe ich auf den Tagesordnungspunkt 1:
gegen diese Zutrittsregel, die Nachweispflicht, die Pflicht
Eröffnung der Sitzung durch den Alterspräsiden- zum Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Be-
(B) ten deckung sowie das für die Abgeordneten auf den Tribü- (D)
Drucksache 20/2 nenplätzen geltende Abstandsgebot verstoßen, kann dies
mit den Mitteln des parlamentarischen Ordnungsrechts
Ich eröffne als Alterspräsident die erste Sitzung der geahndet werden.
20. Wahlperiode. Ich begrüße unseren Bundespräsiden-
ten, Herrn Dr. Frank-Walter Steinmeier. Herr Bundesprä- Die Fraktion der AfD widerspricht nunmehr der
sident, wir freuen uns, dass Sie heute da sind. Anwendung des 3-G-Konzepts.
(Beifall)
(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE
Dann begrüße ich die Bundeskanzlerin, Frau GRÜNEN]: Meine Güte!)
Dr. Angela Merkel, die heute auf ungewohntem Platz
sitzt. Darüber stimmen wir jetzt ab. Wer stimmt für die Anwen-
dung des von mir eben beschriebenen 3-G-Konzepts? –
(Beifall) Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Dann ist
Ich heiße die ehemalige Präsidentin des Deutschen dieses Konzept als Teil unserer parlamentarischen Ord-
Bundestages, Frau Dr. Rita Süssmuth, herzlich willkom- nung gegen die Stimmen der AfD mit den Stimmen des
men, übrigen Hauses so beschlossen.
(Beifall) Nach Absprache mit den Fraktionen benenne ich als
ebenso die ehemalige Präsidentin der ersten frei gewähl- vorläufige Schriftführerinnen und Schriftführer die
ten Volkskammer der DDR, Frau Dr. Sabine Bergmann- Damen und Herren Abgeordneten Gökay Akbulut,
Pohl. Norbert Altenkamp, Artur Auernhammer, Silvia Breher,
Leni Breymaier, Sandra Bubendorfer-Licht, Astrid
(Beifall) Damerow, Dr. Karamba Diaby, Esther Dilcher, Michael
Stellvertretend für das Diplomatische Korps begrüße Donth, Thomas Erndl, Kay Gottschalk, Erhard Grundl,
ich seine Exzellenz den Apostolischen Nuntius und alle Mariana Harder-Kühnel, Peter Heidt, Marc
weiteren Ehrengäste, die auf der Tribüne an dieser Sit- Henrichmann, Thomas Hitschler, Dr. Bettina Hoffmann,
zung teilnehmen. Michael Kießling, Norbert Kleinwächter, Jens Koeppen,
Christian Kühn (Tübingen), Markus Kurth, Ulrich
(Beifall) Lechte, Paul Lehrieder, Isabel Mackensen-Geis,
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die anhaltende pan- Dorothee Martin, Claudia Moll, Petra Nicolaisen, Jan
demische Lage erzwingt auch, dass diese Sitzung in Voll- Nolte, Josef Oster, Tabea Rößner, Felix Schreiner,
präsenz nur unter Geltung zusätzlicher Infektionsschutz- Michael Schrodi, Katrin Staffler, Mathias Stein,
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 5
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble
(A) Benjamin Strasser, Jessica Tatti, Dr. Hermann-Josef Umso mehr kommt es auf das Parlament an – als der (C)
Tebroke, Kerstin Vieregge, Marja-Liisa Völlers, Raum, in dem die Vielfalt an Meinungen offen zur Spra-
Wolfgang Wiehle, Gülistan Yüksel. che kommt. Das wird noch wichtiger, weil in unserer
Gesellschaft die Bereitschaft sinkt, gegensätzliche Stand-
Ich bitte die Abgeordneten Gülistan Yüksel und Jens punkte auszuhalten, Widerspruch überhaupt zuzulassen,
Koeppen, neben mir Platz zu nehmen. weil der Drang nach Konformität in der Gruppe wächst,
um von sich fernzuhalten, was dem eigenen Empfinden
(Zurufe von der AfD: Maske! 3-G-Regel!)
und Denken widerspricht.
Denken Sie an die Maske. Wir sollten den Streit in der Mitte der Gesellschaft
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dass wir im Reichs- suchen und ihn öffentlich hier im Parlament austragen,
tagsgebäude tagen, ist ja eigentlich keiner Erwähnung indem wir deutlich machen, dass nie eine Seite allein
wert. Und dennoch ist es heute eine Besonderheit. Wir recht hat, dass um der Sache willen miteinander gerungen
kommen trotz der pandemischen Beschränkungen erst- werden muss. Politik ist ja kein Selbstzweck. Wir dienen
mals wieder alle gemeinsam im Plenum zusammen. Das nicht dem Eigeninteresse einer gesellschaftlichen Gruppe
macht eine überfraktionelle Verständigung möglich, die oder einer Meinungsblase, sondern wir dienen der
wir eben mit großer Mehrheit bestätigt haben. Gemeinschaft. Am Ende unserer Debatten stehen Ent-
scheidungen, für die wir die Verantwortung tragen, durch
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, des Mehrheiten, die wechseln können. Das erleben wir gera-
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der de.
FDP) Ohne Kompromisse geht das nicht, erst recht nicht bei
In der vergangenen Legislaturperiode hat dieses Haus Mehrheitsverhältnissen wie nach dieser Wahl. Aber
sogar, wenn nötig, einen überfraktionellen Konsens her- suchen wir auch nicht immer nur den kleinsten gemein-
stellen können, um die Handlungsfähigkeit des Par- samen Nenner, indem wir im Detail streiten. Trauen wir
laments zu sichern. Die Bürgerinnen und Bürger schauen uns etwas zu, ob in Regierungsverantwortung oder als
auf uns. Ihre Erwartungen an das Parlament sind zu Recht Opposition; sonst geht verloren, was die Demokratie
groß. Wir sollten weiter alles tun, um dem gemeinsam eben auch dringend braucht: politische Führung.
gerecht zu werden. Sie verlangt von uns als Abgeordnete den Blick für die
wirklich großen Aufgaben und die Fähigkeit, das gesell-
Die heutige Abstimmung sollte nicht die letzte gewe-
schaftliche Interesse auf diese großen Aufgaben zu
sen sein, in der wir mit überwältigender Mehrheit über
lenken, Orientierung zu geben. Dazu müssen wir bereit
(B) die Fraktionsgrenzen hinweg entscheiden. Wenn uns das sein, den Menschen auch etwas zuzumuten. Nicht nur (D)
etwa beim Wahlrecht gelänge, wäre ich nach der auch für
Antworten geben, die gern gehört werden, sondern
mich persönlich bitteren Erfahrung der vergangenen
Lösungen entwickeln und zur Diskussion stellen für die
Legislaturperiode bestimmt nicht traurig.
Aufgaben, die wir als drängend erachten, und davon die
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem Bürger überzeugen: Dazu verpflichtet uns unser Mandat.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP Das mitunter zähe Ringen um gesellschaftliche Mehr-
sowie bei Abgeordneten der AfD und der heiten sollten wir gerade auch denjenigen nahebringen,
LINKEN) die mit Blick auf den Klimawandel von der Trägheit
demokratischer Prozesse enttäuscht sind und sofortiges
Eine Wahlrechtsreform, die diesen Namen verdient, ist
Handeln fordern. Ihre Motive sind nachvollziehbar, aber
allerdings keinen Deut leichter geworden. Und trotzdem
wissenschaftliche Erkenntnis allein ist noch keine Politik
duldet sie ersichtlich keinen Aufschub. Mehr möchte ich
und schon gar nicht demokratische Mehrheit. Wer Ziele
dazu nicht sagen, außer dass jedenfalls nach meinem Ver-
und Mittel absolut setzt, bringt sie gegen das demokrati-
ständnis bei einer Entscheidung dieser Tragweite eigent-
sche Prinzip in Stellung. Übrigens kann die Wissenschaft
lich keine politische Kraft im Parlament aus der Mitver-
genauso wenig letzte Gewissheit liefern, und in der
antwortung für eine tragfähige Lösung entlassen werden
Demokratie gibt es sowieso nicht die eine richtige Ent-
sollte.
scheidung. Genau damit müssen wir umgehen.
Konsens, liebe Kolleginnen und Kollegen, wird in die-
(Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der
sem Haus auch zukünftig nicht die Regel sein, und das
AfD sowie bei Abgeordneten der SPD und des
sollte es auch nicht. Hier ist der Ort, an dem wir streiten
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
dürfen, an dem wir streiten sollen, aber fair und nach
Regeln, leidenschaftlich, aber auch mit der Gelassenheit, Zu Beginn der Pandemie haben wir ja erlebt, wie groß
die einer erregten Öffentlichkeit Beispiel geben kann. in einer Gefahrensituation das Bedürfnis nach klaren
Wenn wir das Prinzip der Repräsentation stärken wollen, politischen Vorgaben ist; wir brauchten wissenschaftli-
dann müssen wir uns immer wieder um die Faszination chen Rat. Doch der Stand der Virologie und der Medizin
der großen, strittigen Debatte bemühen. Das Parlament ist war damals noch recht unsicher, weil es eben ein neues
immer auch eine politische Bühne und nicht bloß eine Phänomen war. Die wissenschaftliche Logik, die nicht
notarielle Veranstaltung, um Koalitionsverträge abzuar- nur auf Konsens, sondern gerade auf Ambiguität, Zweifel
beiten, zumal sich die Entwicklungen einer vernetzten und Widerspruch beruht, geriet in ein Spannungsverhält-
Welt mit ihren wechselnden Herausforderungen nicht nis zu den drängenden politischen Notwendigkeiten. Par-
an Koalitionsverträge halten, wie wir erfahren haben. lament und Regierung mussten handeln. Und wir mussten
6 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
Britta Haßelmann
(A) (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, (C)
SES 90/DIE GRÜNEN) bei der SPD und der LINKEN sowie bei
weiß, dass wir bei sehr, sehr vielen Gesetzgebungsver- Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)
fahren hier im Haus die Kanzler/-innenmehrheit brau-
chen. Wo sollte also der Sinn liegen, meine Damen und Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble:
Herren, ausgerechnet bei der Wahl eines Kanzlers oder Nächster Redner ist der Kollege Dr. Marco
einer Kanzlerin zu sagen: „Dafür reicht ein Viertel“, Buschmann, FDP.
außer der Tatsache, dass sich die Abgeordneten der AfD
damit erneut ausleben wollen: Woche für Woche, Monat (Beifall bei der FDP)
für Monat?
Dr. Marco Buschmann (FDP):
(Dr. Alice Weidel [AfD]: Sie haben den Antrag
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-
nicht verstanden!)
nen und Kollegen! Als ich gestern insbesondere die neu-
Ich finde, es gibt keine sachlich guten Gründe, und das en Kolleginnen und Kollegen meiner Fraktion auf den
Parlament sollte dem keine Zustimmung geben, meine heutigen Tag eingestimmt habe, habe ich von einem wei-
Damen und Herren. hevollen Tag gesprochen, einem Tag, der so ein bisschen
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ähnlich ist wie Taufe oder Erstkommunion,
bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und der (Jan Korte [DIE LINKE]: Oder Jugendweihe!)
LINKEN)
weil man etwas ganz Neues in seinem Leben erlebt. –
Es ist doch albern. Wir brauchen 369 Abgeordnete für Man kann auch, Herr Kollege Korte, Jugendweihe sagen.
eine Kanzler-/Kanzlerinnenmehrheit bei besonders rele-
vanten Fragen. Aber mit einem Viertel der Abgeordneten (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)
soll man den Kanzler oder die Kanzlerin vorschlagen Entscheidend ist aber, dass wir heute das ausstrahlen,
können? Das ist doch absurd. Und die Ankündigung, was die Bürgerinnen und Bürger erwarten, nämlich einen
dass ein gewisser Herr Brandner das vorstellen will, würdigen Umgang mit der Verantwortung, die sie uns
macht es nicht besser, meine Damen und Herren. allen übertragen haben. Zu diesem würdigen Umgang
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gehört der Streit nach Regeln. Das hat der scheidende
sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/ Präsident vorhin gesagt. Diese Regeln geben wir uns
CSU) jetzt, und es spricht für die Kultur unseres Parlamentaris-
mus, dass wir einen sehr breiten Konsens haben, was den
Also ich schlage vor: Wir nehmen das mit. – Meine übergroßen Teil der richtigen und angemessenen Regeln (D)
(B)
Haltung dazu ist klar, und ich habe gehört: Anderen für diesen Streit angeht. Deshalb unterstützen wir auch
geht es ähnlich. den Antrag der größten Fraktion des Hauses, die diesen
Der zweite Änderungsantrag im Hinblick auf die Fra- Antrag traditionell einbringt, den Frau Katzmarek hier
ge, ob wir demnächst parlamentarische Initiativen oder gerade vorgetragen hat. – Das ist die erste Bemerkung,
Anträge, so wie es die Lebenswirklichkeit vieler Men- die ich machen wollte.
schen abbildet, auch gendern. Das scheint den Horizont Die zweite Bemerkung ist: Auch wir begrüßen es, dass
mancher Abgeordneter in der AfD zu übersteigen. wir die Geschäftsordnung einer Modernisierung unterzie-
(Zuruf der Abg. Beatrix von Storch [AfD]) hen. Wir haben in der Coronazeit gelernt, dass es über-
haupt nicht wehtut, Kolleginnen oder Kollegen digital
Sie merken: Die Stimmung wird auch anders. Man hält es
zuzuschalten, Sachverständige digital zuzuschalten. Vie-
kaum aus.
les, was lange Zeit als unwürdig, außergewöhnlich oder
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNIS- nicht umsetzbar galt, ist mit dem kleinen Vorbehalt, dass
SES 90/DIE GRÜNEN) es technisch noch immer nicht ganz reibungslos klappt,
Ich sage nur, meine Damen und Herren: Kommen Sie überhaupt nicht schlimm. Es ist ein Gewinn für viele
doch einfach in der Lebenswirklichkeit an. Kolleginnen und Kollegen. Ich freue mich auf eine De-
batte zur grundlegenden Modernisierung der Geschäfts-
(Enrico Komning [AfD]: Das ist Ihre ordnung.
Lebenswirklichkeit!)
Mit meiner dritten Bemerkung möchte ich auf einen
Machen Sie es doch, wie Sie es wollen, aber schreiben der beiden bereits angesprochenen Änderungsanträge der
Sie nicht allen anderen vor, was sie zu denken, zu tun und AfD eingehen. Was technisch ein wenig auf leisen Sohlen
zu reden haben. daherkommt, nämlich die Absenkung des Quorums für
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, einen Antrag sowohl zur Wahl als auch – darum geht es in
bei der SPD und der LINKEN sowie bei Wahrheit wirklich – zur Abwahl eines Bundeskanzlers,
Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP) ist in Wahrheit eine völlige Umkehrung des Charakters
dieses Instruments. Die Abwahl des Bundeskanzlers, wie
Insofern nehmen wir das gerne mit in die Diskussion sie unser Grundgesetz vorsieht, ist eine Antwort auf unse-
im Geschäftsordnungsausschuss. Ich denke, wir starten re Geschichte. Die Abwahl eines Bundeskanzlers kann
heute einfach einmal ganz gut durch, und das ohne die nur erfolgen durch die Neuwahl eines Kanzlers. Es ist
Änderungsanträge der AfD. das berühmte konstruktive Misstrauensvotum. Das kon-
Vielen Dank. struktive Misstrauensvotum ist eine Antwort auf unsere
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 11
Dr. Marco Buschmann
(A) Geschichte, weil es in der Weimarer Republik ganz ein- (Beifall bei der AfD) (C)
fach war, eine Mehrheit gegen etwas zu organisieren. Es
Vielen Dank noch mal dafür, dass Sie uns vor Augen
war leicht, eine Mehrheit zu haben, die sich darauf einigt,
geführt haben, wo die Herausforderungen in der Zukunft
dass man unzufrieden ist mit dem Bestehenden, dass man
liegen.
sich aus der Verneinung heraus definiert. Aber es war
eben schwer, eine Mehrheit zu organisieren, die sich für Meine Damen und Herren, lassen Sie uns kurz über die
etwas ausspricht, für etwas, das man gemeinsam in der rechtliche Flankierung des vor uns gemeinsam liegenden
Mehrheit für das Bessere hält. Dadurch kam es zustande, Lebensabschnittes in den nächsten vier Jahren, also der
dass reihenweise Regierungen in der Weimarer Republik 20. Wahlperiode, reden. Das Regelwerk, über das ja
aus dem Amt gejagt wurden, dass die Bürgerinnen und schon hier gesprochen wurde, ist unter anderem die
Bürger damals das Vertrauen in die Institutionen ver- Geschäftsordnung, die sich zwar im Großen und Ganzen
loren. Und das hat mit dazu beigetragen, dass der Weg ganz nett liest, gleichwohl aber in der vergangenen Wahl-
in die Diktatur geebnet wurde. periode von Ihnen zur Bekämpfung der Opposition – und
damit meine ich die AfD, die einzige Opposition; denn
Daraus haben die Mütter und Väter des Grundgesetzes
Sie alle regieren ja irgendwo irgendwie mit – missbraucht
eine Lehre gezogen, dass nämlich die Beseitigung eines
wurde:
gewählten Bundeskanzlers aus dem Amt durch das Par-
lament nur möglich ist, wenn es eben nicht nur eine (Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Mehrheit gegen etwas gibt, sondern auch eine Mehrheit sei es der Sündenfall zum Alterspräsidenten – Bernd
für etwas, das man gemeinsam für das Bessere hält. Baumann hatte das angesprochen –, sei es die unpar-
Die Quoren der Geschäftsordnung, um ein solches Ver- lamentarische Verhinderung des Bundestagsvizeprä-
fahren einzuleiten, stellen uns allen gemeinsam deshalb sidenten – damit können Sie ja heute Schluss machen
eine Prüffrage. Die Prüffrage lautet: Wie wollt ihr denn und mal wieder zu richtigen Parlamentariern werden –,
eine Kanzlermehrheit zustande bekommen, wenn nicht seien es durchgepeitschte Gesetze im Rahmen der Par-
mal ein Viertel dieses Hauses bereit wäre, das Verfahren teienfinanzierung, seien es fragwürdige Omnibusgesetze,
dafür einzuleiten? Diese Prüffrage stellt den Ausnah- die völlig Verschiedenes vermischen, nämlich Fluthilfe
mecharakter dieses Verfahrens sicher; denn was nicht beispielsweise mit Coronamaßnahmen. Es gibt viel zu
sein soll, ist, dass aus diesem Ausnahmeinstrument des tun, viel zu regeln, viel zu ändern an der Geschäftsord-
konstruktiven Misstrauensvotums ein plenartägliches nung; das haben meine Vorredner ja ausgeführt.
Kampfinstrument wird, das jede Sitzungswoche im Meine Damen und Herren, wir sind heute in der begin-
Zweifelsfall gezogen wird, um das Vertrauen in die nenden 20. Wahlperiode, in der konstituierenden Sitzung,
demokratischen Institutionen unseres Grundgesetzes zu weshalb wir uns auf zwei wichtige und wesentliche Din- (D)
(B)
unterhöhlen. ge beschränken wollen:
(Beifall bei der FDP, der SPD, der CDU/CSU, Zum einen – und das ist die Mehrheitsmeinung im
dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der deutschen Volke – geht es um die Lesbarkeit von Druck-
LINKEN) sachen durch Verzicht auf die sogenannte Gendersprache.
Und wer Erfahrung mit der Fraktion, die diesen Ände- Die deutliche Mehrheit unserer Bürger – ungefähr zwei
rungsantrag stellt, hier in den letzten vier Jahren gesam- Drittel – lehnt den Orwell’schen Sprachunsinn ab,
melt hat, weiß genau, dass das Ziel ist: das Vertrauen in (Beifall bei der AfD)
die demokratisch legitimierten Institutionen unseres
Grundgesetzes zu unterspülen, indem aus einem Ausnah- ganz unabhängig davon, um wen es sich handelt. Männer
meinstrument ein plenartägliches Kampfinstrument und Frauen lehnen das ab. Sie wollen keine Sternchen, sie
gemacht wird. Und dabei machen die Freien Demokraten wollen keine Binnen-Is, sie wollen keine Doppelpunkte,
nicht mit. sie wollen keine Schräg- und keine Unterstriche,
Ich danke Ihnen. (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN]: Sie wollen keine AfD!)
(Beifall bei der FDP, der SPD, der CDU/CSU
und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie und sie wollen keine künstlichen Stotterpausen. Also, Sie
bei Abgeordneten der LINKEN) können was für unser Volk, für die Mehrheit des Volkes,
tun. Handeln wir im Sinne der großen Mehrheit unserer
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble:
Bürger! Handeln Sie im Sinne der großen Mehrheit unse-
rer Bürger! Und lassen wir einen solchen Quatsch im
Nächster Redner ist der Kollege Stephan Brandner, Deutschen Bundestag einfach in Zukunft sein!
AfD.
(Beifall bei der AfD)
(Beifall bei der AfD)
Frau Haßelmann, Sie können natürlich gendern und
künstlich stottern, wie Sie wollen – zu Hause, in Ihren
Stephan Brandner (AfD):
Fraktionssitzungen oder auf Ihren Parteitagen –, aber im
Herr Alterspräsident! Lassen Sie mich zunächst Dank
Deutschen Bundestag sollte Vernunft walten. Dazu dient
aussprechen für Ihre eindrucksvolle und ausgewogene
unser erster Antrag.
Rede zu Beginn dieser Sitzung, die so ausgewogen und
eindrucksvoll war, dass teilweise nur Applaus der AfD zu Meine Damen und Herren, der zweite Antrag steht
vernehmen war. ganz einfach unter dem Motto: Mehr Demokratie wagen.
12 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
Stephan Brandner
(A) (Beifall bei Abgeordneten der AfD – Lachen Deshalb schlagen wir vor: Jede Fraktion hat das Recht, (C)
bei der SPD) einen Kandidaten vorzuschlagen zur Wahl des Bundes-
Das war nicht nur ein Anliegen von Willy Brandt; das ist kanzlers. Dann – Frau Haßelmann, ich erkläre Ihnen das
auch ein Anliegen der AfD seit Bestehen der AfD: Mehr gerne noch mal – kommt es natürlich darauf an, dass man
Demokratie wagen im Großen, beispielsweise durch die Kanzlermehrheit im Deutschen Bundestag erreicht.
Volksabstimmungen und Volksbegehren; mehr Demokra- Das, was Herr Müller und Herr Buschmann hier gesagt
tie wagen aber auch im Kleinen, im Rahmen der haben, ist vom Bereich der Verschwörungstheorien wirk-
Geschäftsordnung, die gänzlich weltfremd vorschreibt, lich nicht weit entfernt und von Unkenntnis auch nicht,
dass allein für den Wahlvorschlag zum Bundeskanzler – – Herr Müller. Nicht die Väter und Mütter des Grundgeset-
Frau Haßelmann, zes haben das so eingeführt, sondern die Väter und Müt-
(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE ter der Geschäftsordnung. Die Väter und Mütter des
GRÜNEN]: Ja!) Grundgesetzes haben dazu gar nichts geregelt.
da haben Sie unseren Antrag wohl nicht begriffen; ent- (Beifall bei der AfD)
weder haben Sie ihn selbst nicht gelesen oder sich ihn Deshalb unsere dringende Bitte, meine Damen und
falsch erklären lassen. Es geht nicht darum, dass wir Herren, ganz im Sinne der Bürger unseres Landes: Ver-
das Quorum absenken wollen für die Wahl des Bundes- zichten wir auf die Gendersprache, und werden wir ganz
kanzlers, sondern es geht schlicht und ergreifend um den im Sinne von Willy Brandt etwas demokratischer
Wahlvorschlag.
(Zurufe von der SPD: Hoi!)
(Amira Mohamed Ali [DIE LINKE]: Ja, das hat
sie doch gesagt!) dadurch, dass wir die Formalien für den Vorschlag zum
Kandidaten eines Bundeskanzlers etwas absenken! Wer-
Also, Sie haben einfach am Thema vorbeigeredet, wie den Sie demokratischer! Folgen Sie der AfD! Stimmen
wir das von Ihnen kennen, Frau Haßelmann. Sie unseren Anträgen zu!
(Beifall bei der AfD) Vielen Dank.
Aber die Bestenauslese schlägt ja offenbar bei den Grü- (Beifall bei der AfD)
nen auch bei den Parlamentarischen Geschäftsführern
nicht durch.
Alterspräsident Dr. Wolfgang Schäuble:
(Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE Voraussichtlich letzter Redner in dieser Debatte ist der
GRÜNEN]: O mein Gott!) Kollege Jan Korte, Die Linke.
(B) Bei der AfD ist das anders. (D)
(Beifall bei der LINKEN)
Also: Die Geschäftsordnung schreibt eigentlich völlig
weltfremd vor, dass man für den Vorschlag zur Wahl Jan Korte (DIE LINKE):
eines Bundeskanzlers 25 Prozent der Mitglieder des Sehr geehrter Herr Alterspräsident Dr. Schäuble! Also,
Deutschen Bundestags, also knapp 190, braucht. Allein Herr Brandner, gleich in der ersten Sitzung die braune
um kandidieren zu dürfen, benötigt man diese Anzahl, die Widerlichkeitsskala in solche Höhen zu treiben,
sich offenbart. Das ist ein ganz klarer Verstoß gegen die
Geheimheit der Wahl. Und wenn wir in diesen bunten (Dr. Bernd Baumann [AfD]: Jetzt kommt die
Bundestag hineinschauen, bringt nur eine einzige Partei rote Widerlichkeit! Das ist noch schlimmer!)
es alleine zustande, 25 Prozent für den Wahlvorschlag das ist immerhin respektvoll.
zusammenzubekommen. Das wäre die SPD.
(Beifall bei der LINKEN, der SPD, dem
(Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Das ist falsch!) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Eine andere Fraktion schafft es auch noch durch eine, Dass ausgerechnet Sie Willy Brandt zitieren, der gegen
sagen wir mal, seltsame Auslegung der Geschäftsord- die Nazis gekämpft hat, der niedergekniet ist vor den
nung, durch eine komische Konstellation, dass sich Opfern des Aufstandes im Warschauer Ghetto, dass aus-
zwei Parteien zusammenschließen, zwei Parteien, die gerechnet Sie, die in der Tradition der Nazis stehen,
krachend verloren haben bei der Bundestagswahl: die
CDU bundesweit bei knapp 19 Prozent – das muss man (Dr. Bernd Baumann [AfD]: Und Sie in der
mal wissen –, die CSU gerade mal bei 5,2 Prozent – Tradition von Ulbricht!)
gerade mal die 5-Prozent-Hürde übersprungen; die CSU das hier anbringen, ist abartig, um das in aller Klarheit zu
hat gerade mal 0,3 Prozent mehr als die Linken. sagen. Abartig und ekelerregend!
(Dorothee Bär [CDU/CSU]: Ja, in einem (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem
Bundesland! In einem einzigen Bundesland! BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Norbert
Der Vollhonk! Unmöglich! Unfassbar!) Kleinwächter [AfD]: Sie hätten aus dem
Das muss man mal wissen, was in Deutschland los ist. Parlament raus gehört! – Weitere Zurufe von
der AfD)
(Beifall bei der AfD)
Meine Damen und Herren, Demokratie verlangt da- Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen
nach, dass natürlich ein Wahlvorschlag gemacht werden und Herren von der AfD,
kann von einem relativ geringen Quorum ausgehend. (Zurufe von der AfD)
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 13
Jan Korte
(A) wenn ich mir die politische Lage angucke, dann finde ich Ich glaube darüber hinaus – das ist jetzt bitter für die (C)
zurzeit besonders wichtig: Wie entwickelt sich Corona? FDP –, dass wir endlich Großspenden von Unternehmen
Ich finde es wichtig, darüber zu diskutieren, wie wir verbieten müssen. Denn Politik darf nicht käuflich sein.
Kinderarmut bekämpfen können. Und ich mache mir gro- Da müssen Sie anders an Geld rankommen.
ße Sorgen, dass sich hier eine Koalition anbahnt, in der (Beifall bei der LINKEN)
das Soziale hinten runterfallen wird, weil die stabil
marktradikale FDP dafür schon sorgen wird. So geht es auf jeden Fall nicht.
(Lachen bei Abgeordneten der FDP – Christian Ich will noch einen letzten Punkt ansprechen, über den
Lindner [FDP]: Das werden wir jetzt die wir hier wirklich nachdenken müssen. Wenn Sie sich mal
nächsten vier Jahre hören!) die Wahlbeteiligung angucken, kann man erkennen: Es
ist eine soziale Frage. Wenn ich mir den Wahlkreis Starn-
Das ist etwas, was mich und viele Menschen bewegt. berg angucke, sehe ich, dass wir dort eine Wahlbetei-
ligung von 80 Prozent haben. Bei mir in Sachsen-Anhalt,
Was ist der AfD wichtig? Der AfD ist wichtig: die
im Wahlkreis Anhalt, sind es gerade mal 65 Prozent.
Verunglimpfung von geschlechtergerechter Sprache.
Das einzig Sinnvolle an Ihrem Änderungsantrag ist, (Dr. Marco Buschmann [FDP]: Dann musst du
dass man sehen kann, wie parlamentarisch verblödet Sie mal bessere Werbung machen!)
eigentlich sind. Ich will Ihnen mal was sagen: Wir können Das heißt also, diejenigen, die das höchste Pro-Kopf-Ein-
an Ihrem Änderungsantrag – das ist das einzig Gute – kommen haben, nehmen überproportional ihre demo-
sehr gut erkennen, dass Sie offenbar in vier Jahren Bun- kratischen Rechte wahr, und damit haben wir ein Un-
destag nicht einmal einen Gesetzestext gelesen haben. Da gleichgewicht in der parlamentarischen Demokratie.
gibt es kein Binnen-I, keine Doppelpunkte und keine Wir müssen darüber nachdenken, wie wir auch für Leute,
Gendersternchen. diese zum Teil 35 Prozent, die nicht mehr an Wahlen
(Beifall bei der LINKEN) teilnehmen, die sich abgemeldet haben, die Parlamente
und das Parlamentsgeschehen so attraktiv machen kön-
Das ist so absurd, was Sie hier beantragen, weil es das gar nen, dass sie sich angesprochen fühlen.
nicht gibt in den Gesetzestexten. Also: Völlig für den
(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abge-
Papierkorb, was Sie hier vorgelegt haben!
ordneten der SPD – Enrico Komning [AfD]:
(Beifall bei der LINKEN) Durch Sie passiert das bestimmt nicht!)
Meine Fraktion wird die Vorlage der sozialdemokrati- Last, but not least: Ich glaube, dass wir bei der Kon-
trolle und der Begrenzung des Lobbyismus jetzt wirklich
(B) schen Fraktion unterstützen; denn ich halte diese weiterkommen können, liebe Freunde von der SPD; denn (D)
Geschäftsordnung für eine gute Grundlage, auf der wir
hier miteinander streiten und diskutieren können. Es fin- die Halbtagslobbyisten der CDU/CSU sitzen ja – das ist
det unsere Zustimmung. Das bedeutet aber natürlich das einzig Erfreuliche für meine Partei, kann man so
nicht, dass die Geschäftsordnung so bleibt, wie sie jetzt sagen – jetzt in der Opposition.
ist, sondern sie muss generalüberholt werden. Dazu will (Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Es scheint
ich auch einige Vorschläge machen; sie sind gar nicht Ihnen sehr schlecht zu gehen!)
alle explizit von mir. Ich habe mir noch mal die Reden
Sie sind jetzt kein Hinderungsgrund mehr. Deswegen
zum Beginn der letzten Wahlperiode vom Kollegen
glaube ich, dass wir für die Vorschläge der FDP, der
Buschmann, der Kollegin Haßelmann und vom Kollegen
Grünen und der SPD – die Linke ist immer für große
Schneider durchgelesen. Das sind ja sehr, sehr gute Vor-
Reformen zu haben –, die ich in der nächsten Woche
schläge gewesen. Carsten, die guten Vorschläge scheiter-
einbringen werde und die zum Teil wortgleich von den
ten ja immer an der CDU/CSU. Das können wir jetzt
Grünen und der FDP kommen, hier eine übergroße Mehr-
ändern, und deswegen werden wir natürlich auch alle
heit haben werden, und darüber freuen wir uns.
eure Vorschläge hier einbringen.
Alles Gute für die weitere Debatte!
(Dr. Marco Buschmann [FDP]: Das machen wir
schon selber!) (Beifall bei der LINKEN)
Ich frage Sie jetzt, Frau Kollegin Bas: Nehmen Sie die (Beifall)
Wahl an? Hier im Bundestag werden die Debatten ausgetragen,
die Debatten, die das Land bewegen. Regierung und
1)
Namensverzeichnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Wahl Opposition treffen aufeinander. Politik wird verständlich
siehe Anlage 2 und sichtbar, jeden Abend in den Nachrichten. Es tut
16 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem Präsidentin Bärbel Bas:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der
LINKEN sowie bei Abgeordneten der AfD) Vielen Dank. – Frau Kollegin Roth, nehmen Sie die
Wahl an?
111 Neinstimmen, 50 Enthaltungen, 1 ungültige Stimme.
Auf Wolfgang Kubicki entfielen 564 Jastimmen, Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN):
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem
Ja, ich nehme sie mit großer Freude an, bedanke mich
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der
von ganzem Herzen für das Vertrauen und werde mich
LINKEN sowie bei Abgeordneten der AfD)
bemühen, es nicht zu enttäuschen.
91 Neinstimmen, 69 Enthaltungen, 3 ungültige Stimmen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
Auf Dr. Michael Kaufmann entfielen 118 Jastimmen, bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und der
553 Neinstimmen, 29 Enthaltungen und 27 ungültige LINKEN sowie bei Abgeordneten der AfD)
Stimmen.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Präsidentin Bärbel Bas:
AfD) Herr Kollege Kubicki, nehmen Sie die Wahl an?
(B) Auf Petra Pau entfielen 484 Jastimmen, (D)
Wolfgang Kubicki (FDP):
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem Frau Präsidentin, ich nehme die Wahl sehr gerne an.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der Beim nächsten Mal werde ich mich auch selbst wählen. –
LINKEN) Vielen Dank.
163 Neinstimmen, 76 Enthaltungen und 4 ungültige
Stimmen. (Beifall bei der FDP, der SPD, der CDU/CSU,
dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der
Die Abgeordneten Aydan Özoğuz, Yvonne Magwas, LINKEN sowie bei Abgeordneten der AfD)
Claudia Roth, Wolfgang Kubicki und Petra Pau haben
die erforderliche Mehrheit erreicht und sind zu Stellver-
Präsidentin Bärbel Bas:
treterinnen und Stellvertretern der Präsidentin gewählt.
Frau Kollegin Pau, nehmen Sie die Wahl an?
(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der
LINKEN) Petra Pau (DIE LINKE):
Frau Präsidentin, ich nehme die Wahl an und freue
Der Abgeordnete Dr. Michael Kaufmann hat die erfor- mich auf die Zusammenarbeit für die Demokratie.
derliche Mehrheit nicht erreicht.1)
(Beifall bei der LINKEN, der SPD, der CDU/
Ich frage Sie, Frau Kollegin Aydan Özoğuz: Nehmen CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und
Sie die Wahl an? der FDP)
(B) (D)
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 23
Anlage 1
Entschuldigte Abgeordnete
Abgeordnete(r) Abgeordnete(r)
Anlage 2
(A) Bettina Lugk Peggy Schierenbeck Michael Brand (Fulda) Anja Karliczek (C)
Heiko Maas Timo Schisanowski Dr. Reinhard Brandl Ronja Kemmer
Dr. Tanja Machalet Christoph Schmid Dr. Helge Braun Roderich Kiesewetter
Isabel Mackensen-Geis Dr. Nils Schmid Silvia Breher Michael Kießling
Erik von Malottki Uwe Schmidt Sebastian Brehm Dr. Georg Kippels
Holger Mann Dagmar Schmidt (Wetzlar) Heike Brehmer Dr. Ottilie Klein
Kaweh Mansoori Daniel Schneider Michael Breilmann Volkmar Klein
Zanda Martens Carsten Schneider (Erfurt) Ralph Brinkhaus Julia Klöckner
Dorothee Martin Olaf Scholz Dr. Carsten Brodesser Axel Knoerig
Parsa Marvi Johannes Schraps Dr. Marlon Bröhr Jens Koeppen
Franziska Mascheck Christian Schreider Yannick Bury Anne König
Katja Mast Michael Schrodi Gitta Connemann Markus Koob
Andreas Mehltretter Svenja Schulze Mario Czaja Carsten Körber
Takis Mehmet Ali Frank Schwabe Astrid Damerow Gunther Krichbaum
Robin Mesarosch Stefan Schwartze Alexander Dobrindt Dr. Günter Krings
Kathrin Michel Andreas Schwarz Michael Donth Tilman Moritz Kuban
Dr. Matthias Miersch Rita Schwarzelühr-Sutter Hansjörg Durz Ulrich Lange
Matthias David Mieves Dr. Lina Seitzl Ralph Edelhäußer Dr. Silke Launert
Susanne Mittag Svenja Stadler Alexander Engelhard Jens Lehmann
Falko Mohrs Martina Stamm-Fibich Martina Englhardt-Kopf Paul Lehrieder
Claudia Moll Dr. Ralf Stegner Thomas Erndl Dr. Katja Leikert
Siemtje Möller Mathias Stein Hermann Färber Dr. Andreas Lenz
Bettina Müller Nadja Sthamer Uwe Feiler Andrea Lindholz
Michael Müller Ruppert Stüwe Enak Ferlemann Dr. Carsten Linnemann
Detlef Müller (Chemnitz) Claudia Tausend Thorsten Frei Patricia Lips
Michelle Müntefering Michael Thews Dr. Hans-Peter Friedrich Bernhard Loos
Dr. Rolf Mützenich Markus Töns (Hof) Dr. Jan-Marco Luczak
Rasha Nasr Carsten Träger Michael Frieser Daniela Ludwig
Brian Nickholz Anja Troff-Schaffarzyk Ingo Gädechens Klaus Mack
Dietmar Nietan Derya Türk-Nachbaur Dr. Thomas Gebhart Yvonne Magwas
Jörg Nürnberger Frank Ullrich Dr. Jonas Geissler Andreas Mattfeldt
Lennard Oehl Marja-Liisa Völlers Fabian Gramling Stephan Mayer (Altötting)
(B) Mahmut Özdemir (Duisburg) Dirk Vöpel Dr. Ingeborg Gräßle Volker Mayer-Lay (D)
Aydan Özoğuz Dr. Carolin Wagner Hermann Gröhe Dr. Michael Meister
Dr. Christos Pantazis Maja Wallstein Michael Grosse-Brömer Friedrich Merz
Wiebke Papenbrock Hannes Walter Markus Grübel Jan Metzler
Mathias Papendieck Carmen Wegge Manfred Grund Dr. Mathias Middelberg
Natalie Pawlik Melanie Wegling Oliver Grundmann Dietrich Monstadt
Jens Peick Dr. Joe Weingarten Monika Grütters Maximilian Mörseburg
Christian Petry Lena Werner Serap Güler Axel Müller
Dr. Andreas Philippi Bernd Westphal Fritz Güntzler Florian Müller
Jan Plobner Dirk Wiese Olav Gutting Sepp Müller
Sabine Poschmann Dr. Herbert Wollmann Christian Haase Carsten Müller
Achim Post (Minden) Gülistan Yüksel Florian Hahn (Braunschweig)
Ye-One Rhie Stefan Zierke Jürgen Hardt Stefan Müller (Erlangen)
Andreas Rimkus Dr. Jens Zimmermann Matthias Hauer Dr. Stefan Nacke
Sönke Rix Armand Zorn Dr. Stefan Heck Petra Nicolaisen
Dennis Rohde Katrin Zschau Mechthild Heil Wilfried Oellers
Sebastian Roloff Thomas Heilmann Moritz Oppelt
Dr. Martin Rosemann Mark Helfrich Florian Oßner
CDU/CSU Michael Hennrich Josef Oster
Jessica Rosenthal
Michael Roth (Heringen) Knut Abraham Marc Henrichmann Henning Otte
Dr. Thorsten Rudolph Stephan Albani Ansgar Heveling Stephan Pilsinger
Tina Rudolph Norbert Maria Altenkamp Susanne Hierl Dr. Christoph Ploß
Bernd Rützel Philipp Amthor Christian Hirte Dr. Martin Plum
Sarah Ryglewski Artur Auernhammer Alexander Hoffmann Thomas Rachel
Johann Saathoff Peter Aumer Dr. Hendrik Hoppenstedt Kerstin Radomski
Ingo Schäfer Dorothee Bär Franziska Hoppermann Alexander Radwan
Axel Schäfer (Bochum) Thomas Bareiß Hubert Hüppe Alois Rainer
Rebecca Schamber Dr. André Berghegger Erich Irlstorfer Dr. Peter Ramsauer
Johannes Schätzl Peter Beyer Anne Janssen Henning Rehbaum
Dr. Nina Scheer Marc Biadacz Thomas Jarzombek Dr. Markus Reichel
Marianne Schieder Steffen Bilger Andreas Jung Josef Rief
Udo Schiefner Simone Borchardt Ingmar Jung Lars Rohwer
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 25
(A) Dr. Norbert Röttgen Maik Außendorf Zoe Mayer Sandra Bubendorfer-Licht (C)
Stefan Rouenhoff Tobias Bacherle Susanne Menge Dr. Marco Buschmann
Thomas Röwekamp Lisa Badum Swantje Henrike Michaelsen Karlheinz Busen
Erwin Rüddel Annalena Baerbock Dr. Irene Mihalic Carl-Julius Cronenberg
Albert Rupprecht Felix Banaszak Boris Mijatovic Bijan Djir-Sarai
Catarina dos Santos Firnhaber Karl Bär Claudia Müller Christian Dürr
Dr. Wolfgang Schäuble Canan Bayram Sascha Müller Dr. Marcus Faber
Dr. Christiane Schenderlein Katharina Beck Beate Müller-Gemmeke Daniel Föst
Andreas Scheuer Lukas Benner Sara Nanni Otto Fricke
Jana Schimke Dr. Franziska Brantner Dr. Ophelia Nick Maximilian Funke-Kaiser
Patrick Schnieder Agnieszka Brugger Dr. Konstantin von Notz Martin Gaßner-Herz
Nadine Schön Frank Bsirske Omid Nouripour Knut Gerschau
Felix Schreiner Dr. Anna Christmann Karoline Otte Thomas Hacker
Armin Schwarz Dr. Janosch Dahmen Cem Özdemir Reginald Hanke
Detlef Seif Ekin Deligöz Julian Pahlke Philipp Hartewig
Thomas Silberhorn Dr. Sandra Detzer Lisa Paus Ulrike Harzer
Björn Simon Katharina Dröge Dr. Paula Piechotta Peter Heidt
Tino Sorge Deborah Düring Filiz Polat Katrin Helling-Plahr
Jens Spahn Harald Ebner Dr. Anja Reinalter Markus Herbrand
Katrin Staffler Leon Eckert Tabea Rößner Torsten Herbst
Dr. Wolfgang Stefinger Marcel Emmerich Claudia Roth (Augsburg) Katja Hessel
Albert Stegemann Emilia Fester Dr. Manuela Rottmann Dr. Gero Clemens Hocker
Johannes Steiniger Schahina Gambir Corinna Rüffer Manuel Höferlin
Christian Frhr. von Stetten Tessa Ganserer Kassem Taher Saleh Dr. Christoph Hoffmann
Dieter Stier Matthias Gastel Jamila Schäfer Reinhard Houben
Diana Stöcker Kai Gehring Dr. Sebastian Schäfer Olaf In der Beek
Gero Storjohann Stefan Gelbhaar Stefan Schmidt Dr. Ann-Veruschka Jurisch
Stephan Stracke Dr. Jan-Niclas Gesenhues Marlene Schönberger Karsten Klein
Max Straubinger Katrin Göring-Eckardt Christina-Johanne Schröder Daniela Kluckert
Christina Stumpp Dr. Armin Grau Kordula Schulz-Asche Pascal Kober
Dr. Hermann-Josef Tebroke Erhard Grundl Melis Sekmen Dr. Lukas Köhler
Hans-Jürgen Thies Sabine Grützmacher Nyke Slawik Carina Konrad
(B) Alexander Throm Robert Habeck Dr. Anne Monika Spallek Michael Kruse (D)
Antje Tillmann Britta Haßelmann Merle Spellerberg Wolfgang Kubicki
Astrid Timmermann-Fechter Linda Heitmann Nina Stahr Konstantin Kuhle
Markus Uhl Kathrin Henneberger Dr. Till Steffen Alexander Graf Lambsdorff
Dr. Volker Ullrich Bernhard Herrmann Hanna Steinmüller Ulrich Lechte
Kerstin Vieregge Dr. Bettina Hoffmann Dr. Wolfgang Jürgen Lenders
Dr. Anton Hofreiter Strengmann-Kuhn
Dr. Oliver Vogt Dr. Thorsten Lieb
Bruno Hönel Awet Tesfaiesus
Christoph de Vries Lars Lindemann
Dieter Janecek Jürgen Trittin
Dr. Johann David Wadephul Christian Lindner
Lamya Kaddor Katrin Uhlig
Marco Wanderwitz Michael Georg Link
Dr. Kirsten Kappert-Gonther Dr. Julia Verlinden
Nina Warken (Heilbronn)
Michael Kellner Niklas Wagener
Dr. Anja Weisgerber Oliver Luksic
Katja Keul Robin Wagener
Maria-Lena Weiss Kristine Lütke
Misbah Khan Johannes Wagner
Sabine Weiss (Wesel I) Till Mansmann
Sven-Christian Kindler Beate Walter-Rosenheimer
Kai Whittaker Anikó Merten
Saskia Weishaupt
Annette Widmann-Mauz Maria Klein-Schmeink Christoph Meyer
Stefan Wenzel
Dr. Klaus Wiener Chantal Kopf Maximilian Mordhorst
Tina Winklmann
Klaus-Peter Willsch Laura Kraft Alexander Müller
Elisabeth Winkelmeier-Becker Philip Krämer Frank Müller-Rosentritt
Tobias Winkler Oliver Krischer FDP Claudia Raffelhüschen
Mechthilde Wittmann Christian Kühn (Tübingen) Valentin Abel Dr. Volker Redder
Mareike Lotte Wulf Renate Künast Katja Adler Hagen Reinhold
Emmi Zeulner Markus Kurth Renata Alt Bernd Reuther
Paul Ziemiak Ricarda Lang Christine Aschenberg-Dugnus Dr. h. c. Thomas
Nicolas Zippelius Sven Lehmann Nicole Bauer Sattelberger
Steffi Lemke Jens Beeck Christian Sauter
Anja Liebert Ingo Bodtke Frank Schäffler
BÜNDNIS 90/ Helge Limburg Ria Schröder
DIE GRÜNEN Friedhelm Boginski
Dr. Tobias Lindner Dr. Jens Brandenburg Anja Schulz
Stephanie Aeffner Denise Loop (Rhein-Neckar) Matthias Seestern-Pauly
Luise Amtsberg Max Lucks Mario Brandenburg Dr. Stephan Seiter
Andreas Audretsch Dr. Anna Lührmann (Südpfalz) Rainer Semet
26 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
(A) Judith Skudelny Thomas Ehrhorn Jan Ralf Nolte Christian Görke (C)
Bettina Stark-Watzinger Dr. Michael Espendiller Gerold Otten Ates Gürpinar
Konrad Stockmeier Robert Farle Tobias Matthias Peterka Dr. Gregor Gysi
Dr. Marie-Agnes Strack- Peter Felser Stephan Protschka Dr. André Hahn
Zimmermann Dietmar Friedhoff Martin Reichardt Susanne Hennig-Wellsow
Benjamin Strasser Markus Frohnmaier Martin Erwin Renner Andrej Hunko
Linda Teuteberg Dr. Götz Frömming Frank Rinck Katja Kipping
Jens Teutrine Dr. Alexander Gauland Bernd Schattner Jan Korte
Michael Theurer Albrecht Glaser Ulrike Schielke-Ziesing Ina Latendorf
Stephan Thomae Hannes Gnauck Eugen Schmidt Caren Lay
Nico Tippelt Kay Gottschalk Jan Wenzel Schmidt
Manfred Todtenhausen Ralph Lenkert
Mariana Iris Harder-Kühnel Jörg Schneider Christian Leye
Dr. Florian Toncar Jochen Haug Uwe Schulz
Dr. Andrew Ullmann Dr. Gesine Lötzsch
Martin Hess Thomas Seitz Thomas Lutze
Gerald Ullrich Karsten Hilse Martin Sichert Pascal Meiser
Johannes Vogel (Olpe) Nicole Höchst Dr. Dirk Spaniel Amira Mohamed Ali
Sandra Weeser Leif-Erik Holm René Springer Cornelia Möhring
Nicole Westig
Johannes Huber Klaus Stöber
Dr. Volker Wissing Zaklin Nastic
Gerrit Huy Beatrix von Storch Petra Pau
Fabian Jacobi Dr. Alice Weidel
AfD Sören Pellmann
Steffen Janich Dr. Harald Weyel Victor Perli
Carolin Bachmann Dr. Marc Jongen Wolfgang Wiehle Heidi Reichinnek
Dr. Christina Baum Dr. Malte Kaufmann Dr. Christian Wirth
Dr. Michael Kaufmann Martina Renner
Dr. Bernd Baumann Joachim Wundrak
Stefan Keuter Bernd Riexinger
Roger Beckamp Kay-Uwe Ziegler
Norbert Kleinwächter Dr. Petra Sitte
Marc Bernhard
Enrico Komning Jessica Tatti
Andreas Bleck DIE LINKE
Jörn König Alexander Ulrich
René Bochmann
Steffen Kotré Gökay Akbulut Kathrin Vogler
Peter Boehringer
Gereon Bollmann Dr. Rainer Kraft Ali Al-Dailami Dr. Sahra Wagenknecht
Dirk Brandes Barbara Lenk Dr. Dietmar Bartsch Janine Wissler
(B) Stephan Brandner Rüdiger Lucassen Matthias W. Birkwald (D)
Jürgen Braun Corinna Miazga Sevim Dağdelen Fraktionslos
Marcus Bühl Mike Moncsek Anke Domscheit-Berg
Matthias Moosdorf Klaus Ernst Matthias Helferich
Joana Cotar
Dr. Gottfried Curio Sebastian Münzenmaier Susanne Ferschl Stefan Seidler
Thomas Dietz Edgar Naujok Nicole Gohlke
Abgeordnete, die sich wegen gesetzlichen Mutterschutzes für ihre Abwesenheit entschuldigt haben, sind in der
Liste der entschuldigten Abgeordneten (Anlage 1) aufgeführt.
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 27
(A) Sarah Ryglewski Artur Auernhammer Alexander Hoffmann Dr. Martin Plum (C)
Johann Saathoff Peter Aumer Dr. Hendrik Hoppenstedt Thomas Rachel
Ingo Schäfer Dorothee Bär Franziska Hoppermann Kerstin Radomski
Axel Schäfer (Bochum) Thomas Bareiß Hubert Hüppe Alexander Radwan
Rebecca Schamber Dr. André Berghegger Erich Irlstorfer Alois Rainer
Johannes Schätzl Peter Beyer Anne Janssen Dr. Peter Ramsauer
Dr. Nina Scheer Marc Biadacz Thomas Jarzombek Henning Rehbaum
Marianne Schieder Steffen Bilger Andreas Jung Dr. Markus Reichel
Udo Schiefner Simone Borchardt Ingmar Jung Josef Rief
Peggy Schierenbeck Michael Brand (Fulda) Anja Karliczek Lars Rohwer
Timo Schisanowski Dr. Reinhard Brandl Ronja Kemmer Dr. Norbert Röttgen
Christoph Schmid Dr. Helge Braun Roderich Kiesewetter Stefan Rouenhoff
Dr. Nils Schmid Silvia Breher Michael Kießling Thomas Röwekamp
Uwe Schmidt Sebastian Brehm Dr. Georg Kippels Erwin Rüddel
Dagmar Schmidt (Wetzlar) Heike Brehmer Dr. Ottilie Klein Albert Rupprecht
Daniel Schneider Michael Breilmann Volkmar Klein Catarina dos Santos
Carsten Schneider (Erfurt) Ralph Brinkhaus Julia Klöckner Firnhaber
Olaf Scholz Dr. Carsten Brodesser Axel Knoerig Dr. Wolfgang Schäuble
Johannes Schraps Dr. Marlon Bröhr Jens Koeppen Dr. Christiane Schenderlein
Christian Schreider Yannick Bury Anne König Andreas Scheuer
Michael Schrodi Gitta Connemann Markus Koob Jana Schimke
Svenja Schulze Mario Czaja Carsten Körber Patrick Schnieder
Frank Schwabe Astrid Damerow Gunther Krichbaum Nadine Schön
Stefan Schwartze Alexander Dobrindt Dr. Günter Krings Felix Schreiner
Andreas Schwarz Michael Donth Tilman Moritz Kuban Armin Schwarz
Rita Schwarzelühr-Sutter Hansjörg Durz Ulrich Lange Detlef Seif
Dr. Lina Seitzl Ralph Edelhäußer Armin Laschet Thomas Silberhorn
Svenja Stadler Alexander Engelhard Dr. Silke Launert Björn Simon
Martina Stamm-Fibich Martina Englhardt-Kopf Jens Lehmann Tino Sorge
Dr. Ralf Stegner Thomas Erndl Paul Lehrieder Jens Spahn
Mathias Stein Hermann Färber Dr. Katja Leikert Katrin Staffler
Nadja Sthamer Uwe Feiler Dr. Andreas Lenz Dr. Wolfgang Stefinger
(B) Ruppert Stüwe Enak Ferlemann Andrea Lindholz Albert Stegemann (D)
Claudia Tausend Thorsten Frei Dr. Carsten Linnemann Johannes Steiniger
Michael Thews Dr. Hans-Peter Friedrich Patricia Lips Christian Frhr. von Stetten
Markus Töns (Hof) Bernhard Loos Dieter Stier
Carsten Träger Michael Frieser Dr. Jan-Marco Luczak Diana Stöcker
Anja Troff-Schaffarzyk Ingo Gädechens Daniela Ludwig Gero Storjohann
Derya Türk-Nachbaur Dr. Thomas Gebhart Klaus Mack Stephan Stracke
Frank Ullrich Dr. Jonas Geissler Yvonne Magwas Max Straubinger
Marja-Liisa Völlers Fabian Gramling Andreas Mattfeldt Christina Stumpp
Dirk Vöpel Dr. Ingeborg Gräßle Stephan Mayer (Altötting) Dr. Hermann-Josef Tebroke
Dr. Carolin Wagner Hermann Gröhe Volker Mayer-Lay Hans-Jürgen Thies
Maja Wallstein Michael Grosse-Brömer Dr. Michael Meister Alexander Throm
Hannes Walter Markus Grübel Friedrich Merz Antje Tillmann
Carmen Wegge Manfred Grund Jan Metzler Astrid Timmermann-Fechter
Melanie Wegling Oliver Grundmann Dr. Mathias Middelberg Markus Uhl
Dr. Joe Weingarten Monika Grütters Dietrich Monstadt Dr. Volker Ullrich
Lena Werner Serap Güler Maximilian Mörseburg Kerstin Vieregge
Bernd Westphal Fritz Güntzler Axel Müller Dr. Oliver Vogt
Dirk Wiese Olav Gutting Florian Müller Christoph de Vries
Dr. Herbert Wollmann Christian Haase Sepp Müller Dr. Johann David Wadephul
Gülistan Yüksel Florian Hahn Carsten Müller Marco Wanderwitz
Stefan Zierke Jürgen Hardt (Braunschweig) Nina Warken
Dr. Jens Zimmermann Matthias Hauer Stefan Müller (Erlangen) Dr. Anja Weisgerber
Armand Zorn Dr. Stefan Heck Dr. Stefan Nacke Maria-Lena Weiss
Katrin Zschau Mechthild Heil Petra Nicolaisen Sabine Weiss (Wesel I)
Thomas Heilmann Wilfried Oellers Kai Whittaker
Mark Helfrich Moritz Oppelt Annette Widmann-Mauz
CDU/CSU Michael Hennrich Florian Oßner Dr. Klaus Wiener
Knut Abraham Marc Henrichmann Josef Oster Klaus-Peter Willsch
Stephan Albani Ansgar Heveling Henning Otte Elisabeth Winkelmeier-
Norbert Maria Altenkamp Susanne Hierl Stephan Pilsinger Becker
Philipp Amthor Christian Hirte Dr. Christoph Ploß Tobias Winkler
Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021 29
(A) Mechthilde Wittmann Christian Kühn (Tübingen) FDP Alexander Müller (C)
Mareike Lotte Wulf Renate Künast Frank Müller-Rosentritt
Valentin Abel
Emmi Zeulner Markus Kurth Claudia Raffelhüschen
Katja Adler
Paul Ziemiak Sven Lehmann Dr. Volker Redder
Muhanad Al-Halak
Nicolas Zippelius Steffi Lemke Hagen Reinhold
Renata Alt
Anja Liebert Christine Aschenberg-Dugnus Bernd Reuther
BÜNDNIS 90/ Helge Limburg Nicole Bauer Dr. h. c. Thomas
Dr. Tobias Lindner Sattelberger
DIE GRÜNEN Jens Beeck
Denise Loop Christian Sauter
Stephanie Aeffner Ingo Bodtke
Max Lucks Frank Schäffler
Luise Amtsberg Friedhelm Boginski
Dr. Anna Lührmann Ria Schröder
Andreas Audretsch Dr. Jens Brandenburg
Zoe Mayer (Rhein-Neckar) Anja Schulz
Maik Außendorf Matthias Seestern-Pauly
Susanne Menge Mario Brandenburg
Tobias Bacherle (Südpfalz) Dr. Stephan Seiter
Lisa Badum Swantje Henrike Michaelsen
Sandra Bubendorfer-Licht Rainer Semet
Annalena Baerbock Dr. Irene Mihalic
Dr. Marco Buschmann Judith Skudelny
Felix Banaszak Boris Mijatovic
Karlheinz Busen Bettina Stark-Watzinger
Karl Bär Claudia Müller Konrad Stockmeier
Sascha Müller Carl-Julius Cronenberg
Canan Bayram Bijan Djir-Sarai Dr. Marie-Agnes Strack-
Katharina Beck Beate Müller-Gemmeke Zimmermann
Christian Dürr
Lukas Benner Sara Nanni Benjamin Strasser
Dr. Marcus Faber
Dr. Franziska Brantner Dr. Ophelia Nick Linda Teuteberg
Daniel Föst
Agnieszka Brugger Dr. Konstantin von Notz Jens Teutrine
Otto Fricke
Frank Bsirske Omid Nouripour Maximilian Funke-Kaiser Michael Theurer
Dr. Anna Christmann Karoline Otte Martin Gaßner-Herz Stephan Thomae
Dr. Janosch Dahmen Cem Özdemir Knut Gerschau Nico Tippelt
Ekin Deligöz Julian Pahlke Thomas Hacker Manfred Todtenhausen
Dr. Sandra Detzer Lisa Paus Reginald Hanke Dr. Florian Toncar
Katharina Dröge Dr. Paula Piechotta Philipp Hartewig Dr. Andrew Ullmann
Deborah Düring Filiz Polat Ulrike Harzer Gerald Ullrich
Harald Ebner Dr. Anja Reinalter Peter Heidt Johannes Vogel (Olpe)
Leon Eckert Tabea Rößner Katrin Helling-Plahr Sandra Weeser
(B) Marcel Emmerich Claudia Roth (Augsburg) Markus Herbrand Nicole Westig (D)
Emilia Fester Dr. Manuela Rottmann Torsten Herbst Dr. Volker Wissing
Schahina Gambir Corinna Rüffer Katja Hessel
Tessa Ganserer Kassem Taher Saleh Dr. Gero Clemens Hocker AfD
Matthias Gastel Jamila Schäfer Manuel Höferlin
Kai Gehring Dr. Christoph Hoffmann Carolin Bachmann
Dr. Sebastian Schäfer
Stefan Gelbhaar Reinhard Houben Dr. Christina Baum
Ulle Schauws
Dr. Jan-Niclas Gesenhues Olaf In der Beek Dr. Bernd Baumann
Stefan Schmidt
Katrin Göring-Eckardt Gyde Jensen Roger Beckamp
Marlene Schönberger
Dr. Armin Grau Dr. Ann-Veruschka Jurisch Marc Bernhard
Christina-Johanne Schröder Andreas Bleck
Erhard Grundl Karsten Klein
Kordula Schulz-Asche René Bochmann
Sabine Grützmacher Daniela Kluckert
Melis Sekmen Peter Boehringer
Robert Habeck Pascal Kober
Britta Haßelmann Nyke Slawik Gereon Bollmann
Dr. Anne Monika Spallek Dr. Lukas Köhler
Linda Heitmann Carina Konrad Dirk Brandes
Kathrin Henneberger Merle Spellerberg Stephan Brandner
Michael Kruse
Bernhard Herrmann Nina Stahr Jürgen Braun
Wolfgang Kubicki
Dr. Bettina Hoffmann Dr. Till Steffen Marcus Bühl
Konstantin Kuhle
Hanna Steinmüller
Dr. Anton Hofreiter Alexander Graf Lambsdorff Joana Cotar
Bruno Hönel Dr. Wolfgang Strengmann- Ulrich Lechte Dr. Gottfried Curio
Dieter Janecek Kuhn Thomas Dietz
Jürgen Lenders
Lamya Kaddor Awet Tesfaiesus Thomas Ehrhorn
Dr. Thorsten Lieb
Dr. Kirsten Kappert-Gonther Jürgen Trittin Dr. Michael Espendiller
Lars Lindemann
Michael Kellner Katrin Uhlig Christian Lindner Robert Farle
Katja Keul Dr. Julia Verlinden Michael Georg Link Peter Felser
Misbah Khan Niklas Wagener (Heilbronn) Dietmar Friedhoff
Sven-Christian Kindler Robin Wagener Oliver Luksic Markus Frohnmaier
Maria Klein-Schmeink Johannes Wagner Kristine Lütke Dr. Götz Frömming
Chantal Kopf Beate Walter-Rosenheimer Till Mansmann Dr. Alexander Gauland
Laura Kraft Saskia Weishaupt Anikó Merten Albrecht Glaser
Philip Krämer Stefan Wenzel Christoph Meyer Hannes Gnauck
Oliver Krischer Tina Winklmann Maximilian Mordhorst Kay Gottschalk
30 Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode – 1. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 26. Oktober 2021
(A) Mariana Iris Harder-Kühnel Edgar Naujok Kay-Uwe Ziegler Thomas Lutze (C)
Jochen Haug Jan Ralf Nolte Pascal Meiser
Martin Hess Gerold Otten DIE LINKE Amira Mohamed Ali
Karsten Hilse Tobias Matthias Peterka Cornelia Möhring
Nicole Höchst Stephan Protschka Gökay Akbulut
Zaklin Nastic
Leif-Erik Holm Martin Reichardt Ali Al-Dailami
Dr. Dietmar Bartsch Petra Pau
Johannes Huber Martin Erwin Renner
Matthias W. Birkwald Sören Pellmann
Gerrit Huy Frank Rinck
Fabian Jacobi Bernd Schattner Sevim Dağdelen Victor Perli
Steffen Janich Ulrike Schielke-Ziesing Anke Domscheit-Berg Heidi Reichinnek
Dr. Marc Jongen Eugen Schmidt Klaus Ernst Martina Renner
Dr. Malte Kaufmann Jan Wenzel Schmidt Susanne Ferschl Bernd Riexinger
Dr. Michael Kaufmann Jörg Schneider Nicole Gohlke Dr. Petra Sitte
Stefan Keuter Uwe Schulz Christian Görke Jessica Tatti
Norbert Kleinwächter Thomas Seitz Ates Gürpinar Alexander Ulrich
Enrico Komning Martin Sichert Dr. Gregor Gysi Kathrin Vogler
Jörn König Dr. Dirk Spaniel Dr. André Hahn
Dr. Sahra Wagenknecht
Steffen Kotré René Springer Susanne Hennig-Wellsow
Janine Wissler
Dr. Rainer Kraft Klaus Stöber Katja Kipping
Barbara Lenk Beatrix von Storch Jan Korte
Rüdiger Lucassen Dr. Alice Weidel Ina Latendorf Fraktionslos
Corinna Miazga Dr. Harald Weyel Caren Lay
Matthias Helferich
Mike Moncsek Wolfgang Wiehle Ralph Lenkert
Stefan Seidler
Matthias Moosdorf Dr. Christian Wirth Christian Leye
Sebastian Münzenmaier Joachim Wundrak Dr. Gesine Lötzsch
Abgeordnete, die sich wegen gesetzlichen Mutterschutzes für ihre Abwesenheit entschuldigt haben, sind in der
Liste der entschuldigten Abgeordneten (Anlage 1) aufgeführt.
(B) (D)
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ISSN 0722-8333